-
21 πρόφρων
πρό-φρων, ον, eigtl. mit vorgeneigter Seele, propenso animo, also geneigt, gewogen, wohlwollend; οὔ νύ τι ϑυμῷ πρόφρονι μυϑέομαι, ich rede nicht von ganzem Herzen, mit voller Überzeugung oder parteiisch für die Trojaner; in Verbindungen 'mit festem Willen, mit unabänderlichem Vorsatz' oder 'auf seinem Willen bestehend'; überall ist aber ein gemütliches Geneigtsein dabei zu denken; ironisch: πρόφρων κεν δὴ ἔπειτα Δία Κρονίωνα λιτοίμην, dann könnte ich wohl aus vollem Herzen, freudig zu Zeus beten! = ich könnte es nimmermehr -
22 φέρω
φέρω, tragen, fero (bahren, fahren); (1) eine Last tragen, heben, auf sich nehmen, von leblosen Dingen; πῇ δὴ καμπύλα τόξα φέρεις; wo trägst du den Bogen hin?; τίς τοι ἔπειτα μετοιχομένη φάος οἴσει, wer wird dir das Licht tragen?; mit den Händen tragen. Als Zeichen auf dem Schilde tragen; herbei-, wegtragen, -bringen; (a) herbeibringen, darbringen, überbringen; mit sich tragen, bringen, zu eigenem Gebrauch herbeibringen. Χάριν τινὶ φέρειν, einem eine Gunst gewähren, einen Gefallen tun, ihm zu Willen sein. Auch veranlassen, verursachen, bewirken, wo wir auch bringen sagen können; δηιοτῆτα, einen Krieg bringen, verursachen; πῆμα, ἄλγεα, κακότητα φέρειν τινί, einem Unglück bringen, bereiten. So auch von der Erde und von fruchttragenden Bäumen und Gewächsen: hervorbringen, tragen. Absol., tragen, Frucht bringen, fruchtbar sein; αἱ ἄμπελοι φέρουσιν, wie auch wir 'die Weinstöcke tragen'. Dah. eintragen, einbringen, Vorteil bringen; ἀγὼν ὁ τὸ πᾶν φέρων, der alles leistende oder entscheidende Kampf; τὸ πᾶν ἡμῖν τοῦ πολέμου φέρουσιν αἱ νῆες, die Schiffe bringen uns den Hauptvorteil für den Krieg. Μῠϑον od. ἀγγελίην φέρειν τινί, einem eine Rede, Nachricht, Botschaft überbringen, melden; ἀγγελίην πατρός, vom Vater; = ἀγγέλλω, melden; τοὺς ἐνεγκόντας τὰς ὑποσχέσεις, die sie euch überbrachten; auch φέρειν τινὶ τοὺς ἀπολογισμούς, die Gründe auseinandersetzen; τὰ παραδείγματα, etwas Schuldiges darbringen, eine Schuld abtragen, bezahlen, entrichten; bes. φόρον φέρειν, Abgaben, Tribut entrichten; μισϑὸν φέρειν, Sold, Lohn bezahlen; τιμὴν φέρειν, eine Strafe zahlen, abbüßen. Ψῆφον φέρειν, sein Stimmsteinchen, seine Stimme abgeben; bes. bei der Wahl zu einem Staatsamte seine Stimme geben, dah. zu einem Staatsamte vorschlagen, erwählen, ernennen; ὁ ἐνεχϑείς, der Vorgeschlagene; (b) davon-, wegtragen, wegschaffen; ἔπος φέροιεν ἀναρπάξασαι ἄελλαι, die Winde mögen das Wort aufraffend von hinnen tragen. Bes. als Beute, Raub davontragen, wegreißen, wegraffen; dah. ἄγειν καὶ φέρειν, alles Besitztum wegtragen u. wegführen, von vollständiger Plünderung, wo φέρειν auf das Leblose, ἄγειν auf Menschen u. Vieh geht; auch ἄγειν καὶ φέρειν τινά, einen völlig ansplündern; φέρειν τινά, ohne ἄγειν, berauben; φέρειν καὶ ἄγειν, herbeitragen und -führen. Auch durch Mühe u. Anstrengung erlangen, erwerben, als Siegespreis davontragen; holen. Empfangen, was ein anderer einem schuldig ist, was man zu fordern hat; so μισϑὸν φέρειν, Sold, Lohn empfangen; für sich davontragen, von allem, was einer für sich, zu seinem Gebrauch oder Nutzen holt, sich zueignet, bes. in sein Haus trägt. Daher: sich erwerben, erringen; ἰχϑῦς δ' ἃς πείροντες ἀτερπέα δαῖτα φέροντο, sie trugen für sich zum Mahle davon; κράτος φέρεσϑαι, den Sieg davontragen; τὰ πρῶτα φέρεσϑαι, sc. ἄεϑλα, den ersten Preis für sich davontragen; dah. τὰ πρῶτα, τὰ δεύτερα φέρεσϑαι = den ersten, den zweiten Rang behaupten; übh. παρά τινος, von einem etwas heimtragen, erlangen; ταῦτα ἐπὶ σμικρόν τι ἐφέροντο τοῦ πολέμου, dieses empfingen sie als ein kleines Förderungsmittel zum Kriege; πλέον φέρεσϑαι, mehr, einen größeren Teil für sich davontragen, mehr bekommen, = im Vorteil sein vor einem; φέρεσϑαι, mit sich nehmen; ἔγχος ἔστησε φέρων, er brachte den Speer und stellte ihn hin; σῖτον παρέϑηκε φέρουσα, sie brachte Speise und setzte sie vor; δὸς τῷ ξείνῳ τοῦτο φέρων, trage es dem Fremden hin und gib es ihm; ἦλϑον τὰ ὅπλα φέροντες, sie kamen mit ihren Waffen; bei den Zeitwörtern gehen, kommen, = mit Leichtigkeit, Hast, auch die Unbesonnenheit der Handlung oder ihr Freiwilliges u. Absichtliches; (2) tragen, mit dem Nebenbegriffe einer Bewegung, durch eine Kraftanstrengung von der Stelle bringen, fortbringen; von allem, was Ursache einer Bewegung ist; von den Füßen, die einen, wie auch wir uns ausdrücken, wohin tragen, wie auch von den Sohlen, welche die Götter über das Land und das Meer hintragen. Von den Pferden, die den Wagen fortschaffen, -ziehen, als auch den, der auf dem Wagen ist; von Schiffen, auch von Winden, welche das Schiff bewegen, treiben, verschlagen. Μένος, μένος χειρῶν ἰϑύς τινος φέρειν, seine Kraft gerade darauf lostragen, mit voller Kraft gerade darauf losgehen. Auch Menschen, Tiere führen, treiben; übh. von jeder Bewegung, die nicht durch die eigne Kraft, oft auch gegen den freien Willen des bewegten Gegenstandes bewirkt wird; auch von Gemütsbewegungen: fortreißen; πῶλοι βίᾳ φέρουσιν, sie gehen durch; pass., getragen, von der Stelle bewegt werden, vorzugsweise von unfreiwilliger, unwillkürlicher Bewegung; so von den Wellen, Winden fortgetrieben, hingerissen werden; auch durch Einwirkung einer gewaltsam mit sich fortreißenden Kraft von außen: hinstürzen, eilen, in Schuß geraten, wie das lat. ferri, so daß gew. der Nebenbegriff reißender Schnelligkeit darin liegt; πᾶν δ' ἦμαρ φερόμην, von dem auf die Erde geschleuderten Hephästus: ich stürzte, fiel; ἧκε φέρεσϑαι, er warf od. schleuderte ihn, daß er hinflog; ἰϑὺς φέρεσϑαι, gerade darauf losfahren, -stürzen; ἧκα πόδας καὶ χεῖρε φέρεσϑαι, ich ließ Hände und Füße fahren, ließ sie sich im Schwunge od. Sprunge bewegen. Auch von jedem Körper, der sich durch eigenen Antrieb oder ihm einwohnende Kraft fortbewegt: eilen, rennen, stürzen, fahren, schweben; κατὰ τῶν πετρῶν φερόμενοι, sich herabstürzend; ὁμόσε τινὶ φέρεσϑαι, einem entgegenlaufen, ihn anfallen; εἰς τὴν ἑαυτοῦ φύσιν φέρεσϑαι, in seine eigene Natur zurückfallen; bes. das partic. zu anderen Verbis der Bewegung, um die Heftigkeit, Schnelligkeit der Bewegung auszudrücken; partic. act., φέρουσα ἐνέβαλε νηῒ φιλίῃ, mit Gewalt warf er sich auf ein befreundetes Schiff. Übertr., εὖ oder κακῶς φέρεσϑαι von Unternehmungen, gut oder schlimm von Statten gehen, geraten, gelingen od. mißlingen. Allgemeiner, ὀλιγώρως ἔχειν καὶ ἐᾶν ταῦτα φέρεσϑαι, etwas vernachlässigen, gehen lassen, wie es will; πατρὸς κατ' εὐχὰς δυςπότμους φορούμενοι, es geht ihnen nach des Vaters unheilvollen Verwünschungen, sie befinden sich (im Unglück), wie es der Vater ihnen angewünscht hat; (3) zu einem Ziele führen, vom Wege gesagt; ἡ ὁδὸς φέρει εἰς od. ἐπί τι, der Weg führt, bringt wohin; ἴχνη τῆς ὑποψίας φέρει εἴς τινα, die Spuren des Verdachtes führen auf eine gewisse Person; ἡ ϑύρα ἡ εἰς τὸν κῆπον φέρουσα, die in den Garten führende Tür; auch leiten, lenken. Dah. intrans., sich in einer Richtung, auf ein Ziel hinerstrecken; φέρειν ἐπί, ἐς, πρὸς ϑάλασσαν, sich gegen das Meer hin erstrecken, gegen das Meer zu gelegen sein; χωρία πρὸς νότον φέροντα, gegen den Notus gelegen. Übertr. = zu einem Zwecke führen, wozu gereichen, dienen; ἐς αἰσχύνην φέρει, es führt zur Schande; φέρει σοι ἐπ' ἀμφότερα ταῠτα ποιεῖν, dies zu tun gereicht dir zu beidem; τὰ πρὸς τὸ ὑγιαίνειν φέροντα, das zur