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81 σύν
σύν, altatt. ξύν, das auch bei Ion. u. Dor. und bei Hom. da vorkommt, wo der Vers die Verlängerung der vorhergehenden kurzen Sylbe durch Position erfordert; obwohl in unsern heutigen Texten manche Ungleichheit, bes. in den attischen Schriftstellern sich findet; ξύν ist offenbar die alte Form, aus der σύν u. cum, κοινός u. s. w. hervorgeht.
1) Adverbium, zugleich, zusammen; bes. vom Zusammentreffen zweier oder mehrerer Handlungen in einem Zeitpunkte, Hom. u. A.; von Personen, noc hdazu, außerdem, ἡ ὄρνις αὐχέν' ἀπεκρέμασεν, σὺν δὲ πτερὰ πυκνὰ λίασϑεν, Il. 23, 879; σὺν δ' αὕτως ἐγώ, Soph. Ant. 85; u. so σὺν δέ auch andere Tragiker, z. B. ξὺν δὲ γενοῦ πρὸς ἐχϑρούς, Aesch. Ch. 453; Ag. 752; u. sp. Ep., wie Ap. Rh. 4, 1166 Arat. 967; allesammt, zusammen, Od. 10, 42 u. oft, wo gew. eine Tmesis angenommen wird. Bei Thuc. 3, 13 wird man ξὺν κακῶς ποιεῖν besser in einem Worte schreiben.
2) Präposition mit dem dat., mit; gewöhnlich – a) von Personen, die Gesellschaft, die Begleitung ausdrückend, zugleich mit, sammt, nebst, Hom. u. Folgende überall; – eigentlich gleichstellend, δεῠρό ποτ' ἤλυϑε σὺν Μενελάῳ, mit dem Menelaos, in Begleitung desselben, Il. 3, 206; σὺν ἄλλοις πείσομαι τὸ μόρσιμον, Aesch. Spt. 245; ἓξ ἐμοὶ σὺν ἑβδό μῳ, 264; σὺν παιδί, σὺν γυναικί, Soph. Trach. 256, u. sonst. Doch auch den Andern unterordnend, von Dienern, vom Gefolge, ἀναβᾶσα σὺν ἀμφιπόλοισι, Od. 17, 49; u. bes. von dem begleitenden oder folgenden Kriegsheere, εἰ ξὺν λοχίταις εἴτε καὶ μονοστιβῆ; Aesch. Ch. 757; u. so in Prosa, bes. Xen. u. Sp., Μένων καὶ οἱ σὺν αὐτῷ, und seine Soldaten, Xen. An. 1, 2, 15, vollständig οἱ σὺν αὐτῷ στρατιῶται 2, 6, 14; ἡ σὺν ἐμοὶ στρατιά, 2, 5, 25; Πέρσαι καὶ οἱ σὺν αὐτοῖς, mit ihrem Anhange, den ihnen unterworfenen Völkern, 3, 2, 11; – u. bes. den Begleiter als den Helfer, Beistand bezeichnend, durch dessen Vermittelung man Etwas erreicht oder ausführt, ξὺν σοὶ τὰ Τροίας πεδία πορϑῆσαι, Soph. Phil. 908, u. sonst; dah. σύν τινι στρατεύεσϑαι, als Bundesgenosse, Xen. An. 7, 3, 10; u. so bes. unter dem schützenden Geleit, unter Beistand eines Gottes, Μενέλαος ἐνίκησε σὺν Ἀϑήνῃ, Il. 3, 439. 10, 290; σὺν γὰρ ϑεῷ εἰλήλουϑμεν, 9, 49, wie auch wir sagen »mit Gott«, nach seinem Willen und unter seinem Schutze; σύν γε ϑεοῖσιν, 21, 430, vgl. 11, 792. 15, 403. 20, 192 Od. 8, 493. 13, 391. 16, 260; σὺν ϑεῷ, σὺν ϑεοῖς, Pind. N. 8, 17 Ol. 8, 14; u. so Tragg. u. in Prosa überall; vgl. noch Ἀρτέμιδος εὐνοίαισι σύν τ' ἄλλοις ϑεοῖς Aesch. Spt. 432; τάχ' ἂν γενοίμεϑ' αὐτοῠ σὺν ϑεῷ σωτήριοι, Soph. Ai. 766; σὺν ϑεῷ εἰρήσεται, Eur. Med. 625, wie Ar. Plut. 115 u. in Prosa öfter; vgl. νῠν δὲ σὺν ϑεοῖς εἰπεῖν, Dem. 29, 1, ein Ausdruck der Bescheidenheit; σὺν ἡμῖν οἱ ϑεοί, Xen. Cyr. 7, 5, 77, sie sind auf unserer Seite, für uns; u. so σύν τινι γίγνεσϑαι oder εἶναι, auf Jem. Seite treten, von seiner Partei sein, ἐξέπεσον αἱ ψῆφοι καὶ ἐγένοντο πᾶσαι σὺν Κριτοβούλῳ Conv. 6, 10, alle Stimmen waren für den, zu Gunsten des Krklobulus; σὺν τοῖς Ἕλλησι μᾶλλον ἢ σὺν τῷ βαρβάρῳ εἶναι, Hell. 3, 1, 18, der auch μάχεσϑαι σύν τινι, »in Gemeinschaft mit Jem.« sagt, während bei Soph. ὁ σὺν γυναιξὶ τὰς μάχας ποιούμενος, El. 294, heißt »der gegen Weiber kämpft«. – b) bes. bei Dichtern auch oft von Sachen, mit denen Einer ausgerüstet, versehen ist, von begleitenden Umständen einer Handlung, wo gew. eine lebhaftere, fast personificirende Hervorhebung dieser Dinge nicht zu verkennen ist, aber doch auch in manchen Abstufungen der Gebrauch sich bis zu dem vom dat. instrumentalis nicht mehr zu Unterscheidenden abstumpft; τὰ Πέργαμα ξὺν τοῖςδε τόξοις πέρσας, Soph. Phil. 1319, ist noch = unterstützt von diesem Bogen, der als die Entscheidung herbeiführend angesehen wird; σὺν ἵπποισιν καὶ ὄχεσφιν, Il. 5, 219; σὺν τεύχεσιν, 3, 29 u. oft, mit den Waffen; σὺν δουρί, 15, 541, ἔγχεϊ, 20, 493; auch bei den Tragg. häufig von der Bewaffnung, σοῠσϑε σὺν παντευχίᾳ, Aesch. Spt. 31; ξύν ϑ' ἱπποκόμοις κορύϑεσσιν, Soph. Ant. 116; ἀεικεῖ σὺν στολᾷ, El. 184; σὺν οἷς (ὃπλοις) τὰ κάλ λιστ' ἐξέπραξα, Eur. Herc. F. 1303; auch in Prosa einzeln, σὺν ὅπλοις, Xen. Cyr. 3, 3, 54; auch σὺν μαχαίρᾳ μάχεσϑαι, 2, 1, 21. – Damit sind zu vergleichen : σὺν βοῇ παρίσταται, Aesch. Spt. 469; δόμους ἑλόντες σὺν ἀλκᾷ, 877; πλοῠτον ἐκτήσω σὺν αἰχμῇ, Pers. 741; ἐλϑεῖν δ' Ὀρέστην δεῠρο σὺν τύχῃ τινὶ κατεύχομαι, Ch. 136; μαινομένᾳ ξὺν ὁρμᾷ βακχεύων, Soph. Ant. 135; – Hom. braucht es Od. 24, 193 sogar von geistiger Eigenschaft, ἦ ἄρα σὺν μεγάλῃ ἀρετῇ ἐκτήσω ἄκοιτιν, eine Frau mit großer Tugend. – In ἄγγελος ἦλϑε σὺν ἀγγελίῃ, Il. 2, 287, ἄνεμος σὺν λαίλαπι πολλῇ, 17, 57, ξὺν Βορέῃ ϑύελλαι, 15, 26, tritt mehr die Begleitung hervor. – c) zuweilen auch von den nothwendigen Folgen oder Wirkungen, σὺν μεγάλῳ ἀποτῖσαι, mit großen Kosten, schwer abbüßen, Il. 4, 161; σὺν δημοσίῳ κακῷ, so daß Schaden des ganzen Volkes die Folge ist, zum Schaden, Theogn. 50; σὺν τῷ σῷ ἀγαϑῷ ἢ σὺν τῇ σῇ ζημίᾳ τὰς τιμωρίας ποιεῖσϑαι, Xen. Cyr. 3, 1, 15; u. ähnl. σὺν μιάσματι, zur Besudelung gereichend, Soph. Ant. 172; σὺν κακῷ μέτει πάλιν, El. 422; σὺν τοῖς φιλτάτοις, mit Aufopferung des Liebsten, Plat. Gorg. 513 a. – Eben so zur Bezeichnung der Uebereinstimmung, gemäß, nach, σὺν τῷ νόμῳ, Plat. Legg. XI, 927 a, mit, gemäß den Gesetzen; Xen. Cyr. 1, 3, 17; σὺν τῷ δικαίῳ, 8, 2, 23 An. 2, 6, 18 u. sonst, der Gerechtigkeit entsprechend, gerecht; ὡς ἑκάστους σὺν τῇ ἀξίᾳ ἐτίμησεν, Arr. An. 2, 12; u. so in Umschreibung eines adv. übergehend, σὺν σπουδῇ ταχύς, Soph. Phil. 1207, σὺν τάχει μολών, schnell, 860; σὺν τῷ καλῷ, auf eine edle Weise, u. ä., vgl. Jacobs Philostr. imagg. p. 615.
Zuweilen steht σύν seinem Casus nach, bei Epikern, wie Il. 10, 19 Od. 9, 332. 15, 410.
In der Zusammensetzung bedeutet es – 1) gewöhnlich mit, zusammen, zugleich, gemeinsam; von mehrern zu gleicher Zeit geschehenden Handlungen od. von gemeinschaftlicher Thätigkeit Mehrerer bei einer Handlung, dah. auch Uebereinstimmung und Theilnahme. Bei trans. Verbis kann die Präposition sowohl auf das Subject, als auf das Object bezogen werden, συγκτείνειν z. B. kann heißen »Einen und zugleich Andere tödten«, und auch »Anderen helfen Einen zu tödten«. – 2) Vollendung einer Handlung, ganz, durchaus, συμπληρόω, συντέμνω. – 3) bei Zahlwörtern ist es distributiv, σὺν δύο, je zwei.
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82 σκήπτω
σκήπτω, trans. stützen, feststellen, u. im med. sich stützen, sich auf den Stab lehnen, am Stabe einhergehen, bes. von Greifen u. Bettlern, absol., Od. 17, 203. 338. 24, 158; αὐτῷ (ἄκοντι), sich auf den Speer stützen, Il. 14, 457; βάκτρῳ σκηπτόμενος, Ap. Rh. 2, 198; Etwas als Stütze oder Schutz vor sich stellen, vorschützen, als Vorwand gebrauchen, Her. 5, 102. 7, 128; ἔμπορος εἶ; – ναί, σκήπτομαί γ' ὅταν τύχω, Ar. Plut. 904, wie ἔμπορος εἶναι σκήψομαι Eccl. 1027, ich werde vorgeben, daß ich ein Kaufmann sei; πρὸς τοὺς ξυμμάχους σκηπτόμενος, sich gegen die Bundesgenossen entschuldigend, Thuc. 6, 18; σκηπτόμενος παίζοντα λέγειν τόνδε, Plat. Theaet. 145 c; σκηπτόμενος, ὅτι ὀψὲ εἴη, Conv. 217 d; ὁ δὲ ταῠτα ἐσκήπτετο πρὸς ἡμᾶς, Soph. 217 b; auch ὑπέρ τινος, Einen vertheidigen, Legg. IX, 864 d; πῶς ἂν τῷ δίκαια νομίζειν ταῠτ' εἶναι πεποιηκέναι σκήψαιτο; Dem. 6, 13, u. öfter; οὐ γὰρ τοῠτό γε σκήψῃ ὡς οὐ δυνατὸς εἶ λέγειν, Aesch. 3, 242; σκηψάμενος Λημνίαν, Is. 6, 13; σκήψασϑαι ἀσϑένειαν, Pol. 40, 6, 11, u. a. Sp.; auch im pass., σκηφϑεῖσαι κατὰ χειμῶνα, entschuldigt, Att. Seew. XIV d 25. – Auch im act., wie Hesych. erkl. σκήψας, προφασίσας. – Intrans., sich worauf stämmen, sich mit Gewalt, Heftigkeit worauf werfen, stürzen, bes. von Blitzen, u. von jcder Noth u. Gefahr, die plötzlich mit Gewalt über Einen hereinbricht, schwer auf Einem lastet, u. übh. von schneller Bewegung; λίμνην δ' ὑπὲρ Γοργῶπιν ἔσκηψεν φάος, Aesch. Ag. 293; Ἀτρειδῶν ἐς τόδε σκήπτει στέγος φάος, 301; τὴν Διὸς ἔριν πέδῳ σκήψασαν, Spt. 411, vgl. Prom. 751 (aber im med. trans., ὑμεῖς δὲ τῇ γῇ τῇδε μὴ βαρὺν κότον σκήψεσϑε, werfet nicht euern schweren Groll auf das Land, Aesch. Eum. 768, wie Eur. auch im act., τὸν σὸν ἀλάστορ' εἰς ἔμ' ἔσκηψαν ϑεοί, Med. 1333; ὕπνος δεῖμα πέλωρον ἔσκηψεν βασιλῆϊ περὶ φρένας, Orph. Arg. 781); ἐν δ' ὁ πυρφόρος ϑεὸς σκήψας ἐλαύνει πόλιν, Soph. O. R. 28, von der Pest; u. sp. D., ἐς δεξιτερὲν ἔσκηψεν ἄλγος Opp. Hal. 3, 153. – Ein perf. ἔσκηφα findet sich D. L. 1, 117.
