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101 ἈΓἈθός
ἈΓἈθός, ή, όν (eines Stammes mit ἄγαμαι, ἄγαν, eigtl. der Bewunderung werth, wie schon Herodian. bei Orion v. ἄγαμαι, ἀγαστός, vgl. Plat. Crat. 412 c), gut, tüchtigin seiner Art; die nähere Bestimmung giebt theils a) das subst., zu dem es gesetzt ist, στρατιώτης, tapferer Soldat, αὐλητής, γεωργός, διδάσκαλος, ἰατρός, tüchtiger Landmann u. s. w., die ihre Sache verstehen (Ggstz φαῦλος), ὠνητής, ein guter Käufer, der nicht feilscht, Xen. Oec. 2, 3 u. a.; auch bei Sachen: γῆ, fruchtbares Land, δαίς, tüchtiges, reichbesetztes Mal, δένδρον u. s. w. Hom. Odyss. 9, 27 sagt von Ithaka αὐτὴ – τρηχεῖ', ἀλλ' ἀγαϑὴ κουροτρόφος, und 13, 246 αἰγίβοτος δ'ἀγαϑὴ καὶ βούβοτος. – b) ein dazu tretender acc., Hom. oft βοὴν ἀγαϑός, tüchtig im Schreien; βίην ἀγ., Il. 6, 478, u. so fort überall, z. B. γνώμην ἀγαϑός Hopk. C. R. 687; u. bes. Plat., τέ-χνην, τὰ πολεμικά, τὰ πολιτικά u. a.; οἱ τί ἀγαϑοί, worin tüchtig? Alc. I, 124 e. Seltener der dat., wie Xen. Oec. 4, 15. – c) ein infinitivus, χώρη ἐκφέρειν καρπὸν ἀγαϑή Her. 1, 193; ἀγ. λέγειν καὶ πράττειν Xen. Mem. 2, 6, 14; Pl. u. a. – d) eine praeposit., πρός τι, z. B. Plat. Rep. III, 407 e; Xen. Mem. 4, 6, 10; Plut.; – εἰς πόλεμον Plat. Ren. V, 462 a; Xen. Cyr. 1, 9, 14, u. a.; – περὶ τὴν ἀρετήν Cvn. 12, 21; περὶ τὸ πλῆϑος Lys. 13, 2; – ἔν τινι, Hom. Iliad. 13, 314 ἀγαϑὸς δὲ καὶ ἐν σταδίῃ ὑσμίνῃ; Plut. Ponl. 17. – e) ein advb, Hom. Iliad. 3, 237 Odyss. 11, 300 πὺξ ἀγαϑὸν Πολυδεύκεα. – Besonders wird damit in den älteren Zeiten die Tüchtigkeit des Mannes zum Kampfe bezeichnet, also tapfer, muthig, im Ggstz von κακός, feig. Diese bei Hom. häufige Bdtg findet sich auch bei Thuc., Xen., Plut., wo vom Kriege die Rede ist. Der tapfere Mann hat aber bes. Anspruch auf Auszeichnung im Staat und wird reich durch Beute, daher bei Hom. ἀγαϑός, reich, vornehm, den Armen, χέρηες, Odyss. 15, 324, entgegensteht, u. Iliad. 13, 664 ἀφνειός τ' ἀγαϑός τε, euch αἵμα-τός εἰς ἀγαϑοῖο Od. 4, 611, πατρὸς ἀγαϑοῖο Il. 21, 109, auf Adel des Geschlechts gehen, worauf ursprünglich auch die Formel ἀγαϑοὶ ἐξ ἀγαϑῶν zu beziehen. Daher ἀγαϑοί die Vornehmen, Aristokraten, opimates. S. Welcker zu Theoan. p. XXI ff. So Pind. ἀγαϑοῖς ὁμι-λεῖν P. 2, 96; Eur. vrbdt πατρὸς ἐσϑλοῦ κἀγαϑοῦ Heracl. 299; πατέρων ἀγαϑῶν ἐγένου Troad. 1251; vgl. Andr. 768; so flehen καλοὶ κἀγαϑοί dem δῆμος gegenüber, Thuc. 8, 48; neben εὐγενεῖς Aristo Ph. Ran, 718; neben πλούσιοι Plat. Rep. VIII, 569 a; neben γνώριμοι Arist. Pol. IV, 8, 2; zwischen βασιλεῖς und δῆμος II, 6, 15. Erst bei den Attikern und durch die Philosophen wird es ausschließlich auf Sittlichkeit und Tugend angewendet, so daß der durch Sokrates bes. üblich gewordene Ausdruck καλὸς κἀγαϑός den durchaus Guten, den Ehrenmann u. τὸ ἀγαϑόν bei Plat. u. bes. Arist. den Begriff des Guten im Ggstz der einzelnen ἀγαϑά bezeichnet. – Das neutr. hat sehr oft die Bdtg des Zuträglichen, Rützlichen, z. B. ἀγαϑόν ἐστι, mit dem inf., Hom. Iliad. 