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1 πρόβατον
πρόβατον, τό, gew. im plur. τὰ πρόβατα, bezeichnet meistens das Schaf, eigtl. aber und ursprünglich alle vierfüßigen Thiere, weil sie vor den ihnen mit Menschen und Vögeln gemeinsamen Hinterbeinen noch Vorderbeine haben; Scholl. Aristonic. Iliad. 14, 124 ἡ διπλῆ, ὅτι πρόβατα πἀντα τὰ τετράποδα διὰ τὸ ἑτέραν βάσιν ἔχειν πρὸ τῆς ὀπισϑίας, καϑὼς καὶ Ἡσίοδός φησι (Op. 558), »χαλεπὸς προβάτοις, χαλεπὸς δ' ἀνϑρώποις«; bes. die zahmen. vierfüßigen Thiere, Hausthiere, Vieh, Viehherde; bei Hom. erscheint das Wort nur zweimal: Iliad. 14, 124 πολλὰ δέ οἱ πρόβατ' ἔσκε, 23, 550 wird als Besitz des Reichen aufgeführt χρυσὸς πολύς, χαλκὸς καὶ πρόβατα, δμωαὶ καὶ μώνυχες ἵπποι; von hierhergehörigen stammverwandten Wörtern erscheint bei Hom. nur eins, einmal, Odyss. 2, 75 ὑμέας ἐσϑέμεναι κειμήλιά τε πρόβασίν τε, die Kleinodien und die Heerden; Schafe heißen bei Hom. ὄιες. Bei Hesiod. findet sich das Wort πρόβατον außer der schon erwähnten Stelle nicht. Hom. h. Mercur. 571 πᾶσι δ' ἐπὶ προβάτοισιν ἀνάσσειν Ἑρμῆν ist unklar. Aristoph. Byz. bei Eustath. Iliad. 11, 678 p. 877, 49 bezeugt, daß Pindar die Stuten des Diomedes πρόβατα genannt habe, auch den Pegasus ein πρόβατον, Simonides aber habe einen Stier πρόβατον genannt, Bergk Poet. Lyr. Gr. ed. 2 Pindar. fragm. 312. 313, Simonid. Cei frgm. 247. Herodot nennt πρόβατα alle vierfüßigen Thiere, 1, 203, alles vierfüßige Schlachtvieh, 1, 188. 207. 6, 56, alle vierfüßigen Hausthiere, 7, 171; ϑύουσι δὲ καὶ τἆλλα πρόβατα καὶ ἵππ ους μάλιστα, 4, 61; τὰ λεπτὰ τῶν προβάτων, entgegengesetzt ἵπποι und βόες, 8, 137; τὰ λεπτὰ τῶν προβάτων, entgegengesetzt βοῦς, ἵππος, κάμηλος, ὄνος, 1, 133, τὰς βοῠς τὰς ϑηλέας προβάτων πάντων μάλιστα μακρῷ, 2, 41. Eben so hat Hippocrat. das Wort πρόβατον gebraucht. – Bei den Attikern sind πρόβατα gew. Schafe; Plat. vrbdt οἷον βοῦς καὶ πρόβατα Euthyd. 302 a, ποίμνια καὶ πρόβατα Legg. III, 694 e; οὐδὲ πρόβατα οὐδὲ ποιμένα γιγνώσκεις, Rep. I, 343 a; Xen. vrbdt ἀγέλας, καὶ βοῦς καὶ ἵππους, καὶ ἄλλα πρόβατα πολλά, Cyr. 7, 3, 7; Eupol. nannte προβατικὸν χορὸν τὸν ἐξ αἰγῶν, Scholl. Iliad. 16, 353; sprichw. τοὺς γευομένους κύνας τῶν προβάτων φασὶ δεῖν κατακόπτειν, Dem. 25, 40; οὐκ ἀσφαλὲς λέοντι καὶ προβάτοις ὁμοῦ ποιεῖσϑαι τὴν ἔπαυλιν, Pol. 5, 35, 13; vgl. Plut. Cleom. 33, προβάτου σωφρονέστερον παρέξω, Luc. as. 33. Auch wie bei uns »Schaf« als Schimpfwort = dummer Mensch, Aristoph. Nub. 1203, vgl. Vesp. 32. – Bei Opp. Hal. 1, 146 ein Seefisch; vgl. Ael. N. A. 9, 38.
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2 δι-πλόος
δι-πλόος, όη, όον, zsgzg. διπλοῦς, ῆ, οῦν, zwiefach, doppelt; Homer vie. mal: Iliad. 4, 138. 20, 415 ὅϑι ζωστῆρος ὀχῆες χρύσειοι σύνεχον καὶ διπλόος ἤντετο ϑώρηξ, wo der Panzer doppelt war, indem der Brustharnisch und das ζῶμα, ein Panzerrock, der von den Weichen bis zu den Knieen hinabgieng, über einander faßten, s. Scholl. Aristonic. und Lehrs Aristarch. p. 126; Iliad. 10, 184 χλαῖναν φοινικόεσσαν διπλῆν ἐκταδίην, einen großen Mantel, der doppelt umgenommen werden konnte, Apoll. Lex. Homer. p. 59, 11 Διπλῆν ἐκταδίην· διπλῆν καὶ μεγάλην, vgl. s. v. Δίπλαξ; Odyss. 19, 236 χλαῖναν πορφυρέην οὔλην, διπλῆν. Ueber den Accent vgl. Herodian. Scholl. Iliad. 12, 26. – Folgende: παῖσον διπλῆν, schlag zum zweitenmal, Soph. El. 1407; dem εἷς entgegengesetzt, Plat. Rep. VIII, 554 d; dem ἁπλοῠς, Lach. 188 c; auch = zweimal so groß, so lang, βίος Tim. 75 b; vgl. διπλάσιος; τῆς δευτέρας διπλῆν 35 d, wie Dion. Hal. 3, 58 u. sonst; διπλοῦν ὀφείλειν ὅσον ἂν καταβλάψῃ, doppelten Schadenersatz leisten müssen, Dem. 23, 28, im Gesetz. – Uebh. = zu sammengesetzt, οἰκίδιον Lys. 1, 9, von zwei Stockwerken; bes. ὀνόματα διπλᾶ, zusammengesetzte Wörter, Arist. rhet. 3, 3. – Auch = umgebogen, getrümmt; ἄκανϑα Eur. El. 492; vgl. διπλόη. – Die Tragg. brauchen es nicht selten für ἄμφω oder δύο; vgl. Aesch. Prom. 952 Ch. 750; Soph. Phil. 782; ἀδελφῶν μιᾷ ϑανόντων ἡμέρᾳ διπλῇ χερί Ant. 14, wo damit zugleich der Wechselmord angedeutet wird. – Uebertr., dem ἁπλοῠς entgegengesetzt, von doppelter Gesinnung, falsch, hinterlistig, Eur. Rhes. 395; vgl. Plat. Rep. III, 397 d; Xen. Hell. 4, 1, 32; καὶ ποικίλος Dion. Hal. rhet. 11. S. Zenob. prov. 3, 23.
