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61 οὗτος
οὗτος, αὕτη, τοῦτο (für ΤΟΥΤΟΣ, ΤΑΥΤΗ, von welchen Formen auch die andern Casus genommen werden, nur nom. plur. masc. u. fem. lautet noch οὗτοι, αὗται, vgl. ὁ, ἡ, τό), demonstrat. zu ΠΟΣ, bestimmter hinweisend als ὁ; – 1) dieser, diese, dieses, Hom. u. Folgde; mit Hinweisung auf einen Relativsatz, οὐχ ἑκὰς οὗτος ἀνήρ, ὃς λαὸν ἤγειρα, Od. 2, 40. 6, 201. 7, 48 u. sonst; Hes. O. 291; πάντες οὗτοι, οὓς ὁρᾶτε, βάρβαροι, Xen. An. 1, 5, 16; ὅλην ταύτην, ἣν λέγεις, κοινωνίαν, Plat. Rep. V, 449 e; auch ταῦτα ἕκαστα λέγων, ὅσα δὴ πάϑες, Od. 14, 362; oft dem Relativum nachgstzt, s. 2 c; – ohne dieses, bald stärker, bald schwächer hinzeigend, sowohl substantivisch allein stehend, οὗτος δέ μοι φίλος μέγιστος Soph. Phil. 581, öfter bei den Tragg., wie in Prosa, als auch adjectivisch, wo dann das dabeistehende Substantivum regelmäßig den Artikel bei sich hat, entweder οὗτος ὁ σοφός, Soph. O. R. 568, oder umgestellt, ὁ μάντις οὗτος, 562; τούτου τἀνδρός, Tr. 350; τοῦ λόγου τούτου, O. R. 520; ἡ σεμνὴ αὕτη καὶ ϑαυμαστὴ ἡ τῆς τραγῳδίας ποίησις, Plat. Gorg. 502 b; ἀναδήσω καὶ τὴν τούτου ταυτηνὶ τὴν ϑαυμαστὴν κεφαλήν, Conv. 213 e. – Wenn der Artikel fehlt, so ist das Substantivum als Prädicat zu betrachten, ταύτην, ἔφη, γνώμην ἔχω ἔγωγε, eigtl. dies habe ich als meine Ansicht, dies ist meine Ansicht, Xen. An. 2, 2, 12; ἔνεστι γάρ πως τοῦτο τῇ τυραννίδι νόσημα, eigtl. dies als eine Krankheit; τούτῳ γὰρ Ἄρης βόσκεται φόνῳ βροτῶν, Aesch. Spt. 226, wo das subst. als eine Erklärung hinzugesetzt ist, daran, nämlich am Morde; αὕτη γὰρ ἦν σοι πρόφασις, Soph. Phil. 1022, u. öfter, wo also οὗτος ebenfalls substantivisch gebraucht ist, obwohl an manchen Stellen der Dichter der Artikel, wie auch in anderen Vrbdgn bloß ausgelassen scheint. – Eben so ist es aufzufassen, wo es ausdrücklich auf Etwas hinzeigt und im Deutschen mit heda! du da! übersetzt werden kann, οὗτος, τί ποιεῖς; Aesch. Suppl. 889; οὗτος, σὲ προςμολεῖν καλῶ, Soph. Ai. 71, vgl. 1026; οὗτος σύ, πῶς δεῦρ' ἦλϑες; O. R. 532; O. C. 1632; Ἱπποκράτης οὗτος, μή τι νεώτερον ἀγγέλλεις; Plat. Prot. 310 h; auch mit dem Artikel, ὁ Φαληρεὺς οὗτος Ἀπολλόδωρος, οὐ περιμενεῖς; Conv., u. A. Daher es oft geradezu mit »hier«, »da« übersetzt werden kann, τίς δ' οὗτος κατὰ νῆας ἔρχεαι οἶος; Il. 10, 82, wer bist du, der da allein geht? οὗτος, ἔφη, ὄπισϑεν προςέρχεται, da kommt er her, Plat. Rep. I, u. A.; ὅπου 'στίν; αὑτηί, da! Ar. Nubb. 214. – In solchen Vrbdgn steht das Hauptwort ohne Artikel, πολλὰ δὲ ὁρῶ ταῦτα πρόβατα, ich sehe da viel Schaafe, Xen. An. 3, 5, 9; οὐ γὰρ ὁρῶμεν, εἰ μὴ ὀλίγους τούτους ἀνϑρώπους, 4, 7, 5; οὗτος ἀνήρ, Plat. Gorg. 467 b; 489 b 505 c; ὃ σὺ λέγεις τοῠτο, was du da sagst, Prot. 342 a; τί οὖν δὴ τοῦτο λέγεις; was sagst du da? Gorg. 452 d; Ar. Pax 275 sagt auch ταῦτ', ὦ δέσποτα, hier, Herr! oder ja, Herr! – 2) Besonders zu bemerken ist – a) daß οὗτος von ὅδε (s. dieses oben) sich so unterscheidet, daß es auf das nächst Vorhergehende, ὅδε auf das Folgende geht, ὡς, ὅταν τοῦτο λέγωμεν, τόδε λέγομεν, ὅτι, Plat. Men. 90 c; oder daß sich οὗτος auf ein entfernteres, ὅδε auf ein näheres Nomen bezieht, τούτω μὲν (auf die v. 104 erwähnten Rosse des Nestor bezüglich) ϑεράποντε κομείτων· τώδε (auf die von dem redenden Diomedes erbeuteten Pferde des Aeneas) νῶι ἰϑύνομεν, Il. 8, 109; zuweilen geht es aber auch auf das Folgende, 13, 377 Od. 2, 306; Her. 2, 104; – ταῦτα, die zunächstliegenden Dinge, das Irdische, s. Heind. Plat. Phaed. 75 e. – b) wenn das, worauf durch οὗτος hingewiesen wird, nicht als gegenwärtig zu denken ist, so wird es als etwas Bekanntes, gewöhnlich Berühmtes dargestellt, ὁ μάντις οὗτος ἦν ἐν τῇ τέχνῃ, der bekannte Tiresias, von dem schon oft die Rede gewesen, Soph. O. R. 562; ὁ πάντ' ἄναλκις οὗτος, El. 293; vgl. αὕτη γὰρ ἡ λόγοισι γενναία γυνή, 279; οὗ ἔστιν ἐν Πυϑοῖ τοῦτο τὸ καλὸν ἀνάϑημα, Plat. Gorg. 472 a; Phaed. 69 c; selten verächtlich od. im üblen Sinne, wie iste, τούτους τοὺς συκοφάντας, die berüchtigten Sykophanten, Crit. 45 a; τούτους τοὺς πανδήμους ἐραστάς, Conv. 181 e; ἔχοντες τούτους τοὺς πολυτελεῖς χιτῶνας, die vornehmen Perser mit ihren bekannten kostbaren Kleidern, Xen. An. 1, 5, 8 u. sonst. – Bes. bezieht es sich auf das, wovon eben die Rede gewesen, im Gespräch auf das, was der Andere gesagt hat, oft bei Plat., wie iste; daher in der att. Gerichtssprache im Munde des Anwalts sowohl von dem, dessen Sache er führt, als gewöhnlich auf die entgegengesetzte Partei hinzeigend, aber auch auf die Richter, Oratt., auch, im plur., auf alle Zuhörer, Wolf Dem. Lpt. p. 222 ff. – c) ähnlich ist auch der Gebrauch des οὗτος nach einem Zwischensatze, wo es den Hauptsatz mit Nachdruck wieder aufnehmen soll, wo wir » wie gesagt« dafür setzen können, οὐδὲ Ἀριστέης, –, οὐδὲ οὗτος ἔφησε προσωτέρω ἀπικέσϑαι, Her. 4, 16, also auch dieser nicht, vgl. 4, 81; καὶ τὰς ἁμάξας ἃς παρεσκευάσατο Κῦρος, ἦσαν δὲ αὗται τετρακόσιαι, καὶ ταύτας διήρπασαν, Xen. An. 1, 10, 18; Κλέαρχος δὲ Τολμίδην, ὃν ἐτύγχανεν ἔχων παρ' ἑαυτῷ κήρυκα ἄριστον τῶν τότε, τοῦτον ἐκέλευσεν, 2, 3, 20, wo Krüger mehrere Beispiele aus Xen. anführt, wo aber wie 5, 7, 30, τοὺς δὲ νεκρούς, οὓς πρόσϑεν αὐτοὶ ἐκέλευον ϑάπτειν, τούτους διεπράξαντο, eigtl. eine Umstellung der Sätze anzunehmen, so daß τούτους τοὺς νεκρούς zusammenzuziehen u. in der Uebersetzung wenigstens es heißen kann »sie machten, daß man die Todten, welche –«; denn oft geht der relative Satz, auf den sich οὗτος bezieht, voran, vgl. ὃς γῆν πατρῴαν ἠϑέλησε μὲν πυρὶ πρῆσαι, τοῦτον πόλει τῇδ' ἐκκεκηρῦχϑαι, Soph. Ant. 203; u. mit Wiederholung des Nomens, Δαρεῖος βουλόμενος Ἰνδὸν ποταμόν, ὃς κροκοδείλους παρέχεται, τοῦτον τὸν ποταμὸν εἰδέναι, Her. 4, 44. – d) καὶ οὗτος, wie im Lat. isque, und zwar, ebenfalls das Frühere wieder aufnehmend und näher bestimmend, οὗτοι γὰρ μοῦνοι Ἰώνων οὐκ ἄγουσιν Ἀπατούρια· καὶ οὗτοι κατὰ φόνου τινὰ σκῆψιν, Her. 1, 147, vgl. 6, 11; ἀπόρων ἐστὶ καὶ ἀμηχάνων καὶ τούτων πονηρῶν, οἵτινες ἐϑέλουσιν, Xen. An. 5, 2, 21. Bes. ist καὶ ταῦτα eine geläufige Verbindung, und noch dazu, od. mit einem ganzen Satze durch da doch, obschon zu übersetzen, ἥτις τοιαῦτα τὴν τεκοῦσαν ὕβρισεν, καὶ ταῦτα τηλικοῦτος, u. noch dazu in diesem Alter, Soph. El. 614; Ὅμηρος οὔτε ἰχϑύσιν αὐτοὺς ἑστιᾷ καὶ ταῦτα ἐπὶ ϑαλάττῃ ἐν Ἑλληςπόντῳ ὄντας, obschon sie doch am Meere sind, Plat. Rep. III, 404 b; vgl. Xen. An. 1, 4, 12; Μένωνα δὲ οὐκ ἐζήτει, καὶ ταῦτα παρὰ Ἀριαίου ὤν, 2, 4, 15, eigtl. und dies that er, obgleich er vom Ariäos kam; Cyr. 2, 2, 12; auch nach dem partic., νῦν γοῦν, ἔφη, ἐπεχείρησας, οὐδὲν ὢν καὶ ταῦτα, dennoch, Plat. Rep. I, 341 c. Vgl. noch Aesch. Eum. 864 Prom. 951; – Καὶ ταῦτα μὲν δὴ ταῦτα, das wäre denn nun das, schließt eine längere Untersuchung ab, das mag denn sein, genug davon, Ar. Plut. 8; Plat. – Anders ist Ἀγίας καὶ Σωκράτης καὶ τούτω ἀπεϑανέτην, auch diese, wie et hi, et ipsi, sie wurden ebenfalls hingerichtet, Xen. An. 2, 6, 30, vgl. Krüger zu 1, 10, 18; ταῦτα δὲ ποιῶν καὶ οὗτος ἀποϑνήσκει, Hell. 6, 4, 34. – e) in der Antwort ist τοῦτο, ταῦτα, sc. ἔστι, dies ist so, so viel, wie ja, ἐὰν δέῃ μάχεσϑαι, ἆρ' οὐ πλουσίοις ἀνδράσι μαχοῦνται –; ναὶ τοῠτό γε, Plat. Rep. IV, 422 b; ἀλλ' εἰςίωμεν. – Ταῦτά γε, νῠν εἴπερ δοκεῖ, Ar. Vesp. 1008. – f) τοῦτο geht oft auf einen ganzen Satz, der gew. mit ὅτι ausgedrückt ist, oder mit dem acc. c. inf., τοῦτο γιγνώσκεις, ὅτι ὀργῆς νοσούσης εἰσὶν ἰατροὶ λόγοι; Aesch. Prom. 377; ἀτὰρ φράσον μοι τοῦτο, πόσον τι πλῆϑος ἦν νεῶν, Pers. 325; δέονται δέ σου καὶ τοῦτο, παραγενόμενον πεῖραν λαβεῖν, Xen. An. 6, 4, 33; ἀπὸ τοῠ αὐτομάτου τοῦτο ἐγένετο, ἐμὲ τεϑνάναι δή, Plat. Apol. 38 c; vgl. Soph. 234 b, οὐκοῦν τόν γ' ὑπισχνούμενον δυνατὸν εἶναι μιᾷ τέχνῃ πάντα ποιεῖν γιγνώσκομέν που τοῦτο ὅτι δυνατὸς ἔσται; oft bei Xen., vgl. An. 2, 6, 18. 3, 1, 7. 5, 7, 7; τοῦτο πάνυ χαλεπῶς φέρω, εἰ – Cyr. 5, 5, 12. – g) wenn auch gewöhnlich in Verbindungen, wie dieses ist die Ursache, αὕτη τούτου αἰτία, Plat. Prot. 323 a, gesagt wird, sich also οὗτος nach dem folgenden Prädikatssubstantivum im Genus richtet, so findet sich doch auch im Griechischen, wie bei uns, τοῦτο nicht bloß so, daß das Substantiv als eine Erklärung nachgesetzt wird, wie Xen. An. 4, 6, 3, τοῠτό γε δὴ μόνον διάφορον ἐν τῇ πορείᾳ ἐγένετο, ἡ τοῦ ἡγεμόνος κάκωσις καὶ ἀμέλεια, nämlich die Mißhandlung, womit man Od. 1, 159 vergleichen kann, τούτοισιν μὲν ταῦτα μέλει, κίϑαρις καὶ ἀοιδή, u. ταυτὶ γὰρ ἔγωγε ἀκούω Περικλέα πεποιηκέναι Ἀϑηναίους ἀργοὺς καὶ δειλοὺς καὶ φιλαργύρους, Plat. Gorg. 515 e, Rep. III, 407 a, sondern auch unmittelbar neben einander stehend, τοῦτό γε ϑάνατος ὀνομάζεται, Phaed. 67 d, u. oft bei Plat. Aehnlich καὶ τοῠτο κίνδυνος, Xen. An. 7, 7, 31, auch das ist zu fürchten, wenn man nicht τοῦτο für den acc. erklären will, in dieser Beziehung ist zu fürchten; denn – h) τοῦτο u. ταῦτα stehen auch für διὰ τοῦτο, wie man es gew. erkl., oder als accus. abs., in dieser Beziehung, in dieser Rücksicht, deshalb, καὶ μὴν μάλιστα τοῦτ' ἀφικόμην, ὅπως εὖ πράξαιμί τι, Soph. O. R. 1005; vgl. Eur. Andr. 212 I. T. 939; so ταῦτ' ἄρα, ταῦτ' οὖν, Ar. Pax 406 Av. 120; ἀλλ' αὐτὰ ταῦτα καὶ νῠν ἥκω, Plat. Prot. 310 e; ταῦτα δὴ ἐκαλλωπισάμην, ἵνα καλὸς παρὰ καλὸν ἴω, Conv. 174 a; vgl. Xen. Cyr. 1, 4, 27, der An. 4, 1, 21 sogar verbindet ταῦτα ἐγὼ ἔσπευδον καὶ διὰ τοῦτό σε οὐχ ὑπέμενον. – i) τοῦτ' ἐκεῖνο, s. ἐκεῖνος u. vgl. damit τοῦτ' ἐκεῖ, grade damals, Eur. Ion 566; τοῦτ' αὐτό, grade dies, τοῦτ' αὐτό, πρέσβυ, τοῦτό μ' εἰςαεὶ φοβεῖ, Soph. O. R. 1013; u. eben so mit wiederholtem οὗτος, τοῦτ' αὔτ' ἔχρῃζον τοῦτό σου μαϑεῖν, Tr. 407. – k) τοῦτο μέν – τοῦτο δέ, wie τὸ μέν – τὸ δέ bilden coordinirte Sätze, theils – theils, Her. u. A.; auch mit anderen Abweichungen, wie το ῦτο μέν – ἔπειτα δέ, Soph. Ant. 61, τοῦτο μέν – εἶτα, Ai. 672 O. C. 441, τοῦτο μέν – τοῦτ' αὖϑις, Ant. 165. – Ταύτῃ s. besonders.
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62 ἀν-αιρέω
ἀν-αιρέω (s. αἱρέω). – I. Act. in die Höhe heben, aufnehmen, ἀπὸ χϑονός, das Opferthier von der Erde, Od. 3, 453; und wegnehmen, κριούς, Soph. Ai. 233; bes. a) von Kampfpreisen, ἀέϑλια, Il. 23, 736; vgl. Her. 6, 36. 5, 102, ἀγῶνα, Ὀλύμπια, im Wettkampf, in den Olympischen Spielen siegen, u. unten med., welches häufiger in dieser Vbdg ist; ναῦταίσφ' ἀνεῖλον, retteten sie, Eur. Hel. 1233. – b) aufheben, beseitigen, vernichten, παρακαταϑήκην, Plat. Legg. XI, 913 b; ὀλιγαρχίας, Xen. Cyr. 1, 1, 1; διαϑήκας, Is. 1, 14; νόμους, oft bei den Rednern, im Ggstz von καταλείπειν, Aesch. 3, 39; ἐκ μέσου βλασφημίας, Dem. 10, 36; συμμαχίαν, Pol. 32, 1; πόλεμον, beilegen, 9, 11, 2; νεῖκος, Theocr. 22, 180; πύργους, zerstören, Xen. Cyr. 7, 5, 12; πόλεις, Dem. 9, 26, der auch ἔϑνος ἀνῃρημένον, vernichtetes Volk, verbindet; σκηνήν, Zelt abbrechen, Xon. Cyr. 8, 5, 4. Dah. – c) von Menschen, tödten, Aesch. Ch. 998; Pind. P. 11, 18; u. in Prosa, Her. 4, 66; Plat. Legg. IX, 870 d. Bei Theogn. 1 123 so auch ἀνείλετο mit der v. l. ἀνείλατο, ist aber zw. – Von Arist. an: widersprechen, Πλάτων ἀναιρεῖ, ὅτι οὐκ ἔστιν, Eth. Nic. 10, 2, 3. Dem κατασκευάζειν entgegengesetzt, also = ἀνασκευάζειν, top. 2, 3 u. oft eine Behauptung widerlegen. – d) Vom Orakel, wo man φωνήν ergänzt, die Stimme aus der Tiefe erheben, eine Antwort ertheilen, ὁ ϑεὸς ἀνεῖλε, vom Apollo; τὸ χρηστήριον, μαντήϊον, Her. 1, 13. 2, 52; ἡ Πυϑία, 9, 331 Plat. Apol. 21 a; οἱ μάντιες, Her. 6, 69; durch ein Opfer erklären, Xen. An. 7, 6, 44. Es tritt auch ein acc. dazu, οὓς ἂν – ἀνέλῃ, welche das Orakel bezeichnet, Legg. IX, 865 d; μαντείας, Dem. ep. 1 am Ende; aber bei Xen. An. 3, 1, 6 ist ϑεοῖς οἷς ϑύειν ἔδει als Attraktion dem ϑεούς vorzuziehen. Dazu Pass., ἐν ταῖς μαντείαις ἀνῃρημένον εὑρήσετε τῇ πόλει Dem. 21, 51. – II. Med. für sich aufnehmen, ἄλεισον ἀναιρήσεσϑαι ἔμελλεν Od. 22, 9; von Waffen, ἀσπίδα, ἔγχος, Il. 1 1, 32. 13, 296; auf den Arm, 16, 8; ἐπιφροσύνας, Vernunft annehmen, Od. 19, 22; – für sich wegnehmen, davontragen, ἃ μὴ κατέϑου, μὴ ἀνέλῃ Plat. Legg. XI, 913 c; σῖτα, Speise zu sich neh men, Her. 4, 128; ποινήν τινος ἀνελέσϑαι, Buße für etwas, 2, 134; φιλοψυχίην, Liebe zum Leben fassen, 6, 29; γνώμην 7, 16, 1; οὐνόματα, Namen annehmen, 2, 52. Vom Weibe, empfangen, 6, 69; auch von Thieren, 3, 108. Am häufigsten a) vom Kampfpreis, Od. 21, 117; und öfter bei Her. ἀγῶνας, in den Kamfspielen siegen, 9, 88; Ὀλυμπιάδα τεϑρίππῳ 6, 71; häufig νίκην, den Sieg davontragen, z. B. 9, 64. – b) von Aufnahme und Bestattung der Todten, Her. 4, 14. 9, 22; Plat. Ap. 32 b, u. sonst; auch selten im act., Xen. An. 6, 4, 9; Dem. 43, 57, im Gesetz, ἀναιρεῖν καὶ ϑάπτειν. – c) Kinder aufnehmen u. sie dadurch für die seinigen anerkennen, im Ggstz von ἐκτιϑέναι, Isocr.; Plut.; vgl. Pind. P. 9, 63, wo das act. steht. – d) Zurücknehmen einer Klageschrift, Aufheben eines Contracts, γραφήν, δίκην, Dem. 58, 82. 59, 53; συνϑήκας, συγγραφήν, 48, 46. 34, 31. – Allgem.: auf sich nehmen, übernehmen, πόλεμον Her. 5, 36; An. 5, 7, 27, u. sonst oft; ἔχϑραν Plat. Phaedr. 243 c; πρός τινα, Dem. 6, 20; ἔργον Plat. Legg. XI, 921 a; πόνον ὑπέρ τινος Her. 6, 108; Plat. Phil. 59 a.