7, 282. 293 ἀγαϑὸν καὶ νυκτὶ πιϑέσϑαι; – ἀγαϑόν τινι, einem nützlich, und persönlich construirt Hom. Od. 17, 347 αἰδὼς δ'οὐκ ἀγαϑὴ κεχρημένῳ ἀνδρὶ παρεῖναι, vs. 352 αἰδῶ δ'οὐκ ἀγαϑήν φησ' ἔμμεναι ἀνδρὶ προΐκτῃ. So Xen. Cyn. 13, 17; βοτάνη ἀγαϑὴ τοῖς ποιμνίοις Plut. Symp. 3, 1 a. E.; – c. aen., πυρετοῦ, gegen das Fieber, Xen. Mem. 3, 8, 2 u. öfter; aber τίνος ἦν ἀγαϑόν; wem war es gut? Plut. def. or. 8; – πρός τι, Theophr.; – ἐν ἡδοναῖς ἀγαϑόν Plut. de fort. Rom. 1. p. 301; – ἐπ' ἀγαϑῷ, zum Guten, zu Nutz u. Frommen, Thuc. 5, 27. Häufig mit dem gen., ἐπ' ἀγαϑῷ τινι καὶ ὠφελείᾳ τῶν σωμάτων Plat. Polit. 293 b; ἐπ' οὐδενὶ ἀγαϑῷ τῆς Ἑλλάδος Xen. Hell. 5, 2, 25; vgl. Cyr. 7, 4, 2 ( Arist. ἐπ' ἀγαϑῷ τοῖς πολίταις Ran. 1487); – ἐπ' ἀγαϑοῖς Hell. 6, 5, 33. – Bei Hom. εἰς ἀγαϑόν, εἰς ἀγαϑά, zum Guten, Iliad. 9, 102 εἰπεῖν εἰς ἀγαϑόν; Iliad. 23, 365 πατὴρ δέ οἱ ἄγχι παραστάς | μυϑεῖτ' εἰς ἀγαϑὰ φρονέων νοέοντι καὶ αὐτῷ. – Daher τὸ ἀγαϑόν und plur., Vortheil, Nutzen, εἰς συμφορὰν γὰρ ἀντὶ τἀγαϑοῦ φέρει Eur. Hel. 311; Rhes. 318; im Kriege Beute, oft Xen.; ἀγαϑὰ πράγματα, Glück, Thuc. 3, 82. Bei Her. 2, 172. 3, 135 Kostbarkeiten. Dahin gehören die Verbindungen: ἀγαϑὸν ποιεῖν τινα, ἀγαϑὰ ποιεῖν καὶ παϑεῖν, πολλὰ ἀγαϑὰ γένοιτό σοι, z. B. Ar. Eccl. 1667; ἔργον ἀγαϑόν, Wohlthat, Xen. Aaes. 8, 1; ἀγαϑὰ φρονέων bei Hom. wohlmeinend, doch Il. 6, 162 rechtschaffen denkend. Uebh. sind ἀγαϑά wieder einzelne dem jedesmaligen subj, bes. erfreuliche Dinge, z. B. Leckerbissen, Hom. Od. 14, 441 ὅττι με τοῖον ἐόντ' ἀγαϑοῖσι γεραίρεις; Ar. Ach. 873. 982; sprüchw. τὸ Πλάτωνος ἀγαϑόν, com. bei D. L. 3, 22 u. Stob. 68, 6. – Häufig ist bei den Attikern die Anrede ὦ'γαϑέ, die oft ironisch bei einem versteckten Tadel gebraucht wird, Plat.; bei Is. 3, 76 folgt sogar der plur. – Bei Tragikern oft ἁγαϑοί mit langer erster Sylbe für οἱ ἀγ. Der compar. ἀγαϑώτερος u. superl. ἀγαϑώτατος findet sich bei Sp., wie D. Sic. 16, 85, u. ist unklassisch, vgl. Lob. Phryn. 93. Dafür ἀμείνων, ἀρείων, βελτίων, κρείσσων, λωΐων, – ἄριστος, βέλτιστος, κράτιστος, λώϊστος, d. m. s. adv. ἀγαϑῶς ist selten und nur bei Sp.
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102 ἐπι-στολή
ἐπι-στολή, ἡ (das durch einen Boten Uebersandte), Nachricht, Auftrag, Befehl, gew. im plur., σοὶ δὲ χρὴ μέλειν ἐπιστολάς, ἅς σοι πατὴρ ἐφεῖτο Aesch. Prom. 3; λόγων Soph. Tr. 493; φέρειν Ai. 768; ἄγω σε Πενϑέως ἐπιστολαῖς Eur. Bacch. 442; ἔλεγε ταῦτα ἐξ ἐπιστολῆς Δημαρήτου, im Auftrage, Her. 6, 50; κατὰ ἐπιστολὰς τὰς τοῠ Ποσειδῶνος Plat. Critia. 119 c; Folgde. – Der Brief, auch oft im plur., Eur. I. A. 111. 314; Thuc. 4, 50; Plat. Epist. oft; τὴν ἐπιστολὴν ἀποδόντες Thuc. 7, 10; διαπέμπειν 1, 129; λύειν, erbrechen, 1, 132; αἱ ἐπιστολαὶ ἧκον 8, 51; ἐλϑεῖν, δφικνεῖσϑαι, ibd. 33. 45; so Folgde.