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3 μέν
μέν, eigentlich = μήν, doch hat sich mit dem Vokal der Sinn abgeschwächt (wie zwar aus ze vâre). Am stärksten hat sich die Bejahung und Bekräftigung in der Betheuerungsformel ἦ μέν erhalten, welche im Homer sich in denselben Verbindungen, wie ἦ μήν findet, wie Her. 5, 93. 6, 74; auch μὴ μέν, 2, 118, vgl. 3, 99 u. sonst, wie Od. 4, 253; auch γε μέν für γε μήν scheint Her. 7, 152. 234 richtig; οὐ μέν, Od. 1, 392, oft; so auch οὐδὲ μὲν οὐδ' οἳ ἄναρχοι ἔσαν, Il. 2, 703; u. noch bei den Attikern ist diese Bedeutung dochzu erkennen in οὐ μὲν δὴ αὖ οὐδ' ἀπαλλαγῆναι τοῦ μέλλειν, jedoch auch nicht, Plat. Theaet. 148 e; οὐ μὲν δὴ οὐδὲ ταῦτ' ἄν τις εἴποι, doch auch dies nun nicht möchte Einer sagen, Xen. An. 1, 9, 13, so an das Vorige anknüpfend, daß das Folgende mit Nachdruck hervorgehoben wird, wie mit vero; vgl. noch οὐ μὲν δὴ αὐτοῠ γε μένειν οἷόντε 2, 2, 3, τοιούτων μέν ἐστε προγόνων. οὐ μὲν δὴ τοῦτό γε ἐρῶ, das jedoch nun will ich wahrlich nicht sagen, Xen. An. 3, 2, 14. Auch καὶ μὲν δή, Plat. Polit. 287 d Crat. 369 d, und nachdrücklicher, καὶ μὲν δή, ὦ Σώκρατες, σκληρούς γε λέγεις ἀνϑρώπους, da sprichst du ja wahrlich von –, Theaet. 155 e; Conv. 197; vgl. auch μὲν οὖν u. μέν τοι unten. – Am verbreitetsten ist der Gebrauch, durch μέν einen Begriff mit größerem oder geringerem Nachdruck hervorzuheben und ihn durch dies Hervorheben von andern zu unterscheiden, die ihm dann gew. mit δέ entgegengesetzt werden; in manchen Fällen, bes. wenn der Gegensatz eine Verneinung ausdrücklich enthält oder doch in sich schließt, entspricht hier das deutsche zwar, zuweilen erstens, dann, wodurch eine andere Anordnung der Begriffe ausgedrückt wird, häufig aber ist es nur durch die Stellung und durch den Ton, den man auf das hervorzuhebende Wort legt, auszudrücken. Besonders bei Aufzählung der Theile eines Ganzen, mehrerer Subjecte, die gleiches Prädicat haben, oder mehrerer Prädicate, die auf ein Subject bezogen werden, pflegen wir μέν nicht zu übersetzen. Beispiele dafür finden sich von Hom. an überall und brauchen nicht angeführt zu werden. Hier sei nur bemerkt, – a) daß μέν gewöhnlich zwar dem Worte, welches hervorgehoben u. entgegengesetzt werden soll, nachsteht, zuweilen aber auch voransteht, da man es theils gern in die zweite Stelle setzt, theils mehr den ganzen Gedanken als das einzelne Wort im Auge hat; so in dem häufigen οἱ μὲν ἄλλοι u. regelmäßig bei Präpositionen u. dem Artikel, ἀμφὶ μὲν τούτοισιν, Soph. Ai. 669, τὸ μὲν εὖ, Phil. 1125, u. so immer; ἐν μὲν τοῖς συμφωνοῦμεν, ἐν δὲ τοῖς οὔ, Plat. Phaedr. 263 h; Theaet. 167 e; πρὸς μὲν μεσημβρίαν, Xen. An. 1, 7, 6; Τισσαφέρνην μὲν πρῶτον, ἔπειτα δὲ βασιλέα, Thuc. 8, 48; vgl. Xen. An. 1, 9, 5. – Noch mehr Abweichungen ergeben sich, wenn man auf den Zusammenhang von μέν und δέ achtet, wo häufig die lebhaftere, nur den Sinn im Auge habende Darstellung der Griechen die regelmäßige Form verläßt, z. B. ὅςτις παϑὼν μέν, ἀντέδρων· νῦν δὲ οὐδὲν εἰδὼς ἱκόμην, Soph. O. C. 272, wo man etwa δρῶν δέ erwartet; ἄνδρα σοὶ μὲν ἔμπολιν οὐκ ὄντα, συγγενῆ δέ, 1158; τὴν νύκτα μὲν δήσετε, τὴν δὲ ἡμέραν ἀφήσετε, Xen. An. 5, 8, 24; οἱ μὲν ἄλλοι βάρβαροι· ἦν δὲ αὐτῶν Φαλῖνος εἷς Ἕλλην, 2, 1, 7; ὁ δ' ἰέναι μὲν οὐκ ἤϑελε, λάϑρα δὲ τῶν στρατιωτῶν πέμπων αὐτῷ ἄγγελον ἔλεγε ϑαῤῥεῖν, 1, 3, 8; vgl. noch καλῶς σὺ μὲν τοῖς, τοῖς δ' ἐγὼ 'δόκουν φρονεῖν, Soph. Ant. 553; auffallender ἥδε γὰρ γυνὴ δούλη μέν, εἴρηκεν δ' ἐλεύϑερον λόγον, Trach. 63, wo man im ersten Satzgliede ἐστίν ergänzen muß; μόλις μέν, καρδίας δ' ἐξίσταμαι τὸ δρᾶν, Ant. 1092; Thuc. behandelt auch diese Verbindung sehr frei u. verbindet z. B. 1, 67 Αἰγινῆται φανερῶς μὲν οὐ πρεσβευόμενοι, κρύφα δὲ οὐχ ἣκιστα ἐνῆγον τὸν πόλεμον, wo das particip. πρεσβευόμενοι als Erkl. zu φανερῶς hinzugesetzt ist u. der Sinn ist: obwohl sie nicht öffentlich Gesandte schickten, so schürten sie doch heimlich ganz besonders den Krieg an; vgl. Buttm. zu Dem. Mid. p. 149, der noch Plat. Crit. 44 b anführt. – b) die mit μέν u. δέ zu einander in Beziehung gesetzten Sätze sind oft durch Zwischensätze weit von einander getrennt, selten in der einfacheren Satzverbindung des Hom. u. Her., doch entspricht dem μέν in Il. 2, 494 erst in v. 511 das δέ; häufiger bei den Attikern, vgl. Thuc. 1, 36 u. 43, τοιαῦτα μὲν οἱ Κερκυραῖοι εἶπον – τοιαῦτα δὲ καὶ οἱ Κορίνϑιοι; vgl. 1, 85 u. 87, 1, 88 u. 90, 2, 88 u. 90, 3, 41 u. 90, 3, 60 u. 68, 6, 81 u. 88; Soph. Trach. 6–36; Xen. An. 1, 9, 7 u. 17. – c) auch dasselbe Wort wird vor μέν u. δέ mit Nachdruck wiederholt, eine Anaphora bildend, περὶ μὲν βουλὴν Δαναῶν, περὶ δ' ἐστὲ μάχεσϑαι, Il. 1, 258, vgl. 21, 464; Hes. Th. 656; häufig bei den Tragg. zur nachdrücklichen Hervorhebung des in beiden Satzgliedern vorkommenden Wortes, ϑεοῦ μὲν εὐνήτειρα Περσῶν, ϑεοῦ δὲ καὶ μήτηρ ἔφυς Aesch. Pers. 153, σέβομαι μὲν προςιδέσϑαι· σέβομαι δ' ἀντία λέξαι 680, vgl. Ag. 199 Spt. 894 u. sonst; ähnlich ist τέρας μὲν ϑαυμάσιον προςιδέσϑαι, ϑαῦμα δὲ καὶ παριόντων ἀκοῦσαι, Pind. P. 1, 26; dies καί tritt selten hinzu, πλουτεῖ μὲν ὄντων φίλων πολλῶν, πλουτεῖ δὲ καὶ ἄλλων βουλομένων γενέσϑαι, Xen. An. 7, 7, 42; ὁρᾶτε μὲν τὴν βασιλέως ἐπιορκίαν· ὁρᾶτε δὲ τὴν Τισσαφέρνους ἀπιστίαν, 3, 2, 4; öfter bei πᾶς, πολύς u. ähnlichen. – Die geläufigsten Verbindungen dieser Art sind οἱ μὲν – οἱ δέ, die Einen – die Anderen, τὰ μὲν – τὰ δέ, theils – theils, ἐνίοτε μὲν – ἐνίοτε δέ, ἔστι μὲν – ἔστι δέ, bald – bald, u. ähnl. – d) μέν findet sich auch in einem Satzgliede zweimal, διὰ μέν γε τῆς Σκυϑικῆς πέντε μέν, Her. 4, 48, vgl. 6, 101 (Il. 23, 311, τῶν δ' ἵπποι μὲν ἔασιν ἀφάρτεροι, οὐδὲ μὲν αὐτοὶ πλείονα ἴσασι, gehört nicht hierher, das zweite μέν ist hier das oben erwähnte für μήν stehende); Ἐτεοκλέα μὲν – οὕτω μὲν ἀμφὶ τοῠδ' ἐπέσταλται λέγειν, τούτου δέ, Aesch. Spt. 998; εἰ μὲν οὖν ἡμεῖς μὲν φύλακας ὡς ἀληϑῶς ποιοῦμεν, Plat. Rep. III, 421 a, womit das unten Gesagte zu vergleichen; und bes. in attischer Prosa, wenn zwei mit μέν u. δέ verbundene Sätze wieder jeder in Vorder- und Nachsatz zerfallen, ὁπόσοι μὲν μαστεύουσι ζῆν ἐκ παντὸς τρόπου ἐν τοῖς πολεμικοῖς, οὗτοι μὲν κακῶς ἀποϑνήσκουσιν· ὁπόσοι δέ –, Xen. An. 3, 1, 43, vgl. 5, 7, 6; οἷς μὲν γὰρ περὶ τῶν μεγίστων συμβούλοις χρώμεϑα, τούτους μὲν οὐκ ἀξιοῠμεν στρατηγοὺς χειροτονεῖν· οἷς δ' οὐδεὶς ἂν – συμβουλεύσαιτο, τούτους δ' αὐτοκράτορας ἐκπέμπομεν, Isocr. 