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1 ὁ
ὁ, ἡ, τό, eigtl, ΤΌΣ, ΤΉ, τό, einfachstes Demonstrativ-Correlativum zu ΠΌΣ, das aber wie οὗτος u. ὅδε im nom. masc. u. fem. sing. u. plur. das charakteristische τ der Demonstrativa verloren hat (ὁ, ἡ, οἱ, αἱ sind überdies Atona); nur τοί u. ταί erhalten, an einzelnen Stellen bei Hom. durch das Metrum geschützt; τοὶ μὲν – τοὶ δέ Aesch. Spt. 277. 480; Soph. Ai. 1383; gen. τοῦ, ep. τοῖο; dat. fem. plur. bei Hom. τῇσι, τῇς; ταῖς erst H. h. Merc. 200, v. l. ταῖςδε; – der, die, das; – 1) als reines Demonstrativum, bei Hom. vorherrschend im Gebrauch; – a) substantivisch gebraucht; ὁ γὰρ ἦλϑε, denn der war gekommen, Il. 1, 12, u. so überall bet Hom., bald nachdrücklicher hinweisend auf das eben Gesagte, bald schwächer die dritte Person überh. bezeichnend und unserm »er, sie, es« entsprechend, obgleich diese Uebersetzung sich immer von der lebhaften und plastischen homerischen Darstellung entfernt, die dadurch, daß sie immer wie mit dem Finger hinweiset, die Person als unmittelbar gegenwärtig vor das Auge des Hörers hinstellt; man vgl. z. B. ὡς ἔφατ' εὐχόμενος, τοῠ δ' ἔκλυε Φοῖβος Ἆπόλλων, den hörte Apollo, mit dem uns geläufigeren schwächeren » ihn hörte Apollo«, und halte damit die im Gebrauche der Pronomina ebenfalls einfachere und ärmere Sprache der Kinder und des Volkes zusammen; αὐτὰρ ὁ τοῖσιν ἀφείλετο νόστιμον ἦμαρ, aber der nahm denen den Tag der Rückkehr, d. i. der aber nahm ihnen. Besonders sind die Fälle, wo so zwei verschiedene Personen bezeichnet werden, zu merken, wo die spätere ausgebildetere Sprache eine näher und eine ferner stehende unterscheidet, oder die Verschiedenheit als unwesentlich verwischt; οὐδ' ἐδύναντο οὔϑ' ὁ τὸν ἐξελάσαι οὔϑ' ὁ τὸν ἂψ ὤσασϑαι, Il. 15, 417, wo man entweder mit οὗτος u. ἐκεῖνος unterscheiden oder allgemeiner ὁ ἕτερος τὸν ἕτερον sagen würde, Hom. aber wieder hinzeigend redet, weder der konnte den heraustreiben, noch der den von sich zurückstoßen; ὁ τῷ πολέμιζε, Il. 15, 539, öfter. – Sehr verschieden hiervon ist das in Plat. Legg. einigemal vorkommende τὸν καὶ τόν, VI, 784 c, τῇ καὶ τῇ ἀτιμίᾳ, IV, 721 b, οὔτε τοῖς οὔτε τοῖς, III, 701 e, was unserm »der und der« entspricht, worin die hinzeigende Kraft ganz abgeschwächt ist u. ein beliebiger Gegenstand ohne bestimmte Entscheidung bezeichnet wird; vielleicht kam diese Verbindung in der gewöhnlichen Sprache häufig vor, obwohl auch Pind. Ol. 2, 53 sagt ὁ μὰν πλοῦτος ἀρεταῖς δεδαιδαλμένος φέρει τῶν τε καὶ τῶν καιρόν; vgl. Lys. 19, 59, καί μοι κάλει τὸν καὶ τόν, u. Dem. 9, 68, wo das Gerede der Leute lautet ἔδει γὰρ τὸ καὶ τὸ ποιῆσαι καὶ τὸ μὴ ποιῆσαι. – Eben so findet sich ὁ, ἡ, τό noch bei Her., den Doriern u. den attischen Dichtern gebraucht; καὶ τούς, Her. 1, 86 (über καὶ οἵ, welches wegen καὶ ὅς mit dem Accent versehen wird, obwohl es ebenfalls dies einfache Demonstrativum ist, s. ὅς); τοῦ εἵνεκα, ἵνα –, ὅτι –, deswegen, damit –, weil –, 3, 46. 8, 85; sogar τοῦ αἵματος ἐμπίνει, für τούτου, dessen Blut, 4, 64; öfter ὁ δέ, τὸν δέ u. ä.; καὶ τοῖσι οὐδεὶς ἀντέβαινε, Aesch. Prom. 234; ἀνὴρ γυνή τε χὥτι τῶν μεταίχμιον, Spt. 179; καὶ τὸν οὐκ ἐκλύσεται, Eum. 166; τῶν γὰρ οὐ δεῖται πόλις, Suppl. 453; τό μοι ἔννεπε, τί σοι χρεὼν ὑπουργεῖν, das sage mir, Soph. Phil. 192; τῆς γὰρ πέφυκα μητρός, von der bin ich geboren, die ist meine Mutter, O. R. 1082, vgl. 200; u. so oft auch bei Eur. ὁ δέ, ὁ γάρ, u. mit Präpositionen, πρὸς τῷ, ἐπὶ τοῖσι, οἰκτρὰν φίλοισιν, ἐκ δὲ τῶν μάλιστ' ἐμοί, Alc. 274; so einzeln auch in attischer Prosa; ἐν τοῖς πρῶτοι, Thuc. 1, 6 (vgl. μάλιστα u. a. superlat.); πρὸ τοῦ, vor dem, auch προτοῦ geschrieben, wobei man gewöhnlich χρόνου ergänzt; καὶ τὸν κελεῦσαι, Xen. Cyr. 1, 3, 9; καὶ τὸν εἰπεῖν, Plat. Conv. 174 a; καὶ τὸν ἰέναι, 213 a; ἐν δὲ τοῖς, Euthyd. 303 c, u. ähnl., bes. in dem von Hom. an bei allen Schriftstellern üblichen ὁ μὲν – ὁ δέ, οἱ μὲν – οἱ δέ, u. durch alle Casus, einen Gegensatz und gewöhnlich eine Eintheilung ausdrückend (der zwar – der aber), der eine – der andere, dieser – jener; auch, bes. τὸ μὲν – τὸ δέ, durch theils – theils zu übersetzen, vgl. Od. 2, 46. 11, 443, welche Uebersetzung auch für den Fall zu wählen ist, wenn sich die Eintheilung auf ein nomen im sing. bezieht, πηγὴ ἡ μὲν εἰς αὐτὸν ἔδυ, ἡ δὲ ἀποῤῥεῖ, Plat. Phaedr. 255 c, vgl. Legg. VIII, 838 a u. 839 b; bezieht sich die Eintheilung auf ein nomen im plur., so steht dies gew. im gen., τῶν δὲ αἱ μὲν λεπτὰς ὀϑόνας ἔχον, οἱ δὲ χιτῶνας, Il. 18, 595; doch häufig findet es sich auch in gleichem Casus mit dem folgenden Pronomen, so daß die Eintheilung als eine nachträglich hinzugefügte erscheint, gleichsam die Apposition bildend zu dem voraufgeschickten Gesammtbegriff, δὴ τότ' ἀνασχομένω, ὁ μὲν ἤλασε δεξιὸν ὦμον, Ἰρος, ὁ δ' αὐχέν' ἔλασσεν, Od. 18, 95, wo noch das Hinzeigende hervorzuheben ist, der hier – der aber, wie ll. 7, 306; vgl. Hes. O. 160; Νεστορίδαι δ', ὁ μὲν οὔτασ' 'Ἀτύμνιον –, Il. 16, 517, vgl. Od. 19, 230; τὼ παῖδε φημὶ τώδε, τὴν μὲν ἀρτίως ἄνουν πεφάνϑαι, τήν δ' ἀφ' οὗ τὰ πρῶτ' ἔφυ, Soph. Ant. 557, vgl. 22; ἐν τούτῳ οἱ φίλοι τῷ Κύρῳ προςῆγον οἱ μὲν Καδουσίους αὐτοῦ μένειν δεομένους, οἱ δὲ Ὑρκανίους, ὁ δέ τις Σάκας, ὁ δέ τις Γωβρύαν, manche auch, Xen. Cyr. 6, 1, 1; so mit τις auch τὰς μὲν εἶναί τινας ἡδονὰς ἀγαϑάς, τὰς δέ τινας κακάς, Plat. Phil. 13 c; ἡδοναί τινές εἰσιν αἱ μὲν ἀγαϑαί, αἱ δὲ κακαί, Gorg. 499 c; οἱ μὲν – τοὶ δέ steht Il. 10, 541; auch τὰ μὲν – τὰ δέ, wie τὸ μὲν – τὸ δέ, in Beziehung auf ein Adjectivum oder Verbum, theils – theils, νόμοισι τὰ μὲν Κρητικοῖσι, τὰ δὲ Καρικοῖσι χρῶνται, Her. 1, 173; καὶ ταύτην τὴν ἡμέραν οὕτως ἐπορεύϑησαν τὰ μέν τι μαχόμενοι, τὰ δὲ καὶ ἀναπαυόμενοι, Xen. An. 4, 1, 15; vgl. Thuc. 1, 118; Plat. Phaed. 96 d Rep. V, 458 d. – Auch verschiedene Casus des Pronomens werden so verbunden, τοὺς μὲν τιμωρεῖσϑαι, τῶν δὲ ἐφίεσϑαι, Thuc. 2, 42; οἱ μὲν – πρὸς δὲ τούς, Isocr. 4, 82; παρὰ μὲν τῶν μικρὰ κεκόμισμαι, τῷ δὲ καὶ προςοφείλων ἐγγέγραμμαι, Dem. 27, 63. – Aber auch ohne ein vorangegangenes ὁ μέν steht oft ὁ δέ allein, von Hom. an überall, deraber, um das Subject des Folgenden im Gegensatz hervorzuheben, wie auch ὁ μέν steht, ohne daß ihm gerade ὁ δέ entspricht, für welches vielmehr entweder das Wort selbst steht, auf das ὁ δέ hinweisen würde, Il. 23, 4. 24, 722, oder mit veränderter Construction ἀλλά, Od. 7, 305, od. ἄλλος δέ u. ä. folgen; ὁ – ὁ allein Il. 15, 417. 22, 200. – Auffallend braucht Her. so ὁ δέ im zweiten Gliede eines Satzes, um das in dem ersten Satzgliede nur durch die Person des Verbums bezeichnete Subject bestimmter hervorzuheben (wie Hom. ὅ γε), z. B. τὴν μὲν αἰτίην οὐ μάλα ἐξέφαινε, ὁ δὲ ἔλεγέ σφι, 6, 3, er zeigte die Ursache nicht an, sagte ihnen aber; so auch εἰ δὲ ταῦτα μὲν οὐ ποιήσουσι, οἱ δὲ πάντως διὰ μάχης ἐλεύσονται, 6, 9; vgl. 6, 133; auch im Nachsatze, 6, 30 (vgl. aber δέ). – Auch der ionische Gebrauch von ὁ vor dem Relativum, τόν, ὅς, Il. 19, 326, εἰ μὴ τῶν οἵ, Od. 17, 383, τῶν ὅσσοι, Il. 17, 171, τάων αἳ πάρος ἦσαν, Od. 2, 119, vgl. ϑάλαμον τὸν ἀφίκετο, τόν ποτε τέκτων ξέσσεν, Od. 21, 42, ἐφάμην σε περὶ φρένας ἔμμεναι ἄλλων τῶν, ὅσσοι Λυκίην ναιετάουσιν, du übertreffest an Verstand die anderen, die nämlich, so viel ihrer Lykien bewohnen, Il. 17, 172, findet sich bei den Attikern, wo aber gewöhnlich der relative Satz nur Umschreibung e nes Begriffes ist oder doch als Eins zusammengefaßt werden soll, so daß auch hier die hinzeigende Kraft abgeschwächt ist und man die Beispiele mit denen zusammenstellen kann, wo der Artikel vor einen ganzen Satz gesetzt ist, vgl. Plat. Critia. 115 b, ἔφερε τὸν ἥμερον καρπόν, τόν τε ξηρόν, καὶ τὸν ὅσος ξύλινος; Phil. 37 a steht dem τὸ δοξαζόμενον zur Seite τό γε ᾡ τὸ ἡδόμενον ἥδεται; so auch τῇ ᾗ φὴς σὺ σκληρότητι, mit der von dir so genannten, Crat. 435 a; ἐκείνου ὀρέγεται τοῦ ὅ ἐστιν ἴσον, Phaed. 75 b; ἐκ τῶν ὅσα πυρὶ καὶ γῇ κεράννυ-ται, Prot. 320 d, für das allerdings häufigere τῶν κεραννυμένων; auch sonst oft bei Plat.; auch Dem. 22, 64 vrbdt σώζειν τοὺς τοιούτοτς καὶ μισεῖν τοὺς οἷός περ οὗτος. – Von einzelnen Casus, die so substantivisch stehen, merke man Folgendes: Τῷ, wofür einige alte Grammatiker τῶ schreiben wollten, desw egen, τῷ νῦν Ἀτρείδῃ Ἀγαμέμνονι ἧσαι ὀνειδίζων, ll. 2, 250, vgl. 1, 418; τῷ τοι, ὦ φίλε, μᾶλλον σκεπτέον ἐξ ἀρχῆς, Plat. Theaet. 179 d; auch = da nn, in dem Falle, τῷ κε τάχ' ἠμύσειε πόλις Πριάμοιο, Il. 4, 290, vgl. Od. 3, 224. 18, 375. – Τό, de sha lb, Il. 17, 404, vgl. 19, 213. 23, 547 Od. 8, 332. – Τῇ, vom Orte, als Correlativum zu πῇ, da, daselbst, hier, auf diesem Wege, Il. 5, 752. 858. 8, 327. 11, 499 u. bei den Folgdn; τῇ οὐδεὶς τέτακτο φύλακος, Her. 1, 84. Nach dem unter 2) Bemerkten auch relativisch wo, wie man z. B. Il. 12, 118 erklärt, εἴσατο γὰρ νηῶν ἐπ' ἀριστερά, τῇπερ Ἀχαιοὶ ἐκ πεδίου νίσσοντο –· τῇ ῥ' ἵππους – διήλασεν, vgl. 21, 554. 23, 775 Od. 4, 229; ἔϑαψαν αὐτὸν τῇπερ ἔπεσε, Her. 1, 30. Zuweilen auch bei Verbis der Bewegung, dahin, τῇ ἐνόρουσε, Il. 11, 149. 12, 124. 15, 46; auch τῇ γὰρ φίλον ἔπλετο ϑυμῷ, 10, 531; Hes. O. 210. Auch = auf diese Weise, τῇπερ τελευτήσεσϑαι ἔμελλεν, so sollte es vollendet werden, Od. 8, 510; τῇ γέ μοι φαίνεται εἶναι ἀληϑές, Her. 7, 139; u. relativisch, ὥςτε αὐτῷ πάντα ἀποβεβήκοι τῇπερἐκεῖνος εἶπε, 1, 86; u. indirect fragend, εἴρετο, τῇ ἔκρινάν οἱ τὴν ὄψιν, 1, 120. Wiederholt τῇ μὲν – τῇ δέ, bes. vom Orte, hier – dort, bald hier – bald dort; δελφῖνες τῇ καὶ τῇ ἰϑύνεον, Hes. Sc. 210; τῇ μὲν γὰρ ἄνοδον, τῇ δὲ εὔοδον εὑρήσομεν τὸ ὄρος, Xen. An. 4, 8, 10; auch = theils – theils, Plat. Theaet. 158 e Polit. 574 e Conv. 211 a; Eur. Or. 350. – Τοῦ, deswegen, Od. 24, 425, vgl. Il. 21, 458. – Mit Präpositionen von der Zeit, ἐκ τοῦ, seitdem, πρὸ τοῦ, vor dem, ἐν τῷ, unterdessen, Hom. u. Folgde. – Auch auf die erste Person bezieht sich bei Hom. ὁ, Il. 16, 835, ὅ σφιν ἀμύνω ἦμαρ ἀναγκαῖον, der hier, derich, woes Andere als Relat. fassen (s. unt, 2). – Uebrigens ist die Ansicht einiger alter Grammatiker, welche ὅ, ἥ, οἵ, αἵ schreiben wollten, wo diese Formen die volle hinzeigende Kraft haben, nicht durchgedrungen, nur Il. 10, 224 ist bei Wolf u. Spitzner noch stehen geblieben σύν τε δύ' ἐρχομένω, καί τε πρὸ ὃ τοῦ ἐνόησεν, der Deutlichkeit wegen für πρὸ ὁ τοῦ ἐνόησεν, wie Bekker schreibt; Spitzner schreibt sogar οἳ δ' ἄρ' ἴσαν – Ἀχαιοί, Il. 3, 8, u. so immer, s. zu Il. 1, 9. – b) adjectivisch, wohin nicht Verbindungen zu ziehen sind wie ὁ δὲ δεύτερος ἔλϑοι, Il. 21, 207, wo δεύτερος Prädicat ist, als der zweite, wie auch 1, 20 erklärt werden kann, παῖδα δ' ἐμοὶ λῦσαί τε φίλην τά τ' ἄποινα δέχεσϑαι, das, was er in den Händen hält, als Lösegeld anzunehmen. Am einfachsten u. die ursprüngliche hinweisende Kraft am deutlichsten zeigend, wenn es steh auf einen Relativsatz bezieht, ὁ ξεῖνος, τὸν πάντες ἀτίμων, der Fremdling, den alle beschimpften, Od. 23, 28, oder wenn das subst. nur im Verlaufe des Satzes erklärend hinzugefügt ist, αἴ κεν πως ἐϑέλῃσιν ἐπὶ Τρώεσσιν ἀρῆξαι, τοὺς δὲ κατὰ πρύμνας τε καὶ ἀμφ' ἅλα ἔλσαι Ἀχαιούς, ob er nicht den Troern helfen wolle, die aber zu den Schiffen u. an das Meer in die Enge treiben wolle, nämlich die Achäer, Il. 1, 409, vgl. 1, 472. 4, 20. 12, 196, öfter; Hes. Th. 632, wie man auch noch bei Soph. auffassen kann ὁ δ' εἶπεν – Ὀδυσσεύς, Phil. 371, vgl. Ai. 767 O. R. 1171. – Aber auch sowohl bei nom. propr., als bei Appellativen hat es, wenigstens in der Mehrzahl der Fälle, eine hinzeigende, stark hervorhebende Kraft, ἂψ δ' ὁ πάϊς – ἐκλίνϑη, der aber, nämlich der Knabe, bog sich zurüch, Il. 6, 467, u. ursprünglich ist ὁ Ιυδείδης so zu fassen, wie die eben genannten Beispiele, der, der Tydide, d. i. der Bohn des Tydeus, der bekannt, gepriesen ist, 11, 660; τὸν Χρύσην ἠτίμησε, den Chryses da, den ehrwürdigen, beschimpfte er, 1, 11; Νέστωρ ὁ γέρων, 11, 637, Nestor, der bekannte, ehrwürdige Greis, wie ὁ γέρων Πρίαμος 22, 25, der alte, der Priamos; τοῖο γέροντος, 24, 164; ἃς εἰπὼν τὸ σκῆπτρον ἀνέσχεϑε πᾶσι ϑεοῖσιν, das Seepter, das bekannte, 7, 412; τὰ τεύχεα καλά, von den berühmten Waffen des Achilleus, 21, 317. Manche fassen bei Hom. das Wort überall in dieser Weise auf und sprechen dem Hom. den att. Gebrauch des Artikels ganz ab, vgl. unter Anderen Plut. qu. Plat 10, 4; obwohl in Vrbdgn wie ἐμὲ τὸν δύστηνον ἐλέαιρε, Il. 22, 59, παῖδ' ὀλέσας τὸν ἄριστον, 24, 242, uns wenigstens das bei lebhaftem. mündlichem Vortrage leichter erklärliche Hinzeigen sehr geschwächt erscheint, doch wird aufmerksames Beachten des Zusammenhanges oft das richtige Verständniß zeigen. Vgl. τελεύτησέν τε τὸν ὅρκον, den Eidschwur, den er geschworen, 14, 280, χαίρω σευ τὸν μῦϑον ἀκοόσας, daß ich das, dies Wort gerade von dir gehört habe, 19, 185, οἶον δὴ τὸν μῦϑον ἔειπες, was sprachst du da für ein Wort, αἰεί τοι τὰ κάκ' ἐστὶ φίλα φρεσὶ μαντεύεσϑαι, 1, 107, das Traurige da (?), ἐπεὶ τὰ χερείονα νικᾷ, 1, 576, ὃς ᾔδη τά τ' ἐόντα, τά τ' ἐσσόμενα, πρό τ' ἐόντα, 1, 70; aber Od. 24, 159 οὐδέ τις ἡμείων δύνατο γνῶναι τὸν ἐόντα ist = »erkennen, daß er der sei«.
2) In der einfachen homerischen Sprache werden Erklärungssätze, welche die spätere Sprache, wie wir, mit Relativis anknüpft, auch mit diesem hinzeigenden Pronomen ausgedrückt, so daß der Satz als ein selbstständiger, mit dem vorigen unverbunden erscheint, oder, wie man gewöhnlich nach der geläufigen Schriftsprache urtheilend sagt, das Pronomen ὁ, ἡ, τό steht auch für das Relativum ὅς, ἥ, ὅ ( articulus postpositivus). Daß nur in einzelnen Versen, durch das Metrum geschützt, τοί sich erhalten hat (Αἰϑίοπες, τοὶ διχϑὰ δεδαίαται, Od. 1, 23, ϑεοί, τοὶ Ὄλυμπον ἔχουσι, Il. 17, 394), dürfte dafür sprechen, daß überall, wo der Vers es erlaubte, οἵ für τοί oder οἱ von den Grammatikern geschrieben wurde, welche die homerische Sprache in diesem Falle mit der gewöhnlichen um so lieber in Uebereinstimmung brachten, als jener demonstrativische Ausdruck der Relativsätze zu einfach u. größere Satzbildungen zerstörend erscheint. Aufmerken auf die Sprache der Kinder und des Volkes führt auch hier dem Verständniß näher; und daß Her. am häufigsten von allen anderen Schriftstellern diesen Gebrauch hat, spricht, wenn man seine ganze Darstellungsweise richtig würdigt, für die gegebene Erklärung; der Gebrauch des deutschen der für welcher hat aber eigentlich denselben Ursprung; ursprünglich ist der T-Laut nirgends Zeichen des Relativums. An vielen Stellen dürfte überdies οἱ bei Hom. dem οἵ vorzuziehen sein, z. B. Od. 19, 279, Φαιήκων ἐς γαῖαν οἳ ἀγχίϑεοι γεγάασιν· οἳ δή μιν πέρι κηρὶ ϑεὸν ἃς τιμήσαντο, viel besser so aufgefaßt: die ehrten ihn (οἱ), wie 289 ὤμνυε – νῆα κατειρύσϑαι καὶ ἐπαρτέας ἔμμεν' ἑταίρους, οἳ δή μιν πέμψουσι, richtiger οἱ, die nun werden ihn geleiten; ὅ steht so Od. 2, 262 u. Il. 16, 835, s. oben 1 a g. E. In dem ganzen ersten Gesange der Iliade, wo das einfache Relativum ὃς, theils im Anfange des Verses, theils in der Mitte durch das Metrum geschützt, v. 37. 64. 70. 78. 91. 219. 283. 405. 445. 451. 505, ἥ v. 6, οἵ 175. 250. 258. 272, ὅ für ὅτι 170, ἅ 289. 800, ὃν 94. 139. 403, ὃν μὲν – ὃν δέ 547, ἥν 603, ἐξ οὗ 6, ᾡ 162, ᾡ, τε 86. 279, ὅς τις 230, ὅ, τι u. ὃ, ττι 294. 527. 543 steht, findet sich nach der gewöhnlichen Erklärung relativisch zu fassen: in zwei Stellen ὅ, 339 im Anfang des Verses, ὃ σφῶϊ προίει, wo entweder ὅς od. ὁ zu schreiben n. » der entsandte euch« zu übersetzen ist, u. 388 μῦϑον, ὃ δὴ τετελεσμένος ἐστίν, besser ὁ, der ist nun schon vollendet; zweimal τό, ναὶ μὰ τόδε σκῆπτρον, τὸ μὲν οῦποτε φὺλλα – φύσει, 934, das wird wahrlich nicht Blätter treiben, u. ἀλλ' ἔκ τοι ἐρέω, τὸ δὲ καὶ τελεέσϑαι ὀΐω, 904, das wird aber auch, meine ich, vollendet; einmal τόν, Ἀπόλλωνι ἄνακτι, τὸν ἠΰκομος τέκε Λητώ, 36; viermal τήν, ἣν διὰ μαντοσύνην, τήν oἱ πόρε Φοῖβος Ἀπόλλων 72 (wo auch ἥν in den Vers gegangen wäre, aber des voranstehenden ἣν wegen von den Grammatifern nicht geschrieben ist, »wegen seiner Wahrsagekunst, die verlieh ihm Apollo«), λῆγ' ἔριδος, τὴν πρῶτον ἐπηπείλησ' Ἀχιλῆἵ 819, τὴν δὲ νέον κλισίηϑεν ἐβαν κήρυκες ἄγοντες, – κούρην βρισῆος, τήν μοι δόσαν υἷες Ἀχαιῶν 391, χωόμενον γυναικός, τήν ῥα βίῃ ἀἐκοντος ἀπηὐρων 431 (wo im Anfang des Verses auch ἥν stehen könnte, »zürnend um das Weib, das hatten sie nun mit Gewalt ihm genommen«); einmal τοῦ, 249, Νέστωρ ἀνόρουσε – λιγὺς Πυλίων ἀγορητής, τοῦ καὶ ἀπὸ γλώσσης μέλιτος γλυκίων ῥέεν αὐδή· τῷ δ' ἤδη δύο μὲν γενεαὶ ἐφϑίατο, wo man eben so gut, wie der Punkt vor τῷ dies zum Demonstrativ macht, auch vor τοῦ eine größere Interpunktion setzen kann: Nestor erhob sich, der helltönende Redner. Von dessen Zunge floß auch die Rede süßer als Honig. Dem waren aber schon zwei Geschlechter hingeschwunden; einmal τά, ἀλλὰ τὰ μὲν πολίων ἐξ ἐπράϑομεν, τὰ δέδασται, 125, in lebhaftem Ausdrucke, für unsere Auffassungsweise allerdings auffallend, »das erbeuteten wir, das ist getheilt«, in welcher Stelle allein der relative Gebrauch stattzufinden scheinen könnte, während in den andern zehn dieser durchaus nicht nothwendig ist. In der Mehrzahl dieser Stellen konnte, beiläufig bemerkt, diese Form des Verses wegen mit der gewöhnlichen des Relativums nicht vertauscht werden. – Bei Her. u. den Tragg. kommen ὁ, ἡ, οἱ, αἱ, von denen die letzten drei sich von ἥ, οἵ u. αἵ nur durch den Accent unterscheiden, so gebraucht nicht vor, dagegen sind die anderen Formen, die mit τ anfangen, bei Her. die gewöhnliche Form der Relativsätze, obwohl sich auch hier Vieles auf das Demonstrativum zurückführen läßt, wie gewiß τῷ δή 1, 23 zu fassen, auch Κανδαύλης, τὸν οἱ Ἕλληνες Μυρσίλον όνομάζουσι, 1, 7, die Griechen nennen den Myrsilos. Auch die Tragg. haben, um den Hiatus zu vermeiden, dieselben Formen zuweilen für d. Relativ. gebraucht; Διὸς μακέλλῃ, τῇ κατείργασται πέδον, Aesch. Ag. 512. 628; πόλιν, τὰν καὶ Ζεὺς νέμει, Eum. 878, u. öfter in den Suppl.; ἅγος δεικνύναι, τὸ μήτε γῆ μήτ' ὄμβρος προςδέξεται, Soph. O. R. 1427; σόφισμα, τῷ νιν αὐτίχ' αἱρήσειν δοκῶ, Phil. 14; μετὰ τοῦδε τυπείς, τὸν αἶσ' ἄπλατος ἴσχει, Ai. 248; wo, wie O. C. 35, kein metrischer Grund für diese Form ist; Eur. Andr. 811 Bacch. 712. In attischer Prosa und bei den Komikern kommt dieser Gebrauch nicht vor.