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103 ἐργύριον
ἐργύριον, τό, der Form nach dim. von ἄργυρος, ursprünglich kleine Silbermünzen, so im plur. Plat. Legg. V, 742 d u. sonst; übh. gemünztes Silber, im Ggstz von ἄργυρος; Geld, Her. 3, 13; Xen. Cyr. 3, 1, 33 χρήματα – εἰς ἀργύριον λογισϑέντα, τάλαντα τριςχίλια; öfter bei Plat. – Im plur. = ἀργυρεῖα v. l. Xen. Mem. 2, 5, 2.
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104 ἐλεγεῖον
ἐλεγεῖον, τό, eigentl. adj., sc. μέτρον od. ähnl., – a) Pentameter; Critia. frg. 3; Plut. music. 28; Choerobosc. in B. A. 1383 u. a. Gramm. Nach Draco p. 161 τὸ ἐλεγεῖον σύγκειται ἐκ δύο δακτυλικῶν πενϑημιμερῶν; vgl. Hephaest. p. 92. – b) Distichon; im sing., Thuc. 1, 132 Plat. Hipparch. 228 d; gew. im plur., mehrere zu einem Ganzen verbundene Distichen (nach Hephaest. ἑξαμέτρου πρὸς πεντάμετρον κοινωνία), Rep. II, 368 a u. Folgde; der plur. von einem Distichon, Dem. 59, 98. Den sing. brauchen Strab., Dion. Hal. 1, 49, D. Sic. 11, 14, Plut. Themist. 8 u. a. Sp. für mehrere Distichen. Erst bei Sp. = Klagelied, Paus. 10, 7, 6 Luc. Tim. 46. – c) weil das Distichon das gewöhnliche Metrum zu Inschriften, bes. auf Grabmälern war, Lycurg. 142, übh. = poetische Inschrift, auch in Hexametern, Sp., wie Herod. vit. Hom. 36.
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105 ὑπ-ηρεσία
ὑπ-ηρεσία, ἡ, eigtl. der Dienst der Ruderer u. Matrosen; – im plur. αἱ ὑπηρεσίαι, die Gesammtheit der Matrosen, die Schiffsmannschaft, Thuc. 6, 31; κυβερνήτας ἔχομεν πολίτας καὶ τὴν ἄλλην ὑπηρεσίαν 1, 143; ταῖς ναυσίν 8, 1; καὶ πληρώματα Lys. 21, 10; Isocr. 4, 142; ὑπηρεσίαν μισϑοῦσϑαι Dem. 50, 7; ναῠς ταῖς ὑπηρεσίαις ἐξηρτυμένη Pol. 1, 25, 3, vgl. 5, 109, 1. – Uebh. jede schwere Handlangerarbeit, mühsamer Dienst, u. allgem. jede Dienstleistung, ἰατρική Plat. Legg. XII, 961 e; τίς αὕτη ἡ ὑπηρεσία ἐστὶ ϑεοῖς Euthyphr. 14 d, vgl. τὴν ἐμὴν τῷ ϑεῷ ὑπηρεσίαν Apol. 30 a; – u. im plur. die ganze dienende Menschenklasse, in Athen auch die untergeordneten Staatsdienste, welche für Lohn verwaltet wurden, im Ggstz der unbesoldeten ἀρχαί, s. Böckh Ath. Staatshh. I p. 257; so ὑπηρεσιῶν ἑκάσταις τῶν ἀρχῶν καταστάσεις Plat. Legg. VII, 956 e.
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106 ἑαυτοῦ
ἑαυτοῦ, ἑαυτῆς, οῦ, ion. ἑωυτοῦ, att. zsgz. αὑτοῦ, pron. reflex. der dritten Person, seiner selbst, sich selbst; ἑαυτὸν σφάττειν, Her. u. Att.; nicht selten findet sich bes. bei Sp. dafür auch αὐτοῠ. Bei Hom. immer getrennt ἕο αὐτοῠ u. s. w. Ueber die Verbindungen ἀφ' ἑαυτοῠ, ἐφ' ἑαυτοῦ, καϑ' ἑαυτόν u. ähnliche s. die Präpositionen. Daß im Attischen der gen. ἑαυτοῦ, ἑαυτῶν für das Pronomen possessivum der dritten Person gebraucht wird, wo sich dies auf das Subject des Satzes bezieht, lehrt die Grammatik. Zu bemerken ist 1) daß die Griechen, wenn das subj. scharf bestimmt ist, ἑαυτοῦ auch für die erste u. zweite Person des reflexivi gebrauchen. Dies ist bei Attikern, bes. im plur. nicht eben selten, wobei nach Herm. zu Soph. O. R. 707 u. Ar. Nubb. 1459 gewöhnlich der Gegensatz der Personen mehr hervorgehoben wird; zunächst scheint die kürzere Form für den Plural die Veranlassung zu diesem Gebrauch gewesen, für welchen allein Apollon. de Syntax. III, 2, 3 ihn gelten läßt, ἑαυτοὺς ὑβρίσαμεν, nicht ἑαυτὸν ὕβρισας; vgl. Bernhardy Synt. p. 272, der von Xen u. Isocrat. den Gebrauch im sing. beginnen läßt; δεῖ δέ με καὶ ὑπὲρ Λυκίνου ἀπολογήσασϑαι, ἀλλ' οὐχ ὑπὲρ αὑτοῦ μόνον Antipho 5, 60; ἃ τοῖς αὑτοῦ παισὶν ἂν συμβουλεύσειας, τούτοις αὐτὸς ἐμμένειν ἀξί. ου Isocr. 2, 38; παρέλιπον οἰκετῶν εἶναι στάσιν ἔνδον παρ' ἑαυτῷ Men. bei Schol. Il. 21, 389; εἰς πέλαγος ἑαυτὸν ἐμβαλεῖς γὰρ πραγμάτων id. Ath. XIII, 559 d; γυμνοῠϑ' αὑτοὺς ϑᾶττον ἅπαντες Alexis ib. X, 417 e. – 2) daß der plur. für ἀλλήλων, ἀλλήλοις steht, Her. 3, 49 u. öfter bei den Attikern, z. B. Thuc. 4, 25; Xen. Mem. 2, 7, 12. 3, 5, 16; πρὸς αὑτὰς πολλὰ λαλούσας Antiphan. Ath. X, 450 e; vgl. Heind. Plat. Lys. 215 b Parm. 133 b.