8, 55; εἰ μέν τις μεγάλοις νοσήμασι συνεχόμενος μὴ ἀπεπνίγη, οὗτος μὲν ἄϑλιός ἐστιν ὅτι οὐκ ἀπέϑανεν· εἰ δέ τις ἐν τῇ ψυχῇ πολλὰ νοσήματα ἔχει, τούτῳ δὲ βιωτέον ἐστίν, Plat. Gorg. 512 a, wie auch Her. 2, 42 ὅσοι μὲν δὴ Διὸς Θηβαιέος ἵδρυνται ἱρόν, οὗτοι μέν νυν πάντες ὀΐων ἀπεχόμενοι αἶγας ϑύουσιν, ὅσοι δὲ τοῠ Μενδῆτος ἔκτηνται, οὗτοι δὲ αἰγῶν ἀπεχόμενοι ὄϊς ϑύουσι, u. öfter; vgl. Werfer zu Her. 2, 39 u. Buttmann zu Dem. Mid. p. 153, wo noch mehr Beispiele aus Plat. u. Xen. beigebracht, auch Fälle aufgeführt sind, wo das zweite μέν fehlt, aber zweimal δέ steht. – Statt der Partikel δέ entsprechen aber auch andere dem voranstehenden μέν, zum Theil noch nachdrücklicher den Gegensatz hervorhebend; μὲν – ἀλλά, Il. 2, 703. 3, 214; Aesch. Pers. 172 Ch. 733; Soph. Phil. 969 Trach. 327; u. in Prosa, z. B. Xen. An. 1, 7, 17; auch ἀλλ' ὅμως, z. B. σμικρὰ μὲν τάδ' ἀλλ' ὅμως – δὸς αὐτῷ, Soph. El. 442, Phil. 1354, wie ὅμως δέ, 471. 1063; ἄ ρ α, Plat. Phaedr. 263 b; – ἀτάρ, Il. 6, 84. 124. 21, 40; Soph. O. R. 1051 Trach. 54; Her. 2, 175; Plat. Theaet. 172 c; Xen. Hell. 5, 4, 17; – αὐτάρ, u. αὐτὰρ ἔπειτα, Il. 1, 50. 9, 705. 15, 405; – αὖ, Il. 11, 108; – αὖτε, Il. 1, 234 Od. 22, 5; auch Attik., vgl. Herm. Vig. p. 782; αὖϑις, Soph. Ant. 167; – καί, Il. 1, 267; – auch μέντοι, ἔπειτα, εἶτα, Soph. Phil. 1329 El. 731 O. R. 647 u. A.; bes. noch πρῶτον μέν, wo eigentlich bei ἔπειτα ein δέ ausgelassen ist, φιλοσόφῳ μὲν ἔοικας, – ἴσϑι μέντοι, Xen. An. 2, 1, 13; – γε μέντοι, Soph. O. R. 777; τοίνυν, Xen. An. 5, 1, 6. – Auch τε, vgl. Spitzner exc. VIII. zur Il., der sowohl μέν τε – δέ τε Il. 23, 590 u. öfter in Vergleichungen nachweis't, als μέν τε – οὐδέ, αὐτάρ, ἀλλά, Il. 5, 131, u. sonst auch das einfache μέν τε – δέ. Im zweiten Satze entspricht τε nur durch eine Aenderung der Structur, ὡς ἐρξάτην πολλὰ μὲν πολίτας, ξένων τε πάντων στίχας, Aesch. Spt. 906, wo man erwarten sollte πολλὰ δέ –, die anreihende Verbindung der Satzglieder aber vorgezogen ist; vgl. Ch. 578; Soph. Phil. 1045; Eur. Tr. 48 Cycl. 42; Schäf. mel. p. 23. S. auch Thuc. 7, 2 u. Herm. zu Vig. p. 836. – Nicht selten steht aber μέν allein, ohne daß ein Satzglied mit δέ aus dem Zusammenhange zu ergänzen ist, und dient dann bes. die Pronomina nachdrücklich hervorzuheben, τὴν μὲν ἐγὼ σπουδῇ δάμνημ' ἐπέεσσι, Il. 5, 893, diese zwar bändige ich schwer mit Worten, worin liegt »aber andere leicht«; σοὶ μὲν ἡμεῖς πανταχῆ δρῶντες φίλοι, dir wenigstens, wenn auch nicht den Andern, sind wir doch, wie wir auch handeln mögen, theuer, Soph. Ant. 634; ὡς μὲν λέγουσιν, Eur. Or. 8, wie sie sagen, ob's wahr ist, weiß ich nicht; ἐγὼ μὲν τοῦτον εἶναι τὸν τῶν σοφῶν ἐπιστήμονα, Plat. Prot. 312 c, wie equidem, ich für meinen Theil, was Andere sagen, kümmert mich nicht; ὡς μὲν ἐγὼ οἶμαι, Phaedr. 228 b; ἐκεῖνος μὲν ξυγχωρεῖ, Theaet. 174 e; Xen. An. 3, 1, 19. 7, 5, 8 u. sonst oft; zuweilen ist der Grund der Auslassung des δέ eine Veränderung der Structur, die bes. durch längere Zwischensätze veranlaßt wird, wie bei πρῶτον μέν, vgl. Xen. An. 3, 2, 1. 5, 9, 5. – Ein nachdrückliches doch ist es alleinstehend in der Frage: Ἕλλην μέν ἐστι καὶ ἑλληνίζει, Plat. Men. 82 b, vgl. Charmid. 153 c u. das im Anfang Gesagte.
In Verbindungen mit andern Partikeln behalten diese ihre eigentliche Bedeutung, und μέν dient bes. zur nachdrücklicheren Hervorhebung des Wortes, bei dem es steht; μὲν ἄρα, demnach, also, Hom. auch μέν ῥα; – μὲν γάρ, oft bei Hom. u. Folgdn, das δέ fehlt danach, Il. 5, 901 Od. 1, 173; νῦν μὲν γάρ, Soph. O. R. 590 u. öfter; Plat. Gorg. 523 c; auch μὲν γὰρ δή, Il. 11, 825; Plat., wie μὲν γὰρ οὖν, μὲν γάρ που, u. μὲν γάρ τε, Il. 17, 727; – μέν γε, doch wenigstens, certe, Il. 1, 216; καὶ λέγεται μέν γέ τις λόγος, Plat. Conv. 205 d; Rep. III, 406 e; auch μέν γέ που, ib. VIII, 559 b; – μὲν δή, jedoch, doch nun, Il. 1, 514. 8, 238. 11, 138; also, demnach, recapitulirend u. die Hauptsache wiederholend, 3, 457. 11, 142 Od. 21, 207; auch den Uebergang zu etwas Neuem machend, vgl. Schäf. zu D. Hal. C. V. p. 101; μάλιστα μὲν δὴ τοῦ ϑανόντος ἱμείρω, Soph. Phil. 350; ἐκ μὲν δὴ πολέμων τῶν νῦν ϑέσϑε λησμοσύναν, Ant. 150; σχολὴ μὲν δή, Plat. Phaedr. 258 e; τοῦτο μὲν δὴ ὁμολογεῖται, Gorg. 470 b; ἀλλὰ μὲν δή – γε, Phaed. 75 a; καὶ μὲν δή, Polit. 287 d; μὲν δῆτα, Soph. Ant. 547; – μέν νυν, bes. ion. = μὲν οὖν, auch μενοῠν, in einem Wort, geschrieben, bei den Attikern sehr gewöhnlich, nun, also, oft mit großem Nachdruck, μάλιστα μὲν οὖν, πάνυ μὲν οὖν, in Antworten, allerdings, freilich, auch verbessernd das in der Frage Enthaltene, wie imo vero, nein vielmehr, vgl. Soph. O. R. 705 Phil. 1364; Plat. Gorg. 466 ae; σὺ μὲν οὖν ἀπόκριναι, du vielmehr, 470 b; ὡς ἄτοπον τὸ ἐνύπνιον – ἐναργὲς μὲν οὖν, Crit. 44 b; auch μὲν οὖν δή u. μὲν δὴ οὖν, ion. μὲν δὴ ὦν, Her. 4, 144; u. μενοῦνγε, im N. T., die Rede anfangend; vgl. Lob. zu Phryn. p. 342; – μέν που, doch wohl, Plat. u. A., εἰδέναι μέν που χρή, man muß freilich wissen, scilicet, nimirum; – μέντε, s. oben, auch allein, denn doch, στρεπταὶ μέν τε φρένες ἐσϑλῶν, die Herzen der Edlen sind denn doch zu wenden, Il. 15, 203, vgl. 2, 145. 13, 47; μέν τοι, att. als ein Wort geschrieben, μέντοι, freilich, allerdings, bes. nach Verneinungen, Il. 8, 294 Od. 7, 259. 24, 321; Hes. O. 285; u. bes. in Antworten nachdrücklich bejahend, noch durch νὴ Δία verstärkt, Plat. Phaed. 65 d 68 b u. Sp.; καὶ μέντοι, καὶ μέντοι καί; in der Frage, denn, doch, μνήμην οὐ λέγεις μέντοι τι; Plat. Theaet. 163 e, vgl. Phaedr. 263 d 261 c; auch eine Ausnahme, eine Einwendung wird dadurch gemacht, doch, bes. wenn ὅμως folgt, Plat. u. A.; auch μέντοι γε, Xen. An. 2, 4, 14; Plat.; u. ὅμως γε μέντοι, vgl. Lob. zu Phryn. 342; μέντοι που mildert den Begriff von μέντοι; – μὲν τοίνυν, = μὲν οὖν. – Oft entspricht es einem vorangehenden μέν, stärker als δέ, Thuc. 3, 62. 6, 9, Xen. Cyr. 2, 2, 2, Luc. Prom. 12.