3) Ob bei Hom. ὁ, ἡ, τό irgendwo als bloßer Artikel erscheine, kann vielleicht zweifelhaft erscheinen, f. oben 1) a. E. Nach Hom. schwächte sich entschieden die ursprüngliche demonstrative Kraft des Wortes so ab, daß es mehr und mehr wie der deutsche Artikel gebraucht wurde, sowohl um ein Nomen als einen bestimmten Gegenstand aus den übrigen derselben Gattung auszusondern, als auch um die Gattung in ihrem ganzen Umfange anzuzeigen u. auch anderen Wörtern und Verbindungen die Geltung eines Nomens zu geben und sie als selbstständig hinzustellen. Die attische Sprache besonders erhält dadurch ein in formeller Beziehung sehr wichtiges Wort, dessen Gebrauch, in den Grammatiken ausführlich behandelt, hier nur kurz in seinen Haupterscheinungen angegeben werden soll., – a) bei nom. appellativ. entspricht es ganz dem deutschen Artikel und hat nur selten noch einen besonderen Nachdruck, indem es auf etwas Bekanntes, Berühmtes hinweis't, –. Da das unbetonte Possessivpronomen, wenn es sich auf das Subjeet des Satzes bezieht, gewöhnlich ausgelassen wird, so kann der Ariikel, der in diesem Falle immer gesetztwird, im Deutschen durch das pronom. possessiv. übersetzt werden, ἐφόνευσας τὸν ἀδελφόν, du hast deinen Bruder getödtet, – Attributive Bestimmungen des Substantivs treten zwischen diese und den Artikel, wodurch der so modificirte Begriff als eine Einheit auch äußerlich hingestellt wird, ὁ ἀγαϑὸς ἀνήρ, ὁ τῶν Ἑλλήνων πρὸς τοὺς Πέρσας πόλεμος, ἡ ἄνω πόλις, der brave Mann, der Krieg der Griechen gegen die Perser (eigtl. der griechische Perserkrieg als ein Begriff zu fassen), die Oberstadt; oder die näheren Bestimmungen werden selbstständig aufgefaßt und mit Wiederholung des Artikels dem Nomen nachgesetzt, ὁ ἀνὴρ ὁ ἀγαϑός, ὁ πόλεμος ὁ τῶν Ἑλλήνων πρὸς τοὺς Πέρσας, ἡ πόλις ἡ ἄνω, eigtl. der Mann, und zwar der brave, u. s. w.; αἱ ἄλλαι αἱ κατὰ τὸ σῶμα ἡδοναί, die übrigen, und zwar die leiblichen Vergnügen, Plat. Rep. I, 328 d. – Die pronom. demonstrativa u. possessiva haben im Griechischen den Artikel bei sich, der im Deutschen nicht übersetzt wird, οὗτος ὁ ἀνήρ, ὁ ἐμὸς παῖς, auch ὁ τοιοῠτος ἀνήρ, ein solcher Mann, wie er vorher beschrieben ist. Ueber die Stellung des Artikels dabei s. diese Wörter und die Grammatik. – Ueber das Auslassen des Artikels, das bei gewissen Wörtern häufiger als bei anderen vorkommt, worüber Ellendt lex. Soph. u. Krüger in Xen. An. sorgfältige Beobachtungen angestellt haben, sind die Grammatiken noch unvollständig; manches hier auf Bezügliche ist bei den einzelnen Wörtern selbst bemerkt. Am auffallendsten ist dies Fchlen vor Relativsätzen, λόγους ἄκουσον, οὓς ἥκω λέγων, Soph. Phil. 1251. – Auch beim vocat. steht der Artikel, wo seine zeigende Kraft mehr hervortritt, οἵ τ' ὀπάονες οἵ τ' ὄντες, οἵ τ' ἀπόντες ὁρμᾶσϑε, Soph. Ant. 1095; οἱ Θρᾷκες δεῦρο, ihr Thracier da, hierher! Ar. Ach. 155. – Selbst beim pron. pers. steht zuweilen mit Nachdruck der Artikel, τὸν ἐμέ, Plat. Soph. 239 a (s. unt,). – b) auch Eigennamen, wenn sie entweder übh. als bekannte, berühmte bezeichnet werden sollen, od. wenn darauf hingewiesen wird, daß von ihnen schon die Rede gewesen ist, erhalten häufig den Artikel, der hier am meisten an seine ursprüngliche Bedeutung erinnert. Gew. fehlt er hier, wenn eine Apposition mit dem Artikel folgt, Σωκράτης ὁ φιλόσοφος, Θουκυδίδης ὁ Ἀϑηναῖος; – ὁ Θουκυδίδης ὁ Ἀϑ. dagegen heißt »der bekannte Thucydides, und zwar der Athener«. – c) wie die näheren Bestimmungen mit dem Artikel dem Substantivum nachgesetzt werden können, δαίμονας τοὺς ἐνϑάδε, Aesch. Suppl. 770, ϑεοῖς τοῖς πάρος, Prom. 403, so stehen sie auch oft ohne Substantivum, wenn dies ein leicht zu ergänzendes ist, und bilden dann mit dem Artikel einen eigenen Begriff, οἱ ἀμφί τινα, οἱ ἐπί τινι u. ä., sc. ἄνϑρωποι od. ὄντες (s. diese Präpositionen u. Einzelnes unter den am häufigsten ausgelassenen subst., wie όδός). Bes. geläufig ist ό Διός, der Sohn des Zeus, ἡ Λητοῦς, die Tochter der Leto u. ä., bes. bei den Attikern; auch für Bruder, Freund u. dgl., – Τό u. τά mit einem folgenden gen. oft als bloße Umschreibung, die alle näheren Beziehungen eines Wortes umfassen soll, δεῖ φέρειν τὰ τῶν ϑεῶν, was die Götter schicken, Eur. Phoen. 393; τὰ μὲν ϑεῶν παρέβαν, die Befehle der Götter, Soph. Tr. 498; τὰ τῆς τύχης κρατεῖ, die Bestimmungen des Geschicks, fast = τύχη, O. R, 477; τὰ τῶν Ἀϑηναίων φρονεῖν, es mit den Athenern halken, Her., τὸ τοῦ Ὁμήρου, τὸ τοῦ Σοφοκλέους, was Hom., Soph, sagt, Plat. Theaet. 183 e Rep. I, 324 c, wie τὸ τοῦ Σόλωνος Her. 1, 86 – τὰ τῆς ὀργῆς, τὰ τῆς ἐμπειρίας, Thuc. 2, 60.7, 49; τὸ τῶν παίδων, was die Kinder gewöhnlich thun, Plat. Phaed. 77 c; τὰ τῶν ἀφρόνων, Phil. 45 e; τὰ δεσποτῶν, Aesch, Ag. 32; τὸ τῶν ἐναντίων, Spt. 357; vgl. noch folgde Stellen: Plat. Legg. II, 657 d, ἆρ' οὖν οὐχ ἡμῶν οἱ μὲν νέοι αὐτοὶ χορεύειν ἕτοιμοι, τὸ δὲ τῶν πρεσβυτέρων ἡμῶν (für οἱ πρεσβύτεροι) ἐκείνους αὖ ϑεωροῠντες διάγειν ἡγούμεϑα πρεπόντως, χαίροντες (dem Sinne nach auf πρεσβύτεροι bezogen); Rep. VIII, 563 c, τὸ τῶν ϑηρίων ὅσῳ ἐλευϑερώτερά ἐστιν (sc. τὰ ϑηρία); ἀνεμνήσϑην τὸ τῶν ἁλιέων, was die Schiffer zu thun pflegen, Xen. Oec. 16, 7. – Eben so durch Auslassung eines subst. oder des partic. ὤν ist auch der Gebrauch des Artikels bei Adverbien zu erklären, ἡ αὔρι ον, sc. ἡμέρα, der morgende Tag, ἡ Λυδιστί, sc. ἁρμονία, die lydische Tonart, οἱ ἐνϑάδε, sc. ἄνϑρωποι, die Hiesigen; οἱ πάνυ τῶν στρατιωτῶν, die Besten der Soldaten, Thuc. 8, 1. Ohne daß ein bestimmtes Nomen zu ergänzen ist, steht τό und τά vor Adverbien, bes. der Zeit, theils um sie wirklich zu Substantiven zu machen, τὸ νῦν, das Jetzt, τὸ πρίν, das Vormals, theils so, daß sie Adverbia bleiben, die nur bes. hervorgehoben werden, τὸ πάρος, eigtl. was das Frühere anbetrifft, s. die einzelnen Adverbia. – d) bei pronom. tritt der Artikel außer den unter a) erwähnten Fällen abweichend vom Deutschen noch in der Frage auf; wie Hom. sagt ποῖον τὸν μῦϑον ἔειπες; Il. 1, 552, was hast du da für ein Wort gesagt? statt ποῖός ἐστιν ὁ μῦϑος, ὃν εἶπες; vgl. ἐπὶ ποτέραν οὖν με παρακαλεῖς τὴν ϑεραπείαν, Plat. Gorg. 520 e; παρὰ τίνας τοὺς ἡμᾶς, Lys. 203 b; vgl. Phil. 20 a; auch vor das Fragepronomen wird der Artikel gesetzt, um anzudeuten, daß der in Frage stehende Gegenstand schon besprochen ist, τὸ ποῖον εὑρὼν φάρμακον νόσου; Aesch. Prom. 244, was ist das für ein Heilmittel, das er erfunden hat ? τὰ ποῖα ταῦτα; Plat. Rep. IV, 421 e, was ist das, was du sagst? τὰ ποῖα δὴ λέγεις; Phil. 13 c; τῷ ποίῳ τινὶ ἄρα προςήκει τοῦτο τὸ πάϑος πάσχειν καὶ ὑπὲρ τοῦ ποίου τινὸς δεδιέναι, Phaed. 78 b; ähnl. τὸ τί u. τὰ τί, Ar. Nubb. 778 Pax 696; ὁ ποῖος, Eur. Phoen. 1718; τῆς ποίας μερίδος γενέσϑαι τὴν πόλιν ἐβούλετ' ἄν, Dem. 1S, 64. – e) Adjectiva werden durch den Artikel zu Substantiven erhoben, οἱ ἀγαϑοί, die Guten, τὸ καλόν, das Schöne. So auch Participia ( οἱ ἔχοντες, die Reichen), welche jedesmal den Artikel bei sich haben, wenn sie für einen Erklärungssatz stehen, der, welcher, τίς οὖν ὁ λύσων σ' ἐστίν; wer ist der, welcher dich befreien wird, dein Retter? Aesch. Prom. 773; τίς ὁ μαρτυρήσων; Ag. 1487; τὰ δοκοῦντα, die Beschlüsse, ὁ βουλόμενος, jeder, der da will, wofür im Deutschen oft der unbestimmte Artikel ein gesetzt wird; οὐκ ἂν εὗρες ῥᾳδίως τὸν νύκτωρ πορευόμενον, man hätte nicht leicht Einen gefunden, der bei Nacht reif'te, Xen. Cyr. 4, 5, 6; ἕξει τὸν συγκορυβαντιῶντα, Plat. Phaedr. 228 b; ὅτι μέλλοιεν Ἀϑηναῖοι αἱρεῖσϑαι τὸν ἐροῦντα, Einen, der da eine Rede halten sollte, Menex. 236 b; μάλα γὰρ χαλεπὸν εὑρεῖν τοὺς ἐϑελήσοντας μένειν, ἐπειδάν τινας φεύγοντας τῶν ἑαυτοῦ ὁρῶσι, Leute zu finden, die da werden Stand halten wollen, Xen. Hell. 7, 5, 24; auch εἰσὶν οἱ λέγοντες, es giebt Leute, die da sagen, Plat. Gorg. 503 a. So auch in der Anrede, ἄνδρες οἱ παρεόντες, ihr Anwesenden, Her. 3, 71; und beim Prädicat, οὐκ ἆρ' ὁ πέρσων γ', ὡς ἐφάσκετ', εἴμ' ἐγώ, Soph. Phil. 114. – f) beim Infinitiv, wie im Deutschen ein abstractes Substantivum bildend, τοῦ ζῆν ἀπεστέρησεν, des Lebens, Aesch. Prom. 684; Plat. Gorg. 469 c u. sonst überall. Von diesem inf. kann auch ein accus. abhängig sein, oder andere Bestimmungen können zu ihm hinzutreten, νῦν οὖν δέδοκται ἡμῖν τοῦτο, τὸ σὲ μὴ μεϑιέναι, Plat. Rep. V, 449 d. Auch ein accus. u. inf. wird so durch den vorgesetzten Artikel als ein Begriff dargestellt, ἀλλὰ τόδε γέ μοι δοκεῖ εὖ λέγεσϑαι, τὸ ϑεοὺς εἶναι ἡμῶν τοὺς ἐπιμελομένους, Plat. Phaed. 62 h; ἥδε ἡ οἴησις, τὸ ἁρμονίαν εἶναι ξύνϑετον πρᾶγμα, 92 a, wo wir oft mit daß auflösen müssen; ἀλλ' ἴσως ἐγὼ αἴτιος τὸ σὲ ἀποκρί. νασϑαι, wahrscheinlich bin ich schuld, daß du antwortest, Lach. 190 e. – g) Ueberhaupt kann jedes Wort und jeder Satz durch Vorsetzung von τό als ein für sich bestehender Gegenstand behandelt werden, καταχρήσασϑαι τῷ Πῶς δ' ἂν ἐγὼ τοιόςδε τοιῷδε ἐπεχείρησα, Plat. Phaedr. 273 b; τῷ Ὅτι Φαίδων ἐστίν, Phaed. 102 c; ἐρωτώμενος τὸ Ποδαπὸς εἴη, als die bekannte Frage »was für ein Landsmann er sei« an ihn gerichtet wurde, Xen. An. 4, 4, 17; so bei Philosophen u. bes. Gramm. τὸ ἄνϑρωπος, τὸ λέγω, der Begriff oder das Wort Mensch, Sagen.
Bemerkt mag noch werden, daß bei Hom. das Pronomen oft in einem andern Genus steht, als das Nomen, auf das es hinweist, also nur nach dem Sinn construirt wird; τέξεις ἀγλαὰ τέκνα, σὺ δὲ τοὺς κομέειν, als ginge παῖδας vorauf, Od. 11, 2481 νεφέλη –, τὸ μὲν οὔποτ' ἐρωεῖ, als stände vorn νέφος, 12, 74; δουρὶ σάκος βάλεν, ἡ δέ, sc. ἐγχείη, Il. 21, 164; μαζὸν ἀνέσχεν – τάδε τ' αἴδεο, als stände στήϑεα davor, 22, 80. – Im Attischen wird zu einem subst. fem. gen. im Dual gew. der männliche Artikel τώ, τοῖν gesetzt.
Der gen. τοῦ u. der dat. τῷ stehen auch so orthotonirt für den gen. u. dat. des Fragepronomens τίς, also für τίνος, τίνι, und enklitisch für τινός, τινί (s. unten τίς).
Von der bei dem Artikel, bes. bei Tragg., bei einzelnen Wörtern aber auch in Prosa oft vorkommenden Krasis, worüber Ellendt lex. Soph. sehr ausführlich gehandelt hat, hier nur Folgendes: τά mit folgendem α geht in α über, τἀληϑῆ, auch in Prosa gew., τἄλλα (nicht τἆλλα, s. Wolf's Anal. I p. 431), τἀκίνητα, Soph. O. C. 830, τἀνϑρώπων, Tr. 439; – τὰ – ε in α, τἀγγενῆ, τἀμά, ϑἄτερα; – ὁ u. τό – ο u. ε in ου, οὑ' δτσσεύς, τοὔναρ, τοὔργον (so richtiger als τοὖργον), τοὔνομα, τοὔνειδος u. ä.; – ο u. α in α, τἀγαϑά, ἁ'νήρ, ἁ῎ νϑρωπος (Apoll. conj. 495); – auch ο – ε in α, ἁ῎ τερος, ϑἄτερον; – seltener η – α in α, ἁ'ρετή, ἁ' λήϑεια, Soph. Ai. 1336 Ant. 1180; – ἡ – ε in ἡ', ἡ' μή, O. R. 1463; – ω – α in α, τἀνδρί, Ai. 78; – eben so τἀνδρός, 119 u. öfter; – ου – ε in ου, τοὐπιόντος, O. R. 393. – Ueber ὁ αὐτός s. αὐτός.
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2 μέν
μέν, eigentlich = μήν, doch hat sich mit dem Vokal der Sinn abgeschwächt (wie zwar aus ze vâre). Am stärksten hat sich die Bejahung und Bekräftigung in der Betheuerungsformel ἦ μέν erhalten, welche im Homer sich in denselben Verbindungen, wie ἦ μήν findet, wie Her. 5, 93. 6, 74; auch μὴ μέν, 2, 118, vgl. 3, 99 u. sonst, wie Od. 4, 253; auch γε μέν für γε μήν scheint Her. 7, 152. 234 richtig; οὐ μέν, Od. 1, 392, oft; so auch οὐδὲ μὲν οὐδ' οἳ ἄναρχοι ἔσαν, Il. 2, 703; u. noch bei den Attikern ist diese Bedeutung dochzu erkennen in οὐ μὲν δὴ αὖ οὐδ' ἀπαλλαγῆναι τοῦ μέλλειν, jedoch auch nicht, Plat. Theaet. 148 e; οὐ μὲν δὴ οὐδὲ ταῦτ' ἄν τις εἴποι, doch auch dies nun nicht möchte Einer sagen, Xen. An. 1, 9, 13, so an das Vorige anknüpfend, daß das Folgende mit Nachdruck hervorgehoben wird, wie mit vero; vgl. noch οὐ μὲν δὴ αὐτοῠ γε μένειν οἷόντε 2, 2, 3, τοιούτων μέν ἐστε προγόνων. οὐ μὲν δὴ τοῦτό γε ἐρῶ, das jedoch nun will ich wahrlich nicht sagen, Xen. An. 3, 2, 14. Auch καὶ μὲν δή, Plat. Polit. 287 d Crat. 369 d, und nachdrücklicher, καὶ μὲν δή, ὦ Σώκρατες, σκληρούς γε λέγεις ἀνϑρώπους, da sprichst du ja wahrlich von –, Theaet. 155 e; Conv. 197; vgl. auch μὲν οὖν u. μέν τοι unten. – Am verbreitetsten ist der Gebrauch, durch μέν einen Begriff mit größerem oder geringerem Nachdruck hervorzuheben und ihn durch dies Hervorheben von andern zu unterscheiden, die ihm dann gew. mit δέ entgegengesetzt werden; in manchen Fällen, bes. wenn der Gegensatz eine Verneinung ausdrücklich enthält oder doch in sich schließt, entspricht hier das deutsche zwar, zuweilen erstens, dann, wodurch eine andere Anordnung der Begriffe ausgedrückt wird, häufig aber ist es nur durch die Stellung und durch den Ton, den man auf das hervorzuhebende Wort legt, auszudrücken. Besonders bei Aufzählung der Theile eines Ganzen, mehrerer Subjecte, die gleiches Prädicat haben, oder mehrerer Prädicate, die auf ein Subject bezogen werden, pflegen wir μέν nicht zu übersetzen. Beispiele dafür finden sich von Hom. an überall und brauchen nicht angeführt zu werden. Hier sei nur bemerkt, – a) daß μέν gewöhnlich zwar dem Worte, welches hervorgehoben u. entgegengesetzt werden soll, nachsteht, zuweilen aber auch voransteht, da man es theils gern in die zweite Stelle setzt, theils mehr den ganzen Gedanken als das einzelne Wort im Auge hat; so in dem häufigen οἱ μὲν ἄλλοι u. regelmäßig bei Präpositionen u. dem Artikel, ἀμφὶ μὲν τούτοισιν, Soph. Ai. 669, τὸ μὲν εὖ, Phil. 1125, u. so immer; ἐν μὲν τοῖς συμφωνοῦμεν, ἐν δὲ τοῖς οὔ, Plat. Phaedr. 263 h; Theaet. 167 e; πρὸς μὲν μεσημβρίαν, Xen. An. 1, 7, 6; Τισσαφέρνην μὲν πρῶτον, ἔπειτα δὲ βασιλέα, Thuc. 8, 48; vgl. Xen. An. 1, 9, 5. – Noch mehr Abweichungen ergeben sich, wenn man auf den Zusammenhang von μέν und δέ achtet, wo häufig die lebhaftere, nur den Sinn im Auge habende Darstellung der Griechen die regelmäßige Form verläßt, z. B. ὅςτις παϑὼν μέν, ἀντέδρων· νῦν δὲ οὐδὲν εἰδὼς ἱκόμην, Soph. O. C. 272, wo man etwa δρῶν δέ erwartet; ἄνδρα σοὶ μὲν ἔμπολιν οὐκ ὄντα, συγγενῆ δέ, 1158; τὴν νύκτα μὲν δήσετε, τὴν δὲ ἡμέραν ἀφήσετε, Xen. An. 5, 8, 24; οἱ μὲν ἄλλοι βάρβαροι· ἦν δὲ αὐτῶν Φαλῖνος εἷς Ἕλλην, 2, 1, 7; ὁ δ' ἰέναι μὲν οὐκ ἤϑελε, λάϑρα δὲ τῶν στρατιωτῶν πέμπων αὐτῷ ἄγγελον ἔλεγε ϑαῤῥεῖν, 1, 3, 8; vgl. noch καλῶς σὺ μὲν τοῖς, τοῖς δ' ἐγὼ 'δόκουν φρονεῖν, Soph. Ant. 553; auffallender ἥδε γὰρ γυνὴ δούλη μέν, εἴρηκεν δ' ἐλεύϑερον λόγον, Trach. 63, wo man im ersten Satzgliede ἐστίν ergänzen muß; μόλις μέν, καρδίας δ' ἐξίσταμαι τὸ δρᾶν, Ant. 1092; Thuc. behandelt auch diese Verbindung sehr frei u. verbindet z. B. 1, 67 Αἰγινῆται φανερῶς μὲν οὐ πρεσβευόμενοι, κρύφα δὲ οὐχ ἣκιστα ἐνῆγον τὸν πόλεμον, wo das particip. πρεσβευόμενοι als Erkl. zu φανερῶς hinzugesetzt ist u. der Sinn ist: obwohl sie nicht öffentlich Gesandte schickten, so schürten sie doch heimlich ganz besonders den Krieg an; vgl. Buttm. zu Dem. Mid. p. 149, der noch Plat. Crit. 44 b anführt. – b) die mit μέν u. δέ zu einander in Beziehung gesetzten Sätze sind oft durch Zwischensätze weit von einander getrennt, selten in der einfacheren Satzverbindung des Hom. u. Her., doch entspricht dem μέν in Il. 2, 494 erst in v. 511 das δέ; häufiger bei den Attikern, vgl. Thuc. 1, 36 u. 43, τοιαῦτα μὲν οἱ Κερκυραῖοι εἶπον – τοιαῦτα δὲ καὶ οἱ Κορίνϑιοι; vgl. 1, 85 u. 87, 1, 88 u. 90, 2, 88 u. 90, 3, 41 u. 90, 3, 60 u. 68, 6, 81 u. 88; Soph. Trach. 6–36; Xen. An. 1, 9, 7 u. 17. – c) auch dasselbe Wort wird vor μέν u. δέ mit Nachdruck wiederholt, eine Anaphora bildend, περὶ μὲν βουλὴν Δαναῶν, περὶ δ' ἐστὲ μάχεσϑαι, Il. 1, 258, vgl. 21, 464; Hes. Th. 656; häufig bei den Tragg. zur nachdrücklichen Hervorhebung des in beiden Satzgliedern vorkommenden Wortes, ϑεοῦ μὲν εὐνήτειρα Περσῶν, ϑεοῦ δὲ καὶ μήτηρ ἔφυς Aesch. Pers. 153, σέβομαι μὲν προςιδέσϑαι· σέβομαι δ' ἀντία λέξαι 680, vgl. Ag. 199 Spt. 894 u. sonst; ähnlich ist τέρας μὲν ϑαυμάσιον προςιδέσϑαι, ϑαῦμα δὲ καὶ παριόντων ἀκοῦσαι, Pind. P. 1, 26; dies καί tritt selten hinzu, πλουτεῖ μὲν ὄντων φίλων πολλῶν, πλουτεῖ δὲ καὶ ἄλλων βουλομένων γενέσϑαι, Xen. An. 7, 7, 42; ὁρᾶτε μὲν τὴν βασιλέως ἐπιορκίαν· ὁρᾶτε δὲ τὴν Τισσαφέρνους ἀπιστίαν, 3, 2, 4; öfter bei πᾶς, πολύς u. ähnlichen. – Die geläufigsten Verbindungen dieser Art sind οἱ μὲν – οἱ δέ, die Einen – die Anderen, τὰ μὲν – τὰ δέ, theils – theils, ἐνίοτε μὲν – ἐνίοτε δέ, ἔστι μὲν – ἔστι δέ, bald – bald, u. ähnl. – d) μέν findet sich auch in einem Satzgliede zweimal, διὰ μέν γε τῆς Σκυϑικῆς πέντε μέν, Her. 4, 48, vgl. 6, 101 (Il. 23, 311, τῶν δ' ἵπποι μὲν ἔασιν ἀφάρτεροι, οὐδὲ μὲν αὐτοὶ πλείονα ἴσασι, gehört nicht hierher, das zweite μέν ist hier das oben erwähnte für μήν stehende); Ἐτεοκλέα μὲν – οὕτω μὲν ἀμφὶ τοῠδ' ἐπέσταλται λέγειν, τούτου δέ, Aesch. Spt. 998; εἰ μὲν οὖν ἡμεῖς μὲν φύλακας ὡς ἀληϑῶς ποιοῦμεν, Plat. Rep. III, 421 a, womit das unten Gesagte zu vergleichen; und bes. in attischer Prosa, wenn zwei mit μέν u. δέ verbundene Sätze wieder jeder in Vorder- und Nachsatz zerfallen, ὁπόσοι μὲν μαστεύουσι ζῆν ἐκ παντὸς τρόπου ἐν τοῖς πολεμικοῖς, οὗτοι μὲν κακῶς ἀποϑνήσκουσιν· ὁπόσοι δέ –, Xen. An. 3, 1, 43, vgl. 5, 7, 6; οἷς μὲν γὰρ περὶ τῶν μεγίστων συμβούλοις χρώμεϑα, τούτους μὲν οὐκ ἀξιοῠμεν στρατηγοὺς χειροτονεῖν· οἷς δ' οὐδεὶς ἂν – συμβουλεύσαιτο, τούτους δ' αὐτοκράτορας ἐκπέμπομεν, Isocr. 8, 55; εἰ μέν τις μεγάλοις νοσήμασι συνεχόμενος μὴ ἀπεπνίγη, οὗτος μὲν ἄϑλιός ἐστιν ὅτι οὐκ ἀπέϑανεν· εἰ δέ τις ἐν τῇ ψυχῇ πολλὰ νοσήματα ἔχει, τούτῳ δὲ βιωτέον ἐστίν, Plat. Gorg. 512 a, wie auch Her. 2, 42 ὅσοι μὲν δὴ Διὸς Θηβαιέος ἵδρυνται ἱρόν, οὗτοι μέν νυν πάντες ὀΐων ἀπεχόμενοι αἶγας ϑύουσιν, ὅσοι δὲ τοῠ Μενδῆτος ἔκτηνται, οὗτοι δὲ αἰγῶν ἀπεχόμενοι ὄϊς ϑύουσι, u. öfter; vgl. Werfer zu Her. 2, 39 u. Buttmann zu Dem. Mid. p. 153, wo noch mehr Beispiele aus Plat. u. Xen. beigebracht, auch Fälle aufgeführt sind, wo das zweite μέν fehlt, aber zweimal δέ steht. – Statt der Partikel δέ entsprechen aber auch andere dem voranstehenden μέν, zum Theil noch nachdrücklicher den Gegensatz hervorhebend; μὲν – ἀλλά, Il. 2, 703. 3, 214; Aesch. Pers. 172 Ch. 733; Soph. Phil. 969 Trach. 327; u. in Prosa, z. B. Xen. An. 1, 7, 17; auch ἀλλ' ὅμως, z. B. σμικρὰ μὲν τάδ' ἀλλ' ὅμως – δὸς αὐτῷ, Soph. El. 442, Phil. 1354, wie ὅμως δέ, 471. 1063; ἄ ρ α, Plat. Phaedr. 263 b; – ἀτάρ, Il. 6, 84. 124. 21, 40; Soph. O. R. 1051 Trach. 54; Her. 2, 175; Plat. Theaet. 172 c; Xen. Hell. 5, 4, 17; – αὐτάρ, u. αὐτὰρ ἔπειτα, Il. 1, 50. 9, 705. 15, 405; – αὖ, Il. 11, 108; – αὖτε, Il. 1, 234 Od. 22, 5; auch Attik., vgl. Herm. Vig. p. 782; αὖϑις, Soph. Ant. 167; – καί, Il. 1, 267; – auch μέντοι, ἔπειτα, εἶτα, Soph. Phil. 1329 El. 731 O. R. 647 u. A.; bes. noch πρῶτον μέν, wo eigentlich bei ἔπειτα ein δέ ausgelassen ist, φιλοσόφῳ μὲν ἔοικας, – ἴσϑι μέντοι, Xen. An. 2, 1, 13; – γε μέντοι, Soph. O. R. 777; τοίνυν, Xen. An. 5, 1, 6. – Auch τε, vgl. Spitzner exc. VIII. zur Il., der sowohl μέν τε – δέ τε Il. 23, 590 u. öfter in Vergleichungen nachweis't, als μέν τε – οὐδέ, αὐτάρ, ἀλλά, Il. 5, 131, u. sonst auch das einfache μέν τε – δέ. Im zweiten Satze entspricht τε nur durch eine Aenderung der Structur, ὡς ἐρξάτην πολλὰ μὲν πολίτας, ξένων τε πάντων στίχας, Aesch. Spt. 906, wo man erwarten sollte πολλὰ δέ –, die anreihende Verbindung der Satzglieder aber vorgezogen ist; vgl. Ch. 578; Soph. Phil. 1045; Eur. Tr. 48 Cycl. 42; Schäf. mel. p. 23. S. auch Thuc. 7, 2 u. Herm. zu Vig. p. 836. – Nicht selten steht aber μέν allein, ohne daß ein Satzglied mit δέ aus dem Zusammenhange zu ergänzen ist, und dient dann bes. die Pronomina nachdrücklich hervorzuheben, τὴν μὲν ἐγὼ σπουδῇ δάμνημ' ἐπέεσσι, Il. 5, 893, diese zwar bändige ich schwer mit Worten, worin liegt »aber andere leicht«; σοὶ μὲν ἡμεῖς πανταχῆ δρῶντες φίλοι, dir wenigstens, wenn auch nicht den Andern, sind wir doch, wie wir auch handeln mögen, theuer, Soph. Ant. 634; ὡς μὲν λέγουσιν, Eur. Or. 8, wie sie sagen, ob's wahr ist, weiß ich nicht; ἐγὼ μὲν τοῦτον εἶναι τὸν τῶν σοφῶν ἐπιστήμονα, Plat. Prot. 312 c, wie equidem, ich für meinen Theil, was Andere sagen, kümmert mich nicht; ὡς μὲν ἐγὼ οἶμαι, Phaedr. 228 b; ἐκεῖνος μὲν ξυγχωρεῖ, Theaet. 174 e; Xen. An. 3, 1, 19. 7, 5, 8 u. sonst oft; zuweilen ist der Grund der Auslassung des δέ eine Veränderung der Structur, die bes. durch längere Zwischensätze veranlaßt wird, wie bei πρῶτον μέν, vgl. Xen. An. 3, 2, 1. 5, 9, 5. – Ein nachdrückliches doch ist es alleinstehend in der Frage: Ἕλλην μέν ἐστι καὶ ἑλληνίζει, Plat. Men. 82 b, vgl. Charmid. 153 c u. das im Anfang Gesagte.