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107 ἕκαστος
ἕκαστος, jeder, bes. jeder Einzelne, im Gegensatz einer Vielheit oder Gesammtheit; jeder Einzelne in seiner besonderen Beziehung, in welchem Falle auch der plur. steht, wie ῥᾳδίως ἕκαστοι τὴν ἑαυτῶν ἀπολείποντες Thuc. 1, 2. Bei Hom. steht es gew. als Apposition in gleichem Casus mit dem allgemeinen Begriff, Τρῶας ἕκαστον ὑπήλυϑε τρόμος, jeden Troer, Il. 7, 215: ὐμμι κακὸν πέμπει ἑκάστῳ, euch u. zwar einem Jeden, 15, 109; γυναῖκες ἐϑαύμαζον ἑκάστη 18, 496; αὐτὰ ἕκαστα ἔλεγον Her. 5, 13; Thuc. 6, 93 u. A.; sonst steht im Attischen in diesem Fall der Genitiv, ἑκάστη τῶν ἐπιστημῶν, τῶν τεχνῶν, Plat. Parm. 134 a Rep. I, 341 d. Doch Hdn. 4, 13, 16 καὶ οἱ μὲν ἕκαστος εἰς τὰς στέγας ἐπανῄεσαν. – Das Verbum steht oft im plur. dabei; τῶν πάντων οἱ ἕκαστος ὄϊν δώσουσι μέλαιναν Il. 10, 215; ἔμενον ἐν τῇ ἑωυτοῦ τάξι ἕκαστος Her. 3, 158; 7, 144; καϑ' ὅσον ἐδύναντο ἕκαστος Plat. Prot. 327 e; οἱ ἄλλοι πάντες δημιουργοὶ βλέποντες πρὸς τὸ ἑαυτῶν ἔργον ἕκαστος Gorg. 503 e; ὅ, τι ἕκαστος ἐπίστασϑε Xen. Conv. 3, 3; ὅπη ἐδύναντο ἕκαστος An. 4, 2, 12; auch so, daß auf ein ἕκαστος sich κατὰ τὴν αὐτῶν οὐσίαν bezieht, Plat. Phileb. 48 e. – Gew. steht das subst. dabei ohne Artikel; hat das subst. den Artikel, so steht ἕκαστος entweder nach, oft in der Bdtg. jedesmalig, τὸν δήμαρχον ἕκαστον Her. 3, 6; τῆς ἡμέρας ἑκάστης Thuc. 5, 47; εἰς τὸ ἔργον ἕκαστον Plat. Crat. 389 c; Rep. I, 339 c; oder vor, wo sich der Artikel auf eine folgende Bestimmung bezieht, ἐξ ἑκάστων τῶν πόλεων, δι' ὧν ἐξέρχεται Prot. 315 a; oder wo das Einzelne hervorgehoben wird, ἑκάστη ἡ ἐπιστήμη Parm. 134 a; ἕκαστον τὸ ἔϑνος Xen. An. 1, 8, 9. – Ὅστις ἕκαστος, jeder welcher, Hes. Th. 459; vgl. Plat. Legg. VII, 799 a; – εἷς ἕκαστος, s. εἷς; – αὐτὸς ἕκαστος, selbst jeder, Her. u. a., bes. αὐτὰ ἕκαστα, alles u. jedes, φράζειν, λέγειν, Aesch. Prom. 952 Her. 5, 13, vgl. αὐϑέκαστος; – ἕκαστός τις, ein jeder, Pind. N. 4, 92; Soph. Ant. 262; Thuc. 9, 31; – καϑ' ἕκαστον, einzeln für sich, wie ὡς ἕκαστος, jeder für sich, Thuc. 5, 4 u. oft bei Attikern. – Erst bei Sp. für ἑκάτερος, Dion. Hal. 3, 2. 6, 42.