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83 τελέω
τελέω, ep. τελείω, fut. τελέσω, ep. τελέσσω, att. τελῶ, Plat. Prot. 311 b, vgl. Il. 8, 415, u. so auch τελεύμενα bei Her. 3, 134 zu nehmen; pass. τετέλεσμαι u. s. w.; – 1) vollenden, vollbringen, vollführen, ins Werk richten, in Erfüllung gehen lassen, was man versprochen hat, das Gebet, den Wunsch u. dgl.; πύματον δρόμον τέλεον ἵπποι, Il. 23, 373. 768, wie Soph. El. 716; ἀέϑλους, Od. 3, 262; Hes. Th. 951. 994; ἦμαρ, Od. 5, 390. 9, 76; τελέωμεν μῦϑον, 4, 776, das Wort od. Versprechen erfüllen, wie πάντα γὰρ ἤδη τοι τελέω, τὰ πάροιϑεν ὑπέστην, Il. 23, 20; vgl. 21, 457; Od. 4, 699 u. öfter; ὑπόσχεσιν, 10, 483; ἔπος, Il. 14, 44. 23, 543 Od. 20, 236; νόον, Einem seinen Wunsch erfüllen, Il. 23, 149; τινί τι, Einem Etwas gewähren, verleihen, 9, 157. 23, 559 Od. 22, 51; auch τελέσαι κότον, χόλον, den Groll, Zorn ausführen, sättigen, befriedigen, Il. 1, 82. 4, 178; ὅρκια τελεῖν, = ὅρκον τελευτᾶν, den Schwur gültig machen, in Kraft treten lassen, 7, 69; ἐέλδωρ, Hes. Sc. 36; c. inf., οὐδ' ἐτέλεσσε φέρων δόμεναι τεκέεσσιν, Il. 12, 222, er führte es nicht aus, es seinen Jungen zu bringen; übh. bewirken, bereiten, ἀγαϑόν, Od. 2, 34; γῆρας ἄρειον, 23, 286; κακόν τινι, Il. 18, 389; λυγρά, Od. 18, 134, κακὰ κήδεα, Il. 18, 9. Eben so pass. vollendet, erfüllt werden, in Erfüllung gehen, geschehen; ἤματα μακρὰ τελέσϑη, Od. 10, 470. 19, 153; Hes. Th. 59; τὰ δἢ νῦν πάντα τελεῖται, Il. 2, 330 u. oft; ἅ ῥ' οὐ τελέεσϑαι ἔμελλον, 2, 36, was nicht in Erfüllung gehen sollte; ὦ γέρον, οὔπω τοῠτο ἔπος τελέεσϑαι ὀΐω, Od. 3, 226, wie ὧδε γὰρ ἡμέτερόν γε νόον τελέεσϑαι ὀΐω, 22, 215; ἦ μέγα ἔργον ὑπερφιάλως τετέλεσται Τηλεμάχῳ, ὁδὸς ἥδε, er hat ein großes Werk ausgeführt; oft in der Vrbdg ὧδε γὰρ ἐξερέω, τὸ δὲ καὶ τετελεσμένον ἔσται; im masc. nur Il. 1, 388 H. h. Ven. 26; τελεύμενόν ἐστι, Her. 1, 206; αὐτίκ' ἔπειϑ' ἅμα μῦϑος ἔην, τετέλεστο δὲ ἔργον, Il. 19, 242, gesagt, gethan; χρησϑὲν τέλεσσεν, Pind. Ol. 2, 40, erfüllte die Weissagung; τελεῖ κούφαν κτίσιν, 13, 83; πεπρωμέναν τελέσει ἀρετάν, N. 4, 43; ἐτέλεσσεν βασιλεῦσιν ὕμνον, P. 2, 13; πρὶν τελέσσαι σὺν Εἰλειϑυίᾳ, 3, 9, d. i. ehe sie geboren; νεκρῶν τελεσϑέντων, Ol. 6, 15; δεσπότου τελουμένου, da der Herr getödtet worden, Aesch. Ch. 862, wie es später mit u. ohne βίον »das Leben beschließen«, »sterben« heißt. – In allen diesen Beziehungen auch bei den Tragg.: ψευδηγορεῖν γὰρ οὐκ ἐπίσταται στόμα τὸ Δῖον, ἀλλὰ πᾶν ἔπος τελεῖ, Aesch. Prom. 1035; τὰς ἐμὰς εὐχὰς τέλει, Ag. 947; τελέσαι τὰς κατάρας, Spt. 706; ἔξεστι γάρ μοι μὴ λέγειν ἃ μὴ τελῶ, Eum. 859; βίον, τελευτὴν βίου, Soph. Trach. 79; ὡς τελεσϑῆναι χρεὼν τὰ μαντεῖα, 173; ausführen, τοὔργον, El. 1391; ὑμῖν δὲ ταῦτα πάντ' ἐπισκήπτω τελεῖν, O. R. 252, vgl. Tr. 285; ἐπαίνο υ τεύξεται, ἐὰν μόνον τὸ ταχϑὲν εὖ τολμᾷ τελεῖν, Ai. 524; ἱερά (s. τέλος u. τελετή), Eur. Bacch. 485; πάντα ἤδη τετέλεσται βασιλεῠσι, Alc. 130; τὰ δοκηϑέντ' οὐκ ἐτελέσϑη, Med. 1417; u. in Prosa, τὰ προςτάγματα τελεῖν, Plat. Legg. XI, 926 a, u. öfter, wie Folgde überall. – 2) eine bestimmte Abgabe, einen Tribut erlegen, bezahlen, zollen; ϑέμιστας, Il. 9, 156. 298; darbringen, geben, δῶρα, δωτίνην, 9, 598 Od. 11, 352; gew. aber mit der Nebenbdtg, daß man zu der Gabe verpflichtet ist; in Athen von allen Abgaben an den Staat, Zöllen u. dgl., τελεῖν τὸ ἱππικόν, τὸ ϑητικόν ( Dem. 43, 54), τὸ ξενικόν ( Dem. 57, 34), die Abgabe des ϑής, ξένος entrichten, s. Böckh's Ath. Staatshaush. II p. 36; μισϑόν, Ar. Ran. 173, wie Plat. Prot. 311 c; ὃν φόρον τελοῠσιν οἱ Λακεδαιμόνιοι τοῖς βασιλεῦσι, Alc. I, 123 a; μετοίκιον, Legg. VIII, 850 b; ὃς τετέλεκε χρήματα σοφισταῖς πλείω ἤ, Apol. 20 a; ἐνοίκιον, Plut. Sull. 1; übh. ausgeben, aufwenden, εἰς τὸ δεῖπνον τετρακόσια τάλαντα τετελεσμένα, Her. 7, 118; πολλὰ εἴς τι, Xen. Cyr. 8, 1, 13. – Pass. sich bezahlen lassen, Dem. prooem. 55. – Weil in Athen die sämmtlichen Bürger nach ihrem Vermögen in Klassen getheilt waren und danach ihre Steuern u. Abgaben entrichteten, hieß τελεῖν εἰς ἱππάδα oder εἰς ἱππέας, zur Ritterschaft steuern, so viel wie dem Vermögen nach zum Ritterstande gehören u. danach die Abgaben entrichten; oft bei Sp., wie Plut.; auch τελεῖν τὴν ἱππάδα, Sol. 18; vgl. Isae. 7, 39. – Dah. allgemein, τελεῖν εἴς τι, εἰς τάξιν τινά, wozu gehören, zu einer Klasse gezählt werden, ἐς Βοιωτοὺς τελέειν, zu den Böotern gehören, Her. 6, 108; u. dah. ist auch die ungewöhnl. Vrbdg zu erkl. κοῖός τις δοκέοι ἀνὴρ εἶναι πρὸς τὸν πατέρα τελέσαι Κῠρον, 3, 34, um ihn mit seinem Vater Kyros zu vergleichen; ὕστερος γὰρ ἀστὸς εἰς ἀστοὺς τελῶ, Soph. O. R. 222; τί δὴ τόδ' εἰς γυναῖκας ἐξ ἀνδρὸς τελῶ, Eur. Bacch. 820; πρὶν εἰς ἄνδρας δυνατὸς εἶναι τελεῖν, Plat. Legg. XI, 923 e, Sp.; Plut. sagt auch τοὺς ἐν συγκλήτῳ τελοῠντας, Romul. 13. – 3) weihen, einweihen, bes. in die Mysterien, wahrscheinlich nicht etwa diese als das Höchste, od. dem Menschen die wahre Vollendung Gebende betrachtet, sondern von 2: zu den Eingeweihten rechnen (vgl. τέλος); Διονύσῳ Βακχείῳ τελεσϑῆναι, Her. 4, 79; Ar. Ran. 257 Nubb. 259; Plat. Euthyd. 277 d; τελούμενος μεγάλοισι τέλεσι, Rep. VIII, 560 e, u. sonst; Dem. u. A.; τετελεσμένος ϑεῷ, einem Gotte geweiht, Xen. Conv. 1, 10; auch übertr., τετελεσμένος σωφροσύνῃ, Oec. 21, 12; dah. auch wozu ernennen, erwählen, τελεσϑῆναι ἐκαστος στρατηγὸς σπουδάζων, Dem. 13, 19. – 4) intr., wie τελευτάω, in Erfüllung gehen, τάχ' εἰσόμεσϑα τἀπίσημ' ὅπη τελεῖ, Aesch. Spt. 641; Ch. 1017 Pers. 221; τελοῦσ' ἀραί, Soph. El. 1409. – Auch τελεῖν εἰς πόλιν, γῆν, nach einem Orte hingelangen, wobei man ὁδόν oder πλοῦν u. dgl. ergänzen kann, eigtl. den Weg nach einem Orte vollenden, Eur. Suppl. 1142; ἐς Φάρσαλον ἐτέλεσε, Thuc. 4, 78, vgl. 2, 97; ἐπὶ τὸ τέρμα, Luc. Tim. 20, vgl. Tex. 52. S. Schäf. melet. p. 94 u. ἀνύω.
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84 τέλος
τέλος, εος, τό, 1) Ende, Ziel, Vollendung; γάμοιο, die Vollziehung der Heirath, Od. 20, 74; τέλος ἐπιτιϑέναι τινί, z. B. μύϑῳ, Il. 19, 107. 20, 369, das Wort in Erfüllung gehen lassen; τέλος ἐπιγίγνεταί τινι, Einem kommt die Erfüllung seines Wunsches, Od. 17, 496; τέλος ἔχειν, das Ziel oder die Vollendung erreicht haben, vollendet oder fertig sein, Il. 18, 378; εἵως κε τέλος πολέμοιο κιχείω, 3, 291, bis ich das Ziel des Kriegs erreicht habe; ἐν γὰρ χερσὶ τέλος πολέμου, ἐπέων δ' ἐνὶ βουλῇ, 16, 630, die entscheidende Kraft des Kriegs, die den Kampf vollendet, beruht in den Fäusten; vgl. εἰ δὲ ϑεός περ ἶσον τείνειεν πολέμου τέλος, 20, 101; Hes. Th. 638. Aehnlich sagt Pind. ἐν ϑεῷ τέλος, Ol. 13, 105, Gott hat die Entscheidung; u. so ἐν τὶν πᾶν τέλος ἔργων, N. 10, 29. So ist auch ϑανάτου τέλος eigtl. des Todes entscheidende Gewalt, vgl. Nitzsch zu Od. 9, 5; ὁπποτέρῳ ϑανάτοιο τέλος πεπρωμένον ἐστίν, Il. 3, 309; οὐδέ κέ μ' ὦκα τέλος ϑανάτοιο κιχείη, 9, 416; φϑῆ σε τέλος ϑανάτοιο κιχήμενον, 11, 451; πυγμᾶς τέλος, des Faustkampfs entscheidender Erfolg, Sieg, Pind. Ol. 11, 67; μάχης, Aesch. Ch. 874; ἀναμένω τέλος δίκης, Eum. 234. 699; vgl. noch τὸ τούτου τέλος ἐν ϑεῷ ἦν, οὐκ ἐν ἐμοί, Dem. 18, 193; – die Gränze, das Aeußerste, τέλος ἀγαϑῶν τε κακῶν τε, Hes. O. 671, die Gränzscheide; auch festgesetzte Zeit, τέλος μισϑοῖο, die gesetzte Zeit, der Termin der Auszahlung des Lohnes, Il. 21, 450. – Hauptzweck, Hauptsache, μύϑου, μύϑων, Il. 9, 56. 16, 83. – Der Zustand der Vollendung oder Vollkommenheit, überh. das Ende; ποῖ δ' ἔτι τέλος ἐπάγει ϑεός; Aesch. Spt. 142; ὡς ἰδεῖν τέλος πάρεστιν οἷον ἤνυσεν κακόν, Pers. 712; ὴβης τέλος μολόντες, Eur. Med. 920; – τέλος εἶναι ὰπασῶν τῶν πράξεων τὸ ἀγαϑόν, Plat. Gorg. 499 e; τέλος ἐπιϑεῖναι τῷ λόγῳ, vollenden, Conv. 186 a, u. sonst. – Οἱ τὸ τέλος ἔχοντες, die Vollendeten, Gestorbenen, Legg. IV, 717 e; ἐπεὶ τέλος εἶχεν ἡ ϑυσία, Xen. Cyr. 3, 3, 34; ἐπὶ τέλος ἄγειν, zu Ende führen, Pol. 3, 5, 7, u. oft; τὰ τέλη συνεξακολουϑεῖ ταῖς Ῥωμαίων προ-, ϑέσεσιν, 18, 15, 12; μηδὲν ἔστω τέλος πλὴν ἐπὶ κήρυκι καὶ γραμματεῖ, 3, 22, 8, Nichts soll gültig sein. – Adverbial findet sich am häufigsten τέλος gebraucht, Aesch. Prom. 664 Pers. 454, Soph. Ai. 294. 998 u. öfter, Eur. I. T. 1343; auch τὸ τέλος, endlich, am Ende, zuletzt, Her. u. Folgde, wie Plat. Tim. 81 d; Xen. An. 1, 10, 3 u. öfter; – ἐς τὸ τέλος, Her. 3, 40; vgl. Soph. Phil. 407; – διὰ τέλους, bis an's Ende, ὡς μάϑητε διὰ τέλους τὸ πᾶν, Aesch. Prom. 273; Eum. 64; διὰ τέλους εὐχου τελεῖσϑαι τοὐμὸν ὧν ἐρᾷ κέαρ, Soph. Ai. 670; οὐ δύνανται διὰ τέλους εἶναι σοφοί, Eur. Hec. 1193, vgl. Suppl. 270; immerfort, Isocr. 3, 25; ἀρχόμενος καὶ διὰ τέλους, Plat. Soph. 237 a; διὰ τέλους ἀεί, Phil. 36 e, u. oft; Xen. u. Folgde; – εἰς τέλος = ganz und gar, Pol. sehr häufig, u. a. Sp. – 2) eine Schaar Krieger, wahrscheinlich von bestinimier Anzahl; δόρπον ἔπειϑ' εἵλοντο κατὰ στρατὸν ἐν τελέεσσιν, Il. 11, 730. 10, 470. 18, 298; u. so heißt die Schaar der Wächter φυλάκων ἱερὸν τέλος, 10, 56; so Her. 7, 81. 223; eine Reiterschaar, 7, 87; κατὰ τέλεα, turmatim, 1, 103. 7, 211. 9, 20. 22 u. sonst; auch Eur. Rhes. 311; ἱππέων, Thuc. 2, 22; τρία τέλη ποιήσαντες τῶν νεῶν, Thuc. 1, 48, vgl. 6, 42; Pol. u. A. – Im römischen Heere die Legion, Plut. Ant. 18. – Auch übertr. auf andere Dinge; bei Her. 2, 64 schwankt die Lesart zwischen ὀρνίϑων τέλεα, Vögelschwärme, u. γένεα. – 3) der höchste Stand im bürgerlichen Leben, oder das höchste Ziel der bürgerlichen Ehre, dah. obrigkeitliches Amt u. Würde; τέλος δωδεκάμηνον περάσαι, Pind. N. 11, 9; τοιαῠτ' ἔδοξε τῷδε Καδμείων τέλει, Aesch. Spt. 1016; meist im plur. τὰ τέλη, Λακεδαιμονίων τὰ τέλη, Thuc. 4, 86; οἱ ἐν τέλει, Soph. Ai. 1331; Phil. 383. 913; τοῖς ἐν τέλει βεβῶσι, Ant. 67; οἱ ἐν τέλεϊ ἐόντες, die die Ausführung der Beschlüsse haben, die ein Staatsamt Verwaltenden, die in Amt und Würden, Her. 3, 18. 9, 106; ἔξω τῶν βασιλέων καὶ τῶν μάλιστα ἐν τέλει, Thuc. 1, 10, u. oft; auch οἱ τὰ τέλη ἔχοντες, 5, 47 (aber τέλος ἔχοντες, die Entscheidung habend, 4, 118, erkl. der Schol. αὐτοκράτορες ὄντες); Xen. An. 2, 6, 4. 7, 1, 34; δικαστῶν τοῠτ' ἐπέσταλται τέλος, Aesch. Eum. 713; μάντις μ' Ἀπόλλων τῷδ' ἐπέστησεν τέλει, Ag. 1175; ἐν τέλει γενέσϑαι, Xen. Cyr. 1, 6, 15; εἰς τέλος καταστῆναι, 1, 5, 7. – Auch der Befehl eines Beamten, τέλος ἐξέφερε, er sandte den Befehl, Plut. Them. 12; vgl. D. Hal. 7, 45. 8, 54. – 4) der Zoll, Abgabe, Steuer, auch Tribut; χαρίτων, Pind. I. 1, 6; Ar. Vesp. 658; überh. Ausgaben, Aufwand, s. Valck. diatr. p. 202; Ruhnk. Tim. 251; vgl. Thuc. 6, 16, ὃς ἂν τοῖς ἰδίοις τέλεσι καὶ ἑαυτὸν μόνον, ἀλλὰ καὶ τὴν πόλιν ὠφελῇ; Plat. τέλος ἐν τῇ πόλει μηδένα μηδὲν τελεῖν μήτε ἐξαγομένων μήτε εἰςαγομένων χρημάτων, Legg. VIII, 847 b; τέλος πράττειν τινά, Pol. 4, 47, 1; ἰδίοις τέλεσιν, auf eigene Kosten, Plut. Timol. 23 Phoc. 38. – In Athen das Vermögen des Bürgers, nach welchem seine Abgaben bestimmt wurden, und weil er danach auch zu einer gewissen Klasse der Bürger gehörte, übh. Bürgerklasse, Stand, Rang, dem römischen Census entsprechend; κατὰ τὸ τέλος ζημιοῠσϑαι, Isae. 4, 11, wie κατὰ τέλος ἐπιβάλλειν, lmm. 43, 75, im Gesetz; ἔξω τοῦ τέλους εἰσὶ τούτου, 20, 19; Sp.; – daher τέλη λύειν = λυσιτελεῖν, Soph. O. R. 316. – 5) die heilige Weihe, bes. die Einweihung in die eleusinischen Mysterien, wahrscheinlich, weil sie als das höchste Ziel oder die Vollendung des Lebens betrachtet wurde; auch die Mysterien selbst hießen τέλη, οὗ πότνια σεμνὰ τιϑηνοῦνται τέλη ϑνατοῖσιν, Soph. O. C. 1052; Eur. Med. 1382; τοῦ τελουμένου μεγάλοισι τέλεσι, Plat. Rep. VIII, 560 e; – Anacr. 55, 4 nennt den Dionysus τελέων ϑεόν. – Uebh. religiöse Feierlichkeit oder Ceremonie. – Τέλος γάμου, Einweidung u. Aufnahme in den Ehestand, der Ehestand selbst; so sagt Aesch. Eum. 799 ϑ ύη πρὸ παίδων καὶ γαμηλίου τέλους; Soph. τὰ νυμφικὰ τέλη λαχὼν δείλαιος εἰς Ἅιδου δόμους, Ant. 1226; Poll. 3, 38 bemerkt τέλος, ὁ γάμος. – Soph. Ant. 143 ἔλιπον Ζηνὶ τροπαίῳ πάγχαλκα τέλη scheint die Waffenbeute zu bedeuten, welche als Weihgeschenk im Tempel aufgehängt wird.