In Verbindungen mit andern Partikeln behalten diese ihre eigentliche Bedeutung, und μέν dient bes. zur nachdrücklicheren Hervorhebung des Wortes, bei dem es steht; μὲν ἄρα, demnach, also, Hom. auch μέν ῥα; – μὲν γάρ, oft bei Hom. u. Folgdn, das δέ fehlt danach, Il. 5, 901 Od. 1, 173; νῦν μὲν γάρ, Soph. O. R. 590 u. öfter; Plat. Gorg. 523 c; auch μὲν γὰρ δή, Il. 11, 825; Plat., wie μὲν γὰρ οὖν, μὲν γάρ που, u. μὲν γάρ τε, Il. 17, 727; – μέν γε, doch wenigstens, certe, Il. 1, 216; καὶ λέγεται μέν γέ τις λόγος, Plat. Conv. 205 d; Rep. III, 406 e; auch μέν γέ που, ib. VIII, 559 b; – μὲν δή, jedoch, doch nun, Il. 1, 514. 8, 238. 11, 138; also, demnach, recapitulirend u. die Hauptsache wiederholend, 3, 457. 11, 142 Od. 21, 207; auch den Uebergang zu etwas Neuem machend, vgl. Schäf. zu D. Hal. C. V. p. 101; μάλιστα μὲν δὴ τοῦ ϑανόντος ἱμείρω, Soph. Phil. 350; ἐκ μὲν δὴ πολέμων τῶν νῦν ϑέσϑε λησμοσύναν, Ant. 150; σχολὴ μὲν δή, Plat. Phaedr. 258 e; τοῦτο μὲν δὴ ὁμολογεῖται, Gorg. 470 b; ἀλλὰ μὲν δή – γε, Phaed. 75 a; καὶ μὲν δή, Polit. 287 d; μὲν δῆτα, Soph. Ant. 547; – μέν νυν, bes. ion. = μὲν οὖν, auch μενοῠν, in einem Wort, geschrieben, bei den Attikern sehr gewöhnlich, nun, also, oft mit großem Nachdruck, μάλιστα μὲν οὖν, πάνυ μὲν οὖν, in Antworten, allerdings, freilich, auch verbessernd das in der Frage Enthaltene, wie imo vero, nein vielmehr, vgl. Soph. O. R. 705 Phil. 1364; Plat. Gorg. 466 ae; σὺ μὲν οὖν ἀπόκριναι, du vielmehr, 470 b; ὡς ἄτοπον τὸ ἐνύπνιον – ἐναργὲς μὲν οὖν, Crit. 44 b; auch μὲν οὖν δή u. μὲν δὴ οὖν, ion. μὲν δὴ ὦν, Her. 4, 144; u. μενοῦνγε, im N. T., die Rede anfangend; vgl. Lob. zu Phryn. p. 342; – μέν που, doch wohl, Plat. u. A., εἰδέναι μέν που χρή, man muß freilich wissen, scilicet, nimirum; – μέντε, s. oben, auch allein, denn doch, στρεπταὶ μέν τε φρένες ἐσϑλῶν, die Herzen der Edlen sind denn doch zu wenden, Il. 15, 203, vgl. 2, 145. 13, 47; μέν τοι, att. als ein Wort geschrieben, μέντοι, freilich, allerdings, bes. nach Verneinungen, Il. 8, 294 Od. 7, 259. 24, 321; Hes. O. 285; u. bes. in Antworten nachdrücklich bejahend, noch durch νὴ Δία verstärkt, Plat. Phaed. 65 d 68 b u. Sp.; καὶ μέντοι, καὶ μέντοι καί; in der Frage, denn, doch, μνήμην οὐ λέγεις μέντοι τι; Plat. Theaet. 163 e, vgl. Phaedr. 263 d 261 c; auch eine Ausnahme, eine Einwendung wird dadurch gemacht, doch, bes. wenn ὅμως folgt, Plat. u. A.; auch μέντοι γε, Xen. An. 2, 4, 14; Plat.; u. ὅμως γε μέντοι, vgl. Lob. zu Phryn. 342; μέντοι που mildert den Begriff von μέντοι; – μὲν τοίνυν, = μὲν οὖν. – Oft entspricht es einem vorangehenden μέν, stärker als δέ, Thuc. 3, 62. 6, 9, Xen. Cyr. 2, 2, 2, Luc. Prom. 12.
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3 δἡ
δἡ, eine Partikel, welche dazu dient, Begriffe hervorzuheben, und deren Abstammung unsicher ist. Man hat sie mit δέ, mit ἤδη, mit δῆλος, mit δαῆναι, mit dem Latein. jam in Verbindung gebracht; vgl. Curtius Grundzüge der Griech. Etymol. 2, 204. Dutch ein einzelnes Wort läßt sich δή nur selten übersetzen; in der Regel muß es durch die Wortstellung und die Betonung ausgedrückt werden. Da es den hervorgehobenen Begriff nicht selten als eine offenbare, nicht abzuläugnende Thatsache hinstellen will, so kann man es in solchen Fällen zuweilen durch » augenscheinlich«, » offenbar«, » gewiß« übersetzen; zuweilen auch durch »allerdings«, »ja«, »also«, »nun«, »eben«, »grade«, »schon«. In der Regel steht δή unmittelbar hinter dem Worte, welches durch dasselbe hervorgehoben werden soll; doch schließt es sich auch gern an μέν, δέ, τέ, καί, γάρ, γέ, ῥά und ähnliche Wörtchen; auch μὴ δή ist nicht selten, s. z. B. Hom. Iliad. 1, 545. 5, 684. Den Satz beginnt δή in wenigen Verbindungen: δὴ τότε, δή ῥα τότε ( Iliad. 12, 162), δὴ γάρ ( Iliad. 17, 546. 15, 488); Iliad. 19, 342 τέκνον ἐμόν, δὴ πάμπαν ἀποίχεαι ἀνδρὸς ἑῆος; 15, 437 Τεῠκρε πέπον, δὴ νῶιν ἀπέκτατο πιστὸς ἑταῖρος. – Häufig erscheint δή – a) temporell, jetzt eben, schon; oft bei Hom. u. sp. Ep., in Vrbdgn wie δὴ γάρ, denn schon, δὴ πάμπαν; δή ποτε, Iliad. 14, 234, schon einmal; δὴ τότε, da nun, Pind. Ol. 3, 25; auch Tragg., Aesch. Spt. 196; vgl. Ch. 1053; Eur. Tr. 59; οἶσϑα δὴ τὸ πᾶν, nun weißt du Alles, Soph. Phil. 241; bes. bei Zahlbestimmungen, ὀκτὼ δὴ προέηκα ὀιστούς Il. 8, 297; πολλάκι δή, schon oft, 19, 85; ἕκτον δὲ δὴ τόδ' ἦμαρ Eur. Or. 39; ὅσας δὴ μάχας νενικήκατε Xen. An. 6, 5, 23; – πάλαι δή, schon lange, Soph. Phil. 795, u. öfter; καὶ δή, und schon, Il. 15, 251; = ἤδη, Xen. An. 1, 10, 10; Hell. 6, 4, 13; vgl. Aesch. Spt. 455; Ar. Pax 942; auch = so gleich, unverzügl ich, von der unmittelbaren Zukunft, c. fut., Xen. Cyr. 4, 4, 11; Plat. Phaedr. 236 d; so χωρῶμεν δὴ πάντες ἀολλεῖς Soph. Phil. 1455; νῠν δὴ σὺ δηλώσεις Xen. Gyr. 4, 1. 23; – δὴ νῦν, Soph. El. 935; u. allein δή, so eben, von dem unmittelbar Vergangenen, auch c. praes., Ar. Lys. 146. – Auch sonst in Vrbdg mit anderen Zeitpartikeln, ὀψὲ δή, ὕστερον δή, πρὶν δή, νεωστὶ δή, ἐξ οὗ δή, ἐς ὃ δή, Her.; ὁπότε δή, ὅτε δή, u. mit Negationen, οὐκέτι δή, οὐ δή, nicht mehr, σοὶ μὲν γὰρ ἔστι πόλις, ἐμοὶ δ' οὐκ ἔστι δή Eur. Or. 1069. – b) auf das Vorhergehende zurückweisend, zuweilen zur Einführung des Nachsatzes, auch nach εἰ, ἐπεί, u. oft zur Fortsetzung der durch Zwischensätze unterbrochenen Rede, nun, kurz, sofort, vgl. Plat. Conv. 206 b ἔστιν ἄρα συλλήβδην ὁ ἔρως τοῦ τὸ ἀγαϑὸν αὑτῷ εἶναι – ὅτε δὴ τούτου ὁ ἔρως ἐστί, u. Xen. An. 1, 7, 17. So auch μὲν δή, wodurch die Sache als abgemacht hingestellt wird, Aesch. Ag. 1184; τοιαῠτα μὲν δὴ ταῦτα, Prom. 500; Her. 1, 32. u. oft bei Plat., Xen. u. a. Att.; auch καὶ – δή reiht so an, καὶ τὸ μέγιστον δή, und das bedeutendste endlich; so auch καἱ δὴ καί, z. B. Her. 1, 30. Eine Menge Beispiele mit feineren Distinctionen giebt Hartung über diese Partikel Bd. I, S. 245 ff. So steht es oft in der Frage, τοῠ δὴ ἕνεκα ταῦτα λέγω; weswegen denn nun? Plat. Prot. 343 b; zum Ausdinck des Unwillens, Soph. Ant. 899. 722; u. bei Aufforderungen, ἄκουε δή, Aesch. Prom. 633; λέγε δή, Plat. Prot. 312 c; so oft ἄγε δή, εἶα δή, ἴϑι δή, wohlan. – c) determinativ, den Grad od. das Maaß eines Wortes zu bestimmen (vgl. δῆταλ, gerade nur, gar, vollends; bes. 1) nach pronom.; bei personal., um im guten Sinne od. verächtlich die Person hervorzuheben, Soph. Ai. 1205; Her. 1, 115. 3, 155; besoft bei demonstr.; τούτου δὴ ἕνεκα, gerade deswegen, wie διὰ τοῠτο δή; – τὸ λεγόμενον δὴ τοῠτο, nach dem bekannten Sprichwort; bei relativ., οἷος δὴ σύ, sowie eben du, Il. 24, 376; οὗ δὴ ἕνεκα, weswegen eben; – ὅστις δή steigert die Unbestimmtheit, wer es anch sein mag, Xen. An. 4, 7, 25; so auch δή τις; ἄλλοι δή, wer sie auch sein mögen; οὕτω δή τι, ὡς δή τι, Her. 3, 108. 4, 52; Plat. Tim. 26 b; πολὺ δή τι, ich weiß nicht wie viel, Plut. Cim. 1. – 2) bei adjectivis, ebenso steigernd, πολύς, πᾶς, μέγας, u. bes. bei superl., ἠμφιεσμένων ϑαυμαστὰ δὴ ὅσα, wer weiß wie sehr, Plat. Conv. 220 b. – 3) bei verbis, allerdings, bekräftigend; dieser Ausdruck des Gewissen u. Thatsächlichen findet sich bei Partikeln schon bei Ham. u. wird im Attischen sehr geläufig, ἦ δή, ἦ μάλα δή, – οὐ δή, μὴ δή, nur ja nicht; ἴνα δή, damit gerade eben, Il. 28, 207; Her. 1, 32; ἀλλὰ δή, oft Plat.
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4 δἡ
δἡ, eine Partikel, welche dazu dient, Begriffe hervorzuheben. Da es den hervorgehobenen Begriff nicht selten als eine offenbare, nicht abzuleugnende Tatsache hinstellen will, so kann man es in solchen Fällen zuweilen durch »augenscheinlich«, »offenbar«, » gewiß« übersetzen; zuweilen auch durch »allerdings«, »ja«, »also«, »nun«, »eben«, »grade«, »schon«. In der Regel steht δή unmittelbar hinter dem Worte, welches durch dasselbe hervorgehoben werden soll; doch schließt es sich auch gern an μέν, δέ, τέ, καί, γάρ, γέ, ῥά und ähnliche Wörtchen; auch μὴ δή ist nicht selten. Häufig erscheint δή. (a) temporell: jetzt eben, schon; δὴ γάρ, denn schon; δή ποτε, schon einmal; δὴ τότε, da nun; οἶσϑα δὴ τὸ πᾶν, nun weißt du alles; πάλαι δή, schon lange; auch = so gleich, unverzüglich, von der unmittelbaren Zukunft; u. allein δή, so eben, von dem unmittelbar Vergangenen. (b) auf das Vorhergehende zurückweisend, zuweilen zur Einführung des Nachsatzes, auch nach εἰ, ἐπεί, u. oft zur Fortsetzung der durch Zwischensätze unterbrochenen Rede: nun, kurz, sofort. So auch μὲν δή, wodurch die Sache als abgemacht hingestellt wird. So steht es oft in der Frage, τοῠ δὴ ἕνεκα ταῦτα λέγω; weswegen denn nun?; zum Ausdruck des Unwillens u. bei Aufforderungen; ἄγε δή, εἶα δή, ἴϑι δή, wohlan. (c) determinativ, den Grad od. das Maß eines Wortes zu bestimmen: gerade nur, gar, vollends; bes. (1) nach pronom.; bei personal., um im guten Sinne od. verächtlich die Person hervorzuheben; bes. oft bei demonstr.; τούτου δὴ ἕνεκα, gerade deswegen; οἷος δὴ σύ, sowie eben du; οὗ δὴ ἕνεκα, weswegen eben; ὅστις δή steigert die Unbestimmtheit: wer es anch sein mag; δή τις; ἄλλοι δή, wer sie auch sein mögen; πολὺ δή τι, ich weiß nicht wie viel. (2) bei adjectivis, ebenso steigernd, πολύς, πᾶς, μέγας, u. bes. bei superl., ἠμφιεσμένων ϑαυμαστὰ δὴ ὅσα, wer weiß wie sehr. (3) bei verbis, allerdings, bekräftigend; Ausdruck des Gewissen u. Tatsächlichen: ἦ δή, ἦ μάλα δή, οὐ δή, μὴ δή, nur ja nicht; ἴνα δή, damit gerade eben -
5 τεύχω
τεύχω, fut. τεύξω; aor. ἔτευξα, ep. aor. II. τετυκεῖν; perf. τέτευχα (über dessen Bdtg s. unten); pass. τέτυγμαι, 3. Pers. plur. τετεύχαται, u. plusquampf. τετεύχατο, Sp. auch τέτευγμαι, vgl. Lob. Phryn. 728; fut. 3. τετεύξομαι; aor. pass. ἐτύχϑην, Sp. auch ἐτεύχϑην, τευχϑέν Anacr. 10, zw.; aor. II. med. τετύκοντο, τετυκέσϑαι, ganz wie τεῦξαι u. τεύξασϑαι, Od. 15, 94 Il. 1, 467; – bereiten, rüsten, verfertigen, zurecht machen; δώματα τά ῥ' αὐτὸς ἔτευξε, 6, 314; τοῖσι δὲ τεῦχε κυκειῶ, 11, 624; u. so bei Hom. u. Hes. von jedem Werke der Hände u. des Geistes; bes. von Arbeiten in Holz u. Metall, zimmern, bauen, schmieden, vgl. z. B. noch χερσὶν ἐπίστατο δαίδαλα πάντα τεύχειν, Il. 5, 61; τὸ μὲν (σκῆπτρον) Ἥφαιστος κάμε τεύχων, 2, 101, vgl. 18, 373 ff.; ϑώρακα, 8, 195; Πελίῳ νηὸν τεύξομεν, Od. 12, 347; auch von weiblichen Handarbeiten, spinnen, weben, εἱματα, 7, 235; u. von Speisen u. Mahlzeiten, zubereiten, anrichten, γυναῖκες ἄλφιτα τεύχουσαι, 20, 108, u. öfter, in welcher Bdtg ausschließlich der aor. τετυκεῖν u. τετυκέσ ϑαι vorkommt, so δαῖτα, δεῖπνον, δόρπον, Il. 1, 467. 2, 430. 7, 319 Od. 8, 61. 12, 283. 307. 14, 408. 15, 77. 16, 478 u. sonst. – Vom Zeus heißt es τεύχων ἢ πολὺν ὄμβρον ἠὲ χάλαζαν, Il. 10, 6, von der Athene ἄγε σ' ἄγνωστον τεύξω πάντεσσι βροτοῖσιν, Od. 13, 397, wie ὄφρα μιν αὐτὸν ἄγνωστον τεύξειεν, 191; οἱ δὲ γάμον τεύξουσι, 1, 277; οἷ τεύξειν ϑάνατον, 22, 14, u. öfter; σφὶν Ἑκηβόλος ἄλγεα τεύχει, Il. 1, 110, vgl. 13, 209, u. sonst; u. so ist 13, 346 ἡρώεσσιν ἐτεύχετον ἄλγεα λυγρά die richtige Lesart für τετεύχατον, s. Spitzner zur Stelle; κήδεα, Od. 1, 244; τεῦξε δόλον, List bereiten, ersinnen, 8, 276; πόλεμον, φύλοπιν, παλίωξιν, Il. 15, 70 Od. 24, 276; Hes. Sc. 154; οἶτον, Od. 8, 579; γέλων, 18, 350; πομπήν, βοήν, 10, 18. 118; αἱμυλίους τε λόγους καὶ ἐπίκλοπον ἦϑος, Hes. O. 79, vgl. Th. 570. 585 O. 217; – τεύξομαι ist fut. pass. Il. 5, 653 σοὶ δ' ἐγὼ ἐνϑάδε φημὶ φόνον ἐξ ἐμέϑεν τεύξεσϑαι, sonst med. mit accus., wie τεύξεσϑαι μέγα δόρπον, 19, 208 Od. 10, 182 (vgl. auch τυγχάνω). – Pass. bereitet, gemacht werden, sein; oft τετεύχαται, z. B. οὐ γὰρ ἔτ' ἀνσχετὰ ἔργα τετεύχαται, d. i. sie sind nicht mehr erträglich, Od. 2, 63, und so τάχα τετεύξεται ὄλεϑρος, Il. 12, 345, es wird bereitet werden, wird sein, vgl. ἔτι πολλὰ τετεύξεται ἄλγεα, 21, 585. – So nimmt das perf. pass. oft die einfache Bdtg des Gewordenseins, des Seins an, wozu sich plusqpf. u. aor. pass. als impf. verhalten, ohne daß das Gemachtwordensein hervorzuheben wäre: Ζεὺς ταμίης πολέμοιο τέτυκται, Il. 4, 84. 19, 224; καὶ δέ νυ τῷδε πατὴρ τοιόςδε τέτυκται, 22, 420; ἀντὶ κασιγνήτου ξεῖνός ϑ' ἱκέτης τε τέτυκται, Od. 8, 546; Σκαμάνδρου ἀρητὴρ ἐτέτυκτο, er war Priester, Il. 5, 78; ἀρχὸς μὲν Ἀϑηναίων ἐτέτυκτο, 15, 337; worin freilich liegt, daß sie zum Priester, zum Anführer gemacht worden waren. – Νοῦς ἐν στήϑεσσι τετυγμένος οὐδὲν ἀεικής, Od. 20, 366; τόδε σῆμα τετύχϑω, das soll das Zeichen sein, 21, 231; ἢ φῂς τοῦτο κάκιστον ἐν ἀνϑρώποισι τετύχϑαι, 1, 391. – Ἠλείοισι καὶ ἡμῖν νεῖκος ἐτύχϑη, Il. 11, 871; κλαυϑμὸν μὲν ἐάσομεν, ὃς πρὶν ἐτύχϑη, Od. 4, 212. – Γυναικὸς ἀντὶ τέτυξο, du warst einem Weibe gleich, Il. 8, 163. – Bes. auch von dem durch das Schicksal Verhängten, vom Geschick, durch den Zwang der Umstände wozu bestimmt sein, μοῖρα τέτυκται, Il. 18, 120; Hes. O. 747; vgl. Il. 22, 30. 420 Od. 4, 772. 13, 170. – Τινός, aus Etwas, αἱ δὲ (βόες) χρυσοῖο τετεύχατο, Il. 18, 574 Od. 19, 226; Hes. Sc. 208; u. so auch perf. act., ἐπίτονος βοὸς ῥινοῖο τετευχώς, aus Rindsleder gemacht, Od. 12, 423 (vgl. Her. 3, 14; Il. 13, 346, wo τετεύχατον aktive Bedtg haben müßte, ist jetzt ἐτεύχετον hergestellt. Bei Plat. Rep. VII, 521 e aber, der einzigen Stelle, wo das perf. bei den Att, passivisch zu nehmen wäre, lies't Bekker mit Ruhnken τετεύτακε); doch steht auch so der dat., αἱ μὲν γὰρ κεράεσσι τετεύχαται, Od. 19, 563, vgl. 10, 210. – Das partic. τετυγμένος hat gewöhnlich den Nebenbegriff »tüchtig gearbeitet«, gut, fest gemacht, οἰκία, δώματα, δόμος, βωμός, τεῖχος, σάκος, δέπας, κρητήρ, ἄγγεα, εἵματα; daher ἀγρὸς καλὸν τετυγμένος, ein wohlbestelltes Ackerfeld, Od. 24, 206. – Pind. u. die Tragg. stimmen mit diesem Gebrauche überein: ϑεὸς ὁ τὰ πάντα τεύχων, Pind. frg. 105; τεῦχε μέλος, P. 12, 19; δόμον ἔτευξαν, 7, 12; τεύχειν ναῒ πομπάν, 4, 164; τιμὰν Θήβαισι, I. 1, 14; ἔτευξα τύμβῳ μέλος, Aesch. Spt. 817; δαῖτ' ἀκέλευστος ἔτευξεν, Ag. 713; φάρμακον, 1234; τί σοι πέπρακται πρᾶγμα πλὴν τεύχειν κακά; Eum. 122; μηδ' ἀκαρπίαν τεύξητε, 802; παλαίφατος δ' ἐν βροτοῖς γέρων τέτυκται, Ag. 731; παλλεύκων δὲ πέπλων ἄμοιρος ἄκληρος ἐτύχϑην, Eum. 333; πολυϑύτους τεύχειν σφαγάς, Soph. Trach. 753; φίλοις τεύχειν ἔριν, Eur. Andr. 645; ἕτοιμος τῷδε τεῦξαι τάφον, Rhes. 959; ἔκλυον τοιάδε σήματα τετύχϑαι, El. 457; sp. D., οὐκέτι γὰρ δύναται τὸ τετυγμένον εἶναι ἄτυκτον, das Geschehene kann nicht ungeschehen gemacht werden, Phocyl. – Her. hat das perf. in intr. Bedtg, ἐτετεύχεε ἐπισπόμενος, war gefolgt, 3, 14, wie τυγχάνω, w. m. s.; u. so auch in späterer Prosa, Arist. eth. 3, 14, Pol. 1, 81; vgl. Lob. Phryn. 395.
