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61 ΠΟΡΩ
ΠΟΡΩ, wovon im Gebrauch ist – 1) der aor. ἔπορον, zu Wege bringen (πόρος), verschaffen, darreichen, sowohl von Sachen, als von Eigenschaften, Zuständen, sogar lebenden Wesen; μαντοσύνην, τήν οἱ πόρε Φοῖβος, Il. 1, 72; φάρμακα, τά οἵ ποτε πόρε Χείρων, 4, 219; τεύχεα, τά οἱ πόρε χάλκεος Ἄρης, 7, 146, u. öfter; πένϑος, κακά u. dgl.; auch (Ἑρμείας) πόρεν δέ οἱ ἀγλαὸν υἱόν, er beschenkte sie mit einem stattlichen Sohne, den er mit ihr zeugte, 16, 185; εὖχος, einen Wunsch gewähren, Od. 22, 7; ἀνδρὶ παράκοιτιν, υἱάσιν ϑυγατέρας, zur Ehe geben, Il. 24, 60 Od. 10, 7; τιμήν, Hes. Th. 904; u. c. inf., πόρε καὶ σὺ κούρῃσιν ἕπεσϑαι τιμήν, Il. 9, 513; Pind. eben so ἔπορέν οἱ χρυσόν, Ol. 13, 77, φέρων πόρε μιν Κενταύρῳ διδάξαι, P. 3, 45, τῷ κῠδος πόρεν, 4, 66, γενεᾷ χάριν, 11, 58; auch Κύκνον ϑανάτῳ πόρεν, Ol. 2, 82; vgl. auch πεπαρεῖν; Tragg.: ϑνητοῖς γὰρ γέρα πορών, Aesch. Prom. 108; οὔκουν πόροις ἂν τήνδε δωρεὰν ἐμοί, 619; ἐφημέροις πορόντα τιμάς, 948; σοὶ ϑεοὶ πόροιεν, ὡς ἐγὼ ϑέλω, Soph. O. C. 1126; u. öfter; auch von Menschen, herführen, πῶς ἂν εἴ τις ἔντοπος τὸν πάντ' ἄριστον δεῠρο Θησέα πόροι, O. C. 1458; einzeln bei sp. D., wie κελεύϑους ἁλὸς πορεῖν, Ap. Rh. 4, 5911. – 2) das perf. pass. πέπρωμαι, bes. in der dritten Person πέπρωται, u. plusqpf. πέπρωτο gebräuchlich, es ist vom Schicksal gewährt, bestimmt, verhängt; mit acc. c. inf., ἄμφω γὰρ πέπρωται ὁμοίην γαῖαν ἐρεῦσαι, Il. 18, 329; Hes. Th. 464. 475; u. im partic., πεπρωμένον, ὁπποτέρῳ ϑανάτοιο τέλος πεπρωμένον ἐστί, Il. 3, 309; auch ὁμῇ πεπρωμένον αἴσῃ, zu gleichem Geschick od. Antheil bestimmt, 15, 209. 16, 441. 22, 179; ἦν πεπρωμένον, Pind. Ol. 8, 33; πεπρωμένον βασιλῆα, P. 4, 61; πεπρωμέναν ἀρετάν, N. 4, 43, u. öfter; τὸ πεπρωμένον, das Geschick, frg. 256; τί γὰρ πέπρωται Ζηνὶ πλὴν ἀεὶ κρατεῖν, Aesch. Prom. 517; ὅτῳ ϑανεῖν μέν ἐστιν οὐ πεπρωμένον, 755; τὴν πεπρωμένην αἶσαν φέρειν, 103; οὔκουν ἂν ἐκφύγοι γε τὴν πεπρωμένην, 516, u. öfter; πεπρωμένης συμφορᾶς, Soph. Ant. 1318; oft bei Eur., τῇδέ σφ' ἐν ἡμέρᾳ ϑανεῖν πέπρωται Alc. 21, τὸν πεπρωμένον εὐνᾷ πόσιν Troad. 340; – εἰ ἐκ ϑεῶν πεπρωμένον ἐστί, Xen. Xell. 6, 3, 6; ἡ πεπρω-μένη, Dem. 60, 23.
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62 μή
μή, Verneinungspartikel, sowohl adv. nicht, als conj. damit nicht (vgl. ne, mit dem es auch den Gebrauch als Fragepartikel gemein hat), von οὐ, welches nur adv. nicht ist, so unterschieden, daß es nicht objectiv eine Sache, welche selbst wieder ein Gedanke sein kann, verneint od. als nicht vorhanden bezeichnet (s. οὐ, sondern subjectiv die Vorstellung einer Sache negirt, also den Wunsch oder die Annahme, daß sie nicht stattfinden möchte oder nicht stattgefunden habe, die Ansicht, daß sie nicht vorhanden sei, ausdrückt. Zerfällt man die Sätze übh. in Aussage- und Forderungssätze, so kann man einfach sagen: οὐ negirt die Aussage, μή die Forderung. Dieser zugleich für alle Zusammensetzungen mit οὐ u. μή geltende Unterschied wird in den Grammatiken und mehreren Monographien ausführlicher auseinandergesetzt; hier sollen die Haupterscheinungen, in welchen μή sich zeigt, in Beispielen der Klassiker nachgewiesen werden. Zunächst tritt dies subjective Verneinen – 1) als Verbot auf, wofür nur μή, nie οὐ gebraucht wird, und zwar gewöhnlich entweder mit dem imperat. praes. oderdem conj. aor., von Hom. an überall; μὴ ψεύδεο, Il. 4, 404; μή μ' ἔρεϑε, μὴ χωσαμένη σε μεϑείω, 3, 414, vgl. 6, 330 Od. 16, 168, wofür auch inf. praes. steht, μὴ σύγ' ἄνευϑεν ἐμεῖο λιλαίεσϑαι πολεμίζειν, Il. 16, 89, vgl. 839; Hes. O. 354. 356; μὴ κρύπτε, Pind. Ol. 7, 92 u. oft; μὴ πόνει μάτην, Aesch. Prom. 44; μὴ λέγε τάδε, Soph. Phil. 898; auch μὴ παρέστατε, der Präsensbdtg wegen, Ai. 1161; τάδε μὴ ποίει, Plat. Prot. 325 d; Folgende überall. Während dieser imperat. praes. mit μή eigentl. das Unterlassen dessen gebietet, was Einer schon thut, also ein Verbot einer fortdauernden Handlung enthält, geht der conj. aor. mehr auf ein Verbot dessen, was Einer thun will, oder drückt das Verbot einer momentanen Handlung aus, wie z. B. Od. 16, 168 Athene zum Odysseus, der sich schon lange vor seinem Sohne verstellt hat, sagt ἤδη νῦν σῷ παιδὶ ἔπος φάο μηδ' ἐπίκευϑε, eigtl. höre jetzt auf, dich zu verbergen, 15, 263, aber Theoklymenus den Telemach beschwört, den er eben beim Opfer trifft, εἰπέ μοι εἰρομένῳ νημερτέα μηδ' ἐπικεύσῃς, verhehle mir nicht; so öfter neben einem imper. aor., wie Soph. ἐλέησον, ὦ παῖ, καὶ μὴ παρῇς σαυτοῦ βροτοῖς ὄνειδος, Phil. 955; doch dürfte sich der Unterschied bes. im Verlauf der Sprache nicht überall scharf herausstellen; σὺ δὲ μή τι χολωϑῇς, Il. 9, 33; μή τοί με κρύψῃς τοῦτο, Aesch. Prom. 628; μὴ δ' ἐπιλεχϑῇς, Ag. 1447; μὴ λίπῃς μ' οὕτω μόνον Soph. Phil. 468, öfter, der auch vrbdt καὶ μὴ βράδυνε μηδ' ἐπιμνησϑῇς ἔτι Τροίας, 1386, wie Her. 1, 155, σὺ μέντοι μὴ πάντα ϑυμῷ χρέω, μηδὲ πόλιν ἀρχαίην ἐξαναστήσῃς, wo das Erstere auf eine dauernde Gemüthsstimmung, das Letztere auf ein einzelnes Factum geht; μὴ φϑονήσῃς, Plat. Prot. 320 c; Folgde; auch in Nebensätzen, ὥςτε μὴ λίαν στένε Soph. El. 1175, ὥςτε μὴ ϑαυμάσῃς Plat. Phaedr. 238 d; vgl. Dem. 21, 211, wo verbunden ist μὴ κατὰ τοὺς νόμους δικάσητε, μὴ βοηϑήσητε τῷ πεπονϑότι δεινά, μὴ εὐορκεῖτε, richtet nicht nach den Gesetzen in diesem Falle, seid eurem Eide nicht treu, denn das εὐορκεῖν ist die dauernde Eigenschaft des guten Richters, die in jedem einzelnen Falle zur Anwendung kommt. – Selten auch beim indic. fut. in derselben Bedeutung, οὐκοῦν ἅπασι δῆτα γενναίως ἐρεῖς, καὶ μὴ παραλείψεις μηδένα, Ar. Eccl. 1145; vgl. Aesch. μηδὲν τῶνδ' ἐρεῖς κατὰ πτόλιν, Spt. 252. Bei Hom. kann μὴ νῦν μοι νεμεσήσετε, Il. 15, 115, für conj. aor. gelten. – Abweichend steht auch – a) der conj. praes., wofür ein leichter Anfang bei Plat. Gorg. 500 e ist: ἢ σύμφαϑι ἢ μὴ συμφῇς, wo Heindorf ἢ μή· σύμφῃς; ändert, aber die aoristische Natur der modi von φημί den Gebrauch erklärt; häufiger bei Sp., vgl. Schäfer ad Gnom. p. 157. – In der dritten Person findet sich diese Vrbdg auch bei den Früheren, wo freilich immer eine Erklärung durch ὅρα und φοβοῠμαι (s. unten) zulässig ist, wie Aesch. ἔρως δὲ μή τις πρότερον ἐμπίπ τῃ στρατῷ, ποϑεῖν ἃ μὴ χρή, Ag. 332, doch ergreife nicht Begier das Heer; μὴ τοίνυν τις τὰς βλάβας πάσας ἀδικίας τιϑεὶς οὕτως οἴηται, Plat. Conv. 213 e. – b) der imperat. aor., um lebhafter das augenblickliche Befolgen des Verbotes von Etwas, das der Andere thun will, einzuschärfen, ἄλλο δέ τοι ἐρέω, σὺ δὲ μὴ χόλον ἔνϑεο ϑυμῷ, Od. 24, 248, vgl. Il. 4, 410; μὴ ψεῦσον, ὦ Ζεῦ, Ar. Th. 870, was der Schol. als sophoklëisch bezeichnet; Aesch. 1, 161 hat Bekk. aufgenommen μὴ γὰρ ὑπ' ἐμοῦ λεγόμενον, ἀλλὰ γινόμενον τὸ πρᾶγμα νομίσαϑ' ὁρᾶν, vulg. νομίσητε. – Häufiger ist auch hier die dritte Person, μή τις ἔπειτ' Ὀδυσῆος ἀκουσάτω ἔνδον ἐόντος, Od. 16, 301; μὴ δοκησάτω τινί, Aesch. Spt. 1027; μηδέ σοι μελησάτω, Prom. 352; μηδ' ἡ βία σε νικησάτω, Soph. Ai. 1313; φύλασσε μηδέ σε κινησάτω τις, 1159; vgl. μηδεὶς προςδοκησάτω Plat. Apol. init.; καὶ μηδείς γε ὑμῶν ἔχων ταῦτα νομισάτω ἀλλότρια ἔχειν, Xen. Cyr. 7, 5, 73; μήτ' ἀπογνώτω μηδέν, μήτε καταγνώτω, Aesch. 