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85 φράζω
φράζω, zeigen, anzeigen, darlegen, angeben, von Hom. an häufige Homerische Formen: activ. aor. 1. φράσε Odyss. 11, 22, oft redupl. aor. 2., ἐπέφραδον Iliad. 10, 127, ἐπέφραδεν, πέφραδε, πεφράδοι Iliad. 14, 335, imperat. πέφραδε, πεφραδέμεν Odyss. 7, 49, πεφραδέειν Odyss. 19, 477; medium praes., φράζεαι, φραζώμεϑα, imperat. φράζεο, φράζεσϑαι u. s. w., imperf., φραζέσϑην Odyss. 13, 373, φράζετο Iliad. 16, 646, φραζόμεϑα Odyss. 3, 129, aor. 1. ἐφρασάμην, fut., φράσσεται, φράσομαι; pass. aor. in medialer Bedeutung, ἐφράσϑης Odyss. 19, 485. 23, 260. Nach Homer aor. 1. activ. häufiger, Hymn. Hom. Ven. 128 Merc. 442 Hesiod. frgm. 29 Pind. I. 4, 38 Herodot. 7, 213; dazu praes. activ., φράζει Herodot. 6, 100, imperf. ἔφραζε 4, 113; perf. πέφρακα Isocrat. Philipp. p. 101; fut. φράσεις Aristoph. Vesp. 335, φράσων Soph. Tr. 1122; perf. med. πέφρασμαι Aeschyl. Suppl. 438; perf. pass. πέφρασται Isocrat. Ἀντιδ. §. 195, τὸ μήπω πεφρασμένον Isocrat. Περὶ τοῦ ζεύγ. p. 355; praes. pass. μαϑεῖν τὰ φραζόμενα καὶ δεικνύμενα Xen. Cyrop. 4, 3,11. Das med. ist in Att. Prosa nicht gebräuchlich. – Das activ. hat bei Hom. nach Aristarchs Ansicht überall die Bedeutung » anzeigen«, διασημαίνειν, indicare, niemals die Bedeutung » sagen«, εἰπεῖν, und eben so wenig die Bedeutung des physischen » Zeigens«. welche denn doch wohl die ursprüngliche gewesen sein wird, und welche man versucht sein könnte in mehreren Homerischen Stellen anzunehmen, z. B. in der berühmten Stelle Iliad. 14, 500 ὁ δὲ φὴ κώδειαν ἀνασχών πέφραδέ τε Τρώεσσι καὶ εὐχόμενος ἔπος ηὔδα, er hob den Kopf wie eine κώδεια in die Höhe, zeigte ihn den Troern und sprach. Man vgl. z. B. Odyss. 7, 22. 29. 49, ὦ τέκος, οὐκ ἄν μοι δόμον ἀνέρος ἡγήσαιο Ἀλκινόου, τοιγὰρ ἐγώ τοι, ξεῖνε πάτερ, δόμον ὅν με κελεύεις δείξω, οὗτος δή τοι, ξεῖνε πάτερ, δόμος, ὅν με κελεύεις πεφραδέμεν; warum könnte hier πεφραδέμεν nicht das physische » zeigen« sein? – Daß φράζω bei Hom. niemals » sagen« heißt, ist unzweifelhaft. Odyss. 1, 273 heißt μῦϑον πέφραδε πᾶσι »lege Allen den Sachverhalt dar«, »zeige an«, nicht »sprich das Wort«. Aehnlich πέφραδε μῦϑον oder μύϑῳ Odyss. 8, 142, welchen Vers übrigens nach Schol l. Didym. Zenodot, Aristophanes Byz. und Aristarch nicht kannten. – Das medium heißt »sich Etwas zeigen«, »sich Etwas anzeigen«, d. h. wahrnehmen, finden, erfinden, entdecken, ersinnen, überlegen, denken. Man kann dies »wahrnehmen« bei Hom. wohl überall vom rein Geistigen verstehn; doch sind auch hier wieder einige Stellen, wo es vielleicht eben so gut vom Physischen verstanden werden kann, z. B. Iliad. 10, 339 τὸν δὲ φράσατο προσιόντα Ὀδυσεύς. – Iliad. 1, 83 schrieb Zenodot σὺ δὲ φράσον εἴ με σαώσεις, »zeige mir an, ob du mich schützen wirst«, Aristarch dagegen σὺ δὲ φράσαι εἴ με σαώσεις, »überlege es dir, ob du mich schützen wirst«, s. Scholl. Aristonic. Ueber die ganze Aristarchische Lehre von der Bedeutung des Wortes s. Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 84. – Neben δεικνύναι H. h. Ven. 128; ἐς χῶρον, ὃν φράσε Κίρκη Od. 11, 22; vgl. Il. 23, 138; ᾑ οἱ Ἀϑήνη πέφραδε δῖον ὑφορβόν Od. 14, 3; σήματα πέφραδε, 19, 250. 23, 206. 24, 346; τῇ χειρὶ φράζειν, mit der Hand andeuten, ein Zeichen geben, Her. 4, 113; φράσσατέ μοι δόμους, zeiget sie mir, Pind. P. 4, 117; kundmachen, ϑεοῖσι δὲ πᾶσι μετελϑὼν πεφράδοι Il. 14, 335; λόγον τινί, Pind. Ol. 2, 66; εἰ ῥητὸν φράσον Aesch. Prom. 767; σοὶ πρῶτον, Ἰοῖ, πολύδονον πλάνην φράσω 790; Soph. Phil. 49 u. sonst, wie Eur.; in Prosa, ἔφρασαν οὐδὲν τοῖσι ἀγγέλοις Her. 9, 10; ἔφρασέ οἱ τὴν ἀτραπόν 7, 213; φράζει αὐτοῖς πάντα τὰ παρεόντα πρήγματα 6, 100; φράσαι κάλλιστα περί τινος, Isocr. 2, 41; Plat. Polit. 262 c; τὰ τοιαῦτα τοῖς μαϑηταῖς ἐπὶ σχολῆς φράζουσιν Theaet. 180 b; φράζε Λυσίᾳ ὅτι Phaedr. 278 b; τόδε δέ μοι φράζε ἔτι σαφέστερον Legg. I, 626 b; ἀλλ' ἐγὼ πειράσομαι φράσαι ὅ γέ μοι φαίνεται εἶναι ἡ ῥητορική Gorg. 463 e; Xen. u. A.; ἔπεμψεν ἐπιστολὴν φράζο υσαν ὡς μὴ δέοι Plut. Timol. 7; – c. inf., befehlen, hei ßen, ἵνα γάρ σφιν ἐπέφραδον ἠγερέεσϑαι Il. 10, 127; Od. 8, 68; absolut, c. dat. der Person, δὴ γάρ μοι ἐπέφραδε πότνια Κίρκη 10, 549; vgl. Aesch. Eum. 593; einen Rath geben, eingeben, Soph. El. 190; vom Orakel, Ar. Equ. 1037 Plut. 46. – Häufig bei Dichtern und Her. im med. φράζομαι, φραζέσκετο H. h. Apoll. 19. 485, ἐφρασάμην, ἐφράσϑην, πέφρασμαι; εὔκηλος τὰ φράζεαι ἅσσ' ἐϑέλῃσϑα Il. 1, 554; οὐ γὰρ ἔτ' ἀμ φὶς ἀϑάνατοι φράζονται 2, 14, verschiedener Meinung sein; ἐπίφρονι βουλῇ φραζόμεϑ' Ἀργείοισιν ὅπως ὄχ' ἄριστα γένοιτο Od. 3, 129; 17, 279. 20, 43. 23, 122; Aesch. Ch. 111. 585; Soph. Ant. 1035; Eur. u. Ar.; φράζεσϑαι βουλάς, Od. 11, 510; ϑυμῷ Il. 16, 646; ὄφρ' ἄλλην φράζωνται ἐνὶ φρεσὶ μῆτιν 9, 423; μετὰ φρεσίν Hes. Op. 688; σοὶ κακὰ φράζονται, sie ersinnen dir Übles, Od. 2, 367; φραζέσϑην μνηστῆρσιν ὑπερφιάλοισιν ὄλεϑρον 13, 373; ἡμῖν φραζομένη ϑάνατον 24, 127; ὄνειαρ 4, 444; τινὶ ἠρίον, Einem ein Grabmahl zu setzen beschließen, Il. 23, 126; αὐτὸς ἐγὼ φράσομαι ἔργον τε ἔπος τε 15, 234; τὰ μὲν νοέω καὶ φράσσομαι, ἅσσ' ἂν ἐμοί περ αὐτῇ μηδοίμην Od. 5, 188; φράσ-σεται, ὥς κε νέηται 1, 205; meinen, sich einbilden, οὐ γὰρ ἔτ' ἄλλον φράζετο τοῦδέ τί μοι χαλεπώτερον εἶναι ἄεϑλον 11, 624; bemerken, wahrnehmen, τὸν δὲ φράσατο προςιόντα, Il. 10, 339; 15, 671. 23, 450. 453. 24, 352 Od. 17, 161; ἐφράσϑη καὶ εἰς ϑυμὸν ἐβάλετο Her. 1, 84, vgl. 5, 92. 7, 46. 9, 19; – erkennen, einsehen, begreifen, οἱ δ' ἐπεὶ ἀλλήλους εἶδον, φράσσαντό τε πάντα Od. 10, 453; εὖ νυ καὶ αὐτὸς ἐγὼ φράσομαι καὶ εἴσομ' ἑκάστην 19, 501; vgl. 21, 222. 12, 75. 114; τὶ ὀφϑαλμοῖς, 24, 217; τὶ ϑυμῷ, 24, 391; beobachten, im Auge behalten, 22, 129; sich wovor hüten, φράσσασϑαι ξύλινον λόχον Orac. bei Her. 3, 57; Pind. I. 1, 68; ἐφράσϑη N. 5, 34; λάβε, φράζου Aesch. Eum. 125; c. gen., voraussehen, ahnen, Arat. 744 χειμῶνος ἐφράσσατο.
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86 φιλό-σοφος
φιλό-σοφος, eigtl. Geschicklichkeit, Kunst, Kenntnisse ( σοφία) liebend, treibend; zuerst von körperlichen, mechanischen Fertigkeiten, dann bes. von der Tonkunst, Dichtkunst (vgl. σοφός, σοφιστής), und endlich Gelehrsamkeit, Weisheit, Wissenschaft liebend, Freund gelehrter Untersuchungen; daher mit φιλομαϑής und φιλόλογος verbunden, Plat. Rep. II, 376 b IX, 582 e; φαίνεταί σοι φιλοσόφου ἀνδρὸς εἶναι ἐσπουδακέναι Phaed. 64 d; – bes. Freund, Kenner, Lehrer der Beredtsamkeit u. Dialektik, Isocr. u. A.; u. von Sokrates an vorzüglich Freund der Weisheit ( τὸν φιλόσοφον σοφίας φήσομεν ἐπιϑυμητὴν εἶναι πάσης Plat. Rep. V, 475 b; οἱ τῆς ἀληϑείας φιλοϑεάμονες), als bescheidener Name für σοφός, von Pythagoras zuerst gebraucht; und von der Gründung eigentlicher philosophischer Schulen an = der Schulphilosoph, der sein eignes philosophisches System hat und es als Lehrer vorträgt. – Zuweilen erhält es auch einen ironischen, tadelnden Nebenbegriff, wie Xen. An. 2, 1,13. – Superl. φιλοσοφώτατος, Plat. Rep. VI, 498 a u. sonst. – Adv. φιλοσόφως, Cic. ad Att. 13, 20, D. L. 3, 50. – [Ar. Eccl. 571 hat die Penultima lang gebraucht.]
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87 χρή
χρή, impers. (vgl. χράομαι), conj. χρῇ, optat. χρείη, inf. χρῆναι, poet. auch χρῆν, Pors. Eur. Hec. 264; impf. ἐχρῆν u. χρῆν (nicht ἔχρη od. ἔχρην), fut. χρήσει; es braucht, ist nöthig, es ist Pflicht, man muß; mit dem inf. allein, und, wenn die Person dabeisteht, die verpflichtet ist, mir dem accus. c. inf.; Hom. u. Folgde überall; ἀλλὰ χρὴ καὶ ἐμὸν ϑέμεναι πόνον οὐκ ἀτέλεστον Il. 4, 57; χρὴ μὲν δὴ τὸν μῦϑον ἀπηλεγέως ἀποειπεῖν, man muß das Wort offen aussprechen, 9, 309; 13, 235 Od. 3, 209. 6, 207 u. sonst; χρὴ δὲ πρὸς ϑεὸν οὐκ ἐρίζειν Pind. P. 2, 88, u. öfter, wie Tragg.: σήμαιν' ὅτι χρή σοι συμπράττειν, was man thun soll, Aesch. Prom. 295; μετὰ τοῦδ' ὅτι χρὴ πάσχειν ἐϑέλω 1069, u. oft in ähnlicher Vrbdg ὅτι χρή, was nöthig ist; ποϑεῖν ἃ μὴ χρή, wo man ποϑεῖν ergänzen muß, Ag. 333; ὃ χρὴ οὐδεὶς μὴ ϑεῶν ϑήσει ποτέ Eur. Herc. F. 311; τὸ χρῆν σφ' ἐπήγαγ' ἀνϑρωποκτονεῖν Hec. 260; Herc. fur. 828; χρὴ μὲν σφωΐτερον ἔπος εἰρύσασϑαι καὶ μάλα περ κεχολωμένον, man muß, auch wenn man erzürnt ist, Il. 1, 216; χρή σε πόλεμον παῦσαι, du mußt, 7, 331; οὔ σε χρὴ νηλεὲς ἦτορ ἔχειν 9, 496; νῦν σε μάλα χρὴ αἰχμητὴν ἔμεναι 16, 492, u. oft; auch ist der infin. zuweilen aus dem Zusammenhange zu ergänzen, μὴ χαλέπαινε παρὲκ νόον· οὐδέ τί σε χρή, sc. χαλεπαίνειν, 20, 133, wie τίπτε μάχης ἀποπαύσεαι; οὐδέ τί σε χρή, sc. ἀποπαύσασϑαι μάχης, 16, 721, vgl. 19, 420 Od. 19, 500; ὅϑι χρή, sc. μάρνασϑαι, 9, 50; ἐμὲ χρὴ καὶ σὲ ὑφαίνειν ὄλβον Pind. P. 4, 141, wie Tragg., τὴν πεπρωμένην δὲ χρὴ αἶσαν φέρειν ὡς ῥᾷστα, γιγνώσκονϑ' ὅτι Aesch. Prom. 103, ὡς μάϑοι, τί χρὴ δρῶντ' ἢ λέγοντα δαίμοσιν πράττειν φίλα 662, οὓς φυλάξασϑαί σε χρή 717. – In Verbindungen, wie εἰ δὲ χρὴ τυχεῖν σωτηρίας Ch. 201, wenn ich Rettung finden soll, πῆ ποτε μόχϑων χρὴ τέρματα τῶνδ' ἐπιτεῖλαι Prom. 100, liegt eine Bestimmung des Geschicks darin, und tritt der Zusammenhang mit χράω (s. oben) mehr hervor; Soph. εἶπε Λοξίας ποτὲ χρῆναι μιγῆναι μητρί, O. R. 995, vgl. 854 O. C. 1442. 1517; κεἰ χρή με παντελῶς ϑανεῖν O. R. 669, u. sonst. – In τί χρή με στέγειν ἢ τί λέγειν Phil. 135, vgl. Ant. 875 Ai. 1359, liegt mehr »was nutzt« oder »frommt«, so daß der Zusammenhang mit χράομαι mehr hervortritt; lehrreich ist Aristoph. Av. 1419 ἀλλ' ὅτου δεῖ χρὴ λέγειν. – Auch sonst oft bei Ar., u. in Prosa, ἐβουλεύοντο ὅ τι χρὴ αὐτοὺς ποιῆσαι Plat. Conv. 190 c, ϑύσαντες οἷς χρή, sc. ϑῦσαι, Rep. III, 415 e. – Das impf. χρῆν drückt meist aus, daß Etwas geschehen mußte, was aber nicht geschehen ist, was wir durch den conj. bezeichnen, ἐκ τῶνδέ σοι παῖς ἐνϑάδ' οὐ παραστατεῖ, ὡς χρῆν, Ὀρέστης, wie er mußte, od. wie er hätte sollen, Aesch. Ag. 851. 1393; κάνες γ' ὃν οὐ χρῆν Ch. 918, den du hättest nicht tödten sollen; χρῆν γάρ σε μήτ' αὐτόν ποτ' ἐς Τροίαν μολεῖν ἡμᾶς τ' ἀπείργειν Soph. Phil. 1347; Tr. 1123 u. oft; Plat. Conv. 181 d χρῆν καὶ νόμον εἶναι, vgl. Apol. 34 a Gorg. 458 b, u. sonst; Thuc. 3, 63. – Hierher gehört auch Aristoph. Ach. 778 φώνει δὴ τὺ ταχέως, χοιρίον· οὐ χρῆσϑα σιγῆν, ὦ κάκιστ' ἀπολουμένα, du hättest nicht still sein sollen; eine 2. Person Sing., das Verbum also persönlich gebraucht, nicht, wie sonst, unpersönlich. – Mit dem acc. der Person u. dem gen. der Sache, Etwas nöthig haben, seiner bedürfen, μυϑήσεαι, ὅττεο σε χρή, wessen du bedarfst, was dir Noth thut, Od. 1, 124. 4, 463. 22, 377; οὐδέ τί σε χρὴ ἀφροσύνης, du bedarfst nicht des Unverstandes, d. i. du mußt nicht unverständig sein, Il. 7, 109; οὔ σε χρὴ ἔτ' αἰδοῦς, du brauchst nicht mehr blöde zu sein, Od. 3, 14; τί με χρὴ μητέρος αἴνου 21, 110, was brauche ich erst die Mutter zu loben?