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6 τί
τί, enklitisch, wie in allen Casus; gen. τινός, bei Hom. stets τευ, att. του; – dat. τινί; Hom. τῳ u. τεῳ, att. auch τῳ; – vom plur. hat Hom. nur den acc. τινάς, Il. 15, 735 Od. 11, 371; – unbestimmtes Pronomen, dem vorigen Fragewort entsprechend; – 1) Einer, eingewisser, Jemand, Etwas, oft im Deutschen durch den unbestimmten Artikel ein wiederzugeben; Hom. u. Folgde überall; von einer nicht näher bekannten, unbedeutenden Person oder Sache, die man nicht näher angeben kann oder will, sowohl alleinstehend, als bei einem subst., dem es in Prosa wenigstens gewöhnlich nachsteht; ἠέ τῳ εὖχος ὀρέξομεν, ἠέ τις ἡμῖν, Il. 12, 328; ὡς ὅτε τις δρῠς ἤριπεν, 13, 389; ἑστήκει, ὡς τίς τε λέων, 17, 133; τὶς νῆσος, Od. 7, 244; τὶς ποταμός, Il. 11, 722; οὔτε τις ἄγγελος οὔτε τις ἱππεύς, Aesch. Pers. 14, u. sonst bei Tragg., wie in Prosa überall. Auch steht das nomen häufig im gen. dabei, τὶς ϑεῶν, Il. 15, 290, ϑεῶν τις, Aesch. Eum. 70; καί τις Ἑλλήνων ἐρεῖ, 726, u. sonst, nach Elmsl. zu Eur. Med. 241 u. Soph. Ai. 998 bei den Tragg. viel üblicher als ϑεός τις. Her. setzt es dann oft zwischen Artikel u. subst., τῶν τις ἱερέων, τῶν τις Περσέων u. ä., 1, 85. 8, 90 u. sonst; was Sp. nachahmen, Ath. III, 108 d Alciphr. 3, 20 Luc. Nigr. 38. – Bei Adjectiven dient es nicht bloß als unbestimmter Artikel, so daß das Adjectiv substantivisch zu fassen ist, sondern es giebt ihnen auch zuweilen eine gewisse Beschränkung, etwas, einigermaßen, ziemlich, oft in's Ironische übergehend, so daß damit ausgedrückt wird, das Substantivum habe nicht grade die im Adjectiv ausgedrückte Eigenschaft, sondern nur eine Aehnlichkeit damit; dies tritt weniger in den homerischen Beispielen hervor, ὥς τις ϑαρσαλέος καὶ ἀναιδής ἐσσι προΐκτης Od. 17, 449, ὥς τις πάμπαν ὀϊζυρός, wie ein ganz Unglücklicher, 20, 140; Il. 3, 220 Od. 18, 382; eher noch in ὅσος τις, wie viel wohl, 10, 45; πᾶς τις, ἕκαστός τις, 9, 65; πολλὸς γάρ τις ἔκειτο, Il. 7, 156; Pind. πᾶς τις, I. 1, 49, wie Soph. O. C. 25 u. A.; vgl. Elmsl. Eur. Med. 548 u. die Erklärer zu Greg. Car. p. 7. 8; πᾶς τις ἄνϑρωπος, Xen. Cyr. 7, 2, 21; πόσον τι πλῆϑος ἦν, Aesch. Pers. 226; οὐ πολλοί τινες, Prom. 502; πᾶς τις, ein jeder, ἕτοιμος, Ag. 265, u. oft; so bes. ἦ μεγασϑενής τις εἶ Spt. 977, φρενομανής τις εἶ Ag. 1111, du bist ein Sinnverwirrter; πολὺ γάρ τι κακῶν ὑπερεκτήσω, Soph. El. 210; auch εἷς τις, O. R. 118, wie λέγει τις εἷς, Ant. 269; vgl. Plat. Ion 531 d; φιλότεκνός τις εἶ, Ar. Th. 752; ὀλίγοι τινές, einige wenige, Xen. Cyr. 5, 4, 25 u. öfter; μικρός τις, nur sehr klein, 1, 6, 14, vgl. An. 4, 1, 10; ὁποῖός τις, 2, 2, 2; πόσος τις, 2, 4, 21; τοιοῦτός τις, 5, 8, 7; ἐγώ τις, ὡς ἔοικε, δυςμαϑής, ich bin ein etwas schwer Lernender, Plat. Rep. VI, 358 d; δύςβατός τις ὁ τόπος φαίνεται καὶ κατάσκιος, IV, 432 c; ἐγὼ τυγχάνω ἐπιλήσμων τις ὢν ἄνϑρωπος, Prot. 334 c; εἰμί τις γελοῖος ἰατρός, 340 d; κινδυνεύουσι οὐ φαῦλοί τινες εἶναι, Phaed. 69 c; τεῖχος οὐ πολλῷ τεῳ ἀσϑενέστερον, Her. 1, 181; οὐ πολλῷ τινι ὑποδεέστερον, Thuc. 6, 1; u. so bes. bei Adjectiven, die eine Menge oder Größe ausdrücken, πολύς τις, Her. 5, 48 u. ä.; auch bei Zahlwörtern, ἐς διακοσίους τινὰς αὐτῶν ἀπέκτειναν, Thuc. 3, 111; ἡμέρας ἑβδομήκοντά τινας οὕτω διῃτήϑησαν ἀϑρόοι, 7, 87, ungefähr. In derselben Bdtg wird τί mit Adject. u. Verbis verbunden (s. unter 4). – Auch nach Relativis, οἷός τις, was für einer, Il. 5, 638 Od. 20, 377 u. sonst; ὅςτις s. oben besonders aufgeführt. – 2) wie εἴ τις, si quis, für ὅςτις gebraucht wird, eine unbestimmte Allgemeinheit auszudrücken, so dient – a) τίς auch allein dazu, ein unbestimmtes od. mehrfach bestimmbares Einzelnes aus einer größern Mehrheit hervorzuheben, wie unser mancher, manch einer, das lat. aliquis, ἄλκιμος ἔσσ', ἵνα τίς σε καὶ ὀψιγόνων εὖ εἴπῃ, Od. 1, 302; καὶ παῖς, οἷόν πού τις ἐέλδεται ἔμμεναι υἷα, 20, 35; vgl. Il. 6, 479. 2, 201, u. sonst; auch mit ironischer Wendung, τῷ κέν τις κείνων γε καὶ ἐκλελάϑοιτο γάμοιο, Od. 3, 224 Il. 13, 638; τὶς ἄλλος, mancher andere, 8, 515. 16, 225; u. oft ὧδε δέ τις εἴπεσκε, so sprach mancher. So auch Tragg. u. in Prosa: τάχ' ἄν τις εἴποι, Aesch. Spt. 896, u. oft in ähnlicher Verbindung; ἢν κρατήσωμεν νῦν ταῖς ναυ σίν, ἐστί τῳ τὴν ὑπάρχουσάν που οἰκείαν πόλιν ἐπιδεῖν, Thuc. 7, 61; u. bes. beim imperat., Eur. Rhes. 687 Bacch. 346 u. A. (s. b); – deshalb wird es auch als Collectiv mit dem Plural verbunden, τῷ κέ τεῳ στύξαιμι μένος καὶ χεῖρας ἀάπτους, οἳ κεῖνον βιόωνται, Od. 11, 502; οἷς ἂν ἐπίω, ἧσσόν τις ἐμοὶ πρόςεισι, Thuc. 4, 85; ἐάν τις φανερὸς γένηται κλέπτων, τούτοις ϑάνατός ἐστιν ἡ ζημία, Xen. Mem. 1, 2, 62; εἴ τις αὐτοῖς φίλος ἦν τῶν βαρβάρων, τούτων ἀπειχόμεϑα, An. 5, 5, 14, u. oft. – Bes. hat das neutr. τί nach einer Negation eine solche collective, die übrigen Geschlechter mit einbegreifende Bedeutung, τῶν ἄλλων οὔ πέρ τι πεφυγμένον ἔστ' Ἀφροδίτην οὔτε ϑεῶν οὔτ' ἀνϑρώπων, H. h. Ven. 34, vgl. Herm. H. h. Merc. 143, Nichts, kein Wesen, kein Geschöpf. – b) dah. auch ganz allgemein, wie unser man, für ἕκαστος, πᾶς, Jedermann, ε ὖ μέν τις δόρυ ϑηξάσϑω, Il. 2, 382, Jeder wetze wohl seine Lanzenspitze, oder man wetze seinen Speer; ἀλλά τις αὐτὸς ἴτω, jeder, man komme von selbst, Il. 17, 254, vgl. 2, 388. 390. 16, 209. 17, 227. 18, 429. 19, 71; ὥρα τιν' ἤδη ποδοῖν κλοπὰν ἀρέσϑαι, Soph. Ai. 245; u. in Prosa: Her. 7, 237; καί τις οἰκίην τε ἀναπλασάσϑω, 8, 109; ἤδη ϑᾶττόν τις ἰὼν ἐπιδεικνύτω ἑαυτόν, Xen. Cyr. 3, 3, 61; λεγέτω τις, 6, 1, 6, u. oft; ἔνϑα πολλὴν μὲν σωφροσύνην καταμάϑοι ἄν τις, An. 1, 9, 3, vgl. 5, 7, 31, u. öfter. – 3) bei den Attikern steht es aber auch mit Beziehung auf eine bestimmte Person, welche man nur nicht nennen will, wie auch unser man gebraucht wird, dem lat. quidam entsprechend, bes. im sing. auf die erste oder zweite Person gehend, also für ἐγώ, σύ gesetzt, wodurch die Rede häufig eine gewisse Schärfe u. Bitterkeit erhält, φοβεῖται δέ τις Aesch. Ch. 57, ἐκ τῶνδε ποινάς φημι βουλεύειν τινά Ag. 1196, vgl. Spt. 384 Suppl. 879; ποῖ τις οὖν φύγῃ, Soph. Ai. 398, dem nachher entspricht ποῖ μολὼν μένω; vgl. 1117; Ar. Th. 603 Ran. 552. 554; so kann man auch erklären Xen. An. 1, 4, 12 οὐκ ἔφασαν ἰέναι, ἂν μή τις αὐτοῖς χρήματα διδῷ, wenn man ihnen nicht Sold gäbe, d. i. Kyrus; vgl. 2, 3, 23. 3, 4, 40. 7, 3, 5, u. öfter. – 4) dah. erhält τις u. bes. τι, wie das lat. aliquis, aliquid, auch einen besondern Nachdruck, etwas Rechtes, etwas Bedeutendes, κἠγών τις φαίνομαι ἦμες, Theocr. 11, 79, auch ich dünke mir ein Mann von Bedeutung zu sein; ηὔχεις τις εἶναι, Eur. El. 939; so τὶ ποιεῖν Xen. Cyr. 3, 3, 12, τὶ λέγειν, 1, 4, 20; σεμνύνεσϑαι ὥς τι ὄντες, Plat. Phaedr. 242 e, als wären sie Etwas; ὑπὸ πολλῶν καὶ δοκούντων τι εἶναι, Gorg. 472 a; λέγειν τι = Recht haben, Prot. 339 c; σκοπεῖν, μή τι λέγωσιν, Phaedr. 260 a; vgl. ἀλλ' ἴσως ἔχει τινὰ λόγον, hat vielleicht einen guten Grund, Phaed. 72 b; τὸ δοκεῖν τινες εἶναι δι' εὐπορίαν προςειληφότες, Dem. 21, 213. – Doch dient es auch zum Ausdruck der Geringschätzung, dah. nicht selten Bezeichnung von Sklaven, Xen. Conv. 1, 3. 2, 3. 7, 7. – Arist. gen. et interit. 1, 3 A. u. oft stellt τὶς γένεσις der ἁπλῆ entgegen, wie γίνεται μέν τι, γίνεται δ' ἁπλῶς οὔ, ib.; er sagt auch ὅ τις ἄνϑρωπος, der einzelne Mensch, das Individuum, categ. 2, 2. 5, 1. – 5) bes. ist auch der absolute Gebrauch von τί zu merken, in etwas, einigermaßen, etwa, irgend wie, εἴ τι γυναικῶν ἀλλάων περίειμι Od. 19, 325, u. öfter, bes. in der Vrbdg εἴ τι, οὔ τι u. μή τι; u. so auch Tragg.: μή πού τι προὔβης τῶνδε καὶ περαιτέρω, Aesch. Prom. 277; ἦ καὶ πατήρ τι σφάλλεται βουλευμάτων, Eum. 687; εἴ τι κἄμ' οἰκτείρετε, Soph. Phil. 1031, u. oft; Eur.; u. in Prosa: οὕτω δή, οὕτω δή τι ἰσχυραί, οὕτω δή τι πολύγονον u. dgl., Her. 3, 12. 108. 4, 52; εἴ τι τῷ ἡγεμόνι πιστεύσομεν, Xen. An. 1, 3, 16; ἂν δ' ἄρα τι τῷ μήκει πονῶν ἄχϑῃ, Plat. Soph. 218 a; οὐδέν τι, eben nicht, Xen. An. 7, 3, 35; σχεδόν τι, beinahe, μᾶλλόν τι, ἧττόν τι, 4, 8, 26. 5, 8, 11. – 6) bei Sp. steht τίς für ὅςτις; Callim.; Jac. A. P. p. 88. 740; aber nie bei den Attikern, vgl. Wolf Dem. Lpt. p. 230. – Ἤ τις ἢ οὐδείς, verneinend mit einem leichten Ausdrucke des Zweifels, Keiner oder doch so gut wie Keiner, fast Niemand, Her. 3, 140 Xen. Cvr. 7, 5, 45; vgl. Plat. Conv. 199 d. – Pleonastisch erscheint τίς in ὁ μέν τις – ὁ δέ τις, Xen. Cyr. 2, 3, 19 Conv. 2, 6; οἱ μέν τινες – οἱ δέ τινες, An. 2, 3, 15, wo Krüger mehrere Beispiele anführt; auch Thuc. 2, 90; τὸ μέν τι – τὸ δέ τι, theils – theils, Plat. ep. IX, 358 a; u. oft in οὐδέν τι, μηδέν τι, vgl. Jac. Ach. Tat. 728. – Wiederholt wird τίς zuweilen in längern Sätzen, Aesch. Prom. 21 Soph. Tr. 945; vgl. Ar. Ach. 569.
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7 εἷς
εἷς, μίᾰ (erst in späterer ion. Prosa u. bei späten Dichtern, wie Qu. Sm. 11, 361, μίη), ἕν, gen. ἑνός, μιᾶς, ἑνός; ep. ἕεις, Hes. Th. 145; Procl. 6 (VII, 341); dor. auch ἧς; nach Gramm., wie Arcad. p. 200, 7, auch der accus. εἷνα; einer, eine, eines, Cardinalzahl, von Hom. an überall; adj., εἱς ἀνήρ; subst., πλὴν εἱς τις Soph. O. R. 118; εἴτε εἷς ὢν λέληϑεν 247; bes. εἷς τῶν πολιτῶν u. ä.; – bei Aufzählungen für die Ordinalzahl, wie Dion. Hal. C. V. p. 174 μία μὲν αὕτη συζυγία – αὕτη δὲ δευτέρα, wo erst der zweite Satz dem μία die Nebenbedeutung »die erste« giebt. Zuweilen in Verbindung mit Ordinalzahlen, wie τῷ ἑνὶ καὶ τριηκοστῷ ἔτει Her. 5, 89; bes. Sp., wie Dion. Hal. 3, 46 Diod. Sic. 16, 71. – Verstärkt εἷς οἶος, Od. 9, 207; Ap. Rh. 4, 286; εἷς μόνος, Od. 23, 227; Ar. Pl. 1054; Plat. Prot. 360 e; εἷς καὶ μόνος, Dion. Hal. 1, 74; Luc. Zeux. 2; μίαν γὰρ αὐτὴν ἄσχιστον εἴασε, sie allein, Plat. Tim. 36 d; vgl. Theocr. 6, 22. – Mit dem superlat.; εἷς ἄριστος Il. 12, 243; Soph. Ai. 1319; womit Vbdgn zu vergleichen, wie τοὺς ἀγωνιζομένους εἷς ἀνὴρ δυνάμενος ὠφελεῖν Thuc. 8, 68; Xen. An. 1, 9, 22. Auch πλεῖστοι δὴ αὐτῷ ἑνί γε ἀνδρὶ τῶν ἐφ' ἡμῶν ἐπεϑύμησαν χρἠματα προέσϑαι, Xen. An. 1, 9, 12, ihm dem einen Manne, im Ggstz gegen ganze Staaten, wo mit Krüger Cyr. 8, 2, 15 Thuc. 1, 80 Arr. An. 1, 12, 6 zu vgl. – Mit dem Artikel wird es verbunden, um es im Ggstz gegen andere hervorzuheben; δύο δ' ἔνδοϑι κασσιτέροιο, τὴν δὲ μίαν χρυσέην, die eine von Gold, Il. 22, 272; αἱ μὲν ἄλλαι εὗδον, ἡ δὲ μί' οὕπω παύετο Od. 20, 110; im Ggstz von οἱ πολλοί Plat. Crit. 48 a. – Οὐδὲ εἷς, auch nicht Einer, nachdrücklicher als οὐδείς, w. m. s.; – εἷς τις, irgend Einer, Soph. O. R. 118; καὶ τὸ λέγειν μία τις τῶν πράξεών ἐστι Plat. Crat. 387 b; mit γέ, καὶ μὴν ἕν γέ τι τούτων ἀναγκαῖον Soph. 252 d. Auch εἷς allein geht in das unbestimmte Einer über, Ar. Av. 1292 Plat. Legg. XI, 855 d u. Sp.; εἷς ὁστιςοῠν, Einer, wer es auch sei, ein Jeder, Arist. öfter; – εἷς ἕκαστος, ein jeder Einzelne, unus quisque; ἑνὸς ἑκάστου κειμένου χωρίς Plat. Soph. 253 d; ἑνὶ ἑκάστῳ τῶν ἐναντίων ἓν μόνον ἐστὶν ἐναντίον Prot. 332 c; auch εἷς γάρ τις ἦν ἕκαστος Soph. O. R. 262; καϑ' ἓν ἕκαστον, jedes für sich, Her. 1, 9; Plat. Tim. 56 c Legg. IX, 853 a; – καϑ' ἕν, für sich allein, einzeln, καϑ' ἓν ὄνομα ἑκάστῳ προςῆπτον Plat. Soph. 217 a; καϑ' ἕνα τῶν οἰκετῶν, einem Jeden, Plut. Cat. min. 68; im N. T. u. LXX. καϑ' εἷς u. εἷς καϑ' εἷς. Aber καϑ' ἓν ὅτι μάλιστα ξύμπαντες, Plat. Legg. V, 739 d, ist »auf einmal Alle zusammen«, vgl. IV, 708 d καϑ' ἕνα εἰς ταὐτόν, τὸ λεγόμενον, ξυμφυσῆσαι, von einem Pferdegespann hergenommen; καϑ' ἓν γενέσϑαι, sich (in Eins) vereinigen, Thuc. 3, 10, vgl. 8, 48; καϑ' ἓν οὔσης τῆς ἰσ χύος ἀμφοτέρας Xen. Hell. 3, 4, 27; εἰς ἓν συνάγειν, ἁλίζειν, (in Eins) vereinigen, Eur. Or. 1640; Heracl. 404; συνελϑεῖν Phoen. 465; ἰσχὺς τοσαύτη εἰς ἓν ξυστᾶσα Thuc. 6, 85; ἐπειδὴ ἡ πόλις εἰς ἓν ἦλϑε, Harpocr. ὡμονόησε, von der Aussöhnung nach der Zeit der 30 Männer, Dem. 20, 11. Aehnlich ἐς μίαν βουλεύειν Il. 2, 379, wo man gewöhnlich βουλήν ergänzt; vgl. Thuc. 5, 111; Constructionen mit andern Präpositionen s. bei diesen. – Εἷς καὶ ὁ αὐτός, Einer u. derselbe, Arist. u. Sp.; εἷς καὶ ὅμοιος, Plat. Phaedr. 271 a; D. Sic. 17, 108; auch εἷς allein = Einer und derselbe; mit dem dat. Plat. Legg. V, 745 c.
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8 δήν
δήν, Adverb., lange Zeithindurch, lange; nach Apollon. Adverb. Bekk. An. 2 p. 570, 20 dorisch δάν; Hesych. s. v. Δάν: μακρῶς, ὴ πολὺν χρόνον, Ἠλεὶοι; dorisch δοάν bei Alcman nach Bekk. An. 2 p. 949, 20 (Bergh. P. L. G. ed. 2 p. 659 frgm. 134); vgl. Apollon. Adverb. Bekk. An. 2 p. 570, 22 Ioann. Alexandr. p. 37, 31. Das Ο in δοάν ist entstanoen aus einem Digamma; das Wort kommt her von der Wurzel ΔιF- (Curtius Grundz. d. Griech. Etymol. 1, 201) und bedeutete ursprünglich »den Tag hindurch«; es ist nämlich abgeschliffen aus ΔFΉΝ, ΔFΆΝ, ΔΙFΔΝ, accusativ. von ΔΙFΑ »Tag«, vgl. Sanskrit divam »Tag« und Latein. dies, entstanden aus dives; verwandt ist auch das Latein. diu und das Griech. δηρόν und δηϑά. Vgl. Buttmann Ausf. Gramm. 2. Ausg. 1 S. 43 Ahrens Dial. Dor. p. 51 Curtius Grundzüge der Griech. Etymol. 2, 145. 204. Bei Homer, welcher das Wort oft gebraucht, in der Form δήν, zeigt sich das Digamma darin, daß eine kurze Sylbe im Verse vor δήν fast immer metrisch lang gebraucht wird; doch ist zu bemerken, daß die metrische Verlängerung überall in die Arsis fällt, woraus doch wohl zu entnehmen, daß das Digamma nur nach sehr schwach gehört wurde und der Kraft der Arsis zur Unterstützung bedurfte. Stellen: ἔτῑ δήν Versende Iliad. 6, 139. 8, 126. 20, 426. 23, 690 Odyss. 2, 296. 397. 17, 72; μάλᾱ δήν Versende Iliad. 1, 416. 13, 573 Odyss. 22. 473; ἔτῑ δήν Arsis des 4. Fußes Odyss. 6, 33; οὐδὄ δήν Arsis des 4. Fußes Iliad. 16, 736 Odyss. 5, 127; ἔτῑ δήν Arsis des 2. Fußes Odyss. 2, 36. Eine kurze Sylbe wird vor δήν im Verse mettisch kurz gebraucht Odyss. 15, 10 Τἡλὲμαχ', οὐκέτι καλὰ δόμων ἄπο δὴν ἀλάλησαι, wo es aber die var. lect. τῆλ' ἀλάλησαι giebt. Eine lange Sylbe steht im Verse vor δήν Iliad. 1, 512. 5, 412 Odyss. 1, 281. 2, 215. 264. 13, 189. 14, 330. 376. 15, 270. 18, 313. 19, 299. 20, 155. 216. 290. 23, 95. 24, 125. Den Vers beginnt δήν Iliad. 6, 131 9, 80. 695. 17, 695 Odyss. 2, 164. 4, 494. 704. 6, 167. 14, 416. 21, 426. Hervorzuheben ist die bei Homer sich öfters findende Verbindung von δήν mit einer Negation, durch welche Verbindung die außer δήν auch bei vielen andern Wörtern in Ilias und Odyssee sich zeigende, z. B. von Aristonicus Scholl. Iliad. 15, 11 erwähnte Figur gebildet wird, von der Sengebusch Offener Brief an Rost S. 12 handelt. Z. B. Odyss. 2, 36 οὐδ' ἄρ' ἔτι δὴν ἧστο heißt allerdings wörtlich nur »er saß nicht lange mehr da«, zu verstehen ist aber nicht etwa, daß er doch noch eine Zeit lang dagesessen habe, sondern daß er sofort aufgestanden sei; Odyss. 2, 296 οὐδ' ἄρ' ἔτι δὴν Τηλέμαχος παρέμιμνεν bedeutet nicht etwa »er blieb nicht mehr lange, sondern nur noch ein wenig«, vielmehr ist auf's Bestimmteste gemeint »alsbald gieng er weg«. So ist die Formel οὐδ' ἄρ' ἔτι δήν auch wo sie sonst noch vorkommt zu verstehn, Odyss. 2, 397. 17, 72 Iliad. 6, 139. 8, 126. 23, 690; so Iliad. 20, 426 οὐδ' ἂν ἔτι δήν; so auch Iliad. 16, 736 οὐδὲ δὴν χάζετο φωτός, »denn auf der Stelle griff er ihn an«, οὐδέ Homerisch = οὐ γάρ, und Odyss. 5, 127 οὐδὲ δὴν ἦεν ἄπυστος Ζεύς, »sogleich erfuhr es Zeus«, und Odyss. 6, 33 ἐπεὶ οὔ τοι ἔτι δὴν παρϑένος ἔσσεαι, und Odyss. 21, 426 οὐδέ τι τόξον δὴν ἔκαμον τανύων, und Odyss. 4, 494 οὐδέ σέ φημι δὴν ἄκλαυτον ἔσεσϑαι, und Iliad. 6, 131 οὐδὲ γὰρ οὐδὲ Δρύαντος υἱὸς κρατερὸς Λυκόοργος δὴν ἦν, vgl. unten. Daß dergleichen Ausdrücke den angegebenen Sinn haben, erhellt meistens schon aus dem Zusammenhange, z. B. Iliad. 8, 126 οὐδ' ἄρ' ἔτι δὴν ἵππω δευέσϑην σημάντορος· αἶψα γὰρ εὗρεν Ἰφιτίδην Ἀρχεπτόλεμον ϑρασύν, ὅν ῥα τόϑ' ἵππων ὠκυπόδων ἐπέβησε, δίδου δέ οἱ ἡνία χερσίν. Besonders lehrreich ist Odyss. 20, 155 οὐ γὰρ δὴν μνηστῆρες ἀπέσσονται μεγάροιο, ἀλλὰ μάλ' ἦρι νέονται, ἐπεὶ καὶ πᾶσιν ἑορτή: hier kommt nämlich noch eine andere sehr oft bei Homer sich findende Figur in's Spiel, die Parallelie, d. h. Homer sagt zweimal hinter einander mit verschiedenen Worten dasselbe, οὐ δὴν ἀπέσσονται ist dasselbe wie μάλ' ἦρι νέονται. Vgl. hiermit Odyss. 2, 164 οὐ γὰρ Ὀδυσσεὺς δὴν ἀπάνευϑε φίλων ὧν ἔσσεται, ἀλλά που ἤδη ἐγγὺς ἐὼν τοίσδεσσι φόνον καὶ κῆρα φυτεύει πάντεσσιν. Eine andere Parallelie zeigt sich in der Formel μίνυνϑά περ, οὔ τι μάλα δήν, »sehr kurze Zeit, durchaus nicht sehr lange Zeit«, Iliad. 1, 418. 15, 575 Odyss. 22. 473: hier ist οὔ τι μάλα δήν genau dasselbe, wie μίνυνϑά περ; ein sofortiges Eintreten des Gegentheils wird hier nicht bezeichnet, sondern eine wirklich stattfindende, aber kurze Dauer des betreffenden Zustandes; dies drückt das eine der beiden einander parallelen Glieder angemessen durch μίνυνϑά περ aus; in dem andern parallelen Gliede ist μάλα zu δήν hinzugetreten; οὔ τι δήν ohne μάλα würde das sofortige Eintreten des Gegentheils bezeichnen, οὔ τι μάλα δήν mit seinem μάλα drückt die wirklich stattfindende, aber kurze Dauer des betreffenden Zustands aus. Unter den Ausdrücken, in welchen δήν nicht mit einer Negation verbunden ist, muß hervorgehoben werden das nur in der Odyssee und zwar stets von der langen Abwesenheit des Odysseus gebrauchte δὴν οἰχομένοιο: Odyss. 20, 290. 24, 125 μνάσκετ' (μνώμεϑ') Οδυσσῆος δὴν οἰχομένοιο δάμαρτα; 18, 313 δμωαὶ Οδυσσῆος δὴν οἰχομένοιο ἄνακτος; 20, 216 κτήματα δάσσασϑαι δὴν οἰχομένοιο ἄνακτος; 14, 575 ἠμὲν οἳ ἄχνυνται δὴν οἰχομένοιο ἄνακτος; 1, 281. 2, 215. 264. 15, 270 Versende πατρὸς δὴν οἰχομένοιο. In dieser Formel geben Viele dem Worte δήν die Bedeutung »vor langer Zeit«; dies ist unrichtig; δήν heißt auch hier »lange Zeit hindurch«, das praes. οἴχομαι aber hat, wie auch sonst oft, Perfectbdtg, = »ich bin weggegangen und bin jetzt abwesend«, δὴν οἰχομένοιο = »des lange abwesenden«. Die Formel hat genau dieselbe Bedeutung wie das cbcnsalls nur in der Odyssee und von der langen Abwesenheit des Odysseus gebrauchte ἤδη δὴν ἀπεών, Odyss. 13, 189. 14, 330. 19, 299, an allen drei Stellen Versanfang. Die Bedeutung »für lange Zeit«, »auf lange Zeit hin« erhält δήν in der Formel δὴν δέ μιν ἀμφασίη ἐπέων λάβε, Iliad. 17, 695 Odyss. 4, 704; denn daß λάβε statt κατεῖχε stehe, diese doppelte Enallage des Tempus und der Vocabel wird kein Unbefangener annehmen. Der Ausdruck δὴν εἶναι, »lange sein«, bedeutet »lange leben«, also Iliad. 6, 131 οὐδὲ γὰρ οὐδὲ Δρύαντος υἱὸς κρατερὸς Λυκόοργος δὴν ἦν und vs. 139 οὐδ' ἄρ' ἔτι δὴν ἦν, nach dem oben Bemerkten, = »er starb alsbald«. Dieser Erklärung, nach Homerischem Sprachgebrauche der allein möglichen, steht der Zusammenhang, das ἔπειτα vs. 138 und das καί μιν τυφλὸν ἔϑηκε Κρόνου παῖς vs. 139 keineswegs entgegen; denn das ἔπειτα heißt nicht »in der Folgezeit«, »später«, sondern »in Folge dessen«, »deshalb«, und die Blendung grade mag nach der von Homer anerkannten Sage den Tod eben herbeigeführt haben. Dies deutet Homer sogar ausdrücklich an, durch das ἄρα in οὐδ' ἄρ' ἔτι δὴν ἦν, welches ἄρα den Tod als Folge der Blendung hinstellt. Also man könnte z. B. an sofortigen Selbstmord aus Verzweiflung denken. Dabei ist natürlich zu beachten, daß »alsbald«, »sofort«, ein relativer Begriff ist, so gut wie »lange Zeit« und »kurze Zeit«; daß also rhetorisch-poetische Uebertreibung hier eine passende Stätte hat; wie ja z. B. in der oben erwähnten Stelle Odyss. 6, 33 auch nicht gemeint ist, daß Nausikaa noch in derselben Nacht heirathen soll. Aber die Worte lauten dort auf »sofortige« Heirath, hier, Iliad. 6, 131. 139, auf »sofortigen« Tod. Nicht ganz klar ist das δήν Iliad. 5, 412, Τυδείδης φραζέσϑω μή τίς οἱ ἀμείνων σεῖο μάχηται, μὴ δὴν Αἰγιάλεια ἐξ ὕπνου γοόωσα φίλους οἰκῆας ἐγείρῃ, κουρίδιον ποϑέουσα πόσιν, ἰφϑίμη ἄλοχος Διομήδεος; wahrscheinlich ist hier δήν ungefähr so viel wie πολλάκις, oder vielmehr = »lange Zeit hindurch jede Nacht«. Die Scholien zu der Stelle erkennen die Lesart δήν an; aber es liegt kein altes Alexandrinisches Scholium vor; Bekker hat in der Ausgabe von 1858 die var. lect. μή πως als Lesart eines »auctor recentior«; dieser auctor dürfte aber doch wohl mittelbar oder unmittelbar aus den Scholien geschöpft habent ein Scholium nämlich giebt unter Anerkennung des δήν das μή τις Homers durch μή πώς τις wieder, ein anderes giebt das μή Homers vor δήν durch μή πως wieder ohne das δήν zu erwähnen. Entschieden zu verwerfen ist wohl die Lesart δήν Iliad. 8, 448 οὐ μὲν δὴν κάμετόν γε μάχῃ ἔνι κυδιανείρῃ ὀλλῦσαι Τρῶας, Bekker οὐ μέν ϑην, und Iliad. 2, 276 οὐ δήν μιν πάλιν αὖτις ἀνήσει ϑυμὸς νεικείειν βασιλῆας, Bekker οὔ ϑήν μιν. – Bei Aeschyl. Pers. 584 ist δήν ebenfalls bedenklich, τοὶ δ' ἀνὰ γᾶν Ἀσίαν δὴν οὐκ ἔτι περσονομοῦνται; man will ϑήν schreiben. – Eurip. Med. 1035 νῦν δ' ὄλωλε δὴν γλυκεῖα φροντίς, bessere Lesart ὄλωλε δή; Rhes. 480 ἀλλὰ δὴν ἐλαύνομεν, bessere Lesart ἀλλ' ἄδην ἐλαύνομεν. – Apoll. Rhod. sagt ἐπὶ δήν, 1, 516. 4, 740; ähnlich sagt derselbe ἐπὶ δηρόν, s. s. v. δηρόν. – Nic. Al. 396 οὐδέ τι κῆρυξ δὴν ἔσεται τήϑη τε γεγαιρόμενα μνίοισι, Scholl. τὸ δὲ δὴν ἔσεται ἤτοι πολὺ ἀπέσται, ἀντὶ τοῦ ἐκτὸς ἔσται.