Gesundheit Führende, sie Bewirkende; ἐς τιμὴν αὐτῷ φέρει, es gereicht ihm zur Ehre; ταῠτα ἔφερεν αὐτῷ, das war ihm zuträglich, bekam ihm. Abzielen auf etwas, sich worauf beziehen, auf etwas gehen, bes. von Orakeln und anderen Vorzeichen; εἰς τί ὑμῖν ταῠτα φαίνεται φέρειν, worauf scheint euch das zu gehen?; ἡ τοῠ δήμου φέρει γνώμη, ὡς, die Meinung des Volkes geht dahin, daß; τῶν ἡ γνώμη φέρει συμβάλλειν, ihre Meinung geht dahin, die Schlacht zu liefern; τῶν πλειόνων ἐπὶ τὸ αὐτὸ αἱ γνῶμαι ἔφερον, die Meinungen der meisten liefen auf dasselbe hinaus; τοῦ στρατηγοῠ ταύτῃ ὁ νόος ἔφερε, des Feldherrn Meinung ging dahin; πλέον ἔφερέ οἱ ἡ γνώμη, mit folgendem inf., ihm ging die Meinung mehr dahin; δήλου μόνον, ἐφ' ὅ τι φέροις τοὔνομα, ὅ τι ἂν λέγῃς, worauf du ihn beziehst. Übertr., φέρειν τὴν αἰτίαν ἐπί τινα, auf einen die Schuld schieben; φέρειν τὴν ὀργὴν ἐπὶ τοὺς Αἰτωλούς, den Zorn gegen die Aetoler richten; (4) tragen, ertragen, erdulden, einen Schmerz, ein Unglück; ἐσϑίουσι πλείω ἢ δύνανται φέρειν, als sie vertragen können; bes. mit einem adv., βαρέως, χαλεπῶς, δεινῶς, πικρῶς φέρειν, eine Sache schwer, mit Ungeduld, Unmut oder Unwillen ertragen, übel aufnehmen; im Ggstz κούφως, φαύλως, ἁπλῶς, πρᾴως, ῥᾳδίως, προϑύμως φέρειν τι, leicht, mit Geduld, mit Gleichmut ertragen, leicht aufnehmen. Aber auch βαρέως, κούφως φέρειν ἐπί τινι, über etwas zufrieden od. unzufrieden sein, dabei unwillig sein od. gleichmütig bleiben; (5) im Munde tragen, führen, vielfach besprechen, gew. mit dem Nebenbegriffe des Lobens, Rühmens; πολὺν τὸν Φίλιππον ἐν ταῖς διαβολαῖς φέρων, ihn sehr rühmend; pass., εὖ, καλῶς, πολὺ φέρεσϑαι, gelobt werden, Lob und Beifall verdienen; κακῶς, πονηρῶς, χαλεπῶς φέρεσϑαι, getadelt, gehaßt werden. Absolut φέρεται, wie das lat. fertur, die Sage, die Nachricht wird herumgetragen, man sagt, es heißt; (6) imperat. φέρε, trage, bringe her; adv., in Fragen und Aufforderungen: laß sehen, wohlan; τοῖσι φέρε δῶ, laß sehen, wem ich sie gebe, = nun, wem soll ich sie geben?; φέρε γάρ, denn sieh, laß zum Beispiel einmal sehen, fängt einen Satz an, der eine Widerlegung durch ein angeführtes Beispiel enthält. Mit folgdm int., gesetzt daß, angenommen, wie fac, finge; (7) das part. neutr. τὸ φέρον, substantivisch, das Leitende, Führende, das Schicksal; τὸ φερόμενον, das Los -
23 χαρίζομαι
χαρίζομαι, (1) einem etwas Angenehmes, Erfreuliches erweisen, einem Gunst u. Wohlwollen beweisen, sich ihm gefällig beweisen, einem zu Willen sein, ihm willfahren; μή τέ τί μοι ψεύδεσσι χαρίζεο, erweise dich mir nicht durch Lügen willfährig, mache dich mir nicht durch Lügen angenehm, rede mir nicht zu Gefallen die Unwahrheit; οὔ νύ τ' Ὀδυσσεὺς χαρίζετο ἱερὰ ῥέζων, = opferte er nicht reichliche Opfer nach deinem Wunsche, so daß du eine Freude daran hattest?; Καλλίᾳ χαριζόμενος παρέμεινα, dem Kallias zu Gefallen; sich einer Neigung, Leidenschaft hingeben; ϑυμῷ, ὀργῇ, sich dem Zorn hingeben, überlassen; γαστρί, σώματος ἡδονῇ, sich dem Bauche, der Völlerei, der Sinnenlust hingeben; χαρίζεσϑαι ἀνδρί, vom Weibe gesagt, einem Manne zu Willen sein, sich seiner Liebe hingeben; (2) c. acc. der Sache, willig darbringen, gern und freudig geben, schenken; mit dem gen., willig, gern von einer Sache geben, mitteilen; ἀλλοτρίων, von fremdem Gute verschenken, von anderer Vermögen freigebig sein; ταμίη χαριζομένη παρεόντων, die gern von den vorhandenen Vorräten mitteilt, hergibt; τινί, freigebig gegen einen sein; (3) pass., angenehm, wohlgefällig sein, lieb und wert, erwünscht sein; οὐ γάρ πω πάντεσσι χαριζόμενος τάδ' ἀείδει, = es ist nicht allen angenehm, daß er dies singt; δῶρα ϑεοῖς κεχαρισμένα, den Göttern angenehme, willkommene Gaben; κεχαρισμένα ϑεῖναί τινι, einem Angenehmes erzeigen; κεχαρισμένος ἔλϑοι, erwünscht, willkommen; κεχάριστο ϑυμῷ, sie war ihrem Herzen lieb; τοῖσι Εὐβοέεσσι ἐκεχάριστο, es war den Euböern zu Gefallen geschehen -
24 χάρις
χάρις, ἡ, eigtl. alles, worüber man sich freut, bes. Anmut, Liebreiz, Liebenswürdigkeit, liebliches, einnehmendes Wesen; zunächst (1) von körperlicher Schönheit; auch von anmutiger Redegabe und von schöner, kunstvoller Arbeit; μετὰ χαρίτων, mit Anmut; (2) von der Gesinnung: Wohlwollen, Geneigtheit, Gunst, Huld; τινός, gegen einen; χάριν ἔχειν, in Gunst stehen, beliebt, angenehm sein; bes. Erkenntlichkeit und Verpflichtung für genossenes Gutes, Dank; πᾶσι δέ κε Τρώεσσι χάριν καὶ κῦδος ἄροιο, Dank u. Ruhm von den Troern ernten; οὐδέ τίς ἐστι χάρις μετόπισϑ' εὐεργέων, Dank für Wohltaten; οὐκ ἄρα τις χάρις ἦεν μάρνασϑαι δηΐοισιν ἐπ' ἀνδράσι, Dank dafür, daß einer kämpft; δοῦναι χάριν ἀντί τινος, seinen Dank wofür durch die Tat bezeigen, sich dankbar bezeigen; χάριν ἀμεί. βειν τινός, Dank wofür abstatten. Dagegen ἐγὼ δέ κέ τοι ἰδέω χάριν ἤματα πάντα, ich würde es dir Dank wissen immerdar; χάριν εἰδέναι, γιγνώσκειν, ἐπίστασϑαί τινι, einem Dank wissen; χάριν φέρειν τινί, Dank gegen einen im Herzen tragen; χάριν ὁμολογεῖν, seinen Dank bekennen, Dank sagen; χάριν ὀφεῖλαι, Dank schuldig sein; χάριν καταϑέσϑαι τινί, sich bei einem Dank verdienen; χάριν λαμβάνειν, Dank empfangen, ernten; κομίσασϑαι, seinen Dank weg haben, Dank geerntet haben; (3) die Handlung der Gunst oder des Wohlwollens, Gunstbezeugung, Gefälligkeit, Wohltat, übh. was einem angenehm, erwünscht ist; χάριν φέρειν τινί, wie ἦρα u. ἐπίηρα φέρειν τινί, einem etwas Angenehmes erzeigen; χάριν Διός, durch Zeus' Gnade und Gunst; χάριν δοῦναι, νέμειν, δρᾶσαι, eine Gnade, Gunst, Wohltat erweisen; τῶν Μεσσηνίων χάριτι πεισϑείς, aus Gefälligkeit gegen die Messenier. Bes. auch der Liebesgenuß; χάριν μνηστῆς ἰδεῖν, die Liebesgunst der Vermählten erfahren, kennen lernen; χάριτας πράττειν, des Liebesgenusses pflegen; διὰ χαρίτων τῇ ὥρᾳ χρῆσϑαι, durch Liebesfreuden der Jugend genießen; χάριν ἔχειν τινί, sich einem zum Liebesgenuß hingeben. Übh. (4) Genuß, Freude, Vergnügen, Wonne; oft von der Siegesfreude; οὐδεμίαν τῷ βίῳ χάριν ἔχω, ich habe keine Freude am Leben. Verehrung, Huldigung; (5) Absolut wird der acc. χάριν gebraucht, τινός, zu jemandes Gunsten oder Vorteil, einem zu Gefallen; χάριν Ἕκτορος, zu Hektors Gunsten; ψεύδεσϑαι γλώσσης χάριν, lügen zu Gunsten der Zunge, ihr freien Spielraum gebend; auch mit dem Artikel, τὴν Ἀϑηναίων χάριν, zu Gunsten der Athener. Charakter einer Präposition mit dem gen.: um willen, wegen; τοῦ χάριν, weswegen?; ἐμὴν χάριν, σὴν χάριν, wie mea, tua gratia, mir, dir zu Gefallen, meinetwegen, deinetwegen. Ἐν χάριτι, τινός u. τινί, zu Gunsten jemandes; ἐν χάριτι κρίνειν τινά, aus Gunst, Vorliebe für einen entscheiden, aus Parteilichkeit ihm den Sieg zuerkennen; ποιῆσαί τινί τι ἐν χάριτι, einem etwas zu Gefallen od. zu Dank tun; πρὸς χάριν, τινός, jem. zu Gunst, zu Liebe; πρὸς χάριν διαλέγεσϑαι, oder ὁμιλεῖν τινι, einem zu Gefallen, nach dem Munde reden, ihm Schmeicheleien sagen; πρὸς χάριν ἀκούειν, Schmeicheleien hören; πρὸς χάριν τινός = um Genuß od. Vergnügen wovon zu haben; χάριν, um einer Sache willen; διὰ χαρίτων εἶναι, γίγνεσϑαί τινι, mit einem in wechselseitigem freundschaftlichem Verhältnisse stehen, wohlwollend od. liebreich gegen einander gesinnt sein; μετὰ χάριτος, mit Gunst -
25 προ-πολέω
προ-πολέω, = προπολεύω, auch im med., φωνὴ προπολουμένη, Achill. Tat. 4, 15, des Priesters, die den Willen der Gottheit verkündende.