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108 ὠδίς
ὠδίς, ῖνος, ἡ, 1) der Geburtsschmerz, gew. im plur., Geburtswehen; Il. 11, 271; H. h. Apoll. 92; Pind.; Tragg., z. B. αἱ δι' ὠδίνων γοναί Eur. Phoen. 358; dah. das Gebären, die Geburt, Plat., im eigtl. Sinn u. öfters übertragen. – Auch das unter Schmerzen Geborene, ἔϑυσεν αὑτοῦ παῖδα, φιλτάτην ἐμοὶ ὠδῖνα Aesch. Ag. 1392; Eur. I. T. 1102 u. öfter; die Söhne, im plur., Leon. Al. 16 (VII, 549); μυϑεύεται ἡ Λητὼ τὰς ὠδῖνας ἀποϑέσϑαι τοῦ τε Ἀπόλλωνος καὶ τῆς Ἀρτέμιδος Strab. 10, 5,2; ἁπαλὴ ὠδὶς ὄρνιϑος, das Ei, Nic. Al. 165; ϑαλάσσης, Aphrodite, Ep. ad. 63 (IX, 386). – Uebh. alles mit Anstrengung Hervorgebrachte, ὠδὶς μελίσσης, Honig, Nonn.; auch von des Geistes Arbeit, Himer. – 2) jeder heftige Schmerz, z. B. der Mutterliebe, Bian. 7 (IX, 259); πάρεστι δ' ὠδὶς καὶ φρενῶν καταφϑορά Aesch. Ch. 209; φιλεῖ ὠδῖνα τίκτειν νὺξ κυβερνήτῃ σοφῷ Suppl. 751; πλὴν ἐμοὶ πικρὰς ὠδῖνας αὐτοῦ προςβαλὼν ἀποίχεται Soph. Trach. 42.
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109 ἡνία
ἡνία, ἡ, bei Hom. immer, wie Hes. ge. 95 u. sp. Ep., auch Pind. P. 4, 18 I. 1, 15, im plur. τὰ ἡνία, Zügel; sowohl bei Reit-, als bei Wagenpferden; ἡνία λάζετο χερσί Od. 3, 483; Νέστορα δ' ἐκ χειρῶν φύγον ἡνία Il. 8, 137; τεῖναν ἡνία σιγαλόεντα 5, 266; vom Zaum oder Gebiß, χαλινός, unterschieden, 19, 394; περιλαβὼν ταῖς ἡνίαις τὸν χαλινόν Plut. Alex. 6; ἀκηράτοις ἁνίαις Pind. P. 5, 45; ἐν ἡνίαισιν εἶχεν εὔαρκτον στόμα Aesch. Pers. 189; πρὸς ἡνίας μάχῃ, gegen den Zügel kämpfen, in den Zügel beißen, Prom. 1012; ἐπίσχων χρυσόνωτον ἡνίαν Soph. Ai. 834; ἡνίας χεροῖν ἔσεισαν El. 702; λύων ἡνίαν ἀριστεράν 733; μάρπτει χερσὶν ἡνίας Eur. Hipp. 1188; übertr., δυοῖν γυναικοῖν ἄνδρ' ἕν' ἔχειν ἡνίας Androm. 178; Ar. sagt auch ἡνίαι πόλεως, τῆς Πυκνός, Eccl. 466 Equ. 1 105; Plat. öfter im plur., ἡνίας εἰς τοὐπίσω ἑλκύσαι Phaedr. 254 c, ἐφεῖ. ναι καὶ χαλάσαι τὰς ἡνίας τοῖς λόγοις, die Zügel anlegen, anziehen u. nachlassen, Prot. 338 a, καὶ χαλινός Rep. X, 601 c; Folgde oft übertr. für Lenkung, Regierung, Gewalt, τῷ δήμῳ τὰς ἡνίας ἀνείς Plut. Pericl. 11, ihm den Zügel schießen lassend; ἐνεδίδου τοῖς βουλήμασι τὰς ἡνίας D. Hal. 7, 35; παρ' ἡνίαν ποιεῖν, ungehorsam, unfolgsam sein, Philostr. Imagg. 2, 18; – ἀφ' ἡνίας u. ἐφ' ἡνίαν, von der Rechten nach der Linken, Polyaen. 4, 3, 21; vgl. Plut. Harc. 6. – Allgemeiner, lederner Riemen, Schuhriemen, χάλα συνάπτους ἡνίας Λακωνικάς Ar. Eccl. 508, Schol. τὰς συναπτούσας καὶ δε-σμούσας τὰ ὑποδήματα.