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9 αὐτός [2]
αὐτός, ή. ό. Am ausführlichsten hat über dies Pronomen gehandelt Herm. Opusc. I p. 308 ff, wovon ein Auszug Viger. p. 783 ff gegeben. Die Grundbedeutung ist se lb st, Hervorhebung eines Gegenstandes dadurch, daß man ihn allem Andern, was er nicht ist, entgegensetzt u. dies Andere ausschließt. Gewöhnlich unterscheidet man 3 Hauptfälle.
I. Selbst, in eigener Person, u. zwar, 1) ohne weiteten Zusatz beim Verbum, so daß die Person durch dieses bestimmt wird, von Bernhardy Synt. p. 286 richtig ausgedrückt: ich – du – er als einer u. derselbe mit Ausschluß eines Andern. Der Ggstz ist entweder bestimmt ausgedrückt, od. aus dem Zusammenhange leicht zu ergänzen, z. B. αὐτοὺς δέ, die Leiber, im Ggstz gegen die Seele, Il. 1, 4; Od. 11, 602 αὐτὸς δέ Herakles, im Gegensatze zu seinem εἴδωλον; das Hauptvolk gegen seine Bundesgenossen, Il. 11, 220; die Mutter gegen die Jungen Iliad. 2, 317, die Eltern gegen die Kinder 3, 301; der Mann gegen das Weib, Plat. Gorg. 511 e; die Krieger gegen die Rosse, Il. 2, 466. 762; die Cyclopen gegen die Heerden, Od. 9, 167; die Einwohner gegen die Stadt, 9, 40; das Ganze gegen einen Theil, Il. 7, 474; oft ehrend den Gebieter, Heerführer bezeichnend, 6, 18. 8, 4; αὐτὸς καὶ δμῶες Theocr. 24, 50; ohne Ggstz, der Herr, ἠρόμην ὅπου αὐτὸς εἴη Plat. Rep. I, 327 b; der Meister; so antwortet bei Ar. Nubb. 219 der Schüler auf die Frage, τίς οὗτος οὑπὶ τῆς κρεμάϑρας ἀνήρ; – αὐτός; so sagten die Pythagoräer αὐτὸς ἔφα, der Meister hat gesagt. Oft nimmt αὐτός den Hauptbegriff wieder auf, der dann durch καί erweitert wird, δίδωϑι δέ μοι κλέος ἐσϑλόν, αὐτῷ καὶ παίδεσσι καὶ αἰδοίῃ παρακοίτι Od. 3, 381; τειχίζειν δὲ πάντας πανδημεὶ τοὺς ἐν τῇ πόλει, καὶ αὐτοὺς, καὶ γυναῖκας καὶ παῖδας Thuc. 1, 90. Der Ggstz wird auch durch ein auf αὐτός bezogenes Particip ausgedrückt, αὐτή τε καὶ τὸν υἱὸν ἔχουσα, = καὶ ὁ υἱός, Xen. Cyr. 1, 3, 1; εἰ ἡμῖν ἀφίκοιτο εἰς τὴν πόλιν αὐτός τε καὶ τὰ ποιήματα βουλόμενος ἐπιδεῖξαι Plat. Rep. III, 398 a; – καὶ αὐτός, ebenfalls, wie et ipse, Thuc. 5, 8; Xen. An. 3, 4, 44. 7, 8, 17. – 2) mit hinzutretendem Pronomen, a) mit pron. pers., denen es zuweilen mit größerem Nachdruck vorgesetzt wird, αὐτὸν σέ, dich selbst, dichgerade, vgl. αὐτῷ ἐμοί Plat. Phaedr. 91 a; αὐτὸν ἐμέ Conv. 220 e; bei Hom. mit denenklitischen Formen, αὐτόν μιν Od. 4, 244, αὐτὸν μέν σε 17, 595; gewöhnlich aber steht es nach, u. zwar bei Hom. stets getrennt, ἐμέϑεν αὐτῆς Od. 23, 78, σέο αὐτοῦ, ἓ αὐτόν; in der Prosa u. bei att. Dichtern in den cass. obliquis des sing. das Reflexivum ἐμαυτοῦ, ῆς, ῷ, όν u. s. w.; wo es bei den Att. nachsteht, ist σὲ αὐτόν nachdrücklicher als σεαυτόν. Daß übrigens αὐτός allein nicht bloß im nom., sondern auch in den andern Casus die Stelle der pron. pers. vertreten kann, ergiebt sich aus 1), z. B., αὐτὸν ἐλέησον, sc. ἐμέ, Il. 24, 503; περὶ αὐτοῦ, = ἐμαυτοῦ, Od. 21, 249; ἀλλὰ Δία ξένιον δείσας αὐτόν τ' ἐλεαίρων 14, 389, = σέ. Wenn es die Stelle der Reflexiva vertritt, wird es gewöhnlich mit dem spirit. asper geschrieben, so daß also αὑτόν für ἐμαυτόν u. σεαυτόν, αὑτῶν für ἡμῶν (ὑμῶν) αὐτῶν steht; doch ist diese von Hermann zu Soph. Ts. 451 durchgeführte Ansicht von Bernhardy Synt. p. 287 nicht anerkannt, u. in den mss., welche freilich hier nicht allein entscheiden können, nicht befolgt. Spätere mochten hierin überh. ungenauer sein, wie Pol. 11, 29 οὐδ' ἐν αὐτοῖς εἴχετε τὰς ἐλπίδας für ἡμῖναὐτοῖς; βοηϑῶν τοῖς αὐτοῦσυμμάχοις, = ἐμοῖς, 17, 5 (Bekk. αὑτοῖς, αὑτοῦ); – der selbst bei genaueren Schriftstellern nicht seltenen Verwechselung von αὐτοῦ u. αὑτοῦ in der dritten Person nicht zu gedenken. – b) Dem pron. poss. wird es im gen, hinzugefügt, ἐμὸν αὐτοῦ χρεῖος, meine eigene Noth, Od. 2, 45; ϑρῆνον ἐμὸν τὸν αὐτῆς Aesch. Ag. 1296; τὸν ἐμὸν αὐτοῦ τοῦ ταλαιπώρου βίον Ar. Plut. 33; ἄπιτε ἐπὶ τὰ ὑμέτερα αὐτῶν Her. 6, 97; in att. Prosa nicht selten, z. B. τοῖς ἡμετέροις αὐτῶν φίλοις Xen. An. 7, 1, 29. – c) Beim pron. demonstr. nachdrücklich: gerade, eben, z. B. αὐτὸ τοῦτο τὸ Βυζάντιον, eben dies Byzanz, Xen. An. 7, 1, 27; αὐτὰ ταῦτ' ἦν τὰ λεχϑέντα Plat. Tim. 19 a, das gerade war; σοφώτερος κατ' αὐτό γε τοῠτο, gerade hierin, Phaedr. 243 b; adverbial., αὐτὸ τοῦτο, ἵνα, eben deshalb, Prot. 310 e; mit folgdm inf., αὐτὸ γὰρ τοῦτό ἐστι χαλεπὸν ἀμαϑία, τὸ – δοκεῖν, weil es scheint, Conv. 2044, vgl. unten. Ebenso bei anderen Pronomen, αὐτὸς ἓκαστος, jeder für sich, Her. 8, 123 u. öfter; Thuc. 7, 70; αὐτοὶ ἑκάτεροι Her. 9, 26; wobei αὐτὸς immer voransteht; αὐτὴν αὐτήν, sie selbst, Plat. Crat. 439 a. – Hiebei ist noch ein doppelter Gebrauch zu merken: α) αὐτός steht allein zuweilen mit Nachdruck, wie im Deutschen ein betontes er, für αὐτὸς οὗτος, so daß man, besonders wenn ein Relativsatz folgt, es geradezu für οὗτος erklärt hat, was aber dem Satze eine andere Färbung geben würde, ἐγὼ τοίνυν ἡγοῠμαι, ὅσοι μὲν ἐν τῇ δημοκρατίᾳ ἄτιμοι ἦσαν, – προςήκειν αὐτοῖς, ich meine, wer zur Zeit der Volksherrschaft der bürgerlichen Ehre beraubt war, – ihnen allen kommt es zu, Lys. 25, 11; νομίσαντες δι' αὐτὸ οὐχ ἡσσᾶσϑαι, δι' ὅπερ οὐδ' οἱ ἕτεροι νικᾶν Thuc. 7, 34; ἐπ' αὐτὸ ἥκεις ἐρευνῶν, ὅτῳ διαφέρει ἡ σωφροσύνη Plat. Charm. 166 b; ἀπέπτυσ' αὐτὴν, ἥτις ἄνδρα – ἄλλον φιλεῖ Eur. Troad. 668; αὐτὸ οὐκ εἴρηται, ὃ μάλιστα ἔδει ῥηϑῆναι, das gerade ist nicht gesagt, Plat. Rep. II, 362 d; ὃν ᾤετο πιστόν οἱ εἶναι, ταχὺ αὐτὸν εὗρεΚύρῳ φιλαίτερον Xen. An. 1, 9, 29, wie 2, 5, 27. 6, 2, 9; man vgl. noch ὅς κε ϑεοῖς ἐπιπείϑηται, μάλα τ' ἔκλυον αὐτοῦ Il. 1, 218. – β) Um das Häufen der Relativa, bes. in verschiedenen Casus zu vermeiden, setzt man für das zweite, den Satz eigentlich anaeoluthisch formend, αὐτός, z. B. ὃ φῂς σὺ μέγιστον ἀγαϑὸν εἶναι καὶ σὲ δημιουργὸν εἶναι αὐτοῦ Plat. Gorg. 452 d; ἣν ὅδε Αφροδίτην μὲν λέγεσϑαί φησι, τὸ δ' ἀληϑέστατον αὐτῆς ὄνομα Ἡδονὴν εἶναι Phil. 12 b; Rep. IX, 578 c; vgl. Xen. Cyr. 3, 1, 38; ἐκεῖνοι τοίνυν, οἷς οὐκ ἐχαρίζονϑ' οἱ λέγοντες οὐδ' ἐφίλουν αὐτούς Dem. 3, 24; ganz parenthetisch, Xen. Cyr. S, 1, 46. – γ) Des größeren Nachdruckes wegen wird es zum pron. reflexivum hinzugesetzt, das Subject hervorzuheben, οἱ δὲ καὶ αὐτοὶ σφῇσιν ἀτασϑαλίῃσιν – ἄλγε' ἔχουσιν Od. 1, 33, vgl. Sengebusch Aristonic. p. 23; αὐτὸς καϑ' αὑτοῠ τὴν ὕβριν μαντεύσεται, gegen sich selbst, Aesch. Sept. 408; αὐτὸς πρὸς αὑτοῦ ὄλωλεν Soph. Ant. 1177; τὸ γιγνώσκειν αὐτὸν αὑτόν Plat. Charm. 165 b; αὐτὸς αὑτὸν ἀπέκτεινεν Plut. Mar. 46; es tritt selbst zwischen den Artikel od. die Präposition u. das Reflexivum, τοῖς αὐτὸς αὑτοῠ πήμασιν βαρύνεται Aesch. Ag. 845; οὐ τὴν ὁτουοῠν μητέρα διενοεῖτο ἀποκτεῖναι, ἀλλὰ τὴν αὐτὸς αὑτοῠ Plat. Alc. II, 144 c. – 3) Beim Nomen, welches im Attischen dann mit Ausnahme der nom. propr. u. weniger ohne Artikel geläufiger Wörter, wie βασιλεύς vom Perserkönig, οὐρανός, ἥλιος, πατήρ, μήτηρ u. ä., immer den Artikel hat; πρὸς αὐτοῦ Ζηνός, bei Zeus selbst, Soph. Phil. 482; ὁ τλήμων αὐτός Phil. 161, wo die Stellung auch αὐτὸς ὁ τλήμων sein könnte (nicht ὁ αὐτὸς τλήμων). Mit besonderem Nachdruck, ἄκρον ὑπὸ λόφον αὐτόν, gerade unter, Il. 13, 615; οὔ μοι μέλει ἄλγος, οὔτ' αὐτῆς Ἑκάβης, selbst Hekabe's Schmerz bekümmert mich nicht, 6, 451; αὐτὸ τὸ περίορϑρον, gerade den Anbruch des Tages, Thuc. 2, 3; αὐτὰ τὰ ῥήματα, genau die Worte, Plat. Phaedr. 271 c; αὐτὸ τοὐναντίον, gerade das Gegentheil, sehr oft. Weil αὐτός andere Rücksichten ausschließt, so bedeutet es oft: etwas an u. für sich, def. im philosophischen Sprachgebrauche, wo gew. das neutr. αὐτό u. das nom. ohne Artikel steht, φαμέν τι εἶναι δίκαιον αὐτὸ ἢ οὐδέν Plat. Phaed. 65 d, gerecht an u. für sich, das absolut Gerechte; οὐκ αὐτὸ δικαιοσύνην ἐπαινοῠντες, nicht die Gerechtigkeit an u. für sich, als solche lobend, Rep. II, 363 a; vollständig, ἀδελφὸς αὐτὸ τοῠτο, ὅπερ ἐστί Conc. 199 e; ähnl. αὐτὴ κίνησις Soph. 256 b; αὐτῆς περὶ δικαιοσύνης, ὅτι ἐστί Phil. 62 a; seltener mit dem Artikel, τί ποτ' ἐστὶν αὐτὸ ἡ αρετή Prot. 360 e; μανϑάνων αὐτὴν τὴν ἀλήϑειαν, οἷόν ἐστιν Rep. IX, 582 a; Sp. bilden Composita der Art, so z. B. Arist. Top. 6, 8, 6, wo aber Bekker αὐτὸ βούλησις, αὐτὸ ἐπιϑυμία, αὐτὸ ἡδύ getrennt schreibt. – 4) Aus der Bdtg selbst gehen folgende hervor: a) vonselbst, auseigenem Antriebe, ἀλλά τις αὐτὸς ἴτω Il. 17, 254; οἱ δὲ καὶ αὐτοὶ παυέσϑων Od. 2, 168; ἥξει γὰρ αὐτά, κἂν ἐγὼ σιγῇ στέγω Soph. O. R. 342 ( Schol. αὐτόματα); οἳ καὶ τοῖς μὴ ἐπικαλουμένοις αὐτοὶ ἐπιστρατεύουσι Thuc. 4, 60; ὑπό τινος ἐρεϑισϑεὶς καὶ αὐτὸς ἀχϑεσϑείς Xen. An. 6, 7, 9; mit dem Zusatz αὐτοὶ ἐϑέλοντες 5, 10, 6. So αὐτὸ δείξει, das wird sich von selbst zeigen, Plat. Hipp. mai. 288 b; ὡς αὐτὸ δηλοῖ, wie von selbst erhellt, Prot. 329 b. – b) für sich selbst, ohne Andere, allein, αὐτός περ ἐών, obwohl er allein war, Il. 8, 99, Scholl. Aristonic. αὐτός: ἡ διπλῆ, ὅτι ἐν ἴσῳ τῷ μόνος; ἀλλ' οὔ πως ἅμα πάντα δυνήσεαι αὐτὸς ἑλέσϑαι 13, 729; αὐτοὶ καὶ οὐ μετὰ τῶν πλειόνων Thuc. 5, 60; τὰς ναῦς ταύτας πέμπειν ἢ αὐτὰς ἢ καὶ ἐλάσσους ἢ καὶ πλείους 8, 39; ἄνευ τοῦ σίτου, τὸ ὄψον αὐτὸ ἐσϑίειν Xen. Mem. 3, 14. 3; vgl. An. 2, 3, 7. 7, 3, 35; πλείους δίκαι εἰσὶν αὐτῶν τῶν Φασηλιτῶν ἢ τῶν ἄλλων άπάντων Dem. 35, 2; μηδὲν ἔχουσαν περιττὸν ἀλλ' αὐτὰ τὰ χρήσιμα καὶ ἀναγκαῖα Dion. Hal. iud. de Thuc. 23; τούτῳ αὐτῷ διαφέρουσι, nur hierin unterscheiden sie sich, Pol. 1, 42, u. öfter. Auch steht οἶος dabei, Od. 14, 450; u. bei den Attikern μόνος, αὐτὸ τοῠτο μόνον Plat. Gorg. 500 b; vgl. Lycurg. 139; Dem. 20, 84; αὐτὸ μόνον kommt bes. bei Sp. oft ganz adverbial. vor: gerade nur, kurz u. gut, vgl. Luc. Char. 6; αὐτὸ μόνον ἐργάτης Somm. 9. Hierher gehört noch αὐτοὶ γάρ ἐσμεν, wir sind unter uns, allein, Plat. Legg. VIII, 836 b; Ar. Ach. 478, u. öfter, wie Luc. Deor. D. 10, 2; ὥς γε ἐν ἡμῖν αὐτοῖς εἰρῆσϑαι Plat. Prot. 309 a. Aehnl. αὐτὸς καϑ' αὑτόν, ganz allein an u. für sich, αὐτὸ ἕκαστον, jedes Ding an u. für sich, vgl. 3) z. E. – 5) Wie in selbander, selbdritter, wird auch durch αὐτός bei Ordinalzahlen ein Zusammensein ausgedrückt, πέμπτος αὐτός, er selbst als der fünfte, also mit vier Anderen, Thuc. 1, 46; vgl. Xen. Hell. 2, 2, 17 u. sonst. Aehnl. wird – 6) durch αὐτός mit einem Nomen im dat. ein begleitender Umstand hervorgehoben, der sonst nicht gewöhnlich dabei ist. Hom. setzt σύν hinzu, αὐτῇ σὺν φόρμιγγι, mit sammt der Phorminx, ohne sie niederzulegen, Il. 9, 194; vgl. 12, 112; Ap. Rh. 4, 1590; Her. 2, 111; Eur. Cycl. 701; selten in Prosa, wie Plat. Rep. VIII, 564 c; Xen. Cyr. 2, 2, 9; D. Sic. 11, 19; gew. ohne σύν, schon bei Hom., αὐτῇ κεν γαίῃ ἐρύσαιμ' αὐτῇ δὲ ϑαλάσσῃ Il. 8, 24; αὐτοῖς ἵπποισι καὶ ἅρμασιν ἆσσον ἰόντες 23, 8; αὐτοῖς νεωςοίκοισι ὑποπρῆσαι Her. 3, 45; oft im Att.; die gewöhnlichsten Verbindungen ohne Artikel stehen B. A. p. 130, αὐτῇ νηΐ, αὐτοῖς ἵπποις, ἀνδράσι· ταῠτα χωρὶς ἄρϑρου; vgl. Aesch. Prom. 221. 1049 Spt. 533; αὐταῖς ποιμνίων ἐπιστάταις Soph. Ai. 27; αὐτοῖς τούτοις, sammt diesen, Thuc. 1, 121; sonst mit dem Artikel, αὐτοῖσι τοῖς πόρπαξι Ar. Equ. 849; αὐταῖς ταῖς τριήρεσιν ἡμᾶς καταδύσει Xen. An. 1, 3, 17; αὐτοῖς τοῖς στεφάνοις Cyr. 1, 4, 7; αὐτῷ τῷ στρατοπέδῳ Plut. Caes. 24. Erst Spätere setzen auch αὐτός nach, z. B. κέρασιν αὐτοῖς Long. Past. 2, 31; vgl. Lob. zu Phryn. p. 99 f. – 7) Scheinbar pleonastisch steht es, wenn das Nomen. worauf es sich bezieht, in demselben Satze steht und nach einem Zwischensatze der Deutlichkeit wegen wieder aufgenommen werden soll, πειράσομαι τῷ πάππῳ, ἀγαϑῶν ἱππέων κράτιστος ὢν ἱππεύς, συμμαχεῖν αὐτῷ Xen. Cyr. 1, 3, 15; Ξενοφῶντι, ὁρῶντι μέν –, ὁρῶντι δὲ – καλὸν αὐτῷ ἐδόκει An. 5, 6, 15; vgl. 2, 4, 7, wo das dazwischen tretende οὐκ οἶδα ὅ τι δεῖ, u. Soph. Phil. 572 f, wo das Participium ἑλών die Wiederholung erleichtert. Auffallender ist οἷς Ὀλύμπιοι ϑεοὶ δοῖέν ποτ' αὐτοῖς Soph. Phil. 315; woraus Sp. sogar ὡν οἱ μὲν αὐτῶν machen, Callim. epigr. 5 (XII, 118); Nonn. D. 1, 187.