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63 ἐκ-βάλλω
ἐκ-βάλλω (s. βάλλω, ἐκβεβλήσεται Eur. Bacch. 1304), 1) aus-, herauswerfen, z. B. aus dem Schiffe, Od. 15, 481; τινὰ δίφρου, Einen vom Wagen herabstoßen, Il. 5, 39, wie ἵππων 11, 109; aus dem Meere ans Land, Od. 19, 278, wie Her. 1, 170; ans Land setzen, sc. ἐκ νεώς, 1, 24; ναῠς εἰς γῆν, ans Land werfen, Pol. 1, 51, 12; ἐκ πόλεως, aus der Stadt vertreiben, verbannen, Plat. Gorg. 468 d; auch ἔξω τῆς πόλεως, Legg. IX, 873 b, wie ἔξω τῶν ὁρίων ἄταφον X, 909 e; ohne Zusatz, Menex. 243 b, wie Her. 1, 103; Soph. O. R. 399 O. C. 752; καὶ ἐξωϑεῖν 774; ἐκβαλεῖν ἕδρης Κρόνον, vom Throne stoßen, Aesch. Prom. 201, wie ἐκ τυραννίδος ϑρόνων τ' ἄϊστον ἐκβαλεῖ ibd. 912; γονὰν – δόμων Ag. 1546; ausstoßen, aussetzen, Soph. Phil. 257 u. öfter; vgl. λώβαις τὸν ἄνδρα ἐκβαλεῖν Ai. 1371; ohne Zusatz = vom Throne stoßen, O. R. 386; τινὰ πλούτου, des Vermögens berauben, El. 639; ἐκβαλῶ σε τῆς τιμῆς, aus dem Amte verdrängen, Xen. Cyr. 1, 3, 8; ἔδεισε, μὴ ἐκ τῆς Σεύϑου φιλίας ἐκβληϑείη, daß er aus der Freundschaft verdrängt würde, An. 7, 5, 6; vgl. ἔγνωκα γὰρ τῆς παλαιᾶς χάριτος ἐκβεβλημένη Soph. Ai. 795; Sp., wie Pol. τὸν Ἄρατον ἐκβαλεῖν ἐκ τῆς ὑποϑέσεως 4, 82, 6; – τέκνα, Kinder aussetzen, Eur. Ion 964. Aber ϑυγατέρα Dem. 59, 63, wie γυναῖκα D. Sic. 12, 18, = verstoßen; – ἐκβεβλήσϑω τὸ τιμή, excipiatur, Schol. Ap. Rh. 4, 1677. – 2) herausschlagen, machen, daß Etwas herausfällt; χειρὸς δ' ἔκβαλεν ἔγχος Il. 14, 419. 15, 468, wie Theocr. 22, 210; δοῠρα ἐκβάλλειν, Baumstämme aus dem Walde fällen, Od. 5, 244; σταϑμά, ϑύρετρα, πύλας, Eur. Herc. Fur. 999 Or. 1474 Hec. 1044; vgl. Dem. 47, 63 u. Pol. 5, 25, 3. – Milder, fallen lassen, δάκρυ Od. 19, 362; Eur. Ion 924 u. öfter. Bes. – 3) ἔπος, ein Wort fallen lassen, unbedachtsam hinwerfen, Il. 18, 324 Od. 4, 503; übh. = vorbringen, στόματος ἐκβ. ἔπος Eur. Herc. Fur. 148; κόμπους Tr. 1180; vgl. Aesch. Ag. 1648 Ch. 46; ῥῆμα Plat. Pol. V, 473 e; ἀπόκρισιν, eine Antwort geben, Pol. 29, 7, 5 u. öfter. Aehnl. – 4) wegwerfen; ἐκβαλὼν ξίφος φίλημ' ἐδέξω Eur. Andr. 629; Ar. Lys. 156; ὀϊστούς Xen. An. 2, 1, 6; αἰχμάς Ael. V. H. 6, 14; ὀδόντας, die Zähne wechseln, schichten, Arist. H. A. 6, 22 u. A. Von Frauen, zu früh gebären, abortiren, Hippocr. u. Folgde, wie Plut. Poplic. 21. Bei Sp. übh. = gebären, Anton. Lib. 34; vgl. Schol. Callim. Dian. 232. Bei den Aerzten = ausfallen, verrenken, Hippocr. u. A. Uebh. – 5) verwerfen, verachten; τους ϑεούς Ar. Nubb. 1477; προγόνων παλαιὰ ϑέσμια Eur. frg. v. 45 bei Lycurg. 100; τοὺς πολλοὺς τῶν μύϑων ἐκβλητέον Plat. Rep. II, 377 c. Vgl. Soph. τίς δῆτ' ἂν ἀνδρὸς εὐμένειαν ἐκβάλοι τοιοῦδε, wer sollte verschmähen, O. C. 637, wie χάριν 642; neben ἀτιμόω διαιτητήν, Dem. 21, 87; ἃ ἐκβάλλεσϑαι ἄξια Antiph. IV γ 1. Bes. von Schauspielern, eigtl. = von der Bühne herunterbringen, auszischen, καὶ συρίττειν Plat. Az. 368 d; καὶ ἐκσυρίττειν ἐκ τῶν ϑεάτρων Dem. 19, 337; oft bei Sp., wie Luc. Nigr. 8; vom Redner, Isocr. 8, 3; – λόγους, widerlegen, Plat. Crit. 46 b; vgl. Soph. κοὐκ ἔστι τοῠτὁ γ' ἐκβαλεῖν πάλιν, sc. ἔπος, O. R. 849, zurücknehmen, Schol. οὐ δύναται ἀρνεῖσϑαι; stärker, λόγους, διαβούλιον, umstoßen, Pol. 11, 10, 6. 29, 9, 5. – 6) verlieren, durch eigene Schuld, τἀγαϑὸν χεροῖν ἔχοντες οὐκ ἴσασι, πρίν τις ἐκβάλῃ Soph. Ai. 944, Schol. πρὶν ἄν τις αὐτοῠ στερηϑῇ; vgl. φίλον γὰρ ἐσϑλὸν ἐκβαλεῖν G. R. 611; τὰς φρένας Ant. 645; ἱδρῶτα καὶ φειδωλίαν Ar. Eccl. 751; σπλῆνα Thesm. 3; δόξαν Plat. Rep. III, 412 e. – 7) hervorbringen, hervortreiben (nach B. A. 38 der reguläre Ausdruck für ἐξορμενίζω), καρπόν, Hippocr.; στάχυν, Eur. Baoch. 749; ἴουλον, Philostr.; auch νεοττούς, ausbrüten, Schol. Ar. Av. 252; – φρέατα, Brunnen graben, Plut. Pomp. 32. – 8) intrans., von Flüssen, entspringen, Plat. Phaed. 113 a u. öfter bei Pol. – Das med., Her. 6, 101, ans Land setzen; Dem. 35, 11 in einer Syngraphe = über Bord werfen.
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64 ἐξ-αιρέω
ἐξ-αιρέω (s. αἱρέω, ἐξῃρήσατο Ar. Th. 760, ἐξαιρήσωνται Aristid.), herausnehmen; – 1) Etwas von seinem Orte wegnehmen, aus Etwas herausnehmen, λέβητος ἔξελε Pind. Ol. 1, 26; Ggstz ἐντιϑέναι Plat. Crat. 414 d, wie ἐπεμβάλλειν 399 a; öfter γράμματα, z. B. τὸ δέλτα τοῠ ὀνόματος 413 e; οὓς ἐγὼ ἔκ τε τοῦ λέγειν καὶ τοῦ γράφειν ἐξαιρῶ Theaet. 162 d; ὁ φοίνιξ, ὅϑεν ἐξαιρεϑείη ὁ ἐγκέφαλος Xen. An. 2, 5, 21; οἴακας ἐξῃροῦμεν νεώς Eur. I. T. 1357; ἐξελοῦσ' ὡς καρδίαν ἀλεκτόρων Aesch. Eum. 861; von der Herausnahme der Eingeweide des Opferthieres, κοιλίην, νηδύν, Her. 2, 40. 87; τὰ ἱερὰ ἐξῃρημένα Xen. An. 2, 1, 9. – Med., sich, für sich Etwas herausnehmen; φαρέτρης ἐξείλετο πικρὸν ὀϊστόν Il. 8, 323; οἰωνοί, οἷσί τε τέκνα ἀγρόται ἐξείλοντο, denen Landleute die Jungen ausnahmen, Od. 16, 218; τὰ μεγάλα ἱστία, die Segel einziehen, Xen. Hell. 1, 1, 13; – τὰ φορτία, die Schiffsladung aus dem Schiffe herausnehmen u. ans Land schaffen, ausladen, τὰ ἀγώγιμα Xen. An. 5, 1, 16, Thuc. 8, 90; Dem. 56, 10 ἐξαιρεῖται τὸν σῖτον ἐν τῇ Ῥόδῳ καὶ ἐκεῖ ἀποδίδοται; ib. 3 u. 35, 13; Lycurg. 18 u. öfter. Auch das pass. so, κέραμος ἐξαιρεόμενος ἐν Αἰγύπτῳ, der dort ausgeladen, nach Aegypten eingeführt wird, Her. 3, 6. – 2) übh. wegnehmen, entfernen, beseitigen, auch von Gemüthsaffecten; εὖ πατρὸς ἐξεῖλον φόβον Eur. Phoen. 991; ἐξέλοιμεν ἀλλήλων τὴν ἀπιστίαν, das Mißtrauen entfernen, Xen. An. 2, 5, 21; ὀρϑῶς ἂν ἐξαιροῖμεν τοὺς ϑρήνους τῶν ὀνομαστῶν ἀνδρῶν, wie τοὺς ὀδυρμούς, die Klagen um die Männer aufheben, Plat. Rep. III, 387 ce; τὴν ἄγνοιαν Legg. VI, 771 c; ἐνόντα ἔρωτα Conv. 186 d; τὰς δόξας Soph. 230 d; ἁμαρτίας ἐξῃρημένης Charm. 171 e; φόβους πολιτῶν Isocr. 2, 23; λόγοις τὰς διαφοράς 12, 165. – Auch im med., ἐξελέσϑαι ὑμῶν τὴν διαβολήν Plat. Apol. 19 a, τέρψιν βίου Eur. Alc. 347; νεῖκος πατρός, aufheben, Med. 904, ὁ ϑεὸς ἐξαιρούμενος τὸν νοῠν τούτων Plat. Ion 534 c, wie τοῠ μὲν φρένας ἐξέλετο Ζεύς, den Verstand nehmen, Hes. Sc. 89, Il. 17, 470 u. öfter, auch Γλαύκῳ φρένας ἐξέλετο Ζεύς, 6, 234; mit dem Nebenbegriffe des gewaltsamen Entreißens, ἐξελέσϑαι τινὰ ϑυμόν 15, 480. 17, 678; in tmesi, ἐκ ϑυμὸν ἑλέσϑαι 11, 381; ἐκ δέος εἵλετο γυίων Od. 6, 140; τί τινος, Il. 19, 137. 24, 754 Od. 11, 201. So, rauben, Aesch. Suppl. 924; μὴ 'ξέλῃ τὰ φίλτατα Soph. Bl. 1199; βίᾳ γυναῖκα τήνδε σ' ἐξαιρήσεται Eur. Alc. 79, dgl. I. A. 972; Ar. Par 316. 443. Aehnlich ἐξελέσϑαι τοῦ πολέμου Pol. 1, 11, 11; ἐκ τῶν κινδύνων Dem. 18, 90, im Psephisma, den Gefahren entreißen; οὔτε γὰρ τὸ γνῶναι καὶ δοκιμάσαι τὸ βέλτιστον ἐξελέσϑαι δύναιτ' ἂν ὑμῶν οὐδὲ εἷς, das kann euch Keiner entreißen, Dem. 24, 37; βίας τοὐς ἀδικουμένους Plut. Rom. 6. – Auch im pass., ἐξαιρε ϑέντες τὸν Δημοκήδεα, denen Demokedes entrissen worden, Her. 3, 137; vgl. Thuc. 6, 24 τὸ ἐπιϑυμοῠν τοῠ πλοῦ οὐκ ἐξῃρέϑησαν, die Lust wurde ihnen nicht genommen, wie ἐξαιρεϑέντας ἀδικίαν ὑπὸ τοῦ διδασκάλου, denen vom Lehrer die Ungerechtigkeit benommen, die davon befreit sind, Plat. Gorg. 519 d. – Bes. merke man – a) ἐξαιρεῖσϑαί τινα εἰς ἐλευϑερίαν, in libertatem vindicsre, Lys. 23, 9 Dem. 10, 14 u. öfter bei den Rednern, womit Her. 3, 137 zu vergleichen, ἄνδρα δραπέτην γενόμενον ἐξαιρέεσϑε; ä. Pol. 1, 36, 5. – b) eine Ausnahme machen mit Etwas, ausnehmen, bei Seite setzen; μητέρας ἐξελόντες, mit Ausnahme der Mütter, Her. 3, 150; Σιμμίαν ἐξαιρῶ λόγου, den S. nehme ich aus, Plat. Phaedr. 242 b, vgl. Rep. VI, 492 e; ὅταν ἑαυτὸν ἀεὶ ἀναίτιον ἐξαιρῇ Legg. V, 726 b; Sp; ἐξελόντες τὰς ἀντιμοιρίας, von der Erbschaft bei Seite legen, Dem. 36, 8; ἐξειλόμεϑα τὴν οἰκίαν εἰς ἔκτισιν προικός 40, 56; τὸ μέσον τούτων ἐξεῖλες, du hast es übergangen, 23, 36. – c) mit Gewalt austreiben, τοὺς κατοικημένους Her. 5, 16; austilgen, vernichten, sowohl mit dem Namen der Einwohner, Her. oft, als τὴν πόλιν, von Grund aus zerstören, 1, 103. 8, 111 u. oft; auch στρουϑούς, σφῆκας, 1, 159; Xen. Hell. 4, 2, 12. So Eur. πόλεις Tr. 892; τοὺς Ἡρα-κλείους παῖδας Herc. Fur. 39; ϑῆρας χϑονός Hipp. 18; φϑίνοντα Λαΐου ϑέσφατ' ἐξαιροῠσιν ἤδη, VLL. ἀφανίζουσιν, die Orakel zu Schanden machen, Soph. O. R. 908; οἰκίας καὶ πόλεις κατ' ἄκρας ἐξαιρεῖν Plat. Legg. X, 909 b; πόλιν ἐξελεῖν, erobern, Thuc. 4, 69; Xen. Hell. 2, 2, 19; τὰ χωρία Dem. 33, 115; D. Hal. 8, 86 u. a. Sp. – 3) aus einer Anzahl herausnehmen, auswählen, auslesen, ἥν οἱ Ἀχαιοὶ ἔξελον Il. 11, 627, die sie für ihn auswählten, ihm bestimmten, wie κούρην, ἣν ἄρα μοι γέρας ἔξελον 16, 56; im med., für sich auswählen, 9, 129; ταύτας ἐξείλεϑ' αὑτῷ κτῆμα καὶ ϑεοῖς κριτόν Soph. Tr. 244; δῶρον O. C. 546; ἐπειδὰν ϑεοῖσιν ἀκροϑίνι' ἐξέλῃς Eur. Rhes. 470; τέμενος βασιλεῖ Her. 4, 161; γέρεα 2, 168; κλήρους τοῖς ϑεοῖς ἱερούς Thuc. 3, 50; Xen. Cyr. 4, 5, 51. 7, 5, 35 u. öfter; ἱερὰ καὶ ἀγορὰν ἐξῃρῆσϑαι ϑεῶν Plat. Legg. VIII, 848 d; auch εἰς τὸν κόσμον, Alc. I, 123 c; – ἐξαραιρημένος, geweiht, Her. 1, 148.
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65 ἐλαύνω
ἐλαύνω, treiben; fut. ἐλάσω, Her. 1, 77; ἐλάσοντες Xen. An. 7, 7, 55; gew. att. ἐλῶ, ἐλᾷς, Ar. Ran. 203, ἐλᾶν, ἐλώντων, Xen. An. 1, 8, 10; bei Hom. ἐλόωσι, Od. 7, 319; aor. ἤλασα, poet. auch ἔλασσα, iterativ. ἐλάσασκεν Iliad. 2, 1991 perf. ἐλήλακα, ἐλήλαμαι, aor. ἠλάϑην, erst ganz spät ἠλάσϑην, wie ἐλήλασμαι, vgl. Piers. Moer. 13; ἐληλέδατο Od. 7, 86; ἠλήλαντο Hes. sc. 143. Sehr selten erscheint ein praes. ἐλάω, bei Dichtern, vgl. s. v. ἀπελαύνω; ob bei Homer in der Formel μάστιξεν δ' ἐλάαν, z. B. Odyss. 3, 484, ἐλάαν praes. oder futur. sei, kann zweifelhaft erscheinen; wahrscheinlich ist praes. Odyss. 15, 50 οὔ πως ἔστιν ἐπειγομένους περ ὁδοῖο νύκτα διὰ δνοφερὴν ἐλάαν; 3. plur. ἔλων, = ἔλαον, imperfect. oder aorist. 2, Iliad. 24, 696 Odyss. 4, 2; ἔλαε Apoll. Rh. 3, 872. – 1) treiben, in Bewegung setzen, von Hom. an überall, ἅρμα, ἵππους, ζεῦγος, Il. 5, 237 u. öfter, Her. 1, 59 Ar. Nubb. 69 Plat. Phaedr. 246 e; νῆα, Od. 16, 502, rudern; νηῦς ἐλαυνομένη, das fahrende Schiff, 13, 155; vgl. Ar. Equ. 1178; τριήρεις, Plat. Rep. III, 396 a; ἐλαύνειν ἐρετμοῖς, Ap. Rh. 2, 949; τὸν δρόμον Ar. Nubb. 25; ὁδόν D. Per. 586. Daher auch οἱ δ' ἐλόωσι γαλήνην, auf dem ruhigen Meere fahren, Od. 7, 319; πόντον ἐλάταις ἐλαύνειν, das Meer mit Rudern in Bewegung setzen, es befahren, Il. 7, 6; τὰ δ' ἕσπερα νῶτ' ἐλαύνει ϑερμᾷ φλογί Eur. El. 731. Von Flüssen, ῥόον ἐλαύνειν D. Per. 1090. – Häufig ohne acc. = fahren; εἰ γάρ κε – παρὲξ ἐλάσησϑα διώκων, sc. ἵππους, Il. 23, 344; μάστιξεν δ' ἐλάαν, er schwang die Geißel, um die Pferde anzutreiben, zu fahren, 5, 366; βῆ δ' ἐλάαν ἐπὶ κύματα, er ging, um dahinzufahren über die Wogen, Il. 13, 27; διὰ νύκτα ἐλᾶν, durch die Nacht fahren, Od. 15, 50; vom Seefahrer, 12, 124; παρὲξ τὴν νῆσον ἐλαύνειν, an der Insel vorbeifahren, 12, 276; οἱ ἐλαύνοντες, die Rudernden, 13, 22; vgl. Xen. Hell. 6, 2, 29. Auch vom Wagen selbst, τὰ ἅρματα εἰς τὰς τάξεις τῶν Ἑλλήνων ἐλῶντα καὶ διακόψοντα Xen. An. 1, 8, 10; – sc. ἵππον, reiten, Her. 1, 59; ἀναβὰς ἐπὶ τὸν ἵππον ἤλασε Xen. Cyr. 4, 1, 7; vgl. Ar. Pax 128; pass., vom Pferde, laufen, Xen. Cyr. 8, 6, 17; vgl. γῆν πρὸ γῆς ἐλαύνομαι Aesch. Prom. 682; mit accusat. vom Reiten Odyss. 5, 371 ἀμφ' ἑνὶ δούρατι βαῖνε, κέληϑ' ὡς ἵππον ἐλαύνων; – στρατόν, στρατιήν, ein Heer in Bewegung setzen, es führen, Pind. Ol. 11, 69, Her 1, 176 u. öfter. Gew. ohne Zusatz, marschiren, anrücken, sowohl von dem Feldherrn, als vom Heere, Her. 1, 77; Xen. sehr oft u. andere Historiker. – 2) wegtreiben, wegführen; βοῦς Il. 1, 154 u. öfter; Xen. Hell. 4, 8, 18; so im med., Il. 1, 682 Od. 4, 637; Plat. Gorg. 484 b, wie λείαν ἐλάσασϑαι Plut. Rom. 23; – τοὺς ματραλοίας ἐκ δόμων Aesch. Eum. 201. 329; ἐκ γῆς Soph. O. R. 44, u. öfter; παῖδας γῆς ἐλᾶν Eur. Med. 70. – Bes. μύσος ἀφ' ἑστίας, entfernen, also = fühnen, Aesch. Ch. 961; vgl. Eum. 273; μίασμα χώρας Soph. O. R. 98; ἄγος ἐλαύνειν Thuc. 1, 126. 2, 13; φυγῇ ἀϊδίῳ ἐλαϑείς, in ewige Verbannung geschickt, Dion. Hal. 8, 1. – 3) in die Enge treiben, bedrängen. Hierher gehören vor Allem drei merkwürdige Homerische Stellen: Iliad. 13, 315 οἵ μιν ἄδην ἐλόωσι καὶ ἐσσύμενον πολέμοιο; 19, 423 οὐ λήξω πρὶν Τρῶας ἄδην ἐλάσαι πολέμοιο; Odyss. 5, 290 ἀλλ' ἔτι μέν μίν φημι ἄδην ἐλάαν κακότητος. Also ἄδην ἐλάαν τινά τινος, = Einen genügend bedrängen in Etwas, bei Etwas, mit Etwas, mit Elend, im Kampfe. Bei Iliad. 13, 315 giebt es folgendes Schol. aus Didymus: κατ' ἔνια τῶν ὑπομνημάτων (d. h. »nach der Behauptung einiger der von Aristarcheern verfaßten Commentare«, nicht etwa »nach dem Zeugniß einiger der von Aristarch selbst verfaßten Commentare«, »schrieb Aristarch«) οἵ μιν ἄδην ἐάσουσι, ὅἐστι κορέσουσιν. καὶ ἐπὶ τοῦ Ποσειδῶνος ( Odyss. 5, 290) »ἀλλ' ἔτι μέν μίν φημι ἄδην ἐλάαν κακότητος« διὰ τῶν δύο ΑΑ παρέκειτο (d. h. lag nach Angabe der betreffenden Aristarcheer dem Aristarch vor die var. lect.) ἑάαν. μαρτυρεῖ καὶ τὸ »ἄσειν ἐν Τροίῃ ταχέας κύνας (Iliad. 11, 818)«. οὕτως Αρίσταρχος (d. h. »das zunächst Vorhergehende«, wenn keine Lücke da ist, der Satz μαρτυρεῖ κτἑ., »sind Aristarchs eigene Worte«). Zu derselben Stelle Iliad. 13, 315 giebt es folgendes Schol. aus Aristonicus: ἡ διπλῆ, ὅτι Ζηνόδοτος ἀγνοήσας τὸ σημαινόμενον πεποίηκε καὶ ἐσσύμενον πολεμίζειν. ἔστι δὲ τὸ ἄδην ἐλόωσιν ἀντὶ τοῦ κορεσϑῆναι αὐτὸν ποιήσουσι τοῠ πολέμου, καίπερ προϑυμίαν ἔχοντα. Friedländer druckt dies ohne Aenderung u. Bemerkung ab. In der That folgt aus der Metalepsis κορεσϑῆναι ποιήσουσι nicht nothwendig, daß das ἄδην ἐλόωσιν verderbt und in ἄδην ἐάσουσι oder ἄδην ἑόωσι zu ändern sei, welches nach Aristonicus Aristarchs Lesart gewesen sei. Doch ist durch Didymus Bericht wohl unzweifelhaft nicht nur, daß es die mit ἄω »sättigen« zusammenhangenden Lesarten ἄδην ἐάσουσι oder ἄδην ἑόωσι Iliad. 13, 315, ἄδην ἑάαν oder ἄδην ἆσαι Iliad. 19, 423, ἄδην ἑάαν Odyss. 5, 290 gegeben habe, sondern auch, daß Aristarch diese Lesarten nicht unbedingt verwarf. Besonders wichtig ist die Vergleichung von Iliad. 19, 402 ἐπεί χ' ἑῶμεν πολέμοιο, wo es folgendes Schol. des Aristonicus giebt, welches Lehrs irrthümlich dem Herodian zuschreibt: (ἡ διπλῆ) ὅτι δασυντέον τὸ ἑῶμεν· ἔστι γὰρ ἄδην ἔχωμεν, κορεσϑῶμεν. Vgl. s. v. ἌΩ und Buttmann Lexilog. 2, 130 ff. – Χεὶρ ὀξείῃς ὀδύνῃσιν ἐλήλαται, wird gepeinigt, Il. 16, 518; ähnl. δαίμων, Ἀϑάνας μῆνις ἐλαύνει με, treibt mich umher, Soph. Ai. 499. 743; λύπῃ πᾶς ἐλή λαται κακῇ 268; κακοῖς Eur. Andr. 31; Plat. ὑπ' ἀνάγκης τε καὶ οἴστρου ἐλαύνεται Phaedr. 240 d, u. öfter; μή τι δαιμόνιον τὰ πράγματα ἐλαύνῃ Dem. 9, 54; Sp.; ἐλαύνεται τὴν ψυχὴν ἐρωτικῇ μανίᾳ Ael. H. A. 14, 18; geradezu = miß handeln, beschimpfen, καὶ ὑβρίζεσϑαι Dem. 18, 48, u. öfter. Auch unterjochen, Ἰωνίαν ἤλασε βίᾳ Aesch. Pers. 757. Woran sich die obscöne Bdtg = βινεῖν schließt, Ar. Eccl. 38; Plat. com. bei Ath. X, 456 a; vgl. Nicarch. 4 (XI, 73). – 4) schlagen, stoßen. Bei ἐλαύνειν in dieser Bedeutung kann im accusat. sowohl dasjenige stehn, womit man stößt oder schlägt, die Waffe, Iliad. 20, 259 ἐν σάκει ἤλασεν ἔγχος, als auch dasjenige, welchem der Stoß oder Schlag gilt, das Ziel, Iliad. 11, 109 Ἄντιφον παρὰ οὖς ἔλασε ξίφει. Im letzteren Falle unterscheidet nach Aristarchs Beobachtung Homer ἐλαύνειν genau von βάλλειν, gebraucht also ἐλαύνειν nie vom Wurfe, sondern nur vom Stoße oder Schlage im strengsten Sinne des Wortes, vom Angriff ἐκ χειρός, d. h. von solchem Angriffe, bei welchem man die Waffe nicht fahren läßt, wie bei'm Wurfe, sondern festhält. S. Scholl. Aristonic. Iliad. 11, 68 und Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 51-70, besonders p. 64 sq. Ausdrücklich entgegengesetzt werden βάλλειν und ἐλαύνειν einander Odyss. 17, 279 μή τίς σ' ἔκτοσϑε νοήσας ἢ βάλῃ ἢ ἐλάσῃ. Dem gemäß schrieb Aristarch Odyss. 5, 132. 7, 250 ἔλσας, nicht ἐλάσας, wie Zenodot, der die hier erörterte Regel nicht kannte, s. Scholl. Aristonic. Odyss. 5, 132 u. vgl. εἴλω. Iliad. 16, 467 also kann ὁ δὲ Πήδασον ἤλασεν ἵππον nicht Aristarchs Lesart sein; denn das Thier ward durch einen Wurf getroffen. Mit doppeltem accusat. des Zieles Iliad. 5, 80 τὸν Εὐρύπυλος ἔλασ' ὦμον φασγάνῳ ἀίξας; das Ziel und die Wunde bei einander im accusat. Odyss. 21, 219 οὐλήν, τήν ποτέ με σῦς ἤλασε λευκῷ ὀδόντι; – Odyss. 22, 94 χϑόνα δ' ἤλασε παντὶ μετώπῳ, von einem Fallenden; 5, 313 ἃς ἄρα μιν εἰπόντ' ἔλασεν μέγα κῦμα κατ' ἄκρης; – Odyss. 17, 237 ὁ δὲ μερμήριξεν Ὀδυσσεὺς ἠὲ μεταΐξας ῥοπάλῳ ἐκ ϑυμὸν ἕλοιτο, ἦ πρὸς γῆν ἐλάσειε κάρη ἀμφουδὶς ἀείρας. – Wenn die Waffe als Object im accus. bei ἐλαύνειν steht oder hinzugedacht werden muß, gebraucht Homer ἐλαύνειν auch vom Wurfe, Iliad. 17, 519 προΐει ἔγχος, καὶ βάλεν Ἀρήτοιο κατ' ἀσπίδα – · ἡ δ' οὐκ ἔγχος ἔρυτο, διαπρὸ δὲ εἴσατο χαλκός, νειαίρῃ δ' ἐν γαστρὶ διὰ ζωστῆρος ἔλασσεν, verstehe τὸ ἔγχος, und passivisch Iliad. 5, 400 αὐτὰρ ὀιστὸς ὤμῳ ἔνι στιβαρῷ ἠλήλατο. – Vgl. noch Iliad. 2, 199. 4, 135. 5, 57. 584. 11, 68. 13, 614. – Den Homerischen Unterschied von ἐλαύνειν u. βάλλειν beobachteten die Folgenden keineswegs genau, s. Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 66 sqq.; Pind. O. 10, 85 ἄκοντι ἔλασε σκοπόν; N. 10, 70 ἤλασε Λυγκεὺς ἐν πλευραῖσι χαλκόν; Lucian. ἐλαύνεται εἰς τὸν μηρόν, er wird am Schenkel verwundet; Apoll. Rhod. 2, 785 ἐ. χαμάδις ὀδόντας, herausschlagen; Euripid. Herc. fur. 351 κιϑάραν ἐλαύνων πλήκτρῳ. – 5) Wie unser treiben von Metallen; ἀσπίδα, einen Schild aus Erz treiben, Il. 12, 296; πτύχας 20, 270; εὐνὴ Ἡφαίστου χερσὶν ἐληλαμένη χρυσοῠ Mimnerm. bei Ath. XI, 470 b; σίδηρον λεπτῶς ἐληλαμένον Plut. Camill. 31, a. Sp. In dieser Bdtg »geschmiedet« ist vielleicht ἐληλάμενος accentuirt worden, vgl. Buttm. gr. Gr. I p. 444. Uebh. = hinziehen, in einer Richtung, τάφρον, τεῖχος, Il. 9, 349; σταυροὺς δ' ἐκτὸς ἔλασσε, stellte sie in einer Linie auf, Od. 14, 11; αὔλακα Hes. O. 441, wie Pind. P. 4, 228; κατὰ χέρσον ἐληλαμέναι περὶ πύργον Aesch. Pers. 852; ἠλακάτην διὰ μέσου ἐληλάσϑαι Plat. Rep. X, 616 e, mehr an die vorige Bdtg erinnernd; öfter Her., τεῖχος, αἱμασιάς, 1, 191. 6, 137; ἀμπελίδος ὄρχον Ar. Ach. 995. – Dah. = hervorbringen, erzeugen; ἐλᾷ δὲ καὶ τέσσαρας ἀρετὰς ὁ μακρὸς αἰών Pind. N. 3, 71; κολῳόν, erregen, Il. 1, 575; ἐξ ὄσσων εἰς γαῖαν δάκρυ, hervortreiben, Eur. Suppl. 108. – 61 Wie es in 1) scheinbar intrans. steht, so braucht Plat. auch πόῤῥω σοφίας, φιλοσοφίας ἐλαύνειν, weit in der Weisheit vorschreiten, Crat. 410 e Gorg. 486 a; πρόσω τῆς πλεονεξίας Xen. Cyr. 1, 6, 39; ἐγγὺς μανιῶν ἐλαύνει, kommt dem Wahnsinn nahe, Eur. Heracl. 904; ἔξω ἐλ. τοῠ φρονεῖν, wahnsinnig sein, Bacch. 853; ἐς πᾶσαν κακότητα ἐλάσαι Her. 2, 124; vgl. 5, 50; εἰς τοσοῦτον ἤλασε ἐπιμελείας D. L. 4, 67; Plut.; εἰς κόρον τινὸς ἐλαύνειν, es bis zur Uebersättigung in einer Sache treiben, Tyrt. 2, 10.