Nach einer Ansicht Neuerer ist dies unpersönliche Verbum χρῆναι keine reine Verbalbildung, sondern ein altes Substantiv mit εἶναι, welche Ansicht zuerst Ahrens aufgestellt zu haben scheint, s. Dial. Dor. p. 353. Beim indicat. χρή muß man ἐστίν ergänzen, χρή ἐστιν, es ist Nothwendigkeit, es ist nothwendig, wie ἀνάγκη statt ἀνάγκη ἐστίν, ἀναγκαῖόν ἐστιν; der conjunct. χρῇ ist entstanden aus χρὴ ᾖ, der optat. χρείη aus χρὴ εἴη u. s. w. Diese Auffassung hat viel Ansprechendes. Am Dasein eines alten Substantivs ἡ χρή, = ἡ ἀνάγκη, läßt sich kaum zweifeln, vgl. den vorigen Artikel; ob ἡ χρή zu betonen sei oder ἡ χρῆ, und ob das Wort aus ἡ χρέα, einer Nebenform von ἡ χρεία contrahirt sei oder nicht, darüber ließe sich streiten, ohne daß diese Punkte auf die Entscheidung der Hauptfrage einwirkten. Aber für diese Entscheidung der Hauptfrage stehen der ganzen Ansicht doch allerlei wesentliche Hindernisse entgegen, z. B. die augmentirte Imperfectform ἐχρῆν und die oben betrachtete 2. Person χρῆσϑα. Der gewöhnlichen Ansicht dagegen, daß χρῆναι ursprünglich reine Verbalbildung sei, stellen sich gar keine wesentlichen Schwierigkeiten entgegen; denn sämmtliche Formen ohne Ausnahme lassen sich ohne Weiteres als ursprünglich reine Verbalformen erklären, und keine einzige ist dabei in irgend einer Hinsicht ohne genügende Analogie.
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88 χωρίς
χωρίς, 1) advb., gesondert, getrennt, besonders, einzeln; Hom. χωρὶς δ' αὖϑ' Ἑλένῃ πόρε δῶρα, Od. 4, 130, u. öfter; χωρὶς μὲν πρόγονοι, χωρὶς δὲ μέτασσαι, χωρὶς δ' αὖϑ' ἕρσαι 9, 221; χωρὶς ἡ τιμὴ ϑεῶν Aesch. Ag. 623; Soph. O. C. 812; κεῖται χωρὶς ὁ νεκρός Her. 4, 62; χωρὶς ἤ, außer, χωρὶς ἢ ὁκόσοι, ausgenommen so viel wie, 2, 77; χωρὶς ἢ ὅτι, ausgenommen daß, 1, 94. 130. 164. 4, 61. 82; Plat. oft, χωρὶς ἀφελόντες ἀπὸ τῶν ἄλλων Polit. 258 c; χωρὶς διαιρεῖν, διαλαβεῖν u. ä.; über χωρὶς εἰ, χωρὶς εἰ μή u. χωρὶς πλήν vgl. Lob. zu Phryn. p. 459; χωρὶς οἰκεῖν, abgesondert wohnen, seine eigne Wirthschaft haben, Dem. 47, 35 u. öfter; Ggstz von κοινῇ Isocr. 12, 160. – Uebtr., verschiedenartig, von verschiedener Beschaffenheit, Simonds. mul. 1; vgl. Schäf. Theogn. 91; χωρὶς γενόμενοι, in verschiedene Schaaren getheilt, Xen. Cyr. 4, 1,18; – anders, von anderer Art, Soph. O. R. 208; – außerdem, Plat. Legg. XII, 950 c. – 2) praepos. c. genit., getrennt wovon, ohne; χωρὶς ἀϑανάτων Pind. Ol. 9, 44; Aesch. Ag. 900; μή μ' ἀφῇς ἐρῆμον οὕτω χωρὶς ἀνϑρώπων στίβου Soph. Phil. 485, u. oft; χωρὶς εἶναι ἀλλήλων, im Ggstz von ὁμοῦ εἶναι, Xen. Cyr. 6, 1,7; χωρὶς ὀμμάτων ἐμῶν, fern von meinen Augen, Eur. Or. 272; abgesehen wovon, außer, Her. 1, 93. 106. 6, 58; χωρίς τε γένους οὐκ ἔστιν ὅτῳ μείζονα μοῖραν νείμαιμ' ἢ σοί Aesch. Prom. 290; – verschieden wovon, anders als, χωρὶς δήπου σοφία ἐστὶν ἀνδρείας Plat. Lach. 195 a, u. öfter, wie Sp.
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89 χείρ
χείρ, ἡ (nicht χεῖρ, vgl. Arcad. 20, 18. 125, 11, B. A. III p. 1200), gen. χειρός, plur. χεῖρες, dat. dual. u. plur. χεροῖν, χερσίν, ion. u. poet. so durch alle Casus, χερός, χέρες u. s. w., aber nach Mein. com. III p. 56 nicht in den com., poet. auch χειροῖν u. χείρεσι u. χείρεσσιν, χέρεσσι, Hes. Th. 519. 747, äol. χέῤῥας, Theocr. 28, 9, – 1) die Hand, die Faust, auch der Arm ( ἀποταμὼν ἐν τῷ ὤμῳ τὴν χεῖρα Her. 2, 121, 5), Hom., Hes. u. Folgde; χειρὸς ἑλών, bei der Hand fassend, Il. 1, 323 u. öfter, wie χειρὸς ἔχων, 4, 154 u. sonst; γέροντα δὲ χειρὸς ἀνίστη 24, 515, er hob ihn an der Hand hoch, wie χειρὸς ἀναστήσας Od. 14, 319; χειρί τέ μιν κατέρεξεν, streichelte ihn mit der Hand, Il. 1, 361 u. öfter; ἐν δ' ἄρα οἱ φῦ χειρί 6, 253 u. öfter (s. φύω); Pind. χερὶ χειρὸς ἑλών P. 9, 26; χειρὸς ἕλκων N. 11, 32; οὐ χερός, οὐ ποδός, οὔ τινος ἄρχων Soph. Phil. 848; δέχου δὲ χειρὸς ἐξ ἐμῆς βέλη τάδε 1271, u. öfter, wie Eur.; ἀνέλκειν τινὰ τῆς χειρός Ar. Vesp. 569; πέτρον, τόν οἱ περὶ χεὶρ ἐκάλυψεν Il. 16, 735; βαρεῖα, στιβαρά, 13, 410. 505 u. öfter; auch παχεῖα, 3, 376 u. sonst; ἐκ δ' ἄρα χειρὸς φάσγανον ἧκε, er ließ den Degen aus der Faust fallen, Od. 22, 83. – Χεῖρα ὑπερέχειν, ὑπερσχεῖν τινι, die Hand über Einen halten, um ihn zu beschützen, Il. 9, 420 u. öfter; seltener τινός, wie τίς καὶ ἐμεῖο ϑεῶν ὑπερέσχεϑε χεῖρα 24, 374; χεῖρας ἐπιφέρειν τινί, Hand an Einen legen, im feindlichen Sinne, 1, 89 u. öfter; auch χεῖρας ἐφιέναι τινί, Od. öfter; χεῖρας ἀνασχεῖν ϑεοῖς, die Hände zu den Göttern flehend od. betend erheben, Hom. oft; auch χεῖρας ἀείρειν, ἀνατείνειν, ἀναφέρειν, immer als Ausdruck des Flehens, auch Od. 11, 423, wo es nicht mit Voß als Bewegung Eines, der sich vertheidigen will, zu nehmen ist, vgl. 425; bei Xen. aber ist χεῖρας ἀνατείνειν »die Hand emporheben«, als Zeichen der Genehmigung und Zustimmung, An. 5, 6,33. 7, 3,6; – χεῖρας ὀρέξαι, πετάσαι τινί, εἴς τινα, die Arme gegen Einen ausstrecken, ausbreiten, als Ausdruck des Flehens und der Liebe, Il. 4, 523. 13, 549. 15, 371; auch χεῖρα ὀρέγειν τινί = Einem die Hand reichen, sie hülfreich nach ihm ausstrecken, ihm unter die Arme greifen, Xen. Hell. 5, 2,17; χεῖρας ἀπέχειν τινός, die Hände von Etwas zurückhalten, es nicht antasten, sich nicht an ihm vergreifen, Hom. u. Folgde; auch χεῖρας παύειν τινός, Il. 21, 294; ἄγεσϑαί τι ἐς χεῖρας, Etwas unternehmen, angreifen, Her. 1, 126. 4, 79. 7, 8; ὤλετο πρὸς χειρὸς ἕϑεν Aesch. Suppl. 64; Ag. 1501; Soph. u. Eur.; Ar. περίβαλλε χέρας, Thesm. 918; und in Prosa: χεῖρας ἀνταιρόμενοι Thuc. 3, 32; προϊσχόμενοι 3, 66; περὶ χειρὶ χρυσοῦν δακτύλιον ἔχειν Plat. Rep. II, 359 e; ἁ χεὶρ τὰν χεῖρα νίζει, eine Hand wäscht die andere, Epicharm. bei Plat. Ax. 366 c. – Mit Präpositionen merke man folgende Vrbdgn: εἰς χεῖρας ἐλϑεῖν od. ἱκέσϑαι τινί, Einem in die Hände kommen, in die Hände od. in die Gewalt Imds gerathen, Hom., der auch χεῖρας ἱκέσϑαι sagt, u. Folgde; auch εἰς χεῖρας ἐλϑεῖν, συνιέναι τινί, mit Einem ins Handgemenge kommen, sich thätlich an einander vergreifen, Soph. O. C. 979, Thuc. 4, 33. 72. 126 u. öfter, Xen. Cyr. 8, 5,12 u. sonst, wie χεῖρας συμμιγνύναι; – ἐν χειρί, ἐν χερσίν, in der Hand, in der Gewalt, εἶναι, ἔχειν, Hom. u. Folgde; auch μετὰ χερσὶν ἔχειν, Her. 7, 16; ἐν χειρὶ τὴν δίκην ἔχων Plat. Theaet. 172 e; ὥςπερ οἱ ἐν χερσὶν ἔχοντες ζητοῦσιν ἐνίοτε ὃ ἔχουσιν Rep. IV, 432 d; ἐν χερσὶν εἶναι, γίγνεσϑαι = im Handgemenge sein, Thuc. 5, 72; ἐν χερσὶν ἀποτείνειν 3, 66; – auch ἐν χερσί, wie μετὰ χερσὶν ἔχειν = Etwas unter Händen haben, womit beschäftigt sein, Her. 1, 35, Soph. Phil. 1097; wie διὰ χειρῶν ἔχειν Thuc. 2, 13. 76; handhaben, lenken, regieren, Arist. polit. 5, 8; ἱκετηρίας σεμνῶς ἔχουσαι διὰ χερῶν Aesch. Suppl. 190, vgl. Spt. 415; Soph. μνῆμ' ἐπίσημον διὰ χειρὸς ἔχων Ant. 1243; διὰ χειρὸς πιπράσκειν, aus freier Hand verlaufen, Charit. 1, 12; μετὰ χεῖρας ἔχειν Thuc. 1, 138, Her. 7, 16, 2; – Pol. 15, 27, 9 ἐκ χειρός, aus der Hand, aus freier Hand, dah. aus dem Stegreif, auch vom Kampfe in der Nähe, ἡ ἐκ χειρὸς μάχη, das Handgemenge, Xen. Hell. 7, 2,14 An. 5, 4,25; aber ἡ ἐκ χειρὸς ϑεωρία ist das Betrachten in der Nähe, D. Hal., Isocr. iud. 2; oft bei Pol.; – πρὸ χειρῶν, vorhanden, in Bereitschaft, zunächst vorliegend, Eur. Troad. 1214; – ὑπὸ χειρός od. χειρῶν, unter den Händen, in der Gewalt, Botmäßigkeit, ὑπὸ χεῖρα ποιεῖσϑαι, unter seine Botmäßigkeit bringen; ὅσον νῦν ὑπὸ χέρα ναίεις Soph. El. 1081; ὁ ὑπὸ χεῖρα, der Diener, Diosc. u. a. Sp.; aber παρέργως καὶ ὑπὸ χεῖρας ist = aus dem Stegreife, Plut. Arat. 3; Dem. 6, 34 ὁρῶ γὰρ ἐνίους οὐκ εἰς τοὺς αἰτίους, ἀλλ' εἰς τοὺς ὑπὸ χεῖρα τὴν ὀργὴν ἀφιέντας; ὑπὸ τὰς τῶν πολεμίων χεῖρας πίπτειν Pol. 8, 20, 8; ὑπὸ χεῖρα γίγνεσϑαι D. Hal. 6, 19; – χεῖρας συμπλέκειν τινί, Freundschaft mit Einem schließen, Pol. 2, 45, 2. 47, 6; vgl. ἀνὰ χεῖρας ἔχειν τινά 21, 4,5. – Wie im Deutschen Bezeichnung der Seite durch die Hand; ἐπ' ἀριστερὰ χειρός, zur linken Hand, Od. 5, 277; ποτέρας τῆς χειρός; auf welcher von beiden Seiten? Eur. Cycl. 675; λαιᾶς δὲ χειρὸς οἰκοῦσι Χάλυβες Aesch. Prom. 716; κλῶνας ἐξ ἀμφοῖν χεροῖν τιϑεὶς ἐλάας Soph. O. C. 484. – 2) das Werk od. die That der Hände, Ggstz der Worte, gew. im plur.; ἔπεσιν καὶ χερσὶν ἀρήξειν Il. 1, 77; βούλευμα μὲν τὸ Δῖον, Ἡφαίστου δὲ χείρ Aesch. Prom. 622, vgl. Ag. 1031; εἰ δέ τις ὑπέροπ τα χερσὶν ἢ λόγῳ πορεύεται Soph. O. R. 883; übh. Thätigkeit, Kraftäußerung der Hände, τῇ χειρὶ χρῆσϑαι, im Ggstz von ἀργὸν ἐπεστάναι, seine Hand brauchen, thätig sein, Her. 3, 78. 9, 72; übh. Kraft, Stärke, Gewalt, weil sie ihren Hauptsitz in den Händen haben, 8, 140, 2. – Auch Gewaltthat, Schlägerei, Handgemenge; ἐς χειρῶν νόμον ἱκέσϑαι, ins Handgemenge kommen, Her. 9, 48; ἐν χειρῶν νόμῳ ἀπόλλυσϑαι, im Handgemenge umkommen, 8, 89; ἦν ἡ μάχη καρτερὰ καὶ ἐν χερσὶ πᾶσα, es wurde ganz und gar Mann gegen Mann gekämpft, Thuc. 4, 43; ἦρχε χειρῶν ἀδίκων Lys. 4, 11, er fing die thätliche Beleidigung an; ἀμυνόμενος ἄρχοντα χειρῶν πρότερον Plat. Legg. IX, 869 c; vgl. Xen. Cyr. 1, 5,13; Pol. 2, 45, 6. 56, 14 u. a. Sp.; ἐν χειρῶν νόμῳ τὰς πολιτείας διαλύειν, durch das Faustrecht, Aesch. 1, 5. – Tapferkeit od. Kraft, εἰς ἔλεγχον χειρὸς μολών Soph. O. C. 1299, u. öfter. – 3) wie das lat. manus, eine Hand voll Menschen, ein Hause, eine Schaar, bes. eine Kriegerschaar, Kriegsmacht; μεγάλη χείρ, ein großes Kriegsheer, auch pleonast. μεγάλη χεὶρ πλήϑεος, Her. 7, 20; οἰκεία χείρ = χεὶρ οἰκετῶν, ein Sklavenhause, Eur. El. 624; πλήϑει χερῶν Soph. O. R. 123; πολλῇ χειρὶ ἐπεβοήϑουν Thuc. 3, 96; αἱ ἄρισται χεῖρες Pol. 1, 26, 5; χειρῶν πλῆϑος 3, 89, 9. – 4) die Hand, die Einer schreibt, die Handschrift, Hyperid. bei Poll. 2, 152; übh. die Hand eines Künstlers, die eigenthümliche Behandlungsart, Kunstfertigkeit, Styl, Manier eines Künstlers, γλαφυρή, σοφή u. vgl., Theocr. 9, 7, Ep. ad. 315 ( Plan. 252); vgl. Poll. 2, 150; auch das Kunstwerk selbst, dann immer im plur., vgl. Jac. A. P. p. 871. – Pleonastisch steht der dat. χειρί, χερσίν bei allen Zeitwörtern, die ohnehin schon eine Thätigkeit der Hände in sich schließen, χειρὶ λαβεῖν, ἑλέσϑαι u. vgl., Hom. u. Folgde.
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90 ΕΥΧή
ΕΥΧή, ἡ, Gebet, Wunsch u. Gelübde; bei Hom. αὐτὰρ ἐπὴν εὐχῇσι λίσῃ κλυτὰ ἔϑνεα νεκρῶν Od. 10, 526; πρόφρων γε ϑεὰ ὑποδέξεται εὐχάς Hes. Th. 419; ϑεὸς εὔφρων εἴη εὐχαῖς Pind. Ol. 4, 14; τελεῖν τὰς εὐχάς, das Gebet erhören, erfüllen, Aesch. Ag. 947; λέξωμεν ἐπ' Ἀργείοις εὐχὰς ἀγαϑάς Suppl. 621; ἄνακτι – λυτηρίους εὐχὰς ἀνάσχου Soph. El. 636; μάταιον εὐχὴν ηὔξω Eur. I. T. 628; εὐχὴ κατὰ χιλίων χιμάρων, Gelübde von 1000 Ziegen, Ar. Equ. 665; εὐχὴ καὶ παιᾶνες Thuc. 7, 75; εὐχὴν ποιεῖσϑαι, εὔχεσϑαι, Plat. Alc. II, 142 e 148 c; εὐχῇ χρῆσϑαι Legg. III, 688 b; ἆρ' οὐκ εὐχὰς εἶναι τοῖς ϑεοῖς VIII, 801 b; εὐχαὶ πρὸς ϑεούς III, 700 b; oft mit ϑυσίαι verbunden; in der Vrbdg πᾶς φοβεῖται καὶ τιμᾷ γονέων εὐχάς, XI, 931 e, ist es Verwünschung und Anwünschung, Fluch u. Segen; Fluch auch Eur. Phoen. 70; πατρίας εὐχὰς εὔχεσϑαι, von den durch den Herold feierlich gesprochenen Gebeten, Aesch. 1, 23. – Uebh. der Wunsch, ἄξια εὐχῆς διαπράττεσϑαι Isocr. 4, 182; 5, 19; κατὰ τὴν τῶν παίδων εὐχήν Plat. Soph. 249 b; κατ' εὐχὴν ποιεῖν τινι, Jem. nach Wunsch handeln. Arist. poet. 13; ἐκ δ' εὐχῆς, nach Wunsch, Theaet. 1 (VI, 357); a. Sp. Bes. aber eitler, leerer Wunsch, im Ggstz des Ausführbaren, oder wirklich Ausgeführten, μὴ εὐχὴ δοκῇ εἶναι ὁ λόγος Plat. Rep. V, 450 d; οὐκ ἄρα ἀδύνατά γε οὐδ' εὐχαῖς ὅμοια ἐνομοϑετοῦμεν 456 c; ὡς ἄλλως εὐχαῖς ὅμοια λέγοντες VI, 499 c; μὴ παντάπασιν ημᾶς εὐχὰς εἰρηκέναι VII, 540 d; πράξεις δυνατὰς μέν, εὐχῇ δ' ὁμοίας Isocr. 5, 118; vgl. Dem. 24, 68.