-
26 προ-φήτης
προ-φήτης, ὁ, der der Götter Willen über die Zukunft ausspricht, der Vorhersager, Prophet; Διὸς ὑψίστου προφάταν ἔξοχον Τειρεσίαν, Pind. N. 1, 60; ἀοίδιμος, frg. 60; den Becher nennt er γλυκὺν κώμου προφάταν, der den κῶμος (s. d. W.) vorher ankündigt, N. 9, 50; Διὸς προφήτης δ' ἐστὶ Λοξίας πατρός, Aesch. Eum. 19, u. öfter; Βάκχου, Νηρέως, Eur. Rhes. 972 Or. 364; auch als fem. gebraucht, Bacch. 551; Ar. Ar. 972; Her. 8, 36. 37. 135. 9, 34; ϑέρεος, von der Tettir, Anacr. 32, 11, die Verkündigerinn des Sommers; Plat. Phaedr. 262 d die Dichter Μουσῶν προφῆται, u. sonst; u. Sp., προφήτης ἀληϑείας καὶ παῤῥησίας, der die Wahrheit verkündigt, Luc. Vit. auct. 8; Gall. 18 u. öfter; S. Emp. adv. gramm. 53 nennt den Timon ὁ πρ. τῶν Πύῤῥωνος λόγων.
-
27 προ-αιρετικός
προ-αιρετικός, ή, όν, zum Vornehmen, Vorsatz, Willen gehörig, sich entschließend, wählend, wollend; Ggstz von πρακτικός Arist. eth. 5, 14, u. oft, u. Sp.; τὸ προαιρετικόν, Willenskraft, Plut. Coriol. 32. – Auch adv., Clem. Al.
-
28 παρ-ευθύνω
παρ-ευθύνω, Einen vom graden Wege seitablenken; daher Einen zwingen, nach meinem Willen zu handeln, χερσὶ παρευϑύνοντες, Soph. Ai. 1069, Schol. παρεκκλίνειν, VLL. erkl. παραφέρειν, βιά-ζεσϑαι.
-
29 παρ-έχω
παρ-έχω (s. ἔχω), 1) das act.; – a) hinhalten, vorhalten, zur Hand, in Bereitschaft halten, αὐτὰρ ἐγὼ τούτοισι φάος πάντεσσι παρέξω, Od. 18, 316, vgl. Il. 18, 556. 4, 229. 23, 50. – b) darbieten, gewähren, schenken, ἱερήϊα, δῶρα, σῖτον, βρῶσιν, πόσιν, Il. 19, 147 u. oft in der Od.; ϑεοῖσι δαῖτα παρέχων, Pind. Ol. 1, 39, wie Aesch. Ag. 1575; ξένα μονοτράπεζά μοι παρέσχον, Eur. I. T. 950; u. in Prosa, Her. 7, 21. 168; λουτρὰ ϑερμὰ παρασχόντες, Plat. Legg. VI, 761 c; – auch von unkörperlichen Dingen, gewähren, verursachen, ἀρετήν, Od. 18, 133, φιλότητα, Il. 3, 354 Od. 15, 55, γέλω τε καὶ εὐφροσύνην, 20, 8; so auch πλεῖστον πόνον ἐχϑροῖς παρασχών, Aesch. Pers. 320; Σάρδεσι πένϑος, 314; τοῖς δ' αὖ δακρύων βίον ἀμβλωπὸν παρέχουσαι, Eum. 915; vgl. Pind. βουσὶν εἰράναν παρέχοισα, P. 9, 23; εὔνοιαν, Wohlwollen zeigen, Soph. Trach. 708 (s. unter med.); ἡσυχίην ϑεήσασϑαι παρέχειν, Her. 1, 9; πράγματα, πόνον παρέχειν τινί, Einem Arbeit, Noth, zu schaffen machen, 1, 155. 175. 177; vgl. Ar. Vesp. 313; Plat. Phaed. 115 a u. Folgde häufig; auch ἔργον παρέχειν, Ar. Nubb. 524; ἐμοὶ τοῦτο πλεῖστον ἔργον παρέσχε τῆς τέχνης, Plat. Ion 530 c; ἡδονήν, Prot. 353 d; ἱδρῶτα, Xen. Cyr. 2, 1, 29. – Auch c) preisgeben, hingeben zu Etwas, bes. c. inf., τὸ σῶμ' αὐτοῖσιν παρέχω τύπτειν, Ar. Nubb. 440; παρέχοντας ἑαυτοὺς διαφϑαρῆναι αἰσχίστῳ μόρῳ, Her. 9, 17; ἐμαυτόν σοι ἐμμελετᾶν παρέχειν οὐ δέδοκται, Plat. Phaedr. 228 e, vgl. Prot. 312 c; παρέχωμεν ἡμᾶς αὐτοὺς χρῆσϑαι Κύρῳ ὅτι ἂν δέῃ, Xen. Cyr. 8, 1, 5; oft im obscönen Sinne, scheinbar intrans., wo man ἑαυτόν oder ἑαυτήν ergänzen muß, vgl. Ar. Lys. 162, 227; Luc. D. Mer. 13; Strat. (XII, 200); auch παρέσχεν ἑαυτὸν δεϑησόμενον, Luc. Tox. 35. – d) als Etwas hinhalten, wozu machen, γῆν ἄσυλον καὶ δόμ ους ἐχεγγύους παρασχών, Eur. Med. 387; καϑαρὸν τὸν ἄνϑρωπον, Plat. Crat. 405 b; Xen. Cyr. 1, 2, 5 u. A.; bes. ἑαυτόν, z. B. εὐπειϑῆ, sich gehorsam zeigen, Xen. Cyr. 2, 1, 22; vgl. Plat. Rep. III, 413 e; ἑαυτὸν τοιοῠτον πολίτην, Lys. 14, 1, u. sonst. – e) impers. παρέχει τινί, wobei man καιρός zu ergänzen pflegt, es ist Zeit oder Gelegenheit dazu, es ist vergönnt, geht an, παρέχει μοι νῠν ὑμέων ἄρχειν, Her. 3, 142, u. oft so c. inf., vgl. 5, 93. 8, 30. 75. 100. 9, 122. Daher παρέχον und aor. παρασχόν absolut, da man kann oder konnte, Zeit oder Gelegenheit hatte, Her. 5, 48; μετὰ τὰ ἐν Πύλῳ, καλῶς παρασχόν, οὐ ξυνέβησαν, Thuc. 5, 14, vgl. 1, 120. 5, 60; Sp., wie Plut. Cimon 14. – f) πάρεχ' ἐκποδών, intr., aus der Sprache des gemeinen Lebens, packe dich, mache dich aus dem Staube, Ar. Vesp. 949. – 2) das med.; – a) von seiner Seite, aus eignen Mitteln geben, aus eignem Willen darbringen, Her. 4, 49. 6, 15. 7, 89 u. öfter; sehr gewöhnlich bei den Rednern μάρτυρας παρέξομαι u. παρασχήσομαι, ich werde Zeugen stellen, Antiph. 5, 20. 23 Lys. 10, 5 Dem., u. A., wie Plat. Apol. 19 d Conv. 215 b; τεκμήρια, Antiph. 1, 11; Sp. so auch act., τούτων παρέξω σοι μάρτυρας, Luc. catapl. 27. – b) beweisen, sehen lassen, zeigen, προϑυμίαν, Her. 1, 8, εὔνοιαν, Andoc. 1, 6; Dem. 18, 10; συγγνώμην, Lycurg. 2; τὸ πρόϑυμον, Plat. Legg. IX, 859 b, wie Thuc. 4, 85; ὠφέλειαν, Plat. Rep. VIII, 559 b; τίνα ἡμῖν ὠφέλειαν ἢ τίνα βλάβην παρέξεται, Phaedr. 239 e. – c) für sich Etwas zu Wege bringen, machen, ζῶσαν τὴν πόλιν καὶ ἐγρηγορυῖαν παρεχόμεναι, Plat. Legg. VII, 809 d; καὶ τοὺς ἑαυτοῦ ἄνδρας ἀβλαβεῖς διὰ τὸ πείϑεσϑαι παρέχεται, Xen. Cyr. 4, 1, 3. – Die Form παρασχήσομαι erklärt Möris für attisch, παρέξομαι für hellenistisch, doch findet sich letzteres bei Plat. Conv. 215 b u. sonst. – [In πᾱρέχει ist Od. 19, 113 die erste Sylbe durch Vershebung lang geworden.]