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4 ἀ-φανής
ἀ-φανής, ές, unsicher, dunkel, Τάρταρος Pind. frg. 223; χέρσος Aesch. Spt. 842; ϑεός Soph. O. C. 1553; μόρος 1679; λόγοι O. R. 657; verborgen, χάσμα Her. 6, 76; heimlich, λόγος ἀφανής, der πρόνοια φανερά entgegengesetzt, Antipho 5, 59, wie οὐσία ἀφ. u. φανερά Lys. 32, 4, nach B. A. 468 ἡ ἐν χρήμασι καὶ σώμασι καὶ σκεύεσι; von einem Orte, dem καταφανής entgegengesetzt, Xen. Cyr. 3, 3, 28, wie dem ἐμφανής Men. Stob. Flor. 16, 13; ἐν ἀφανεῖ κεῖται, es ist noch verborgen, ungewiß, Thuc. 1, 42; τὸ ἀφανὲς τοῦ κατορϑώσειν, die Unsicherheit des Erfolgs, 2, 42; ἐλπίς, unsichere Hoffnung, 5, 103; unbemerkt, Xen. Cyr. 5, 2, 32; vermißt, Thuc. 2, 43; verschwunden, fortgegangen, Xen. An. 1, 4, 7; mit partic., ᾤοντο ἀφανεῖς εἶναι ἀπιόντες, sie glaubten unbemerkt fortzugehen, 4, 2, 4; οὐκ ἀφανής εἰμι ποιῶν τι, = φανερός, Mem. 1, 1, 2; ποιῶ τι ἀφανὴς ὤν Thuc. 1, 68. – Adv. ἀφανῶς, auch ἐκ τοῦ ἀφανοῠς, heimlich, Thuc. 4, 96; ἐν ἀφανεῖ Plat. Legg. XII, 954 d. – Auch unberühmt, unangesehen, Eur. Tr. 1322; Thuc. 3, 57; καὶ ταπεινὴ φύσις Dem. 61, 35; Sp.
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5 ἀντι-παθής
ἀντι-παθής, ές (πάϑος), von entgegengesetzter Beschaffenheit od. Neigung, entgegengesetzt, κραδιᾶς σταλαγμός, vergeltend, Aesch. Eum. 753; τὸ ἀντιπαϑές, Gegenwirkung, Plut. Ant. 45; φύσις ἀντ. πρός τι, entgegengesetzt wirkende Beschaffenheit, Fac. orb. lnn. 25.
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6 ἀγοραῖος
ἀγοραῖος, αία, αῐον, Plut., Herodian, wie Pollux 7, 6. Auch ἡ ἀγοραῖος (ἀγορά), den Markt betreffend: a) ϑεοὶ ἀγοραῖοι, Aesch. Ag. 90 ch., entgegengesetzt den οὐράνιοι, die auf dem Markt verkehrten; aber auch die den Versammlungen Vorstehenden, wie Θέμις ἀγοραία von Hes. ἐκκλησιαστική erkl. wird, mit Hinblick auf Od. 2, 69. Ebenso stellt Poll. 1, 24 ϑεοὶ φράτριοι, ἀγοραῖοι, ἐπικάρπιοι, στράτιοι zusammen. Bes. heißt so Ζεύς, wobei nach alten Erkl. mehr an die Versammlungen zu denken ( ἐν ἐκκλησίαις καὶ δίκαις δίκην διδοὺς ἀγοραῖος κέκληται), Aesch. Eum. 931; Διὸς ἀγοραίου ἱκέται ὄντες Eur. Heracl. 70; Her. 5, 46; Aristoph. Equitt. 408. 498; Theophr. bei Stob. flor. 44, 22; Plut. de gen. Socr., wo ihm Μοῠσαι hinzugefügt sind; vgl. Paus. 3, 11, 8. 5, 15, 3. So Ἑρμῆς, wo an den Handel zu denken, Cornut. de N. D., ἐπίσκοπος γὰρ τῶν ἀγοραζόντων; Aristoph. Equitt. 297; Luc. Jup. Trag. 33; cf. Paus. 1, 15, 2. 9, 7. 9, 17, 1. Einzeln kommen bei Paus. vor: Ἄρτεμις 5, 15, 3 (ἀγοραία), Ἀϑηνᾶ 3, 11, 8. – b) ἄνϑρωποι ἀγοραῖοι, auf dem Markt verkehrende M., VLL. οἱ ἐν ἀγορᾷ καταστρεφόμενοι, zunächst Krämer, mitden κάπηλοι, den Kaufleuten, ἔμπο-ροι, entgegengesetzt, Xen. Lac. 3, 13; Her. 1, 93 verb. sie mit χειρώνακτες, 2, 141 mit κάπηλοι und χειρ. Allgemeiner Arist. Pol. IV, 3 τὸ ἀγοραῖον (γένος) τὸ περὶ πράσεις καὶ τὰς ἐμπορίας καὶ καπηλείας διατρῖβον; IV, 4 init. kürzer τὸ περὶ ὠνὴν καὶ πρᾶσιν; VI, 2 stellt er βάναυσοι u. τὸ ϑητικόν mit ἀγ. ἄνϑρωποι zusammen; Oec. II sind τέλη ἀγοραῖα Waarenzölle. – c) Nach B. A. 339 (ἀγοραῖος νοῦς ὁ πάνυ εὐτελὴ, καὶ συρφετώδης οὐδὲ πεφροντισμένος, οἱγὰρ ἀγς ἄνϑρωποι ἀμαϑεῖς καὶ ἀπαίδευτοι) nahm das Wort die Bdtg gem ein, schlechtan; Ar. Equ. 214, von einem zu einem Demagogen befähigten Menschen, γέγονας κακός, ἀγοραῖος εἶ, du bist ein Mann des Markts; Ran. 1075 πανοῦργος καὶ ἀγ., ein Pflastertreter; Plat. Prot. 347 e ἀγ. καὶ φαῦλοι; Theophr. Char. 6 τῷ ἤϑει ἀγ. gemein von Charakter. Uebrtr. σκώμματα, gemeine. Witze, Arist. Pax 750; ἀγοραῖα τεκμήρια Aeschin. 1, 125, wie Arist. Eth. N. VIII, 13, 6 ἀγοραία φιλία der ἰλευϑεριωτέρα entgegensetzt, und Luc. Histor. conscr. 44 ὀνόματα ἀγ, καὶ καπηλικά, Plut. Symp. 1, 1 λόγος βάναυσος καὶ ἀγ. zusammenstellt; ὀψάρια ἀγοραῖα Diphil. Ath. VII, 292 b. Sp. auch im guten Sinne, Plut. Pericl. 11 ἀγ. καὶ πολιτικός, der in der Volksversammlung herrschende; vgl. Symp. 7, 7; aber de vit. pud. 8 ist ἀνὴρ ἀγ. ein gewandter Advocat. – d) B. A. 330 ἀγοραίαν δίκην, τὴν δικαιολογίαν deutet an, daß es auch von Processen gebraucht wurde. So Her. ἀγοραῖος διαφορά 7, 9, διοίκησις 6, 2; Plut. χρεία ἀγ. Lyc. 25. – Ben comparat. ἀγοραιότεροι hat Ptol. Euerg. bei Ath. X, 438 f. Nach Ammon. machte man den Unterschied, daß ἀγόραιος ὁ πονηρός, ὁ ἐν ἀγορᾷ τεϑραμμένος (c), ἀγοραῖος ὁ ἐν τῇ ἀγορᾷ τιμώμενος (a), was, zu eng, auch auf (b) auszudehnen ware. – Adv., ἀγοραίως λέγειν Dionys. C. V. 10, 11, pöbelhaft reden; oder advokatenmäßig, Plut. C. Graech. 4 Ant. 24.
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7 ἀν-ελευθερία
ἀν-ελευθερία, ἡ, unfreies Wesen, Denk- und Handlungsweise, die eines freien Mannes unwürdig ist, mit κολακεία vrbdn, Plat. Rep. IX, 590 b Conv. 183 b; der ὑπερηφανία entgegengesetzt, knechtische Gesinnung, Critia 112 c. Bei Arist. Eth. Nic. 2, 7 u. a., der ἐλευϑεριότης entgegengesetzt, bedeutet es kleinliche Sparsamkeit, Filzigkeit, so auch Plut.