3, 60; u. neben dem conj. aor., ὥςτε, ὅπερ λέγω, μήτε ἀποκάμῃς – μήτε δυςχερές σοι γενέσϑω, Plat. Crit. 45 b. – Daran reihen sich auch c) die elliptischen Constructionen, wo bei μή ein acc. steht, der von einem ausgelassenen imperat. abhängig zu denken ist, μὴ τριβὰς ἔτι, sc. ἐμβάλλετε, Soph. Ant. 573, wie wir auch kurz sagen: keinen Verzug weiter; ἀλλὰ μή μοι πρόφασιν, Ar. Ach. 326, keine Ausflüchte; auch μὴ δῆτα τοῦτό γε, nur das nicht, Soph. Phil. 752, u. ähnlich μὴ πρὸς ϑεῶν, Ai. 76; ἀλλὰ μὴ οὕτως, Plat. Prot. 318 b; μή μοι, 331 c; μή μοι μυρίους μηδὲ διςμυρίους ξένους, Dem. 4, 19, wo man λέγε ergänzen kann; vgl. ἄπελϑε νῦν μοι, worauf erwidert wird μή· ἀλλά μοι δός, nicht doch! mit nichten! Ar. Ach. 434; Eur. Ion 1225. – 2) Aufforderung Etwas nicht zu thun; – a) bei der ersten Person plur. conj., als hortativus, wo ebenfalls nie οὐ steht, sowohl bei praes., als bei aor. mit ähnlichem Unterschiede, wie der unter 1) bemerkte; μὴ ἴομεν, ep. für ἴωμεν, laßt uns nicht gehen, Il. 12, 216 Od. 24, 462; μή οἱ χρήματ' ἔδωμεν, laßt uns ihm sein Vermögen nicht aufzehren, 16, 389; μὴ δοκῶμεν οὐκ ἀντιτίσειν αὖϑις, Soph. Ai. 1064; μήπω ἐκεῖσε ἴωμεν, Plat. Prot. 311 a; μὴ πρὸς ϑεῶν μαινώμεϑα, μηδὲ αἰσχρῶς ἀπολώμεϑα, laßt uns nicht rasend handeln, Xen. An. 7, 1, 29. – b) auch die erste Person >sing. u. plur. des conj. als dubitativus hat μή bei sich, πῶς λέγεις; μὴ ἀποκρίνωμαι ὧν προεῖπες μηδέν; soll ich etwa Nichts antworten? worin liegt »du verbietest mir also zu antworten«, Plat. Rep. I, 337 b; πότερον βίαν φῶμεν εἶναι ἢ μὴ φῶμεν; sollen wir sagen oder nicht? Xen. Mem. 1, 2, 45. – So auch elliptisch, ἄρχοντές εἰσιν, ὥςτ' ὑπεικτέον· τί μή; warum nicht? sc. ὑπείκωμεν, Soph. Ai. 653. Vgl. unten 10. – 3) beim optat. zum Ausdruck des verneinenden Wunsches; μὴ τοῦτο φίλον Διῒ πατρὶ γένοιτο, Od. 7, 316, das möge nicht dem Vater Zeus gefallen; μὴ γὰρ ὅγ' ἔλϑοι ἀνήρ, 1, 403; μὴ τοῦτο ϑεὸς τελέσειεν, nicht möge dies ein Gott erfüllen, 20, 344, vgl. Il. 16, 30 Od. 12, 106; ὃ μὴ γένοιτο, was nicht geschehen möge, Aesch. Spt. 5; ἃ μὴ κράνοι τύχη, 408; εἴϑε μήποτε γνοίης, Soph. O. R. 1068; μὴ νῦν ὀναίμην, 644; μή γ' ἐκμάϑοις ποϑοῦσα, Trach. 142; ὃ μή ποτε γέ. νοιτο, Plat. Legg. XI, 918 d; μή πως ἐγὼ ὑπὸ Μελήτου τοσαύτας δίκας φύγοιμι, Apol. 19 c; ὑμῖν δὲ τοιοῦτο μὲν οὐδὲν οὔτ' ἦν, μήτε γένοιτο τοῦ λοιποῦ, es war nicht und möge auch in Zukunft nicht sein, Dem. 19, 149, vgl. 8, 51. 68. Vgl. noch δὸς μὴ Ὀδυσσῆα οἴκαδ' ἱκέσϑαι, Od. 9, 530, verleihe, daß er nicht zurückkommt. Soll die Unmöglichkeit der Erfüllung des Wunsches ausgedrückt werden, so steht der indic. des Nichtwirklichen, μὴ ὄφελες λίσσεσϑαι, Il. 9, 698; aber auch als Aussage betrachtet, πῶς οὐκ ὄφελον Τρώεσσι – κακὰ ῥάψαι, 18, 367; μή ποτ' ὤφελον λιπεῖν τὴν Σκῦρον, hätte ich doch niemals Skyrus verlassen, Soph. Phil. 957, vgl. Tr. 993; εἴϑ' ἐξ ἀγῶνος τήνδε μὴ 'λαβές ποτε, Eur. Alc. 1054, hättest du sie doch nie gewonnen. – 4) Auch bei der Versicherung durch einen Schwur, daß Etwas nicht geschehen werde, liegt in der Seele des Schwörenden der Wunsch, daß es nicht eintrete, u. die Absicht es zu verhindern, daher μή, oft mit μήν oder μέν, mit dem int. aor., ἀλλ' ὄμοσον μὴ μητρὶ φίλῃ τάδε μυϑήσασϑαι, schwöre mir, daß du es nicht sagen willst, es nicht zu sagen, Od. 2, 373; ὄμνυϑι μὴ μὲν ἑκὼν τὸ ἐμὸν δόλῳ ἅρμα πεδῆσαι, Il. 23, 585, vgl. 9, 261 Od. 4, 254; ἐμεῦ δ' ἕλετο μέγαν ὅρκον μὴ πρὶν σοὶ ἐρέειν, Od. 4, 747; Pind. ἀπομνύω μὴ τέρμα προβὰς ὄρσαι, N. 7, 71; c. inf. fut., ἴστω νῦν τόδε Γαῖα – μή τι σοὶ αὐτῷ πῆμα κακὸν βουλευσέμεν ἄλλο, Od. 5, 187; sogar der indic. steht zum Ausdruck der größern Zuversicht, fut., Il. 10, 330, ἴστω νῦν Ζεύς, μὴ μὲν τοῖς ἵπποισιν ἀνὴρ ἐποχήσεται, Keiner soll und wird den Wagen besteigen; u. praes., ἴστω νῦν τόδε Γαῖα –, μὴ δι' ἐμὴν ἰότητα Ποσειδάων πημαίνει Τρῶας, 15, 41; vgl. Ar. μὰ τὴν Ἀφροδίτην, – μὴ 'γώ σ' ἀφήσω, Eccl. 999; auffallender c. aor., μὰ γῆν –, μὴ 'γὼ νόημα κομψότερον ἤκουσά πω, Av. 195, wo die Betheuerung nur die subjective Ansicht hervorheben u. bekräftigen soll. – 5) Zum Ausdruck einer verneinten Absicht oder Verhütung steht immer μή, also – a) nach den Absichtspartikeln ἵνα, ὅπως, ὄφρα u. ä., Hom. u. Folgde überall, z. B. ὡς μὴ γένωμαι δμωΐς, Aesch. Suppl. 330, ὅπως μὴ πείσεταί τις, Ch. 263. – b) auch allein, damit nicht, mit derselben Construction, welche die Absichtspartikeln haben, also mit dem conj., Hom. u. Folgde; προπέμπετ' ἐς δόμους μὴ καὶ πατρὸς κακοῖσι πρόςϑηται κακόν, Aesch. Ag. 921; πρὸς κέντρα μὴ λάκτιζε μὴ πταίσας μογῇς, 1607; auch nach dem imper. aor., ἀπόστιχε, μή σε νοήσῃ Ἥρη, Il. 1, 522, vgl. 587. 4, 37. 16, 545 Od. 15, 278; πέμψον μὴ καὶ λάϑῃ με προςπεσών, Soph. Phil. 46, öfter; auch in der Frage, ἦ μὴ μίασμα τῶν φυτευσάντων λάβῃς; etwa damit du nicht befleckt werdest? Soph. O. R. 1012; c. optat. nach einem vorausgehenden Präteritum, δοάσσατο κέρδιον εἶναι, λίσσεσϑαι – μή οἱ γοῠνα λαβόντι χολώσαιτο, Od. 6, 145; κλισμὸν ϑέτο ποικίλον ἔκτοϑεν ἄλλων – μὴ ξεῖνος – δείπνῳ ἀδδήσειεν, 1, 133; Folgde. Auch c. indic. fut., ὥςτ' εἰκὸς ἡμᾶς μὴ βραδύνειν ἔστ' ἐπαναμενούσας – μὴ καί τις ἡμᾶς ὄψεται, Ar. Eccl. 495, wo darauf folgt χἡμῶν ἴσως κατείπῃ, s. auch unten 6). – 6) Bei den Verbis des Fürchtens drückt der Grieche zugleich den Wunsch aus, daß das befürchtete Uebel abgewendet werde, und läßt daher darauf gewöhnlich μή folgen, in derselben Construction, wie unter 5, also c. conj., δείδοικα μή σε παρείπῃ, Il. 1, 555, wo wir sagen »ich fürchte, daß er dich überredet«; der Grieche denkt »ich fürchte und wünsche zugleich, daß er dich nicht überrede«; dah. ich fürchte, daß dies nicht geschieht, heißt δέδοικα μὴ οὐ γένηται, eigtl.: ich fürchte und wünsche zugleich, daß das Nichtgeschehen nicht eintreten möge, d. i. ich wünsche, daß es geschieht, wie der Lateiner geradezu vereor ut fiat sagt für vereor, ne non fiat; τοῦτο αἰνῶς δείδοικα, μή οἱ ἀπειλὰς ἐκτελέσωσι ϑεοί, ich fürchte, daß die Götter ihm die Drohungen vollenden, Il. 9, 244; νῦν δὲ τρέω μὴ τελέσῃ Ἐρινύς, Aesch. Spt. 773; φρὴν ἀμύσσεται φόβῳ, μὴ πόλις πύϑηται, Pers. 117; δεινῶς ἀϑυμῶ μὴ βλέπων ὁ μάντις ᾖ, Soph. O. R. 747; οὐδὲν δεινὸν μὴ φοβηϑῇ, ὅπως μὴ οὐδὲν ἔτι οὐδαμοῦ ᾖ, Plat. Phaed. 845; δέδοικά σ', ὦ πρεσβῦτα, μὴ πληγῶν δέῃ, Ar. Nubb. 493; Eccl. 338; nach einem Präteritum mit dem optat., ἐμὲ δὲ χλωρὸν δέος ᾕρει, μή μοι Γοργείην κεφαλὴν – πέμψειεν, Od. 11, 634; ταρβήσας δ' ἑτέρωσε βάλ' ὄμματα, μὴ ϑεὸς εἴη, 16, 179, vgl. Il. 14, 261. 21, 329; Tragg. u. in Prosa überall, doch tritt auch in der den Griechen so geläufigen lebhaften Darstellungsweise nach einem Präteritum der conj. ein, anschaulicher in die auf die Gegenwart bezügliche Rede übergehend, φοβηϑείς, μὴ λοιδορία γένηται πάλιν, κατεπράϋνον αὐτόν, Plat. Euthyd. 288 b, wo keinesweges mit Heindorf γένοιτο zu ändern, sondern die Sache so dargestellt ist, als wenn der Streit wirklich schon eintrete: ich fürchtete, nun kommt es zu Schmähungen; daher steht auch conj. u. optat. neben einander, δίε ποιμένι λαῶν, μή τι πάϑῃ (Bekk. πάϑοι), μέγα δέ σφεας ἀποσφήλειε πόνοιο, Il. 5, 567, wo der conj. die als bestimmt angesehene Folge ausdrückt, der optat. die, welche möglicher Weise noch eintreten kann, womit man etwa Her. 1, 196 vergleiche, ἄλλο δέ τι ἐξευρήκασι γενέσϑαι, ἵνα μὴ ἀδικοῖεν αὐτὰς μηδ' ἐς ἑτέρην πόλιν ἄγωνται, u. Plat. Phaed. 88 c, ἡμᾶς πάλιν ἐδόκουν ἀναταράξαι καὶ εἰς ἀπιστίαν καταβαλεῖν, μὴ οὐδενὸς ἄξιοι εἶμεν κριταί, ἢ καὶ τὰ πράγματα ἄπιστα ᾖ, nach der Lesart aller mss. – Eben so werden die Verba sichhüten, sich vorsehen construirt, wo auch wir daß nicht sagen, τούτου φυλάσσου μή ποτ' ἀχϑεσϑῇ κέαρ, Aesch. Prom. 390; Suppl. 