-
30 παύω
παύω, fut. παύσω, fut. med. παύσομαι, wofür aber die besseren Attiker πεπαύσομαι vorgezogen haben sollen, vgl. Piers. Moer. p. 293; perf. pass. πέπαυμαι (πέπαυσμαι v. l. bei Her. 1, 84 Plat. Prot. 328 d); aor. med. ἐπαυσάμην, aor. pass. ἐπαύϑην, Hes. Th. 533 Her. 1, 130; attisch ἐπαύσϑην, wie auch Her. 6, 66 ohne alle Variante steht; παυϑήσεται ὁ πόλεμος, Thuc. 1, 81; nach Choerobosc. in B. A. p. 1324 auch ἐπάην, was auf eine Form ΠΑF führt; – 1) act., machen, daß Einer aufhört, abläßt, besänftigen, beendigen; von Personen, ἄγριον ἄνδρα, Il. 21, 314, ἀριστεύοντα, 11, 506; zur Ruhe bringen, d. i. tödten, Od. 20, 274; vgl. Soph. O. R. 397; παύεσκε μὲν γὰρ ἐνϑέους γυναῖκας εὔϊόν τε πῠρ, Ant. 963; Ar. Equ. 330. 877; – von Sachen, χόλον, μένος, νεῖκος, πόλεμον, ῥόον, ὀδύνας u. dgl., Hom. oft, z. B. Il. 1, 283. 16, 528. 19, 67; τόξον, den Bogen ruhen lassen, Od. 21, 279; ἔπαυσέ μοι μέριμναν, Pind. I. 7, 13, wie τὰ μὲν παύσατε ib. 35; vgl. Soph. El. 795; Ἅιδης ὁ παύσων τούςδε τοὺς γάμ ους ἔφυ, Ant. 575; δράσας δ' ἐγὼ δεινὰ τόνδ' ἔπαυσα τὸν νόμον, Eur. Or. 571; λύπας ᾠδαῖς, Med. 197; Ar. Plut. 136; u. einzeln in Prosa, τότε μὲν ἔπαυσε τὸν λόγον, Xen. Cyr. 8, 6, 7; τυραννίδα, Dem. 20, 70; auch τὰ τείχη, zerstören, D. C. 69, 9. – Häufig tritt noch ein inf. dazu, die Handlungen od. Zustände ausdrückend, denen ein Ende gemacht wird, ἔμ' ἔπαυσας ἐπὶ Τρώεσσι μάχεσϑαι, du hast gemacht, daß ich aufhörte mit den Troern zu kämpfen, Il. 11, 442; ϑνητο ὺς ἔπ αυσα μὴ προςδέρκεσϑαι μόρον, Aesch. Prom. 248; Ag. 995; Ar. Ach. 634; ῥαψῳδοὺς ἔπαυσε ἀγωνίζεσϑαι, Her. 5, 67. 7, 54; bei den Attikern gewöhnlicher ein partic., um auszudrücken, daß Jemand in einer Thätigkeit oder einem Zustande unterbrochen wird, γελῶντας ἐχϑροὺς παύσομεν τῇ νῦν ὁδῷ, Soph. El. 1295, wir werden die Feinde als Lachende aufhören machen, machen daß sie aufhören zu lachen; παύσω δέ σ' ὄντ' ἄπαιδα, Eur. Med. 717; u. in Prosa, τὴν φιλοσοφίαν παῠσον ταῦτα λέγουσαν, Plat. Gorg. 482 a, u. A. – Eine andere Vrbdg ist τινά τινος παύειν, machen, daß Einer davon absteht, ihn wovon abbringen, od. machen, daß er wovon ausruht od. sich erholt; so Hom. oft in Vrbdgn wie παύειν τινὰ ἀλκῆς, ἄλης, χάρμης, καμάτου, ὀϊζύος, ὀδυνάων, Ἕκτορα μάχης, Ἀχιλῆα πόνοιο, Θάμυριν ἀοιδῆς, Πηνελόπειαν κλαυϑμοῖο; παῠσαν ἄρ' ὀρχηϑμοῖο πόδας, παῦσαν δὲ γυναῖκας, Od. 23, 298. So auch Tragg.: εἰ τήνδ' ἔπαυσας τῆς πολυγλώσσου βοῆς, Soph. El. 798; παύσω ψόγου σε, Eur. Hel. 1292; ἔμελλον ἄρα παύσειν ποϑ' ὑμᾶς τοῦ κοάξ, Ar. Ran. 268; u. in Prosa, εἰ μή τις παύσει τὰ σὰ παιδικὰ τούτων τῶν λόγων, Plat. Gorg. 481 e; τῆς λυγγός, Conv. 185 d; τινὰ προμηϑίας, Antiph. 2 γ 3; τινὰ ὕβρεως, Isocr. 5, 34, wie Ar. Av. 1259 u. Xen. Hell. 3, 5, 5; τινὰ τῆς ἀρχῆς, τῆς στρατηγίας, Einen seines Amtes entsetzen, 6, 2, 13 Cyr. 8, 6, 3; τῶν ἐπιϑυμιῶν τινα, Hem. 1, 2, 5. – Seltener steht der gen. allein, αἴ κε Ζεὺς παύσῃ ὀϊζύος, ob Zeus ein Ende machte des Elends, Od. 4, 35. – 2) med. und pass., durch sich selbst od. durch einen Andern bestimmt, bewogen, nach eigenem Willen, aus freiem Entschluß, od. in Folge einer hemmenden Einwirkung aufhören, ablassen, nachlassen, von Personen u. Sachen; absolut, oft bei Hom.; τῆμος πυρκαϊὴ ἐμαραίνετο, παύσατο δὲ φλόξ, Il. 23, 228; ἄνεμος ἐπαύσατο Od. 12, 168, wie Her. 7, 193; auch = ruhen, ausruhen, ἐν κλισίῃ, Il. 24, 17; Her. 9, 52; vom Sänger, aufhören zu singen, schweigen, Od. 17, 359, wie vom Redner, aufhören zu sprechen, Her. 7, 9, 3; übh. sich ruhig, unthätig verhalten, 1, 83; πέπαυται δ' ἔχϑος, Aesch. Spt. 920; Suppl. 573; παύσασϑ' ἄνακτες, Soph. O. R. 631; παυσαμένου Παυσανίου, da er aufhörte, schwieg, Plat. Conv. 185 c; Folgde; auch παυσαμένης τῆς πλημμυρίδος, Strab. 9, 2, 18. – Häufig c. partic., welches die Handlung od. den Zustand ausdrückt, der aufhört, ὅϑ' ὕπνος ἕλοι, παύσαιτό τε νηπιαχεύων, wenn er als Spielender aufhörte, zu spielen aufhörte, Il. 22, 502; πέπαυμαι τοὺς ἐμοὺς ϑρηνῶν πόνους, Aesch. Prom. 618, vgl. Pers. 492 Ag. 1017; παῦσαι πλέκο υσα, Eur. Ion 1410; παύσομαι σ' αἰνῶν, Or. 1161; Ar. Av. 859. 889 u. öfter, wie Her., ἐσϑίοντας ἂν οὐ παύεσϑαι, 3, 133. 9, 93 u. öfter; Plat. Gorg 491 a; Xen. Cyr. 7, 2, 7 u. öfter, u. Folgende, οὔποτε πεπαύσονται πολεμοῠντες S. Emp. adv. log. 2, 184. – Die Vrbdg mit dem inf. wird von den Atticisten verworfen, sie findet sich Batrachom. 190 Ar. Ach. 634 Her. 7, 54, bei Plut. u. a. Sp., vgl. Schäf. zu Schol. Par. Ap. Rh. 3, 48. – Auch wie beim act. c. gen. der Sache, wovon abstehen, ablassen, womit aufhören, παύσασϑαι πολέμοιο δυςηχέος, Il. 7, 376, παυσώμεσϑα μάχης καὶ δηϊοτῆτος, 7, 290, παύσεσϑον κλαυϑμοῖο γόοιό τε, Od. 21, 228; Hes. O. 175 Th. 553; παυσάμενοι κακῶν, Pind. I. 7, 7; φιλανϑρώπου δὲ παύεσϑαι τρόπου, Aesch. Prom. 11; ἀρτίως πεπαυμένην κακῶν ἀτρύτων, Soph. Ai. 787; Eur. Med. 1211; Ar. Nubb. 934; u. in Prosa häufig, τῆς μάχης ἐπαύσαντο, Her. 1, 74, τοῦ δρόμου, 4, 124, ϑορύβων καὶ ταραχῆς, Plat. Polit. 273 a, Conv. 188 e u. Folgde; ἔργων, πλησμονῆς, Xen. Mem. 2, 11, 14; selten παύομαι ἐκ μεγάλων ἀχέων, Ar. Ran. 1531; vgl. Eur. El. 1108; περί τινος, Her. 2, 135. – 3) Zuweilen steht auch das act. in intrans. Bdtg = παύομαι, aufhören, ablassen, abstehen, μνηστῆρες δ' ἄμυδις κάϑισαν καὶ παῦσαν ἀέϑλων, Od. 4, 659, Bekk. μνηστῆρας, wie schon alte Erklärer gelesen haben; ἀλλ' ἄγε, παῠε μάχης, Hes. Sc. 449; H. h. Cer. 351; u. so bes. im imperat., παῠε, παῦε τοῦ λόγου, Ar. Pax 326; auch παῠ' ἐς κόρακας, Ach. 864; u. absolut, παῦε, μὴ λέξῃς πέρα, höre auf, schweige, Soph. Phil. 1275; Ar. Vesp. 1194. 1208; παῦε, παῠε, μὴ βόα, Av. 1504, vgl. Plat. Phaedr. 228 e. – Παυστέον, man muß aufhören machen, Plat. Gorg. 523 d, man muß aufhören, Plut. ed. lib. 9.