II. Wie der nom. αὐτός oft nur ein betontes er ist, z. B. Il. 3, 282 αὐτὸς Ἑλένην ἐχέτω, ἡμεῖς δέ, so werden die casus obliqui geradezu ohne Nachdruck als pron. pers. der dritten Person, seiner, ihm, ihn, gebraucht, welche Formen nicht im Anfange des Satzes stehen dürfen, obwohl die Dichter sich solche Stellungen erlauben. Bei Hom. ist es in dieser Bdtg noch selten; Iliad. 14, 457 οὐ μὰν αὖτ' ὀίω – ἅλιον πηδῆσαι ἄκοντα, ἀλλά τις Ἀργείων κόμισε χροΐ καί μιν ὀίω αὐτῷ σκηπτόμενον κατίμεν δόμον Ἄιδος εἴσω; Od. 16, 473 νῆα ϑοὴν ἰδόμην κατιοῠσαν – · πολλοὶ δ' ἔσαν ἄνδρες ἐν αὐτῇ. Als enclitisch wurde αὐτόν Iliad. 12, 204 berachtet, αἰετὸς ὑψιπέτης –, – δράκοντα φέρων ὀνύχεσσι – ζωόν. ἔτ' ἀσπαίροντα. καὶ οὔ πω λήϑετο χάρμης· κόψε γάρ αὐτον ἐχοντα κατα στῆϑος παρὰ δειρὴν ἰδνωϑεὶς ὀπίσω; s. Lehrs Quaestt. Epp. p. 124.
III. Mit dem Artikel ὁ αὐτός, ἡ αὐτή, τὸ αὐτό, att. zsgzgn ἁὐτός, ἁὐτή, ταὐτό u. ταὐτόν (ταὐτό bei den Tragg. nur, wo die Endsylbe kurz sein muß, ταὐτόν vor Vocalen u. wo Position nöthig ist, in Prosa aber kann beim steten Schwanken der Handschriften noch kein Unterschied gemacht werden), ταὐτοῠ, ταὐτῷ, ταὐτά; ion. ὡὐτός, ὡὐτοί, τὠυτό, auch Pind. Ol. 1, 45; derselbe. Einzelne Beispiele schon Hom. Il. 6, 391 Od. 7, 55. 326, bei dem auch der Artikel fehlt, Il. 12, 225 Od. 8, 107. 10. 158, obwohl in ὅς ῥά μοι ὑψίκερων ἔλαφον εἰς ὁδὸν αὐτὴν ἧκεν auch erklärt werden kann: in den Weg selbst, gerade in den Weg. Bei den Attikern fehlt der Artikel nie, denn καὶ νῠν ἔτ' αὐτός εἰμι heißt: noch bin ich selbst, Soph. O. R. 557; ebenso ἀνὴρ ὅδ' οὐκέτ' αὐτός Eur. Phoen. 927; φανήσεται παισὶν ἀδελφὸς αὐτὸς καὶ πατήρ O. R. 459 u. A. Häufig steht dabei der dat., τὠυτὸ ὑμῖν ἐπρήσσομεν, wir thaten dasselbe, was ihr thatet, Her. 4, 119; οἱ αὐτοὶ ὄντες ἐκείνοις Plat. Menex. 244 b; ἐν τῷ αὐτῷ κινδύνῳ αἰωροῦμαι τοῖς φαυλοτάτοις Thuc. 7, 77; auffallender φέρε δὴ ἄλλην εἰκόνα σοι λέξω ἐκ τοῦ αὐτοῦ γυμνασίου τῇ νῦν, für ἐξ οὗ τὴν νῦν, Plat. Gorg. 493 d; seltener καί z. B. ἵνα μή σφισι αἱ αὐταὶ φυλαὶ ἔωσι καὶ Ἴωσι Her. 5, 69; vgl. 4, 109; ὥσπερ, εἴ τις διισχυρίζοιτο τῷ αὐτῷ λόγῳ, ὥσπερ σύ Plat. Phaed. 86 a; vgl. Lob. ad Phryn. p. 426 f. Bei Plat. Rep. III, 412 d steht τὸ ταὐτόν dem τὸ ἕτερον entgegen. Adverbial kommt oft vor ἐν ταὐτῷ εἶναι, μένειν u. dgl., τινί, an demselben Orte mit Einem sein, ohne τινί, zusammen bleiben; auch = an demselben Orte bleiben, nicht weiter kommen, d. i. nichts ausrichten, Plat. Euthyd. 288 a; ἐν ταὐτῷ γίγνεσϑαι ἀλλήλοις, zusammenkommen, Conv. 172 c: ebenso εἰς ταὐτὸν ἐλϑεῖν; – ἐκ τοῠ αὐτοῦ, von demselben Orte aus; ἐπὶ τῶν αὐτῶν διέμενον Pol. 1, 18, sie blieben in demselben Zustande; κατὰ τὸ αὐτό. zu derselben Zeit, auf einmal; aber κατ' αὐτό, eben, gerade; auch ὑπὸ τὸ αὐτό, um dieselbe Zeit, vgl. Hermann zu Viger. p. 735.
Die Komiker haben auch einen comparat. αὐτότερος, Epicharm. bei Apollon. Pron. p. 340; u. einen superl. αὐτότατος, Ar. Plut. 83, er leibhaftig selbst.
In der Composition bedeutet αὐτό 1) von selbst, von Natur, αὐτοφυής. – 2) allein, αὐτόσκηνος, bloß, nichts weiter, αὐτόξυλος. – 3) selbst, durch keinen Andern, freiwillig, αὐτομαϑής, αὐτόματος. – 4) leibhaftig, ähnlich, Αὐτοϑαΐς. – 5) sammt, αὐτόπρεμνος. – 6) Bezeichnung des Abstractums, f. I, 3.
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10 ἀλλά
ἀλλά, Conjunction, eine Verschiedenheit ausdrückend; eigentl. accus. neutr. plur. von ἄλλος, der Accent geändert, um die Aenderung der Bed. anzuzeigen; ἀλλά drückt aus 1) das Gegentheil, so daß das Vorhergehende ganz aufgehoben wird, also: – a) wenn ein negativer Satz vorangeht, so ndern; Hom. Od. 8, 197 ἐπεὶ οὔ τι μεμιγμένον ἐστὶν ὁμίλῳ, ἀλλὰ πολὺ πρῶτον, 17, 416 οὐ μέν μοι δοκέεις ὁ κάκιστος Ἀχαιῶν ἔμμεναι, ἀλλ' ὤριστος, ἐπεὶ βασιλῆι ἔοικας. Homer liebt es in diesem Falle den Satz mit ἀλλά ganz wegzulassen, z. B. Iliad. 15, 11 ὁ δ' ἀργαλέῳ ἔχετ' ἄσϑματι κῆρ ἀπινύσσων, αἷμ' ἐμέων, ἐπεὶ οὔ μιν ἀφαυρότατος βάλ' Ἀχαιῶν, Scholl. Ariston. οὔ μιν ἀφαυρότατος: ὅτι τὸ ἐναντίον ὑπακουστέον, ἀλλ' ἰσχυρότατος· οὐ γὰρ ἐκ πλήρους ἀποδέδωκεν, ὡς ἐπὶ τοῠ »δός, φίλος οὐ γάρ μοι δοκέεις ὁ κάκιστος Ἀχαιῶν ἔμμεναι, ἀλλ' ὤριστος (Od. 17, 416)«; s. Lehrs Aristarch. p. 14: – οὐκ ἀνϑρώπινον – ἀλλὰ ϑεῶν Xen. Oec. 21, 12; οὐχ ἅπαξ, ἀλλὰ πολλάκις Plat. Phaedr. 228 a; – nach μὴ ὅτι, sondern vielmehr, μὴ ὅτι ἰδιώτην τινὰ ἀλλὰ τὸν μέγαν βασιλέα Apol. 40 d. – b) wenn ein affirmativer Satz vorhergeht, wo das Gegentheil negirt wird, und im Deutschen ἀλλά gewöhnlich unübersetzt bleibt, ἐκεῖϑεν ἀλλ' οὐκ ἐνϑένδε ἡρπάσϑη (u.) nicht von hier, Plat. Phaedr. 229 d; φιλοσόφους ἀλλ' οὐ φιλοδόξους κλητέον Rep. V, 480 e. – 2) nur Verschiedenes, so daß das Vorhergehende nur zum Theil aufgehoben und beschränkt wird: – a) nach Concessivsätzen: allein, jedoch; im ersten Satzgliede stehen μέν, γέ u. ä., αὐτὸς μὲν γὰρ ἐγὼ μενέω νηῶν ἐν ἀγῶνι, ἀλλ' ἕταρον πέμπω Il. 16, 240; τὰ μὲν καϑ' ἡμᾶς ἔμοιγε δοκεῖ καλῶς ἔχειν ἀλλὰ τὰ πλάγια λυπεῖ με Xen. Cyr. 7, 1, 16. – b) wenn ein vorhergehender Negativsatz durch eine Ausnahme beschränkt wird, so viel als πλήν, εἰ μή, son dern, als, ἄλλος δ' οὔ τίς μοι τόσον αἴτιος Οὐρανιώνων, ἀλλὰ φίλη μήτ ηρ Il. 21, 276; vgl. Od. 8, 312; ἔπαισε δ' αὐτόχειρ νιν οὔτις ἀλλ' ἐγὼ τλάμων Soph. O. R. 1331; ἐν τῷ μέσῳ ἄλλη μὲν πόλις οὐδεμία οὔτε φιλία οὔτε Ἑλληνίς, ἀλλὰ Θρᾷκες Xen. An. 6, 4, 2; vgl. Plat. Symp. p. 181 d; οὐδὲν ὄντας ἀλλὰ κωφούς Ar. Ach. 651. Häufiger steht in solchen Sätzen ἀλλ' ἤ, sondern nur, μὴ χρῆσϑαι ἐλαίῳ, ἀλλ' ἢ ὅτι σμικροτάτῳ Plat. Prot. 334 c; οὐδὲν ἄλλο σκοπεῖν ἀλλ' ἢ τὸ ἄριστον Phaed. 97 d; auch nach vorangegangener Frage, die einen negativen Sinn hat, τίνος ἕνεκα κἄν τις ζώῃ, ἀλλ' ἢ τῶν τοιούτων ἡδονῶν ἕνεκα Phaedr. 258 e; ἀργύριον μὲν οὐκ ἔχω, ἀλλ' ἢ μικρόν τι Xen. An. 7, 7, 53, Geld hab' ich nur wenig; vgl. Heindorf zu Plat. Prot. 374 b; Bergler zu Ar. Equ. 790 u. bes. G. T. A. Krüger de formula ἀλλ' ἤ. Ebenso τουτὶ τί ἶν τὸ πρᾶγμα ἀλλ' ἤ, was war das anders als, für: es war nichts, sondern nur, Ar. Ran. 440, gleichsam für τί ἄλλο ἦν ἤ. In vielen Stellen kann es sogar zweifelhaft sein, ob ἄλλ' ἤ oder ἀλλ' ἤ zu schreiben; so hat Bekker Ar. Ran. 227 οὐδὲν γάρ ἐστ' ἀλλ' ἢ κόαξ, wo frühere Herausgeber ἄλλ' hatten; Kühner entscheidet sich für οὐδὲν ἄλλ' u. τί ἄλλ', in den Vrbdgn, wo ποιῶ zu ergänzen ist. – c) nach Comparativen mit einer Negation, um den Ggstz stärker, als durch das gleichstellende ἤ hervorzuheben, z. B. οὐ τὸ κερδαίνειν μᾶλλον τέρπει ἀλλὰ τὸ τιμᾶσϑαι, nicht Gewinn, sondern victmehr Ehre erfreut, Thuc. 2, 44 u. öfter. – d) nach einem hypothetischen Vordersatze, so, alsdann, εἴ περ γάρ τε χόλον γε καὶ αὐτῆμαρ καταπέψῃ, ἀλλά τε καὶ μετόπισϑεν ἔχει κότον, so zürnt er doch später, Il. 1, 82 vgl. 21, 577. 22, 192. Ebenso nach ἐπεί, Her. 9, 41 ἐπεὶ ὑμεῖς οὐκ ἴστε – ἀλλ' ἐγὼ ἐρέω, vgl. Soph. O. C. 241; nach ἐπεὶ δή Od. 14, 151. Bei Plat. mit οὖν u. γε, εἰ μὴ πάσῃ σαφηνείᾳ δυνάμεϑα λαβεῖν, ἀλλ' οὖν λόγου γε ἐνδεεῖς μηδὲν γιγνώμεϑα, so wollen wir wenigstens nicht... Soph. 254 c. Mit Weglassung des Vordersatzes bildet sich der elliptische Gebrauch des ἀλλά in der Mitte des Satzes, πειράσατ' ἀλλ' ὑμεῖς γε κινῆσαι στόμα, versucht ihr doch wenigstens (wenn kein Anderer es kann), Soph. O. C. 1276; ἀνοιγέτω τις δῶμα – ὡς ἂν ἀλλὰ παῖδ' ἐμὴν ῥυσώμεϑα, damit wir wenigstens meinen Sohn retten, Eur. Or. 1561. Es hebt in diesem Falle nur das Wort, vor dem es steht, hervor; vgl. Soph. Ant. 552; sogar σὺ δ' ὰλλά Ar. Ach. 997. – e) als elliptische Ausdrücke schließen sich hieran: οὐ μὴν ἀλλά u. οὐ μέντοι ἀλλά, doch nein! sondern, jedoch; οὐ γὰρ ἀλλά, freilich, φέρε δὴ ταχέως αὔτ', οὐ γὰρ ἀλλὰ πειστέον (denn ich darf mich nicht weigern), ich muß ja doch gehorchen, Ar. Ran. 499. – 3) In Antworten tritt der Gegensatz nicht immer so deutlich hervor, ist aber vorhanden, häufig in den Diverbien der Tragg. und den Dialogen des Plato, wohl, allerdings, ἀλλ' ἀνάγκη, ich muß ja wohl, Plat. Prot. 357 b; ἀλλ' ὁμολογῶ Gorg. 476 d; dazu treten noch Betheuerungen: μὰ τὸν Δία, ἀλλ' ἐγὼ οὐδὲ αὐτὸς συνίημι 463 d; νὴ τοὺς ϑεοὺς ἀλλ' ἐπιϑυμῶ 481 c; u. so ein doppeltes ἀλλά; μὰ Δί' ἀλλ' οὐκ ήγνόουν ἔγωγε, ἀλλὰ σαφῶς ἐγίγνωσκον Alc. I, 110 c. Der Gegensatz ist leicht hinzuzudenken. Ein doppeltes ἀλλά s. auch Il. 2, 241. 859 Od. 14, 151. – 4) Noch mehr tritt der Gegensatz zurück, wenn es nur den Uebergang zu etwas Neuem bezeichnet oder kurz die Rede abbricht, ἀλλὰ ταῠτα μὲν τί δεῖ λέγειν, doch, Soph. Phil. 11 u. sonst; oder nach längerer Unterbrechung wieder auf das Frühere zurückweis't. Beispiele überall. Sogar ganz im Anfange der Rede steht es so, zuweilen nachdrücklich, als Mißbilligung des Vorigen, Od. 4, 472, oder gegen eine herrschende Vorstellung gerichtet, wie Xen. sein Sympos. anfängt: ἀλλ' ἐμοὶ δοκεῖ. Es entwickeln sich hieraus folg. besondere Fälle: – a) es tritt zu lebhaften Aufforderungen u. Ermahnungen im imperat. u. conj., ἀλλὰ μάχεσϑε, ἀλλ' ἄγε Hom. Iliad. 1, 62, ἀλλ' ἄγετε 2, 72, ἀλλ' ἴϑι 14, 267, ἀλλ' ἴϑι νῦν 2, 163, ἀλλὰ σύ γ' ὄρνυϑι τοῦτον 6, 363; in Prosa, ἀλλ' οὖν ἀκούετε, so höret doch, Plat. Prot. 310 a; ἀλλ' ἴωμεν 311 a. Aehnl. beim vocat., dem es nachsteht, ὦ Φίντις, ἀλλὰ ζεῠξον Pind. Ol. 6, 22; Soph. O. R. 1503; nach Gregor. Cor. 88 ist dies besonders attische Eigenthümlichkeit. – b) in Fragen; Fälle, wie εἰ μή ἐστι τοῠτο τὸ πάϑημα – ἀλλὰ τί ποτ' ἔστι, εἴπατον ἡμῖν Plat. Prot. 353 a, erinnern an 2 d und lassen auch die anderen Fälle elliptisch betrachten, wenn sie nicht einen Einwand ausdrücken; ἀλλὰ τί οὐ βαδίζομεν ib. 311 a. So ἀλλ' ἆρα, num, z. B. Euth. 9 d; – anders ἀλλ' ἄρα – μὴ ὁ Κτήσιππος ἶν ὁ ταῠτ' εἰπών, aber vielleicht war es nicht Ktesippus, Euthyd. 290 e; ἀλλ' ἦ, eine leidenschaftliche Frage, auf die eine verneinende Antwort erwartet wird, ἀλλ' ἦ μέμηνας Soph. El. 879, bist du denn rasend? an eine andere Frage anknüpfend, an?, vgl. Plat. Prot. 309 c, auch wenn diese nicht bestimmt ausgedrückt ist, Phaedr. 261 b. Häufig steht es mehrere Male hinter einander in lebhaften, durch Fragen dargestellten Folgerungen und Beweisen, ἀλλὰ χρημάτων –; ἀλλὰ ταὐτόν μοί ἐστιν– ἀλλὰ δὴ φυγῆς τιμήσομαι Plat. Apol. 37 c Rep. II, 382 a; so auch außer der Frage, Prot. 341 d u. sonst. – 5) οὐ μόνον – ἀλλὰ καί, wo auch, und oft nachdrücklicher, καί fehlt, schließt sich an 1) an u. stellt die beiden Satzglieder gleich. – Verbindungen von ἀλλά mit anderen Partikeln: ἀλλὰ καὶ ὧς Hom. Iliad. 1, 116, ἀλλ' οὐδ' ὧς Od. 1. 6; – ἀλλ' ἄρα, sondern vielmehr, nach einer Verneinung, Il. 6, 418. 12, 320; Soph. aber nun, Trach. 502; – ἀλλὰ – γάρ, aber freilich, ἀλλ' οὐ γάρ πως ἔστιν. aber es ist ja unmöglich, Od. 19, 591; Her. 1, 14. 9, 27, u. sonst; γάρ behält seine Bedeutung, daß es den Grund des Gegensatzes angiebt, wenn derselbe auch nur aus dem Zusammenhange ergänzt werden muß, ἀλλὰ ζητῶ γάρ Plat. Charm. 165 b; – ἀλλὰ γὰρ δή Hipp. mai. 301 b; – über οὐ γὰρ – ἀλλά s. 2 e; – ἀλλὰ – γε, doch wenigstens, ἀλλὰ πειράσομαί γε, aber versuchen will ich's doch, Phaed. 63 d; die Stellen, wo ἀλλά γε neben einander stehen, sind unsicher; – ἀλλὰ δή, bes. den Einwand eines Andern vorwegzunehmen, aber wirst du sagen, ἀλλὰ δὴ βελτίονα ὴμῶν αἱρήσεσϑε Prot. 338 c; vgl. Stallb. zu Crit. p. 54; – ἀλλά που Hom. Iliad. 13, 225; – ἀλλ' ἤ, außer der Frage, wahrlich, s. oben; – ἀλλ' ἤτοι, aber freilich, indessen, theilweis einräumend. μέντοι γε, Plato, aber jedoch; – ἀλλὰ μήν, aber doch, atqui; – οὐ μὴν ἀλλὰ καί, verumtamen; – ἀλλά περ, im Nachsatze nach εἰ, Il. 12, 349. 362, wie auch ἀλλά τε den Nachsatz nach εἴ πέρ τε, εἴ περ γάρ einleitet, Il. 1, 82. 10, 226. 21, 577. 22, 192; – ἀλλ' οὖν, aber doch; – ἀλλ' οὖν γε, aber doch wenigstens; – ἀλλά – τοι, jedoch. – Im Nachsatze ἀλλά auf homerische Art περιττῶς Iliad. 24, 771 ἀλλ' εἴ τίς με καὶ ἄλλος ἐνὶ μεγάροισιν ἐνίπτοι –, –, ἀλλὰ σὺ τόν γ' ἐπέεσσι παραιφάμενος κατέρυκες.
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11 ἀνήρ
ἀνήρ, ὁ, Hom. ἀνέρος, ἀνέρι, ἀνέρα, ἀνέρε, ἀνέρες, ἀνέρας neben ἀνδρός, ἀνδρί, ἄνδρα, ἄνδρε, ἄνδρες, ἄνδρας, ἄνδρεσσι neben ἀνδράσιν, gen. plur. ἀνδρῶν, vocat. sing. ἆνερ Iliad. 24, 725; der Mann: 1) im Ggstz des Weibes, γυνή, von Hom. an überall; dah. ἀνδρῶν ἄπαις, ohne männliche Kinder, Plat. Legg. IX, 877 e. Bes. der freie Mann. In der Zusammenstellung beider Geschlechter die Att. ohne Verbindung ἄνδρες, γυναῖκες. – 2) der Mensch im Ggstz der Götter, gew. im plur., πατὴρ ἀνδρῶν τε ϑεῶν τε, sehr oft vom Zeus. Διὸς ἄγγελοι ἠδὲ καὶ ἀνδρῶν Il. 1, 384; dgl. auch Her. 5, 68. 28. Im Gegensatz gegen die Kentauren Od. 21, 303. Seltener u. nur bei Dichtern so im sing., z. V. Il. 13, 321. 18, 432; Soph. O. C. 578 Ai. 77. Häufig tritt die besondere Bezeichnung der Sterblichkeit hinzu, βροτὸς ἀνήρ, ϑνητός, auch ἄνδρες ἥρωες, auffallender ἄνδρες ἡμίϑεοι Il. 12, 23. – 3) der erwachsene Mann, wie Xen. παῖς, μειράκιον, ἀνήρ, πρεσβύτης neben einander stellt, Symp. 4, 17; παῖδες, ἔφηβοι, τελεῖοι ἄνδρες, γεραίτεροι od. οἱ ὑπὲρ τὰ στρατεύσιμα ἔτη γεγονότες Cyr. 1, 2, 4 ff Wo Hom. nicht den Zusatz νέος, ὁπλότερος u. ä., od. γέρων u. προγενέστερος macht, versteht er waffenfähige Männer, in der ll. meist den Krieger; diese Bdtg bleibt auch bei den Historkern vorherrschend, ἄνδρας ἑλέσϑαι, συλλέξαι, Mannschaft wählen, ausheben, u. bei Zahlenbestimmungen eines Heeres, wie unser: tausend Mann. Vgl. Plat. ἀνὴρ καὶ πώγωνος ἤδη ὑποπιμπλάμενος Prot. 309 a; ἀνὴρ δὲ γενόμενος Dem. 18, 259, worauf εἰς τοὺς δημότας ἐγγράφεσϑαι folgt, 261. – 4) der Mann, mit Nachdruck gesagt, der rechte, tüchtige, tapfere Mann, ἀνέρες ἔστε, φίλοι Il. 8, 174; im Ggstz von ἄνϑρωπος, πολλοὶ ἄνϑρωποι, ὀλίγοι ἄνδρες Her. 7, 210; vgl. Xen. Hier. 7, 3 ἄνδρες καὶ οὐκέτι ἄνϑρωποι μόνον νομιζόμενοι, womit An. 1, 7, 4 zu vgl. Welche Eigenschaft bes. hervorzuheben ist, zeigt der Zusammenhang; denn von Barbaren heißt es Ar. Ach. 77 ἄνδρας ἡγοῦνται μόνους τοὺς πλεῖστα δυναμένους καταφαγεῖν καὶ πιεῖν. Bei Attikern oft: der Ehrenmann. Vgl. noch Soph. O. C. 393 Ai. 1217; οὐ λόγων δεῖ σ' ἀλλὰ τἀνδρός Eur. Hipp. 491; πρὸς τάδ' ἄνδρα γενέσϑαι σε χρή El. 693; ἐτητύμως ἄνδρ' ὄντα Heracl. 998; ὡς ἀληϑῶς ὄντος ἀνδρός Plat. Lach. 188 c; οὐκέτι ἀνήρ, ἀλλὰ σκευοφόρος Xen. Cyr. 4, 2, 12; νῠν σοι ἔξεστιν ἀνδρὶ γενέσϑαι, jetzt kannst du ein berühmter Mann werden, An. 7, 1, 21. – 5) Ehemann, Gatte, Il. 19, 291; ἀνέρι μητέρα δώσω, verheirathen, Od. 2, 223; Her. 1, 146 u. sonst öfter; εἰς ἀνδρὸς ᾔει λέκτρα Eur. Or. 458; λέκτρων ἀνδρὸς ἐστερημένη Med. 286; εἰς ἀνδρὸς ἔρχεσϑαι, vermählt werden, Alciphr. 3, 41. Bei Soph. Tr. 531 bildet es den Ggstz vom rechtmäßigen Gemahl, πόσις, ein Beischläfer; εἰς ἀνδρὸς ὥραν ἡκούσης τῆς κόρης, mannbar werden, Plat. Critia 113 d. – 6) Sehr gewöhnlich ist bes. bei Attikern die Vrbdg mit anderen subst., die meistentheils adjectivischer Natur sind, bes. bei Völkernamen u. in Anreden, wo der Ausdruck ehrenvoller wird. Es steht in dieser Vrbdg nie der Artikel dabei, ἀνὴρ Πέρσης, ein Perser, ἄνδρες Ἀϑηναῖοι, πολῖται, στρατιῶται, ihr Herren Athener u. s. w., vgl. κλῶπες Eur. Rhes. 645; μάντις, τύραννος Thuc. 6, 85. 2, 89; oft bei Plat. φιλόσοφος, τραγικός, μουσικός, ein Philosoph u. s. w. So ist auch ἀνἡρ νεανίας, ein junger Mann, Xen. Cyr. 2, 2, 6 zu fassen; vgl. Eur. El. 344. – Bei den Attikern tritt es auch oft zur Stütze zu einem adj., φίλος ἀνήρ, er ist mein Freund, Plat. Theaet. 162 a; σοφὸς γὰρ καὶ ϑεῖος ἀνήρ, er ist weise u. göttlich, Re P. 1, 331 e; bes. so dei φίλος, ἐχϑρός, δίκαιος u, ä. Bei Xen. steht οἱ ἄνδρες allein öfter geradezu für Feinde, z. B. An. 3, 1, 23. Ebenso steht es bei partle., ἀνὴρ ἐπιστάμενος, ἐρῶν, ein Wissender, ein Liebender, Plat. Phaed. 76 b Conv. 179 a. – 7) Im Att. sowohl bei den Tragg., die in diesem Falle auch den Artikel weglassen, als in Prosa, wo wenigstens in den cas. obliq. der Artikel immer dabei steht, vertritt es nachdrücklich die Stelle des pronom.; schon Her. ἀνὴρ ὅδε für ἐγώ 1, 108; vgl. Xen. An. 1, 3, 12; Plat. Gorg. 470 d Phaed. 58 e; ähnl. οὗτος ἀνήρ, der da! Gorg. 467 b; πᾶς ἀνήρ, Jedermann, Eur. Or. 1528, u. öfter Plat. – In der Krasis mit dem Artikel ion, ὥνήρ, att. ἅνήρ, auch τἀνδρός u. s. w. – Das α ist bei Hom. in den dreisylbigen Formen immer lang, ebenso ἆνερ in der Arsis Iliad. 24, 725; wo bei att. Dichtern α lang ist, ist die Krasis mit dem Artikel anzunehmen; in den Chören brauchen sie zuweilen die dreisylbigen Formen mit langem α.