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8 ἄ-ωρος
ἄ-ωρος ( ὥρα), 1) unzeitig, unreif, Ael. N. A. 12, 5; Ggstz ὥριμος Nicomach. Ath. VII, 291 a (vs. 21); zu früh, τελευτή Antiph. III α 2; συμφοραί β 12; τύχη Eur. Hec. 425; Aesch. Eum. 944; ϑάνατος Or. 1030, wie im scol. Ath. XV, 694 c; ἄωρον ϑανεῖν Her. 2, 79; ἀπολέσαι Eur. I. A. 1218; οἱ ἄωροι geradezu = die früh Gestorbenen, Apollnds. com. bei Stob. flor. 119, 14, Ggstz γέροντος ἐκφορά; τοῦ γήρως ἀωρότερον πράττειν, was sich für's Alter nicht recht paßt, Plut. Syll. 2; γάμος zu spät, Dion. Hal. 4, 7; unpassend, 10, 11. – 2) ungestaltet, unförmlich; vielleicht gehört hierher Odyss. 12, 89 τῆς (der Scylla) ἤτοι πόδες εἰσὶ δυώδεκα πάντες ἄωροι, vgl. die verschiedenen Erklär. in den Scholl.; die daselbst citirte Stelle des Komikers Philemon, in welcher τοὺς ἀώρους πόδας u. ὀπισϑίους einander entgegengesetzt werden, s. Meineke Comicc. Gr. Fragm. 4 p. 52. – Uebh. häßlich, Plat. Rep. IX, 574 c; Xen. Mem. 1, 3, 14 Symp 8, 21 dem ὡραῖος entgegengesetzt. – 3) ( ὤρα) unbekümmert, ἀφύλακτος, Hesych.
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9 ἄ-γραφος
ἄ-γραφος, ungeschrieben, bes. νόμος, ein nicht aufgeschriebenes Naturgesetz, Andoc. 1, 85; Plat. Rep. VIII, 563 d, entgegengesetzt γεγραμμένος, wie Dem. 23, 70. 18, 275, vgl. Legg. VII, 793 a τὰ ὑπὸ τῶν πολλῶν καλούμενα ἄγραφα νόμιμα. So Thuc. 2, 37; Xen. Mem. 4, 4, 19 u. Arist. oft, z. B. Rhet. 1, 10; ἀδικήματα ἄγραφα, nach Hesych. Verbrechen, gegen welche kein Gesetz gegeben. Allgemeiner μνήμη ἄγρ., entgegengesetzt ἡ στηλῶν ἐπιγραφή, Thuc. 2, 43; πόλεις ἄγραφοι 1, 40 sind Städte, die nicht in die Bündnisse aufgenommen, neutrale; ἀγράφου μετάλλου δίκη nach VLL., Proceß gegen diejenigen, welche eine Mine, ohne sich in die Staatslisten einschreiben zu lassen, eröffneten.
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10 ἄγριος
ἄγριος ( fem. ἄγριος Iliad. 3, 24 ἄγριον αἶγα u. 19, 88 ἄγριον ἄτην), 1) auf dem Felde lebend, wild, zunächst von Thieren, auch von Pflanzen, im Naturzustand, dem ἥμερος, Culturzustand, entgegengesetzt, wie Plat. Legg. VI, 765 e; φυτῶν καὶ ζώων ἡμέρων καὶ ἀγρίων, wie τιϑασσός u. ἄγρ. Polit. 271 e; vgl. Arist. Probl. 20, 12; ἄγρια πάντα, allerlei Wild, Il. 5, 52, σῠς ἄγριος 8, 338, αἴξ 4, 106, ἄγρια φῠλα, μυίας Iliad. 19, 30; δένδρεα ἄγρια καὶ ἥμερα Her. 4, 21, ὕλη 1, 203, wie Archil. frg. 9; ἄμπελος Aesch. Pers. 606; ἔλαιον Soph. Tr. 1187 O. R. 476, ὕλη O. C. 349; μέλι Matth. 3, 4. Die Sp. bildeten bes. bei Pflanzen gern composita, wie sie oben angeführt sind, ἀγριάμπελος für ἄγριος ἄμπελος. Bei Mosch. 5, 13 ist ἄγριος der Landmann. – 2) Da bes. die Raubthiere in diesem Zustand bleiben, so wird mit ἄγριος die Wildheit u. Grausamkeit dieser bezeichnet, so λέων, δράκων, u. γένυς ἀγρία Eur. Phoen. 1389, δρακαίνης φύσις ἀγρία Bacch. 1355. Dah. von Menschen, wild, zornigu. überh. von leidenschaftlichen Gemüthszuständen, Hom. λέων ἃς ἄγρια οἰδεν Il. 24, 41, αἰχμητής Il. 6, 97, u. in der Od. ἄγριοι οὐδὲ δίκαιοι, 6, 120. 9, 175. 13, 201. 8, 575, vgl. 9, 215. 494, ἄγριος Κύκλωψ Od. 2, 19. ἄγρια φῦλα Γι γάντων Od. 7, 206, χόλος ἄ. Iliad. 4, 23. 8, 460 Odyss. 8, 304, auch ϑυμός Il. 9, 629, μένος 22, 313, πόλε μος 17, 737, μῶλος 398; δάμαρ Soph. Ant. 961, Ἅιδης Ai. 1014, νόσος Phil. 173 u. sonst, Eur. Or. 34, τραύματα Phoen. 1663, ἕλκος Bion 1, 16. Daher bei den Aerzten geradezu von bösartigen Geschwüren, unheilbar, ὀδύνη Soph. Tr. 971, λύπη O. R. 1073 (wie πένϑη Plut. cons. ad ux. 6), πόνοι 1205, πέδαι 1349 wie δεσμά Aesch. Pr. 175, ἅλς Suppl. 35, χεῖμα Eur. Androm. 749, πῦρ Theocr. 2, 54. Ebenso in Prosa: Plat. verb. es mit ϑηριώδης, Rep. IX, 571 c; ἀπηνής Legg. XII, 950 d; δύσκολος (ψυχή) I, 649 e; χαλεπὸς καὶ ἄδικος de leg. 318 d; τὸ τῆς διανοίας ἄγρ. καὶ πικρόν Dem. 45, 69. Es geht dann in den Begriff des rohen, bäurischen über, wie Plat. τύραννος ἄγρ. καὶ ἀπαίδευτος verb. Nach Harpocr. begreift es bes. auch τοὺς σφόδρα ἐπτοημένους περὶ τὰ παιδικὰ καὶ χαλεποὺς παιδεραστάς, s. Aesch. 1, 52 u. Ar. Nub. 348; ἂγριοι ἔρωτες Plat. Phaed. 81 a; ἄγριος κυβευτής Menand., wie Suid. erkl. ὁ λίαν περὶ τὸ κυβεύειν ἐσπουδακώς. – 3) vom Felde unb ebaut, τόπος Plat. Phaed. 113 c Legg. X, 905 b; ὄρη Dio 16, 12. [ll. 22, 313 ist wegen Länge der letzten Sylbe ι lang]. – Adv. ἀγρίως, wild, heftig, ἀγρίως ἐσϑίειν Antiphan. Ath. VII, 304 a; ἀγρίως καὶ χαλεπῶς dem πρᾴως ἀνέχεσϑαι entgegengesetzt, Plut. an seni 7; auch ἄγρια steht so Hes. Sc. 236 ἄγρια δερκόμενος, ὡς ἄγρια παίσδεις Theocr. 20, 6, u. Sp. D.
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11 ἄ-καιρος
ἄ-καιρος, nicht zur gelegenen Zeit, ungelegen, unzeitig, προϑυμία Thuc. 5, 65; dem ἐς καιρόν entgegengesetzt, Eur. Hel. 1081; ἐς ἄκαιρα πονεῖν, zur Unzeit, umsonst, sich anstrengen, Theogn. 899; οὐκ ἄκαιρα λέγειν Aesch. Prom. 1038, passendes sagen; dem σύμμετρος entgegengesetzt, Isocr. 12, 86; ἡδοναί Xen. Cyneg. 12, 15; – activ., γνώμα ἄκαιρος ὄλβου, nicht Maaß haltend im Glück, Eur. I. T. 420. – Lästig, zudringlich, Theophr. Char. 12; ineptus, Plut. sol. an. 12. – Adv. ἀκαίρως, dem δικαίως entggstzt, Aesch. Ag. 782.