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110 ἦθος
ἦθος, τό (vgl. ἔϑος), 1) der gewohnte Aufenthalt, Wohnsitz, Wohnort, wohl nur im plur., eigtl. ion., s. Greg. Cor. p. 494; bei Hom. von Thieren, ἤϑεα καὶ νομὸς ἵππων, Il. 6, 511. 15, 268; von Schweinen, κατὰ ἤϑεα κοιμηϑῆναι Od. 14, 411, also Stall, Kosen; vgl. Arist. de mundo 6 med. τὸ χερσαῖον ζῷον εἰς τὰ ἤϑεα καὶ νομοὺς ἐξερπύσει. Von Fischen, Opp. H. 1, 93. Von Menschen, ἕπεται πόλιν τε καὶ ἤϑεα λαῶν, Wohnungen der Menschen, Hes. O. 169. 527; auch Pind., Λακεδαιμονίων μιχϑέντες ἀνδρῶν ἤϑεσι P. 4, 257, nach Lacedämon gekommen; Aesch. Suppl. 62; oft Her., Κιμμέριοι ἐξ ἠϑέων ὑπὸ Σκυϑέων ἐξαναστάντες 1, 15, ἀπήλαυνε ἐς ἤϑεα τὰ Περσῶν 1, 157; 4, 80; auch Eur., πατρίδος ϑεοί μ' ἀφιδρύσαντο γῆς ἐς βάρβαρ' ἤϑη Hel. 281; sp. D., ἤϑεα γαίης D. Per. 294, öfter; einzeln in sp. Prosa, wie Arr. καὶ Ταξίλην ἀποπέμπει ὀπίσω εἰς τὰ ἤϑεα τὰ αὑτοῦ, An. 5, 20, 6; ἔνϑα φίλα τὰ ἤϑη αὐτῷ καὶ τριβαὶ κεχαρισμέναι Ael. H. A. 11, 10, öfter; Philostr. braucht so auch den sing. – Bei Plat. Tim. 42 e, ἔμενεν ἐν τῷ ἑαυτοῠ κατὰ τρόπον ἤϑει, u. Legg. IX, 965 e, ὁρῶν τὸν ἑαυτοῦ φονέα ἐν τοῖς ἤϑεσι τοῖς τῆς ἑαυτοῦ συνηϑείας ἀναστρεφόμενον, ist an das Geistige zu denken, so daß diese Stellen den Uebergang zu der folgenden Bdtg machen. – 2) Gewohnheit, Herkommen, Sitte, Hes. O. 139, καὶ νόμοι Th. 66; Her. 2, 35, wie Eur. ἐς καινὰ δ' ἤϑη καὶ νόμους ἀφιγμένην, Med. 238; die Art der Menschen zu handeln u. zu reden, Charakter, Sinnesart, Gesinnung, ἐπίκλοπον Hes. O. 67; ἦϑος ἐμφυές Pind. Ol. 10, 21; συγγενές 13, 13; φίλα γὰρ κέκευϑεν ἤϑη Aesch. Pers. 640; ἀκίχητα ἤϑεα καὶ κέαρ ἀπαράμυϑον Prom. 184; ὦ μιαρὸν ἦϑος Soph. Ant. 742; παιδεύειν ἦϑος Ai. 592; Eur. Suppl. 869; τὰ τῶν νέων ἤϑη, πολιτείας, Plat. Rep. VIII, 549 a Legg. XI, 929 c; ἐν νόμων ἤϑεσι u. ä. oft; im sing. Charakter, Gemüth, φρόνιμον καὶ ἡσύχιον Rep. X, 604 e; γενναῖον VI, 496 b; ἀνδρεῖον Polit. 308 a; τὸ τῆς ψυχῆς ἦϑος Rep. III, 400 d, öfter; ἐν τοιούτοις ἤϑεσι παιδευϑέντες Isocr. 4, 82. Häufig πρᾷος τὸ ἦϑος, mild an Sinnesart, Plat. Phaedr. 243 c; φιλόπολις τὸ ἦϑος Thuc. bei Poll. 9, 26; βελτίων τὸ ἦϑος Dem. 20, 14; ἀσϑενὴς τὸ ἦϑος Arist. H. A. 9, 12; Sp., wie Luc. Salt. 72; selten in solchen Verbindungen τῷ ἤϑει, wie Theophr. char. 6; auch im plur., κόσμιοι τὰ ἤϑη, Ath. VI, 260 d, κράτιστος τὰ ἤϑη D. L. 6, 64; ἁπλοῖ τοῖς ἤϑεσι, D. Sic. 5, 21, was Phryn. 364 tadelt, vgl. Lob. zu der Stelle; Sp. so auch mit praepos., βδελυροὶ εἰς τὰ ἤϑη, Luc. Pseudol. 1, 16; ὑψηλὸς ἐν ἤϑει, Plut. Dion. 4; ἱερὸς τὴν τέχνην καὶ κατὰ τὰ ἤϑη, Ath. I, 1 e. – Vgl. ἔϑος; Plat. vrbdt τρόπων ἤϑεσι καὶ ἔϑεσι, Legg. XII, 968 d; τρόποι καὶ ἤϑη X, 896 c. – Auch vom äußern Wesen, ἱλαρὸν τὸ ἦϑος Xen. Conv. 8, 3. – Jeder Ausdruck der Sinnesart, Mienen u. Gesichtszüge, insofern sich ein Charakter darin ausdrückt, bes. die ruhigen Seelenzustände, im Ggstz von πάϑος. S. die compp.