493; εὐλάβειαν ἔχων μή τι γένος ἀϊστωϑείη, Plat. Prot. 321 a; φύλαττε γάρ με, μή πη παρακρούσωμαί σε, Crat. 393 c; – so nach ὑποπτεύω, Xen. Hell. 6, 2, 31 An. 3, 1, 5; vgl. Thuc. 7, 50. – Es folgt aber auch der indic., – a) futuri, der die sichere Ueberzeugung ausdrückt, daß das gefürchtete Uebel wirklich eintreten wird, φοβοῠμαι δὲ μή τινας ἡδονὰς ἡδοναῖς εὑρήσομεν ἐναντίας, Plat. Phil. 13 a, wie φοβερόν, μὴ σφαλεὶς τῆς ἀληϑείας κείσομαι, Rep. V, 451 a, obgleich hier, wie bei Ar. Eccl. 486, περισκοπουμένη μὴ ξυμφορὰ γενήσεται τὸ πρᾶγμα, μή auch durch »ob nicht« übersetzt werden kann. Vgl. noch ὅρα μὴ δεήσει, Xen. Cyr. 4, 1, 18. Beide Constructionen vrbdt Aesch. φρὴν ἀμύσσεται φόβῳ – μὴ πόλις πύϑηται – καὶ τὸ πόλισμ' ἀντίδουπον ἔσσεται, Pers. 115 ff. – bl aor., wo auch μή als Fragepartikel gefaßt werden kann, δείδω μὴ δὴ πάντα νημερτέα εἶπεν, Od. 5, 300, ich fürchte, daß sie Alles wahrhaft gesprochen hat, d. i. ich weiß nicht, ob sie nicht wirklich wahr gesprochen hat; vgl. φοβούμεϑα, μὴ ἀμφοτέρων ἅμα διημαρτήκαμεν, Thuc. 3, 53; δέδοικα, μὴ λελήϑαμεν ὥσπερ οἱ δανειζόμενοι ἐπὶ πολλῷ ἄγοντες, Dem. 19, 96. – Uebh. steht μή gew. beim inf. nach allen Verbis, welche ein Verhindern, Abhalten, Zweifeln, Leugnenn. vgl. ausdrücken, wo uns das μή gew, überflüssig erscheint u. nicht übersetzt wird, der Grieche aber die Absicht, daß Etwas nicht geschehen solle, dadurch bestimmter ausdrückt, Ἀριστόδικος ἔσχε μὴ ποιῆσαι ταῦτα Κυμαίους, er hielt sie ab, dies zu thun, daß sie dies nicht thäten, Her. 1, 158, wie Thuc. ἀπέσχοντο μὴ ἐπὶ τὴν ἑκατέρωνγῆν στρατεῠσαι, 5, 25. Vgl. ϑνητοὺς ἔπαυσα μὴ προδέρκεσϑαι μόρον, Aesch. Prom. 248, ich brachte es dahin, daß die Menschen aufhörten, ihr Geschick vorauszusehen; ὅδε Καδμείων ἤρυξε πόλιν μὴ νατραπῆναι, Spt. 1068; εἶργε μὴ πλέον φέρειν, Ag. 998, wie Eur. νόμων γραφαὶ εἴργουσι χρῆσϑαι μὴ κατὰ γνώμην τρόποις, Hec. 867; u. Thuc., τῆς ϑαλάσσης εἶργον μὴ χρῆσϑαι τοὺς Μιτυληναίους, 3, 6; u. Plat., ἃ εἶργε μὴ βλαστάνειν, Phaedr. 251 b; so φείδεσϑαι, Rep. IX, 574 b, ἀφιέναι, V, 451 b; ἀπεῖπε μὴ διάγειν, Xen. An. 7, 2, 12, wie Her. ἀπηγόρευε μὴ στρατεύεσϑαι, eigtl. er verbot ihnen, daß sie nicht zu Felde ziehen sollten, d. i. er verbot ihnen zu Felde zu ziehen, 8, 116, vgl. 3, 128; ἀπέλεγόν τινες αὐτῷ μὴ ἰέναι πάντας, Xen. An. 2, 5, 29, vgl. Hell. 2, 2, 19; ὁ νομοϑέτης ἀπεῖπε τῷ ποιητῷ αὐτῷ ὄντι ποιητὸν υἱὸν μὴ ποιεῖσϑαι, Dem. 44, 64; – ἀπηγόρευες ὅπως μὴ τοῦτο ἀποκρινοίμην, Plat. Rep. I, 539 a, du verbotest, dies zu antworten; – ἀπ εκρύπτετο μὴ καϑ' ἡδονὴν ποιεῖν, Thuc. 2, 53; ἀποκωλῦσαι τοὺς Ἕλληνας μὴ ἐλϑεῖν εἰς τὴν Φρυγίαν, Xen. An. 6, 2, 24; τί μέλλομεν μὴ πράσσειν κακά, Eur. Med. 1243, was zögern wir zu thun, daß wir nicht thun; Ar. ἐμποδὼν ἡμῖν γένηται, τὴν ϑεὸν μὴ ξελκύσαι, Pax 315; – ὁ μὲν ἀπέγνω μὴ βοηϑεῖν, Dem. 15, 9; ἔξαρνος ἦν μὴ ἀποκτεῖναι Σμέρδιν, er leugnete, den Smerdis getödtet zu haben, Her. 3, 66; ήρνοῦντο μὴ αὐτόχειρες γενέσϑαι, sie leugneten, Thäter zu sein, Xen. Hell. 7, 3, 7; μὴ λαβεῖν ἐξαρνούμενος, Dem. 27, 16, u. ib. 15, ἠμφεσβήτησε μὴ ἔχειν, ἀπομόσας ἦ μὴν μὴ εἰδέναι, nachdem er abgeschworen, es zu wissen, Plat. Legg. XI, 936 e. – So auch ἀπολύεσϑαι τοῦ μὴ κακῶς ἔχειν, Plat. Legg. 637 c; ῥύεσϑαι τοῦ μὴ κατακαυϑῆναι, Her. 1, 86. – Vgl. hierüber und über das Folgende Buttmann exc. XI zu Dem. Md. – Zu einem solchen inf. tritt auch der Artikel, καὶ πάρος ἀπέφυγε τὰ σφῷν τὸ μὴ πιτνεῖν κακῶς, Soph. O. C. 1737; ὁ ἀσκὸς δύο ἄνδρας ἕξει τοῦ μὴ καταδῦναι, Xen. An. 3, 5, 11; μικρὸν ἐξέφυγε τοῦ μὴ καταπετρωϑῆναι, 1, 3, 2. – Aesch. ἵμερος ϑέλξει τὸ μὴ κτεῖναι σύνευνον, Prom. 867, ἄκος δ' οὐδὲν ἐπήρκεσαν τὸ μὴ πόλιν μὲν ὥςπερ οὖν ἔχει παϑεῖν, Ag. 1144, welche Stellen man durch ein ausgelassenes ὥστε zu erklären pflegt, wo aber die verneinende Absicht ausgedrückt ist; χαλᾷς τὸ μή γ' ἕπεσϑαι, Eum. 211; ἐξομεῖ τὸ μὴ εἰδέναι, Soph. Ant. 535; u. zum Ausdruck eines bestimmten Verbotes, φασὶν ἐκκεκηρῦχϑαι τὸ μὴ τάφῳ καλύψαι, 27. Auch in Prosa, τέως μὲν οἷοί τε ἦσαν κατέχειν τὸ μὴ δακρύειν, Plat. Phaed. 117 d, sie konnten das Weinen zurückhalten, sie konnten an sich halten, daß sie nicht weinten, vgl. Parm. 147 a Phil. 15 a; τὸ μὴ οὐχ ἡδέα εἶναι τὰ ἡδέα λόγος οὐδεὶς ἀμφισβητεῖ, Keiner zweifelt, daß etwa das Angenehme etwas nicht Angenehmes sei, eigtl.: u. meinet, daß das Angenehme nicht etwas nicht Angenehmes sei, Phil. 13 a; vgl. Soph. 219 e; οὐκ ἀπεσχόμην τὸ (v. l. τοῦ) μὴ οὐκ ἐπὶ τοῦτο ἐλϑεῖν ἀπ' ἐκείνου, Rep. I, 354 b; Crit. 43 c (vgl. unter 8). – 7) In allen Conditionalsätzen steht μή, also – a) nach εἰ, ἐάν und den mit ἄν zusammengesetzten ἐπειδάν u. ä., wofür sich Beispiele von Hom. an überall finden (vgl. auch oben εἰ μή); λώβη τάδε γ' ἔσσεται – εἰ μή τις Δαναῶν νῦν Ἕκτορος ἀντίος εἶσιν, Il. 7, 97; ἐὰν μή τις τύχῃ ἰατρικὸς ὤν, Plat. Prot. 313 e. – Bezieht sich aber die Negation auf ein einzelnes Wort, das objectiv verneint wird, so tritt auch hier οὐ ein, wobei der Nachdruck auf nichtzu legen ist, εἰ δέ τοι οὐ δώσει ἑὸν ἄγγελον, wenn er ihn dir nicht geben wird, vorenthalten wird, Il. 24, 296; γιγνώσκεις τόδε, ὡς πᾶς τις αὑτὸν τῶν πέλας μᾶλλον φιλεῖ, εἰ τούςδε γ' εὐνῆς οὕνεκ' οὐ στέργει, Eur. Med. 87, wenn er diese nicht liebt, d. h. wenn er lieblos gegen sie ist, wo μισεῖ zu stark erscheinen würde; εἰ μὲν οὖν οὐ πολλοὶ ἦσαν, d. i. wenn es wenige wären, Lys. 13, 62; so bes. bei φημί u. ἐάω, ἐάν τε οὐ φῆτε, ἐάν τε φῆτε, mögt ihr es leugnen oder gestehen, Plat. Apol. 25 c; ἐὰν μὲν οὖν φάσκῃ Φρύνιχον ἀπ οκτεῖναι, καὶ τοῦτον τιμωρεῖσϑε· ἐὰν δ' οὐ φάσκῃ, ἔρεσϑε αὐτὸν, διότι φησὶν Ἀϑηναῖος ποιηϑῆναι· ἐὰν δὲ μὴ ἔχῃ ἀποδεῖξαι –, Lys. 13, 76, wo ἐὰν μὴ φάσκῃ nicht gesagt werden könnte, denn verhört muß der Angeklagte antworten, entweder eingestehen oder leugnen; in letzterm Falle aber kann man annehmen, daß er es nicht beweisen kann; εἰ δ' οὐκ ἠϑελήσαμεν, wenn wir uns weigerten, Thuc. 3, 55; οὐκ ἄρα ἔτι μαχεῖται, εἰ ἐκ ταύταις οὐ μαχεῖται ταῖς ἡμέραις, wenn er nicht kämpfen, d. i. den Kampf vermeiden wird, Xen. An. 1, 7, 18; u. natürlich da, wo ein solcher Satz mit εἰ nur eine andere Form für einen Aussagesatz ist, so nach ϑαυμάζω, δεινὸν ἂν εἴη, εἰ οὐ, wo wir geradezu mit daß übersetzen können, Her. 7, 9; Thuc. 1, 121; vgl. noch οὐδὲν ἴσον ἐστίν, εἴ γε ἀφ' ἡμῶν τῶν ἐν μέσῳ οὐδεὶς οὐδέποτε ἄρξεται, Xen. Cyr. 2, 2, 3, denn das erscheint dem Sprechenden als etwas Factisches, da immer von dem Ersten oder dem Letzten angefangen ist. – b) nach Relativisu. Zeitpartikeln, wenn sie eine Annahme oder einen allgemeinen Fall ausdrücken, also nach ὃς ἄν c. conj. u. ähnlichen; εἴ τίς σε διδάξειεν ἃ μὴ τυγχάνεις ἐπιστάμενος, Plat. Prot. 318 b; u. so oft λέγειν ἃ μὴ δεῖ, was man nicht sagen sollte, Soph. Phil. 579. 897 u. sonst; μὴ δρᾶν ἃ μὴ χρῄζεις, O. C. 1177; ἐπεὶ εἶδε κρύψασ' ἑαυτὴν ἔνϑα μή τις εἰςίδοι, Trach. 899; οἳ ἂν μὴ εὑρεϑῶσιν, Thuc. 2, 34; ἐπεὶ μὴ ἀντανάγοιεν, 8, 38; bes. nach ὅςτις, τίς ταῦτ' ἄν, ὅςτις μὴ 'ξ ἀλαστόρων νοσοῖ, ἕλοιτο, Soph. Tr. 1235; ἐπνίγετο, ὅςτις μὴ ἐτύγχανεν ἐπιστάμενος νεῖν, Xen. An. 5, 7, 25, jeder welcher, oder wenn er nicht schwimmen konnte, ertrank; und nach ὅσος, ὅσοι μὴ εἰς τὴν ϑάλασσαν κατέφυγον, κατελεύσϑησαν, 5, 7, 2; ὅσον μὴ ἀνάγκη μετέχειν αὐτῶν, Plat. Phaed. 64 d 83 a, sofern nicht, außer, vgl. Xen. An. 5, 3, 1; dagegen bei vorausgehendem πάντες, wo ὅσοι einfach erklärend ist, οὐ steht Il. 2, 143. Daher ist auch Plat. Men. 85 c richtig, τῷ οὐκ εἰδότι ἄρα περὶ ὧν ἂν μὴ εἰδῇ ἔνεισιν ἀληϑεῖς δόξαι περὶ τούτων ὧν οὐκ οἶδεν, vgl. ib. e, εἰ δὲ μὴ ἐν τῷ νῦν βίῳ λαβὼν οὐκ ᾔδει τοῦτο, δῆλον ὅτι ἐν ἄλλῳ τινὶ χρόνῳ εἶχε. – c) eben so bei Participien, wenn diese für einen Conditionalsatz oder einen allgemeinen Relativsatz stehen, wogegen οὐ steht, wenn sie für einen Zeit- oder Erklärungssatz stehen, eben so wie bei den die Stelle eines indirecten Satzes vertretenden nach den Verbis der Wahrnehmung und des Wissens, wie ᾔδει γὰρ καὶ ἐμὲ οὐκ ἄπειρον ὄντα, Xen. An. 5, 6, 29; Thuc. 1, 102. 