-
31 περι-χώομαι
περι-χώομαι, heftig zürnen, Jemandem um Jemandes willen, τινί τινος, Il. 9, 449. 14, 266, im aor. περιχώσατο ϑυμῷ, wie Qu. Sm. 1, 741.
-
32 περι-μοχθέω
περι-μοχθέω, um Jemand, um Jemands willen dulden, Opp. Hal. 4, 258.
-
33 πευστήριος
πευστήριος, zum Fragen, Forschen gehörig, fragend, forschend, ἡ πευστηρία, sc. ϑυσία, Opfer, durch das man die Götter befragen, ihren Willen erforschen will, Seidl. Eur. El. 830.
-
34 πεδάω
πεδάω (s. πέδη;, fesseln, binden, festbinden, ϑύρας, Od. 21, 391; festhalten, hemmen, δόλῳ ἅρμα πεδῆσαι. Il. 23, 585, γυῖα, 13, 435, νῆα ἐνὶ πόντῳ, Od. 13, 168; u. bes. von den Göttern, welche die Vernunft u. den freien Willen der Menschen fesseln u. zu unfreiwilligen Handlungen zwingen, Διώρεα Μοῖρ' ἐπέδησε Il. 4, 517, Ἕκτορα δ' αὐτοῠ μεῖναι ὀλοιὴ Μοῖρ' ἐπέδησεν 22, 5, zwang ihn zu bleiben, πέδησε δὲ καὶ τὸν Ἀϑινη – δαμῆναι Od. 18, 155, vgl. 3, 269; ὅςτις μ' ἀϑανάτων πεδάᾳ καὶ ἔδησε κελεύϑου, 4, 380. 469; ἐμὲ ἀλγεσι ϑεοὶ πεδάασκον, 23, 353; mit doppeltem accus., ὅς μ' ἐπέδησε βλέφαρα ἀμφικαλύψας, Od. 23, 17, vom Schlafe, wenn man nicht besser den accus. βλέφαρα vom partic. ἀμφικ. abhängig macht; Pind. πέδασον ἔγχος, Ol. 1, 76; ἵππος ἅρμ' ἐπέδα, P. 6, 32; δόλῳ νιν πεδᾰσαι, N. 5, 26; πεδήσασ' ἀνὁρα δαιδάλῳ πέπλῳ, Aesch. Eum. 605; vom Schlafe Soph Ai. 661; in Prosa, τὸν μούναρχον πεδήσας Her. 6. 23, καϑ' ὕπνον τὴν τῆς φρονήσεως πεδηϑεὶς δύναμιν, im Gebrauche des Verstandes gehemmt, Plat. Tim. 71 e; Folgde.
-
35 πίπτω
πίπτω ( ΠΕΤ, s. πίτνω u. vgl. μίμνω, γίγνομαι), fut. πεσοῦμαι, ion. πεσέομαι, aor. ἔπεσον, πεσεῖν, u. dor. ἔπετον, wie Pind. πετοῖσαι, Ol. 7, 69, ἐν πετόντεσσιν ἁνιόχοις, P. 5, 50, sonst hat er aber u. öfter ἔπεσον, perf. πέπτωκα, dessen partic. sync. bei Hom. πεπτεώς, πεπτεῶτος (zwei- u. dreisylbig zu sprechen), Il. 21, 503 Od. 22, 384, att. πεπτώς (vgl. πτήσσω). Den Gebrauch des aor. I. ἔπεσα, den Einige, wie Wüstem. Eur. Alc. 477, Osann über Soph. Ai. p. 52 ff. auch den Tragg. gestatten, erklärt Herm. zu Eur. Alc. 477 für barbarisch, vgl. Mein. Men. p. 414; Lob. Phryn. p. 724; – 1) fallen, niederfallen, stürzen, auch so, daß die bestimmte Absicht des subj. ausgedrückt wird, sich werfen; βέλεα ἐτώσια πίπτει ἔραζε, Il. 17, 633; oft von den in der Schlacht Getödteten, πῖπτε δὲ λαός, 8, 67, ὅςτε ἑῆς πρόσϑεν πόλιος λαῶν τε πέσῃσιν, Od. 8, 524; πίπτειν ὑπό τινος, Her. 9, 63; νιφάδες δ' ὡς πῖπτον ἔραζε, Il. 12, 156; ἐξ ἵππων χαμάδις πέσε, 7, 16; auch χαμαὶ πέσεν, 4, 482 u. oft; ϑνήσκοντες πίπτουσιν, 1, 243; u. abweichend vom Deutschen, πέσεν ἐν κονίῃσιν, 13, 205 u. oft, er fiel in den Sand, wobei man zu denken hat »und blieb darin liegen«; vgl. πέσεν ἐν ὕπνῳ, Pind. I. 3, 41; auch ἐν γυιοπέδαις πεσών, P. 2, 41; auch übh. hineingerathen in Etwas, ἐν ὀρφανίᾳ πέσωμεν, I. 7, 6 (wofür die Folgdn gew. εἴς τι sagen, s. unten); ἐν ἀρκυστάτοις, Soph. El. 1469, wie auch πεδίῳ πίπτειν, zu Boden stürzen und liegen bleiben, Il. 5, 82; vgl. πέδῳ πεσών, Aesch. Ch. 47; Eum. 457; Soph. El. 737; ἐπὶ χϑονί, Od. 24, 535; ἐπὶ γᾷ πέσε, Soph. Ant. 134, wie vom Schlafe, ὕπνος ἐπὶ βλεφάροισιν ἔπιπτεν, Od. 2, 398; Hes. frg. 47, 7, der auch πίπτειν εἴς τι vrbdt, O. 622 Th. 971. 873; vgl. Aesch. Spt. 385 Pers. 498; ἐπὶ γᾶν, Ag. 990, πρὸς οὖδας, Eur. Hec. 405, πρὸς πέδῳ, Bacch. 605. – Bes. ist πίπτειν ἔν τινι sich mit Gewalt auf Etwas werfen, stürzen, ἐνὶ νήεσσι πέσωμεν, wir wollen einen Angriff auf die Schiffe machen, uns auf sie stürzen, Il. 13, 742, ἐν βουσὶ πεσών, Soph. Ai. 367, vgl. ὃς ἐν κτήμασι πίπτεις Ant. 778, so auch von Kämpfenden, ἐπ' ἀλλήλοισιν, auf einander stürzen, Hes. Sc. 879, πρὸς μῆλα, Soph. Ai. 1040. ἀμφὶ σὸν πίπτω γόνυ, Eur. Hec.. 787; u. bes. εἰς γόνατα, auf die Kniee fallen, Xen. Cyr. 1, 4, 8 u. A., – ὅς κεν ἐπ' ἤματι τῷδε πέσῃ μετὰ ποσσὶ γυναικός, Il. 19, 110, ist derselbe Ausdruck für »geboren werden«, den wir nur von Thieren gebrauchen: fallen, geworfen werden. – Hom. auch vom Fallen der abgemähten Aehren, Il. 11, 69. 