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12 ὅ-γε
ὅ-γε, ἥ-γε, τό-γε, durch das angehängte γε nachdrücklich hervorgehobenes ὁ, ἡ, τό, der ja, der da; oft bei Hom. nur dazu dienend, das Subject noch einmal nachdrücklich hervorzuheben und bestimmter anzudeuten, daß im zweiten Satzgliede dasselbe Subject wie im ersten ist, wo wir uns gewöhnlich mit dem einfachen er, oder er wenigstens, begnügen; αἶψα δὲ νῆας ἔπηξε, πολὺν δ' ὅγε λαὸν ἀγείρας βῆ, Il. 2, 664; bes. auch in disjunctiven Sätzen, ἤ τινας ἐκ Πύλου ἄξει ἀμύντορας, ἢ ὅγε καὶ Σπάρτηϑεν, Od. 2, 327, vgl. Il. 12, 239; so auch Her. 2, 173: λάϑοι ἂν ἤτοι μανείς, ἢ ὅγε ἀπόπληκτος γενόμενος, oder auch, dem lat. idem entsprechend. Hom. vrbdt auch κεῖνος ὅγε, jener dort, eigtl. jener, der da, Il. 19, 344. 3, 391; selbst mit subst., ὅγ' ἥρως, 5, 308, τόνγε ἄνακτα, 794; – τοίγε steht Il. 12, 240 Od. 20, 390; – τῇγε, hierher gerade, an diesen Ort, Il. 6, 435; – τόγε, deshalb gerade, aus keinem andern Grunde, Il. 5, 827 Od. 17, 401. – Bei den Attikern behält γε seine eigentliche Bdtg und ist nicht mit ὁ zu verbinden, welches der Artikel ist, ὅ γε καλός.
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13 ἐθέλω
ἐθέλω und θέλω, wollen, wünschen, Luft haben, Neigung empfinden; Ableitung ungewiß. Ueber den Unterschied von βούλομαι s. dies Wort; interessant ist die Verbindung von βούλομαι und ϑέλω Eurip. Iph. A. 338 τῷ δοκεῖν μὲν οὐχὶ χρῄζων, τῷ δὲ βούλεσϑαι ϑέλων; für βόλεται (= βούλεται) Iliad. 11, 319 var. lect. ἐϑέλει. In der Att. Prosa ist das a verbo von ἐϑέλω folgendes: ἐϑέλω und ϑέλω, ἐϑελήσω, ἠϑέλησα, ἠϑέληκα; imperf. ἤϑελον. Die Formen des praes. ϑέλω besonders in einzelnen Verbindungen, wie εἰ ϑέλεις, ἂν ϑεὸς ϑέλῃ, s. Lobeck Phryn. 7, am häufigsten bei Xenoph. u. Oratt. Bei Dichtern fut. auch ϑελήσω, aor. ἐϑέλησα, perf. τεϑέληκα, imperf. ἔϑελον; conj. aor. ϑελήσῃ Aesch. Prom. 1028, imperat. ϑέλησον vs. 783; opt. ϑελήσαιμι Soph. O. Col. 1133, partic. ϑελήσας vs. 757; opt. perf. τεϑελήκοι Scholl. Iliad. 1, 38; τεϑέληκας var. lect. für ἠϑέληκας Aeschin. Fals. leg. 139; vgl. Lob. Phryn. 332; praes. ϑέλω sehr oft bei Dichtern, bes. im Att. Trimeter; imperf. ϑέλον Apoll. Rhod. 2, 960. Bei Homer Formen vom praes. ἐϑέλω, conj. ἐϑέλωμι Odyss. 21, 348 Iliad. 9, 397 (Scholl. Didym. ἐϑέλοιμι: Ἀρίσταρχος ἐϑέλωμι), opt. ἐϑέλοιμι, imperat. ἔϑελε, part. ἐϑέλων, imperf. ἤϑελον u. ἔϑελον u. iterativ. ἐϑέλεσκον, fut. indicat. ἐϑελήσω, aor. ἐϑέλησα Odyss. 13, 341, ἐϑέλησεν var. lect. ἐϑέλεσ κεν Iliad. 18, 396. Formen, die mit dem ϑ beginnen, hat Homer nach Aristarch gar nicht, geholl. Aristonic. Iliad. 7, 111 Odyss. 3, 272. Auch Iliad. 1, 277, wo Einige lesen μήτε σύ, Πηλείδη, ϑέλ' ἐριζέμεναι βασιλῆι ἀντιβίην, sah Aristarch die dreisylbige Form des imperativ., ἔϑελε, deren erste Sylbe mit der letzten von Πηλείδη in eine Sylbe zusammengezogen werden müsse; um dies möglichst hervorzuheben, schrieb er Πηλείδἤϑελ', wobei zu berücksichtigen, daß die Wörter in seinen Ausgaben überhaupt nicht durch Zwischenräume getrennt waren; s. Pluygers Retract. edit. p. 11 Scholl. Aristonic. Iliad. 1, 277. 11, 217 Herodian. 1, 277. 8, 229; für unsere modernen Ausgaben empfiehlt sich die Bekkersche Schreibung μήτε σύ, Πηλείδη, ἔϑελ' ἐριζέμεναι, so daß die Zusammenziehung nur dem Lesen überlassen bleibt. Odyss. 15, 317 schreibt Bekker αἶψά κεν εὖ δρώοιμι μετὰ σφίσιν, ὅ ττ' ἐϑέλοιεν; ein aus Didymus geflossenes Schol. zu der Stelle bemerkt, Aristarch habe ἐϑέλοιεν geschrieben; er schrieb also etwa wie Bekker ὅ ττ' ἐϑέλοιεν oder ἅσσ' ἐϑέλοιεν; der gegen ὅ ττ' ἐϑέλοιεν erhobene Einwand, daß das ι in ὅτι oder ὅττι sonst bei Homer nirgends elidirt werde, hat keinerlei Gewicht. Iliad. 1, 554 scheint Aristarch ἅσσ' ἐϑέλῃσϑα geschri eben zu haben; von Dionysius Sidonius wird behauptet, er habe ὅττι geschrieben, also vielleicht ὅττι ϑέλῃσϑα, s. Scholl. Zenodot schrieb für Ἴλιον ἠνεμόεσσαν Iliad. 18, 174 Ἴλιον αἰπὺ ϑέλοντες, s. Scholl. Aristonic. Neuere setzen voraus, daß Aristarch seiner Theorie des stets dreisylbigen Homerischen ἐϑέλω zu Liebe Conjecturen gemacht, Lesarten erfunden und das »Ursprüngliche« »geändert« habe; diese Annahme entbehrt aber jedes Grundes; vielmehr muß bis zum Erweise das Gegentheil angenommen werden, daß Aristarch sich auch hier wie sonst strenge an die beste Ueberlieferung hielt. Gar keine Schwierigkeit machen Stellen wie Odyss. 3, 92 αἴ κ' ἐϑέλῃσϑα oder αἴ κε ϑέλῃσϑα, Iliad. 1, 133 ἦ ἐϑέλεις oder ἦε ϑέλεις. – Da ἐϑέλω so sehr oft bei Homer vorkommt, etwa dritthalbhundertmal, ist es auffallend, daß Homer außer dem nur einmal gebrauchten ἐϑελοντήρ, Odyss. 2, 292, kein einziges abgeleitetes oder anderweitig als unzweifelhaft verwandt erkennbares Wort gebraucht; ein compos. περιεϑέλω hat man fälschlich Iliad. 24, 236 zu sehen geglaubt, περὶ δ' ἤϑελε ϑυμῷ λύσασϑαι φίλον υἱόν. – Oefters wird ἐϑέλω absolut gebraucht: τὴν δ' ἐϑέλων ἐϑέλουσαν ἀνήγαγεν ὅνδε δόμονδε, gern die Willige, Od. 3, 272; τὸν Εὐφράνης ἐϑέλων ἄεισεν Pind. N. 4, 89; u. so tritt oft im partic. der Begriff des freiwilligen, geneigten stark hervor, vgl. Plat. Theaet. 143 d; καὶ ἑκών Polit. 299 e; – οὐκ ἐϑέλων, wider Willen, Iliad. 4, 300; παρ' οὐκ ἐϑέλων ἐϑελούσῃ Odyss. 5, 155. – Gewöhnl. mit dem inf. praes. od. aor., ἴσχεο, μηδ' ἔϑελ' οἶος ἐριζέμεναι βασιλεῠσιν Il. 2, 247, wolle nicht streiten, streite nicht, wie noli; πάντ' ἐϑέλω δόμεναι 7, 364; ὅτι χρὴ πάσχειν ἐϑέλω Aesch. Prom. 1069; κεδνῶν ἕκατι πραγμάτων ἂν ἤϑελον γνωστὸς γενέσϑαι Ch. 690; a. D., wie in Prosa, οὐ πάνυ εὐϑέως ἐϑέλει πείϑεσϑαι ὅ, τι ἄν τις εἴπῃ, er läßt sich (überhaupt, immer) nicht gern sogleich überreden, Plat. Phaed. 63 a; τετρωμένον οὐκ ἐϑέλων ἀπολιπεῖν, indem er (in diesem Falle) den Verwundeten nicht verlassen wollte, Conv. 220 a. Auch mit dem acc. c. inf., Ζεὺς ἤϑελ' Ἀχαιοῖσιν ϑάνατον πολέεσσι γενέσϑαι Il. 19, 274; ἐϑελῆσαί οἱ γενέσϑαι γυναῖκα Her. 1, 3. – Selten steht dabei ὥστε, Κύπρις γὰρ ἤϑελ' ὥστε γίγνεσϑαι τάδε Eur. Hipp. 1327. – Es folgt auch der conj., Soph. El. 80 ϑέλεις μείνωμεν αὐτοῠ κἀνακούσωμεν γόνων. – Wohl nur scheinbar ist die Verbindung mit ὄφρα Iliad. 1, 133 ἦ ἐϑέλεις ὄφρ' αὐτὸς ἔχῃς γέρας, αὐτὰρ ἔμ' αὔτως ἧσϑαι δευόμενον, κέλεαι δέ με τήνδ' ἀποδοῦναι, wo nach Classen Beobacht. üb. d. hom. Sprachgebr. 1 (1854) S. 25 von ἐϑέλεις zunächst ἐμὲ ἧσϑαι abhängt, an das sich ὄφρα αὐτὸς ἔχῃς als Absichtssatz reih't; nach ἐϑέλεις muß bei dieser Auffassung ein Comma stehen; das αὐτάρ ist grammatisch περιττῶς, rhetorisch aber von großer Wirkung, weil es die ungeordnet hervorstürzende Sprache des Zornigen kennzeichnet; zu vergleichen ist das bei Homer häufige δέ im Nach satz. – C. acc., wo der inf. aus dem Zusammenhange leicht zu ergänzen, εὔκηλος τὰ φράζεαι ἅσσ' ἐϑέλῃσϑα, sc. φράζεσϑαι, Il. 1, 554, vgl. 9, 397. 21, 484 Od. 14, 172; Ζεύς τοι δοίη ὅ, ττι μάλιστ' ἐϑέλεις, etwa σοὶ δοϑῆναι, 18, 113; σιτέονται οὐκ ὅσα ἐϑέλουσι Her. 1, 71: ὡς δὲ οὐδὲ ταῦτα ἤϑελον Thuc. 5, 50. – Nicht selten steht ἐϑέλειν, wo eigentlich δύνασϑαι stehn sollte, wie auch im Deutschen z. B. für »das Wasser kann nicht abfließen« gesagt wird »das Wasser will nicht abfließen«. So Hom. Iliad. 21, 366 οὐδ' ἔϑελε προρέειν, ἀλλ' ἴσχετο, Scholl. Aristonic. ἡ διπλῆ, ὅτι ἀντὶ τοῠ οὐκ ἠδύνατο· καὶ ἐν Ὀδυσσείᾳ (3, 121) »ἤϑελ', ἐπεὶ μάλα πολλὸν ἐνίκα δῖος Ὀδυσσεύς«; Odyss. 3, 121 ἔνϑ' οὔ τίς ποτε μῆτιν ὁμοιωϑήμεναι ἄντην ἤϑελ', ἐπεὶ μάλα πολλὸν ἐνίκα δῖος Ὀδυσσεὺς παντοίοισι δόλοισι, Scholl. Aristonic. ἤ ϑελε: (ἡ διπλῆ, ὅτι) ἀντὶ τοῦ ἠδύνατο· »οὐδ' ἔϑελε προρέειν ( Iliad. 21, 366)«, Scholl. E ἐδυνήϑη· ὡς τὸ »οὐ ϑέλει τὰ δένδρα διδάσκειν με Plat. Phaedr. 2303)«. Vgl. Iliad. 13, 106. 9, 353 Odyss. 8, 316. Für οὐδ' ἐδύναντο τείχεος ἔκτοσϑεν μίμνειν πολέες περ ἐόντες schrieb Aristophanes Byz. Iliad. 9, 551 οὐδ' ἐϑέλεσκον, was Aristarch für Homerisch erklärte, geholl. Didym. οὐδ' ἐδύναντο: ἐν τῇ Ἀριστοφάνους ο ὐδ' ἐϑέλεσκον· καὶ ἔστιν Ὁμηρικόν· » οὐδ' ἔϑελε προρέειν ( Iliad. 21, 366)«. Vgl. noch Apoll. Lez. Hom. p. 86, 33 ϑέλειν· τὸ δύνασϑαι· »οὐδ' ἔϑελε προρέειν« ἀντὶ τοῦ οὐκ ἐδύνατο. Τὰ χωρία καὶ τὰ δένδρα οὐδέν μ' ἐϑέλει διδάσκειν Plat. Phaedr. 230 d, was Greg. Cor. 135 als att. für οὐ δύναται erkl.; vgl. Epinom. 975 b; εἰ οὖν δὴ ἐϑέλησε ἐκτρέψαι τὸ ῥέεϑρον ὁ Νεῖλος ἐς τοϋτον τὸν Ἀράβιον κόλπον, τί μιν κωλύει Her. 2, 11, was wie 1, 109 εἰ δὲ ϑελήσει τούτου τελευτήσαντος ἐς τὴν ϑυγατάρα ταύτην ἀναβῆναι ἡ τυραννίς, dem μέλλω ähnlich, zur Umschreibung des Futurs dient und unserm soll entspricht; vgl. noch Ar. Vesp. 536. – An anderen Stellen entspricht ἐϑέλω unserm pflegen: ἡσσημένων δὲ ἀνδρῶν οὐκ ἐϑέλουσιν αἱ γνῶμαι πρὸς τοὺς αὐτοὺςἄνδρας ὅμοιαι εἶναι Thuc. 2, 84; Her. 1, 74; ταῦτα δὲ οὐκ ἔστιν ἰδεῖν ἀμελοῦντα, οὐ γὰρ ἐϑέλει αὐτόματα γίγνεσϑαι Xen. Mem. 3, 12, 8; vgl. Hell. 5, 4, 61. – Aber γνῶναι τὸ ἐϑέλει τὰ δῶρα λάγειν Her. 4, 131 ist ganz wie unser »was die Geschenke sagen wollen« für »zu bedeuten haben«; vgl. 1, 78. 6, 37.
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14 ἔπ-ειτα
ἔπ-ειτα (ἐπὶ-εἶτα), darauf, von Homer an überall, bezeichnet die Reihenfolge, örtlich und übertragen, die Zeitfolge, die logische Folgerung. Vgl. über den Homerischen Gebrauch des Wortes Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 151. – Besonders hervorzuheben sind folgende Arten des Gebrauches: – 1) danach, darauf, dann, hinterher, hinfort, die Aufeinanderfolge zweier Handlungen od. Zustände andeutend, Hom. u. d. Folgdn. – Oft in Aufzählungen, πρῶτον μέν, – ἔπειτα δέ, u. oft ohne δέ, zuerst – dann, Il. 6, 260 u. A.; Soph. Tr. 615; mit δέ, Plat. Prot. 350 d Phaed. 89 e. auch mehreremal hinter einander, z. B. Xen. Cyr. 1, 3, 14. – Bei Hom. wird oft eine andere Partikel, wie αὐτάρ, Il. 5, 459, αὐτίκα, 2, 322, αἶψα, ὦκα, ἔνϑα hinzugesetzt; πέμπει τ' ἔπειτα vrbdt Aesch. Ch. 538; τοῦ μέν τε σϑένος ὦρσεν, ἔπειτα δέ τ' οὐ προσαμύνει Iliad. 5, 139; Pind. P. 1, 60 ἄγ' ἔπ. – Ohne bestimmt ausgesprochene Beziehung auf eine frühere Handlung heißt es Od. 1, 106 εὗρε δ' ἄρα μνηστῆρας ἀγήνορας. οἱ μὲν ἔπειτα πεσσοῖσι – ϑυμὸν ἔτερπον. – 2) bestimmter bezeichnet ἔπειτα die Folgezeit, wie Soph. τό τ' ἔπειτα καὶ τὸ μέλλον καὶ τὸ πρίν Ant. 607, die nächste u. die fernere Zukunft; ὁ ἔπειτα χρόνος Eur. Alc. 242, wie Xen. Cyr. 1, 5, 9 u. öfter; οἱ ἔπειτα, die Nachkommen, Aesch. Eum. 642, wie Thuc. 1, 10; ἡ παραυτίκα λαμπρότης καὶ ἐς τὸ ἔπειτα δόξα 2, 64; τὸν ἔπειτα βίον Plat. Phaed. 1, 16 a; τῶν ἔπειτα ἐσομένων ἕνεκα Tim. 76 d; τοῠ νῦν καὶ τοῦ ἔπειτα Parmenid. 152 c; ἡ εἰς τὸ ἔπειτα δόξα, der Ruhm bei der Nachwelt, Thuc. 2, 64. – 3) der Begriff des Darauffolgens findet sich auch in einigen Vrbdgn, wo die Satzglieder durch ἔπειτα enger verbunden werden; im Deutschen entspricht gewöhnlich dann: – a) nach einem Participium; μειδήσασα δ' ἔπειτα ἑῷ ἐγκάτϑετο κόλπῳ, sie lächelte u. dann verbarg sie im Busen, Il. 14, 223; Διὶ ῥέξαντες – δόρπον ἔπειϑ' ἑλόμεσϑα Il. 11, 730, als wir geopfert hatten, da nahmen wir dann die Mahlzeit ein; κἀμῶν ἀκούσασ' εὐγμάτων ἔπειτα σὺ παιάνισον, höre u. dann –, Aesch. Spt. 249; vgl. Eum. 29; μισῶ γε μέντοι χὥταν ἐν κακοῖσί τις ἁλοὺς ἔπειτα τοῦτο καλλύνειν ϑέλῃ Soph. Ant. 492; vgl. Ai. 748; εἰ βουλόμενος λέγειν, ὅτι χαλεπόν, ἔπειτα ἐνέβαλε τὸ μέν, wenn er das sagen wollte u. dann doch das μέν einschob, Plat. Prot. 343 d; vgl. Gorg. 461 e; ἐκέλευσεν αὐτὸν συνδιαβάντα ἔπειτα οὕτως ἀπαλλάττεσϑαι, mit hinüberzugehen u. sich dann so zu entfernen, Xen. An. 7, 1, 4; vgl. 2, 5, 20. – Aehnlich steht auch ἔπειτα dem Participium voran, βουλοίμην κεν ἔπειτα – σῆς εὐνῆς ἐπιβάς, δῦναι δόμον Ἄϊδος εἴσω H. h. Ven. 154; ἔπειτα πλουτῶν οὐκέϑ' ἥδεται φακῇ Ar. Plut. 1004. Eben so – b) zur besonderen Hervorhebung des Nachsatzes in Zeitsätzen einer Zeitpartikel des Vordersatzes entsprechend, ἐπειδὴ σφαίρῃ πειρήσαντο, ὠρχείσϑην δὴ ἔπειτα, als sie sich im Ballspiel versucht hatten, tanzten sie dann, Od. 8, 378; vgl. 15, 397; so mit vorangehendem ἐπεί Il. 16, 247, mit ὁπότε 18, 545, mit ὡς 10, 522, mit ἦμος 1, 478; gewöhnlich mit δή, δὴ τότε, καὶ τότε verbunden; – auch in Bedingungssätzen, εἰ δ' ἐτεὸν δὴ ἀγορεύεις, ἐξ ἄρα δή τοι ἔπειτα ϑεοὶ φρένας ὤλεσαν, dann bethörten dich die Götter, Il. 7, 360, vgl. 10, 453; εἰ δέ κε τεϑνηῶτος ἀκούσῃς – νοστήσας δὴ ἔπειτα – κτερεΐξαι Od. 1, 290; so nach vorangehendem ἤν Il. 9, 394; nach ἐπήν Od. 11, 121. Aehnlich auch ὃν μέν κ' ἐπιεικὲς ἀκουέμεν, οὔ τις ἔπειτα – τόν γ' εἴσεται, welchen zu hören billig ist, d. h. wenn einen zu hören billig ist, so wird dann –, Il. 1, 547, wie ὃν δέ κ' ἐγὼν ἀπάνευϑε μάχης ἐϑέλοντα νοήσω μιμνάζειν, οὔ οἱ ἔπειτα ἄρκιον ἐσσεῖται, wen ich etwa bemerken sollte, dem wird es dann –, 2, 392; so auch Plat. ἐὰν μὴ ἔλϑῃ ταῦτα εἰδὼς παρ' αὐτόν, αὐτὸς διδάξειν ἔπειτα Gorg. 461 b; – in Concessivsätzen, wo es, wie ὅμως, zwei Handlungen od. Zustände vrbdt, die ihrer Natur nach nicht auf einander folgen, = doch, dennoch, bei alle dem, s. oben unter a); oft bei Ar., z. B. μή μοι φϑονήσητ' εἰ πτωχὸς ὢν ἔπειτ' ἐν Ἀϑηναίοις λέγειν μέλλω Ach. 472, wenn ich, obgleich ich arm bin, doch reden will; ὅστις γ' ἀκούσας ὅτι τέϑνηκε Πρωτέας ἔπειτ' ἐρωτᾷς, ἔνδον ἔστ' ἢ 'ξώ πιος Th. 884; ἐροῦσιν ὡς Μεσσήνιοί τινες εἶναι φάσκοντες ἔπειτ' ἀτελεῖς εἰσιν Dem. 20, 131. – c) ähnlich in Fragesätzen, denen ein Vordersatz vorausgeht; εἰ μὲν δὴ ἕταρόν γε κελεύετέ μ' αὐτὸν ἑλέσϑαι, πῶς ἂν ἔπειτ' Ὀδυσῆος λαϑοίμην Il. 10, 423, wie könnte ich dann des Odysseus vergessen? derselbe Fragesatz ohne Vordersatz Odyss. 1, 65, mit Beziehung auf die vorhergehende Rede der Athene; so, ohne Vordersatz, mit Beziehung auf das Vorhergehende bes. bei den Attikern, Unwillen, Ueberraschung ausdrückend, oft mit ironischer Bitterkeit; ἔπειτ' ἀπαιτεῖς τἀργύριον τοιοῦτος ὤν; u. doch forderst du? Ar. Nubb. 1230; vgl. Plut. 1148; ἔπειτ' οὐκ ἀναιδὲς δοκεῖ, Plat. Theaet. 196 d; vgl. Gorg. 466 c; ἔπειτ' οὐκ οἴει φροντίζειν τοὺς ϑεοὺς τῶν ἀνϑρώπων; glaubst du denn wirklich? Xen. Mem. 1, 4, 11; Cyr. 7, 5, 83; auch ἔπειτα δῆτα so verbunden, Eur. Alc. 822; ἔπειτ' ὀμόσασα δῆτ' ἐπιορκήσω; Ar. Lys. 914; ἔπειτα πῶς οὐκ αὐτὸς ἀπολογεῖ παρών; Th. 188; κἄπειτ' ἔκτας; u. doch tödtetest du? Eur. Med. 1398. – 4) wie οὖν, eine Folge aussprechend, demnach, also; ξεῖν', ἐπεὶ ἂρ δὴ ἔπειτα πόλινδ' ἰέναι μενεαίνεις, da du denn also gehen willst, Od. 17, 185; vgl. Il. 5, 811. 15, 49. 18, 357; ἔπειϑ' ἑλοῦ γε ϑάτερα Soph. El. 345.