6, 64 u. A.; selten tritt hier ein anders begründetes μή ein, ἴσμεν μὴ ἂν ἧττον ὑμᾶς λυπηροὺς γενομένους τοῖς ξυμμάχοις, Thuc. 1, 76; u. καὶ τήνδε δείξω μὴ λέγουσαν ἔνδικα, Eur. Troad. 977. Dagegen tritt regelmäßig μή auch hier ein, wenn das regierende Verbum in einer μή verlangenden Construction steht, ἢν εὑρεϑῇς ἐς τήνδε μὴ δίκαιος ὤν, Soph. Trach. 411; οἳ ἂν δῆλοι ὦσι μὴ ἐπιτρέψοντες, Thuc. 1, 71; ὅσοι ξυνῄδεσαν ἑαυτοῖς μὴ ὄντες τοιοῦτοι, Xen. Hell. 2, 3, 12; ἐάν τι τοιοῦτον αἴσϑῃ σεαυτὸν μὴ εἰδότα, Cyr. 5, 1, 17. – Aber dem Vorigen entsprechen folgende Beispiele: ἐδόκει καὶ πρότερον πολλὰ ἤδη ἀληϑεῦσαι, τὰ ὄντα τε ὡς ὄντα καὶ τὰ μὴ ὄντα ὡς οὐκ ὄντα, Xen. An. 4, 4, 15, was aufgelös't sein würde: ἃ ἂν μὴ ᾖ – ὅτι οὐκ ἔστι, wie es Plat. Charmid. 175 c heißt: ἵνα γένοιτο ὁ σώφρων ἐπιστήμων ὧν τε οἶδεν, ὅτι οἶδεν, καὶ ὧν μὴ οἶδεν, ὅτι οὐκ οἶδε; ἐπηρώτα τὸν ϑεόν, εἰ ὁσίως ἂν ἔχοι αὐτῷ μὴ δεχομένῳ τὰς σπονδάς, Xen. Hell. 4, 7, 2, falls er nicht annehmen sollte; vgl. Thuc. 1, 38; Πάρις δ' ἔγημε τὴν Διός· γήμας δὲ μή, σιγώμενον τὸ κῆδος εἶχεν ἐν δόμοις, wenn er nicht geheirathet hätte, Eur. Troad. 412; vgl. Dem. 18, 34. Daher bei gen. abs., die gewöhnlich eine einfache Zeitbestimmung ausdrücken, οὐ steht, aber Her. 9, 9 Ἀϑηναίων ἡμῖν ἐόντων μὴ ἀρϑμίων, μεγάλαι κλισιάδες ἀναπεπτέαται; vgl. Dem. 8, 15. – Vgl. noch εἰς τόδ' ἥξεις μὴ λέγων γε τοὔνδικον, Soph. O. R. 1154, vgl. 77. 1110; κἀμοῦ μὴ παρόντος οἶδ' ὅτι τοὐμὸν φυλάξει σ' ὄνομα, O. C. 672, d. i. ἐὰν μη παρῶ. – d) eben so ist das oft bei Substantivenn. Adjectiven alleinstehende μή zu fassen, δίκαια καὶ μὴ δίκαια, Aesch. Ch. 76, = ἃ ἂν μὴ δίκαια ᾖ, u. in sofern unterschieden von οὐ δίκαια = ἄδικα; εἰς τὸ μὴ τελεςφόρον, Ag. 972; ὅτῳ τὸ μὴ καλὸν ξύνεστι, Soph. Ant. 368, wie das Participium mit dem Artikel, δρᾶν τὰ μὴ προςεικότα, Phil. 891; δῆμον καὶ μὴ δῆμον, Plat. Legg. VI, 759 b; οὔϑ' ὡς ἀρχὰς οὔϑ' ὡς μή, 768 c; τῶν μὴ ἀκοῶν, Charmid. 167 d; καὶ τόδε δεῖ σκοπεῖν, ὅταν κρίνειν μέλλῃς φιλόσοφόν τε καὶ μή, sc. φιλόσοφον οὖσαν, Rep. VI, 486 a. Vgl. οὐκ οἶδα· δεινὸν δ' ἐστὶν ἡ μὴ ἐμπειρία, wenn man unerfahren ist, Ar. Eccl. 115; ἐς μὲν ἀκρόασιν τὸ μὴ μυϑῶδες αὐτῶν ἀτερπέστερον φανεῖται, Thuc. 1, 22; ἔστι τὸ μὲν ϑεοῖς προςφιλὲς ὅσιον, τὸ δὲ μὴ προςφιλὲς ἀνόσιον, Plat. Euthyph. 6 e; Parmenid. 146 d, wo τὰ μὴ ἓν ὄντα dem ὅσα μὴ ἕν ἐστι entspricht; vgl. noch οἱ πελταστικοὶ ἢ οἱ μή, Prot. 350 a. – 8) Bei dem Infinitiv steht μή (s. oben 6), – a) zum Ausdruck einer Forderung nach κελεύω, δέομαι, βούλομαι, ἐϑέλω u. ä., wofür sich Beispiele überall finden. Eben so nach λέγω u. ä., λέγω κατ' ἄνδρα, μὴ ϑεὸν σέβειν ἐμέ, Aesch. Ag. 899; αὐδῶ σε μὴ περισσὰ κηρύσσειν ἐμοί, Spt. 1034; ἔλεγε μὴ ϑύειν, er sagte, sie sollten nicht opfern, Xen. An. 2, 7, 4; προλέγουσιν ἅπασι μηδ' ὁτιοῦν ἐκείνω διδόναι, Dem. 8, 27, sie sagen Alle, man sollte Jenem Nichts geben; ein indirecter Aussagesatz aber wird immer mit οὐ construirt, welches natürlich auch immer bei ὅτι steht; Thuc. 2, 5 vrbdt daher λέγοντες, ὅτι οὔτε ὁσίως δράσειαν, – τά τε ἔξω ἔλεγον αὐτοῖς μὴ ἀδικεῖν, sie hätten nicht gottesfürchtig gehandelt und sie sollten nicht unrecht thun; so διανοοῦνται, οὐ τὴν ἐπιστήμην τοῦ ἀνϑρώπου ἄρχειν, sie meinen, Plat. Prot. 352 b; aber διενενόητο εἰς τὸ στρατόπεδον μηκέτι ἐλϑεῖν, er hatte vor, wollte nicht mehr kommen, Xen. An. 5, 7, 15. – Auch nach den Verbis, die ein Versprechen, Verabreden, Hoffen u. vgl. ausdrücken, steht μή beim inf., weil hier die Negation immer nur subjectiv aufzufassen ist; ἐκόμπασε, μηδ' ἂν τὸ πῦρ νιν εἰργάϑειν Διός heißt es vom Kapaneus, Eur. Phoen. 1190, er prahlte, er verhieß drohend, auch Zeus' Blitzstrahl solle ihn nicht abhalten; aber Aesch. Spt. 412 ist von demselben gesagt φησὶν οὐδὲ τὴν Διὸς ἔριν σχεϑεῖν, als bestimmte Aussage gefaßt; vgl. Plat. Prot. 319 b; Xen. Mem. 3, 6, 38 Cyr. 2, 4, 23; Thuc. 3, 32. So hat οἴομαι, νομίζω gew. den inf. mit οὐ bei sich, wenn sie aber die Nebenbedeutung von besorgen, argwöhnen haben, auch μή, wie νομίσαντες μὴ ἂν ἔτι ἱκανοὶ γενέσϑαι κωλῦσαι τὸν τειχισμόν, Thuc. 6, 102; ἐνόμιζον αὐτὸν τὴν πόλιν μὴ βούλεσϑαι μᾶλλον ἢ μὴ δύ νασϑαι ἑλεῖν, Xen. Hell. 3, 2, 27. Häufig πιστεύειν mit folgendem μή, Xen. Cyr. 1, 5, 13 An. 1, 9, 8; Andoc. 1, 2. – b) zum Ausdruck der Folgenach ὥς τε, während ὥςτε c. indic. u. optat. mit οὐ verbunden wird, μέγας τις ἦλϑε δαίμων, ὥςτε μὴ φρονεῖν καλῶς, Aesch. Pers. 711; Eum. 290; ἄνδρες εἰσὶν ὥςτε μὴ σπάνιν ἔχειν, Soph. Phil. 1460, öfter; in Prosa, ὥςτε μηδὲν δεινὸν πάσχειν, Plat. Prot. 317 d, öfter (vgl. auch μὴ οὐ); ὥςτε πολέμου μὲν μηδὲν ἔτι ἅψασϑαι μηδετέρους, Thuc. 5, 14; Xen. u. Folgde. – c) ein mit dem Artikel verbundener, dadurch substantivisch gewordener Infinitiv wird immer durch μή negirt, πάντ' ἐκπορίζει πλὴν τὸ μὴ νοσεῖν ἐμέ, Soph. Phil. 299, ἐν τῷ μὴ δύνασϑαι μήϑ' ὁρᾶν, O. C. 497; τὸ μὴ μαϑεῖν σοι κρεῖσσον ἢ μαϑεῖν τόδε, Aesch. Prom. 627, vgl. Eum. 719; ἡ τῶν παίδων ἀρχὴ τὸ μὴ ἐᾶν ἐλευϑέρους εἶναι, Plat. Rep. IX, 590 c; so oft auch τοῦ μὴ λύειν ἕνεκα τὰς σπονδάς, Thuc. 1, 45 u. A.; auch ohne ἕνεκα, οἱ οἰνοχόοι ἐγχεάμενοι καταῤῥοφοῦσι, τοῦ δή, εἰ φάρμακα ἐγχέοιεν, μὴ λυσιτελεῖν αὐτοῖς, damit es ihnen nichts nütze, Xen. Cyr. 1, 3, 9; ἐὰν δύναμιν παρασκευάσηται τοῠ μὴ ἀδικεῖσϑαι, Plat. Gorg. 509 d; oft bei Dem. u. Sp. – 9) An die Construction der Verba des Fürchtens(s. 6) schließt sich die mit ὅρα μή, siehe wohl zu, hüte dich, daß nicht, mit denselben Modis, wie jene verbunden, aber auch, da das μή hier eine Frage ausdrückt u. durch ob nicht übersetzt werden, die indirecte Frage aber im Griechischen den indicat. haben kann, mit dem indicat. aller Tempora verbunden, so daß man gew. unterscheidet ὅρα μὴ ᾖ, yide ne sit, ὅρα μὴ ἔστι, vide num sit; ὅρα μὴ πῆμα σαυτῇ καὶ μετάγνοιαν τιϑῇς, Soph. El. 571; ὅρα κακῶς πράσσοντε μὴ μείζω κακὰ κτησώμεϑα, 991; ὅρα καϑ' ὕπνον μὴ κατακλιϑεὶς παρῇ, Phil. 30, sieh zu, daß er nicht etwa schläft, so viel wie »er wird doch nicht schlafen?« Hierauf führt man diejenigen Verbindungen zurück, wo ohne ein voranstehendes Verbum der Art μή c. conj. praes. steht, μὴ ἀγροικότερον ᾖ τὸ ἀληϑὲς εἰπεῖν, gewöhnlich durch ein zu supplirendes ὅρα erklärt, es dürfte wohl zu grob sein, Plat. Gorg. 462 e; μὴ ἁπλοῦν ᾖ ὅτι, Theaet. 188 d; ἀλλὰ μὴ οὐχ οὗτοι ἡμεῖς ὦμεν, Conv. 194 c, wie ἀλλὰ μὴ οὐχ οὕτως ἔχῃ, es dürfte sich wohl nicht so verhalten, Crat. 436 b. Vergleicht man übrigens die unter 2) aufgeführten Fälle, so sieht man, daß die Ergänzung von ὅρα durchaus nicht nothwendig ist. – Daran reiht sich 10) der Fall, daß μή geradezu dazu dient, den in Form einer negativen Frage ausgedrückten Zweifel, der gewöhnlich auch den Wunsch enthält, daß es nicht so sein möge, zu bezeichnen, u. als ein Fragewort behandelt wird, wobei zu beachten, daß es gewöhnlich die Erwartung einer verneinenden Antwort ausdrückt, während auf eine Frage mit οὐ eine bejahende Antwort erwartet wird. So steht es – a) in directen Fragen; ἦ μή πού τινα δυςμενέων φάσϑ' ἔμμεναι ἀνδρῶν, Od. 6, 200, ihr meint doch wohl nicht, das sei einer von den Feinden? ἦ μήτις σευ μῆλα βροτῶν ἀέκοντος ἐλαύνει; ἦ μήτις σ' αὐτὸν κτεινῃ δόλῳ ἠὲ βίηφιν; 9, 405, worauf die Cyklopen Polyphem's Antwort Οὖτίς με κτείνει δόλῳ οὐδὲ βίηφιν erwarten, nur daß sie οὔτις verstehen; ἆρα μὴ διαβάλλεσϑαι δόξεις ὑπ' ἐμοῦ, Xen. Mem. 2, 6, 34; vgl. Plat. Crit. 44 d Parm. 163 c; bei den Attikern auch ohne eine andere Fragepartikel, μή πού τι προὔβης τῶνδε καὶ περαιτέρω; Aesch. Prom. 247, vgl. 961 Pers. 336; auch ὁ ναύτης ἆρα μὴ'ς πρῷραν φυγὼν πρύμνηϑεν εὗρε μηχανὴν σωτηρίας, Spt. 208; μή τι νεώτερον ἀγγέλλεις; Plat. Prot. 310 b, vgl. 332 c 351 c; μὴ οὖν ἐγὼ ληρῶ, Theaet. 