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66 ὑπέρ
ὑπέρ, ep. auch ὑπείρ, wenn die letzte Sylbe vor einem Vocal lang sein soll, bei Hom. nur in der einen Vrbdg ὑπεὶρ ἁλός; – über.
I. als Adv. hat es sich in wenigen Stellen erhalten, die einfacher als tmesis behandelt werden können, oder wo sich, wie Soph. Ant. 514 πορϑῶν γε τήνδε γῆν· ὁ δ' ἀντιστὰς ὑπέρ, der Casus, hier γῆς, leicht aus dem Zusammenhang ergänzen läßt; mit Zahlbestimmungen, wie ὑπὲρ ἑξακιςχίλιοι, Dem. 59, 89, wird es besser in ein Wort geschrieben.
II. Präposition. A. c. gen., über; zunächst – 1) örtlich; – a) darüber hin, bei Verbis der Bewegung, ἕλκεν ὑπὲρ ἄντυγος, Il. 16, 406; ἐγχείη δ' ὑπὲρ νώτου ἐνὶ γαίῃ ἔστη ἱεμένη, 20, 279, d. i. über den Rücken hinfliegend, vgl. 21, 69; κῦμα νηὸς ὑπὲρ τοίχων καταβήσεται, 15, 382, vgl. 24, 320 Ol. 17, 675; τρὶς μὲν ὑπὲρ τάφρου μεγάλ' ἴαχε, er schrie über den Graben, Il. 18, 228; ὑπὲρ τειχέων ὁ λεύκασπις ὄρνυται λαός, Aesch. Spt. 88, über die Mauern her; ὑπὲρ ϑαλάσσης καὶ χϑονὸς ποτώμενοι, darüber hinfliegend, Ag. 562; Διρκαίων ὑπὲρ ῥεέϑρων μολοῦσα, Soph. Ant. 105; Ai. 688; πηδῶντος Ἕκτορος τάφρου ὕπερ, 1258; ὑπὲρ τῶν πρόσϑεν ἀκοντίζειν, über die Vordern hinwegschießen, Xen. Cyr. 6, 3, 24. – b) drüben, jenseits, τηλοῦ ὑπὲρ πόντου, Od. 13, 275, wie Pind. P. 9, 52; ὑπὲρ ἁλὸς οἰκέων, N. 7, 65; ἡ δ' ἔϑεεν μέσσον ὑπὲρ Κρήτης, Od. 14, 300; u. so bei geographischen Bestimmungen, wo auch wir über brauchen, οἱ ὑπὲρ Χεῤῥονήσου Θρᾷκες, Xen. An. 2, 6, 3, u. sonst. Aehnlich ist auch χιτωνίσκους ἐνεδεδύκεσαν ὑπὲρ γονάτων, über die Kniee, die bis über die Kniee reichten, Xen. An. 5, 4, 13. – c) bei Verbis der Ruhe, darüber, über, oben darauf, ἕστηκε ξύλον αὖον ὅσον τ' ὄργυι' ὑπὲρ αἴης, Il. 23, 327; στῆ δ' ἄρ' ὑπὲρ κεφαλῆς, Od. 6, 21, über den Kopf, zu Häupten, wie Od. 4, 803 u. öfter. In einzelnen Vrbdgn ist an die vorangegangene Bewegung zu denken, wie νεφέλην ἔστησε Κρονίων νηὸς ὕπερ, 12, 406, er führte sie herauf über das Schiff und ließ sie dort stehen; auch ἔβαλε κεφαλὴν ὑπὲρ οὔατος, Il. 15, 433, vgl. 13, 616; βάλε δουρὶ στέρνον ὑπὲρ μαζοῖο, 4, 528, vgl. 11, 108, u. sonst; ὑπὲρ κεφαλῆς ἡμῶν, Plat. Phaedr. 258 e; στὰς δ' ὑπὲρ μελάϑρων, Soph. Ant. 117; τὸ οὖρος τὸ ὑπὲρ Τεγέης, das Gebirge, das sich über Tegea erhebt, Her. 2, 105; οἱ ὑπὲρ ϑαλάσσης, 7, 115; λιμὴν καὶ πόλις ὑπὲρ αὐτοῦ, Thuc. 1, 46; ὁ ὑπὲρ τῆς κώμης γήλοφος, Xen. An. 1, 10, 12 u. sonst. – Daran reiht sich 2) die Bdtg zum Schutz, für, wie τεῖχος ἐτειχίσσαντο νεῶν ὕπερ, Il. 7, 449, eigtl. eine Mauer, die über die Schiffe hinreicht und sie schützt; vgl. 12, 5; Φοίβῳ ἑκατόμβην ῥέξαι ὑπὲρ Δαναῶν, ὄφρ' ἱλασόμεσϑα ἄνακτα, 1, 444, zum Besten der Danaer; νῦν ὑπὲρ πάντων ἀγών, Aesch. Pers. 397; Soph. Phil. 1278; ἐπισκήπτω τελεῖν ὑπέρ τ' ἐμαυτοῦ τοῦ ϑεοῦ τε τῆςδέ τε γῆς, O. R. 253; ὁ γοῠν λόγος σοι πᾶς ὑπὲρ κείνης ὅδε, Ant. 744; u. so bes. für Jem. sprechen, kämpfen, sterben, δεσποτῶν ϑνήσκειν ὕπερ, Eur. I. A. 312; häufig bei Her. u. in attischer Prosa, λέγειν, ἀπολογεῖσϑαι ὑπέρ τινος, Xen. Cyr. 5, 5, 11 An. 6, 4, 18 u. öfter; πολλὰ εἶπεν ὑπὲρ ἐμοῦ βοηϑῶν ἐμοί, Plat. Prot. 309 b; διαμάχεσϑαι, Conv. 207 b; dah. ὁ ὑπὲρ τῆς δικαιοσύνης λόγος, Rep. II, 359 c; auch ἡ ὑπὲρ τῆς χώρας φυλακή, die zum Besten des Landes bestellte Wache, Menex. 238 b; ὑπὲρ τῶν -πολλῶν ἐστι, zum Besten, Dem. 24, 193; Folgde. – 3) bei den Verbis des Sprechens schwächt sich diese Bdtg ab zu einem einsachen über, von, betreffend, de, ὑπὲρ σέϑεν αἴσχε' ἀκούω, ich höre Schimpfliches über dich, von dir, Il. 6, 524; τὰ λεγόμενα ὑπέρ τινος, Her. 2, 120; u. einzeln bei den Att., διαλέγεσϑαι ὑπέρ τινος, Plat. Apol. 39 e; ϑαῤῥεῖν, Xen. Cyr. 7, 1, 17; ἡ εἰςαγγελία ἐδόϑη εἰς τὴν βουλὴν ὑπὲρ Ἀριστάρχου, Dem. 21, 121, in Betreff des Aristarch; sehr geläufig bei Pol., ἱστορεῖν, διελϑεῖν, γράφειν ὑπέρ τινος, 1, 13, 7. 10. 1, 14, 1 u. sonst; ὑπὲρ τῆς φιλίας ἔϑετο πρὸς αὐτοὺς πίστεις, Pol. 3, 67, 7; ὑπὲρ Κρήτης ὁμολογεῖται, Strab. 10, 4, 9. – Auch Soph. O. R. 1444 οὕτως ἄρ' ἀνδρὸς ἀϑλίου πεύσεσϑ' ὕπερ ist ein ähnlicher Gebrauch. – 4) wegen, um Jemandes willen, bei Hom. nur mit λίσσομαι vrbdn, ὑπὲρ τοκέων, ὑπὲρ πατρὸς καὶ μητρός, ὑπὲρ ψυχῆς, ὑπὲρ ϑυέων καὶ δαίμονος σῆς τ' αὐτοῦ κεφαλῆς, ich flehe um deiner Eltern willen, bei deinen Eltern, Il. 15, 660. 665. 22, 338. 24, 466 Od. 15, 261; so γουνάζομαι Ap. Rh. 3, 701, und einzeln bei a. sp. D. – Aehnlich σῶν ὑπὲρ στένω πόνων, Aesch. Prom. 66; ὑπὲρ σοῦ τοιάδ' ἔστ' ὀδύρματα, Ch. 501; τοῖσιν ἄγουσιν κλαύμαϑ' ὑπάρξει βραδυτῆτος ὕπερ, Soph. Ant. 923, um ihrer Saumseligkeit willen; vgl. Markl. Eur. Suppl. 1125; so ἀγανακτεῖν ὑπέρ τινος, Plat. Phaed. 115 e; φοβεῖσϑαι, Rep. III, 387 c. – Dah. ὑπέρ c. inf., umzu, damit, ὑπὲρ τοῦ μὴ πράττειν τὸ προςταττόμενον, um das Befohlene nicht zu thun, Xen. u. A.; ὑπὲρ τοῦ μὴ παϑεῖν κακῶς ὑπὸ Φιλίππου, Dem. 4, 43; ὑπὲρ τοῦ μὴ ἀποϑανεῖν, um nicht zu sterben. – 5) für, anstatt, in Jemandes Namen, ὑπὲρ ἑαυτοῦ, an seiner Statt, Thuc. 1, 141; ἀποϑανεῖν ὑπὲρ τοῠ αὑτῆς ἀνδρός, Plat. Conv. 179 b; ἵνα ὑπὲρ ἐμοῦ διαλεχϑῇς αὐτῷ, Prot. 310 e; ἐγω ὑπὲρ σοῦ ἀποκρινοῦμαι, Gorg. 515 c; ἐγὼ ὑπὲρ Σεύϑου λέγω, ich spreche in Seuthes Namen, Xen. An. 7, 7, 3; αἰσχύνη ὑπέρ τινος, in Jemandes Seele, Luc. Prom. 7, wie Aesch. 1, 26; dah. auch στρατηγῶν ὑπὲρ ὑμῶν, eigtl., als er in eurem Namen, in eurem Auftrage Feldherr war, d. i. als er euer Feldherr war, Dem. 20, 83; vgl. ὑπὲρ τῆς Ἀσίας στρατηγήσας, Isocr. 4, 154, im Namen des Perserkönigs.
B. c. accusat., – 1) örtlich darüber hin, darüber hinaus, darüber hinweg, so daß das Ziel jenseits zu denken ist; ὑπὲρ ὦμον ἀριστερὸν ἤλυϑ' ἀκωκὴ ἔγχεος, οὐδ' ἔβαλ' αὐτόν, Il. 5, 16. 10, 373; ὑπὲρ οὐδὸν ἐβήσετο δώματος εἴσω, Od. 7, 135; ὑπὲρ μέγα λαῖτμα ϑαλάσσης, 9, 260; τεῖχος ὑπὲρ πᾶν δοῠπος ὀρώρει, Il. 12, 289; ὑπὲρ πόντον ἦλϑον, Aesch. Eum. 241; μολεῖν Παρνησίαν ὑπὲρ κλιτύν, Soph. Ant. 1129; selten in Prosa, dah. Thom. Mag. die Vrbdg des ὑπὲρ τὴν ἐπάνω σχέσιν δηλοῠν mit dem accus. für hellenistisch erklärt; ῥιπτέουσι ὑπὲρ τὸν δόμον, Her. 4, 188; ὑπερίσχειν τὰς κεφαλὰς ὑπὲρ τὸ ὑγρόν, Pol. 3, 84, 9; Sp.; darüber hinaus, jenseits, οἱ ὑπὲρ Ἡρακλείας στήλας ἔξω οἰκοῠντες, Plat. Crat. 108 e. – 2) über das Maaß hinaus, ὑπὲρ αἶσαν, im Ggstz von κατὰ αἶσαν, Il. 6, 333. 487. 16, 780 u. sonst; ὑπὲρ μοῖραν, 20, 336, über das Geschick hinaus, also nicht in demselben einbegriffen, dah. auch wider das Geschick, vgl. ὑπέρμορον. So ὑπὲρ ϑεόν, Il. 17, 327; ὑπὲρ ὅρκια, 3, 299. 4, 67. 236. 271; σοφόν τι τὸ μηχανόεν τέχνας ὑπὲρ ἐλπίδ' ἔχων, Soph. Ant. 363; φλεόντων δωμάτων ὑπέρφευ ὑπὲρ τὸ βέλτιστον, Aesch. Ag. 368; ὑπὲρ τὴν ἀξίαν, Eur. Herc. fur. 146; ὑπὲρ ἀμπλακίαν, Pind. I. 5, 29; so bes. ὡς οὐκ ἔστιν ὑπὲρ ἄνϑρωπον, über den Menschen, über das Wesen u. die Kraft desselben hinausgehend, Plat. Legg. VIII, 839 d; ὑπὲρ ἡμᾶς φαίνεται τὰ εἰρημένα εἰρῆσϑαι, über unsere Fassungskraft, Parmend. 128 b; οἱ ὑπὲρ τὴν οὐσίαν ποιούμενοι τοὺς παῖδας, Rep. II, 372 b, über das Vermögen hinaus, mehr als das Vermögen erlaubt; λόγοι ὑπὲρ τοὺς ἰδιώτας ἔχοντες, Isocr. 4, 11, wie ὑπερέχοντες; ὁ εὐδαίμων ὑπὲρ τὴν πόλιν, Dem. 13, 20; Sp., ὑπὲρ τὸν Πρωτέα μηχανᾷ τὴν ἐμὴν ἀκρόασιν ἀποδιδράσκειν, Luc. enc. Dem. 25, d. i. geschickter als Proteus; u. so ὑπὲρ δύναμιν, über Vermögen; ὑπὲρ λόγον, über alle Worte; οὐκ ἔστι μαϑητὴς ὑπὲρ τὸν διδάσκαλον, Matth. 10, 24; ὁ φιλῶν πατέρα ὑπὲρ ἐμέ, 10, 37. – Bes. so von Zahlen u. Zeitbestimmungen, ὑπὲρ τὰ τεσσερήκοντα ἔτη, Her. 5, 64; τοὺς ὑπὲρ τριάκοντα ἔτη γεγονότας, Plat. Legg. II, 664 d; Xen. u. Folgde; ὑπὲρ τὸ ἥμισυ, über die Hälfte, Xen. Cyr. 3, 3, 47 An. 5, 10, 11. – Weiter geführt ist diese Bdtg noch von Pol., der 3, 79, 8 sagt κατεφϑείροντο ὑπὲρ τοὺς ἄλλους οἱ Κελτοί, sie kamen vor allen Andern, vorzugsweise um.
Seinem Casus kann ὑπέρ in allen Vrbdgn nachstehen u. erleidet dann die Anastrophe des Tones, ὕπερ, s. z. B. Il. 5, 339. 7, 449. 12, 5. 15, 665 Od. 19, 450; Tragg.
In der Zusammensetzung drückt ὑπέρ das Darübersein aus, sowohl a) örtlich, darüber, jenseits, – als b) darüber stehen zum Schutz, Bedecken, gew. c. gen. – c) das Darüberhinausgehen, sowohl übertreffen, als eine Steigerung des Begriffs enthaltend, u. das Uebermäßige, Außerordentliche ausdrückend, gew. mit tadelndem Nebenbegriff der Uebertreibung.