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12 ἐπι-κίνδῡνος
ἐπι-κίνδῡνος, mit Gefahr verbunden, gefährlich, καὶ δεινὴ ἔρις Plat. Legg. V, 736 c; στρατεῖαι Rep. V, 467 d, in Gefahr schwebend; ἡ Ἰωνίη, entgegengesetzt dem ἀσφαλῶς ἱδρυμένη, Her. 6, 86, 1, wie auch bei Dem. 10, 72 ἀσφαλές entgegengesetzt ist; βίος Lys. 5, 2, wie τὸν βίον καϑιστάναι 7, 32; – ἐπικίνδυνον ἦν μὴ λαμφϑείη, es war Gefahr, war zu fürchten, daß, Her. 7, 239; ἐν τῷ ἀσφαλεῖ μὲν ἐμοί, ἐκείνῳ δὲ ἐν ἐπικινδύνῳ ἡ ἀποκομιδὴ ἐγίγνετο Thuc. 1, 137. – Adv. ἐπικινδύνως, Thuc. 3, 37 u. A.; Soph. vrbdt ὡς πάντα δεινὰ κἀπικινδύνως βροτοῖς κεῖται, Alles ist voller Gefahren, Phil. 500.
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13 ἕτερος
ἕτερος, ἑτέρα, ἕτερον, 11 einer von zweien, einer von beiden, εἰ γοῦν ἕτερός γε φύγῃσιν, falls einer von beiden entfliehen sollte, Il. 5, 258; bes. von paarweis vorkommenden Dingen, ἑτέροιο διὰ κροτάφοιο, durch die eine Schläfe, 4, 502; χωλὸς δ' ἕτερον πόδα 2, 217; χειρὶ λαβὼν ἑτέρῃ 12, 452, auch ἑτέρῃ allein, 16, 734; in Prosa, τῇ ἑτέρᾳ, in der Regel die linke Hand im Ggstz gegen die rechte, die sich gewissermaßen von selbst versteht, vgl. Luc. Tor. 50; Plut. Artax. 1; Ael. V. H. 2, 17; aber Xen. Cyn. 10, 11 von der rechten; vgl. Il. 16, 734; τῇ ἑτέρᾳ λαβεῖν, mit der Linken erfassen, d. i. sprichwörtlich: mit leichter Mühe erlangen, Plat. Soph. 226 a; ϑάτερον κέρας, der linke Flügel, Plut. Alex. 16; wo der Zusammenhang die Zweizahl bestimmt, τῷ δ' ἕτερον μὲν ἔδωκε πατήρ, ἕτερον δ' ἀνένευσεν Il. 16, 250; ἕτεροί γε φίλον παῖδα κλαύσονται, meine Eltern oder deine, denn einer von uns beiden wird sicher fallen, Il. 20, 210; öfter ἑτέροισι νίκην, κῠδος ἔδωκαν, einer von den beiden kämpfenden Parteien; wo dem Frühern Etwas entgegengesetzt wird, ἕτερος δέ με ϑυμὸς ἔρυκεν Od. 9, 302; ἄτην ἑτέραν ἐπάγουσιν ἐπ' ἄτῃ Aesch. Ch. 390; ἀπάτα δ' ἀπάταις ἑτέραις ἑτέρα παρα-βαλλομένα Soph. O. C. 230; φόνον ἕτερον ἐπὶ φόνῳ βαλών Eur. Herc. Für. 1685; τίνα ἑτέραν μόλω πόλιν; in welche andere Stadt? El. 1194, wie τίνα οἶκον ἄλλον ἕτερον; Or. 346; εἶναι σοφώτερον ἕτερον ἑτέρου, Einer sei weiser als der Andere, denn bei comparat. ist bestimmt an zwei zu denken, Plat. Theaet. 171 d. Bestimmter bei zweien ist im Att. ὁ ἕτερος, der eine von beiden, τοῖνδ' wie δυοῖν καλοῖν ϑάτερον Plat. Gorg. 475 a; ὁ ἕτερος τῶν Περικλέους, der eine von den beiden Söhnen des Perikles, Prot. 315 a; im Ggstz des Andern bestimmt ausschließend, ἢ τῷ ἑτέρῳ τούτοιν ἢ ἀμφοτέροις, einen oder beiden, Gorg. 475 a; Theaet. 190 d; ὁ ἕτερος τῶν στρατηγῶν, der eine der beiden Feldherren, Thuc. 4, 43; über ὁ ἕτερος τῶν ὀφϑαλμῶν oder τοῖν ὀφϑαλμοῖν, wofür Phryn. ὁ ἕτερος ὀφϑαλμός gesagt wissen will, vgl. Lob. Phryn. p. 474. – In Doppelsätzen ὁ ἕτερος – ὁ ἕτερος, der eine – der andere, Hom. u. Folgde; auch ὁ ἕτερος – ἕτερος, Od. 5, 265, ὁ μὲν – ὁ δ' ἕτερος, Il. 22, 150 u. in Prosa; ἕτερος – ἄλλος, Il. 9, 313; umgekehrt, 13, 731; ὁ ἕτερος – ὁ λοιπός, Xen. An. 4, 1, 23; auch fehlt im ersten Satze bisweilen ἕτερος, Il. 7, 420. 24, 528; Sp. auch εἷς μὲν – ἕτερος δέ. In Aufzählungen ist ἕτερος der andere, = δεύτερος, Il. 12, 93. 16, 179; Xen. Cyr. 2, 3, 22 u. bes. Sp.; dah. τῇ ἑτέρᾳ, am andern, am folgenden Tage, Xen. u. Folgde., – Οἱ ἕτεροι, die Anderen, die Gegenpartei, die Feinde, Thuc. 4, 48. 7, 34; Xen. Hell. 4, 2. 15 u. öfter; τὰ ἕτερα τῆς πόλεως, die andere Seite der Stadt, 1, 2, 7,; –. ὁ ἕτερος δαίμων ist der Unglück bringende, Pind. P. 3, 34; ähnl. vom unglücklichen Opfer, Aesch. Ag. 147; vgl. Soph. παϑεῖν μὲν εὖ, παϑεῖν δὲ ϑἄτερα Phil. 501, nach der Scheu der Griechen, das Unglückliche auszusprechen, wie auch Dem. sagt ὅσα πώποτε τῇ πόλει γέγονεν ἀγαϑὰ ἢ ϑάτερα, 22, 12, u. ἐὰν δ' ἀποτύχῃ καὶ τὰ ἕτερα ψηφίσωνται οἱ δικασταί, d. i. etwas Ungünstiges, 48, 30. – Οὐδ' ἕτερος, μηδ' ἕτερος, stärker als οὐδέτερος, auch nicht der eine von beiden, Il. 11, 70; vgl. Thuc. 2, 72. 5, 48; Xen. An. 7, 4, 10. – Häufig findet es sich in einem Satze zwei od. mehrmal neben einander gestellt, συμφορὰ ἑτέρους ἑτέρα πιέζει Eur. Alc. 895; Or. 977; ἑτέρᾳ ἕτερος ἕτερον δυνάμει παρῆλϑεν Bacch. 903; ὁ ἕτερος τὸν ἕτερον παίει Xen. An. 5, 9, 5; vgl. Ar. Av. 701; ἕτερος ἀφ' ἑτέρου ἔϑνησκον Thuc. 7, 64; ἕτερα γὰρ ἑτέροις ἐστὶν ἡδέα Arist. Eth. 3, 1; – ἕτερος τοιοῠτος, ein anderer von eben der Art, ein eben solcher, Plat. Lach. 200 a u. öfter, um den Ggstz gegen das schon Genannte dieser Art hervorzuheben; ἄνϑρωπος καὶ σὺ εἶς καὶ ἑτέρων τοιῶνδε ἄρχεις Her. 1, 207; 2, 150; auch ἑτέρους τοσούτους, eine eben so große Zahl, Aesch. 3, 98; vgl. Hes. Th. 367; Her. 2, 149 u. A.; ναυμαχία οἵα οὐχ ἑτέρα τῶν προτέρων, wie keine andere der früheren, Thuc. 7, 70; ξυμφορὰ οὐδεμιᾶς ἥσσων ἑτέρας 7, 29. Aehnl. auch γονεῖς μὲν τέκνα φιλοῦσιν ὡς ἑαυτούς, τὰ γὰρ ἐξ αὐτῶν οἷον ἕτεροι αὐτοὶ τῷ κεχωρίσϑαι Arist. Eth. 8, 14, wie ihr anderes Selbst; wie Pythagoras den Freund erkl. als ein anderes Ich, ἕτερος ἐγώ, Iambl. – In Vrbdgn wie Thuc. 4, 67 Πλαταιῆς δὲ ψιλοὶ καὶ ἕτεροι περίπολοι kann es "außerdem" übersetzt werden, wie Xen. An. 1, 4, 2. Vgl. ἄλλος. – 21 wie schon bei den Aufzählungen mehrerer Dinge ἕτερος der zweite bedeutet, so wird damit auch Einer aus einer größern Menge herausgenommen u. einem Andern entgegengesetzt, so daß sogleich wieder eine Zweiheit eintritt, ταῠτ' οὖν καὶ ἕτερός τις ὑμῶν πέ es auch dem ἄλλος entspricht u. ohne den Zusatz τις unbestimmter wird; auffallend ist στοιχεῖον ἕτερον τῶν τεσσάρων Arist. mund. 2. Mit ἄλλος vbdn, πολλοὺς χἀτέρους ἄλλους πόνο υς Eur. Suppl. 