163 a, öfter. – b) in indirecten Fragen; ὄφρ' ἴδωμεν μή τοι κοιμήσωνται, ob sie etwa schlafen, Il. 10, 98; οὐδέ τι ἴδμεν, μή πως μενοινήσωσι, ob nicht etwa, 10, 101; πειρώμενος ἔνϑα καὶ ἔνϑα, μὴ κέρας ἶπες ἔδοιεν, Od. 21, 394; εἰσόμεσϑα, μή τι καὶ κατάσχετον κρυφῇ καλύπτει καρδίᾳ, Soph. Ant. 1238; bes. nach ὁράω, ἀλλ' ὁρῶμεν μὴ Νικίας οἴεταί τι λέγειν, Plat. Lach. 196 o; ἀλλ' ὅρα, μὴ ἐκεῖνον κωλύει, Charmid. 163 a; ὅρα μὴ πολλῶν χειρῶν δεήσει, Xen. Cyr. 4, 1, 18; σκοπεῖτε, μὴ δόκησιν εἴχετ' ἐκ ϑεῶν, Eur. Hel. 119; ἀλλὰ σκοπεῖν δεῖ, μή τι λέγουσι, Plat. Phaedr. 260 a. – Auch εἰπέτω, μή τι ἄλλο λέγει, er soll sagen, ob er etwa meint, Plat. Phaedr. 273 a; ἐνϑυμοῦ, μή τι τότε γίγνεται ἄλλο, Theaet. 196 b; ἐκεῖνο ἐννοῶ, μὴ λίαν ἂν ταχὺ σωφρονισϑείην, Xen. An. 6, 1, 28. Daher es auch außer der Frage auf ähnliche Weise gebraucht dem deutschen vielleicht entspricht, ἀλλὰ μὴ τοῦτο οὐ καλῶς ὡμολογήσαμεν, aber wir haben vielleicht nicht recht zugegeben, Plat. Men. 89 c, vgl. Prot. 312 a.
Zu bemerken ist noch die Verdoppelung des μή in demselben Satze, die sich einzeln findet; so nimmt bei Hom. μηδέ ein vorausgegangenes μή auf, μή μνηστεύσαντες, μηδ' ἄλλοϑ' ὁμιλήσαντες ὕστατα καὶ πύματα νῦν ἐνϑάδε δειπνήσειαν, Od. 4, 684, wie μὴ τεχνησάμενος μηδ' ἄλλο τι τεχνήσαιτο, nicht nachdem er dies gefertigt hat, nicht möge er auch noch etwas Anderes fertigen, 11, 613; vgl. Hermann Vig. 796 u. Nitzsch zur ersteren Stelle.
Mit den Anfangsvocalen der darauf folgenden Wörter verschmilzt μή oft bei Dichtern. Ellendt lex. Soph. führt auf: μὴ ἐ wird μὴ', bes. häufig beim Augment, μὴ 'πόϑουν, μὴ 'δυνήϑημεν, Soph. Ai. 941. 1046; so auch μὴ 'κ u. μὴ 'ξ für μὴ ἐκ u. μὴ ἐξ; μὴ 'κλιπεῖν, 271; Phil. 465 El. 973; μή 'στι = μή ἐστι, El. 1250 u. öfter; μὴ 'πί, Phil. 991; μὴ 'πιχωρεῖν, Ant. 219; μὴ 'νδικον = μὴ ἔνδικον, O. R. 681; – μὴ εἰδέναι, μὴ εἰδότα sind dreisilbig zu sprechen, Soph. Tr. 320 O. C. 1157 u. öfter; – μὴ ἡμεῖς, Ar. Th. 542, μὴ εὐρύπρωκτος, Nubb. 1085, u. noch gewagtere finden sich bei den Komikern; – μὴ οὐ ist oft per synizesin einsilbig zu sprechen, Soph. O. R. 13. 221; μὴ οὐχί, O. C. 361. – Bei μή mit folgendem α schwankt der Gebrauch, es scheint aber eine Synizesis der Elision vorzuziehen.
Die Zusammensetzungen und Verbindungen von μή mit anderen Partikeln sind der Buchstabenfolge nach besonders aufgeführt, und sind immer die entsprechenden mit οὐ zu vergleichen.
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63 αἰκία
αἰκία, ἡ [für ἀεικία. Bei Soph. immer, u. auch sonst ῑ], schimpfliche Behandlung, Mißhandlung, Schmach, Aesch. Pr. 93. 177; Soph. O. C. 752 El. 478; Ar. Av. 1671; Plat. verb. es mit λοιδορίαι Rep. IV, 425, mit βίαια V, 464 e; πᾶσαν αἰκίαν αἰκιζόμενοι Ax. 372 a; αἰκίας δίκη, Privatklage wegen Realinjurien, Schläge, der ὕβρεως δ. nachstehend; oft bei den Rednern, Dem. 47, 7. 40; Mid. 35 ὁπότερος ἦρξε χειρῶν ἀδίκων· τοῠτο γάρ ἐστιν ἡ αἰκία.
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64 νῑκάω
νῑκάω, fut. νικήσω, die Annahme des att. fut. νικῶ beruht auf Pallad. 52 (XI, 288), wo νικῶσιν aber als praes. zu fassen ist; siegen, besiegen; – 1) intrans., siegen; den Vorzug haben, überlegen sein, ἐπεὶ τὰ χερείονα νικᾷ Il. 1, 576 Od. 18, 404; ὁ μὲν ἂρ μύϑοισιν, ὁ δ' ἔγχεϊ πολλὸν ἐνίκα, Il. 18, 252, öfter; νικήσας, der Sieger, 3, 138; ἐν Πυϑίοισι νικᾶν, Pind. N. 2, 9, u. oft vom Sieger in den Kampfspielen; δρόμῳ σὺν ποδῶν χειρῶν τε νικᾶσαι σϑένει, N. 10, 48. Häufig steht das praes. in der Bdtg Siegersein (gesiegt haben), ἐν Ὀλυμπιάδι νικῶν, Ol. 11, 17; dah. in den Angaben. der Sieger bei den Scholl. u. sonst gew, ἐνίκα, νικᾷ δ' ὁ πρῶτος καὶ τελευταῖος δραμών, Aesch. Ag. 305; νικᾶσϑαι, unterliegen, Spt. 496; ἐξαμαρτεῖν u. νικᾶν einander entgeggstzt, Soph. Phil. 95; πᾶσι τοῖς κριταῖς, ἑνὶ κριτῇ, mit der Stimme aller Richter in einem Wettkampfe siegen, Ar. Av. 445; vgl. νικᾷ πάσαις ταῖς ψήφοις ὁ νόμος, das Gesetz geht mit allen Stimmen durch, Plat. Legg. VII, 801 a; ἐν δημοκρατίᾳ νικᾷ ζῆν, es ist besser, Polit. 303 b; vgl. über die Bdtg des praes. Krüger zu Xen. An. 1, 10, 4, wo er auch Thuc. 7, 11 μάχῃ τῇ πρώτῃ νικᾶται ὑφ' ἡμῶν anführt, er ist besiegt worden; bei Dem. Lpt. 74 steht νικῶν neben παρακρουσόμενος; κακὴ βουλὴ νίκησε, der böse Rath siegte, behielt die Oberhand, Od. 10, 46; νικᾷ τὸ κέρδος, Aesch. Ag. 560; ἡ γνώμη ἐνίκησε, die Meinung behielt die Oberhand, fand Beifall, ging durch, Thuc. 2, 12 u. Folgde oft; δόξα, Plat. Gorg. 487 c; ἐκ τῆς νικώσης ἔπραττον πάντα, nach der durchgegangenen Meinung, nach Stimmenmehrheit, Xen. An. 5, 9, 18; vgl. ὅ, τι ἂν νικῴη ἐν τῷ κοινῷ τοῦτο κύριον εἶναι, Hell. 6, 5, 6; τὸ νικῆσαν ψήφισμα, Dem. 24, 27; u. ähnl. τέλος γε μέντοι δεῦρ' ἐνίκησεν μολεῖν, Soph. Ant. 233, vgl. 274; γνώμῃ νικῶν, mit einer Meinung durchdringend, Her. 3, 82; – auch = einen Proceß gewinnen, εἵνεκα νίκης, τήν μιν ἐγὼ νίκησα δικαζόμενος, Od. 11, 545, vgl. 558; oft bei den Rednern, selbst ἐνίκησε τοῦ κλήρου, in dem Proceß wegen der Erbschaft, Dem. 43, 32. – 2) trans., besiegen, überwinden, übertreffen, τινά, von Hom. an überall; μάχῃ νικῶντες Ἆχαιούς, Il. 16, 79; πόδεσσι δὲ πάντας ἐνίκα, mit den Füßen, im Laufe, 20, 410, wie 23, 756; κάλλει ἐνίκων φῦλα γυναικῶν, 9, 130; ἀγορῇ δέ ἑ παῦροι Ἀχαιῶν νίκων, 15, 284; neben κρείσσων γενέσϑαι, 3, 71 Od. 18, 46; auch von Leidenschaften, νόον νίκησε νεοίη, Il. 23, 604, von Fehlern, Umständen, die Einen wozu zwingen; so auch Tragg.; μὴ φόβος σε νικάτω φρένας, Aesch. Eum. 88, überwältigen; so ὕπνῳ, κέρδεσιν νικώμενος, Ag. 282. 333, wie ξυμφορᾷ νικωμένη Eur. Med. 1195; – auch c. gen., ἱμέρου νικώμενος, Aesch. Suppl 983; bes. bei Personen, statt ὑπό τινος, κρεισσόνων νικώμενος, Eur. Med. 316 Troad. 23 I. A. 1357; ἢν ταῦτα νικηϑῇς ἐμοῦ, Ar. Nubb. 1088; vgl. κρατεῖς τοι τῶν φίλων νικώμενος, Soph. Ai. 1332, also wie ἡσσάομαι construirt; Plat. vrbdt auch νικῶντα ἐν λόγοις πάντας ἀνϑρώπους, Conv. 213 e; Xen. mit dem partic., ἔςτε νικῴη καὶ τοὺς εὖ καὶ τοὺς κακῶς ποιοῦντας ἀλεξόμενος, An. 1, 9, 11, vgl. Ages. 9, 7 Mem. 2, 6, 35, im Abwehren. – Auch der acc. der Sache wird hinzugesetzt, wie in dem homerischen Beispiele νίκην νικᾶν, einen Sieg ersiegen, wie νικῶσα νίκην τίνα Eur. Suppl. 1060; von Kampfspielen so, Is. 6, 60; auch Plat. Rep. V, 465 d; πάντα ἐνίκα, alle Kämpfe gewann er, in allen Kämpfen siegte er, Il. 4, 389; ähnl. νικᾶν τὴν δίκην, Eur. El. 955, wie Ar. Vesp. 581; δίκας, Equ. 93; γνώμην ἐν τῷ δήμῳ, eine Meinung, einen Vorschlag durchsetzen, Vesp. 594, vgl. Nubb. 432; so auch Her. Ἱππίεω δὲ γνώμην νικήσαντος, 1, 61; οἱ νικῶντες τὰς γνώμας περὶ τούτων, Plat. Gorg. 456 a; Ὀλύμπια νενικηκότι, dem Sieger in den olympischen Spielen, Thuc. 1, 126, wie oft bei Luc. u. Paus.; ταύτην τὴν Ὀλυμπιάδα ἐνίκα στάδιον u. ä.; τὴν μάχην, in der Schlacht siegen, Plat. Lach. 191 c u. öfter, wie Xen. u. Folgde; auch ἐνίκησαν τὴν ναυμαχίαν τοὺς Λακεδαιμονίους, Aesch. 3, 181; νικήσας τοὺς Ἀϑηναίους τὴν ἐν Χαιρωνείᾳ μάχην, Pol. 5, 10, 1, neben μάχῃ, was sich bei denselben Schriftstellern eben so oft findet.