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15 ἕτερος
ἕτερος, ἑτέρα, ἕτερον, 11 einer von zweien, einer von beiden, εἰ γοῦν ἕτερός γε φύγῃσιν, falls einer von beiden entfliehen sollte, Il. 5, 258; bes. von paarweis vorkommenden Dingen, ἑτέροιο διὰ κροτάφοιο, durch die eine Schläfe, 4, 502; χωλὸς δ' ἕτερον πόδα 2, 217; χειρὶ λαβὼν ἑτέρῃ 12, 452, auch ἑτέρῃ allein, 16, 734; in Prosa, τῇ ἑτέρᾳ, in der Regel die linke Hand im Ggstz gegen die rechte, die sich gewissermaßen von selbst versteht, vgl. Luc. Tor. 50; Plut. Artax. 1; Ael. V. H. 2, 17; aber Xen. Cyn. 10, 11 von der rechten; vgl. Il. 16, 734; τῇ ἑτέρᾳ λαβεῖν, mit der Linken erfassen, d. i. sprichwörtlich: mit leichter Mühe erlangen, Plat. Soph. 226 a; ϑάτερον κέρας, der linke Flügel, Plut. Alex. 16; wo der Zusammenhang die Zweizahl bestimmt, τῷ δ' ἕτερον μὲν ἔδωκε πατήρ, ἕτερον δ' ἀνένευσεν Il. 16, 250; ἕτεροί γε φίλον παῖδα κλαύσονται, meine Eltern oder deine, denn einer von uns beiden wird sicher fallen, Il. 20, 210; öfter ἑτέροισι νίκην, κῠδος ἔδωκαν, einer von den beiden kämpfenden Parteien; wo dem Frühern Etwas entgegengesetzt wird, ἕτερος δέ με ϑυμὸς ἔρυκεν Od. 9, 302; ἄτην ἑτέραν ἐπάγουσιν ἐπ' ἄτῃ Aesch. Ch. 390; ἀπάτα δ' ἀπάταις ἑτέραις ἑτέρα παρα-βαλλομένα Soph. O. C. 230; φόνον ἕτερον ἐπὶ φόνῳ βαλών Eur. Herc. Für. 1685; τίνα ἑτέραν μόλω πόλιν; in welche andere Stadt? El. 1194, wie τίνα οἶκον ἄλλον ἕτερον; Or. 346; εἶναι σοφώτερον ἕτερον ἑτέρου, Einer sei weiser als der Andere, denn bei comparat. ist bestimmt an zwei zu denken, Plat. Theaet. 171 d. Bestimmter bei zweien ist im Att. ὁ ἕτερος, der eine von beiden, τοῖνδ' wie δυοῖν καλοῖν ϑάτερον Plat. Gorg. 475 a; ὁ ἕτερος τῶν Περικλέους, der eine von den beiden Söhnen des Perikles, Prot. 315 a; im Ggstz des Andern bestimmt ausschließend, ἢ τῷ ἑτέρῳ τούτοιν ἢ ἀμφοτέροις, einen oder beiden, Gorg. 475 a; Theaet. 190 d; ὁ ἕτερος τῶν στρατηγῶν, der eine der beiden Feldherren, Thuc. 4, 43; über ὁ ἕτερος τῶν ὀφϑαλμῶν oder τοῖν ὀφϑαλμοῖν, wofür Phryn. ὁ ἕτερος ὀφϑαλμός gesagt wissen will, vgl. Lob. Phryn. p. 474. – In Doppelsätzen ὁ ἕτερος – ὁ ἕτερος, der eine – der andere, Hom. u. Folgde; auch ὁ ἕτερος – ἕτερος, Od. 5, 265, ὁ μὲν – ὁ δ' ἕτερος, Il. 22, 150 u. in Prosa; ἕτερος – ἄλλος, Il. 9, 313; umgekehrt, 13, 731; ὁ ἕτερος – ὁ λοιπός, Xen. An. 4, 1, 23; auch fehlt im ersten Satze bisweilen ἕτερος, Il. 7, 420. 24, 528; Sp. auch εἷς μὲν – ἕτερος δέ. In Aufzählungen ist ἕτερος der andere, = δεύτερος, Il. 12, 93. 16, 179; Xen. Cyr. 2, 3, 22 u. bes. Sp.; dah. τῇ ἑτέρᾳ, am andern, am folgenden Tage, Xen. u. Folgde., – Οἱ ἕτεροι, die Anderen, die Gegenpartei, die Feinde, Thuc. 4, 48. 7, 34; Xen. Hell. 4, 2. 15 u. öfter; τὰ ἕτερα τῆς πόλεως, die andere Seite der Stadt, 1, 2, 7,; –. ὁ ἕτερος δαίμων ist der Unglück bringende, Pind. P. 3, 34; ähnl. vom unglücklichen Opfer, Aesch. Ag. 147; vgl. Soph. παϑεῖν μὲν εὖ, παϑεῖν δὲ ϑἄτερα Phil. 501, nach der Scheu der Griechen, das Unglückliche auszusprechen, wie auch Dem. sagt ὅσα πώποτε τῇ πόλει γέγονεν ἀγαϑὰ ἢ ϑάτερα, 22, 12, u. ἐὰν δ' ἀποτύχῃ καὶ τὰ ἕτερα ψηφίσωνται οἱ δικασταί, d. i. etwas Ungünstiges, 48, 30. – Οὐδ' ἕτερος, μηδ' ἕτερος, stärker als οὐδέτερος, auch nicht der eine von beiden, Il. 11, 70; vgl. Thuc. 2, 72. 5, 48; Xen. An. 7, 4, 10. – Häufig findet es sich in einem Satze zwei od. mehrmal neben einander gestellt, συμφορὰ ἑτέρους ἑτέρα πιέζει Eur. Alc. 895; Or. 977; ἑτέρᾳ ἕτερος ἕτερον δυνάμει παρῆλϑεν Bacch. 903; ὁ ἕτερος τὸν ἕτερον παίει Xen. An. 5, 9, 5; vgl. Ar. Av. 701; ἕτερος ἀφ' ἑτέρου ἔϑνησκον Thuc. 7, 64; ἕτερα γὰρ ἑτέροις ἐστὶν ἡδέα Arist. Eth. 3, 1; – ἕτερος τοιοῠτος, ein anderer von eben der Art, ein eben solcher, Plat. Lach. 200 a u. öfter, um den Ggstz gegen das schon Genannte dieser Art hervorzuheben; ἄνϑρωπος καὶ σὺ εἶς καὶ ἑτέρων τοιῶνδε ἄρχεις Her. 1, 207; 2, 150; auch ἑτέρους τοσούτους, eine eben so große Zahl, Aesch. 3, 98; vgl. Hes. Th. 367; Her. 2, 149 u. A.; ναυμαχία οἵα οὐχ ἑτέρα τῶν προτέρων, wie keine andere der früheren, Thuc. 7, 70; ξυμφορὰ οὐδεμιᾶς ἥσσων ἑτέρας 7, 29. Aehnl. auch γονεῖς μὲν τέκνα φιλοῦσιν ὡς ἑαυτούς, τὰ γὰρ ἐξ αὐτῶν οἷον ἕτεροι αὐτοὶ τῷ κεχωρίσϑαι Arist. Eth. 8, 14, wie ihr anderes Selbst; wie Pythagoras den Freund erkl. als ein anderes Ich, ἕτερος ἐγώ, Iambl. – In Vrbdgn wie Thuc. 4, 67 Πλαταιῆς δὲ ψιλοὶ καὶ ἕτεροι περίπολοι kann es "außerdem" übersetzt werden, wie Xen. An. 1, 4, 2. Vgl. ἄλλος. – 21 wie schon bei den Aufzählungen mehrerer Dinge ἕτερος der zweite bedeutet, so wird damit auch Einer aus einer größern Menge herausgenommen u. einem Andern entgegengesetzt, so daß sogleich wieder eine Zweiheit eintritt, ταῠτ' οὖν καὶ ἕτερός τις ὑμῶν πέ es auch dem ἄλλος entspricht u. ohne den Zusatz τις unbestimmter wird; auffallend ist στοιχεῖον ἕτερον τῶν τεσσάρων Arist. mund. 2. Mit ἄλλος vbdn, πολλοὺς χἀτέρους ἄλλους πόνο υς Eur. Suppl. 573; Ῥόδον καὶ ἄλλας πόλεις ἑτέρας Dem. 15, 27. In οὐ τῆς ἐπιούσης ἡμέρας οἴομαι αὐτὸ ἥξειν, ἀλλὰ τῆς ἑτέρας Plat. Crit. 44 a ist es übermorgen (morgen u. übermorgen als die beiden in Frage kommenden Tage betrachtet). Anders Dem. 23, 74 τρίτον δ' ἕτερον δικαστήριον, was mehr zum folgenden Falle gehört. – 31 oft wird das Andere als ein Verschiedenes bes. hervorgehoben, wie es von selbst in ἕτερα μὲν λέγειν, ἕτερα δὲ φρονεῖν, z. B. Din. 1, 47, erscheint; ἕτερα φρονῶν καὶ δημηγορῶν 1, 17; ἕτερον μὲν κεύϑει ἐνὶ φρεσίν, ἄλλο δὲ βάζει Il. 9, 313; Plat. Conv. 186 b ἕτερον καὶ ἀνόμοιον; ἕτερος ἤδη ἦν καὶ οὐχ ὁ αὐτός Dem. 34, 12; τὰ γὰρ ἕτερα τῷ εἴδει ὑφ' ἑτέρων οἰόμεϑα τελειοῠσϑαι, das der Art nach Verschiedene, Arist. Eth. 10, 4. So ἕτερα καινὰ δαιμόνια εἰςφέρειν Xen. Mem. 1, 1, 1. D aher ἕτερον ὄνομα, ῥῆμα, uneigentlicher Ausdruck, Heindf. Plat. Lys. 220 a. Gew. wird es dann mit dem gen. verbunden, ἕτερον εἶναι σωφροσύνης σοφία, die Weisheit sei etwas von der Besonnenheit Verschiedenes, Plat. Prot. 333 a, vgl. Gorg. 495 c; ἑτέραν τὴν κρύβδην ψῆφον τοῦ φανερῶς ϑορύβου Dem. 10, 44; vgl. Ath. XIII, 596 c; so erkl. auch Krüger Xen. An. 6, 2, 8 καὶ τούτων ἕτεροι, u. andere, von diesen verschiedene; auch παρὰ πάντα ταῠτα ἕτερόν τι, Plat. Phaed. 74 a; ἕτερον ἢ τὰ νῠν Soph. Tr. 835; dah. ἕτερον γίγνεσϑαι, ein Anderer werden, seine Gesinnung ändern, Plut. ed. lib. 14. – Adv. ἑτέρως, auf die andere Weise, anders, wie das adj., Hom. u. Folgde; εἰ ἑτέρως πως ἔχει Plat. Legg. X, 897 b; Ggstz von ἀμφοτέρως, Theaet. 181 e; mit dem gen., anders als, ἑτέρως πως τῶν εἰωϑότων γενόμενα, anders als gewöhnlich, Polit. 295 d. Auch im schlimmen Sinne, νῠν δ' ἑτέρως ἐβάλοντο ϑεοὶ κακὰ μητιόωντες Od. 1, 234; τῶν ὡς ἑτέρως συμβάντων Dem. 18, 212. – Auch ἑτέρᾳ, auf andere Weise, steht adverbial. – Mit dem Artikel verschmilzt es Att. im nom. in ἅτερος, im gen. u. den anderen cass. ϑατέρου u. s. w. Ion. οὕτερος, Her. 1, 34; τοὔτερον 1, 32; dor. ὥτερος, Theocr.; ϑατέρω Tim. Locr. 94 a, ϑωτέρω Epicharm. Ath. VII, 282 e.
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16 ἀλλά
ἀλλά, Konjunktion, eine Verschiedenheit ausdrückend, (1) das Gegenteil, so daß das Vorhergehende ganz aufgehoben wird; (a) wenn ein negativer Satz vorangeht; sondern vielmehr; (b) wenn ein affirmativer Satz vorhergeht, wo das Gegenteil negiert wird, und im Deutschen ἀλλά gewöhnlich unübersetzt bleibt. (2) nur Verschiedenes, so daß das Vorhergehende nur zum Teil aufgehoben und beschränkt wird; (a) nach Konzessivsätzen: allein, jedoch; (b) wenn ein vorhergehender Negativsatz durch eine Ausnahme beschränkt wird, sondern, als; auch nach vorangegangener Frage, die einen negativen Sinn hat; für: es war nichts, sondern nur, (c) nach Komparativen mit einer Negation, um den Ggstz stärker, als durch das gleichstellende ἤ hervorzuheben; (d) nach einem hypothetischen Vordersatze, so, alsdann; (e) als elliptische Ausdrücke schließen sich hieran: doch nein! sondern, jedoch; freilich. (3) wohl, allerdings. (4) (a) es tritt zu lebhaften Aufforderungen u. Ermahnungen (b) in Fragen; Fälle, wenn sie nicht einen Einwand ausdrücken; an eine andere Frage anknüpfend, auch wenn diese nicht bestimmt ausgedrückt ist. (5) aber freilich, doch wenigstens, außer der Frage, wahrlich; aber freilich, indessen, teilweis einräumend, aber jedoch; aber doch, atqui; aber doch; jedoch -
17 εἷς
εἷς, einer, eine, eines, Cardinalzahl; bei Aufzählungen für die Ordinalzahl. Zuweilen in Verbindung mit Ordinalzahlen; πλεῖστοι δὴ αὐτῷ ἑνί γε ἀνδρὶ τῶν ἐφ' ἡμῶν ἐπεϑύμησαν χρἠματα προέσϑαι, ihm dem einen Manne, im Ggstz gegen ganze Staaten. Mit dem Artikel wird es verbunden, um es im Ggstz gegen andere hervorzuheben; δύο δ' ἔνδοϑι κασσιτέροιο, τὴν δὲ μίαν χρυσέην, die eine von Gold. Οὐδὲ εἷς, auch nicht einer, nachdrücklicher als οὐδείς; εἷς τις, irgend einer. Auch εἷς allein geht in das unbestimmte einer über; εἷς ὁστιςοῠν, einer, wer es auch sei, ein jeder; εἷς ἕκαστος, ein jeder einzelne, unus quisque; καϑ' ἓν ἕκαστον, jedes für sich; καϑ' ἕν, für sich allein, einzeln; καϑ' ἕνα τῶν οἰκετῶν, einem jeden. Aber καϑ' ἓν ὅτι μάλιστα ξύμπαντες, ist »auf einmal alle zusammen«; καϑ' ἕνα εἰς ταὐτόν, τὸ λεγόμενον, ξυμφυσῆσαι, von einem Pferdegespann hergenommen; καϑ' ἓν γενέσϑαι, sich (in eins) vereinigen; εἰς ἓν συνάγειν, ἁλίζειν, (in eins) vereinigen; ἐπειδὴ ἡ πόλις εἰς ἓν ἦλϑε, ὡμονόησε, von der Aussöhnung nach der Zeit der 30 Männer. Εἷς καὶ ὁ αὐτός, einer u. derselbe; auch εἷς allein = einer und derselbe -
18 ἕτερος
ἕτερος, ἑτέρα, ἕτερον, (1) einer von zweien, einer von beiden, εἰ γοῦν ἕτερός γε φύγῃσιν, falls einer von beiden entfliehen sollte; bes. von paarweis vorkommenden Dingen, ἑτέροιο διὰ κροτάφοιο, durch die eine Schläfe; τῇ ἑτέρᾳ, in der Regel die linke Hand im Ggstz gegen die rechte, die sich gewissermaßen von selbst versteht; τῇ ἑτέρᾳ λαβεῖν, mit der Linken erfassen, d. i. sprichwörtlich: mit leichter Mühe erlangen; wo der Zusammenhang die Zweizahl bestimmt; ἕτεροί γε φίλον παῖδα κλαύσονται, meine Eltern oder deine, denn einer von uns beiden wird sicher fallen; ἑτέροισι νίκην, κῠδος ἔδωκαν, einer von den beiden kämpfenden Parteien; wo dem Früheren etwas entgegengesetzt wird; εἶναι σοφώτερον ἕτερον ἑτέρου, einer sei weiser als der andere. Bestimmter bei zweien ist ὁ ἕτερος, der eine von beiden; ὁ ἕτερος τῶν Περικλέους, der eine von den beiden Söhnen des Perikles; im Ggstz des anderen bestimmt ausschließend, ἢ τῷ ἑτέρῳ τούτοιν ἢ ἀμφοτέροις, einen oder beiden; ὁ ἕτερος τῶν στρατηγῶν, der eine der beiden Feldherren. In Doppelsätzen ὁ ἕτερος ὁ ἕτερος, der eine der andere. In Aufzählungen ist ἕτερος der andere; dah. τῇ ἑτέρᾳ, am anderen, am folgenden Tage. Οἱ ἕτεροι, die anderen, die Gegenpartei, die Feinde; τὰ ἕτερα τῆς πόλεως, die andere Seite der Stadt; ὁ ἕτερος δαίμων, der Unglück bringende; vom unglücklichen Opfer; παϑεῖν μὲν εὖ, παϑεῖν δὲ ϑἄτερα, nach der Scheu der Griechen, das Unglückliche auszusprechen. Οὐδ' ἕτερος, μηδ' ἕτερος, auch nicht der eine von beiden; ἕτερος τοιοῠτος, ein anderer von eben der Art, ein eben solcher, um den Ggstz gegen das schon Genannte dieser Art hervorzuheben; auch ἑτέρους τοσούτους, eine eben so große Zahl; ναυμαχία οἵα οὐχ ἑτέρα τῶν προτέρων, wie keine andere der früheren; wie Pythagoras den Freund erklärt als ein anderes Ich, ἕτερος ἐγώ. (2) wie schon bei den Aufzählungen mehrerer Dinge ἕτερος der zweite bedeutet, so wird damit auch einer aus einer größern Menge herausgenommen u. einem anderen entgegengesetzt, so daß sogleich wieder eine Zweiheit eintritt; οὐ τῆς ἐπιούσης ἡμέρας οἴομαι αὐτὸ ἥξειν, ἀλλὰ τῆς ἑτέρας, übermorgen (morgen u. übermorgen als die beiden in Frage kommenden Tage betrachtet). (3) oft wird das andere als ein Verschiedenes besonders hervorgehoben; τὰ γὰρ ἕτερα τῷ εἴδει ὑφ' ἑτέρων οἰόμεϑα τελειοῠσϑαι, das der Art nach Verschiedene; ἕτερον εἶναι σωφροσύνης σοφία, die Weisheit sei etwas von der Besonnenheit Verschiedenes; dah. ἕτερον γίγνεσϑαι, ein anderer werden, seine Gesinnung ändern. Adv. ἑτέρως, auf die andere Weise, anders; mit dem gen., anders als, ἑτέρως πως τῶν εἰωϑότων γενόμενα, anders als gewöhnlich. Auch im schlimmen Sinne. Auch ἑτέρᾳ, auf andere Weise -
19 μέν
μέν, am stärksten hat sich die Bejahung und Bekräftigung in der Beteuerungsformel ἦ μέν erhalten; οὐ μὲν δὴ οὐδὲ ταῦτ' ἄν τις εἴποι, doch auch dies nun nicht möchte einer sagen. Am verbreitetsten ist der Gebrauch, durch μέν einen Begriff mit größerem oder geringerem Nachdruck hervorzuheben und ihn durch dies Hervorheben von andern zu unterscheiden, die ihm dann gew. mit δέ entgegengesetzt werden = zwar, zuweilen erstens, dann; dasselbe Wort wird vor μέν u. δέ mit Nachdruck wiederholt, eine Anaphora bildend, περὶ μὲν βουλὴν Δαναῶν, περὶ δ' ἐστὲ μάχεσϑα; häufig zur nachdrücklichen Hervorhebung des in beiden Satzgliedern vorkommenden Wortes, ϑεοῦ μὲν εὐνήτειρα Περσῶν, ϑεοῦ δὲ καὶ μήτηρ ἔφυς. Die geläufigsten Verbindungen dieser Art sind οἱ μὲν οἱ δέ, die einen die anderen, τὰ μὲν τὰ δέ, teils teils, ἐνίοτε μὲν ἐνίοτε δέ, ἔστι μὲν ἔστι δέ, bald bald. Nicht selten steht aber μέν allein; τὴν μὲν ἐγὼ σπουδῇ δάμνημ' ἐπέεσσι, diese zwar bändige ich schwer mit Worten, worin liegt 'aber andere leicht'; σοὶ μὲν ἡμεῖς πανταχῆ δρῶντες φίλοι, dir wenigstens, wenn auch nicht den anderen, sind wir doch, wie wir auch handeln mögen, teuer; ὡς μὲν λέγουσιν, wie sie sagen, ob's wahr ist, weiß ich nicht; ἐγὼ μὲν τοῦτον εἶναι τὸν τῶν σοφῶν ἐπιστήμονα, wie equidem, ich für meinen Teil, was andere sagen, kümmert mich nicht; μέν dient bes. zur nachdrücklicheren Hervorhebung des Wortes, bei dem es steht; μὲν ἄρα, demnach, also; μέν γε, doch wenigstens, certe; μὲν δή, jedoch, doch nun; also, demnach, rekapitulierend u. die Hauptsache wiederholend; μὲν οὖν, auch μενοῠν, nun, also; μάλιστα μὲν οὖν, πάνυ μὲν οὖν, in Antworten, allerdings, freilich, auch verbessernd das in der Frage Enthaltene, wie imo vero, nein vielmehr; σὺ μὲν οὖν ἀπόκριναι, du vielmehr; μενοῦνγε, die Rede anfangend; μέν που, doch wohl; εἰδέναι μέν που χρή, man muß freilich wissen, scilicet, nimirum; μέντε, denn doch; στρεπταὶ μέν τε φρένες ἐσϑλῶν, die Herzen der Edlen sind denn doch zu wenden; μέντοι, freilich, allerdings, bes. nach Verneinungen; u. bes. in Antworten nachdrücklich bejahend, noch durch νὴ Δία verstärkt; in der Frage, denn, doch; auch eine Ausnahme, eine Einwendung wird dadurch gemacht -
20 ὁ
ὁ, ἡ, τό, der, die, das; (1) als reines Demonstrativum; (a) substantivisch gebraucht; ὁ γὰρ ἦλϑε, denn der war gekommen; unserem 'er, sie, es' entsprechend; τοῦ εἵνεκα, ἵνα , ὅτι , deswegen, damit , weil ; sogar τοῦ αἵματος ἐμπίνει, für τούτου, dessen Blut; τό μοι ἔννεπε, τί σοι χρεὼν ὑπουργεῖν, das sage mir; τῆς γὰρ πέφυκα μητρός, von der bin ich geboren, die ist meine Mutter; bes. ὁ μὲν ὁ δέ, οἱ μὲν οἱ δέ, einen Gegensatz und gewöhnlich eine Einteilung ausdrückend (der zwar der aber), der eine der andere, dieser jener; auch, bes. τὸ μὲν τὸ δέ, durch teils teils zu übersetzen; auch τὰ μὲν τὰ δέ, wie τὸ μὲν τὸ δέ, in Beziehung auf ein Adjectivum oder Verbum, teils teils. Aber auch ohne ein vorangegangenes ὁ μέν steht oft ὁ δέ allein, der aber, um das Subject des Folgenden im Gegensatz hervorzuheben. Auch = auf diese Weise; τῇπερ τελευτήσεσϑαι ἔμελλεν, so sollte es vollendet werden. Wiederholt τῇ μὲν τῇ δέ, bes. vom Orte: hier dort, bald hier bald dort; auch = teils teils. Τοῦ, deswegen. Mit Präpositionen von der Zeit, ἐκ τοῦ, seitdem, πρὸ τοῦ, vor dem, ἐν τῷ, unterdessen. Auch auf die erste Person bezieht sich, ὅ σφιν ἀμύνω ἦμαρ ἀναγκαῖον, der hier, der ich; (b) adjectivisch; παῖδα δ' ἐμοὶ λῦσαί τε φίλην τά τ' ἄποινα δέχεσϑαι, das, was er in den Händen hält, als Lösegeld anzunehmen; sich auf einen Relativsatz beziehend, ὁ ξεῖνος, τὸν πάντες ἀτίμων, der Fremdling, den alle beschimpften; oder wenn das subst. nur im Verlaufe des Satzes erklärend hinzugefügt ist: αἴ κεν πως ἐϑέλῃσιν ἐπὶ Τρώεσσιν ἀρῆξαι, τοὺς δὲ κατὰ πρύμνας τε καὶ ἀμφ' ἅλα ἔλσαι Ἀχαιούς, ob er nicht den Troern helfen wolle, die aber zu den Schiffen u. an das Meer in die Enge treiben wolle, nämlich die Achäer; eine hinzeigende, stark hervorhebende Kraft: ἂψ δ' ὁ πάϊς ἐκλίνϑη, der aber, nämlich der Knabe, bog sich zurüch; τὸν Χρύσην ἠτίμησε, den Chryses da, den ehrwürdigen, beschimpfte er; Νέστωρ ὁ γέρων, Nestor, der bekannte, ehrwürdige Greis, wie ὁ γέρων Πρίαμος, der alte, der Priamos; τὰ τεύχεα καλά, von den berühmten Waffen des Achilleus. (2) Das Pronomen ὁ, ἡ, τό steht auch für das Relativum ὅς, ἥ, ὅ (articulus postpositivus); Νέστωρ ἀνόρουσε λιγὺς Πυλίων ἀγορητής, τοῦ καὶ ἀπὸ γλώσσης μέλιτος γλυκίων ῥέεν αὐδή· τῷ δ' ἤδη δύο μὲν γενεαὶ ἐφϑίατο, Nestor erhob sich, der helltönende Redner. Von dessen Zunge floß auch die Rede süßer als Honig. Dem waren aber schon zwei Geschlechter hingeschwunden; einmal τά, ἀλλὰ τὰ μὲν πολίων ἐξ ἐπράϑομεν, τὰ δέδασται, in lebhaftem Ausdrucke, für unsere Auffassungsweise allerdings auffallend, 'das erbeuteten wir, das ist geteilt', in welcher Stelle allein der relative Gebrauch stattzufinden scheinen könnte. (3) ὁ, ἡ, τό, als bloßer Artikel; (a) ἐφόνευσας τὸν ἀδελφόν, du hast deinen Bruder getötet; ὁ ἀγαϑὸς ἀνήρ, ὁ τῶν Ἑλλήνων πρὸς τοὺς Πέρσας πόλεμος, ἡ ἄνω πόλις, der brave Mann, der Krieg der Griechen gegen die Perser (eigtl. der griechische Perserkrieg als ein Begriff zu fassen), die Oberstadt; οὗτος ὁ ἀνήρ, ὁ ἐμὸς παῖς, auch ὁ τοιοῠτος ἀνήρ, ein solcher Mann, wie er vorher beschrieben ist; οἱ Θρᾷκες δεῦρο, ihr Thracier da, hierher!; (b) auch Eigennamen, wenn sie entweder übh. als bekannte, berühmte bezeichnet werden sollen, od. wenn darauf hingewiesen wird, daß von ihnen schon die Rede gewesen ist, erhalten häufig den Artikel; (c) die näheren Bestimmungen mit dem Artikel werden dem Substantivum nachgesetzt; auch oft ohne Substantivum, wenn dies ein leicht zu ergänzendes ist, und bilden dann mit dem Artikel einen eigenen Begriff. Bes. geläufig ist ό Διός, der Sohn des Zeus, ἡ Λητοῦς, die Tochter der Leto; δεῖ φέρειν τὰ τῶν ϑεῶν, was die Götter schicken; τὰ μὲν ϑεῶν παρέβαν, die Befehle der Götter; τὰ τῆς τύχης κρατεῖ, die Bestimmungen des Geschicks; τὰ τῶν Ἀϑηναίων φρονεῖν, es mit den Athenern halten; τὸ τῶν παίδων, was die Kinder gewöhnlich tun; ἀνεμνήσϑην τὸ τῶν ἁλιέων, was die Schiffer zu tun pflegen. Eben so durch Auslassung eines subst. oder des partic. ὤν ist auch der Gebrauch des Artikels bei Adverbien zu erklären, ἡ αὔριον, sc. ἡμέρα, der morgende Tag, ἡ Λυδιστί, sc. ἁρμονία, die lydische Tonart, οἱ ἐνϑάδε, sc. ἄνϑρωποι, die Hiesigen; οἱ πάνυ τῶν στρατιωτῶν, die Besten der Soldaten. Ohne daß ein bestimmtes Nomen zu ergänzen ist, steht τό und τά vor Adverbien, bes. der Zeit, teils um sie wirklich zu Substantiven zu machen, τὸ νῦν, das Jetzt, τὸ πρίν, das Vormals, teils so, daß sie Adverbia bleiben, die nur bes. hervorgehoben werden, τὸ πάρος, eigtl. was das Frühere anbetrifft; (d) bei pronom. tritt der Artikel in der Frage auf; ποῖον τὸν μῦϑον ἔειπες, was hast du da für ein Wort gesagt?; τὸ ποῖον εὑρὼν φάρμακον νόσου, was ist das für ein Heilmittel, das er erfunden hat ?; τὰ ποῖα ταῦτα, was ist das, was du sagst?; (e) Adjectiva werden durch den Artikel zu Substantiven erhoben, οἱ ἀγαϑοί, die Guten, τὸ καλόν, das Schöne. So auch Participia ( οἱ ἔχοντες, die Reichen), welche jedesmal den Artikel bei sich haben, wenn sie für einen Erklärungssatz stehen: der, welcher, τίς οὖν ὁ λύσων σ' ἐστίν; wer ist der, welcher dich befreien wird, dein Retter?; τὰ δοκοῦντα, die Beschlüsse, ὁ βουλόμενος, jeder, der da will, wofür im Deutschen oft der unbestimmte Artikel ein gesetzt wird; οὐκ ἂν εὗρες ῥᾳδίως τὸν νύκτωρ πορευόμενον, man hätte nicht leicht Einen gefunden, der bei Nacht reifte; ὅτι μέλλοιεν Ἀϑηναῖοι αἱρεῖσϑαι τὸν ἐροῦντα, Einen, der da eine Rede halten sollte; μάλα γὰρ χαλεπὸν εὑρεῖν τοὺς ἐϑελήσοντας μένειν, ἐπειδάν τινας φεύγοντας τῶν ἑαυτοῦ ὁρῶσι, Leute zu finden, die da werden Stand halten wollen; auch εἰσὶν οἱ λέγοντες, es gibt Leute, die da sagen. So auch in der Anrede, ἄνδρες οἱ παρεόντες, ihr Anwesenden, und beim Prädicat; (f) beim Infinitiv; τοῦ ζῆν ἀπεστέρησεν, des Lebens; ἀλλ' ἴσως ἐγὼ αἴτιος τὸ σὲ ἀποκρί. νασϑαι, wahrscheinlich bin ich schuld, daß du antwortest; (g) Überhaupt kann jedes Wort und jeder Satz durch Vorsetzung von τό als ein für sich bestehender Gegenstand behandelt werden; ἐρωτώμενος τὸ Ποδαπὸς εἴη, als die bekannte Frage 'was für ein Landsmann er sei' an ihn gerichtet wurde; bei Philosophen u. bes. Gramm. τὸ ἄνϑρωπος, τὸ λέγω, der Begriff oder das Wort Mensch
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См. также в других словарях:
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