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67 ἐν
ἐν, Sein od. Verweilen in, an, auf etwas. (1) vom Orte u. zwar (a) am gewöhnlichsten innerhalb eines Raumes: in; ἐν ξένᾳ, in der Fremde. (b) auf; ἐν τῷ δεξιῷ, auf dem rechten Flügel; ἐν τοῖν ὀβολοῖν ϑεωρεῖν, auf dem Zwei-Obolenplatz, Dem; ἐν τοῖς στεφανώμασιν, auf dem Kranzmarkt; ἐν τῷ μύρῳ, in dem Salbenladen; ἐν τοῖς ἰχϑύσιν, auf dem Fischmarkt. (c) das Daransein, die unmittelbare Nähe ausdrückend; ἐν οὐρανῷ, am Himmel; ἐν ποταμῷ, am Flusse; ἐν πέτροισι πέτρον ἐκτρίβων, daran reibend; τἂν ποσίν, das vor den Füßen, das Gegenwärtige. Aber ἐν τοῖς δένδροις ἑστάναι = zwischen den Bäumen; u. ἀνάπαυλαι ἐν τοῖς δένδρεσίν εἰσιν σκιαραί = unter; oft ἐν τῷ Πόντῳ, am Pontus. Bes. ἐν Κύπρῳ ναυμαχεῖν, von Schlachten, die bei einem Orte, im Gebiete desselben geliefert werden; u. sehr gew. οἱ ἐν Μαραϑῶνι, die Kämpfer bei Mar. oder die dort Gebliebenen. (d) auch bei Verbis, die eine Bewegung ausdrücken, um die Erreichung des Zieles u. das Verweilen daselbst anzudeuten; ἐλπίδας κατῴκισα ἐν αὐτοῖς, habe ich in ihnen erweckt; ὡς ἐν ἐχυρωτάτῳ ποιεῖσϑαι, an den sichersten Ort bringen. (2) auf Menschen übertr., (a) unter; ἄρχειν, ἀνάσσειν ἐν πολλοῖς, unter vielen; bes. λέγειν, νομίζειν, καταριϑμεῖν, λέγεσϑαι ἐν, dazu, darunter rechnen; οἱ ἐν γένει, die Verwandten. Auch von Dingen. (b) bei λέγειν u. ä. geht es in die Bedeutung: vor, in Gegenwart über; ἐν πᾶσι, in Gegenwart aller; wie ἐν ὑμῖν (vor, bei euch, den Richtern); εἰ τάδ' έστὶν ἐν ϑεοῖς καλά, wenn das vor den Göttern recht ist. (c) bes. zu bemerken ist ἐν τοῖς beim superlat. (3) an 1 (c) schließt sich die Bdtg des Umgebenseins von etwas, οὐρανὸς ἐν αἰϑέρι καὶ νεφέλῃσι, der Himmel in Lichthelle u. Wolkenumhüllung. Bes. (a) von Kleidern, Waffen u. dgl. Vgl. ἐν κανοῖς, mit Körben. Ähnl. ἐν μεγάλοις φορτίοις βαδίζειν, unter schweren Lasten; δένδρα ἐν καρποῖς, mit Früchten. (b) von Banden u. Fesseln. (c) Ähnlich ist, wo es zum Teil mit dem instrumentalen dat. zusammenfällt; γενομένης δ' ἐν χερσὶ τῆς μάχης, als es zum Gefecht kam, nachdem die Schleuderer aufhörten; ἔργον ἐν κύβοις Ἄρης κρινεῖ, vermittelst der Würfel; ἐν κώπαισι πλεῖν, Ggstz zur Segelfahrt; ἐν μιᾷ πληγῇ κατέφϑαρται ὄλβος, mit einem Schlage. Gramm. ψάλια ἐν τῷ α Ἀττικοί, διὰ τοῦ ε Ἕλληνες, mit einem Buchstaben schreiben. (4) Von der Zeit: in, innerhalb; ἐν ἡμέρῃ, in einem Tage; ἐν εἰρήνῃ, ἐν σπονδαῖς, während des Waffenstillstandes. Dah. ἐν τούτῳ, ἐν ᾧ, unterdessen, während welcher Zeit; ἐν τῷ αὐτῷ, in derselben Zeit. (5) Von jedem Zustande, in dem man sich befindet, sowohl äußerlich als innerlich; ἐν ἡδονῇ ἐστίν οἱ, mit folgdm acc. c. inf., es ist ihm ein Vergnügen; ἐν αἰτίᾳ εἶναι, ἔχειν, deine Lage ist nicht so, daß du dich schämen darfst; ἐν αἰσχύναις ἔχειν, sich schämen. Dah. auch = beschäftigt sein mit etwas; οἱ ἐν ποιήσει γενόμενοι, die Dichter; öfter οἱ ἐν τέλει, Magistrate. Dah. οἱ ἐν φιλοσοφίᾳ, ἐν νόσῳ, Umschreibung für die Philosophen, die Kranken; in einem Zustande gemäß; κακὸν τὸ λῆμα, κοὐκ ἐν ἀνδράσιν, ziemt sich nicht für Männer; ἐν τούτῳ, dem gemäß; ἐν ᾡ, in wiefern. Eben so τὰ ἐν τοῖς νόμοις δίκαια, das in den Gesetzen Begründete; αἱ ἐν τοῖς νόμοις ζημίαι, gesetzmäßige. Dah. ἐν τοῖς νόμοις βασιλεύειν, τὰς κρίσεις ποιεῖσϑαι, nach den Gesetzen. (6) Bezeichnung der Abhängigkeit von etwas: es steht bei einem; νίκης πείρατ' ἔχονται ἐν ϑεοῖς, der Sieg liegt in den Händen der Götter (eigtl. der Faden haftet an den G.); ἐν ὑμῖν ὡς ϑεῷ κείμεϑα, hangen von euch ab; ἐν σοὶ πᾶσ' ἔγωγε σώζομαι, meine Rettung beruht auf dir; ἐν ταῖς ναυσὶ τῶν Ἑλλήνων τὰ πράγματα ἐγένετο, die Macht beruhte auf den Schiffen; ἐν τῷ ϑεῷ τὸ τούτου τέλος ἦν, οὐκ ἐν ἐμοί, das Gelingen stand in Gottes Hand; εἰ γὰρ ἐν τούτῳ εἴη, ob etwas daran läge; μὴ ἐν ὑμῖν κωλυϑῇ, an euch, sofern es bei euch steht; ἐν ἑαυτῷ γίγνεσϑαι, zu sich kommen; ἐν ἑαυτῷ εἶναι, bei sich sein, bei Sinnen sein. (7) Bezeichnung dessen, wobei oder woran sich eine Tätigkeit zeigt; ἡ ἐν ὅπλοις μάϑησις, das Studium der Fechtkunst; διαφέρειν ἔν τινι, in einer Sache. Aber ἐν σφετέρῳ καλῷ τὸν πόλεμον ἀναβάλλεσϑαι, zu eurem Besten; λαβεῖν ἐν φερνῇ, als Mitgift empfangen. Adverbial, ohne Casus; ἐν δ' ὑπέρας τε κάλους τε πόδας τ' ἐνέδησεν ἐν αὐτῇ, steht noch ἐν dabei: überdies band er am Schiffe an, wovon ἐν δὲ καὶ ἐν Μέμφι, überdies auch in Memphis, verschieden ist. In der Zusammensetzung herrscht (a) bei Verbis die örtliche Bedeutung vor, daran, darauf, darüber; auch mit Verbis der Bewegung wird ἐν zusammengesetzt. (b) in adj. drückt es das Versehensein mit etwas aus, ἔναιμος, ἔνϑηρος, oder die Annäherung an den Begriff des Adjectivs; ἔμπικρος, etwas bitter, wie ἔλλευκος, ἔνσιμος, seltener das Angemessensein, wie in ἔνδικος -
68 μή
μή, Verneinungspartikel: damit nicht (vgl. ne), von οὐ: nicht ist, so unterschieden, daß es nicht objectiv eine Sache, welche selbst wieder ein Gedanke sein kann, verneint od. als nicht vorhanden bezeichnet (s. οὐ), sondern subjectiv die Vorstellung einer Sache negiert, also den Wunsch oder die Annahme, daß sie nicht stattfinden möchte oder nicht stattgefunden habe, die Ansicht, daß sie nicht vorhanden sei, ausdrückt: οὐ negiert die Aussage, μή die Forderung. Zunächst tritt dies subjective Verneinen (1) als Verbot auf, wofür nur μή, nie οὐ gebraucht wird. Während dieser imperat. praes. mit μή eigentl. das Unterlassen dessen gebietet, was einer schon tut, also ein Verbot einer fortdauernden Handlung enthält, geht der conj. aor. mehr auf ein Verbot dessen, was einer Tun will, oder drückt das Verbot einer momentanen Handlung aus, wie Athene zum Odysseus, der sich schon lange vor seinem Sohne verstellt hat, sagt ἤδη νῦν σῷ παιδὶ ἔπος φάο μηδ' ἐπίκευϑε, eigtl. höre jetzt auf, dich zu verbergen; aber Theoklymenus den Telemach beschwört, den er eben beim Opfer trifft, εἰπέ μοι εἰρομένῳ νημερτέα μηδ' ἐπικεύσῃς, verhehle mir nicht; μὴ κατὰ τοὺς νόμους δικάσητε, μὴ βοηϑήσητε τῷ πεπονϑότι δεινά, μὴ εὐορκεῖτε, richtet nicht nach den Gesetzen in diesem Falle, seid eurem Eide nicht treu, denn das εὐορκεῖν ist die dauernde Eigenschaft des guten Richters, die in jedem einzelnen Falle zur Anwendung kommt. Abweichend steht auch (a) der conj. praes.; (b) der imperat. aor., um lebhafter das augenblickliche Befolgen des Verbotes von etwas, das der Andere tun will, einzuschärfen; auch (c) die elliptischen Konstruktionen; μὴ τριβὰς ἔτι, sc. ἐμβάλλετε, wie wir auch kurz sagen: keinen Verzug weiter; ἀλλὰ μή μοι πρόφασιν, keine Ausflüchte; ἄπελϑε νῦν μοι, worauf erwidert wird μή· ἀλλά μοι δός, nicht doch! mit nichten! (2) Aufforderung etwas nicht zu tun; (a) bei der ersten Person plur. conj., als hortativus; μὴ ἴομεν, ep. für ἴωμεν, laßt uns nicht gehen; μή οἱ χρήματ' ἔδωμεν, laßt uns ihm sein Vermögen nicht aufzehren; μὴ πρὸς ϑεῶν μαινώμεϑα, μηδὲ αἰσχρῶς ἀπολώμεϑα, laßt uns nicht rasend handeln; (b) auch die erste Person sing. u. plur. des conj. als dubitativus hat μή bei sich, πῶς λέγεις; μὴ ἀποκρίνωμαι ὧν προεῖπες μηδέν; soll ich etwa Nichts antworten? worin liegt 'du verbietest mir also zu antworten'; πότερον βίαν φῶμεν εἶναι ἢ μὴ φῶμεν; sollen wir sagen oder nicht?. So auch elliptisch, ἄρχοντές εἰσιν, ὥςτ' ὑπεικτέον· τί μή; warum nicht? sc. ὑπείκωμεν. (3) beim optat. zum Ausdruck des verneinenden Wunsches; μὴ τοῦτο φίλον Διῒ πατρὶ γένοιτο, das möge nicht dem Vater Zeus gefallen; μὴ τοῦτο ϑεὸς τελέσειεν, nicht möge dies ein Gott erfüllen; ὃ μὴ γένοιτο, was nicht geschehen möge; ὑμῖν δὲ τοιοῦτο μὲν οὐδὲν οὔτ' ἦν, μήτε γένοιτο τοῦ λοιποῦ, es war nicht und möge auch in Zukunft nicht sein; δὸς μὴ Ὀδυσσῆα οἴκαδ' ἱκέσϑαι, verleihe, daß er nicht zurückkommt. Soll die Unmöglichkeit der Erfüllung des Wunsches ausgedrückt werden, so steht der indic. des Nichtwirklichen; aber auch als Aussage betrachtet; μή ποτ' ὤφελον λιπεῖν τὴν Σκῦρον, hätte ich doch niemals Skyrus verlassen; εἴϑ' ἐξ ἀγῶνος τήνδε μὴ ' λαβές ποτε, hättest du sie doch nie gewonnen. (4) Auch bei der Versicherung durch einen Schwur, daß etwas nicht geschehen werde, liegt in der Seele des Schwörenden der Wunsch, daß es nicht eintrete, u. die Absicht es zu verhindern, daher μή, oft mit μήν oder μέν, mit dem int. aor., ἀλλ' ὄμοσον μὴ μητρὶ φίλῃ τάδε μυϑήσασϑαι, schwöre mir, daß du es nicht sagen willst, es nicht zu sagen; sogar der indic. steht zum Ausdruck der größern Zuversicht; ἴστω νῦν Ζεύς, μὴ μὲν τοῖς ἵπποισιν ἀνὴρ ἐποχήσεται, keiner soll und wird den Wagen besteigen; μὴ ' γὼ νόημα κομψότερον ἤκουσά πω, wo die Beteuerung nur die subjective Ansicht hervorheben u. bekräftigen soll. (5) Zum Ausdruck einer verneinten Absicht oder Verhütung steht immer μή, also (a) nach den Absichtspartikeln ἵνα, ὅπως, ὄφρα; (b) auch allein: damit nicht; auch in der Frage, ἦ μὴ μίασμα τῶν φυτευσάντων λάβῃς; etwa damit du nicht befleckt werdest? (6) Bei den Verbis des Fürchtens drückt der Grieche zugleich den Wunsch aus, daß das befürchtete Übel abgewendet werde, und läßt daher darauf gewöhnlich μή folgen; δείδοικα μή σε παρείπῃ, wo wir sagen 'ich fürchte, daß er dich überredet'; der Grieche denkt 'ich fürchte und wünsche zugleich, daß er dich nicht überrede'; dah. ich fürchte, daß dies nicht geschieht, heißt δέδοικα μὴ οὐ γένηται, eigtl.: ich fürchte und wünsche zugleich, daß das Nichtgeschehen nicht eintreten möge, d. i. ich wünsche, daß es geschieht, wie der Lateiner geradezu vereor ut fiat sagt für vereor, ne non fiat; τοῦτο αἰνῶς δείδοικα, μή οἱ ἀπειλὰς ἐκτελέσωσι ϑεοί, ich fürchte, daß die Götter ihm die Drohungen vollenden. Tragg. u. in Prosa überall, doch tritt auch in der den Griechen so geläufigen lebhaften Darstellungsweise nach einem Präteritum der conj. ein, anschaulicher in die auf die Gegenwart bezügliche Rede übergehend; φοβηϑείς, μὴ λοιδορία γένηται πάλιν, κατεπράϋνον αὐτόν, wo die Sache so dargestellt ist, als wenn der Streit wirklich schon eintrete: ich fürchtete, nun kommt es zu Schmähungen; μέγα δέ σφεας ἀποσφήλειε πόνοιο, wo der conj. die als bestimmt angesehene Folge ausdrückt, der optat. die, welche möglicher Weise noch eintreten kann. Eben so werden die Verba sich hüten, sich vorsehen konstruiert, wo auch wir daß nicht sagen. Es folgt aber auch der indic., (a) futuri, der die sichere Überzeugung ausdrückt, daß das gefürchtete Übel wirklich eintreten wird; δείδω μὴ δὴ πάντα νημερτέα εἶπεν, ich fürchte, daß sie alles wahrhaft gesprochen hat, d. i. ich weiß nicht, ob sie nicht wirklich wahr gesprochen hat. Übh. steht μή gew. beim inf. nach allen Verbis, welche ein Verhindern, Abhalten, Zweifeln, Leugnen ausdrücken, wo uns das μή gew, überflüssig erscheint u. nicht übersetzt wird, der Grieche aber die Absicht, daß etwas nicht geschehen solle, dadurch bestimmter ausdrückt, Ἀριστόδικος ἔσχε μὴ ποιῆσαι ταῦτα Κυμαίους, er hielt sie ab, dies zu Tun, daß sie dies nicht täten; ϑνητοὺς ἔπαυσα μὴ προδέρκεσϑαι μόρον, ich brachte es dahin, daß die Menschen aufhörten, ihr Geschick vorauszusehen; ἀπηγόρευε μὴ στρατεύεσϑαι, eigtl. er verbot ihnen, daß sie nicht zu Felde ziehen sollten, d. i. er verbot ihnen zu Felde zu ziehen; ἀπηγόρευες ὅπως μὴ τοῦτο ἀποκρινοίμην, du verbotest, dies zu antworten; τί μέλλομεν μὴ πράσσειν κακά, was zögern wir zu tun, daß wir nicht tun; ἔξαρνος ἦν μὴ ἀποκτεῖναι Σμέρδιν, er leugnete, den Smerdis getötet zu haben; ήρνοῦντο μὴ αὐτόχειρες γενέσϑαι, sie leugneten, Täter zu sein; ἠμφεσβήτησε μὴ ἔχειν, ἀπομόσας ἦ μὴν μὴ εἰδέναι, nachdem er abgeschworen, es zu wissen. Zu einem solchen inf. tritt auch der Artikel, welche Stellen man durch ein ausgelassenes ὥστε zu erklären pflegt, wo aber die verneinende Absicht ausgedrückt ist; zum Ausdruck eines bestimmten Verbotes; τέως μὲν οἷοί τε ἦσαν κατέχειν τὸ μὴ δακρύειν, sie konnten das Weinen zurückhalten, sie konnten an sich halten, daß sie nicht weinten; τὸ μὴ οὐχ ἡδέα εἶναι τὰ ἡδέα λόγος οὐδεὶς ἀμφισβητεῖ, keiner zweifelt, daß etwa das Angenehme etwas nicht Angenehmes sei, eigtl.: u. meinet, daß das Angenehme nicht etwas nicht Angenehmes sei. (7) In allen Konditionalsätzen steht μή, also (a) nach εἰ, ἐάν und den mit ἄν zusammengesetzten ἐπειδάν. Bezieht sich aber die Negation auf ein einzelnes Wort, das objectiv verneint wird, so tritt auch hier οὐ ein, wobei der Nachdruck auf nicht zu legen ist, εἰ δέ τοι οὐ δώσει ἑὸν ἄγγελον, wenn er ihn dir nicht geben wird, vorenthalten wird; γιγνώσκεις τόδε, ὡς πᾶς τις αὑτὸν τῶν πέλας μᾶλλον φιλεῖ, εἰ τούςδε γ' εὐνῆς οὕνεκ' οὐ στέργει, wenn er diese nicht liebt, d. h. wenn er lieblos gegen sie ist, wo μισεῖ zu stark erscheinen würde; εἰ μὲν οὖν οὐ πολλοὶ ἦσαν, d. i. wenn es wenige wären; so bes. bei φημί u. ἐάω, ἐάν τε οὐ φῆτε, ἐάν τε φῆτε, mögt ihr es leugnen oder gestehen; ἐὰν μὲν οὖν φάσκῃ Φρύνιχον ἀπ οκτεῖναι, καὶ τοῦτον τιμωρεῖσϑε· ἐὰν δ' οὐ φάσκῃ, ἔρεσϑε αὐτὸν, διότι φησὶν Ἀϑηναῖος ποιηϑῆναι· ἐὰν δὲ μὴ ἔχῃ ἀποδεῖξαι, wo ἐὰν μὴ φάσκῃ nicht gesagt werden könnte, denn verhört muß der Angeklagte antworten, entweder eingestehen oder leugnen; in letzterem Falle aber kann man annehmen, daß er es nicht beweisen kann; εἰ δ' οὐκ ἠϑελήσαμεν, wenn wir uns weigerten; οὐκ ἄρα ἔτι μαχεῖται, εἰ ἐκ ταύταις οὐ μαχεῖται ταῖς ἡμέραις, wenn er nicht kämpfen, d. i. den Kampf vermeiden wird; u. natürlich da, wo ein solcher Satz mit εἰ nur eine andere Form für einen Aussagesatz ist, so nach ϑαυμάζω, δεινὸν ἂν εἴη, εἰ οὐ, wo wir geradezu mit daß übersetzen können; οὐδὲν ἴσον ἐστίν, εἴ γε ἀφ' ἡμῶν τῶν ἐν μέσῳ οὐδεὶς οὐδέποτε ἄρξεται, denn das erscheint dem Sprechenden als etwas Faktisches, da immer von dem Ersten oder dem Letzten angefangen ist; (b) nach Relativis u. Zeitpartikeln, wenn sie eine Annahme oder einen allgemeinen Fall ausdrücken, also nach ὃς ἄν c. conj. u. ähnlichen; so oft λέγειν ἃ μὴ δεῖ, was man nicht sagen sollte; ἐπνίγετο, ὅςτις μὴ ἐτύγχανεν ἐπιστάμενος νεῖν, jeder welcher, oder wenn er nicht schwimmen konnte, ertrank; ὅσον μὴ ἀνάγκη μετέχειν αὐτῶν, sofern nicht, außer; (c) eben so bei Participien, wenn diese für einen Conditionalsatz oder einen allgemeinen Relativsatz stehen, wogegen οὐ steht, wenn sie für einen Zeit- oder Erklärungssatz stehen, eben so wie bei den die Stelle eines indirecten Satzes vertretenden nach den Verbis der Wahrnehmung und des Wissens; selten tritt hier ein anders begründetes μή ein. Dagegen tritt regelmäßig μή auch hier ein, wenn das regierende Verbum in einer μή verlangenden Construction steht; Πάρις δ' ἔγημε τὴν Διός· γήμας δὲ μή, σιγώμενον τὸ κῆδος εἶχεν ἐν δόμοις, wenn er nicht geheiratet hätte; (d) eben so ist das oft bei Substantivenn. Adjectiven alleinstehende μή zu fassen; οὐκ οἶδα· δεινὸν δ' ἐστὶν ἡ μὴ ἐμπειρία, wenn man unerfahren ist. (8) Bei dem Infinitiv steht μή, (a) zum Ausdruck einer Forderung nach κελεύω, δέομαι, βούλομαι, ἐϑέλω; ἔλεγε μὴ ϑύειν, er sagte, sie sollten nicht opfern; προλέγουσιν ἅπασι μηδ' ὁτιοῦν ἐκείνω διδόναι, sie sagen alle, man sollte jenem nichts geben; ein indirecter Aussagesatz aber wird immer mit οὐ konstruiert, welches natürlich auch immer bei ὅτι steht; λέγοντες, ὅτι οὔτε ὁσίως δράσειαν, τά τε ἔξω ἔλεγον αὐτοῖς μὴ ἀδικεῖν, sie hätten nicht gottesfürchtig gehandelt und sie sollten nicht unrecht tun; διενενόητο εἰς τὸ στρατόπεδον μηκέτι ἐλϑεῖν, er hatte vor, wollte nicht mehr kommen. Auch nach den Verbis, die ein Versprechen, Verabreden, Hoffen u. vgl. ausdrücken, steht μή beim inf., weil hier die Negation immer nur subjectiv aufzufassen ist; ἐκόμπασε, μηδ' ἂν τὸ πῦρ νιν εἰργάϑειν Διός, er prahlte, er verhieß drohend, auch Zeus' Blitzstrahl solle ihn nicht abhalten. So hat οἴομαι, νομίζω gew. den inf. mit οὐ bei sich, wenn sie aber die Nebenbedeutung von besorgen, argwöhnen haben, auch μή; (b) zum Ausdruck der Folge nach ὥς τε; (c) ein mit dem Artikel verbundener, dadurch substantivisch gewordener Infinitiv wird immer durch μή negiert; μὴ λυσιτελεῖν αὐτοῖς, damit es ihnen nichts nütze. (9) An die Konstruktion der Verba des Fürchtens schließt sich die mit ὅρα μή, siehe wohl zu, hüte dich, daß nicht, mit denselben Modis, wie jene verbunden, aber auch, da das μή hier eine Frage ausdrückt u. durch ob nicht übersetzt werden, die indirecte Frage aber im Griechischen den indicat. haben kann, mit dem indicat. aller Tempora verbunden, so daß man gew. unterscheidet ὅρα μὴ ᾖ, vide ne sit, ὅρα μὴ ἔστι, vide num sit; ὅρα καϑ' ὕπνον μὴ κατακλιϑεὶς παρῇ, sieh zu, daß er nicht etwa schläft, so viel wie 'er wird doch nicht schlafen?'; ἀλλὰ μὴ οὐχ οὕτως ἔχῃ, es dürfte sich wohl nicht so verhalten. Daran reiht sich (10) der Fall, daß μή geradezu dazu dient, den in Form einer negativen Frage ausgedrückten Zweifel, der gewöhnlich auch den Wunsch enthält, daß es nicht so sein möge, zu bezeichnen, u. als ein Fragewort behandelt wird, wobei zu beachten, daß es gewöhnlich die Erwartung einer verneinenden Antwort ausdrückt, während auf eine Frage mit οὐ eine bejahende Antwort erwartet wird. So steht es (a) in direkten Fragen; ἦ μή πού τινα δυςμενέων φάσϑ' ἔμμεναι ἀνδρῶν, ihr meint doch wohl nicht, das sei einer von den Feinden? (b) in indirekten Fragen; ὄφρ' ἴδωμεν μή τοι κοιμήσωνται, ob sie etwa schlafen; οὐδέ τι ἴδμεν, μή πως μενοινήσωσι, ob nicht etwa. Auch εἰπέτω, μή τι ἄλλο λέγει, er soll sagen, ob er etwa meint. Daher es auch außer der Frage auf ähnliche Weise gebraucht dem deutschen vielleicht entspricht, ἀλλὰ μὴ τοῦτο οὐ καλῶς ὡμολογήσαμεν, aber wir haben vielleicht nicht recht zugegeben. -
69 παρ-έρχομαι
παρ-έρχομαι (s. ἔρχομαι), 1) an der Seite oder daneben vorbeikommen, Od. 12, 62. 16, 357; oft mit dem Nebenbegriffe »glücklich entkommen«, Il. 1, 132 (vgl. 2); mit dem acc. des Gegenstandes, an dem man vorbeikommt, 8, 239; Her. 3, 72; Plat. Alc. I, 123 b; – vorbeigehen, verfließen, κῠμα, Od. 5, 429, von der Zeit, vergehen, πρὶν ἂν τὸ καῦμα παρέλϑῃ, Plat. Phaedr. 242 a; τὸν παρελϑόντ' ἄροτον, Soph. Trach. 69; ἐν τῷ παρεληλυϑότι χρόνῳ, in der vergangenen Zeit, Plat. Rep. VI, 499 c; τῆς παρελϑούσης νυκτὸς ταυτησί, Prot. 310 a; u. übh. von Dingen, die der Vergangenheit angehören, ταῖς ὁδοῖς παρελϑούσαις, Soph. O. C. 1397, vgl. Phil. 1358; ὅντινα τὸν παρεληλυϑότα βίον βεβίωκεν, Plat. Lach. 188 a, das vergangene Leben; Sp. – 2) zuvorkommen, an Schnelligkeit übertreffen, οἴοισιν δείδοικα ποσὶν μή τίς με παρέλϑῃ Φαιήκων, Od. 8, 230, daß mich Einer im Lauf übertreffe, vgl. Il. 23, 345 οὐκ ἔσϑ' ὅς κέ σ' ἕλῃσι μετάλμενος, οὐδὲ παρέλϑῃ; aber auch ἐν δόλοισιν, in Listen übertreffen, Od. 13, 291. Daher = täuschen, überlisten, Διὸς νόον, Hes. Th. 613; vgl. Schaef. Schol. Par. Ap. Rh. 2, 936; ἕτερος ἕτερον ὄλβῳ καὶ δυνάμει παρῆλϑεν, übertraf an Macht, Eur. Bacch. 904; μὴ τὴν τεκοῦσαν τῇ φιλανδρίᾳ ζήτει παρελϑεῖν, Androm. 229; ἢν ἀναιδείᾳ παρέλϑῃς αὐτόν, Ar. Equ. 277; τὰ ἔργα τοὺς λόγους παρέρχεται, Dem. 10, 3. – 3) übergehen, aus der Acht lassen, unbemerkt lassen; ὡς δὲ πάντ' ἐπελήλυϑεν κοὐδὲν παρῆλϑεν, Ar. Vesp. 636; Plat. Phaedr. 278 e. Dader auch entgehen, πολλά με καὶ συνιέντα παρέρχεται, Theogn. 419; vgl. Soph. Trach. 226, οὐδέ μ' ὄμματος φρουρὰν παρῆλϑε τόνδε μὴ λεύσσειν στόλον; u. τοῠτο γὰρ αὖ με μικροῠ παρῆλϑεν εἰπεῖν, Dem. 21, 110, das vergaß ich beinahe zu sagen. – Aber auch = darüber hinausgehen, übertreten, νόμον, Lys. 6, 52; Dem. 37, 37; vgl. Eur. Suppl. 231. – 4) hinzu-, hinangehen, -kommen; Hes. O. 218; εἴσω, Aesch. Ch. 845 u. A.; εἴς τι, Her. 3, 77; Eur. Ion 1171, der es auch c. accus. verbindet, παρῆλϑε νυμφικοὺς δόμους Med. 1137, Hipp. 108; εἰς τὰ βασίλεια, Plut. Anton. 74; εἴσω Πυλῶν, eindringen, Dem. 18, 35; bes. vor einer Versammlung oder sonst als Redner öffentlich auftreten, παρελϑὼν ἔλεξε τοιάδε, Thuc. 2, 59. 3, 36 u. öfter; Ar. Eccl. 409; ἐὰν ϑᾶττον ἐς τὸν Ἀϑηναίων δῆμον παρέλϑῃς, Plat. Alc. I, 105 a u. oft bei den Rednern u. Sp., παρελϑὼν εἰς τὸν δῆμ ον, Plut. Them. 4; παρελϑεῖν εἰς τὸ κοινὸν βουλευτήριον, Pol. 2, 50, 10. – Auch εἰς τὴν δυναστείαν, Dem. 9, 24, zur Herrschaft gelangen, wie εἰς τὴν ἀρχήν, Plut. Anton. 5; ἐπὶ τὰ πράγματα, Luc. D. Mort. 12, 4; εἰς τὴν οὐσίαν, die Erbschaft antreten, Gall. 12.