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65 μῡριάς
μῡριάς, άδος, ἡ, unzählbare, große Menge; Aesch. Pers. 891; Eur. Rhes. 913; μυριάσι χειρῶν ἀγόμενοι νεανίδων, Bacch. 744; μυριάδες ἀναρίϑμητοι, Plat. Legg. 804 e. – Gew. eine Zahl von zehntausend, daher δέκα μυριάδες = 100000. – Bei Her. 3, 91 ist μεδίμνων zu ergänzen.
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66 ὀπωπή
ὀπωπή, das Sehen, das Gesicht; ὅπως ἤντησας ὀπωπῆς, Od. 3, 97. 4, 327, wie du es sahest; auch ὅς μοι ἔφη χειρῶν ἐξ Ὀδυσῆος ἁμαρτήσεσϑαι ὀπωπῆς, 9, 512, ich würde mein Gesicht verlieren; sp. D., Ap. Rh. 2, 109, bes. im plur., Opp. Cyn. 3, 75 u. Anth.
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67 ἀπο-τομή
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68 ἀ-κρατής
ἀ-κρατής, ές (κράτος), 1) ohne Kraft, schwach, γῆρας Soph. O. C. 1237; Hippocr.; Plut. Cor. 24. – 2) τινός, schwach, in Beziehung auf Etwas, einer Sache nicht mächtig, so Hippocr. χειρῶν καὶ σκελέων, der Hände und Fuße nicht rühren kann, wie Dion. H. 1, 38; τῆς κεφαλῆς Arist. anim. gen. 2, 4, von Kindern, die den Kopf noch nicht halten können; Luc. D. mar. 9, 2 τῶν κεράτων τοῠ κριοῠ ἀκ. ἐγένετο, er konnte die Hörner nicht festhalten; häufiger übertr., γλώσσης Aesch. Pr. 886; ϑυμοῠ Plat. Legg. IX, 869 a; όργῆς Thuc. 3, 84, der seine Zunge, seinen Zorn nichtmäßigen kann; ἀκρ. γιγνόμενος ἐνίων ὧν λέγω Isocr. 12, 95, einiges nicht verschweigen könnend; ἐπιϑυμιῶν Xen. Cyr. 5, 1, 13; ἀφροδισίων Mem. 1, 2, 2; οἴνου Oec. 12, 11. Dah. absol., wer sich nicht mäßigen kann, unenthaltsam, ausschweifend, Xen. Mem. 4, 5, 4; oft Arist., z. B. Eth. N. 7, 1 ff; auch von Sachen, στόμα Ar. Ran. 887; δαπάναι, unmäßiger Aufwand, Luc. ep. 30 (XI, 867). – Adv. ἀκρατῶς, in denselben Bedign, ἔχειν πρός τι Plat. Legg. IV, 710 a.
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69 ἀκοντίζω
ἀκοντίζω ( ἄκων), den Speer werfen; oft bei Hom., welcher es nie vom Stoße mit dem Speergebraucht; ἀνδρὸς ἀκοντίσσαντος ohne Zusatz Iliad. 4, 498; μέλεον δ' ἠκόντισαν 16, 336; ἀκόντισε δουρί4, 496; ἀκόντισε δουρὶϑοῶς 5, 533; τὼ δ' ἄρ' ὁμαρτήδην ὁμὲν ἔγχεϊ ὀξυόεντι ἵετ' ἀκοντίσσαι, ὁ δ' ἀπὸ νευρῆφιν ὀιστῷ 13, 585; Od. 8, 229 δουρὶ δ' ἀκοντίζω ὅσον οὐκ ἄλλος τις ὀιστῷ; τινός Il. 13, 502, δουρί τινος 13, 183, αἰχμὰς ϑαμειὰς ἀκ. ἐκ χειρῶν 12, 44, ἐφ' Ἕκτορι 16, 359, ἐς ὅμιλον Od. 22, 263, τοῦ καϑ' ὅμιλον Il. 4, 490; – Pind., Eur. u. Prosaiker; ἀκ. τὸν σῦν Her. 1, 43, τινὰ παλτῷ Xen. An. 1, 8, 19; pass. Hell. 4, 5, 13; Eur. Iph. T. 1335 ἐς ἧπαρ ἠκοντίζετο. – Eur. Or. 1234 εἴσωγῆς ἀκοντίζουσ' ἀραί, eindringen. – Bei Sp. D. vom Strahlen, Glanz verbreiten, σπινϑῆρας Nonn. 40, 305, vgl. Eur. Ion. 1155.
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70 ἀμαριαῖον
ἀμαριαῖον, ὕδωρ, Wasser eines Grabens, Theophr. ἁμαρτάνω, aor. ἥμαρτον, ep. ἤμβροτον (aus ἥμαρτον wird mit Umlaut ἭΜΟΡΤΟΝ, daraus mit Umstellung des Ρ ἭΜΡΟΤΟΝ, des Wohllauts halber ἤμβροτον); fut. ἁμαρτήσομαι, ἁμαρτήσω nur Sp., wie άμαρτήσας als aor. I., Ep. ad. 79 (VII, 339) u. Diod. 2, 14; vgl. Lob. zu Phryn. p. 732; perf. ἡμάρτηκα; Hom. ἡμάρτανε z. B. Od. 11, 511, ἁμαρτήσεσϑαι 9, 512, ἅμαρτε 6, 116, ἁμάρτῃ 13, 214, ἁμαρτεῖν 21, 155, ἁμαρτών Iliad. 23, 857, ἤμβροτον 1 sing. Od. 22, 154, ἤμβροτες Iliad. 22, 279, ἤμβροτεν Od. 7, 292, ἤμβροτον 3 plur. Iliad. 16, 336; – nicht theilhaft sein werden, verfehlen, verlieren, vgl. μέρος, ἀμέρδω, ἀμείρω, Buttm. Lexil. 1, 137; Hom. oft, Iliad. 5, 287 ἤμβροτες, οὐδ' ἔτυχες, mit dem Speere; 13, 518 ἀλλ' ὅ γε καὶ τόϑ' ἅμαρτεν, ὁ δ' Ἀσκάλαφον βάλε δουρί; cum gen. 4, 491 τοῠ μὲν ἅμαρϑ', ὁ δὲ Λεῠκον βεβλήκει; 23, 857 ὄρνιϑος ἁμαρτών; 865 ὄρνιϑος μὲν ἅμαρτε, αὐτὰρ ὁ μήρινϑον βάλε; 16, 336 ἔγχεσι μὲν γὰρ ἤμβροτον ἀλλήλων, μέλεον δ' ἠκόντισαν ἄμφω; Od. 21, 425 οὐδέ τι τοῦ σκοποῦ ἤμβροτον; 21, 421 πελέκεων δ'οὐκ ἤμβροτε πάντων πρώτης στειλειῆς, διὰ δ' ἀμπερὲς ἦλϑε ϑύραζε ἰὸς χαλκοβαρής, d. h. πάντων τῶν πελέκεων οὐκ ἤμβροτε, ἀλλὰ ἔτυχεν, er traf alle, vgl. ἀλλά; Iliad. 10, 372 ἦ ῥα, καὶ ἔγχος ἀφῆκεν, ἑκὼν δ'ἡμάρτανε φωτός, v. l. καὶβάλεν οὐδ'ἀφάμαρτεν, ἑκὼν δ'ἡμάρτανε φωτός, s. Scholl. Aristonic. u. Lehrs Aristarch. 211; geistig verfehlen, nicht erreichen, Od. 21, 155 ἐπεὶ ἦ πολὺ φέρτερόν ἐστιν τεϑνάμεν ἢ ζώοντας ἁμαρτεῖν, οὗ ϑ' ἕνεκ' αἰεὶ ἐνϑάδ' ὁμιλέομεν, ποτιδέγμενοι ἤματα πάντα, die Heirath der Penelope nicht zu erreichen; man kann es auch intransit. nehmen = sündigen, wie Iliad. 9, 501 ὅτε κέν τις ὑπερβήῃ καὶ ἁμάρτῃ. Od. 13, 214 τίνυται ὅς τις ἁμάρτῃ; verschieden von den Genitiven des Zieles sind die Genitive Od. 11, 511 αἰεὶ πρῶτος ἔβαζε καὶ οὐχ ἡμάρτανε μύϑων, machte keine Fehler in den Reden, 7, 292 ἡ δ' οὔ τι νοήματος ἤμβροτεν ἐσϑλοῦ, sie traf das Richtige in ihrem tüchtigen Geiste, Iliad. 24, 68 οὔ τι φίλων ἡμάρτανε δώρων, machte keinen Verstoß in Betreff der Opfer, homerische Genitive der adverbialen Bestimmung; mit accus. Od. 22, 154 αὐτὸς ἐγὼ τόδεγ' ἤμβροτον, in diesem Stücke fehlte ich; = verlieren Od. 9, 512 χειρῶν ἐξ Ὀδυσῆος ἁμαρτήσεσϑαι ὀπωπῆς; – mit gen. des Zieles Aesch. Ag. 1206 u. öfter; Soph. Ai. 155; auch in Prosa, ϑηρίων. λέοντος, Xen. Cyr. 1, 4, 11. 4, 6, 4; τοῦ σκοποῦ Plat. Hipp. min. 375 a; häufiger in allgemeinerer Bdtg, verfehlen, verlustig gehen, τινός, ἡμάρτομεν Βοιωτίας, wir sind um B. gekommen, Her. 9, 7; nicht erlangen können, τινός τι, etwas von Jemandem, Soph. Phil. 231 vgl. El. 1312; τὰ τοῦδε μὲν πεπραγ μέν' ἔσται, τἀμὰ δ'ἡμαρτημένα, mein Unternehmen wird vereitelt sein; ἐσϑλῆς γυναικός Eur. Alc. 619 u. 882, des trefflichen Weibes beraubt werden; vgl. Or. 1207; ἄγρας 853; τοῦ παντός Plat. Phaedr. 235 e; ἡμάρτηται Thuc. 3, 56; ἡμαρτήϑη 2, 65; das Rechte verfehlen in etwas, γνώμης Thuc. 1, 33. 6, 78, so für γνώμῃ richtig em., vgl. aber Krüger; Her. 7, 139 τὸ ἀληϑὲς ἁμ.; übh. fehlen, irren, sündigen, bei Tragg. u. in Prosa die gewöhnlichste Bdtg, absolut Aesch. Prom. 260. 266, Plat. sehr oft; τοιαῦτα ἔπη Soph. Ai. 1075; ἁμαρτίαν ἁμ. Phil. 1233; μεγάλα ἁμαρτήματα Plat. Phaed. 113 e Legg. V, 730 a; ἀνϑρώπινα Xen. Cyr. 3, 1, 40; pass. τὰ ἡμαρτημένα, die Vergehen, Soph. O. C. 440 Tr. 1117; κακαὶ πολιτεῖαι καὶ ἡμαρτημέναι Plat. Rep. V, 449 a; εἴς τι Soph. O. C. 972; Eur. Hipp. 21. 320 Androm. 318; εἰς τὸ ϑεῖον Plat. Phaedr. 243 c; εἰς ἀνϑρώπους Alc. II, 150 a; περὶ τὸν ἔρωτα, μυϑολογίαν, Phaedr. 242 e 243 a; τὰ περὶ τὴν πόλιν ἁμαρτανόμενα Xen. Mem. 1, 2, 9; περί τινος, in Betreff einer Sache fehlen, Hell. 1, 7, 27; Dem. 20, 143; ῥήματι, in einem Worte, Plat. Gorg. 489 c; ἐν λόγοις Rep. III, 396 a.