18, 552, u. abgehauener Bäume, 23, 120, so vom Abfallen der Frucht, καρπὸς χαμάδις πεσών, Aesch. Spt. 340; u. übtr., τὸ Περσῶν δ' ἄνϑος οἴχεται πεσόν, Pers. 248; πόλις, Soph. Ai. 1062; ἢσεσώσμεϑα ἢ πίπτομεν, Tr. 84; vgl. Eur. Hec. 11, wie ἡ πόλις οὐκ ἂν ἔπεσε τὸ τοιοῦτον πτῶμα Plat. Lach. 181 b; – εἴς τι, in Etwas hineingerathen, ohne daß man es weiß oder will, ἐς νόσον, in eine Krankheit verfallen, Aesch. Prom. 472, ἐς τοσοῦτον αἰκίας, Soph. O. C. 753, ἐς κακόν, Ant. 240. 1014; εἰς ὕπνον, Phil. 815, womit man noch vergleichen kann οὐκ ἔχω τάλαινα, ποῖ γνώ-μης πέσω, Tr. 702, wohin ich gerathen soll; εἰς ἄταν, Eur. I. A. 137; εἰς ἀηϑίαν, Hel. 419; auch εἰς ἔρον τοῦ μαϑεῖν, I. T. 1172; εἰς ἀνανδρίαν, El. 982; εἰς ὀργήν, Or. 695; εἰς εὐνὴν καὶ γα-μήλιον λέχος, Ar. Th. 1122; εἰς ξυμφοράν, Plat. Rep. III, 399 b; εἰς ἐξουσίαν τινός, Pol. 3, 4, 12; – πίπτειν ἔκ τινος, herausfallen, -gerathen aus Etwas, ohne daß man es weiß oder will, ἐκ ϑυμοῦ πίπτειν τινί, Jemandem aus dem Herzen fallen, d. i. um seine Gunst oder Liebe kommen, Il. 23, 595; doch auch mit Vorsatz u. freiem Willen, Od. 10, 51; ἐξ ἀρκύων πέπτωκεν, ist aus dem Netz herausgenommen, Aesch. Eum. 142; vgl. πίπτειν ἔξω τῶν κακῶν, Ar. Ran. 968. – 2) fallen, sich legen, sinken, an Kraft verlieren, nachlassen, schwächer werden; ἄνεμος πέσε, der Wind legte sich, Od. 19, 202; Βορέαο πεσόντος, 14, 475 (aber Hes. O. 549 ist Βορέαο πεσόντος »wenn der Boreas daherstürmt«); dah. übtr., πέπτωκεν ἀνδρῶν ὀβρίμων κομπάσματα, Aesch. Spt. 776; ἴσϑι τοι τὰ σκλήρ' ἄγαν φρονήματα πίπτειν μάλιστα, Soph. Ant. 470; übtr., ταῖς ἐλπίσι πεσεῖν, in seinen Hoffnungen nachlassen, seine Hoffnungen sinken lassen, Pol. 1, 87, 1. – Auch von besiegten Heeren, unterliegen, ὑπ' ἐλασσόνων, Thuc. u. A., wie Her. 7. 18, μεγάλα πεσόντα πρήγματα ὑπὸ ἡσσόνων; auch ὑπὸ Ῥωμαίοις ἔπεσε, Strab. 7, 7, 8; u. übh. zusammenfallen, -stürzen, -sinken, untergehen, δόμον δοκοῠντα πεπτωκέναι, Aesch. Ch. 261, übtr. ἔμοιγε δοκεῖ ἡδονή σοι πεπτωκέναι, Plat. Phil. 22 e. – Auch = durchfallen, mißlingen, τὰ πεπτωκότα, das Mißlungene, auch vom Dichter, dessen Stück durchfällt, Ar. Equ. 538. – 3) vom Fallen der Würfel; ἀεὶ γὰρ εὖ πίπτουσιν οἱ Διὸς κύβοι, Soph. frg.; vgl. Pflugk zu Eur. Hel. 1082; u. übtr., κἀξ ἀγεννήτων ἄρα μῠϑοι καλῶς πίπ τουσιν, Soph. Tr. 62, vgl. Ai. 612; so auch Eur. τὰ μὲν εὖ, τὰ δ' οὐ καλῶς πίπτοντα δέρκομαι βροτῶν, El. 1101; u. vom Loose, ὁ κλῆρος αὐτῷ τῆς αἱρέσεως μἡ ἐν τελευταίαις πίπτοι, Plat. Rep. X, 619 e, vgl. 617 e. Uebh. vom Zufall oder Schicksal, ausfallen, einen Ausgang nehmen, Her. 7, 163. 168. 8, 180; ξυμφοραὶ παντοῖαι πίπτουσαι, Plat. Legg. IV, 709 a; πρὸς τὰ πεπτωκότα τίϑεσϑαι τὰ αὑτοῦ πράγματα, nach den zufälligen Begebnissen, Rep. X, 604 c. – Daher auch zusammenfallen, der Zeit nach zusammentreffen, οἱ χρόνοι οἱ πίπτοντες ὑπὸ τὴν ἡμετέραν ἱστορίαν, Pol. 4, 2, 2, u. ὅσα πέπτωκεν ὑπὸ τὴν ἡμ. ἱστ., 2, 4, 7, was in unsere Geschichte fällt, wie πίπτει εἰς τοὺς ἡμετέρους χρόνους, es fällt in unsere Zeit, vgl. 1, 5, 1, 4, 14, 9; auch οὐδ' ὑπὸ λόγον, πίπτει ἡ ἀδικία, fällt nicht der Berechnung anheim, man kann davon keine Rechenschaft geben, 4, 13, 11; ἑκατὸν καὶ εἴκοσι τάλαντα πρόςοδος ἔπιπτε τῷ δήμῳ, fielen dem Volke als Einkünfte zu, 31, 7, 7; so auch πίπτει τὰ τέλη, die Abgaben kommen ein, sind fällig, Strab.; εἴς τινα, Einem zukommen, S. Emp. adv. log. 1, 275 adv. gramm. 85, bes. aber ὑπό τι, z. B. τὴν αὐτὴν ἀπορίαν, ζήτησιν, adv. phys. 1, 356 log. 2, 347. – [Ι ist in πίπτω schon von Natur lang, Drac. p. 73, 18. 79, 21; vgl. Herm. Eur. Herc. F. 1371.]
-
36 στασιάζω
στασιάζω, intrans., aufstehen und sich empören, in Aufruhr sein; absolut, Ar. Av. 1014; Thuc. 4, 66 u. A.; στασιαζόντων τῶν παράλων καὶ τῶν –, Her. 1, 159; αὖτις ἐπ' ἀλλήλοισιν ἐστασίασαν, 1, 60; – gew. τινί, 4, 160, Xen. An. 2, 5, 28; auch Plat., übertr., ὥςπερ σῶμα νοσῶδες στασιάζει αὐτὸ αὑτῷ, Rep. VIII. 556 c; πρός τινα, ib. a, wie πρὸς τὴν πόλιν, Xen. Hell. 1, 1, 28 u. sonst; Dem. 23, 114 u. Sp., wie Pol. 4. 53, 5; περί τινος, Her. 8, 3. 79, um einer Sache willen, wie Plat. Euthyphr. 8 d; Ggstz ὁμονοεῖν, Rep. I, 352 a; ὡς νοσοῠσι καὶ στασιάζουσιν ἐν ἑαυτοῖς, Dem. 9, 12 u. öfter; ἀλλήλοις, Isocr. 4, 104; Sp., wie Plut. – Auch transit., aufwiegeln, τινά, D. C. 35, 17; dah. pass. ἐστασιασμένον καὶ διάφωνον, S. Emp. adv. log. 1, 346.