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70 πᾶν [2]
πᾶν, gen. παντός, πάσης, παντός, gen. pl. masc. u. neutr. πάντων, dat. pl. masc. u. neutr. πᾶσι, homerisch u. hesiodisch πάντεσσι, gen. pl. fem. πᾱσῶν, ep. πασέων, zweisylbig zu sprechen, u. einmal auch πασάων, Od. 6, 107, wie Ap. Rh. 1, 113. 1122; – all, mit dem Begriffe der Einheit, ganz, wie ὅλος, der Mehrheit, jeder, wie ἕκαστος, u. im plur. alle. Schon bei Hom. herrscht der Begriff ganz u. der plur. vor; κέκλυτέ μευ πάντες τε ϑεοὶ πᾶσαί τε ϑέαιναι Il. 8, 5, u. sonst; πᾶσα ἀληϑείη, ganze, volle, lautere Wahrheit, Il. 24, 407 Od. 11, 507; πᾶσα ὕλη, Hes. O. 510, vgl. Th. 695. 847. 973; πᾶν δεῖμα, ganz Schreckniß, ἡ πᾶσα βλάβη, ganz Unheil, Soph. Phil. 623. 927 El. 301; auch im plur., πᾶσαι πύλαι, das ganze Thor, Il. 2, 809; πάντες ὅσοι, alle welche, Hom. u. Folgde überall; auch sing., πᾶν ὅσον νοεῖς, Soph. Trach. 348; seltener ἀσπάζεται πάντας, ᾧ ἂν περιτυγχάνῃ, Jeden, dem er begegnet, Plat. Rep. VIII, 566 d; ἅμα πάντες, allesammt, Il. 24, 253 Od. 21, 230, in Prosa üblicher ἅπαντες, vgl. aber Schaef. zu D. Hal. de C. V. p. 124; πάντες ὁμῶς, Il. 15, 98; μάλα πάντες, 22, 115 Od. 5, 216. 22, 283; πάντες ἄριστοι, alle besten, lauter solche, die zu den besten gehören, Il. 9, 3 Od. 4, 272 u. sonst; mit Zahlwörtern, ἐννέα πάντες, alle neun, ohne daß einer daran fehlt, wie wir sagen »ganzer neun«, Od. 8, 258. 24, 60; ἐννέα πάντ' ἔτεα, Hes. Th. 803; δέκα π., Il. 19, 247. 24, 232; δυώδεκα π., Od. 9, 204. 12, 89; δυοκαίδεκα πάντες ἄριστοι, 16, 251; εἴκοσι πάντες, Il. 18, 373. 470 Od. 5, 244; Her. 1, 50. 163. 214. 9, 81, der πᾶς immer vor das Zahlwort setzt, während dies bei Hom. voransteht; auch mit dem Artikel, τὰ πάντα δέκα, in Allem zehn, alle zusammengerechnet zehn; τὰ πάντα μ ύρια, in Allem zehntausend, Her. 3, 74; Thuc. 3, 85; τρεῖς οἱ πάντες, Ath. VI, 273 b. – Im sing. jeder, οἱ δ' ἄλκιμον ἦτορ ἔχοντες πρόσσω πᾶς πέτεται, Il. 16, 264; Od. 13, 313; πᾶς ἀνήρ, Theogn. 177; Aesch. Pers. 378; Soph. Ai. 1366; νῦν με πᾶς ἀσπάζεται, O. R. 596; σιώπα πᾶς ἀνήρ, Ar. Ran. 1125, wie Ach. 237; u. in Prosa, ἔνϑα πᾶς παντὶ ϑυμοῦται, Plat. Prot. 327 a; ψυχὴ πᾶσα ἀϑάνατος, Phaedr. 245 c; πᾶσα ὁδός, jeder Weg, Xen. An. 2, 5, 9,; auch mit dem Artikel, πᾶσα ἡ ὁδός, ibid., auf jedem der Wege, die ins Vaterland führen; u. so in dieser Stellung πᾶς ὁ κλύων, jeder, der hört, Soph. Ai. 151; πᾶν τὸ καλῶς ἔχον, Plat. Rep. II, 381 a; u. so auch im plur., πάντα προὐξεπίσταμαι σκεϑρῶς τὰ μέλλοντα, Aesch. Prom. 101; od. πάντες steht nach, οἱ ἄλλοι πάντες ᾄδοντες ἐπορεύοντο ἐν ῥ υϑμῷ, Xen. An. 5, 4, 14, die übrigen alle; οἱ πάντες, die sämmtlichen, ὑμεῖς οἱ πάντες οὐκ ἔσεσϑε κύριοι, 5, 7, 27; οὐδ' ἂν οἱ πάντες ἄνϑρωποι δύναιντο διελϑεῖν, 5, 6, 7; vgl. Soph. τοὺς πάντας Ἀργείους, Phil. 47; und mit Wiederholung des Artikels, τὰς νέας τὰς πάσας ἐκόμισαν εἰς Ἄβδηρα, Her. 6, 47. – In einigen Vrbdgn steht das adj. πᾶς für das adv. πάντως, wie man erklären kann πόλις γάρ ἐστι πᾶσα τῶν ἡγουμένων, Soph. Phil. 386; πᾶσα ἀνάγκη, es ist durchaus nothwendig, Plat. Phaedr. 240 a u. öfter; πᾶν τοὐναντίον, ganz das Gegentheil, Prot. 332 a u. öfter; – τὸ πᾶν, das Ganze, Aesch. Prom. 456 u. A.; ἡ τοῦ παντὸς ἀρχή, Xen. An. 5, 10, 12; τοῦ παντὸς ἁμαρτάνειν, Plat. Phaedr. 235 e u. sonst; bes. das Weltall, Universum, τὴν τοῠ παντὸς φοράν, Plat. Polit. 270 b; Crat. 436 e u. öfter; Luc. Nigr. 2 u. öfter; übh. die Hauptsache, worauf Alles ankommt, τὸ πᾶν φράσω, Soph. El. 670; Trach. 368; ὁ Λυσίας τοῦ παντὸς ἡμάρτηκε, Plat. Phaedr. 235 e; τὸ ὅλον von τὸ πᾶν unterschieden Theaet. 204 b; ἐς πᾶν κακοῦ, in das ganze, größte Unglück, Her. 7, 118. 9, 118; vgl. ἔτι ἂν μᾶλλον ἐν παντὶ κακοῦ εἴης, Plat. Rep. IX, 579 b; u. so auch ohne κακόν, κἀγὼ ἐν παντὶ ἐγενόμην ὑπ' ἀπ ορίας, Euthyd. 301 a; ἐν παντὶ εἴης ἄν, Conv. 194 a, in der größten Gefahr sein; auch εἰς πᾶν ἀφικνεῖ-σϑαι, sich in die größte Gefahr begeben, Alles wagen, Xen. Hell. 6, 1, 12; vgl. ἐν παντὶ ἀϑυμίας ἦσαν, Thuc. 7, 55; oft bei Flgdn.; Xen. vrbdt diese Wendung sogar mit μή, ἐν παντὶ ἦσαν, μὴ λελοιδορημένος εἴη ὑπ' Ἀγησιλάου, Hell. 5, 4, 29, sie waren in Besorgniß. – Andere ähnl. Vrbdgn sind: ἐπὶ πᾶν τὸ τῆς ἐλευϑερίας ἰέναι, Plat. Rep. VIII, 562 e; πράττειν τὸ πᾶν εἰς δύναμιν, Phaedr. 273 e, Alles nach Kräften thun; εἰς πᾶν ϑυμοῦ προαχϑῆναι, in den äußersten Zorn gerathen; παντὸς μᾶλλον, mehr als Alles, durchaus, gewiß, Prot. 344 b Phaed. 67 b u. öfter, u. Sp., wie Luc. Halc. 2; πρὸ πάντων, Aesch. Spt. 996; u. beim superl. zur Verstärkung, πάντων δὲ ῥᾷστα μαϑήσει, Plat. Rep. I, 344 a; πάντων μάλιστα, Prot. 330 a; Tragg. u. A. – Διὰ παντός, durchgängig, durchaus, von der Zeit immer: Soph. Ai. 705; Plat. Phaedr. 240 e; τὸ διὰ παντὸς γιγνόμενον ἁπλοῦν, Polit. 294 c; τὰ εἴσω διὰ παντὸς νενοσηκότα σώματα, Rep. III, 407 d; τὸ λοιπὸν διὰ παντὸς πολέμου ἰέναι αὐτοῖς, Xen. An. 3, 2, 8, wo wahrscheinlich mit Krüger διὰ πολ. zu lesen ist; vgl. 7, 8, 11 u. A.; es findet sich auch als ein Wort geschrieben, διαπαντός, Schaef. Schol. Par. Ap. Rh. 4, 57; selten im plur., διὰ πάντων, Plat. Soph. 254 b; auch κατὰ πάντων, Tim. 60 b; vgl. B. A. 91, διὰ πάντων ἀγὼν ὁ ἔσχατος. – Ueber ἡ διὰ πασῶν s. διαπασῶν. – Ἐπὶ πᾶν, im Allgemeinen, Plat. Euthyd. 279 e; κατὰ πάντα, in Allem, durchaus, Tim. 30 d, wie Thuc. 4, 81. – Das neutr. πάντα, alles Mögliche, allerlei, Hom. oft, bes. in der Vrbdg δαίδαλα πάντα, auch πάντα γίγνεσϑαι, Alles werden, jede Gestalt annehmen, sich in jede Gestalt verwandeln, Od. 4, 417; auch sich zu Allem entschließen, alle Mittel versuchen, vgl. παντοῖος u. Schaef. mel. p. 98; sehr gewöhnl. πάντα ποιεῖν, Xen. Hell. 5, 4, 58 Dem. u. A.; auch im sing., Plat. Apol. 39 a. – Πάντα εἶναί τινι, Einem Alles sein, Her. 1, 122, wie Thuc. 8, 95 u. Dem. 18, 43; vgl. ἐβοηϑεῖτε δ' αὐτῷ καὶ πάντ' ἦν 'Αλέξανδρος, 23, 120, Sp., wie Luc. Tyrannic. 4; Pol. τὸ δὲ ὅλον αὐτοῖς ἦν καὶ τὸ πᾶν Ἀπελλῆς, 5, 26, 5; auch πάντα εἶναι ἔν τινι, Alles in Allem sein, Alles gelten bei Einem, Her. 3, 157. 7, 156; als adv. πάντα, ganz und gar, gänzlich, in jeder Hinsicht, auch τὰ πάντα, 1, 122. 4, 97, τὰ πολλὰ πάντα, meistens, meistentheils, 1, 203. 2, 35. 5, 67, τὰ πάντα νικᾶν, Xen. An. 2, 1, 1, vgl. 1, 9, 2. 3, 10; auch εἰς πάντα, in Allem, gänzlich, s. Valck. Phoen. 622 u. Jac. Ach. Tat. p. 648; ὁ πάντ' ἄριστος, Ath. VIII, 361 f; u. im posit., οὐκ ἄρα πάντα νοήμονες οὐδὲ δίκαιοι ἦσαν, Od. 13, 209 u. öfter; ἀνδρὶ τῷ πάντ' ἀγαϑῷ, Soph. Ai. 1415, vgl. El. 301, öfter; πάντα σοφός, Plat. Theaet. 194 e; u. mit dem Artikel, τὰ πάντα ἀγαϑός, Her. 5, 97; u. eben so τὸ πᾶν, Aesch. Prom. 215 Suppl. 781; Soph. El. 1009; Xen. Cyr. 1, 6, 13 u. sonst. – Πᾶσιν, bei, vor Allen, nach dem Urtheil Aller, Il. 2, 285; vgl. Soph. O. C. 1448 Trach. 338; u. vom neutr. in Allem, in allen Dingen, Her. 1, 61, wie auch ἐπὶ πᾶσιν, Hes. O. 696. – Oft tritt auch τίς hinzu, πᾶς τις, ein jeder, Aesch. Ag. 1205 Soph. O. C. 25 Ai. 28 Thuc. 7, 84; πάντα τινὰ τῶν μάγων, Her. 3, 79. – [Α ist in der Stammsylbe in allen drei Geschlechtern lang; in den Zusammensetzungen wird es im neutr. kurz, ἅπᾰν, σύμπᾰν, doch bleibt bei den Attikern auch diese Sylbe zuweilen lang, B. A. 416; vgl. Mein. Men. 51; erst späte schlechte Dichter haben auch in πάσης u. πᾶσιν das α verkürzt; s. Jac. A. P. p. 429. 431.]
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71 τεκμαίρομαι
τεκμαίρομαι, dep. med., poet., 1) als Ziel oder Gränze setzen, übh. festsetzen, anordnen; bes. von der Gottheit od. dem Geschicke, vethängen, κακά τινι, Il. 6, 349. 7, 70; πόλεμόν τινι, Hes. O. 231; vom Könige, πομπὴν δ' ἐς τόδ' ἐγὼ τεκμαίρομαι, ich setze die Entsendung fest, Od. 7, 317; δίκην, Hes. O. 241; auferlegen, anbefehlen, ἄλλην δ' ἧμιν ὁδὸν τεκμήρατο Κίρκη, Od. 10, 563; in Bezug auf die Zukunft = verkündigen, voraussagen, τότε τοι τεκμαίρομ' ὄλεϑρον, 11, 112. 12, 139; c. inf., bei sich festsetzen, beschließen, H. h. Ap. 285, dem φρονεῖν 287 entsprechend. – Pind. hat so auch das act. τεκμαίρω, zeigen, durch ein Zeichen erkennen lassen, bezeichnen, τεκμαίρει χρῆμ' ἕκαστον Ol. 6, 73, τεκμαίρει συγγενὲς ἰδεῖν N. 6, 8; u. so sagt Aesch. Prom. 608 ἀλλά μοι τορῶς τέκμηρον, ὅτι μ' ἐπαμμένει παϑεῖν, verkünde mir; endigen; τεκμήρατε πᾶσαν ἀοιδήν, Arat. 18. – 2; aus gewissen Zeichen erkennen, vermuthen, schließen, bes. für die Zukunft, einen Schluß machen, eine Vorbedeutung ziehen, ἐμπύροις τεκμαιρόμενοι, Pind. Ol. 8, 3, aus dem Brandopfer ein Zeichen entnehmen, schließen, vgl. frg. 151, 5; ἔργῳ κοὐ λόγῳ τεκμαίρομαι, Aesch. Prom. 336; ἀνὴρ ἔννους τὰ καινὰ τοῖς πάλαι τεκμαίρεται, er schließt aus dem Alten auf das Neue, Soph. O. R. 916; εἰ τοῖς πάροιϑε χρὴ τεκμαίρεσϑαι, Eur. Rhes. 705; ἀφ' αὑτοῦ τὴν νόσον τεκμαίρεται, Ar. Vesp. 76; ἐσϑῆτι, aus der Kleidung schließen, an ihr erkennen, Her. 7, 16, 3, τούτοις τεκμαιρόμενος λέγω, 1, 57; Thuc. 1, 1. 4, 123; περὶ τῶν μελλόντων τοῖς γεγενημένοις, aus dem Vergangenen die Zukunft errathen, beurtheilen, Isocr. 6, 59; Antiph. 5, 81; πολὺ δικαιότερόν ἐστι τοῖς ἔξ ἀρχῆς ῥηϑεῖσι τεκμαίρεσϑαι, Dem. 34, 48; ἔκ τινος, Plat. Rep. II, 368 b; ἀπό τινος εἰς τὰ ἄλλα, Theaet. 206 b; εἴ τι δεῖ τοῖς πρόσϑεν ὡμολογημένοις τεκμαίρεσϑαι, Etwas folgern, Euthyd. 289 b; ὥςτε γε τῷ ποδὶ τεκμήρασϑαι, Phaedr. 230 b; τεκμηράμενος ἕδρας πρεπ ούσας, bezeichnend, Legg. VIII, 849 e; Xen. Cyr. 7, 5, 62; ὀφϑαλμοῖς, 4, 3, 21; τεκμήρασϑαι ἦν τῷ ψόφῳ, man konnte es aus dem Geräusche schließen, An. 4, 2, 4; τεκμήραιο δ' ἂν τοῠτο καὶ ἀπὸ τῶν ἔν ναυσίν, Xen. Mem. 3, 5, 6; τοῠτο δ' ἄν τις τεκμήραιτο ἐκ τούτου, Pol. 26, 10, 12; auch mit στοχάζεσϑαι vrbdn, 9, 2 l, 6. – Auch sich nach einem Zeichen umschen, oft mit dem Nebenbegriffe des Begehrens, Valck. Eur. Phoen. 186; τεκμαίρομαι εἴ με πεφίληκε, ungewiß sein, Strat. 19 (XII, 177); τεκμαίρεσϑαί τι πρός τι, Etwas auf ein Ziel hinrichten, vgl. D. Per. 100. 135. – Auch = zählen, Ap. Rh. 4, 217, τίς τάδε τεκμήραιτο.
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72 ΕἼΔΩ
ΕἼΔΩ od. eigtl. FΕἼΔΩ, video, wissen; von diesem im praes. act. ungebräuchl. Stamme kommen vor:
1) in der Bedeutung sehen: – a) aor. II. εἶδον, ἰδεῖν, u. med. εἰδόμην, ἰδέσϑαι, der den aor. von ὁράω bildet, welches Wort über den Gebrauch zu vergleichen. – b) das med. εἴδομαι, auch ἐείδομαι, aor. εἰσάμην, vgl. Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 148, Hom. auch ἐεισάμην; τῷ μιν ἐεισάμενος Il. 2, 22; pass. Bdtg, gesehen werden, erscheinen, εἴδεται ἦμαρ, ἄστρα, der Tag, die Sterne werden sichtbar, erscheinen; Il. 8, 556. 13, 98. 24, 319 Od. 5, 283; sp. D., wie Theocr. 13, 60. Den Anschein haben, wie δοκέω, τὸ δέ τοι κὴρ εἴδεται εἶναι, das scheint, dünkt dir der Tod zu sein, Il. 1, 228; τοῠτό τί μοι κάλλιστον ἐνὶ φρεσὶν εἴδεται εἶναι Od. 9, 11; αὐτῷ τό γε κέρδιον εἴσατο ϑυμῷ Od. 19, 283; οὐ μέν μοι κακὸς εἴδεται Il. 14, 475; ὅ τι οἱ εἴσαιτο γελοίιον Ἀργείοισιν ἔμμεναι 2, 215; πάντα τί μοι κατὰ ϑυμὸν ἐείσω μυϑἠσασϑαι 9, 645; sp. D., wie Theocr. 95, 58 ὥς που καὶ βασιλεῠσιν ἐείδεται – σαώτερος ἔμμεναι οἶκος; εἴσατ' ἴμεν ἐς Λῆμνον Od. 8, 983, er hatte den Anschein, er stellte sich als ob er nach Lemnos ginge; – ähnlich sein, gleichen, bes. im partic. praes. u. aor.; ἐείσατο φϑογγἡν Πολίτῃ, an Stimme glich er dem Polites, Il. 2, 791. 20, 81; in der Od. Μέντορι εἰδομένη ἠμὲν δέμας ἠδὲ καὶ αὐδήν, eigtl. sich das Ansehen gebend, gleichend dem Mentor an Wuchs u. Sprache; ἐειδόμενος ὄψιν, ϑεὸς ἀνέρι Pind. N. 10, 15; P. 4, 21; δαίμονα – εἰδομέναν τοκεῠσιν Aesch. Ag. 748; sp. D.; auch Her. φάσμα εἰδόμενον Ἀρίστωνι 6, 69; vgl. 7, 56.