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71 ἁψι-μαχία
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72 ἄψ
ἄψ ( ἀπό), adv., 1) vom Orte weg, zurück, bes. bei Verbis der Bewegung, ἂψ ἐπὶ νῆας ἴμεν Il. 18, 14; ἀναχωρῆσαι, ἀπονοστεῖν u. ä.; ἂψ ὁρόων, wegsehend, 3, 325; ἀπὸ τείχεος ἆλτο 12, 390; ἂψ ἐκ χειρῶν ἕλετο 16, 58; ἂψ διδόναι, zurückgeben, Il. 22, 277; verstärkt ἂψ πάλιν εἶσι 18, 280; ἂψ δ' αὖτις 8, 335. – 2) von der Zeit, wiederum, Il. 5, 505; ἂψ λαμβάνειν, = ἀναλαμβάνω, Theocr. 25, 65. Bei Nic. Al. 540 wird es fälschlich = αἶψα erklärt.
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73 ἅπτω
ἅπτω, 1) heften, anknüpfen, Plat. Crat. 417 e τὸ ἅπτειν καὶ τὸ δεῖν ταὐτόν ἐστι; Hom. activ. Od. 21, 408 ἅψας ἀμφοτέρωϑεν ἐυστρεφὲς ἔντερον οἰός; χορὸν ἅπτειν, den Reihen schlingen, vom Anfassen mit den Händen beim Tanz, Aesch. Eum. 297; πάλην τινί, einen Ringkampf mit Jem. anknüpfen, mit Einem anbinden, Ch. 855; βρόχους κρεμαστούς, die Schlinge anknüpfen, so daß sie herabhängt, Eur. Or. 1036; vgl. Hel. 135 βρόχῳ δέρην, wie Ant. Th. 84 (VII, 493). – Viel häufiger med., Od. 11, 278 ἁψαμένη βρόχον ἀφ' ὑψηλοῖο μελάϑρου; sich anheften, anknüpfen in verschiedenen Beziehungen, a) anfassen, berühren, γούνων Il. 1, 512; χειρῶν δ' ἁψάσϑην, gewaltsam, 10. 377; γενείου, am Kinn fassen, Od. 19, 473; νηῶν ἠδ' ἑλκέμεν εἰς ἅλα, Hand an die Schiffe legen u. sie ins Meer ziehen, Il. 2, 152; κύων συὸς ἠὲ λέοντος ἅπτηται κατόπισϑε, ποσὶν ταχέεσσι διώκων, ἰσχία τε γλουτούς τε Iliad. 8, 339; ohne cas., τῶν πάντων βέλε' ἅπτεται, ὅς τις ἀφείη Iliad. 17, 631; ἀμφοτέρων βέλε' ἥπτετο 8, 67; κύνει ἁπτόμενος ἣν πατρίδα Od. 4, 522; οἱ δέ τ' ἔνερϑεν ὑποσσείουσιν ἱμάντι ἁψάμενοι ἑκάτερϑε 9, 386; γονάτων Pind. N. 8, 14; Eur. Hec. 241. – b) ergreifen, antasten, sich bemächtigen, χρημάτων, τῶν ἀλλοτρίων Plat. Legg. XI, 913 a Rep. II, 360 b; πόνοι ἅπτονται τοῦ σώματος, greifen den Körper an, Xen. Cyr. 1, 6, 25; ϑανόντων οὐδὲν ἄλγος, die Todten berührt, trifft kein Schmerz, Soph. O. C. 959; Eur. Alc. 940. – c) feindlich angreifen, Aesch. Ag. 1590; Xen. Hell. 5, 4, 43 Cyr. 5, 1, 14, im Ggstz von ἀπέρχεσϑαι; – τῆς οὐραγίας Pol. 2, 34; von Krankheiten, z. B. der Pest, Thuc. 2, 48; ὀργὴ ἧπται τῆς πόλεως Pol. 31, 7; Hand anlegen, γονέων, an die Aeltern, Plat. Rep. V, 465 b; τοῦδ' ἀνδρός Soph. O. C. 826; Plat. Conv. 221 b; ἔπεσίν τινος, mit Worten angreifen, schelten; ohne ἔπεσιν Her. 5, 92, 3; τοῖς λόγοις τῆς ψυχῆς Plat. Ion. 535 a; φρενὸς ἅπτεσϑαι, kränken, Eur. Rhes. 916; χρησμὸς ἅπτεται φρενῶν Ar. Equ. 1233. – d) Speise anrühren, βρώμης, ποτῆτος Od. 10, 379; σίτου 4, 60 (zugreifen); ὅς κεν ἐμῆς γε χοίνικος ἅπτηται Od. 19, 28; Thuc. 2, 50 ὅσα ὄρνεα καὶ τετράποδα ἀνϑρώπων ἅπτεται; Sp. häufig οἴνου ἅπτεσϑαι. – e) ein Werk angreifen, sich an etwas machen, ἔργου Xen. Hell. 1, 4, 5; πολέμου Thuc. 5, 61; πράγματος Dem. 18, 141; τῆς τῶν ἱματίων ἐργασίας Plat. Polit. 280 e; oft λόγων, Eur. Ion. 544; Plat. Rep. VII, 539 a; aber Polit. 275 e ist λόγου ἅπτεσϑαι den Sinn verstehen; ἀντιλογίας V, 454 b; φιλοσοφίας Phaed. 64 a u. öfter; schlechte Thaten, Verbrechen, φόνου Eur. I. T. 381; φόνων, κλωπείας Plat. Phaed. 108 b Legg. VII, 823 e; ἀσεβημάτων Pol. 7, 13; ψευδέων Pind. P. 3, 29. – f) erreichen, ἀληϑείας Plat. Phaed. 65 b u. öfter. – g) in Vrbdgn wie εὐνῆς Eur. Phoen. 953, γυναικῶν Plat. Rep. V, 701 b, ὥρας Legg. VIII, 837 b, vgl. 840 a, τῶν καλῶν Xen. Mem. 1, 3, 8 streift die Bdtg an genießen; vgl. Arist. H. A. 5, 14. – Selten ist die Vrbdg mit dem dat., bis zu etwas hinreichen, Pind. P. 10, 28; I. 3, 30 στάλαισιν ἅπτοντ' Ἡρακλείαις. – 2) anzünden, anstecken, ἐρείκης ϑωμὸν ἅψαντες πυρί Aesch. Ag. 286; πεύκας, φῶς Eur. Or. 1543 Rhes. 81; übertr., π υρσὸν ὕμνων Pind. I. 3, 61; λύχνον ἅπτειν Com. Häufiger im pass., ἡμμένος Ar. Plut. 301; ἁφϑεὶς ὁ νηὸς κατεκαύϑη Her. 1, 19; vgl. 1, 86; ἁφϑέντα, ἡμμένον, Thuc. 4, 133; Eur. Cycl. 512; Theocr. 14. 23 u. Sp. – Hom. fut. med. in passiv. Bdtg, ὁ μοχλὸς ἐν πυρὶ μέλλεν ἅψεσϑαι Od. 9, 379.
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74 ὅσιος
ὅσιος (wird von den Alten auf Ζεύς, Διός, dor. Σιός, zurückgeführt, schwerlich richtig), durch göttliches Gesetz bestimmt, erlaubt, dem Naturgesetz entsprechend; bes. ὁσία, ion. ὁσίη, substantivisch, wobei man βουλή, δίκη zu ergänzen pflegt, das göttliche, natürliche Recht, οὐχ ὁσίη κακὰ ῥάπτειν ἀλλήλοισιν, es ist nicht nach göttlichem Recht erlaubt, nefas, Od. 16, 423, vgl. 22, 402; ὁσία προςενεγκεῖν, Pind. P. 9, 37; Her. 2, 45; ὁσία ἐστίν, es ist nach göttlichem oder natürlichem Rechte erlaubt, 3, 171; ἐκ πάσης ὁσίης, nach vollem Rechte, H. h. Merc. 470; πολλὴν ὁσίαν τοῦ πράγματος νομίσαι, d. i. eine Sache für ganz recht halten, Ar. Plut. 682; vgl. Dem. τὸ τῆς ὁσίας, ὅτι δήποτ' ἐστί, τὸ σεμνὸν καὶ τὸ δαιμόνιον συνηδίκηται, 21, 126. – So verbindet Soph. auch οὐ γάρ σοι ϑέμις, οὐδ' ὅσιον ἐχϑρᾶς ἀπ ὸ γυναικὸς ἱστάναι κτερίσματα, El. 425, vgl. Phil. 658; οὔτε Θήβαις ἐνοικεῖν ὅσιον, Eur. Herc. Fur. 1282. – Bes. was sich auf die Götter bezieht, im Gegensatz des Menschlichen, von Allem, was der Mensch den Göttern zu erzeigen schuldig ist, Gottesdienst; ὁσία κρεάων, der Brauch des Fleischkostens beim Opfern, H. h. Merc. 130; ὁσίης ἐπιβῆναι, einen heiligen Dienst, Brauch begehen, h. Cer. 211 Merc. 173; ὁσίη γένετο, der heilige Brauch ging vor sich, h. Apoll. 237; ϑεοὺς ὁσίαις ϑοίναις ποτινισσομένα, Aesch. Prom. 527; κἀγὼ νο μίσας πολλὴν ὁσίαν τοῦ πράγματος, Ar. Plut. 682, d. h. ich glaubte, fromm und recht zu thun; κτήνεα ϑύειν οὐκ ἔστι ὁσίη, Her. 2, 45; von dem, was man den Todten schuldig ist, wie λουτρὰ ὅσια, die heiligen Waschungen, Soph. Ai. 1384, vgl. ὅσια πανουργήσασα. Ant. 74, Antigone will den Todten ihr Recht widerfahren lassen und dadurch das Gesetz des Kreon übertreten; so auch Plat. ἀπὸ τῶν ὁσίων τε καὶ νομίμων, auf die Gebräuche bei Bestattung der Todten gehend, Phaed. 108 a; heilig, ehrwürdig, ἱερῶν πατρῴων δ' ὅσιος ὤν, d. i. die heiligen Gebräuche der Väter in Ehren haltend, μομφῆς ἄτερ τέϑνηκεν, Aesch. Spt. 1001, vgl. Ag. 754; rein, τῶν δὲ κρατούντων χέρες οὐχ ὅσιαι στυγερῶν τούτων, Eum. 372; δι' ὁσίων χειρῶν ϑιγών, Soph. O. C. 471, mit reinen Händen, dic man vor dem Opfer waschen mußte; ὅσιος ἀπ' εὐνᾶς ὤν verbindet Eur. Ion. 150, der es auch dem ἄδικος entgegensetzt, Herc. Fur. 773; Ar. Thesm. 674 läßt auf σεβίζειν δαίμονας folgen δικαίως τ' ἐφέποντας ὅσια καὶ νόμιμα μηδομένους ποιεῖν ὅ, τι καλῶς ἔχει; u. so in Prosa : ὅσια μὲν ποιέειν, ὅσια δὲ καὶ λέγειν, Her. 9, 79; οὐκ ὅσιον ποιεῦμαι, ich halte es für gottlos, 2, 170; εἰ τούτοις τοῖς ἀνϑρώποις μὴ ὅσιόν ἐστιν αὐτοὺς ἑαυτοὺς εὖ ποιεῖν, Plat. Phaed. 62 a; Euthyphr. 6 e (in welchem Dialog dieser Begriff ausführlich behandelt wird) heißt es ἔστι τὸ μὲν τοῖς ϑεοῖς προςφιλὲς ὅσιον, τὸ δὲ μὴ προςφιλὲς ἀνόσιον; oft mit δίκαιος vrbdn, ζῆν τὸν ὅσιον καὶ δίκαιον βίον, Legg. II, 663 b, wie τὰ δίκαια καὶ ὅσια διανέμειν όρϑῶς πᾶσι, Polit. 