573; Ῥόδον καὶ ἄλλας πόλεις ἑτέρας Dem. 15, 27. In οὐ τῆς ἐπιούσης ἡμέρας οἴομαι αὐτὸ ἥξειν, ἀλλὰ τῆς ἑτέρας Plat. Crit. 44 a ist es übermorgen (morgen u. übermorgen als die beiden in Frage kommenden Tage betrachtet). Anders Dem. 23, 74 τρίτον δ' ἕτερον δικαστήριον, was mehr zum folgenden Falle gehört. – 31 oft wird das Andere als ein Verschiedenes bes. hervorgehoben, wie es von selbst in ἕτερα μὲν λέγειν, ἕτερα δὲ φρονεῖν, z. B. Din. 1, 47, erscheint; ἕτερα φρονῶν καὶ δημηγορῶν 1, 17; ἕτερον μὲν κεύϑει ἐνὶ φρεσίν, ἄλλο δὲ βάζει Il. 9, 313; Plat. Conv. 186 b ἕτερον καὶ ἀνόμοιον; ἕτερος ἤδη ἦν καὶ οὐχ ὁ αὐτός Dem. 34, 12; τὰ γὰρ ἕτερα τῷ εἴδει ὑφ' ἑτέρων οἰόμεϑα τελειοῠσϑαι, das der Art nach Verschiedene, Arist. Eth. 10, 4. So ἕτερα καινὰ δαιμόνια εἰςφέρειν Xen. Mem. 1, 1, 1. D aher ἕτερον ὄνομα, ῥῆμα, uneigentlicher Ausdruck, Heindf. Plat. Lys. 220 a. Gew. wird es dann mit dem gen. verbunden, ἕτερον εἶναι σωφροσύνης σοφία, die Weisheit sei etwas von der Besonnenheit Verschiedenes, Plat. Prot. 333 a, vgl. Gorg. 495 c; ἑτέραν τὴν κρύβδην ψῆφον τοῦ φανερῶς ϑορύβου Dem. 10, 44; vgl. Ath. XIII, 596 c; so erkl. auch Krüger Xen. An. 6, 2, 8 καὶ τούτων ἕτεροι, u. andere, von diesen verschiedene; auch παρὰ πάντα ταῠτα ἕτερόν τι, Plat. Phaed. 74 a; ἕτερον ἢ τὰ νῠν Soph. Tr. 835; dah. ἕτερον γίγνεσϑαι, ein Anderer werden, seine Gesinnung ändern, Plut. ed. lib. 14. – Adv. ἑτέρως, auf die andere Weise, anders, wie das adj., Hom. u. Folgde; εἰ ἑτέρως πως ἔχει Plat. Legg. X, 897 b; Ggstz von ἀμφοτέρως, Theaet. 181 e; mit dem gen., anders als, ἑτέρως πως τῶν εἰωϑότων γενόμενα, anders als gewöhnlich, Polit. 295 d. Auch im schlimmen Sinne, νῠν δ' ἑτέρως ἐβάλοντο ϑεοὶ κακὰ μητιόωντες Od. 1, 234; τῶν ὡς ἑτέρως συμβάντων Dem. 18, 212. – Auch ἑτέρᾳ, auf andere Weise, steht adverbial. – Mit dem Artikel verschmilzt es Att. im nom. in ἅτερος, im gen. u. den anderen cass. ϑατέρου u. s. w. Ion. οὕτερος, Her. 1, 34; τοὔτερον 1, 32; dor. ὥτερος, Theocr.; ϑατέρω Tim. Locr. 94 a, ϑωτέρω Epicharm. Ath. VII, 282 e.
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14 ἕτερος
ἕτερος, ἑτέρα, ἕτερον, (1) einer von zweien, einer von beiden, εἰ γοῦν ἕτερός γε φύγῃσιν, falls einer von beiden entfliehen sollte; bes. von paarweis vorkommenden Dingen, ἑτέροιο διὰ κροτάφοιο, durch die eine Schläfe; τῇ ἑτέρᾳ, in der Regel die linke Hand im Ggstz gegen die rechte, die sich gewissermaßen von selbst versteht; τῇ ἑτέρᾳ λαβεῖν, mit der Linken erfassen, d. i. sprichwörtlich: mit leichter Mühe erlangen; wo der Zusammenhang die Zweizahl bestimmt; ἕτεροί γε φίλον παῖδα κλαύσονται, meine Eltern oder deine, denn einer von uns beiden wird sicher fallen; ἑτέροισι νίκην, κῠδος ἔδωκαν, einer von den beiden kämpfenden Parteien; wo dem Früheren etwas entgegengesetzt wird; εἶναι σοφώτερον ἕτερον ἑτέρου, einer sei weiser als der andere. Bestimmter bei zweien ist ὁ ἕτερος, der eine von beiden; ὁ ἕτερος τῶν Περικλέους, der eine von den beiden Söhnen des Perikles; im Ggstz des anderen bestimmt ausschließend, ἢ τῷ ἑτέρῳ τούτοιν ἢ ἀμφοτέροις, einen oder beiden; ὁ ἕτερος τῶν στρατηγῶν, der eine der beiden Feldherren. In Doppelsätzen ὁ ἕτερος ὁ ἕτερος, der eine der andere. In Aufzählungen ist ἕτερος der andere; dah. τῇ ἑτέρᾳ, am anderen, am folgenden Tage. Οἱ ἕτεροι, die anderen, die Gegenpartei, die Feinde; τὰ ἕτερα τῆς πόλεως, die andere Seite der Stadt; ὁ ἕτερος δαίμων, der Unglück bringende; vom unglücklichen Opfer; παϑεῖν μὲν εὖ, παϑεῖν δὲ ϑἄτερα, nach der Scheu der Griechen, das Unglückliche auszusprechen. Οὐδ' ἕτερος, μηδ' ἕτερος, auch nicht der eine von beiden; ἕτερος τοιοῠτος, ein anderer von eben der Art, ein eben solcher, um den Ggstz gegen das schon Genannte dieser Art hervorzuheben; auch ἑτέρους τοσούτους, eine eben so große Zahl; ναυμαχία οἵα οὐχ ἑτέρα τῶν προτέρων, wie keine andere der früheren; wie Pythagoras den Freund erklärt als ein anderes Ich, ἕτερος ἐγώ. (2) wie schon bei den Aufzählungen mehrerer Dinge ἕτερος der zweite bedeutet, so wird damit auch einer aus einer größern Menge herausgenommen u. einem anderen entgegengesetzt, so daß sogleich wieder eine Zweiheit eintritt; οὐ τῆς ἐπιούσης ἡμέρας οἴομαι αὐτὸ ἥξειν, ἀλλὰ τῆς ἑτέρας, übermorgen (morgen u. übermorgen als die beiden in Frage kommenden Tage betrachtet). (3) oft wird das andere als ein Verschiedenes besonders hervorgehoben; τὰ γὰρ ἕτερα τῷ εἴδει ὑφ' ἑτέρων οἰόμεϑα τελειοῠσϑαι, das der Art nach Verschiedene; ἕτερον εἶναι σωφροσύνης σοφία, die Weisheit sei etwas von der Besonnenheit Verschiedenes; dah. ἕτερον γίγνεσϑαι, ein anderer werden, seine Gesinnung ändern. Adv. ἑτέρως, auf die andere Weise, anders; mit dem gen., anders als, ἑτέρως πως τῶν εἰωϑότων γενόμενα, anders als gewöhnlich. Auch im schlimmen Sinne. Auch ἑτέρᾳ, auf andere Weise -
15 πρός-χορδος
πρός-χορδος, zu den Saiten gestimmt, übh. im Einklange womit, übereinstimmend, ἀποδιδόντας πρόςχορδα τὰ φϑέγματα τοῖς φϑέγμασι, Plat. Legg. VII, 812 d, wo entgegengesetzt ist ἑτεροφωνία, ποικιλία τῆς λύρας.
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16 πρός-χορδος [2]
πρός-χορδος, zu den Saiten gestimmt, übh. im Einklange womit, übereinstimmend, ἀποδιδόντας πρόςχορδα τὰ φϑέγματα τοῖς φϑέγμασι, Plat. Legg. VII, 812 d, wo entgegengesetzt ist ἑτεροφωνία, ποικιλία τῆς λύρας.