2) in der Bedeutung wissen das perf. οἶδα mit Präsensbedeutung; 2. Pers. gew., nach Möris attisch, οἶσϑα, Hom. u. ion. auch οἶδας, Od. 1, 337 u. Anacr. 13; οἶσϑας aus Cratin. B. A. 1295, vgl. Pierson zu Möris p. 283; plur. ἴσμεν, Hom. ἴδμεν, auch οἴδαμεν, Antipho II α 3; vgl. über alle diese Formen die Gramm.; conj. εἰδῶ, auch ἰδέω, Il. 14, 235; opt. εἰδείην; imper. ἴσϑι, ἴστω; inf. εἰδέναι, Hom. ἴδμεναι u. ἴδμεν; partic. εἰδώς, fem. ἰδυῖα, wie Bekker überall schreibt, Wolf nur in der Verbindung ἰδυίῃσι πραπίδεσσι; plusqpf. als imperf. ᾔδειν, ion. ᾔδεα, att. ᾔδη, wozu ἠείδης Il. 22, 280 u. ᾔδησϑ' Od. 19, 93, ἠείδη 9, 206, ἴσαν Il. 18, 405 Od. 4, 772; – fut. gew. εἴσομαι, vgl. Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 148, ep. auch εἰδήσω, Il. 1, 546; εἰδησέμεν Od. 6, 257; ὅπως εἰδήσομεν Arist. Magn. mor. 1, 1. – Das perf. der Bdtg nach u. der aor. werden von γιγνώσκω genommen, doch steht der aor. εἰδῆσαι Arist. Magn. mor. 1, 1, mit Präsensbdtg. – Eigentlich = ich habe gesehen, wahrgenommen, = ich weiß, verstehe, kenne; τὸ γὰρ εἰδέναι τοῦτ' ἐστί, λαβόντα του ἐπιστήμην ἔχειν καὶ μὴ ἀπολωλεκέναι Plat. Phaed. 75 d; Hom. u. Folgde. Bes. vom mittelbaren Wissen, Δελφῶν οἶδα ἀκούσας, ich weiß es aus der Erzählung der D., Her. 1, 20; Dem. 4, 24; ὧν ἀκοῇ ἴσμεν Thuc. 1, 4; καὶ ὁρῶν καὶ ἀκούων οἶδα Xen. Cyr. 4, 1, 14, vgl. σύνοιδα. Hom. εὖ γὰρ ἐγὼ τόδε οἶδα κατὰ φρένα καὶ κατὰ ϑυμόν, Il. 4, 163, u. öfter so verstärkt durch εὖ u. σάφα; das partic. auch absolut, wissend, kundig, λέγω πρὸς εἰδότα Aesch. Suppl. 723; Ag. 1375; εἰδότας μὲν τοὺς ϑεοὺς καλούμεϑα Ch. 199; μαϑεῖν παρὰ τοῦ εἰδότος Plat. Rep. I, 337 d; sonst gew. mit dem acc., πλείονα οἶδα Il. 19, 219; Hom. abdi auch νοήματα, μήδεα οἶδε, er versteht sich auf kluge Anschläge, Od. 2, 121 Il. 18, 363; πολεμήϊα ἔργα 7, 236; οὔτινα οἶδε ϑέμιστα 5, 761, wie ἀϑεμίστια ᾔδη, er verstand sich auf Ungerechtigkeit u. Frevel, war ein ruchloser Mensch, Od. 9, 189; περὶ γὰρ φρεσὶν αἴσιμα, ἄρτια ᾔδη, 14, 433. 19, 248; ὅμως δέ τοι ἤπια οἶδεν, er ist dir freundlich gesinnt, 13, 405; χάριν εἰδέναι τινί, Einem Dank wissen, Il. 14, 235 u. oft Folgde; φίλα εἰδότες ἀλλήλοισιν, freundschaftliche Gesinnungen gegen einander hegend, Od. 3, 277. Hom. vbdt damit auch den gen., ὃς σάφα ϑυμῷ εἰδείη τεράων II. 12, 229; 15, 412; bes. im part., τόξων εὖ εἰδώς, der sich wohl auf den Bogen versteht, wohl kundig des Bogens, 2, 718; so ϑεοπροπίων 6, 438, αἰχμῆς, ϑοίριδος ἀλκῆς 15, 525. 527 u. ä.; Sp. auch περί τινος, Plat. Alc. I, 106 d Men. 85 c. – C. inf., οἶδ' ἐπὶ δεξιά, οἶδ' ἐπ' ἀριστερὰ νωμῆσαι βῶν, er versteht es, Il. 7, 238; τοιγὰρ τὸ λοιπὸν εἰσόμεσϑα μὲν ϑεοῖς εἴκειν Soph. Ai. 651; ὃς οὐδὲν ᾔδει πλὴν τὸ προςταχϑὲν ποιεῖν Phil. 998; συστενάζειν οἶδα γενναίως φίλοις Ion 935; ἵν' εἰδῇ μὴ πατεῖν τὰ τῶν ϑεῶν ψηφίσματα, damit er lerne, Ar. Vesp. 376. Bei sp. D. = im Stande sein, können. Antip. Th. 26 (aber VII, 231 steht τελέϑεις für τελέϑειν). – Der Objectsatz wird entweder mit ὅτι, ὡς od. einer Fragepartikel ausgedrückt od. steht im partic., τοὺς φιλτάτους γὰρ οἶδα νῷν ὄντας πικρούς, ich weiß, daß sie sind, Aesch. Ch. 232; ἴσϑι τἀληϑῆ κλύων, wisse, daß du die Wahrheit hörtest, Ag. 666; ἴσϑι μοι δώσων ἄποινα 1655. So die andern Tragg., Ar. u. in Prosa; οὐ γὰρ ᾔδεσαν αὐτὸν τεϑνηκότα Xen. An. 1, 10, 16; ἴσϑι μέντοι ἀνόητος ὤν 2, 1, 13; εἰδότες οὐκ ἂν ὁμοίως δυνηϑέντες, daß sie nicht auf gleiche Weise im Stande sein würden, Thuc. 6, 64. Selten der inf., εὖ γὰρ τόδ' ἴσϑι, μηδάμ' ἡμέρᾳ μιᾷ πλῆϑος τοσουτάριϑμον ϑανεῖν Aesch. Pers. 423; ἴσϑι, μὴ ψευδῶς μ' ἐρεῖν Eur. I. A. 1005. – Oft wird das subj. des abhängigen Satzes als obj. zu οἶδα gesetzt, τὴν παρϑένον οὐκ οἶδα, οὗ γῆς εἰσέδυ, ich weiß nicht, wohin die Jungfrau ging, Eur. I. A. 1583; οἶδα κἀμαυτήν, ὅτι Soph. El. 324; ἐάν τινα καὶ εἰδῶσιν, ὅτι ἄδικός ἐστι Plat. Prot. 323 b; οἶδα τὴν ἀλήϑειαν, ὅπη ἔχει Rep. IX, 581 b; καὶ γὰρ ᾔδει αὐτόν, ὅτι μέσον ἔχοι τοῦ στρατεύματος Xen. An. 1, 8, 21. – Aus dem häufigen parenthetischen Gebrauch von οἶδα, σάφ' οἶδα, ἴσϑι, sei versichert, u. ä., bei Tragg. u. in att. Prosa, dem sich οἶδα ὅτι als nachdrückliche Behauptung anschließt, vgl. Heindorf zu Plat. Gorg. 486 b, ist οἶδ' ὅτι ohne Verbum zu erkl., πάρειμι δ' ἄκων οὐχ ἑκοῦσιν οἶδ' ὅτι Soph. Ant. 276, das weiß ich wohl, eigtl. οἶδ' ὅτι πάρειμι; vgl. Eur. Phoen. 1659; οὔτ' ἂν ὑμεῖς, εὖ οἶδ' ὅτι, ἐπαύσασϑε Dem. 6, 29; vgl. Ar. Plut. 183; woraus sich auch πάντων εὖ οἶδ' ὅτι φησάντων Dem. 9, 1 erklärt; vgl. ὧν εὖ οἶδ' ὅτι κακῶν ὄντων Plat. Apol. 37 b. – Beim imperat. haben es bes. die att. Dichter; οἶσϑ' ὡς ποίησον, eigtl. ποίησον οἶσϑ' ὡς, mach' es weißt du wie, weißt du was du thun mußt, Soph. O. R. 543; οἶσϑ' οὖν ὃ δρᾶσον Eur. Heracl. 452; οἶσϑα νῠν ἅ μοι γενέσϑω I. T. 1211. – Häufig ist ἴστω Ζεύς in Betheuerungen, das wisse Zeus, Zeus sei Zeuge, Hom. u. A.; dor. ἴττω, Ar. Ach. 860.
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73 κατα-τίθημι
κατα-τίθημι (s. τίϑημι), 1) niederlegen, -setzen, -stellen, hinsetzen, hinstellen; τόξον ἐδέξατο καὶ κατέϑηκεν Od. 21, 82; τὸ μὲν (τόξον) εὖ κατέϑηκε ποτὶ γαίῃ ἀγκλίνας Il. 4, 112; τοὺς μὲν κατέϑηκεν ἐπὶ χϑονός 3, 293; ἐπὶ χϑονί 6, 473; ἐν ψαμάϑῳ Od. 13, 119; κάτϑεσαν εἰς Ἰϑάκην, ans Land setzen, 16, 230; ἐς μυχὸν ὑψηλοῦ ϑαλάμου καταϑεῖναι 285; χρὴ τεύχε' Ἀρήϊα κατϑέμεν εἴ 19, 4; κλισίην τινὶ παρὰ πυρί ib. 55; χλαῖναν ἐς μέγαρον ἐπὶ ϑρόνου 20, 96; κάτϑες τὸν κρατῆρα εἰς μέσον Eur. Cycl. 544; καταϑεὶς τὰ ὅπλα εἰς τὸ μέσον Xen. Cyr. 2, 1, 14; oft Ar.; Geld niederlegen, Eccl. 603; εἰς τὴν ἀγορὰν γράμματα καταϑέντες Plat. Legg. XII, 946 d, zur öffentlichen Bekanntmachung; als Kampfpreis aussetzen, ἄπυρον κατέϑηκε λέβητα Il. 23, 267; ἄεϑλα Od. 24, 91; εἰς τὸ μέσον, einen Satz zum Disputiren aufstellen, Plat. Phileb. 14 b, vgl. Cratyl. 384 c. – Ins Gefängniß werfen, ὁπόσοι νῦν εἰσὶν ἐν τῷ δεσμωτηρίῳ ἢ τὸ λοιπὸν κατατεϑῶσιν Dem. 24, 63, im Gesetz, wie Sp., z. B. Dio Cass. 58, 1. – 2) Geld erlegen, baar bezahlen, eine Schuld abtragen; εἰ μὴ καταϑήσεις δύο δραχμὰς μὴ διαλέγου Ar. Ran. 176, öfter; δέκα τάλαντα τῷ ϑεῷ Her. 9, 120; τέλη Antiph. 5, 77, die Abgaben erlegen; τῇ δραχμῇ ἐπωβελίαν κατατιϑέτω, als Zins, Plat. Legg. XI, 921 d; τὴν τιμήν Prot. 314 b; Dem. 24, 2; μετοίκιον Lys. 31, 9; μηδὲν αὐτῶν καταϑείς, ohne Etwas für sie zu bezahlen, Xen. Cyr. 3, 1, 37. – Sein Versprechen erfüllen, ἃ δ' ὑπέσχεο ποῖ καταϑήσεις Soph. O. C. 227; χάριν τῷ νικῶντι καταϑέμεν Pind. N. 7, 76. – 3) hingeben; ἐς μέσον Πέρσῃσι καταϑεῖναι τὰ πρήγματα, so daß Alle an der Verwaltung Theil nehmen, Her. 3, 80; vgl. 7, 164; τὸ αὑτοῠ ἔργον ἅπασι κοινόν, zum Gemeingut Aller machen, Plat. Rep. II, 369 e; – εὐεργεσίας εἴς τινα, Wohlthaten erweisen, Hdn. 3, 6, 6; σπουδὴν πρός τινα, 1, 4, 7; – εὐϑύτομον κατέϑηκεν ὁδόν, machte ihn gerade, Pind. P. 5, 90. – Med. – a) von sich ablegen, niederlegen; τεύχεα κατέϑεντ' ἐπὶ γαίῃ Il. 3, 114, wie καταϑέμενοι τὰ ὅπλα, ihre Waffen von sich ablegend, Hdn. 8, 6, 3; χλαίνας μὲν κατέϑεντο κατὰ κλισμούς, die Kleider ablegen, Od. 17, 86; von Todten, sie beisetzen, bestatten, 24, 190; ζώναν καταϑηκαμένα Pind. Ol. 6, 39; ϑνἰμάτιον, τὰ στρώματα, Ar. Eccl. 512 Ran. 166; übertr., ϑυμὸν κατάϑου, lege den Zorn ab, Av. 401; πόλεμον, beilegen, Thuc. 1, 121, wie Dem. 19, 264; – in Gewahrsam bringen, τοὺς πρέσβεις συλλαβόντες κατέϑεντο εἰς Αἴγιναν Thuc. 3, 72; εἰς τὸ οἴκημα Dem. 56, 4; Sp., wie D. Cass. 37, 36. – Ein Amt niederlegen, Plut. Fab. 9; τοὺς ποιητάς, sie aufgeben, außer Acht lassen, Plat. Prot. 348 a; λόγους Tim. 59 d; – ἐν ἀμελείᾳ κατατίϑενται Xen. Hem. 1, 4, 15, sich nicht um Einen bekümmern. – b) für sich zurücklegen, aufbewahren, aufheben; ἐπὶ δόρπῳ, zur Abendmahlzeit, Od. 18, 45; Hes. O. 599; τὴν λείαν ἅπασαν κατέϑεντο εἰς Βιϑυνούς Xen. Hell. 1, 3, 2; ϑησαυροὺς ἐν οἴκῳ Cyr. 8, 2, 15; aufspeichern, Lys. 22, 9; διαϑήκην παρά τινι Is. 5, 1. Uebertr., δοκέοντες χάριτα μεγάλην καταϑήσεσϑαι Her. 6, 41, sich Dank bei Einem verdienen, sich Ansprüche auf Dank begründen; vgl. Plat. Crat. 391 b; Thuc. 1, 32, der auch εὐεργεσίαν καταϑέσϑαι so sagt, 1, 128; χάριν, καταϑήσεσϑαι πρός τινα Dem. 59, 21; χάριν ἀνδρὶ ἀγαϑῷ καταϑέσϑαι Xen. Cyr. 8, 3, 26; Sp. – Aehnlich ἔχϑραν πρός τινα καταϑέσϑαι, sich Jemandes Feindschaft zuzichen, Lys. 2, 22; Plut. Dem. 12. – Κλέος εἰς τὸν ἀεὶ χρόνον ἀϑάνατον καταϑέσϑαι, sich erwerben, Plat. Conv. 208 c; vgl. Her. 7, 220 Thuc. 4, 87. – Schriftlich aufzeichnen, Plat. Legg. IX, 858 d; τὴν γνώμ ην εἰς μέσον, öffentlich hinstellen, Dem. rhet. 4 p. 327, 14 - c) sich eine Stellung, ein Verhältniß zu Einem geben, Sp.; ἐς τὸ ἴδιον, dem δαπανάω entsprechend, für sich anwenden, Xen. An. 1, 3, 3. – Καταϑείομαι ist ep. conj. statt κατάϑωμαι, Il. 22, 111; häufig sind die ep. Formen κάτϑεσαν, κατϑέμεν u. ähnliche.
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74 κατα-βαίνω
κατα-βαίνω (s. βαίνω); imperat. aor. κατάβηϑι, Od. 23, 20 Ar. Nub. 237, auch κατάβα, Ran. 35; ep. conj. aor. καταβείομεν für καταβῶμεν, Il. 10, 97; κατεβήσετο, Il. 13, 17. 24, 191 Od. 10, 107, neben κατεβήσατο, Il. 6, 288 Od. 1, 330. 2, 337. 15, 99, wo Bekker überall κατεβήσετο schreibt; καταβήσεο, Il. 5, 109; – herabgehen, heruntergehen, heruntersteigen, Ggstz von ἀναβαίνω, Od. 12, 77 u. sonst; οὐρανόϑεν, Il. 11, 184 u. öfter; ἔκ τινος ἔς τι, ἐξ ὄρεος, 13, 17, ἐς πεδίον, 3, 252; ἐς Ἀΐδα δόμον Pind. P. 3, 11; ἐκ τῆς ἁρμαμάξης Her. 9, 76; τὰ ἐκ τῶν ὀρέων καταβάντα ῥεύματα Plat. Critia. 118 d; εἰς τὰ πεδία Legg. III, 678 c; εἰς φρέαρ Lach. 193 c; mit dem gen., δίφρου, πόλιος, vom Wagen heruntersteigen, von der Burg herabkommen, Il. 5, 109. 24, 329; Παρνασοῦ Pind. Ol. 9, 46; πολλὰ δὲ δάκρυά μοι κατέβα χροός Eur. Andr. 111; – mit dem acc. des Ortes, zu dem man hinabgeht, ϑάλαμον κατεβήσατο, er ging in das Gemach hinab, Od. 2, 337; Ἀΐδαν καταβήσει Soph. Ant. 816, wie τὸν Ἅιδα δόμον κατέβα Eur. Heracl. 913; ὅτε δὴ κατέβην δόμον Ἄϊδος εἴσω Od. 23, 252. Von anderer Art ist der acc. κλίμακα κατεβήσατο, sie stieg die Treppe herab, Od. 1, 330, wie ξεστὸν ἐφόλκαιον καταβάς, am Steuer hinabgestiegen, 14, 350; ähnlich κατέβαινε ὑπερώϊα, sie stieg das Obergemach, von dem Obergemach herab, 18, 206. 23, 85. – Auch pass., καταβαίνεται ὁ ἵππος, man steigt vom Pferde, Xen. de re equ. 11, 7; aber act., καταβὰς ἀπὸ τοῦ ἵππου, abgestiegen, Cyr. 5, 5, 6; καταβέβηκεν ἀπὸ τῶν ἵππων Dem. 42, 24. – Besondere Beziehungen sind – a) vom Binnenlande nach der Küste hingehen, Ggstz ἀναβαίνειν, καταβήσομαι ἐς Ἰωνίην Her. 5, 206, aus Hochasien herabziehen, u. öfter; κατέβην χϑὲς εἰς Πειραιᾶ Plat. Rep. I init.; Phaedr. 278 b; ἐς λιμένα Theaet. 142 a. – b) auf den niedriger gelegenen Kampfplatz herabsteigen, um zu kämpfen; absolut, Soph. Tr. 503; μεϑ' ὅπλων, Plat. Legg. III, 834 c; Xen. An. 4, 8, 27; auch ἐς ἀγῶνα. – c) vom Redner, von der Rednerbühne herabsteigen, καταβήσομαι, Dem. 20, 154. 19, 32 u. oft bei den Rednern, selten mit dem Zusatz ἀπὸ τοῦ βήματος, Dem. 19, 113; auch ἀπὸ τοῦ λόγου, aufhören zu reden, Luc. Tox. 35, vgl. Necyom. 2. – Uebertr., κατέβαινε ἐς λιτάς, er ließ sich auf Bitten ein, wie wir sagen »er ließ sich herab zu bitten«, Her. 1, 116; ähnlich κατέβαινε αὖτις παραιτεόμενος 1, 90; κατέβαινε λέγων, er ging so weit zu sagen, 1, 118; λόγους ἄλλους ἐποιεῠντο ἐς ὃ κατέβαινον συλλυπεύμενοι τῷ πάϑεϊ 9, 94; ἐπὶ τελευτὴν καταβαίνειν, zu Ende, zum Ziele kommen, Plat. Rep. VI, 511 b; εἰς τοὺς χρόνους καταβαίνειν, in die Zeit fallen, Arist. pol. 7, 16. – Auch vom Preise, wie bei uns, τιμῆς τοῠ σίτου καταβεβηκυίας, wenn der Preis heruntergegangen, Poll. 1, 51. – Vom Regen, κατέβη ἡ βροχή Matth. 7, 25. – Bei Pind. P. 8, 78 ist es trans. gebraucht, ἄλλον δ' ὑπὸ χειρῶν μέτρῳ καταβαίνει, er drückt ihn herab, erniedrigt ihn, Ggstz ὕπερϑε βάλλων.
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75 γάρ
γάρ (γὲ – ἄρα, vgl. die von den Alten angenommene Partikel τάρ u. τὲ ἄρα, z. B. Iliad. 1, 8 τίς τάρ σφωε ϑεῶν ξυνέηκε statt τ' ἄρ, Lehrs Quaestt. epp. p. 131 sq); von Hom. an die gebräuchlichste Causalpartikel, die gew. einen Grund od. eine Ursache angiebt, auch eine Erläuterung od. Auseinandersetzung des Vorangegangenen einführt; – 1) denn, zur Angabe der Ursache od. des Grundes sehr gew. Zu bemerken ist: a) der Grund mit γάρ steht dem zu begründenden Satze bisweilen voran, bes. in Anreden, Ἀτρείδη, πολλοὶ γὰρ τεϑνᾶσι Ἀχαιοί, – · τῷ σε χρὴ πόλεμον παῦσαι Il. 7, 328, Atride, denn. viele Ach. sind gestorben, darum, d. i. da viele Ach. gestorben sind, mußt du, od. du mußt, denn; Scholl. Aristonic. πολλοὶ γάρ: ἡ διπλῆ, ὅτι ἀπὸ τοῦ γάρ αἰτιώδους εἰσέβαλεν ἀρχαϊκῶς; Iliad. 23, 627 οὐ γὰρ ἔτ' ἔμπεδα γυῖα, Scholl. Aristonic. ἡ διπλῆ, ὅτι ἀπὸ τοῠ γάρ ἦρκται, τὸ αἰτιατικὸν προτάξας; vgl. 2, 803. 7, 73. 13, 736; Od. 10, 190 ὦ φίλοι, οὐ γάρ τ' ἴδμεν ὅπῃ ζόφος οὐδ' ὅπῃ ἠώς, οὐδ' ὅπῃ ἠέλιος φαεσίμβροτος εἶσ' ὑπὸ γαῖαν οὐδ' ὅπῃ ἀννεῖται· ἀλλὰ φραζώμεϑα ϑᾶσσον εἴ τις ἔτ' ἔσται μῆτις. ἐγὼ δ' οὐκ οἴομαι εἶναι; vor ὦ φίλοι 190 steht der unächte Vers 189 κέκλυτέ μευ μύϑων, κακά περ πάσχοντες ἑταῖροι; über diesen Vers Scholl. Didym. κέκλυτε: Καλλίστρατός φησιν ὡς ὑπό τινος ὁ στίχος προτέτακται ἀγνοοῦντος τὸ Ὁμηρικὸν ἔϑος, ὡς ϑέλει ἄρχεσϑαι ἀπὸ τοῦ γάρ; vgl. 10, 174. 226. Eben so Flgde: Ζεῦ· τεαὶ γὰρ Ὁραι – ἀλλ', ὦ Κρόνου παῖ Pind. Ol. 4, 1; ὦ παῖ Καμβύσεω – σὲ γὰρ ϑεοὶ ἐπορέωσι – σὺ νῦν Her. 1, 124; bes. in Sätzen, die eine Aufforderung enthalten, wo der Grund davon vorausgeschickt wird. Auch in Parenthesen, wie εἶεν – σὺ γὰρ τούτων ἐπιστήμων – τίχρὴ ποιεῖν; Plat. Phaed. 117 b; καὶ ἐγὼ – ἔγνων γὰρ, ὅτι οὐκ ἤρεσεν – ἀλλά τοι, ἔφην Prot. 335 a; ἀκούσατε καὶ τάδε· ἐπὶ λείαν γὰρ ἐκπορεύσονται ὑμῶν τινες· οἴομαι οὖν βέλτιον εἶναι Xen. An. 5, 1, 8; so auch Sp.; vgl. Luc. Char. 10. – Bisweilen wird durch eine Art Attraction das Subject des zu begründenden Satzes in den begründenden aufgenommen, τῶν δὲ πᾶν γὰρ ἦν τὸ πλῆϑος μεταίτιον, οὐκ ἐδέκοντο τοὺς λόγους, = οἱ δέ, πᾶν γάρ, oder τῶν δὲ πᾶν τὸ πλῆϑος, ἦν γάρ, Her. 4, 200; τῶν δὲ Ἀϑηναίων ἔτυχε γὰρ πρεσβεία – παροῦσα, καὶ ὡς ᾔσϑοντο τῶνλόγων, ἔδοξεν αὐτοῖς Thuc. 1, 72. Aehnl. ist γάρ in den Bedingungssatz gestellt, wo der bedingte eigtl. der begründende ist, Soph. O. R. 255 οὐδ' εἰ γὰρ ἦν τὸ πρᾶγμα μὴ ϑεήλατον – εἰκὸς ἦν οὕτως ἐᾶν, für οὐδὲ γάρ, εἰ – b) oft fehlt der zu begründende Satz u. ist aus dem Zusammenhange zu ergänzen; γάρ entspricht dann gew. dem deutschen ja. Am häufigsten in Antworten, ἀλλὰ τίη μοι ταῦτα φίλος διελέξατο ϑυμός; οἶδα γάρ, ich weiß sa, Il. 11, 408; vgl. 17, 221; καὶ δῆτ' ἐτόλμας τούςδ' ὑπερβαίνειν νόμους; οὐ γάρ τί μοι Ζεὺς ἦν ὁ κηρύξας τάδε Soph. Ant. 400, ja; denn Zeus war es nicht, der sie gebot, Zeus gebot sie ja nicht; u. so oft Plat. ἔστι γὰρ οὕτω, allerdings, so ists. Auch in Conditionalsätzen, οὐ γὰρ ἄν ποτε πρώταισιν ὑμῖν ἀντέκυρσα Soph. O. C. 98, sonst (wenn das nicht wäre) wäre ich ja nicht euch zuerst begegnet; so οὐ γὰρ ἄν με ἔπεμπον πάλιν πρὸς ὑμᾶς Xen. An. 7, 6, 33; Cyr. 8, 2, 21. – Ferner in Einwendungen, τούτῳ γὰρ οὐ νικήσετε Ar. Ran. 255, damit freilich werdet ihr nichts ausrichten; vgl. Eur. Cycl. 585; ironisch, σὺ γὰρ ἐν ἀνδρὸς λόγῳ, ja freilich du, Her. 3, 120; συνῇδον γὰρ τοὺς Παιᾶνας Φιλίππῳ Aesch. 2, 162. – c) zuweilen enthält der mit γάρ eingeführte Satz nichtden eigentlichen Grund, sondern die Veranlassung zu dem vorangegangenen Ausspruch, οἵδ' οὐκέτ' εἰσί· τοῦτο γάρ σε δήξεται, das wird dir doch wehe thun, Eur. Med. 1370; so bes. bei Dichtern öfter; ἰοὺ δύστηνε· τοῦτο γάρ σ' ἔχω μόνον προςειπεῖν Soph. O. R. 1071; vgl. 167; φρόνει νιν ὡς ἥξοντα, τοῦτο γὰρ λόγου πολλοῦ καλῶς λεχϑέντος ἥδιστον κλύειν Tr. 288. – 2) nämlich, zur Erklärung und Auseinandersetzung des Vorhergehenden, φράσαι ϑέλω σοι πρῶτα τἀμαυτοῠ· τὸ γὰρ πρᾶγμ' οὔτ' ἔδρασα Soph. Ant. 238; διδάξω σ'· ἢν γάρ O. R. 839. Bes. häufig in Sätzen, auf welche durch ein pron. od. adv. demonstr. hingewiesen wird; ἀλλὰ τόδ' αἰνὸν ἄχος κραδίην καὶ ϑυμὸν ἱκάνει· Ἕκτωρ γάρ ποτε φήσει Il. 8, 148; πρίν μοι τύχη τοιάδ' ἐπέστη· ἀνὴρ γάρ Soph. O. R. 779; ὡδε δὲ γνώσῃ ὅτι τἀληϑῆ λέγω· εὑρήσεις γάρ Plat. Prot. 349 d; ἐκ τῶνδε δὲ σκόπει· εἰγάρ Phaed. 67 e. So bei Rednern sehr gew. nach δῆλον δέ, φανερὸν δέ, τεκμήριον δέ, σημεῖον δέ. Aehnl. ὃ δὲ δεινότατον πάντων, ὁ Ζεὺς γάρ Ar. Av. 514; τὸ δὲ πάντων σχετλιώτατον· οὓς γάρ Isocr. 8, 53. – 3) in der Frage: denn, meist so, daß es causal zu fassen; Od. 10, 383 ὦ Κίρκη, τίς γάρ κεν ἀνήρ, ὃς ἐναίσιμος εἴη, πρὶν τλαίη πάσσασϑαι ἐδητύος ἠδὲ ποτῆτος, πρὶν λύσασϑ' ἑτάρους καὶ ἐν ὀφϑαλμοῖσιν ἰδέσϑαι, ich werde nicht essen, denn welcher Mann u. s. w.; vgl. 10, 501 τίς γάρ, 10, 337 πῶς γάρ, 15, 509 πῇ γάρ; Iliad. 18, 182. 10, 424. 1, 123. 10, 61. Dieser Sprachgebrauch ist im Wesentlichen nicht verschieden von dem unter 1 a betrachteten; das Eine ist nur die Frageform des Anderen; Scholl. Odyss. 10, 501 τ ίς γά ρ: ἀπὸ τοῦ γάρ ἤρξατο, aus Aristonic.; Scholl. Didym. zu Iliad. 18, 182 Ἶρι ϑεά, τίς γάρ σε ϑεῶν ἐμοὶ ἄγγελον ἧκεν: ἡ ἑτέρα τῶν 'Ἀριστάρχου διὰ τοῦ τ, τίς τάρ σε. μήποτε δὲ ἀμείνων ἡ προτέρα, παρόσον σύνηϑες Ὁμήρῳ ἀπὸ τοῦ γάρ ἄρχεσϑαι, Häufig bes. Tragg. u. inatt. Prosa ἦ γάρ; οὐ γάρ; τί γὰρ ἄλλο; τί γὰρ οὔ; πῶς γὰρ οὔ; auch ohne diese Fragewörter, ποιμὴν γὰρ ἦσϑα; warst du denn ein Hirt, d. i. du warst also ein Hirt? Soph. O. R. 1029; ὄλωλε γὰρ δύστηνος; O. C. 1579; δοκῶ γάρ σοι παίζειν; Plat. Phaedr. 234; d; οὐ γὰρ ἀπέκτεινεν αὐτὸν οὗτος ὁ ἐμὸς πατήρ Xen. Cyr. 3, 1, 38. Bes. macht τί γάρ oft einen Uebergang zu einer andern Frage; zuweilen geradezu: freilich, allerdings; οὐ γὰρ μέμνημαι; Xen. Cyr. 1, 6, 12, sollte ich mich denn nicht erinnern, d. i. freilich erinnere ich mich. Aehnl. in Wünschen u. Flüchen; so Hom. αἲ γάρ, εἰ γάρ, wenn denn doch; εἰ γάρ τοι Odyss. 17, 513; αἲ γάρ 19, 309; αἲ γὰρ δή Il. 4, 189 Od. 9, 523; κακῶς γὰρ ἐξόλοιο, daß dich denn doch der Henker hole, Eur. Cycl. 261; εἰ γὰρ ἐν τούτῳ εἴη Plat. Prot. 310 d; εἰ γὰρ ὤφελον Rep. IV, 432 c. Auch in Befehlen, σὺ γάρ, ἔφη, πρῶτος ἐν τῇ οἰκίᾳ σου ποίησον δημοκρατίαν, ei, so richte du doch zuerst –, Plut. Lyc. 19. – Verbindungen mit anderen Partikeln, ἀλλὰ γάρ, s. ἀλλά; – καὶ γάρ, denn auch – ja, καὶ γάρ τε Iliad. 1, 63; – γὰρ ἄρα, nun denn ja, Plat. Prot. 315 c; – γὰρ δή, denn – einmal; ἐκ γὰρ δή μ' ἀπάτησε, denn er hat mich einmal betrogen, Il. 9, 375; auch: denn schon, denn nunmehr; γὰρ δήπου, denn doch wohl; – γάρ νυ, denn ja, Od. 14, 359; γάρ νύ τοι Sp. Ep.; – γὰρ οὖν, denn freilich, allerdings, bei unbedenklichen Behauptungen, Il. 15, 232 u. sonst; – γάρ πο υ, denn wohl; – γάρ ῥα, denn ja, Hom.; – γάρ τοι, denn wahrlich, denn fürwahr, Hom. u. A.