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91 ΕἼΔΩ
ΕἼΔΩ od. eigtl. FΕἼΔΩ, video, wissen; von diesem im praes. act. ungebräuchl. Stamme kommen vor:
1) in der Bedeutung sehen: – a) aor. II. εἶδον, ἰδεῖν, u. med. εἰδόμην, ἰδέσϑαι, der den aor. von ὁράω bildet, welches Wort über den Gebrauch zu vergleichen. – b) das med. εἴδομαι, auch ἐείδομαι, aor. εἰσάμην, vgl. Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 148, Hom. auch ἐεισάμην; τῷ μιν ἐεισάμενος Il. 2, 22; pass. Bdtg, gesehen werden, erscheinen, εἴδεται ἦμαρ, ἄστρα, der Tag, die Sterne werden sichtbar, erscheinen; Il. 8, 556. 13, 98. 24, 319 Od. 5, 283; sp. D., wie Theocr. 13, 60. Den Anschein haben, wie δοκέω, τὸ δέ τοι κὴρ εἴδεται εἶναι, das scheint, dünkt dir der Tod zu sein, Il. 1, 228; τοῠτό τί μοι κάλλιστον ἐνὶ φρεσὶν εἴδεται εἶναι Od. 9, 11; αὐτῷ τό γε κέρδιον εἴσατο ϑυμῷ Od. 19, 283; οὐ μέν μοι κακὸς εἴδεται Il. 14, 475; ὅ τι οἱ εἴσαιτο γελοίιον Ἀργείοισιν ἔμμεναι 2, 215; πάντα τί μοι κατὰ ϑυμὸν ἐείσω μυϑἠσασϑαι 9, 645; sp. D., wie Theocr. 95, 58 ὥς που καὶ βασιλεῠσιν ἐείδεται – σαώτερος ἔμμεναι οἶκος; εἴσατ' ἴμεν ἐς Λῆμνον Od. 8, 983, er hatte den Anschein, er stellte sich als ob er nach Lemnos ginge; – ähnlich sein, gleichen, bes. im partic. praes. u. aor.; ἐείσατο φϑογγἡν Πολίτῃ, an Stimme glich er dem Polites, Il. 2, 791. 20, 81; in der Od. Μέντορι εἰδομένη ἠμὲν δέμας ἠδὲ καὶ αὐδήν, eigtl. sich das Ansehen gebend, gleichend dem Mentor an Wuchs u. Sprache; ἐειδόμενος ὄψιν, ϑεὸς ἀνέρι Pind. N. 10, 15; P. 4, 21; δαίμονα – εἰδομέναν τοκεῠσιν Aesch. Ag. 748; sp. D.; auch Her. φάσμα εἰδόμενον Ἀρίστωνι 6, 69; vgl. 7, 56.
2) in der Bedeutung wissen das perf. οἶδα mit Präsensbedeutung; 2. Pers. gew., nach Möris attisch, οἶσϑα, Hom. u. ion. auch οἶδας, Od. 1, 337 u. Anacr. 13; οἶσϑας aus Cratin. B. A. 1295, vgl. Pierson zu Möris p. 283; plur. ἴσμεν, Hom. ἴδμεν, auch οἴδαμεν, Antipho II α 3; vgl. über alle diese Formen die Gramm.; conj. εἰδῶ, auch ἰδέω, Il. 14, 235; opt. εἰδείην; imper. ἴσϑι, ἴστω; inf. εἰδέναι, Hom. ἴδμεναι u. ἴδμεν; partic. εἰδώς, fem. ἰδυῖα, wie Bekker überall schreibt, Wolf nur in der Verbindung ἰδυίῃσι πραπίδεσσι; plusqpf. als imperf. ᾔδειν, ion. ᾔδεα, att. ᾔδη, wozu ἠείδης Il. 22, 280 u. ᾔδησϑ' Od. 19, 93, ἠείδη 9, 206, ἴσαν Il. 18, 405 Od. 4, 772; – fut. gew. εἴσομαι, vgl. Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 148, ep. auch εἰδήσω, Il. 1, 546; εἰδησέμεν Od. 6, 257; ὅπως εἰδήσομεν Arist. Magn. mor. 1, 1. – Das perf. der Bdtg nach u. der aor. werden von γιγνώσκω genommen, doch steht der aor. εἰδῆσαι Arist. Magn. mor. 1, 1, mit Präsensbdtg. – Eigentlich = ich habe gesehen, wahrgenommen, = ich weiß, verstehe, kenne; τὸ γὰρ εἰδέναι τοῦτ' ἐστί, λαβόντα του ἐπιστήμην ἔχειν καὶ μὴ ἀπολωλεκέναι Plat. Phaed. 75 d; Hom. u. Folgde. Bes. vom mittelbaren Wissen, Δελφῶν οἶδα ἀκούσας, ich weiß es aus der Erzählung der D., Her. 1, 20; Dem. 4, 24; ὧν ἀκοῇ ἴσμεν Thuc. 1, 4; καὶ ὁρῶν καὶ ἀκούων οἶδα Xen. Cyr. 4, 1, 14, vgl. σύνοιδα. Hom. εὖ γὰρ ἐγὼ τόδε οἶδα κατὰ φρένα καὶ κατὰ ϑυμόν, Il. 4, 163, u. öfter so verstärkt durch εὖ u. σάφα; das partic. auch absolut, wissend, kundig, λέγω πρὸς εἰδότα Aesch. Suppl. 723; Ag. 1375; εἰδότας μὲν τοὺς ϑεοὺς καλούμεϑα Ch. 199; μαϑεῖν παρὰ τοῦ εἰδότος Plat. Rep. I, 337 d; sonst gew. mit dem acc., πλείονα οἶδα Il. 19, 219; Hom. abdi auch νοήματα, μήδεα οἶδε, er versteht sich auf kluge Anschläge, Od. 2, 121 Il. 18, 363; πολεμήϊα ἔργα 7, 236; οὔτινα οἶδε ϑέμιστα 5, 761, wie ἀϑεμίστια ᾔδη, er verstand sich auf Ungerechtigkeit u. Frevel, war ein ruchloser Mensch, Od. 9, 189; περὶ γὰρ φρεσὶν αἴσιμα, ἄρτια ᾔδη, 14, 433. 19, 248; ὅμως δέ τοι ἤπια οἶδεν, er ist dir freundlich gesinnt, 13, 405; χάριν εἰδέναι τινί, Einem Dank wissen, Il. 14, 235 u. oft Folgde; φίλα εἰδότες ἀλλήλοισιν, freundschaftliche Gesinnungen gegen einander hegend, Od. 3, 277. Hom. vbdt damit auch den gen., ὃς σάφα ϑυμῷ εἰδείη τεράων II. 12, 229; 15, 412; bes. im part., τόξων εὖ εἰδώς, der sich wohl auf den Bogen versteht, wohl kundig des Bogens, 2, 718; so ϑεοπροπίων 6, 438, αἰχμῆς, ϑοίριδος ἀλκῆς 15, 525. 527 u. ä.; Sp. auch περί τινος, Plat. Alc. I, 106 d Men. 85 c. – C. inf., οἶδ' ἐπὶ δεξιά, οἶδ' ἐπ' ἀριστερὰ νωμῆσαι βῶν, er versteht es, Il. 7, 238; τοιγὰρ τὸ λοιπὸν εἰσόμεσϑα μὲν ϑεοῖς εἴκειν Soph. Ai. 651; ὃς οὐδὲν ᾔδει πλὴν τὸ προςταχϑὲν ποιεῖν Phil. 998; συστενάζειν οἶδα γενναίως φίλοις Ion 935; ἵν' εἰδῇ μὴ πατεῖν τὰ τῶν ϑεῶν ψηφίσματα, damit er lerne, Ar. Vesp. 376. Bei sp. D. = im Stande sein, können. Antip. Th. 26 (aber VII, 231 steht τελέϑεις für τελέϑειν). – Der Objectsatz wird entweder mit ὅτι, ὡς od. einer Fragepartikel ausgedrückt od. steht im partic., τοὺς φιλτάτους γὰρ οἶδα νῷν ὄντας πικρούς, ich weiß, daß sie sind, Aesch. Ch. 232; ἴσϑι τἀληϑῆ κλύων, wisse, daß du die Wahrheit hörtest, Ag. 666; ἴσϑι μοι δώσων ἄποινα 1655. So die andern Tragg., Ar. u. in Prosa; οὐ γὰρ ᾔδεσαν αὐτὸν τεϑνηκότα Xen. An. 1, 10, 16; ἴσϑι μέντοι ἀνόητος ὤν 2, 1, 13; εἰδότες οὐκ ἂν ὁμοίως δυνηϑέντες, daß sie nicht auf gleiche Weise im Stande sein würden, Thuc. 6, 64. Selten der inf., εὖ γὰρ τόδ' ἴσϑι, μηδάμ' ἡμέρᾳ μιᾷ πλῆϑος τοσουτάριϑμον ϑανεῖν Aesch. Pers. 423; ἴσϑι, μὴ ψευδῶς μ' ἐρεῖν Eur. I. A. 1005. – Oft wird das subj. des abhängigen Satzes als obj. zu οἶδα gesetzt, τὴν παρϑένον οὐκ οἶδα, οὗ γῆς εἰσέδυ, ich weiß nicht, wohin die Jungfrau ging, Eur. I. A. 1583; οἶδα κἀμαυτήν, ὅτι Soph. El. 324; ἐάν τινα καὶ εἰδῶσιν, ὅτι ἄδικός ἐστι Plat. Prot. 323 b; οἶδα τὴν ἀλήϑειαν, ὅπη ἔχει Rep. IX, 581 b; καὶ γὰρ ᾔδει αὐτόν, ὅτι μέσον ἔχοι τοῦ στρατεύματος Xen. An. 1, 8, 21. – Aus dem häufigen parenthetischen Gebrauch von οἶδα, σάφ' οἶδα, ἴσϑι, sei versichert, u. ä., bei Tragg. u. in att. Prosa, dem sich οἶδα ὅτι als nachdrückliche Behauptung anschließt, vgl. Heindorf zu Plat. Gorg. 486 b, ist οἶδ' ὅτι ohne Verbum zu erkl., πάρειμι δ' ἄκων οὐχ ἑκοῦσιν οἶδ' ὅτι Soph. Ant. 276, das weiß ich wohl, eigtl. οἶδ' ὅτι πάρειμι; vgl. Eur. Phoen. 1659; οὔτ' ἂν ὑμεῖς, εὖ οἶδ' ὅτι, ἐπαύσασϑε Dem. 6, 29; vgl. Ar. Plut. 183; woraus sich auch πάντων εὖ οἶδ' ὅτι φησάντων Dem. 9, 1 erklärt; vgl. ὧν εὖ οἶδ' ὅτι κακῶν ὄντων Plat. Apol. 37 b. – Beim imperat. haben es bes. die att. Dichter; οἶσϑ' ὡς ποίησον, eigtl. ποίησον οἶσϑ' ὡς, mach' es weißt du wie, weißt du was du thun mußt, Soph. O. R. 543; οἶσϑ' οὖν ὃ δρᾶσον Eur. Heracl. 452; οἶσϑα νῠν ἅ μοι γενέσϑω I. T. 1211. – Häufig ist ἴστω Ζεύς in Betheuerungen, das wisse Zeus, Zeus sei Zeuge, Hom. u. A.; dor. ἴττω, Ar. Ach. 860.