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111 μή
μή, Verneinungspartikel: damit nicht (vgl. ne), von οὐ: nicht ist, so unterschieden, daß es nicht objectiv eine Sache, welche selbst wieder ein Gedanke sein kann, verneint od. als nicht vorhanden bezeichnet (s. οὐ), sondern subjectiv die Vorstellung einer Sache negiert, also den Wunsch oder die Annahme, daß sie nicht stattfinden möchte oder nicht stattgefunden habe, die Ansicht, daß sie nicht vorhanden sei, ausdrückt: οὐ negiert die Aussage, μή die Forderung. Zunächst tritt dies subjective Verneinen (1) als Verbot auf, wofür nur μή, nie οὐ gebraucht wird. Während dieser imperat. praes. mit μή eigentl. das Unterlassen dessen gebietet, was einer schon tut, also ein Verbot einer fortdauernden Handlung enthält, geht der conj. aor. mehr auf ein Verbot dessen, was einer Tun will, oder drückt das Verbot einer momentanen Handlung aus, wie Athene zum Odysseus, der sich schon lange vor seinem Sohne verstellt hat, sagt ἤδη νῦν σῷ παιδὶ ἔπος φάο μηδ' ἐπίκευϑε, eigtl. höre jetzt auf, dich zu verbergen; aber Theoklymenus den Telemach beschwört, den er eben beim Opfer trifft, εἰπέ μοι εἰρομένῳ νημερτέα μηδ' ἐπικεύσῃς, verhehle mir nicht; μὴ κατὰ τοὺς νόμους δικάσητε, μὴ βοηϑήσητε τῷ πεπονϑότι δεινά, μὴ εὐορκεῖτε, richtet nicht nach den Gesetzen in diesem Falle, seid eurem Eide nicht treu, denn das εὐορκεῖν ist die dauernde Eigenschaft des guten Richters, die in jedem einzelnen Falle zur Anwendung kommt. Abweichend steht auch (a) der conj. praes.; (b) der imperat. aor., um lebhafter das augenblickliche Befolgen des Verbotes von etwas, das der Andere tun will, einzuschärfen; auch (c) die elliptischen Konstruktionen; μὴ τριβὰς ἔτι, sc. ἐμβάλλετε, wie wir auch kurz sagen: keinen Verzug weiter; ἀλλὰ μή μοι πρόφασιν, keine Ausflüchte; ἄπελϑε νῦν μοι, worauf erwidert wird μή· ἀλλά μοι δός, nicht doch! mit nichten! (2) Aufforderung etwas nicht zu tun; (a) bei der ersten Person plur. conj., als hortativus; μὴ ἴομεν, ep. für ἴωμεν, laßt uns nicht gehen; μή οἱ χρήματ' ἔδωμεν, laßt uns ihm sein Vermögen nicht aufzehren; μὴ πρὸς ϑεῶν μαινώμεϑα, μηδὲ αἰσχρῶς ἀπολώμεϑα, laßt uns nicht rasend handeln; (b) auch die erste Person sing. u. plur. des conj. als dubitativus hat μή bei sich, πῶς λέγεις; μὴ ἀποκρίνωμαι ὧν προεῖπες μηδέν; soll ich etwa Nichts antworten? worin liegt 'du verbietest mir also zu antworten'; πότερον βίαν φῶμεν εἶναι ἢ μὴ φῶμεν; sollen wir sagen oder nicht?. So auch elliptisch, ἄρχοντές εἰσιν, ὥςτ' ὑπεικτέον· τί μή; warum nicht? sc. ὑπείκωμεν. (3) beim optat. zum Ausdruck des verneinenden Wunsches; μὴ τοῦτο φίλον Διῒ πατρὶ γένοιτο, das möge nicht dem Vater Zeus gefallen; μὴ τοῦτο ϑεὸς τελέσειεν, nicht möge dies ein Gott erfüllen; ὃ μὴ γένοιτο, was nicht geschehen möge; ὑμῖν δὲ τοιοῦτο μὲν οὐδὲν οὔτ' ἦν, μήτε γένοιτο τοῦ λοιποῦ, es war nicht und möge auch in Zukunft nicht sein; δὸς μὴ Ὀδυσσῆα οἴκαδ' ἱκέσϑαι, verleihe, daß er nicht zurückkommt. Soll die Unmöglichkeit der Erfüllung des Wunsches ausgedrückt werden, so steht der indic. des Nichtwirklichen; aber auch als Aussage betrachtet; μή ποτ' ὤφελον λιπεῖν τὴν Σκῦρον, hätte ich doch niemals Skyrus verlassen; εἴϑ' ἐξ ἀγῶνος τήνδε μὴ ' λαβές ποτε, hättest du sie doch nie gewonnen. (4) Auch bei der Versicherung durch einen Schwur, daß etwas nicht geschehen werde, liegt in der Seele des Schwörenden der Wunsch, daß es nicht eintrete, u. die Absicht es zu verhindern, daher μή, oft mit μήν oder μέν, mit dem int. aor., ἀλλ' ὄμοσον μὴ μητρὶ φίλῃ τάδε μυϑήσασϑαι, schwöre mir, daß du es nicht sagen willst, es nicht zu sagen; sogar der indic. steht zum Ausdruck der größern Zuversicht; ἴστω νῦν Ζεύς, μὴ μὲν τοῖς ἵπποισιν ἀνὴρ ἐποχήσεται, keiner soll und wird den Wagen besteigen; μὴ ' γὼ νόημα κομψότερον ἤκουσά πω, wo die Beteuerung nur die subjective Ansicht hervorheben u. bekräftigen soll. (5) Zum Ausdruck einer verneinten Absicht oder Verhütung