Als pleonastisch läßt sich das γάρ Iliad. 23, 9 nach Aristarch auffassen: Πάτροκλον κλαίωμεν· ὃ γὰρ γέρας ἐστὶ ϑανόντων: Scholl. Aristonic. ὃ γὰρ γέρας: ἡ διπλῆ, ὅτι ἀντὶ τοῦ τὸ γὰρ γέρας. ἢ περισσὸς ὁ γάρ.
γάρ steht nie im Anfange eines Satzes, sondern gew. nach dem ersten Worte, u. meist nur dann, wenn dies mit dem folgenden eng verbunden ist, auch nach dem zweiten u. dritten, ὁ μὲν γάρ, ἐν τῷ φρονεῖν γάρ; Dichter erlauben sich es noch weiter vom Anfange zu entfernen, bes. die Komiker, s. Menand. Mein. p. 7; ἀλλ' ἐν γὰρ Τρώων πεδίῳ Iliad. 15, 739; ὑμῖν δ' ἐν γὰρ ἔασιν ἀριστῆες Παναχαιῶν Iliad. 7, 73. – Am Ende des Verses γάρ Iliad. 24, 401 Odyss. 4, 827. 6, 221. 18, 184, an der letzten Stelle αἰδέομαι γάρ Schluß einer Rede. – In der Arsis wird es bei Ep. zuweilen lang vor zwei Kürzen, s. Voß h. Cer. 57; seltener vor einer Länge, Od. 11, 580 Λητὼ γὰρ ἥλκησε; unsicher sind die Beispiele bei den Att., Ar. Equ. 366 Vesp. 217 Lys. 20.
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76 εἰς-άγω
εἰς-άγω (s. ἄγω; εἰςαγηοχότες Dem. 18, 39 im Briefe des Philipp), hineinführen, -bringen, von Hom. an, der die Tmesis ἐς δ' ἄγεν hat, überall; αὐτοὺς δόμον, ins Haus, Od. 4, 43; Κρήτην ἑταίρους, die Gefährten nach Kreta, 3, 191; δούλιον αἶσαν, ins Sklavenloos, Aesch. Ch. 75; ἥ μ' εἰςήγαγε τείχη Eur. Phoen. 368; Hec. 1148; aber δόμοις Alc. 1115; sonst mit praeposit., εἰς ἓν χωρίον Her. 1, 196; ποταμὸν ἐς τὴν λίμνην, den Fluß in den See leiten, 1, 191; bes. zu bemerken εἰς τοὺς φράτορας, εἰς τοὺς δημότας τινὰ εἰςάγειν, in diese Genossenschaften einführen, einschreiben lassen, Is. 2, 14 Dem. 43, 14. 59, 13; εἰς Κήρυκας εἰςάγει Andoc. 1, 127; ἰατρόν τινι, den Arzt zu Jemandem rufen lassen, Xen. Mem. 2, 4, 3 Dem. 47, 67; τινὰ εἰς σπονδάς, zur Theilnahme am Bündniß bewegen, Thuc. 5, 35; – σῖτον ἐς τὴν νῆσον, einführen, Thuc. 4, 26. 2, 6; Plat. Rep. II, 371 a; Andoc. 2, 12; pass, Her. 3, 6; auch im med., 5, 34. – Von Sitten u. Gebräuchen, Her. 2, 49; τελετὰς πονηράς Eur. Bacch. 160; ἐπιτήδευμα Plat. Rep. III, 389 d; ἔϑος εἰς τὴν πολιτείαν Dem. 19, 2; αὐλὸν είς τὸν πόλεμον Pol. 4, 20, 6. – In Schriften, auf der Bühne; ἐν τραγῳδίαις Ἥραν Plat. Rep. II, 381 d; δράματα Apol. 35 b; τὰ εἴδη εἰςάγει, von Plato, Arist. Eth. Nic. 1, 6, 1. Auch im med., ὑποκριτὰς εἰςάγομαι, auftreten lassen, Plat. Legg. VII, 817 c. – Med., in eine Gemeinschaft einführen, Her. 3, 70; dem εἰςδέχομαι entsprechend, Thuc. 8, 16, bei sich aufnehmen, wie 8, 108; εἰς τὰς ἰδίας οἰκίας Pol. 2, 57, 7; γυναῖκα, zu sich einführen, heirathen, Her. 5, 39 u. öfter; 5, 40 auch im act. – In der attischen Gerichtssprache = die Klage dem Gerichtshofe vorlegen, vom Vorstande desselben, wie Athene bei Aesch. Eum. 552 sagt εἰςάγω τὴν δίκην; vgl. Dem. 21, 47 οἱ ϑεσμοϑέται εἰςαγόντων εἰς τὴν ἡλιαίαν (τὴν γραφήν) auch τοὺς ἀμφιςβητοῦντας εἰς τὸ δικαστήριον, 48, 31; vom Kläger, Jemanden vor Gericht laden, δίκην, Antiph. 6, 42; εἰς δικαστάς Dem. 59, 12 u. sonst; εἰςάγειν τινά τινος, Jemanden worüber belangen, Plat. Apol. 26 a; auch ἐμὲ εἰςάγεις ὡς διαφϑείροντα τοὺς νέους, 25 c; 24 d ἐμὲ εἰςάγεις τουτοισί.
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77 ἀπ-αλλάσσω
ἀπ-αλλάσσω, att. - άττω, 1) losmachen, τὶ χερῶν, etwas aus den Händen lassen, Eur. Hec. 1222, Ggstz von ἔχειν, vgl. I. A. 323; σφαγῆς χεῖρ' ἀπαλλάξαι, die Hand vom Morde abziehen, I. T. 994; entfernen; entlassen, z. B. ἀζήμιόν τινα Plat. Legg. I, 648 c; vertreiben, Thuc. 1, 129; λύπας Plat Prot. 354 d; χαυνότητα Theaet. 175 b; τινὰ τῆς συγγενείας, aus der Verwandtschaft, Legg. XI, 929 a; δουλείαν, πόλεμον, beilegen, I, 628 b; λόγον, beendigen, Eur. Med. 786; σκεύη, wegschaffen, Xen. An. 3, 2, 28; Suid. erkl. ἀφανίζειν. Umgekehrt ἡνίκ' ἂν κόπος μ' ἀπαλλάξῃ Soph. Phil. 868, mich entläßt, verläßt. Vgl. noch Ar. Eccl. 1046 τὴν γραῠν μου, von mir entfernen, d. h. mich von ihr befreien; befreien, τινά τινος, πόνων Aesch. Prom. 775; Ar. Pax 886; μόρου Soph. Ant. 765; κακῶν Isocr. 4, 39; Folgde; seltener ἐκ, z. B. ἐκ γόων Soph. El. 284; ἐκ φόβου Andoc. 1, 59; ἑαυτοὺς ἐκ τοῦ ζῆν, sich tödten, Pol. 27, 2. Ebenso im pass., worin aor. I. häufiger als aor. II., u. nach Möris ἀπαλλάξομαι attisch für ἀπαλλαγήσομαι ist; bes. oft κακῶν, πόνων, δουλοσύνης, Her. 1, 170; φόβων Andoc. 1, 68; Xen. Cyr. 5, 2, 32; ἀπηλλαγμένοι αἰ. σχύνης, frei von Schande, Thuc. 3, 63; vgl. 1, 143; ἀπαλλαχϑέντες τῶν μακρῶν λόγων, ohne viele Worte zu machen, Soph. El. 1327; σκωμμάτων Ar. Plut. 316; τοῦ λέγειν Dem. Lpt. 58. – 2) intrans., weggehen, sich entfernen, ἀπό τινος Her. 1, 16; βίου ἀπαλλάξαι, abscheiden, Eur. Hel. 302; ἀϑῷος Plat. Soph. 254 d; bes. mit adv., κάκιον, schlimmer fortkommen, Plat. Rep. VI, 491 d; ῥᾷον, leichter davonkommen, dem voranstehenden σώζεσϑαι entsprechend, Xen. Cyr. 4, 1, 5; ὁ καταγελαστῶς ἀπαλλάξας Aesch. 2, 38; χεῖρον ἡμῶν άπηλλάχασιν Dem. 18, 65; αἰσχρῶς καὶ κακῶς Xen. Mem. 1, 7, 3; Pol. 3, 64 u. öfter; οὕτως ἀπήλλαξε ὁ στόλος Her. 5, 63; πῶς ἀπήλλαχεν ἐκ τῆς ὸδοῠ; wie ist ihm der Weg bekommen? Xen. Mem. 3, 13, 6; auch mit dem partic., χαίροντες, μεῖον ἔχοντες, Her. 3, 69. Bei Sp. steht es fast gleich διακεῖσϑαι, z. B. ἐπισφαλῶς καὶ χαλεπῶς Plut. Tim. 17. – 3) Med., auch aor. pass., sich entfernen, fortmachen, so daß die Entfernung als Befreiung von etwas Lästigem erscheint, von Her. an häufig; ἐκ τῆς χώρας Her. 4, 164; ἀπ' ἀνδρός, sich trennen, Plat. Legg. IX, 868 d; ἀπ' ἀλλήλων, ἀπὸ τῆς στρατιᾶς, Xen. Cyr. 1, 2, 27 An. 7, 14; ἐς Πέρσας Her. 1, 4; ἐπὶ Θεσσαλίης 5, 64; πρός τινα, zu Einem übergehen, Xen. Cyr. 6, 1, 45; – mit u. ohne τοῦ βίου, sterben, Thuc. 2, 42; τοῠ ζῆν Pol. 11, 30; τινός, hinter Jemand zurückbleiben, ihm nachstehen, Her. 2, 144; ἀπαλλάγηϑι εἰπών, mach endlich fort u. sprich, Plat. Gorg. 491 c; ἀπαλλάχϑητι πυρώσας Eur. Cycl. 595. – 4) τοὺς χρηστάς Is. 5, 20; Dem. 33, 9; τοὺς δανείσαντας 34, 22, durch Bezahlen sie loswerden. Vor Gericht, ἀφῆκε καὶ ἀπήλλαξε Dem. 36, 25. 37, 1, eine Sache fallen lassen, aufgeben; ἀπήλλακται, die Sache ist abgemacht, wir sind übereingekommen, Plat. Lys. 220 b Phil. 67 a; vgl. Dem. 21, 198 u. 22. 39, wo es dem δίκην οὐ δοῦναι entspricht, freigesprochen sein.
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78 ἀκούω
ἀκούω, fut. ἀκούσομαι; ἀκούσω Lyc. 378. 686. 1373; LXX.; N. T., Matth. 13, 14; Luc. Navig. 11; Anth.; aor. ἤκουσα; perf. ἀκήκοα, dor. ἄκουκα, Plut. Ages. 21; plusqpf. ἠκηκόειν Xen. Cyr. 3, 2, 2, ἀκηκόειν Plat. Crat. 384 b; pass. perf. ἤκουσμαι, aor. ἠκούσϑην, fut. ἀκουσϑήσομαι Plat. Rep. VI, 507 d; – 1) hören, οἱ δ' οὔασι πάντες ἄκουον Iliad. 12, 442, ὠσίν Plat. Rep. I, 352 e, οὔασιν ὄσσαν ἀκ. Hes. Th. 701; – a) die Person, aus deren Munde man etwas hört, steht im gen., βασιλῆος Iliad. 19, 256, Γοργίου Plat. Phil. 58 a, Σειρήνων Xen. Mem. 2, 6, 31; περὶ τοῦ δικαίου ἀκήκοας ἄλλων τε πολλῶν καὶ Ὁμήρου Plat. Alc. I, 112 b. Dazu tritt häufig ein Particip, βαρὺ στενάχοντος Od. 8, 95; σοῠ λέγοντος Plat. Prot. 320 b; αὐτοῦ καὶ περὶ φίλων διαλεγομένου Xen. Mem. 2, 4, 1. – Das Ausgehen des Gehörten von einer Person wird auch durch Präpositionen bezeichnet, πρός τινος Il. 6, 524; Her. 1, 118; Soph. Ai. 1214 Phil. 1063; ἔκ τινος Od. 15, 374; Her. 3, 62. In Prosa am gew. παρά τινός τι, Soph. O. R. 95; Thuc. 6, 93; παρὰ Τισσαφέρνους Κύρου στόλον Xen. An. 1, 2, 5; Plat. Rep. VI, 506 c; γνώμην ἀφ' ἁπάντων Thuc. 1, 125. – b) Die Sache steht im acc., wenn das eigentliche Object des Hörens ausgedrückt wird, μῦϑον, ὄσσαν, κλέος, βίοτον καὶ νόστον, von dem Leben u. der Heimkehr, Od. 1, 287; u. so Att.; pass. ἀκουόμεναι συμφωνίαι Plat. Rep. VII, 531 a; sehr gewöhnlich τινός τι, von einem etwas, ταῦτα Καλυψοῠς ἤκουσα, das habe ich die Kalypso sagen hören, Od. 12, 389; auch mit hinzugesetztem partic., ὅ σου καλῶς λέγοντος ἤκουσα Plat. Lach. 194 c; Προδίκου μυρία τινὰ ἀκήκοα διαιροῠντος Charm. 163 d; ἐμοῠ πᾶσαν ἀλήϑειαν Apol. 17 b; χαλεπῶς τήν φυγὴν ἤκουε, er hörte nicht gern von der Flucht sprechen Plut. Nic. 22; περί τινος Od. 19, 270. – c) Die Sache steht im gen., wenn sie das Hören veranlaßt, nicht als Gegenstand des Hörens gedachtwird, sodaß ἀκούειν eigentlich nicht transitiv zu fassen. Dah. nur bei Wörtern, die einen Ton bezeichnen, μυκηϑμοῠ τ' ἤκουσα βοῶν αὐλιζομενάων οἰῶν τε βληχήν Od. 12, 265, ἢ στοναχῆς ἠὲ κτύπου 21, 237, μύϑων καὶ ῥήσιος 290; ἀγγελίας Pind. Ol. 8, 81; ἱππικῶν, φρυαγμάτων, εὐγμάτων, βοῆς, Aesch. Sept. 227. 249 Ch. 493; φωνῆς, φήμης, Soph. Phil. 225 El. 1097; Eur. τίνων γόων ἤκουσα καὶ στέρνων κτύπον Suppl. 98; ἐμῆς γνώμης Herc. Fur. 279; ϑορύβου διὰ τῶν τάξεων ἰόντος, ein durch die Reihen gehendes Geräusch vernehmen, Xen. An. 1, 8, 16; τῶν λόγωντῶν πρὸς ὑμᾶς ἰόντωνἀκούσεσϑε, fast für τῶν ἀγγέλων; αὐτοῦ τοῠ νόμου Dem. 21, 46 vgl. 48; τῶνλοιδοριῶν καὶ κακηγοριῶν Dem. 8, 3, für λοιδορούντων; so daß man sichdie Sache hier immer als ein thätiges, auf das Ohr des Hörers einwirkendes denkt; dah. fällt Xen. Oec. 11, 11 τῆς χρηματίσεως für περὶ τῆς sehr auf, wie ὧν ἀκούω καὶ παρὰ τῶν ἀφικνουμένων λόγῳ τὰ δὲ καὶ δι' ἐπιστολῶν Dem. 50, 62; auch mit doppeltem gen., ἵνα μὴ τῶν δικαίων ἀκούῃ μου 18, 9. Aus Antiphon wird B. A. 89 δρᾶμ' ἀκοῠσαι angeführt für δράματος. – d) das Object des Hörens kann auch eine Person sein, über die man etwas hört; diese steht am gewöhnlichsten im acc., so daß ein partic. dazu tritt: τὸν μάντιν εἰπόντα ἤκουσε, er hörte, der Seher habe gesagt, Soph. Phil. 614; πτώσσοντας ὑφ' Ἕκτορι πάντας Il. 7, 129; vgl. Her. 7, 10, 8; Θεμιστοκλέα ἄνδρα ἀγαϑὸν γεγονότα, daß Themistokles ein wackerer Mann geworden, Plat. Gorg. 503 c; vgl. Xen. An. 1, 2, 21; τοὺς πολεμίους προςιόντας Cyr. 2, 4, 12; auch der bloße acc., τοῠτον γὰρ οὖν ἀκήκοας, du hast ja von ihm gehört, Ar. Thesm. 164. Häufig steht in diesem Falle, wo nicht das unmittelbare Vernehmen einer Rede ausgedrückt wird, das praes. ἀκούω mit Perfectbedeutung, ich habe vernommen, Od. 1 5, 403 νῆσός τις Συρίη κικλήσκεται, εἴ που ἀκούεις, Ὀρτυγίης καϑύπερϑεν, 3, 193 Ἀτρείδην δὲ καὶ αὐτοὶ ἀκούετε, ὡς ἦλϑε, ihr habt gehört von dem Atriden, daß er heimkehrte; vgl. Xen. An. 1, 9, 28 Hell. 6, 1, 4; auch acc. c. infin., ἀκούομέν σε ὄλβιον εἶναι Il. 24, 543; vgl. Soph. Ant. 817; so bes. bei Gerüchten oder unsichern Angaben: ἤκουε καλὸν αὐτὸν εἶναι Xen. Cyr. 1. 3, 1; An. 2, 5, 13. Es treten übrigens auch Partikeln ein, ὅτι, ὡς, οὕνεκα Soph. O. C. 33. Bei Hom. steht auch hier der gen. c. partic., Od. 1, 289 εἰ δέ κε τεϑνηῶτος ἀκούσῃς, vgl. 11, 458 Il. 24, 490; αὐτὰρ Ὀδυσσῆος οὔ ποτ' ἔφασκεν, ζωοῠ οὐδὲ ϑανόντος, ἐπιχϑονίων τευ ἀκοῠσαι Od. 17, 115. – 2) Auf Jemand hören, ihm Gehör geben, meist τινός; dat. Il. 16, 515 Soph. El. 220; von den Göttern: auf das Flehen der Menschen hören, sie anhören, Il. 1, 381; 16, 531 ὅττι οἱ ὦκ' ἤκουσε μέγας ϑεὸς εὐξαμένοιο; λιτῶν Aesch. Ag. 402; κατευγμάτων Eur. Hipp. 1160; vgl. Plat. Legg. XI, 931 c.; von Menschen: Gehör geben, ἄλλων μῦϑον ἀκούων πυνϑάνομαι Od. 2, 314; Il. 2. 200; folgen, gehorchen, ϑεοῦ δ' ἃς δῆμος ἄκουεν Od. 7, 11; οὐδὲν οὐδεὶς οὐδενὸς ἀκούει, leiner hört auf den andern, Eur. Cycl. 119; ἀρχῆς Aesch. Spt. 178; σοῠ, λόγων, Ag. 930 Suppl. 984; τῶν κρατούντων ἐστὶ πάντ' ἀκουστέα, den Gebietern muß man in Allem gehorchen, Soph. El. 340; vgl. O. C. 169; oft in Prosa, von VLL. πειϑαρχεῖν erkl., Her. 3, 61; Xen. Cyr. 8, 6, 1 An. 2, 6, 11; Pol. 5, 79; auch im mildern Sinne: beistimmen, billigen, vgl. Plat. Soph. 249 d; Ion. 536 d. – 3) übh. vernehmen, ἐκ βιβλίου ἀκούω, ich habe daraus gelernt, Plat. Phaedr. 268 c; auch lesen, bes. Sp., οἱ ἀκούοντες die Leser, z. B. Pol. 1, 13, 6, während bei den Att., bes. den Rednern, die Zuhörer so heißen. – 4) aus Verbindungen wie αἴσχεα πρὸς Τρώων Il. 6, 524, πολλὰ κακὰ ἀκ. Ar. Nub. 1329, μεῖζον κακὸν ἀκ. Hes. O. 719, übles zu hören bekommen, entwickelt sich die Bdtg: in einem Rufe stehen, κακῶς ἀκούειν, in bösem Rufe stehen; oft Eur.; κακῶς ἀκ. καὶ ὀνειδίζεσϑαι Plat. Hipp. mai. 304 e; Dem. 19, 314 κακῶς φησι ἀκηκοέναι, er sagt, er sei beschimpft, wenn einer γεγραμμάτευκας Αἰσχίνη zu ihm sagt; παρά τινι, bei einem, Pol. 3, 94; auch mit hinzugefügtem πρός τινος, von Jemand geschmäht werden, Her. 7, 16, 1 Luc. Fugit. 29; ὑπό τινος Lys. 8, 15; φλαύρως ἀκ. Her. 7, 10, 7; ἄριστα Ἑλλήνων ἤκουσαν, sie standen im besten Rufe unter den Griechen, 8, 93; vgl. Soph. Phil. 1297, ἄμεινον 9, 79, εὖ 2, 173; Xen. An. 7, 7, 23, καλά Cyr. 7, 1, 13, καλῶς Men. Stob. fl. 15, 1. Dah. tritt auch ein nominativ. dazu, ἤκουον εἶναι πρῶτοι, man sagte von ihnen, daß sie die Ersten wären, Her. 3, 131; οὐ τὸ καλὸς εἶναι ἄξιος ἀκούειν Plat. Lys. 207 a, du verdienst nicht – genannt zu werden; κόλακες καὶ ἐχϑροὶ καὶ πάντα ἤκουον, dem φίλοι καὶ ξένοι ὠνομάζοντο entgegengesetzt, Dem. 18, 46, nachgeahmt von Luc. Nigr. 22; αγαϑὸς ἀκούσεαι ἐξ ἀστῶν Theocr. 29, 21 vgl. 16, 30; κακός, ἀνάσσων, Soph. O. C. 992 O. R. 903; πᾶν ῥῆμα καὶ πᾶσαν φωνήν, jedes Schmähwort zu hören bekommen, Pol. 12, 8, 5. – 5) ὡς οὕτω γε ἀκοῠσαι, wie man so hört, beim ersten Anhören, ohne nähere Prüfung, Plat. Euth. 3 b, als selbstständiger Zwischensatz; vgl. Wolf Lept. p. 235. – 6) Bei Ath. III, 81 f u. öfter τὸ κυδώνιον μῆλον ἀκούουσιν, sie verstehen darunter eine Quitte, vgl. Phot. lex. V. ἀάπτους u. Poll. 9, 69. – Hom. braucht das med. für act., ἀκούετο λαὸς ἀυτῆς Il. 4, 331.