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92 ΜΈΣος
ΜΈΣος, poet. auch μέσσος, selbst bei den Tragg. in iambischen Stellen, wie Soph., vgl. Mein. quaest. Menandr. p. 318mit μετά zusammenhangend), mitten, in der Mitte; – a) vom Raume; βάλε Πηλείδαο μέσον σάκος, er traf den Schild in der Mitte, Il. 22, 260, wie αὐχένα μέσσον ἔλασσεν 14, 497, στῆϑος μέσον οὔτασε 15, 525, öfter; auch allgemeiner, τὸν βάλε μέσσον ἄκοντι Il. 20, 413, Ἠέλιος μέσον οὐρανὸν ἀμφιβεβήκει Il. 8, 68, ἐν μέσσῃσι (βουσὶ) ὀρούσας 15, 635, στῆ δὲ μέσῳ ἐν ἀγῶνι, mitten in der Runde, 23, 507, wie ὁ τοῖσιν στὰς ἐν μέσοισι 7, 384, in ihrer Mitte; Pind. εἶπε δ' ἐν μέσοις u. ἐν μέσσοις, P. 4, 224 I. 7, 32, öfter; ζυγὸν ϑραύει μέσον, mitten entzwei bricht er das Joch, Aesch. Pers. 192; ἐκ μέσων ἀρκυσμάτων, Eum. 112; μέσης ἀπήνης ἐκκυλίνδεται, Soph. O. R. 812; ἐν αἰϑέρι μέσῳ κατέστη ἡλίου κύκλος, Ant. 412, womit man vgl. αἱ δ' ἀνὰ μέσσαν ἀκτῖνα, O. C. 1249, um Mittag ff. b); μέσου κρατὸς διασπαρέντος, Trach. 778; ἐν Ἀργείοις μέσοις, in der Mitte der Argiver, Phil. 626; ϑιάσοις ἐν μέσοισιν, Eur. Bacch. 221, u. öfter in ähnlichen Verbindungen; μέσον ἔχειν τινά, in der Mitte gefaßt halten, von dem Ringer hergenommen, Ar. Nub. 1030, u. pass., ἔχομαι μέσος, Ach. 545 Equ. 387; Νεῖλος μέσην Αἴγυπτον σχίζων, Aegypten mitten durchschneidend, Her. 2, 17, vgl. 4, 49; ἐκ μέσης τῆς νήσου, Plat. Critia. 113 d u. sonst; Xen. An. 2, 1, 11; so oft, vor dem Artikel stehend, denn τὸ μέσον στῖφος, 1, 8, 13, ist der mittlere Haufen; πρὸ τῆς φάλαγγος μέσης, Xen. An. 1, 2, 17; ἐν ἀγορᾷ μέσῃ, Dem. 29, 12. – b) von der Zeit; μέσον ἦμαρ, der Mittag, Il. 21, 111 Od. 7, 288; πρὶν μέσον ἀμαρ ἑλεῖν, Pind. P. 9, 117; Soph. frg. 239 (vgl. auch unter a); Eur. πρὸς μέσας βολὰς ἀκτῖνος, Ion 1135; in späterer Prosa, μέση ἡμέρα, wie Hdn. 8, 5, 22; μέση νύξ, wie περὶ μέσας νύκτας, Xen. An. 7, 8, 12, wo Krüger mehr Beispiele beibringt, alle ohne Artikel. – c) in der Mitte stehend, zwischen zwei Dingen, auch übertr. auf Geistiges, eine weitere Ausbildung der Verbindung ἐν μέσοις (s. oben); μέσος τις γέγονα χρηματιστὴς τοῦ τε πάππου καὶ τοῦ πατρός, Plat. Rep. I, 330 b; ὅτι μέσος ἂν εἴη τόπος χειμώνων τε καὶ τῆς ϑερινῆς φύσεως, Epin. 987 d; ὥςπερ ἑνὸς καὶ πλήϑους τὸ ὀλίγον μέσον, das Wenige steht in der Mitte zwischen der Einheit und der Menge, Polit. 303 a. Daher auch mittel mäßig, was zwischen dem Zuviel und Zuwenig die Mitte hält, ὀφϑαλμοὶ μέσοι, von mittlerer Größe, Arist. H. A. 1, 10, auch μέσος τῷ μεγέϑει, 1, 17; ἀνήρ, ein Mann von mittlerem Range od. Vermögen, Her. 1, 107; ἄνϑρωποι, Plat. Legg. X, 907 a; auch = unparteiisch, XI, 929 e; μέσοι πολῖται, Thuc. 6, 54; vgl. Arist. pol. 4, 11; Plut. τῶν μέσων κατὰ γένος πολιτῶν, Camill. 25, vgl. Sol. 1; a. Sp.; – vermittelnd, δικαστής, Schiedsrichter, Thuc. 4, 83. – Bei den Gramm. sind μέσαι λέξεις Wörter, die in guter und schlimmer Bedeutung genommen werden können; συλλαβὴ μέση, syllaba anceps. – Bes. häufig ist das neutr., absolut oder substantivisch gebraucht, die Mitte, der Raum zwischen Etwas; ἐς μέσον ἀμφοτέρων συνίτην, in die Mitte beider Heere, Il. 6, 120, öfter; auch ohne gen., κακοὺς δ' ἐς μέσσον ἔλασσεν, 4, 299, u. ἐς μέσσον ἀμφοτέροισι δικάσσατε, 23, 574, sprechet beiden Theilen gleichmäßig, unparteiisch Recht; so auch κατὰ μέσσον, 5, 8. 16, 285; κὰδ δὲ μέσον τάφρου καὶ τείχεος ἷζον, 9, 87; ἐν μέσῳ, in der Mitte, 17, 375 u. öfter; ἔμβαλε μέσσῳ, 4, 444, vgl. Od. 11, 157; μέσσῳ ἀμφοτέρων, Il. 7, 277; οἱ δὲ εἶπον πολλὸν εἶναι αὐτέων τὸ μέσον, es sei die Mitte, der Unterschied groß, Her. 9, 82, vgl. 7, 11; ἐκ τοῦ μέσου κατῆσϑαι od. ἕζεσϑαι, aus der Mitte weggehen u. sich abgesondert hinsetzen, sich neutral halten, 3, 83. 8, 73; ἐκ τοῦ μέσου ἡμῖν ἕζεσϑε, seid neutral zwischen uns, 8, 22, wie ἐκ τοῦ μέσου ἐξίστασϑαι, Xen. An. 1, 5, 14, aus dem Wege gehen; ἐν μέσῳ ἐμοῦ τε καὶ σοῦ, in der Mitte zwischen uns beiden, Plat. Conv. 222 d; κατὰ μέσον παντὸς τοῦ κόσμου, Critia. 121 c; μέσον τῶν αὑτοῦ ἔχων, Xen. An. 1, 8, 13, wo Krüger mehrere Beispiele ohne Artikel beibringt; auch ἀνὰ μέσον, Antiphan. B. A. 80; Men. fr. inc. 2, 19; Pol. 5, 55, 7. – Auch von der Zeit, μέσον ἡμέρας, Xen. An. 1, 8, 8; διὰ μέσου, inzwischen, mittlerweile, Her. 9, 112; Thuc. 4, 20; die Mittel-, Durchschnittszahl, πρὸς τὰς μεγίστας καὶ ἐλαχίστας ναῦς τὸ μέσον σκοποῦντι, 1, 10. – Aus der Vrbdg ἐς μέσον τιϑέναι τινί τι, Einem Etwas als Kampfpreis aufstellen, es in die Mitte hinstellen, daß alle Preisbewerber es sehen, Il. 23, 704 (vgl. κεῖται ἐν μέσοις, 18, 507, u. ἐν μέσῳ κεῖται τὰ ἀγαϑά, Xen. An. 3, 1, 21), entwickelt sich das häufige ἐς τὸ μέσον φέρειν, τιϑέναι u. ä., Etwas vorbringen, bekannt machen, z. B. γνώμην, Her. 4, 97, 6. 3, 80, 2; Plat. Legg. IV, 719 a XI, 936 a; ἐς τὸ μέσον κατατιϑέντες im Ggstz von ἀποκρυπτόμενοι, Phil. 14 b; Dem. 20, 102, wie Sp., z. B. Luc. Hermot. 38. 64; im eigtl. Sinne, ἀργύριον, Ar. Eccl. 602. – Auch ταῦτ' ἐν μέσῳ τίϑημι, das sage ich offen, gerade heraus, Aesch. Ch. 143; u. ähnlich δέσμιον ἔδειξ' Ἀχαιοῖς ἐς μέσον, offenkundig zeigte ich ihn, Soph. Phil. 605; χρηστόν τι βούλευμ' εἰς μέσον φέρειν, Eur. Suppl. 439, wie φέρω κοινοὺς εἰς μέσον λόγους, Troad. 54 u. öfter; so auch Her. γνώμην ἐς μέσον φέρω, vorbringen, aussprechen, 4, 97; τὸ λεγόμενον ἐς τὸ μέσον, das öffentlich Ausgesprochene, 6, 129; u. ähnlich ἐν κοινῷ καὶ μέσῳ ἔοικεν ἡμῖν κεῖσϑαι, Plat. Legg. XII, 968 e; εἰς μέσον ὁμολογεῖν, Rep. VIII, 547 b, wie συμβῆναι εἰς τὸ μέσον, sich vereinigen, übereinkommen über Etwas, Prot. 337 e; ἐν τῷ μέσῳ ἑαυτὸν παρέχειν, Allen zugänglich sein, Xen. Cyr. 7, 5, 46; – διὰ μέσου ποιεῖσϑαι, in die Mitte stellen, Xen. Cyr. 6, 3, 3; – ἐν μέσῳ τινὸς εἶναι, zwischen Etwas stehen, d. i. hinderlich sein, τοῦ συμμῖξαι, Xen. Cyr. 5, 2, 26; auch mit folgdm acc. c. inf., Dem. 23, 183. Vgl. ϑρὶξ ἀνὰ μέσσον, nur ein Haar fehlt noch daran, Theocr. 14, 9. – Διὰ μέσου oder ἐν τῷ μέσῳ, in einem Zwischensatze, parenthetisch, Grsmm. – Ἡ μέση, sc. χορδή, die mittlere Saite, der mittlere Ton, Music. – Bei den späteren Philosophen sind τὰ μέσα = ἀδιάφορα. – Ion. u. p. compar. u. superl. μεσαίτερος u. μεσαίτατος, Her. 4, 17, den auch Arist. u. die Sp. brauchen, u. der eigentlich auf μεσαῖος zurückzuführen ist; Ap. Rh. 4, 649 hat auch die Form μεσσότατος; – μέσατος u. μεσάτιος sind aber poet. Formen des Positivs. – Adv. μέσως, z. B. βεβιωκέναι, Plat. Phaed. 113 d, λέγειν, Prot. 346 e; Ggstz von σφοδρῶς ἢ ἀνειμένως, Arist. Eth. 2, 5; μέσως ἔχειν περί τι, mäßig sein, die Mitte halten zwischen zwei Extremen, ib. 3, 12; auch mit adj. verbunden, mittelmäßig, mäßig, πόλεως οὐ μέσως εὐδαίμονος, Eur. Andr. 874 Herc. Fur. 58 u. Sp.
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93 γράμμα
γράμμα, τό, 1) das Eingegrabene; bes. Buchstabe, Aesch. Spt. 734; Her. 4, 87; Thuc. 4, 50; Plat. Crat. 423 e u. öfter; auch andere Zeichen, z. B. musikalische, Lucill. 18 (XI, 78); Accent, E. M. 240, 42; – γράμματα διδάσκειν, z. B. Men. fr. inc. 154; Theocr. 24, 103; Dem. 18, 265; μανϑάνειν, z. B. Theophil. com. fr. 1; die ersten Unterrichtsgegenstände, Elementarunterricht in Lesen u. Schreiben; oft bei Plat.; Legg. VII, 810 a γράμματα χρὴ τὸ μέχρι τοῦ γράψαι τε καὶ ἀναγνῶναι δυνατὸν εἶναι διαπονεῖν; οἱ τὰ γράμματα φαῦλοι Phaedr. 242 c. – 2) alles Geschriebene, Buch, Schriftwerk; γράμματα πολλὰ ποιητῶν τε καὶ σοφιστῶν Xen. Mem. 4, 2, 1; = συγγράμματα ib. 10; Brief, gew. im plur., παρὰ τοῦ βασιλέως γράμμαϑ' ἥκει σοι Philem. fr. inc. 50; τέχνην ἐν γράμμασι καταλιπεῖν, schriftlich, Plat. Phaedr. 275 c; λόγῳ καὶ γράμμασι νομοϑετεῖν Rep. IV, 425 b; ἐν γράμμασι λέγειν Legg. XII, 968 d; Wissenschaft, γραμμάτων ἄπειρον εἶναι Apol. 26 d; Sp; doch heißen die höheren Wissenschaften gew. μαϑήματα. – Inschrift, Her. 1, 187. 4, 91; γράμματα ἐν στήλῃ γεγραμμένα Plat. Critia. 119 c u. sonst oft; selten sing., wie Xen. Mem 4, 2, 24; vgl. Theocr. 23, 46; – Gemälde, 15, 81, wie Eur. Ion 1146; Plat. Rep. V, 472 d u. Sp.; – mathemat. Figur, sonst διάγραμμα, D. L. 8, 12; – δημόσια γράμματα, Akten, Rechnungen, Register; wie bei uns »Papiere« u. »Schriften«, in vielfacher Beziehung. – 3) Bei Geop. ein Gewicht, Skrupel, 1/24 einer Unze.
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94 κατα-δοκέω
κατα-δοκέω (s. δοκέω), gegen Einen, von Einem etwas Falsches, Ungünstiges meinen, glauben, Einen beargwöhnen; τοῖσι κατεδόκεον νεοχμὸν ἄν τι ποιέειν, diese, meinten sie, würden Neuerungen anfangen, Her. 9, 99; πάγχυ σφέας καταδόξαντες εἶναι κλῶπας 6, 16; in den meisten Fällen = simplex, ἤκουε τοὺς ἐναντίους λόγους ἢ ὡς αὐτὸς κατεδόκεε 1, 22; οὐ γὰρ ἄν κοτε κατέδοξα, ἔνϑα ἦν, ich hätte nicht vermuthet, 1, 111. – Auch im pass., καταδοχϑεὶς φονεὺς εἶναι, man argwöhnte von mir, daß ich der Mörder sei, Antiph. 2 β 2; ib. 3 ὑφ' ὑμῶν καταδοκοῦμαι, wofür nachher steht ᾔδειν τήνδε τὴν ὑποψίαν εἰς ἐμὲ οὖσαν; vgl. ib. γ 7.
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95 κομπάζω
κομπάζω, = κομπέω, bes. prahlen, großsprechen; absolut, τίς ἄνδρα κομπάζοντα μὴ τρέσας μενεῖ Aesch. Spt. 418, wie κομπάζειν μάτην Eur. Hipp. 978; auch Lys. 6, 18, κομπάζειν μᾶλλον ἢ τιμωρεῖσϑαι βούλεσϑαι, u. Sp.; – c. inf., οὐ κομπάσαιμ' ἂν ϑεσφάτων γνώμων ἄκρος εἶναι, ich möchte mich nicht rühmen, mich auf die Göttersprüche zu verstehen, Aesch. Ag. 1101, wie κρείσσον' Ἀρτέμιδος εἶναι κομπάσαντα Eur. Bacch. 1130; – ἐπί τινι, Aesch. Spt. 462; τινί, Ag. 561; – auch c. accus., λόγον, ein prahlendes Wort sprechen, Eum. 516, wie μέγ' ἄν τι κομπάσειας Soph. Ai. 1101 u. οὐ πατρῴαν τὴν τέχνην ἐκόμπασας El. 1492; – auch in Prosa; ἐμοῦ καλλίων ταῦτα κομπάζεις Xen. Conv. 4, 19; mit folgendem ὡς, Oec. 10, 3; Plut. Crass. 18. – Pass.; φόβος κομπάζεται, es wird mit dem Schrecken geprahlt, Aesch. Spt. 482; ὃς οὕνεκ' ὄλβου μέγας ἐκομπάσϑη ποτέ Eur. Herc. Fur. 64.
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96 κομψός
κομψός (vgl. κομέω), geschminkt, geziert; bes. von der auf den Leib verwendeten Sorgfalt, ἐπὶ τῷ κομᾷς καὶ κομψὸς εἶναι προςποιεῖ Ar. Vesp. 1317; τὰ κομψὰ χλανίσκια Aesch. 1, 131; – übertr. von seinem, zierlichem Benehmen in Worten u. Handlungen, gew. mit dem tadelnden Nebenbegriffe des Künstlichen u. Gezierten, im Ggstz zum Natürlichen, Schlichten u. Einfachen; κομψὸν εἶναι ἐν συνουσίᾳ Ar. Nubb. 649, vgl. Ran. 967; κομψὸς ὁ κήρυξ καὶ παρεργάτης λόγου Eur. Suppl. 436; ἀνήρ Plat. Gorg. 493 a; τοῠτο οὔτε τι κομψόν, οὔτε χαλεπὸν εὑρεῖν Soph. 259 c; μηχανὴν κομψὴν εὗρες Rep. III, 318 b; οἱ κομψοὶ περὶ μουσικήν Crat. 405 d; τὰ δεξιὰ καὶ κομψά verbunden Legg. I, 634 a. Moeris bemerkt ausdrücklich Πλάτων κομψοὺς οὐ τοὺς πανούργους, ἀλλὰ τοὺς βελτίστους. – Auch = verschlagen, listig; Ar. Av. 195; Eur. Rhes. 625. – Adv. κομψῶς; καὶ δειπνητικῶς Ar. Ach. 1016; Xen. Cyr. 1, 3, 8; Sp.; κομψότατα Ar. Lys. 87.