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17 παρα-βολάδην
παρα-βολάδην, adv., = παραβλήδην, Schol. Il. 4, 6; poet. auch παρβολάδην, was bei Ap. Rh. 4, 936, dem προπάροιϑεν u. ὄπισϑεν entgegengesetzt, von der Seite heißt. – Bei Arat. 525 parallel.
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18 παρα-λογίζομαι
παρα-λογίζομαι, sich verrechnen, Dem. 27, 29 u. Sp.; neben παρακρούεσϑαι, dadurch betrügen, Isocr. 12, 243; falsche Schlüsse machen, Arist. phys. 1, 3; auch trans. durch Trugschlüsse hintergehen, täuschen, ἀπάτῃ τινὶ παραλογισάμενος ὑμᾶς, Aesch. 1, 117; auch τινά τι, Arist. rhet. 1, 14; absol., top. 1, 18, wo παραλογισϑῆναι dem παραλογίσασϑαι entgegengesetzt ist. Auch pass., παραλογίζεται ἡ διάνοια ὑπ' αὐτῶν, Arist. pol. 5, 8; παραλογιζόμενοι τοῖς λογισμοῖς, Pol. 16, 10, 3; ὑπὸ τῆς γοητείας παραλογισϑέντες, D. Sic. 20, 8.
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19 παταγέω
παταγέω, klappern, klatschen, mit den Händen, und übh. von jedem heftigen Geräusch, das durch das Zusammentreffen zweier Körper entsteht, wie der Wolken, βαρεῖαι εἰς ἀλλήλας ἐμπίπτουσαι ῥήγνυνται καὶ παταγοῠσιν, Ar. Nub. 378, vgl. 389; von den Wellen des Meeres, platschen, plätschern, Theocr. 22, 15; παταγεῠσα ἅλς, Antp. Sid. 67 (VII, 8); u. von anderem Geräusch, παταγοῠσιν ἅτε πτηνῶν 49, wo παταγεῖ καὶ ϑορυβῶδες φϑέγγεται dem ᾄδει entgegengesetzt ist; Ael. H. A. 12, 28; vom Knirschen der Zähne, Philostr. – Sprichwörtlich καλὰ δὴ παταγεῖς, gut getroffen (vgl. παταγών). – Transit., πολλοὶ τύμπανα παταγέουσιν, Luc. Dea Syr. 50, u. dah. auch pass., Tim. 3 ἡ βροντὴ ἐπαταγεῖτο.
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20 περισσός
περισσός, att. -ττός (περί, πέριξ), über die Zahl, das Maaß, dah. übergroß, reichlich; περισσὰ δῶρα, überschwängliche Gaben, Hes. Th. 399; στάϑμας τινὸς περισσᾶς, Pind. P. 2, 91; u. adverbial, βάρυνϑεν περισσά, N. 7, 43; ξόανον, gewaltig groß, Ep. ad. 127 (IX, 601); – gew. mit tadelndem Nebenbegriffe, mehr als man braucht oder gut ist, überflüssig, unnütz; μόχϑος, Aesch. Prom. 383; αὐδῶ σε μὴ περισσὰ κηρύσσειν ἐμοί, Spt. 1034; πρὸς τὸ ἄχος εἶ περισσά, Soph. El. 152, erkl. der Schol. ἄμετρος ἐν τῷ ϑρηνεῖν, übermäßig im Trauern; mit ἀνόνητος vrbdn, Ai. 745; περισσὰ δρᾶν, Tr. 614, wie sonst πολυπραγμονεῖν, vgl. Ant. 68; πόνος περισσός ἐστι τἀν Ἅιδου σέβειν, 776; περισσὸν οὐδὲν πέπ ονϑας, Eur. Hipp. 437; auch περισσὰ φωνεῖν, Suppl. 459 (vgl. Valck. diatr. 68); u. adverbial, τῇ περίσσ' εὐκαρδίῳ, Hec. 579, wie λαβοῠσαν ἄγραν τάνδε περισσὰν περισσῶς, Bacch. 1195; in Prosa: τούτους καὶ ἄλλα μηχανᾶσϑαι περισσά, καὶ δὴ καί –, Her. 2, 32; auch περισσότερον τῶν ἄλλων ϑάψαι τὴν ϑυγατέρα, prunkvoller, 2, 129; ἡ περιττὴ ἐπιμέλεια τοῠ σώματος, Plat. Rep. III, 407 b; ἐκ περιττοῠ, überflüssig, unnöthig, z. B. γίγνεσϑαι, Soph. 265 e, vgl. Prot. 338 b; περιττότερον, mehr, anders; vgl. οὐδὲν περιττότερον καταδεδαρϑηκὼς ἀνέστην μετὰ Σωκράτους ἢ εἰ μετὰ πατρὸς καϑηῠδον, Conv. 219 c; περιττότερον τῶν αλλων ἤσκησα, Isocr. 3, 44; der auch verbindet τὰ περιττὰ τῶν ἔργων καὶ τερατώδη καὶ μηδὲν ὠφελοῠντα τοὺς ἄλλους, 12, 77; ὁ π. ἐν τοῖς λόγοις Δημοσϑένης, Aesch. 1, 119; auch subtil, καὶ ἀκριβής, Arist. top. 6, 4; οὐδὲν περιττότερον ἤπερ, Pol. 31, 6, 7; περιττὰ τῶν ἀρκούντων, mehr als hinreichend, Xen. Cyr. 8, 2, 21; περιττῷ κυκλοῠσϑαι, durch die Ueberzahl umzingeln, 6, 3, 20, vgl. An. 4, 8, 11, öfter. Bei Sp. auch im guten Sinne, dem Gemeinen, Gewöhnlichen entgegengesetzt. – Bei Zahlenbestimmungen = ungrade, Ggstz ἄρτιος, Plat. Prot. 356 e Polit. 282 c u. öfter. Sonst drückt es auch bei einer bestimmten Zahl ein bloßes Darüber oder Mehr aus, εἴκοσι περιττά, zwanzig und mehr.
См. также в других словарях:
entgegengesetzt — Adj. (Mittelstufe) in umgekehrter Richtung liegend Synonym: diametral Beispiel: Der neue Spielplatz befindet sich am entgegengesetzten Ende des Parks. entgegengesetzt Adj. (Aufbaustufe) völlig verschieden, das Gegenteil bildend Synonyme:… … Extremes Deutsch
entgegengesetzt — ↑diametral, ↑divergent, ↑kontra, ↑konträr, ↑kontrovers … Das große Fremdwörterbuch
entgegengesetzt — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • gegenüber • gegenteilig Bsp.: • Er saß mir gegenüber … Deutsch Wörterbuch
entgegengesetzt — umgedreht; invertiert; andersrum (umgangssprachlich); umgekehrt; vice versa (lat.); reziprok; andersherum; invers; gegenteilig; widersprüchlich; … Universal-Lexikon
entgegengesetzt — 1. a) drüben, gegenüberliegend. b) umgekehrt, verkehrt. 2. entgegen[stehend], gegensätzlich, gegenteilig, unvereinbar, unverträglich, völlig unterschiedlich/verschieden, widersprechend, widersprüchlich, widerstreitend, zuwider; (bildungsspr.):… … Das Wörterbuch der Synonyme
entgegengesetzt — ent·ge̲·gen·ge·setzt 1 Partizip Perfekt; ↑entgegensetzen 2 Adj; in der umgekehrten Richtung liegend: Sie ist in die entgegengesetzte Richtung gefahren 3 Adj ≈ gegenüberliegend: Sie steht auf der entgegengesetzten Straßenseite 4 Adj; in Opposition … Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache
entgegengesetzt — ent|ge|gen|ge|setzt ; aber das Entgegengesetzte {{link}}K 72{{/link}}; er ging in die entgegengesetzte Richtung … Die deutsche Rechtschreibung
diametral — entgegengesetzt; gegenüberliegend * * * dia|me|tral auch: dia|met|ral 〈Adj.〉 1. entgegengesetzt 2. 〈fig.〉 völlig anders ● diametrale Punkte beide Endpunkte eines Kreis od. Kugeldurchmessers; zwei diametral entgegengesetzte Konzepte; ihre… … Universal-Lexikon
gegensätzlich — entgegengesetzt, gegenteilig, unvereinbar, sich widersprechend, widersprüchlich, widerstreitend; (bildungsspr.): antagonistisch, antithetisch, diametral, diskrepant, dualistisch, konträr, oppositär, polar; (bes. Philos.): kontradiktorisch;… … Das Wörterbuch der Synonyme
konträr — entgegengesetzt, gegensätzlich, gegenteilig, nicht vereinbar, unvereinbar, völlig unterschiedlich/verschieden, sich widersprechend, widersprüchlich, widerstreitend, zuwider; (bildungsspr.): antagonistisch, antithetisch, diametral, diskrepant,… … Das Wörterbuch der Synonyme
gegenüberliegend — entgegengesetzt; diametral … Universal-Lexikon