-
37 στάθμη
στάθμη (ἵστημι), ἡ, Richtscheit, Richtschnur der Zimmerleute u. Maurer, bes. um Bauholz nach graden Linien zu behauen, ὥςτε στάϑμη δόρυ νήϊον ἐξιϑύνει τέκτονος ἐν παλάμῃσι, Il. 15, 410, u. öfters ἐπὶ στάϑμην ἴϑυνε, z. B. 5, 245, bei welchen Stellen man sowohl an die Setzwage, eine wagerechte Fläche zu bestimmen, denken kann, als an die mit Kreide od. Röthel bestrichene Schnur. mit der die Zimmerleute eine grade Linie vorzeichnen; Xen. Ages. 10, 2 sagt καλὸν εὕρημα ἀνϑρώποις στάϑμη καὶ κανὼν πρὸς τὰ ἀγαϑὰ ἐργάζεσϑαι; πρὸς στάϑμῃ πέτραν τίϑεσϑαι, Plut. de prof virt. sent. p. 242. – Dah. die grade Linie, grade Richtung. u. sprichwörtl. παρὰ στάϑμην, nach der Schnur, genau, nach strengem Recht, Theogn. 534. 939, wie Soph. frg. 421 τέκτονος παρὰ στάϑμην ἰόντος; vgl. auch Eur. παρ' οἵαν ἤλϑ ομεν στάϑμην βίου, Ion 1514; αὐτὸς κατὰ στάϑμην ἐνόησας, du hast es errathen, Theocr. 25, 94; auch ἐπί, κατά, πρὸς στάϑμην; vgl. πατρῴαν πρὸς στάϑμαν ἐβα, Pind. P. 6, 45; von Gesetzen, Υλλίδος στάϑμας ἐν νόμοις 1, 62, u. στάϑμας περισσᾶς ἑλκόμενος 2, 90, wie wir sagen »einen großen Maaßstab anlegen«, vgl. Dissen zur Stelle; auch die Gränze, das Ziel, οἵαν τινὰ ποτὶ στάϑμαν, N. 6, 7, vgl. Dissen. Aber Aesch. Ag. 1015 ὠμοί τε δούλοις πάντα καὶ παρὰ στάϑμην ist = über Gebühr, wider Recht u. Billigkeit. – Λευκὴ στάϑμη, eine nicht bestrichene Schnur, die keinen Strich bezeichnet, dah. τοῖς μὲν λόγοις τοῖς σοῖσιν οὐ τεκμαίρομαι, οὐ μᾶλλον ἢ λευκῷ λίϑῳ λευκὴ στάϑμ η, Soph. frg. 307; u. λευκὴ στ. sprichwörtlich von einem Menschen, der sich für Nichts bestimmt entscheidet, keinen eigenen Willen zeigt, ἀτεχνῶς λευκὴ στάϑμη εἰμὶ πρὸς τοὺς καλούς, Plat. Charm. 154 b. – Das Senkblei, u. bes. das Blei an der Setzwage, VLL. – Auch der Strick, mit welchem bei den Volksversammlungen der Raum umgränzt u. im Theater die Plätze abgetheilt waren; dah. übh. Abgränzung, Gränze. – Δοράτων στάϑμαι, das untere Ende, D. Sic. 17, 35.
-
38 σύν
σύν, altatt. ξύν, das auch bei Ion. u. Dor. und bei Hom. da vorkommt, wo der Vers die Verlängerung der vorhergehenden kurzen Sylbe durch Position erfordert; obwohl in unsern heutigen Texten manche Ungleichheit, bes. in den attischen Schriftstellern sich findet; ξύν ist offenbar die alte Form, aus der σύν u. cum, κοινός u. s. w. hervorgeht.
1) Adverbium, zugleich, zusammen; bes. vom Zusammentreffen zweier oder mehrerer Handlungen in einem Zeitpunkte, Hom. u. A.; von Personen, noc hdazu, außerdem, ἡ ὄρνις αὐχέν' ἀπεκρέμασεν, σὺν δὲ πτερὰ πυκνὰ λίασϑεν, Il. 23, 879; σὺν δ' αὕτως ἐγώ, Soph. Ant. 85; u. so σὺν δέ auch andere Tragiker, z. B. ξὺν δὲ γενοῦ πρὸς ἐχϑρούς, Aesch. Ch. 453; Ag. 752; u. sp. Ep., wie Ap. Rh. 4, 1166 Arat. 967; allesammt, zusammen, Od. 10, 42 u. oft, wo gew. eine Tmesis angenommen wird. Bei Thuc. 3, 13 wird man ξὺν κακῶς ποιεῖν besser in einem Worte schreiben.
2) Präposition mit dem dat., mit; gewöhnlich – a) von Personen, die Gesellschaft, die Begleitung ausdrückend, zugleich mit, sammt, nebst, Hom. u. Folgende überall; – eigentlich gleichstellend, δεῠρό ποτ' ἤλυϑε σὺν Μενελάῳ, mit dem Menelaos, in Begleitung desselben, Il. 3, 206; σὺν ἄλλοις πείσομαι τὸ μόρσιμον, Aesch. Spt. 245; ἓξ ἐμοὶ σὺν ἑβδό μῳ, 264; σὺν παιδί, σὺν γυναικί, Soph. Trach. 256, u. sonst. Doch auch den Andern unterordnend, von Dienern, vom Gefolge, ἀναβᾶσα σὺν ἀμφιπόλοισι, Od. 17, 49; u. bes. von dem begleitenden oder folgenden Kriegsheere, εἰ ξὺν λοχίταις εἴτε καὶ μονοστιβῆ; Aesch. Ch. 757; u. so in Prosa, bes. Xen. u. Sp., Μένων καὶ οἱ σὺν αὐτῷ, und seine Soldaten, Xen. An. 1, 2, 15, vollständig οἱ σὺν αὐτῷ στρατιῶται 2, 6, 14; ἡ σὺν ἐμοὶ στρατιά, 2, 5, 25; Πέρσαι καὶ οἱ σὺν αὐτοῖς, mit ihrem Anhange, den ihnen unterworfenen Völkern, 3, 2, 11; – u. bes. den Begleiter als den Helfer, Beistand bezeichnend, durch dessen Vermittelung man Etwas erreicht oder ausführt, ξὺν σοὶ τὰ Τροίας πεδία πορϑῆσαι, Soph. Phil. 908, u. sonst; dah. σύν τινι στρατεύεσϑαι, als Bundesgenosse, Xen. An. 7, 3, 10; u. so bes. unter dem schützenden Geleit, unter Beistand eines Gottes, Μενέλαος ἐνίκησε σὺν Ἀϑήνῃ, Il. 3, 439. 10, 290; σὺν γὰρ ϑεῷ εἰλήλουϑμεν, 9, 49, wie auch wir sagen »mit Gott«, nach seinem Willen und unter seinem Schutze; σύν γε ϑεοῖσιν, 21, 430, vgl. 11, 792. 15, 403. 20, 192 Od. 8, 493. 13, 391. 16, 260; σὺν ϑεῷ, σὺν ϑεοῖς, Pind. N. 8, 17 Ol. 8, 14; u. so Tragg. u. in Prosa überall; vgl. noch Ἀρτέμιδος εὐνοίαισι σύν τ' ἄλλοις ϑεοῖς Aesch. Spt. 432; τάχ' ἂν γενοίμεϑ' αὐτοῠ σὺν ϑεῷ σωτήριοι, Soph. Ai. 766; σὺν ϑεῷ εἰρήσεται, Eur. Med. 625, wie Ar. Plut. 115 u. in Prosa öfter; vgl. νῠν δὲ σὺν ϑεοῖς εἰπεῖν, Dem. 29, 1, ein Ausdruck der Bescheidenheit; σὺν ἡμῖν οἱ ϑεοί, Xen. Cyr. 7, 5, 77, sie sind auf unserer Seite, für uns; u. so σύν τινι γίγνεσϑαι oder εἶναι, auf Jem. Seite treten, von seiner Partei sein, ἐξέπεσον αἱ ψῆφοι καὶ ἐγένοντο πᾶσαι σὺν Κριτοβούλῳ Conv. 6, 10, alle Stimmen waren für den, zu Gunsten des Krklobulus; σὺν τοῖς Ἕλλησι μᾶλλον ἢ σὺν τῷ βαρβάρῳ εἶναι, Hell. 3, 1, 18, der auch μάχεσϑαι σύν τινι, »in Gemeinschaft mit Jem.« sagt, während bei Soph. ὁ σὺν γυναιξὶ τὰς μάχας ποιούμενος, El. 294, heißt »der gegen Weiber kämpft«. – b) bes. bei Dichtern auch oft von Sachen, mit denen Einer ausgerüstet, versehen ist, von begleitenden Umständen einer Handlung, wo gew. eine lebhaftere, fast personificirende Hervorhebung dieser Dinge nicht zu verkennen ist, aber doch auch in manchen Abstufungen der Gebrauch sich bis zu dem vom dat. instrumentalis nicht mehr zu Unterscheidenden abstumpft; τὰ Πέργαμα ξὺν τοῖςδε τόξοις πέρσας, Soph. Phil. 1319, ist noch = unterstützt von diesem Bogen, der als die Entscheidung herbeiführend angesehen wird; σὺν ἵπποισιν καὶ ὄχεσφιν, Il. 5, 219; σὺν τεύχεσιν, 3, 29 u. oft, mit den Waffen; σὺν δουρί, 15, 541, ἔγχεϊ, 20, 493; auch bei den Tragg. häufig von der Bewaffnung, σοῠσϑε σὺν παντευχίᾳ, Aesch. Spt. 31; ξύν ϑ' ἱπποκόμοις κορύϑεσσιν, Soph. Ant. 116; ἀεικεῖ σὺν στολᾷ, El. 184; σὺν οἷς (ὃπλοις) τὰ κάλ λιστ' ἐξέπραξα, Eur. Herc. F. 1303; auch in Prosa einzeln, σὺν ὅπλοις, Xen. Cyr. 3, 3, 54; auch σὺν μαχαίρᾳ μάχεσϑαι, 2, 1, 21. – Damit sind zu vergleichen : σὺν βοῇ παρίσταται, Aesch. Spt. 469; δόμους ἑλόντες σὺν ἀλκᾷ, 877; πλοῠτον ἐκτήσω σὺν αἰχμῇ, Pers. 741; ἐλϑεῖν δ' Ὀρέστην δεῠρο σὺν τύχῃ τινὶ κατεύχομαι, Ch. 136; μαινομένᾳ ξὺν ὁρμᾷ βακχεύων, Soph. Ant. 135; – Hom. braucht es Od. 24, 193 sogar von geistiger Eigenschaft, ἦ ἄρα σὺν μεγάλῃ ἀρετῇ ἐκτήσω ἄκοιτιν, eine Frau mit großer Tugend. – In ἄγγελος ἦλϑε σὺν ἀγγελίῃ, Il. 2, 287, ἄνεμος σὺν λαίλαπι πολλῇ, 17, 57, ξὺν Βορέῃ ϑύελλαι, 15, 26, tritt mehr die Begleitung hervor. – c) zuweilen auch von den nothwendigen Folgen oder Wirkungen, σὺν μεγάλῳ ἀποτῖσαι, mit großen Kosten, schwer abbüßen, Il. 4, 161; σὺν δημοσίῳ κακῷ, so daß Schaden des ganzen Volkes die Folge ist, zum Schaden, Theogn. 50; σὺν τῷ σῷ ἀγαϑῷ ἢ σὺν τῇ σῇ ζημίᾳ τὰς τιμωρίας ποιεῖσϑαι, Xen. Cyr. 3, 1, 15; u. ähnl. σὺν μιάσματι, zur Besudelung gereichend, Soph. Ant. 172; σὺν κακῷ μέτει πάλιν, El. 422; σὺν τοῖς φιλτάτοις, mit Aufopferung des Liebsten, Plat. Gorg. 513 a. – Eben so zur Bezeichnung der Uebereinstimmung, gemäß, nach, σὺν τῷ νόμῳ, Plat. Legg. XI, 927 a, mit, gemäß den Gesetzen; Xen. Cyr. 1, 3, 17; σὺν τῷ δικαίῳ, 8, 2, 23 An. 2, 6, 18 u. sonst, der Gerechtigkeit entsprechend, gerecht; ὡς ἑκάστους σὺν τῇ ἀξίᾳ ἐτίμησεν, Arr. An. 2, 12; u. so in Umschreibung eines adv. übergehend, σὺν σπουδῇ ταχύς, Soph. Phil. 1207, σὺν τάχει μολών, schnell, 860; σὺν τῷ καλῷ, auf eine edle Weise, u. ä., vgl. Jacobs Philostr. imagg. p. 615.