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97 γάρ
γάρ (γὲ – ἄρα, vgl. die von den Alten angenommene Partikel τάρ u. τὲ ἄρα, z. B. Iliad. 1, 8 τίς τάρ σφωε ϑεῶν ξυνέηκε statt τ' ἄρ, Lehrs Quaestt. epp. p. 131 sq); von Hom. an die gebräuchlichste Causalpartikel, die gew. einen Grund od. eine Ursache angiebt, auch eine Erläuterung od. Auseinandersetzung des Vorangegangenen einführt; – 1) denn, zur Angabe der Ursache od. des Grundes sehr gew. Zu bemerken ist: a) der Grund mit γάρ steht dem zu begründenden Satze bisweilen voran, bes. in Anreden, Ἀτρείδη, πολλοὶ γὰρ τεϑνᾶσι Ἀχαιοί, – · τῷ σε χρὴ πόλεμον παῦσαι Il. 7, 328, Atride, denn. viele Ach. sind gestorben, darum, d. i. da viele Ach. gestorben sind, mußt du, od. du mußt, denn; Scholl. Aristonic. πολλοὶ γάρ: ἡ διπλῆ, ὅτι ἀπὸ τοῦ γάρ αἰτιώδους εἰσέβαλεν ἀρχαϊκῶς; Iliad. 23, 627 οὐ γὰρ ἔτ' ἔμπεδα γυῖα, Scholl. Aristonic. ἡ διπλῆ, ὅτι ἀπὸ τοῠ γάρ ἦρκται, τὸ αἰτιατικὸν προτάξας; vgl. 2, 803. 7, 73. 13, 736; Od. 10, 190 ὦ φίλοι, οὐ γάρ τ' ἴδμεν ὅπῃ ζόφος οὐδ' ὅπῃ ἠώς, οὐδ' ὅπῃ ἠέλιος φαεσίμβροτος εἶσ' ὑπὸ γαῖαν οὐδ' ὅπῃ ἀννεῖται· ἀλλὰ φραζώμεϑα ϑᾶσσον εἴ τις ἔτ' ἔσται μῆτις. ἐγὼ δ' οὐκ οἴομαι εἶναι; vor ὦ φίλοι 190 steht der unächte Vers 189 κέκλυτέ μευ μύϑων, κακά περ πάσχοντες ἑταῖροι; über diesen Vers Scholl. Didym. κέκλυτε: Καλλίστρατός φησιν ὡς ὑπό τινος ὁ στίχος προτέτακται ἀγνοοῦντος τὸ Ὁμηρικὸν ἔϑος, ὡς ϑέλει ἄρχεσϑαι ἀπὸ τοῦ γάρ; vgl. 10, 174. 226. Eben so Flgde: Ζεῦ· τεαὶ γὰρ Ὁραι – ἀλλ', ὦ Κρόνου παῖ Pind. Ol. 4, 1; ὦ παῖ Καμβύσεω – σὲ γὰρ ϑεοὶ ἐπορέωσι – σὺ νῦν Her. 1, 124; bes. in Sätzen, die eine Aufforderung enthalten, wo der Grund davon vorausgeschickt wird. Auch in Parenthesen, wie εἶεν – σὺ γὰρ τούτων ἐπιστήμων – τίχρὴ ποιεῖν; Plat. Phaed. 117 b; καὶ ἐγὼ – ἔγνων γὰρ, ὅτι οὐκ ἤρεσεν – ἀλλά τοι, ἔφην Prot. 335 a; ἀκούσατε καὶ τάδε· ἐπὶ λείαν γὰρ ἐκπορεύσονται ὑμῶν τινες· οἴομαι οὖν βέλτιον εἶναι Xen. An. 5, 1, 8; so auch Sp.; vgl. Luc. Char. 10. – Bisweilen wird durch eine Art Attraction das Subject des zu begründenden Satzes in den begründenden aufgenommen, τῶν δὲ πᾶν γὰρ ἦν τὸ πλῆϑος μεταίτιον, οὐκ ἐδέκοντο τοὺς λόγους, = οἱ δέ, πᾶν γάρ, oder τῶν δὲ πᾶν τὸ πλῆϑος, ἦν γάρ, Her. 4, 200; τῶν δὲ Ἀϑηναίων ἔτυχε γὰρ πρεσβεία – παροῦσα, καὶ ὡς ᾔσϑοντο τῶνλόγων, ἔδοξεν αὐτοῖς Thuc. 1, 72. Aehnl. ist γάρ in den Bedingungssatz gestellt, wo der bedingte eigtl. der begründende ist, Soph. O. R. 255 οὐδ' εἰ γὰρ ἦν τὸ πρᾶγμα μὴ ϑεήλατον – εἰκὸς ἦν οὕτως ἐᾶν, für οὐδὲ γάρ, εἰ – b) oft fehlt der zu begründende Satz u. ist aus dem Zusammenhange zu ergänzen; γάρ entspricht dann gew. dem deutschen ja. Am häufigsten in Antworten, ἀλλὰ τίη μοι ταῦτα φίλος διελέξατο ϑυμός; οἶδα γάρ, ich weiß sa, Il. 11, 408; vgl. 17, 221; καὶ δῆτ' ἐτόλμας τούςδ' ὑπερβαίνειν νόμους; οὐ γάρ τί μοι Ζεὺς ἦν ὁ κηρύξας τάδε Soph. Ant. 400, ja; denn Zeus war es nicht, der sie gebot, Zeus gebot sie ja nicht; u. so oft Plat. ἔστι γὰρ οὕτω, allerdings, so ists. Auch in Conditionalsätzen, οὐ γὰρ ἄν ποτε πρώταισιν ὑμῖν ἀντέκυρσα Soph. O. C. 98, sonst (wenn das nicht wäre) wäre ich ja nicht euch zuerst begegnet; so οὐ γὰρ ἄν με ἔπεμπον πάλιν πρὸς ὑμᾶς Xen. An. 7, 6, 33; Cyr. 8, 2, 21. – Ferner in Einwendungen, τούτῳ γὰρ οὐ νικήσετε Ar. Ran. 255, damit freilich werdet ihr nichts ausrichten; vgl. Eur. Cycl. 585; ironisch, σὺ γὰρ ἐν ἀνδρὸς λόγῳ, ja freilich du, Her. 3, 120; συνῇδον γὰρ τοὺς Παιᾶνας Φιλίππῳ Aesch. 2, 162. – c) zuweilen enthält der mit γάρ eingeführte Satz nichtden eigentlichen Grund, sondern die Veranlassung zu dem vorangegangenen Ausspruch, οἵδ' οὐκέτ' εἰσί· τοῦτο γάρ σε δήξεται, das wird dir doch wehe thun, Eur. Med. 1370; so bes. bei Dichtern öfter; ἰοὺ δύστηνε· τοῦτο γάρ σ' ἔχω μόνον προςειπεῖν Soph. O. R. 1071; vgl. 167; φρόνει νιν ὡς ἥξοντα, τοῦτο γὰρ λόγου πολλοῦ καλῶς λεχϑέντος ἥδιστον κλύειν Tr. 288. – 2) nämlich, zur Erklärung und Auseinandersetzung des Vorhergehenden, φράσαι ϑέλω σοι πρῶτα τἀμαυτοῠ· τὸ γὰρ πρᾶγμ' οὔτ' ἔδρασα Soph. Ant. 238; διδάξω σ'· ἢν γάρ O. R. 839. Bes. häufig in Sätzen, auf welche durch ein pron. od. adv. demonstr. hingewiesen wird; ἀλλὰ τόδ' αἰνὸν ἄχος κραδίην καὶ ϑυμὸν ἱκάνει· Ἕκτωρ γάρ ποτε φήσει Il. 8, 148; πρίν μοι τύχη τοιάδ' ἐπέστη· ἀνὴρ γάρ Soph. O. R. 779; ὡδε δὲ γνώσῃ ὅτι τἀληϑῆ λέγω· εὑρήσεις γάρ Plat. Prot. 349 d; ἐκ τῶνδε δὲ σκόπει· εἰγάρ Phaed. 67 e. So bei Rednern sehr gew. nach δῆλον δέ, φανερὸν δέ, τεκμήριον δέ, σημεῖον δέ. Aehnl. ὃ δὲ δεινότατον πάντων, ὁ Ζεὺς γάρ Ar. Av. 514; τὸ δὲ πάντων σχετλιώτατον· οὓς γάρ Isocr. 8, 53. – 3) in der Frage: denn, meist so, daß es causal zu fassen; Od. 10, 383 ὦ Κίρκη, τίς γάρ κεν ἀνήρ, ὃς ἐναίσιμος εἴη, πρὶν τλαίη πάσσασϑαι ἐδητύος ἠδὲ ποτῆτος, πρὶν λύσασϑ' ἑτάρους καὶ ἐν ὀφϑαλμοῖσιν ἰδέσϑαι, ich werde nicht essen, denn welcher Mann u. s. w.; vgl. 10, 501 τίς γάρ, 10, 337 πῶς γάρ, 15, 509 πῇ γάρ; Iliad. 18, 182. 10, 424. 1, 123. 10, 61. Dieser Sprachgebrauch ist im Wesentlichen nicht verschieden von dem unter 1 a betrachteten; das Eine ist nur die Frageform des Anderen; Scholl. Odyss. 10, 501 τ ίς γά ρ: ἀπὸ τοῦ γάρ ἤρξατο, aus Aristonic.; Scholl. Didym. zu Iliad. 18, 182 Ἶρι ϑεά, τίς γάρ σε ϑεῶν ἐμοὶ ἄγγελον ἧκεν: ἡ ἑτέρα τῶν 'Ἀριστάρχου διὰ τοῦ τ, τίς τάρ σε. μήποτε δὲ ἀμείνων ἡ προτέρα, παρόσον σύνηϑες Ὁμήρῳ ἀπὸ τοῦ γάρ ἄρχεσϑαι, Häufig bes. Tragg. u. inatt. Prosa ἦ γάρ; οὐ γάρ; τί γὰρ ἄλλο; τί γὰρ οὔ; πῶς γὰρ οὔ; auch ohne diese Fragewörter, ποιμὴν γὰρ ἦσϑα; warst du denn ein Hirt, d. i. du warst also ein Hirt? Soph. O. R. 1029; ὄλωλε γὰρ δύστηνος; O. C. 1579; δοκῶ γάρ σοι παίζειν; Plat. Phaedr. 234; d; οὐ γὰρ ἀπέκτεινεν αὐτὸν οὗτος ὁ ἐμὸς πατήρ Xen. Cyr. 3, 1, 38. Bes. macht τί γάρ oft einen Uebergang zu einer andern Frage; zuweilen geradezu: freilich, allerdings; οὐ γὰρ μέμνημαι; Xen. Cyr. 1, 6, 12, sollte ich mich denn nicht erinnern, d. i. freilich erinnere ich mich. Aehnl. in Wünschen u. Flüchen; so Hom. αἲ γάρ, εἰ γάρ, wenn denn doch; εἰ γάρ τοι Odyss. 17, 513; αἲ γάρ 19, 309; αἲ γὰρ δή Il. 4, 189 Od. 9, 523; κακῶς γὰρ ἐξόλοιο, daß dich denn doch der Henker hole, Eur. Cycl. 261; εἰ γὰρ ἐν τούτῳ εἴη Plat. Prot. 310 d; εἰ γὰρ ὤφελον Rep. IV, 432 c. Auch in Befehlen, σὺ γάρ, ἔφη, πρῶτος ἐν τῇ οἰκίᾳ σου ποίησον δημοκρατίαν, ei, so richte du doch zuerst –, Plut. Lyc. 19. – Verbindungen mit anderen Partikeln, ἀλλὰ γάρ, s. ἀλλά; – καὶ γάρ, denn auch – ja, καὶ γάρ τε Iliad. 1, 63; – γὰρ ἄρα, nun denn ja, Plat. Prot. 315 c; – γὰρ δή, denn – einmal; ἐκ γὰρ δή μ' ἀπάτησε, denn er hat mich einmal betrogen, Il. 9, 375; auch: denn schon, denn nunmehr; γὰρ δήπου, denn doch wohl; – γάρ νυ, denn ja, Od. 14, 359; γάρ νύ τοι Sp. Ep.; – γὰρ οὖν, denn freilich, allerdings, bei unbedenklichen Behauptungen, Il. 15, 232 u. sonst; – γάρ πο υ, denn wohl; – γάρ ῥα, denn ja, Hom.; – γάρ τοι, denn wahrlich, denn fürwahr, Hom. u. A.
Als pleonastisch läßt sich das γάρ Iliad. 23, 9 nach Aristarch auffassen: Πάτροκλον κλαίωμεν· ὃ γὰρ γέρας ἐστὶ ϑανόντων: Scholl. Aristonic. ὃ γὰρ γέρας: ἡ διπλῆ, ὅτι ἀντὶ τοῦ τὸ γὰρ γέρας. ἢ περισσὸς ὁ γάρ.
γάρ steht nie im Anfange eines Satzes, sondern gew. nach dem ersten Worte, u. meist nur dann, wenn dies mit dem folgenden eng verbunden ist, auch nach dem zweiten u. dritten, ὁ μὲν γάρ, ἐν τῷ φρονεῖν γάρ; Dichter erlauben sich es noch weiter vom Anfange zu entfernen, bes. die Komiker, s. Menand. Mein. p. 7; ἀλλ' ἐν γὰρ Τρώων πεδίῳ Iliad. 15, 739; ὑμῖν δ' ἐν γὰρ ἔασιν ἀριστῆες Παναχαιῶν Iliad. 7, 73. – Am Ende des Verses γάρ Iliad. 24, 401 Odyss. 4, 827. 6, 221. 18, 184, an der letzten Stelle αἰδέομαι γάρ Schluß einer Rede. – In der Arsis wird es bei Ep. zuweilen lang vor zwei Kürzen, s. Voß h. Cer. 57; seltener vor einer Länge, Od. 11, 580 Λητὼ γὰρ ἥλκησε; unsicher sind die Beispiele bei den Att., Ar. Equ. 366 Vesp. 217 Lys. 20.
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98 γίγνομαι
γίγνομαι, werden; entstanden aus γιγένομαι, Wurzel ΓΕΝ mit Reduplication, vgl. gigno (aus gigeno), genui; ion. u. seit Arist. gew. γίνομαι, was Moeris tadelt; fut. γενήσομαι; aor. ἐγενόμην; sync. ἔγεντο Hes. Th. 705; Pind. P. 3, 87. 4, 28; γέντο Sp. Ep.; perf. γεγένημαι u. γέγονα, wozu die syncopirten Formen bei Hom. u. andern Dichtern γέγαμεν, γεγάασι, γεγάᾱτε, Batrach. 143, inf. γεγάμεν, partic. γεγαώς, γεγαυῖα, Tragg. zsgz. γεγώς, γεγῶσα, auch Ar. Lys. 641; Philem. Stob. fl. 30, 4 u. a. com.; Sp., Pol. u. Folgde, wie N. T. brauchen ἐγενήϑην für ἐγενόμην, was eigtl. nach Phryn. p. 108 dorischer Gebrauch war u. sich in ἐξεγενήϑη, s. unt., auch bei Plat. findet; auch Philem. compar. Men. et Phil. p. 360. 361; γενηϑήσομαι, was bei Plat. Parm. 141 e dem γενήσομαι gegenübersteht, ist vielleicht mit Schleiermacher in γεγενήσεται zu ändern; Pind. hat wie von γέγηκα den inf. γεγάκειν Ol. 6, 49, wozu Hesych. einen Conj. γεγάκω anführt; ἐγεινάμην s. oben unter γείνομαι. – 1) werden, nach Plat. Parm. 156 a οὐσίας μεταλαμβάνειν; Ggstz ἀπόλλυσϑαι 163 d (Xen. Mem. 1, 1, 15); εἶναι Phaed. 102 e u. öfter; τὸ γεγονός, im Ggstz von τὸ κατὰ ταὐτὰ καὶ ὡςαύτως ἔχον Tim. 29 a. – a) geboren werden, von Menschen u. lebenden Wesen übh.; seltener von Pflanzen, wachsen, d. h. entstehen, hervorgebracht werden, wie Od. 9, 51; vgl. Arist. rhet. 2, 15 τὰ κατὰ τὰς χώρας γιγνόμενα, ὁ ἐκ τῆς χώρας γιγνόμενος σῖτος; Ggstz ϑανεῖν, Hes. O. 173; ἔκ τινος Il. 5, 548. 6, 206; Her. 7, 11; πατρὸς ἐκ ταὐτοῦ γεγώς Eur. I. A. 407; ἐξ ὧν γίγνεται πάντα Plat. Phil. 27 a; οἱ ἐξ ἡμῶν γεγονότες Isocr. 5, 136; – τινός Eur. Hec. 383; πατρὸς μὲν λέγεται Κῦρος γενέσϑαι Καμβύ. σου Xen. Cyr. 1, 2, 1; Plat. Prot. 328 c; – ἀπό τινος, abstammen, Her. 8, 22; ἀπὸ ϑεοῦ Plat. Soph. 265 c; Xen. Cyr. 4, 1, 24 An. 2, 1, 3 (vgl. τὰ ἆϑλα ἀπὸ τεττάρων ταλάντων ἐγένοντο, sie wurden von 4 Talenten genommen, d. i. betrugen 4 T., Xen. Hell. 4, 2, 7); κακῶς γέγονας, von schlechter, gemeiner Herkunft, Ar. Equ. 218; Plat. Theaet. 173 b; καλῶς γεγονότες Isocr. 7, 37; γεγενῆσϑαι Dem. 60, 3; κάλλιον, εὖ, Her. 1, 146. 3, 69; – ἔτεα τρία καὶ δέκα γεγονώς, 13 Jahr alt, Her. 1, 119; u. so überall bei Att,; mit dem Zusatz ἀπὸ γενεᾶς Xen. Cyr. 1, 2, 13; seltener steht der gen. in dieser Vrbdg, Isocr. 12, 3, von Bekker in den acc. verändert; Plat. Lgg. XII, 951 c; Plut. Pyrrh. 3; Ael. V. H. 3, 19; τέταρτον καὶ ὀγδοηκοστὸν ἔτος γεγονώς Luc. Macrob. 22; vgl. Plut. Philop. 18. – b) übh. werden, u. γέγονα, gew o rd en sein, = εἶναι, oft, z, B. Plat. Phaed. 64 c; aber Ion. 532 b καί εἰσι ἢ γεγόνασιν ἀγαϑοί u. öfter zur Bezeichnung der Vergangenheit, Gegenwart u. Zukunft; γεγονότα ἢ ὄντα ἢ μέλλοντα Rep. III, 392 d; γ. ἢ ὄντα ἢ ἐσόμενα Legg. X, 896 a; γενόμενον καὶ – Phil. 65 e; τὸ γενησόμενον, der Erfolg, Thuc. 1, 138. – c) entstehen, geschehen, sich ereignen, in mannigfachen Vrbdgn; so bei Hom. Πηλείωνι δ' ἄχος γένετο Iliad. 1, 188, ihm entstand Zorn, d. h. er ward zornig; Τρώων ἀγορὴ γένετο Iliad. 7, 345, es fand eine Versammlung statt; ἴδμεν δ' ὅσσα γένηται ἐπὶ χϑονὶ πουλυβοτείρῃ Odyss. 12, 191, Alles was sich auf Erden ereignet; ὕβρισμα ἐκ τῶν Σαμίων γενόμενον Her. 3, 48; γάμοι γίγνονται, ὅρκοι u. ähnl.; πνεῦμα γίγνεται, es tritt Wind ein, Thuc. 2, 84; τὰ ὑπ' αὐτοῦ γιγνόμενα καλὰ γίγνεται Plat. Theaet. 200 e, wie Xen. An. 7, 1, 30; κακῶς γίγνεταί τινι, es geht Einem schlecht, Her. 1, 8. 9, 109 u. ä. oft; – γίγνεται εὑρεῖν, es trifft sich, daß man findet, Hes. Th. 639; γένοιτό μοι λαβεῖν Xen. Cyr. 6, 3, 11; vgl. Oec. 17, 3 u. Plat. Rep. III, 397 b; mit folgdm ὥστε, z. B. πολλάκις γέγονεν, ὥστε καὶ τοὺς μείζω δύναμιν ἔχοντας ὑπὸ τῶν ἀσϑενεστέρων κρατηϑῆναι Isocr. 