301 b; Sp., wie Pol. τὰ πρὸς τοὺς ἀνϑρώπους δίκαια καὶ τὰ πρὸς τοὺς ϑεοὺς ὅσια, 23, 10, 8; selten von Menschen, welche die durch das göttliche Gesetz vorgeschriebenen Pflichten gegen Andere erfüllen, δίκαιοι καὶ ὅσιοι, Plat. Rep. X, 615 b; ὅπως ὅτι δικαιότατος ὢν καὶ ὁσιώτατος ἔζη, Legg. XII, 959 b; ὅσιοι καὶ ἀλήϑειαν ἀσκοῦντες, im Ggstz von ἐπίορκοι καὶ ἄδικοι, Xen. An. 2, 6, 25, vgl. Mem. 1, 1, 11; Thuc. 5, 104; ἑστίας οὔτε ὁσιώτερον χωρίον ἐν ἀνϑρώποις, Xen. Cyr. 7, 5, 56. – Aber auch im Gegensatze von ἱερός bezeichnet es eigentlich das nicht von Menschen den Göttern Geweihte, sondern durch das göttliche Gesetz oder allgemeine Uebereinkunft Geheiligte, erlaubte Dinge, sowohl von Staats-, als von Privatsachen, nach den alten Erklärern τὸ ἰδιωτικόν, ἱερὰ καὶ ὅσια of tneben einander, Plat. Legg. IX, 857 f; oft bei Rednern, wie schon Harpocr. bemerkte, Is. 6, 47; τὴν πόλιν κοσμεῖν καὶ τοῖς ἱεροῖς καὶ τοῖς ὁσίοις, Isocr. 7, 66, wobei man an Tempel und an Staatsgebäude und andere Einrichtungen denken kann; ἐς ὀλιγωρίαν ἐτράποντο καὶ ἱερῶν καὶ ὁσίων ὁμοίως, Thuc. 2, 52; ἱερῶν ϑεούς, ὁσίων τὴν πόλιν ἀποστερεῖν, Dem. 24, 9; daher χωρίον ὅσιον, ein Ort, der nicht den Göttern geweiht ist, von Menschen betreten werden darf, wie βέβηλος, Ar. Lys. 743 u. Sp. – Der Ausdruck ὁσίας ἕνεκα ποιεῖσϑαί τι, z. B. Ephipp. bei Ath. VIII, 359 b, bezieht sich auf die erste Bedeutung, Etwas nur deshalb thun, weil es ein alter heiliger Brauch ist, nur so der Gewohnheit wegen, ohne sich weiter Etwas dabei zu denken, also nur obenhin und des äußern Scheins wegen thun, um sich damit einer Pflicht entledigt zu haben, ohne daß es vom Herzen kommr, Harpocr. v. ἀφοσιόω; vgl. Seidler zu Eur. I. T. 1428 u. Ruhnk. ad H. h. Cer. 211; öfter bei D. Hal. u. a. Sp. – Spätere wie Iambl. brauchen ὁσία, ἡ, = ὁσιότης. – Adv., ὁσίως ἐξείργειν καὶ κατὰ νόμον, Plat. Legg. VII, 749 b, u. oft mit δικαίως verbunden; ὁσίως ἂν ὑμῖν ἔχοι, τοῦτον ϑύειν τὰ ἱερὰ ὑπὲρ ὑμῶν, Xen. Cyr. 8, 5, 26; Folgde.
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75 ἅμιλλα
ἅμιλλα, ἡ (ἅμα, nicht mit ἴλη zsgstzt, wo Mehrere etwas zusammen thun), Wettkampf, oft Pind. u. Tragg.; ῥιμφάρματοι, der Wagen, Soph. O. C. 1066; πτερύγων, im Fluge, Aesch. Prom. 129; χειρῶν Eur. Hec. 226; λόγων, Wettstreit, 546; Suppl. 428; ποδοῖν Iph. A. 213; φρονήματος Andr. 213; χαρίτων Iph. T. 1147; κυλίκων Rhes. 361; αἵματος, blutiger Kampf, Hel. 1170; λέκτρων Hipp. 1141, um die Vermählung; βακχία, bacchischer Tanz, Soph. Tr. 219. In Prosa übh. Wetteifer, πρός τι, in Beziehung auf etwas, Plat. Phaedr. 271 a; ἀρετῆς Legg. V, 731 b; ἅμιλλαν ποιεῖσϑαι πρός τινα, mit Einem wetteifern, VIII, 830 d; vgl. Her. 7, 196; Thuc. 6, 32; ἅμ. γίγνεται 8, 6; ἐπὶ δωρεαῖς, um Geschenke, Dem. 20, 108; περί τινος Isocr. 4, 85; τῆς εὐεργεσίας Polyb. 3, 98; ἐξ ἁμίλλης, um die Wette, Plut.; Alciphr.
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76 ἐπ-ωμίς
ἐπ-ωμίς, ίδος, ἡ, die Oberschulter, der obere Thet; der Schulter, wo sich die Schlüsselbeine mit dem Schulterblatte vereinigen, Medic.; u. nach Arist. H. A. 1, 12 τὸ ὀπίσϑιον αὐχένος μόριον, Physiogn. 6; Medic. Bei Dichtern die Schultern selbst, γυμνὰς ἐκ χειρῶν ἐπωμίδας κώπῃ προςαρμόσαντες Eur. I. T. 1404; πέπλους ἐξ ἄκρας. ἐπωμίδος ἔῤῥηξε Hec. 558; κλειδῶν καὶ ἐπωμίδων Xen. Mem. 3, 10, 13; vgl. Achaeuz bei Ath. IX, 414, d. – Bei Archimel. 1 ( App. 15) heißt der Obertheil des Schiffes so. – Auch ein Unterkleid der Frauen, φ αίνουσα μαστὸν λελυμένης ἐπωμίδος cοmic, bei Ath. XIII, 608 b; vgl. Poll. 7, 49; auch der Sklaven, i, d. 4, 119; vgl. Apollod. Car. E. M. 311, 8.
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77 ἐπι-τέμνω
ἐπι-τέμνω (s. τέμνω), auf der Oberfläche einschneiden, ἐπιταμόντες μαχαίρῃ σμικρὸν τοῠ σώματος Her. 4, 70, einen kleinen Einschnitt in den Leib machen; τὸ ἔσω τῶν χειρῶν 3, 8; im med., τοὺς βραχίονας, sich aufritzen, 1, 74; τὴν κεφαλήν, ritzen, Dem. 40, 32, wie Aesch. 2, 93; beschneiden, verschneiden, Theophr.; übertr., abkürzen, zusammenziehen, Plut.; auch med., ἐπιτεμοῦμαι τὴν ἀπολογίαν Luc. pro imag. 16; – τὰς προειρημένας γνώμας, praecidit, machte sie zunicht, Pol. 5, 58, 3; ἐπιτεμέσϑαι, Ael. N. A. 12, 32.
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78 ἐπί-θεσις
ἐπί-θεσις, ἡ, 1) das Darauflegen; χειρῶν N. T.; von Heilmitteln, ἡ τῶν ἔξωϑεν ἐπιχρίστων ἐπίϑ. Plut. consol. ad Apoll. A.; – der Zusatz, das Beiwort, Arist. rhet. 3, 2, 14. – 2) ( ἐπιτίϑεσϑαι), der Angriff; μή τις ἐπίϑεσις γένοιτο τοῖς καταλελειμμένοις Xen. An. 4, 4, 22; ἡ Περσῶν ἐπίϑεσις τοῖς Ἕλλησιν Plat. Legg. III, 698 b; Folgde; ἐπί τι, Arist. pol. 5, 10; ἐπίϑεσιν κατά τινος ποιεῖσϑαι D. Hal. 5, 7; übh. das Anfassen, Unternehmen, ἡ διὰ τοῦ πυρὸς ἐπίϑεσις τοῖς ἔργοις Pol. 1, 45, 2; Plut. u. Sp.
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79 ἐπί-νῑκος
ἐπί-νῑκος, dasselbe, Pind. Ol. 8, 75, χειρῶν ἄωτον.
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80 ἐμ-φύω
ἐμ-φύω (s. φύω), 1) einpflanzen, (durch die Geburt) einflößen; ϑεὸς δέ μοι ἐν φρεσὶν οἴμας παντοίας ἐνέφυσεν Od. 22, 348, neben αὐτοδίδακτός εἰμι, ein Gott hat mir Gesangweisen eingepflanzt; vgl. αὐλητῆρι ϑεοὶ νόον οὐκ ἐνέφυσαν, p. bei Ath. VIII, 337 f; ἐμφῦσαι λογισμόν, ἔρωτά τινι, Xen. Mem. 1, 4, 7. 4, 3, 11; Sp.; τοὺς ὀδόντας, d. i. die Zähne fest einbeißen, Ael. H. A. 14, 8. – 2) Häufiger med. mit perf. (ἐμπέφυκα, ἐμπεφύασι, auch ἐμπέφυε, Theogn. 396) u. aor. II. act., angeboren werden, darin entstehen, u. im perf. angeboren, angeschaffen sein; τρίχες κρανίῳ ἐμπεφύασι Il. 8, 84; darin wachsen, ἐμπεφύκασι ἐν αὐτῇ φοίνικες Her. 2, 156. Gew. übertr., a) festhalten; Θέτις ὡς ἥψατο γούνων, ὥς ἔχετ' ἐμπεφυυῖα, gleichsam angewachsen, Il. 1, 513; oft ἐν δ' ἄρα οἱ φῠ χειρί, er faßte ihn fest bei der Hand, drückte ihm die Hand; auch ἐν χείρεσσι φύοντο, Od. 24, 409 (vgl. ὀδὰξ ἐν χείλεσι φύντες, Od. 1, 381, die Lippen fest einbeißen); u. so Tragg., ἐμφὺς λευκοῖς καρποῖς χειρῶν Eur. Ion 891; u. allgemeiner, ἐμφύντε τῷ φύσαντι Soph. O. C. 1115, d. i. fest umschlingen; sp. D., wie ἐμφὺς ὡς λιμνᾶτις βδέλλα, fest angesogen, Theocr. 2, 56; Nic. Th. 131; οὔλῳ γὰρ στομίῳ ἐμφύεται 233. Auch in Prosa, χεῖρες ἐμπεφυκυῖαι ἦσαν τοῖς ἐπισπαστῆρσι Her. 6, 91, vgl. 3, 109; ἐνεφύοντο ἀλλήλοις καὶ κατεφίλουν, sie umarmten sich, Plut. Fab. 13; ἐμφῠναι καὶ δακεῖν de cohib. ira 10; ἐμπεφυκότες ὀδόντες Ael. H. A. 14, 8; auch geistig, an Etwas festhalten, τῷ ῥήματι, ταῖς ἐλπίσι, Plut. def. orac. 3 Alex. fort. II, 11; τοῖς δόγμασι Cat. min. 4; ἐμφῠναι ταῖς ναυσίν, sich fest darauf verlassen, Them. 9. – b) von geistigen u. sittlichen Anlagen u. Zuständen; μάντει τἀληϑὲς ἐμπέφυκεν ἀνϑρώπων μόνῳ Soph. O. R. 299; τί δ' ἂν ϑέλοις τὸ πιστὸν ἐμφῠναι φρενί; O. C. 1485; τὸ μωρὸν γυναιξὶν ἐμπέφυκε Eur. Hipp. 967; φϑόνος ἀρχῆϑεν ἐμφύεται ἀνϑρώπῳ Her. 3, 80; ἐμφύσεται τὸ τῆς ἀνδρίας ἦϑος Plat. Legg. VIII, 836 d; Xen. Cyr. 5, 2, 32; neben ἐγγίγνεται Mem. 3, 5, 17.
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