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79 ὄσον
ὄσον, ep. ὅσσος, 1) relativ. Correlativ zu πόσος, sowohl von der Größe, so groß wie, als vom Raum, so weit wie, von der Zeit, so lange als, und von der Zahl, so viel wie, auch vom Grade der Kraft und Anstrengung, so sehr wie, quantus; dem demonstrativen τόσος entsprechend, τόσσον ἔνερϑ' Ἀΐδεω, ὅσον οὐρανός ἐστ' ἀπὸ γαίης, so weit der Himmel von der Erde ist, Il. 8, 16; οὔ μοι Τρώων τόσσον μέλει ἄλγος ὀπίσσω, ὅσσον σεῖο, nicht so sehr wie dein Schmerz, 6, 454; οὐ μέντοι ἐγὼ τόσον αἴτιός εἰμι, ὅσσον οἱ ἄλλοι, Il. 21, 371; u. umgestellt, αἴϑ' ὅσον ἥσσων εἰμί, τόσον σέο φέρτερος εἴην, 16, 722; χρόνον τοσοῦτον, εἰς ὅσον, Soph. Phil. 1065; τοσοῦτον ὅσον δοκεῖν, O. R. 1191; ἐς τοσοῦτον αἰκίας πεσεῖν, ὅσον πέπτωκεν ἤδη, O. C. 753, so tief wie er gesunken; κλαῦσαι τοσόνδ' ὅσον μοι ϑυμὸς ἡδονὴν φέρει, El. 278, vgl. Ai. 1356; auch in Prosa, τοσοῠτοι ὄντες ὅσοι νῦν συνεληλύϑατε, Xen. An. 3, 1, 36, öfter; allgemeiner auch dem οὗτος entsprechend, ὅσων ψαύοιμι, πάντων τῶνδε μετειχέτην, Soph. O. R. 1477; οἷς τοσούτων πέρι σκέψις ὅσων ἡμῖν πρόκειται, Plat. Rep. VII, 533 e; – häufiger ohne das Demonstratvum, πρῶτον μὲν κατὰ πυρκαϊὴν σβέσαν αἴϑοπι οἴνῳ, ὅσσον ἐπὶ φλὸξ ἦλϑε, so weit die Flamme gekommen war, Il. 23, 251; βόϑρον ὄρυξ' ὅσσον τε πυγούσιον ἔνϑα καὶ ἔνϑα, so groß wie eine Elle, Od. 11, 25, öfter; πᾶν ὅσον, Hes. O. 690; Aesch. Prom. 789; τιμίαν ἕδραν, ὅσην παρ' ἄλλων οὔποτ' ἂν σχέϑοις βροτῶν, Eum. 819; μηδὲν ἐλλείπειν, ὅσον χρὴ πονεῖν, Soph. Ai. 1358; πᾶν ὅσον κάτοιδ' ἐγώ, El. 370; Trach. 348; und im plur., alle welche; mit πᾶς, τοὺς πάντας ἐχϑαίρω ϑεούς, ὅσοι παϑόντες εὖ κακοῦσί μ' ἐκδίκως, Aesch. Prom. 978; πάντων, ὅσ' ἐστί, χρημάτων ὑπέρτερον, Soph. Ant. 680; und ohne πᾶς, ὅσοις δικαστῶν τόδ' ἐπέσταλται τέλος, Aesch. Eum. 713, vgl. Ag. 362; πάντα ποιήσειν, ὅσα δέοι, Xen. An. 2, 1, 2. – Nach dem geläufigen ὅσον χρόνον wird auch gesagt ὅσσαι νύκτες τε καὶ ἡμέραι ἐκ Διός εἰσιν, d. i. alle Nächte und Tage, so viel sind, Od. 14, 93; u. so ὅσοι μῆνες, Dem. 24, 142. – Die nähere Bestimmung wird im accus. angegeben, ὅσην δεῖ τὸ μέγεϑος τὴν πόλιν ποιεῖν, d. i. wie groß, Plat. Rep. IV, 423 b. – Eine bei οἷος erwähnte Attraktion findet auch hier statt, τὸ μὲν ἄμμες ἐΐσκομεν εἰςορόωντες ὅσσον ϑ' ἱστὸν νηὸς ἐεικοσόροιο, Od. 9, 321, für τοσοῦτον, ὅσος ἱστός ἐστι, wie 10, 113 τὴν δὲ γυναῖκα εὗρον ὅσην τε ὄρεος κορυφήν, sie fanden sie so groß, wie ein Berggipfel ist; Her. στρατοῦ μοῖραν, ὅσην δή κοτε ἔχων, wie groß er immer war, 1, 157, und ἐπὶ μισϑῷ ὅσῳ δή, eigtl. τοσούτῳ, ὅσος δὴ ἦν, 1, 160, vgl. unten ὅσον. – Mit der bei ὅς u. οἷος erwähnten Umstellung des Objects, ὁρᾷς οὖν ἡμᾶς, ὅσοι ἐσμέν, Plat. Rep. I, 327 c. – Auch der unter ὅς erwähnte Fall, daß ein anderer Casus des Demonstrativs vor ὅσος zu ergänzen ist, kommt vor, λαβόντες ὅσοι ἦσαν βόες, Xen. An. 7, 8, 16. – C. gen., ὅσον πένϑεος Il. 11, 658, ὅσοι ἵππων 5, 267; oft in Prosa, τῶν νέων ὅσοι ἀγαϑοί, Plat. Rep. V, 468 c, ὅσα φανερὰ γῆς τε καὶ οὐρανοῦ Soph. 232 c. – Beim superlat. zur Verstärkung (vgl. unten ὅσον); so ὅσας ἂν πλείστας δύναιντο καταστρέφεσϑαι, Her. 6, 44; ἄγων στρατιὰν ὅσην πλείστην ἐδύνατο, Thuc. 7, 21; öfter bei Sp., wie Pol., vgl. οἷος u. ὡς. Aehnlich ist ὅσον τάχος, Ar. Thesm. 727, so schnell wie möglich. – Auf τοσοῦτον bezogen, welches auch ausgelassen werden kann, wird es auch mit dem inf. verbunden, wie ὥςτε, ἡ μὲν ἔφϑασεν τοσοῦτον, ὅσον Πάχητα ἀνεγνωκέναι τὸ ψήφισμα, Thuc. 3, 49; ἐλείπετο τῆς νυκτός, ὅσον σκοταίους διελϑεῖν τὸ πεδίον, Xen. An. 4, 1, 5, es blieb so viel übrig, daß sie im Finstern durch die Ebene kamen. Vgl. unten ὅσον. – 2) Steht πᾶς nicht dabei, so drückt ἄν mit dem Conj. eine bedingte, unbestimmte Allgemeinheit aus, ὅσ' ἂν ϑέλῃς κακά, Soph. Phil. 64, vgl. O. R. 1129 O. C. 1630; ὅσον ἂν ᾖ πού τι φλαῦρον, Plat. Soph. 227 d; ὅσον ἂν ἕκαστος βούληται, Conv. 176 e; στρατοπεδευσώμεϑα προελϑόντες ὅσον ἂν δοκῇ καιρὸς εἶναι, Xen. An. 6, 1, 14, öfter, u. Folgde; – wofür in der indirecten Rede u. in Beziehung auf die Vergangenheit der opt. eintritt, ὅσα τῷ σώματι αὐτοῦ κόσμον πέμποι τις, περὶ τούτων λέγειν αὐτὸν ἔφασαν, Xen. An. 1, 9, 23, öfter; aber auch mit ἄν u. opt. (opt. potent.), 1, 5, 9, wo Krüger zu vergleichen, der es aus einer Handschrift auch 5, 4, 25 zugesetzt hat. – 3) zum Ausdruck einer indirecten Frage und bes. eines Ausrufs der Verwunderung, ὁρᾷς, Ὀδυσσεῦ, τὴν ϑεῶν ἰσχύν, ὅση, wie groß die Macht der Götter ist, Soph. Ai. 118; ὅσον ἦν κέρδος σιγῇ κεύϑειν, Trach. 984, vgl. El. 961; εἰς ὅσον κλύδωνα συμφορᾶς ἐλήλυϑεν, O. R. 1527; ὅσον τι δένδρεον γίγνεται ἐπιστάμενος, Her. 1, 193, vgl. 7, 236; auch mit τίς, μὴ πύϑῃ, ὅσοι τινὲς ἐόντες, 7, 102; χῶμα ἄξιον ϑωύματος μέγαϑος καὶ ὕψος ὅσον τί ἐστι, 1, 185, wie groß es ist, wo man wie bei οἷος (s. oben) es auch auflösen kann: ὅτι τόσον ἐστί; vgl. τὸν γενόμενον οἱ προςήκοντες ὀλοφύρονται, ὅσα μιν δεῖ ἀναπλῆσαι κακά, was für große Leiden er ertragen muß, d. i. daß er so Großes erdulden müsse, 5, 4, vgl. 2, 175; vgl. noch Plat. τὸ γῆρας ὑμνοῦσιν ὅσων κακῶν σφίσιν αἴτιον Rep. I, 329 b, οὐδ' ὅσους πόδας εἶχεν εἰδότες VII, 522 d. – Daraus hat sich die Verbindung ϑαυμαστὰ ὅσα, wie mir um quantum, es ist zu verwundern, wie viel, gebildet, Plat. Hipp. mai. 282 c, ὅλον μένει ἀμήχανον ὅσον χρόνον Phaed. 80 d; ἀμηχάνῳ δὴ ὅσῳ πλεῖον νικήσει Rep. IX, 588 a. – Vgl. noch Eur. Suppl. 66, μετάδος δ', ὅσσον ἐπαλγῶ μελέα τῶν φϑιμένων, da ich so sehr betraure. Geradezu für das Demonstrativ τόσον soll es bei Theocr. 4, 39 stehen: ὅσον αἶγες ἐμὶν φίλαι, ὅσσον ἀπέσβας, wo aber einige mss. für das zweite τόσσον haben und sich bes. die Aenderung φίλα empfiehlt. In B. A. 4, 20 wird auch ἀνεβόησεν οὐράνιον ὅσον angeführt. – 4) sehr gew. wird ὅσον, p. auch ὅσα, Il. 23, 431, adverbial gebraucht, von der Stimme so laut, vom Raume soweit, von der Zahl so vi el, von der Zeit so lange, ὅσον τε, soweit als, 10, 351. 23, 327 Od. 10, 113, Hes. O. 681. – Steht die Bestimmung des Raumes im accus. dabei, so nimmt es die Bedeutung ungefähr an, ὅσον τ' ὄργυιαν, Od. 9, 325. 10, 167, ὅσον τε πυγούσιον, 10, 517. 11, 25, ὅσον τ' ἐπὶ ἥμισυ, ungefähr bis zur Hälfte, 13, 114; ξύλα ὅσον τε διπήχεα, Her. 2, 96; νεκρὸν ξύλινον, μέγαϑος ὅσον τε πηχυαῖον ἢ δίπηχυν, 2, 78; u. häufig ὅσον τε δέκα στάδια, 9, 57, vgl. ὅσον τε ἐπὶ τρεῖς ἡμέρας, 2, 5. 30; ὅσον δύ' ἢ τρία στάδια, Plat. Phaedr. 229 c; Xen. oft u. Folgde, ὅσον εἴκοσι πόδας ἀπέστη, Pol. 39, 1, 3. – Τοσοῦτον διαφέρειν – ὅσον entspricht einander Xen. Cyr. 8, 1, 4; ὅσον αἱ ἄλλαι ἡδοναὶ ἀπομαραίνονται, τοσοῦτον αὐξάνονται, Plat. Rep. I, 328 d; u. so bes. im compar., wo aber ὅσῳ – τοσούτῳ, um so viel – als, je – desto, üblicher ist, ὅσῳ δὲ μᾶλλον πιστεύω, τοσούτῳ μᾶλλον ἀπορῶ, II, 368 b, vgl. Phaedr. 244 d Euthyphr. 11 d; ὅσῳ μὲν ἂν ϑᾶττον ἔλϑοι, τοσούτῳ ἀπαρασκευαστοτέρῳ βασι λεῖ μαχεῖσϑαι, Xen. An. 1, 5, 9, öfter; u. beim superl., ἀνακραγόντες ὅσον ἐδύναντο μέγιστον, so laut wie sie konnten, 4, 5, 18, öfter, u. A. Auch ohne den comparat. brauchen Sp., wie Pol., so ὅσῳ, wo man μᾶλλον ergänzt, 1, 45, 9; 2, 30, 3 ist ὅσῳ γυμνὰ καὶ μείζω τὰ σώματα ἦν, τοσούτῳ μᾶλλον verbunden. – An die oben erwähnte Attraktion reihen sich Verbindungen wie ἀλλ' ὅσον ἐς Σκαιάς τε πύλας καὶ φηγὸν ἵκανεν, er kam so weit, wie es bis zum skaiischen Thor ist, nur bis zu dem Thore, Il. 9, 354, u. so öfter; ὅσον μόνον, nur, Thuc. 6, 105; πρόβατα, ὅσον ϑύματα, Xen. An. 7, 8, 19, Schaafe, nur zu den Opfern hinreichend; ὅσον παιδείας χάριν, Plat. Gorg. 485 a; ὅσον μὲν ἐμαυτῷ μόνον ἱκανός, Phaedr. 242 c, vgl. Rep. X, 607 a; νῦν δὲ μόνον ὅσον τινὰ τόπον αὐτῶν δι' ὀλίγων ἐπεξέλϑωμεν, Legg. VI, 778 c; τὰ κρέα (διεῤῥίπτει) ὅσον μόνον γεύσασϑαι ἑαυτῷ καταλιπών, Xen. An. 7, 3, 22, nur zum Kosten; u. Sp., ὅσον εἶπα, ich habe es nur gesagt, Diosc. 4 (XII, 169); vgl. Theocr. 1, 45. 25, 73; Luc. verbindet so auch das adj., ὀλίγους ὅσους κοφίνων ἐκφορήσας, nur wenige, Alex. 1, womit man Dem. 27, 23 ὅσα ἔνια vergleichen kann; τυτϑὸν ὅσον Theocr. 1, 45. – Ὅσον οὐ, auch in einem Worte ὁσονού geschrieben, wie das lat, tantum non, fast, beinahe, ἐλέγετο δὲ ὅτι καὶ ὁ ναύαρχος διάδοχος ὅσον οὐ παρείη, Xen. An. 7, 2, 5; ἐνόμιζε δὲ ὅσον οὐκ ἤδη ἔχειν τὴν πόλιν, Hell. 5, 2, 16, wie Eur. ἥξει δ' Ὀδυσεὺς ὅσον οὐκ ἤδη, Hec. 138; vgl. Pol. 4, 41, 14. 9, 26, 9; – ὅσον ὅσον, ein klein wenig, Ar. Vesp. 213; Philet. 18; οὐδ' ὅσον, erkl. Phryn. in B. A. 3, 24 οὐδὲ τὸ βραχύτατον; – ὅσον αὐτίκα, ὅσον οὔπω, in nicht gar langer Zeit, gar bald, oft bei Pol., vgl. 2, 52, 7. 5, 110, 4; Jac. Ach. Tat. p. 883. – Besonders zu merken ist ὅσον cum inf., nur in soweit daß; ὅσον γ' ἔμ' εἰδέναι, Ar. Nubb. 1233, wie Plat. Theaet. 145 a, vgl. ὅσον μόνον τὴν δυςχέρειαν κατασβέσαι, nur so viel, um zu verlöschen, Prot. 334 c. – Eben so mit einem nomen absolut, ὅσα ἄνϑρωποι, in so weit, in so fern sie Menschen sind, Plat. Rep. V, 467 c; vgl. ὅσα κατὰ τὴν ἐμὴν ἡλικίαν, Is. 7, 41. – Genauer mit Präpositionen bestimmt, εἰς ὅσον ἀνϑρώπῳ δυνατὸν μάλιστα, so weit es nur einem Menschen möglich ist, Plat. Phaedr. 277 a; ἐφ' ὅσον, Polit. 268 b, wie Xen. An. 6, 1, 19; καϑ' ὅσον, Plat. Prot. 351 c u. öfter; καϑ' ὅσον μή, außer daß, Phaed. 64 d; πρᾷος ὅσα μὴ σφόδρα μισοτύραννος, Plut. Timol. 3.
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80 ὄνομα
ὄνομα, τό, ion. u. poet. οὔνομα, äol. ὄνυμα (ὀ ist vorgeschlagen, die Wurzel ΓΝΟ = ΝΟ), 1) Name, die Benennung einer Person oder Sache; bei Hom. der Eigenname, mit dem eine Person genannt wird, οὕς κεν ἐϋ γνοίην καὶ τοὔνομα μυϑησαίμην, Il. 3, 235, wie τῶν ἄλλων τίς κεν ᾗσι φρεσὶν οὐνόματ' εἴποι, 17, 260 (sonst nicht in der Il.); auch bestimmter, Ἀρήτη δ' ὄνομ' ἐστὶν ἐπώνυμον, Od. 7, 54, vgl. 19, 403, der Name, mit dem sie genannt wird, ἐμοὶ δ' ὄνομα κλυτὸν Αἴϑων, 19, 183, Εὐρυβάτης δ' ὄνομ' ἔσκε, 247, öfter; ὄνομα τῇ κολάσει εὐϑῦναι, Plat. Prot. 326 d, wie ὄνομα αὐτῷ εἶναι Ἀγάϑωνα, 315 e; auch parenthetisch, Δίων ὄνομα αὐτῷ, Is. 6, 20; auch εἴπ' ὄνομ', ὅττι σε κεῖϑι κάλεον, mit dem sie dich nannten, Od. 8, 550, vgl. 9, 364; ὅπερ καλοῦμεν ὄνομα ἕκαστον, Plat. Crat. 383 e, vgl. 402 d; daher ὄνομα κέκληται δημοκρατία, Thuc. 2, 37; ὄνομα ϑεῖναί τινι, einen Namen geben, beilegen, Od. 19, 403; häufiger im med., ὄνομα τίϑεσϑαι, 19, 406; so Ar. Nubb. 66 Av. 809. 923; u. in Prosa, τούτοις ὄνομα ἀποικίαν τιϑέμενος, Plat. Legg. V, 736 a; ἀντὶ τοῦ ὀνόματος, οὗ ἔϑετο αὐτῷ ὁ πατὴρ Βοιωτόν, Dem. 40, 34; Folgde häufig; – ἐπ' ὀνόματος εἶναι, s. ἐπί; – ὄνομα φέρειν, einen Namen tragen, Soph. O. C. 60; ὄνομα ἔχειν ἀπό τινος, von oder nach einem Andern den Namen haben, Plat. Hipp. mai. 282 a; Γαῖα, πολ λῶν όνομάτων μορφὴ μία, Aesch. Prom. 210, öfter; τύμβῳ ὄνομα σὸν κεκλήσεται, Eur. Hec. 1271; – πόλις Θάψακος ὀνόματι, mit Namen, Xen. An. 1, 4, 11; gewöhnlicher im absoluten accus., πόλις ὄνομα Καιναί, 2, 4, 28 u. öfter, u. Folgde; ἐπ' ὀνόματος καλεῖν τινα; bei Namen rufen, Pol. 5, 35, 2; namentlich, ἐπ' ὀνόματος δηλοῦν τὰς πόλεις, 18, 28, 4. – 2) wie bei uns, Name, Ruf, Ruhm; Hom., doch so, daß an den Eigennamen selbst zu denken ist, Ἰϑάκης γε καὶ ἐς Τροίην ὄνομ' ἵκει, Od. 13, 248; ἃς σὺ μὲν οὐδὲ ϑ ανων ὄνομ' ὤλεσας, dem nachher entspricht ἀλλά τοι αἰεὶ πάντας ἐπ' ἀνϑρώπους κλέος ἔσσεται ἐσϑλόν, 24, 93; Od. 4, 710 ἵνα μηδ' ὄνομ' αὐτοῦ ἐν ἀνϑρώποισι λίπηται, daß auch nicht der Name von ihm übrig bleibe; ὄνομα μόνον δείσαντες, den Ruf des Namens, Soph. O. C. 266; πολὺ τὸ σὸν ὄνομα διήκει πάντας, 307. – Auch in Prosa = berühmter Name, οὐδ' ἂν ἐγένετο Πρωταγόρου ὄνομα ἐν τοῖς Ἕλλησιν, Plat. Prot. 335 a; ὧν ὀνόματα μεγάλα λέγεται ἐπὶ σοφίᾳ, Hipp. mai. 281 c; καὶ τῷ μέλλοντι χρόνῳ καταλιπεῖν ὄνομα ὡς οὐδὲν σφήλας τὴν πόλιν διεγένετο, Thuc. 5, 16; ἀπὸ γὰρ τῆς μάχης τὸ τούτου ὄνομα μέγιστον ηὔξητο, Xen. Cyr. 4, 2, 3; ἐν ἀτίμῳ ὀνόματι, von unberühmtem Namen, Herkommen, An. 6, 4, 7; Sp., die auch ὄνομα καὶ δόξα, ὄνομα καὶ κλέος u. dgl. verbinden, Anth. – 3) der bloße Name in Ggstz der Person oder Sache, ὄνομα, ἔργον δ' οὐκ ἔχουσιν οἱ φίλοι, Eur. Or. 454, vgl. I. A. 128; ἐκ τῶν ὀνομάτων μᾶλλον ἢ τῶν πραγμάτων σκέπτεσϑαι, Dem. 9, 15. Daher auch der falsche Name, hinter dem man die Sache versteckt, Vorwand, καὶ πρόσχημα, Pol. 11, 6, 4; D. Hal. u. a. Sp.; vgl. auch Thuc. 4, 60. – 4) bes. bei Gramm. das nomen im Ggstz von ῥῆμα, verbum, auch im engeren Sinne Eigenname im Ggstz von προςηγορία, nomen appellativum (s. unter ῥῆμα). – Uebh. das Wort, der Ausdruck, ὀνόμασι διαϑέσϑαι, dem ἐνϑυμηϑῆναι entgegengesetzt, Isocr. 4, 9, der auch ὀνόματα = λέξις den ἐνϑυμήματα gegenüberstellt.
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