6, 40; vgl. Xen. Hell. 5, 3, 10 Cyr. 8, 2, 2; – aber auch = freistehen, möglich sein, An. 1, 9, 13; Plat. Rep. III, 397 b; ϑαυμάζω εἴ τῳ γέγονεν, ἂν τὰ παρόντα ἀναλώσῃ, εὐπορῆσαι Dem. 3, 19; – τὰ γιγνόμενα λέγειν, sagen wie es wirklich ist, die Wahrheit, Her. 2, 28; Plat. Theaet. 175 b u. sonst; γενομένης τῆς ἀπειλῆς, da sie in Erfüllung ging, Dem. 24, 141. – d) von der Zeit; im eigtl. Sinne, ἡμέρα, δείλη γίγνεται; Plat. Epinom. 985 e ἥλιος, ἡ σελήνη, vom Aufgehen derselben; herankommen, ὡς δὲ τρίτη ἡμέρα τῷ παιδίῳ ἐκκειμένῳ ἐγένετο, als der dritte Tag herangekommen, d. i. den dritten Tag, nachdem der Knabe ausgesetzt worden, Her. 1, 113; verstreichen, ὡς γὰρ διετὴς χρόνος ἐγεγόνεε ταῦτα τῷ ποιμένι πρήσσοντι 2, 2; πρὶν ἓξ μῆνας γεγονέναι Plat. Prot. 320 a; vgl. Phaed. 108 c; χρόνου γενομένου, nach Verlauf einer Zeit, D. Sic. 20, 109. – e) beim Zählenn. R ech nen: sich als Resultat ergeben, ὁ γεγονὼς ἀριϑμός Plat. apol. 36 a; ἐγένοντο μύριοι, es kamen heraus, machten aus, Xen. An. 1, 9, 1 Cyr. 1, 5, 5; Thuc. 3, 17. 75; Dem. 27, 11; τούτων πλήρωμα τάλαντ' ἐγγὺς διςχίλια γίγνεται ἡμῖν Ar. Vesp. 660; τὸ γιγνόμενον, das Ergebniß einer Rechnung; Sp. auch übertr., Resultat einer Untersuchung, – f) von eingehenden Tributen u. Geldern, δασμοί Xen. An. 1, 1, 8; τὸ ἀπὸ τῶν αἰχμαλώτων γιγνόμενον ἀργύριον, was durch den Verkauf der Gefangenen einkommt, 5, 3, 4; χρήματά μοι γίγνεται 7, 8, 3; Dem. 10, 37. 27, 24 u. öfter bei Sp.; τὰ ἑαυτοῖς γενόμενα, ihre Gebühren, Dem. 6, 9; τὸ γιγνόμενον κατὰ τὴν οὐσίαν τιϑέναι, Beitrag, 18, 104; τὸ γιγν. κατὰ τὴν συγγραφήν, was nachher erkl. wird ὃ δεῖ γενέσϑαι τοῖς δανείσασιν, 35, 11. 12. Man vgl. καρποὶ οἱ ἐκ τῶν ζώων γιγνόμενοι, der Ertrag vom Vieh, Xen. Cyr. 1, 1, 2; vgl. Thuc. 6, 54 u. Dem. 42, 24. – 2) von etwas schon Vorhandenem: sich anders ge stalten, anders werden, δημοτικὸς ἐξ ὀλιγαρχικοῦ γεγονώς Plat. Rep. IX, 572 d; ἐκ πλουσίου πένητα Xen. An. 7, 7, 28; δηίοισι χάρμα γενέσϑαι Iliad. 6, 82, ihnen zu einem Gegenstande der Freude werden; αἴ κέν τι φόως Δαναοῖσι γένηαι πατρί τε σῷ Τελαμῶνι 8, 282, zum Heil, zum Tröster, Retter werden; πάντα δὲ γιγνόμενος πειρήσεται, ὅσσ' ἐπὶ γαῖαν ἑρπετὰ γίγνονται, καὶ ὕδωρ καὶ ϑεσπιδαὲς πῦρ Odyss. 4, 417, alle möglichen Gestalten annehmen; παντοῖος γ., ich biete alles auf, Her. 3, 124. 7, 10, 3; τί γένωμαι, was soll aus mir werden, Aesch. Spt. 297; Theocr. 15, 51; οὐκ ἔχοντες ὅ, τι γένωνται Thuc. 2, 52; ἄλλοις παραδείγματι Plat. Gorg. 525 b; oft periphrastisch, z. B. κωλυτὴς γ. τινος, = κωλύειν, Thuc. 3, 23; μηνυτὴς γ. = μηνύειν, 3, 2; κλοπεὺς γ. Soph. Phil. 78; μὴ προδοὺς ἡμᾶς γένῃ Ai. 585; μὴ σαυτόν ϑ' ἅμα κἀμὲ κτείνας γένῃ Phil. 762; μὴ ἀπαρνηϑεὶς γίγνῃ Plat. Soph. 217 c; vgl. Lgg. V, 737 c VII, 788 d. – Hierher gehören Vrbdgn, wie a) c. gen., γενόμενος τῶν βασιληΐων δικαστέων, in die Zahl der königl. Richter aufgenommen, Her. 5, 25; γεραιτέρων γίγνεσϑαι, älter werden, Xen. Cyr. 1, 2, 15; τούτων γενοῦ μοι, werde mir ihrer Einer, Ar. Nubb. 107; τῆς βουλῆς γίγν., in den Senat treten, D. C. 36, 11; – τινὸς γιγ., in Jemandes Gewalt kommen; ἑαυτοῦ, seiner Herr werden, Soph. O. C. 665; sein eigener Herr sein, Plat. Phaedr. 250 a; vgl. Dem. 2, 30. 4, 7; ἡ νίκη γίγνεταί τινος Xen. Hell. 4, 3, 20. Von Sp. noch weiter ausgedehnt, z. B. ἐλπίδος γ., der Hoffnung sich überlassen, Plut. Timol. 3, v. l. ἐπ' ἐλπίδος γ.; vgl. Phoc. 23; τῆς ἐπιϑυμίας γ., D. C. 61, 14. – b) c. dat., zu Theil werden; von Erbschaften, Thuc. 5, 49; Isae. 11, 10 u. sonst; οὐκ ἂν ἔμοιγε ἐλπομένῳ τὰ γένοιτο, ich dürfte das nicht hoffen, Od. 3, 228; ἡδομένοισιν ἡμῖν οἱ λόγοιγεγόνασι, wir freuen uns darüber, Her. 9, 46; vgl. Thuc. 5, 111; – τὰ ἱερὰ γίγνεται, sie fallen gut aus, Xen. An. 6, 2, 9 u. öfter; τὰ σφάγια ἐγίνετο (χρηστά) Her. 9, 61. 62; τὰ διαβατήρια ἐγένετο Thuc. 5, 55. – c) c. praeposit., ἐν μεγάλῃ ἐξουσίᾳ, ἐν ἡδοναῖς, Plat. Gorg. 526 a Legg. I, 635 c; ἐν σκέψει περί τινος IX, 858 a, was schon in die Bdtg – 3) gehen, kommen, übergeht, die es bei Präpositionen, die eine Bewegung anzeigen, hat, od. hingekommen sein, sich befinden; ἔς τι Her. 5, 87; ἔν τινι Xen. An. 4, 3, 29: ἐπὶ τόπῳ 3, 4, 49; πρὸς τοῖς γεῤῥοφόροις Plat. Lach. 191 c; πρὸς ἡδονῇ, ἐπὶ τέλει VII, 532 b IX, 585 a; πρὸς τὸ ἰᾶσϑαι X, 604 e; ἐνταῠϑα λόγου γεγόνασι IX, 588 b; κατὰ τὴν λίμνην Phaed. 114 a; u. so oft. Uebertr., ἐν ἑαυτῷ ἐγένετο, er ging in sich, Xen. An. 1, 5, 17; vgl. Soph. Phil. 938; so auch ἐντὸς ἑαυτοῦ γίγνεσϑαι Her. 1, 119. Dah. in mannigfachen Umschreibungen, ἐν ποιήσει, ἐν πείρᾳ γίγνεσϑαι u. ähnl., wie versari in aliqua re, sich womit beschäftigen; περὶ τὸ συμβουλεύειν Isocr. 3, 12; πρὸς ἑαυτῷ γ., nachsinnend werden, Plut. Ant. 32; μετά τινος u. σύν τινι γ., auf jemandes Seite treten, sein, Plat. Apol. 32 c; Xen. Cyr. 5, 3, 8; ὑπό τινι γ., unter jemandes Botmäßigkeit kommen, Thuc. 6, 86; Xen.; – ἔκ τινος γ., herausgehen, z. B. ἐξ ἀνϑρώπων, sterben, Her. 1, 1 u. Sp. Vgl. noch διά. – 4) zu stehen kommen, gelte n, αἱ τριχίδες εἰ γενοίαϑ' ἑκατὸν ὀβολοῦ, wenn 100 einen Obol gelten, Ar. Equ. 662; ὁ σῖτος ἐγένετο ἑκκαίδεκα δραχμῶν Dem. 34, 39.
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99 γνώμη
γνώμη (γνῶναι), ἡ, 1) Erkenntnißvermögen, Verstand, Vernunft, u. übh. Geist; Pind. N. 10, 89 u. sonst; γνώμης σύνεσις, Einsicht des Geistes, Thuc. 1, 75: vgl. Plat. Rep. V, 476 d; αἱ γνῶμαι δεδουλωμέναι ἦσαν ἁπάντων ἀνϑρώπων Menex. 240 a; γνώμαις καὶ σώμασι σφαλλόμενοι Xen. Cyr. 1, 3, 10; εἰ γνώμην ἔχεις, wenn du verständig bist, Ar. Ach. 395; ἐν τῇ γνώμῃ παραστῆναι, im Geiste vorschweben, Dem. 4, 17; τὴν γνώμην προςέχειν τινί, auf etwas achten, aufmerksam sein, Her. u. Folgde; auch abs., aufpassen, Thuc. 1, 95; πρὸς ἑτέρῳ τινὶ τὴν γνώμην ἔχειν, seinen Geist auf etwas Anderes richten, Aesch. 3, 192; πρός τι, seinen Sinn auf etwas richten, geneigt sein, Thuc. 2, 25. 5, 13 u. sonst; ἐν γνώμῃ γίγνεσϑαί τινος, nach Jemandes Sinn sein, ihm lieb sein, Her. 6, 37; übh. Sinn, ὅστις γνώμῃ μὴ καϑαρεύει, wer nicht reines Sinnes ist, Ar. Ran. 355; εὐσεβεῖ γνώμᾳ φυλάσσοντες μακάρων τελετάς Pind. Ol. 3, 41, mit frommem Sinne. – 2) Erkenntniß, Einsicht, ἡ τοῦ ἐπιεικοῦς κρίσις ὀρϑή Arist. Eth. 6, 11; γνώμην ἱκανός, einsichtsvoll, Her. 3, 4; γνώμης ἁμάρτημα, ein verkehrter Plan, Thuc. 2, 55; πάσῃ τῇ γνώμῃ, mit allem Vorbedacht, 6, 45; γνώμῃ ἐκόλαζεν, er strafte mit Ueberlegung, aus Grundsatz, Xen. An. 2, 6, 9. – 3) Urtheil, Beschluß; bes. von Senatsbeschlüssen u. richterlichen Entscheidungen; γνώμην ἔχειν u. οὕτω γν. ἔχειν περί τινος, u. mit folgdm inf., glauben, meinen; Thuc. 7, 15; c. partic., ὡς κατὰ γῆν ἀναχωρήσοντες 7, 72; ὡς ἤδη κεκρατηκώς Xen. Cyr. 6, 2, 4; γνώμην ποιεῖσϑαι, dafürhalten, beschließen od. vorschlagen, Thuc. 1, 128 u. A.; κοινῇ γνώμῃ χρεώμενοι, nach gemeinsamem Beschluß, Her. 5, 63; γνώμην ἀποδείκνυσϑαι, ἀποφαίνεσϑαι, ϑέσϑαι, seine Meinung kundthun, abgeben, Plat. Gorg. 446 c; Her. 1, 207. 3, 80; Ar. Eccl. 658; Soph. Phil. 1448 u. öfter; γνώμην ἐςφέρειν, vorschlagen, Her. 3, 80; γνῶμαι προκέατο 3, 83; γνώμην τινὸς ἐμπιπλάναι, Jemandes Willen erfüllen, Xen. An. 1, 7, 8; vgl. Dem. 21, 91; ἐκπιμπλάναι Xen. Hell. 6, 1, 15; gew. in diesen Vrbdgn ohne Artikel, vgl. Krüger zu Xen. An. 1, 6, 9; τῆς αὐτῆς γνώμης ἐχόμενος Thuc. 1, 140; εἶναι 1, 113; ἑστάναι πρὸς τὴν γνώμην τινός, sich zu Jemandes Ansicht bekennen, 4, 56; ἀπὸ γνώμης, nach Ueberzeugung, Aesch. Eum. 644; ἀπὸ τοιᾶςδε γνώμης, in folgender Absicht, Thuc. 3, 92; ἀφ' ἑαυτοῦ γνώμης, nach eigenem Willen, aus eigenem Antriebe, 4, 68; κατὰ γνώμην τινός, nach Jemandes Willen, Her. 5, 3, oft; Eur. Andr. 737, wie Folgde; auch γνώμην allein, nach meiner Meinung, Ar. Pax 232 u. öfter; παρὰ γνώμην, wider Willen, Aesch. Suppl. 454 u. Folgde; auch = wider Erwarten, Thuc. 4, 40; ἐκ μιᾶς γνώμης, einstimmig, Dem. 10, 51, wie Plut. Cam. 40; μιᾷ γνώμῃ, dasselbe, Thuc. 6, 17; διὰ μιᾶς γνώμης εἶναι Isocr. 4, 138; vgl. ἐς τωὐτὸ αἱ γνῶμαι συνέδραμον Her. 1, 53; κατὰ τωὐτὸ αἱ γνῶμαι συνεξέπιπτον, die Meinungen fielen übereinstimmend aus, 1, 206; ἐπὶ τὸ αὐτὸ φέρουσιν αἱ γνῶμαι Thuc. 1, 79; ξυμφέρεσϑαι γνώμῃ, sich in der Ansicht vereinigen, 4, 65; ἀλλοῖος γίγνομαι τὴν γνώμην, ich ändere meine Ansicht, 4, 106; ἡ τείχους γνώμη, der Zweck der Mauer, die Absicht, in der sie errichtet ist, 8, 90. – Auch = irrige Meinung, Wahn, Soph. Ai. 51. – 4) γνῶμαι, Sinnsprüche, in kurzen Versen ausgedrückte Lebensregeln weiser Männer, Aesch. 3, 135; Arist. rhet. 2, 21 u. Sp. – 5) = γνώμων, Kennzeichen, Theogn. 60; Kennzahn, Arist. H. A. 6, 22.
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100 εὕρημα
εὕρημα, τό, selten u. erst bei Sp. εὕρεμα (w. m. s.), 1) das Gefundene, der Fund; εἴϑ' ὁ Βακχεῖος ϑεὸς εὕρημα δέξατ' ἔκ του Νυμφᾶν Soph. O. R. 1106; σῶσαι τόδ' εὕρημα Eur. Ion 1349. Daher = unverhoffter Gewinn, τί τοῦδ' ἂν εὕρημ' εὗρον εὐτυχέστερον Eur. Med. 553; εὕρ. γὰρ τὸ χρῆμα γίγνεται τόδε El. 606; εὑρήμασι μέγα πλούσιος ἐγένετο Her. 7, 190; εὕρημα εὕρηκα 7, 10, 4; 8, 109; ἐκείνοις τοῖς δυςτυχοῦσι εὕρ. εἶναι, für sie sei es ein Gewinn, Thuc. 5, 46; εὕρημα ἐδόκει εἶναι, ein unverhoffter Gewinn, Xen. An. 7, 3, 13, wie εὕρημα ποιεῖσϑαί τι, Etwas für Gewinn achten, 2, 3, 18; vgl. εὕρημα ἔχειν Is. 9, 26. – 2) das Erfundene, Erfindung, ἀριϑμῶν καὶ μέτρων εὑρήματα Soph. frg. 379; πολλῶν λόγων Eur. Hec. 248, öfter; Ar. Nubb. 561; Plat. Theaet. 150 c Prot. 326 d u. Folgde; πᾶς νόμος εὕρημα καὶ δῶρον ϑεῶν Dem. 25, 16; – τῆς συμφορᾶς, ein Heilmittel dagegen, Eur. Hipp. 716; vgl. Dem. 26, 26 τὰ ἀῤῥωστήματα τοῖς τῶν ἰατρῶν εὑρήμασι καταπαύεται, die Erfindungen künstlicher Heilmittel.
См. также в других словарях:
είναι — βλ. είμαι … Dictionary of Greek
εἶναι — εἰμί sum pres inf act … Greek morphological index (Ελληνική μορφολογικούς δείκτες)
εἷναι — ἵημι Ja c io aor inf act ἵημι Ja c io aor inf act … Greek morphological index (Ελληνική μορφολογικούς δείκτες)
Ἐγὼ γὰρ λάλος, οὐκ’ ἀνδριὰς εἶναι βούλομαι. — ἐγὼ γὰρ λάλος, οὐκ’ ἀνδριὰς εἶναι βούλομαι. См. Молчит как статуя … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)
Ἡγεῖτο γὰρ ἀνθρώπου εἶναι τὸ ἁμαρτάνειν. — ἡγεῖτο γὰρ ἀνθρώπου εἶναι τὸ ἁμαρτάνειν. См. Человеку свойственно ошибаться … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)
Πολεμίους εἶναι πάντας πᾶσι. — πολεμίους εἶναι πάντας πᾶσι. См. Козла бойся спереди, коня сзади, а человека со всех сторон … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)
Πολυτελές ἀνάλωμα εἶναι τὸν χρόνον. — πολυτελές ἀνάλωμα εἶναι τὸν χρόνον. См. Время деньги … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)
Ὡς ... εἶναι σμικρἀ ταῦτα μεγάλοισι συμβάλλειν. — ὡς ... εἶναι σμικρἀ ταῦτα μεγάλοισι συμβάλλειν. См. Но можно ль малу вещь великой уподобить? … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)
Τὸ τῶν πολλῶν εἶς εἶναι. — τὸ τῶν πολλῶν εἶς εἶναι. См. Человек дюжинный … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)
Τῆς παιδείας τὰς μὲν ῥίζας εἶναι πικράς, γλυκεῖς δὲ τοὺς καρπούς. — Τῆς παιδείας (ἔφη Ἀριστοτέλης) τὰς μὲν ῥίζας εἶναι πικράς, γλυκεῖς δὲ τοὺς καρπούς. См. Корень ученья горек, а плоды сладки … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)
τι ην είναι — (τί ἦν εἶναι, τὸ) Α αριστοτελικός όρος ο οποίος χρησιμοποιήθηκε για τη δήλωση τής φράσης ὄντως ὄν, τής πραγματικής υπόστασης, τής ουσίας ενός πράγματος … Dictionary of Greek