Zuweilen steht σύν seinem Casus nach, bei Epikern, wie Il. 10, 19 Od. 9, 332. 15, 410.
In der Zusammensetzung bedeutet es – 1) gewöhnlich mit, zusammen, zugleich, gemeinsam; von mehrern zu gleicher Zeit geschehenden Handlungen od. von gemeinschaftlicher Thätigkeit Mehrerer bei einer Handlung, dah. auch Uebereinstimmung und Theilnahme. Bei trans. Verbis kann die Präposition sowohl auf das Subject, als auf das Object bezogen werden, συγκτείνειν z. B. kann heißen »Einen und zugleich Andere tödten«, und auch »Anderen helfen Einen zu tödten«. – 2) Vollendung einer Handlung, ganz, durchaus, συμπληρόω, συντέμνω. – 3) bei Zahlwörtern ist es distributiv, σὺν δύο, je zwei.
-
39 σεβίζω
σεβίζω, = σεβάζομαι, bes. verehren, bewundern; Pind. πόλιν, P. 5, 75; u. pass., σεβιζόμενοι ἐν ϑυσίαισι, I. 4, 29; u. Tragg.: ἥκω σεβίζων σὸν κράτος, Aesch. Ag. 249; Eum. 12; εἰ ϑέμις καὶ σὲ λι ταῖς σεβίζειν, Αἰδωνεῠ, Soph. O. C. 1554; ϑεοὺς τιμαῖς, O. C. 1011; auch τὲν εὐσεβίαν σεβίσασα, Ant. 934; oft Eur., z. B. εἰ σὸς πόσις καινὰ λέχη σεβίζει, Med. 155; εὐχαῖς ϑεούς, El. 196; Ar. Th. 106. 674; einzeln bei Sp., wie Luc. astrolog. 7; τινά τινος, Einen um einer Sache willen, Eur. El. 989. – Eben so auch im med., τοὺς ἀμφὶ Νεῖλον δαίμονας σεβίζομαι, Aesch. Suppl. 900; σεβίζου δ' ἱκέτας σέϑεν, 795; Ch. 899; auch σεβισϑείς ist wohl so activ zu nehmen bei Soph. O. C. 642.
-
40 τύραννος
τύραννος, ὁ, auch ἡ (dor. statt κοίρανος, von κῦρος, κύριος, erst zu Archilochus Zeit aufgekommen, s. τυραννίς), eigtl. Herr, Gebieter, gew. Herrscher, und zwar unbeschränkter, durch kein Gesetz u. keine Verfassung gezügelter Herrscher; auch überte. von den Göttern, H. h. 7, 5, Ar. Nub. 564; ὁ τῶν ϑεῶν τύραννος Aesch. Prom. 738, u. öfter vom Zeus; ὡς δὴ σύ μοι τύραννος Ἀργείων ἔσῃ, Ag. 1616; λαγέταν τύραννον, Pind. P. 3, 85; u. geradezu König, Soph. O. R. 514 u. öfter; πρέπει γὰρ ὡς τύραννος εἰςορᾶν, El. 654. – Bes. derjenige, der sich in einem freien Staate wider die Gesetze u. gegen den Willen des Volkes die Herrschaft anmaßt, ein revolutionärer, willkührlicher Alleinherrscher; so daß mit dem Worte ursprünglich mehr das ungesetzliche Erlangen der Herrschaft, als die Art der Verwaltung bezeichnet wird; also nicht, wie es bei Neuern gew. gebraucht wird, ein Wütherich; denn z. B. der milde Peisistratos heißt so, weil er, ohne daß das Volk ihm die Gewalt übertragen, die Alleinherrschaft sich angemaßt hat; weil aber das widerrechtlich Angemaßte dem freien Volke an sich schon lästig war, und gew. nur durch fortgesetzte Gewaltthätigkeit behauptet werden konnte, erhält der Name früh eine gehässige Nebenbdtg; so bei Plat. gew., ὅπου τύραννός ἐστιν ἄρχων ἄγριος καὶ ἀπαίδευτος, Gorg. 510 b; vgl. bes. Polit. 301 c, ὅταν μήτε κατὰ νόμους μήτε κατὰ ἔϑη πράττῃ τις εἷς ἄρχων, μῶν οὐ τότε τὸν τοιοῦτον τύραννον κλητέον; Xen. Mem. 4, 6, 12. – Adj., herrisch, gebieterisch, nach Tyrannenart; τύραννα δρᾶν, Soph. O. R. 588; ἡ τύραννος κόρη, Eur. Med. 1122, u. öfter; τύραννα σκῆπτρα, Aesch. Prom. 263; καὶ ζῇ τύραννον σχῆμ' ἔχων, Soph. Ant. 1154; δῶμα, Eur. Hipp. 843; τύραννος πόλις, Thuc. 1, 124. 188, u. sonst noch einzeln in Prosa.
См. также в других словарях:
Willen — Willen … Deutsch Wörterbuch
Willen — is a district of Milton Keynes, England and is also one of the ancient villages of Buckinghamshire to have been included in the designated area of the New City in the 1960s. The original village is now a small but important part of the larger… … Wikipedia
Willen — steht für Wille, ein die Handlungen bestimmendes Streben Willen (Wittmund) ein Ortsteil der Stadt Wittmund Willen (Milton Keynes) ein Distrikt von Milton Keynes, England Siehe auch: Wiktionary: Willen – Bedeutungserklärungen,… … Deutsch Wikipedia
Willén — ist der Familienname folgender Personen: Liselott Willén (* 1972), schwedische Krimi Schriftstellerin Niklas Willén (* 1961), schwedischer Dirigent Siehe auch: Willen Diese Seite ist eine … Deutsch Wikipedia
willen — Präp. (Aufbaustufe) mit Rücksicht auf jmdn. oder etw. Beispiel: Wir haben das um des lieben Friedens willen getan … Extremes Deutsch
willen — willen:um...w.:⇨wegen(1) … Das Wörterbuch der Synonyme
willen — wil|len [ vɪlən]: in der Wendung um … willen: jmdm., einer Sache zuliebe; mit Rücksicht auf jmdn., eine Sache; im Interesse einer Person, Sache: um ihrer Kinder willen haben sie auf vieles verzichtet; um des lieben Friedens willen hat sie sich… … Universal-Lexikon
willen — wịl|len {{link}}K 70{{/link}}: um ... willen, um Gottes willen, um seiner selbst willen, um meinet , deinet , dessent , derent , seinet , ihret , unsert , euretwillen … Die deutsche Rechtschreibung
willen — wịl·len Präp; mit Gen; nur in (um) jemandes / etwas (Gen) willen geschr; jemandem, einer Sache zuliebe: Tu es um unserer Freundschaft willen … Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache
Willen — Der Mensch hat freien Willen das heißt, er kann einwilligen ins Notwendige! «Christian Friedrich Hebbel» Jedem Vorhaben ist ein Stück kreatürlicher Lust eingegeben, ohne die dem Willen keine Flügel wachsen. «Hans Kasper, Verlust» Wenn der Mensch… … Zitate - Herkunft und Themen
willen — 1. adj willing, desirous; 2. see wyllen see dolwillen … Old to modern English dictionary