steht immer μή, also (a) nach den Absichtspartikeln ἵνα, ὅπως, ὄφρα; (b) auch allein: damit nicht; auch in der Frage, ἦ μὴ μίασμα τῶν φυτευσάντων λάβῃς; etwa damit du nicht befleckt werdest? (6) Bei den Verbis des Fürchtens drückt der Grieche zugleich den Wunsch aus, daß das befürchtete Übel abgewendet werde, und läßt daher darauf gewöhnlich μή folgen; δείδοικα μή σε παρείπῃ, wo wir sagen 'ich fürchte, daß er dich überredet'; der Grieche denkt 'ich fürchte und wünsche zugleich, daß er dich nicht überrede'; dah. ich fürchte, daß dies nicht geschieht, heißt δέδοικα μὴ οὐ γένηται, eigtl.: ich fürchte und wünsche zugleich, daß das Nichtgeschehen nicht eintreten möge, d. i. ich wünsche, daß es geschieht, wie der Lateiner geradezu vereor ut fiat sagt für vereor, ne non fiat; τοῦτο αἰνῶς δείδοικα, μή οἱ ἀπειλὰς ἐκτελέσωσι ϑεοί, ich fürchte, daß die Götter ihm die Drohungen vollenden. Tragg. u. in Prosa überall, doch tritt auch in der den Griechen so geläufigen lebhaften Darstellungsweise nach einem Präteritum der conj. ein, anschaulicher in die auf die Gegenwart bezügliche Rede übergehend; φοβηϑείς, μὴ λοιδορία γένηται πάλιν, κατεπράϋνον αὐτόν, wo die Sache so dargestellt ist, als wenn der Streit wirklich schon eintrete: ich fürchtete, nun kommt es zu Schmähungen; μέγα δέ σφεας ἀποσφήλειε πόνοιο, wo der conj. die als bestimmt angesehene Folge ausdrückt, der optat. die, welche möglicher Weise noch eintreten kann. Eben so werden die Verba sich hüten, sich vorsehen konstruiert, wo auch wir daß nicht sagen. Es folgt aber auch der indic., (a) futuri, der die sichere Überzeugung ausdrückt, daß das gefürchtete Übel wirklich eintreten wird; δείδω μὴ δὴ πάντα νημερτέα εἶπεν, ich fürchte, daß sie alles wahrhaft gesprochen hat, d. i. ich weiß nicht, ob sie nicht wirklich wahr gesprochen hat. Übh. steht μή gew. beim inf. nach allen Verbis, welche ein Verhindern, Abhalten, Zweifeln, Leugnen ausdrücken, wo uns das μή gew, überflüssig erscheint u. nicht übersetzt wird, der Grieche aber die Absicht, daß etwas nicht geschehen solle, dadurch bestimmter ausdrückt, Ἀριστόδικος ἔσχε μὴ ποιῆσαι ταῦτα Κυμαίους, er hielt sie ab, dies zu Tun, daß sie dies nicht täten; ϑνητοὺς ἔπαυσα μὴ προδέρκεσϑαι μόρον, ich brachte es dahin, daß die Menschen aufhörten, ihr Geschick vorauszusehen; ἀπηγόρευε μὴ στρατεύεσϑαι, eigtl. er verbot ihnen, daß sie nicht zu Felde ziehen sollten, d. i. er verbot ihnen zu Felde zu ziehen; ἀπηγόρευες ὅπως μὴ τοῦτο ἀποκρινοίμην, du verbotest, dies zu antworten; τί μέλλομεν μὴ πράσσειν κακά, was zögern wir zu tun, daß wir nicht tun; ἔξαρνος ἦν μὴ ἀποκτεῖναι Σμέρδιν, er leugnete, den Smerdis getötet zu haben; ήρνοῦντο μὴ αὐτόχειρες γενέσϑαι, sie leugneten, Täter zu sein; ἠμφεσβήτησε μὴ ἔχειν, ἀπομόσας ἦ μὴν μὴ εἰδέναι, nachdem er abgeschworen, es zu wissen. Zu einem solchen inf. tritt auch der Artikel, welche Stellen man durch ein ausgelassenes ὥστε zu erklären pflegt, wo aber die verneinende Absicht ausgedrückt ist; zum Ausdruck eines bestimmten Verbotes; τέως μὲν οἷοί τε ἦσαν κατέχειν τὸ μὴ δακρύειν, sie konnten das Weinen zurückhalten, sie konnten an sich halten, daß sie nicht weinten; τὸ μὴ οὐχ ἡδέα εἶναι τὰ ἡδέα λόγος οὐδεὶς ἀμφισβητεῖ, keiner zweifelt, daß etwa das Angenehme etwas nicht Angenehmes sei, eigtl.: u. meinet, daß das Angenehme nicht etwas nicht Angenehmes sei. (7) In allen Konditionalsätzen steht μή, also (a) nach εἰ, ἐάν und den mit ἄν zusammengesetzten ἐπειδάν. Bezieht sich aber die Negation auf ein einzelnes Wort, das objectiv verneint wird, so tritt auch hier οὐ ein, wobei der Nachdruck auf nicht zu legen ist, εἰ δέ τοι οὐ δώσει ἑὸν ἄγγελον, wenn er ihn dir nicht geben wird, vorenthalten wird; γιγνώσκεις τόδε, ὡς πᾶς τις αὑτὸν τῶν πέλας μᾶλλον φιλεῖ, εἰ τούςδε γ' εὐνῆς οὕνεκ' οὐ στέργει, wenn er diese nicht liebt, d. h. wenn er lieblos gegen sie ist, wo μισεῖ zu stark erscheinen würde; εἰ μὲν οὖν οὐ πολλοὶ ἦσαν, d. i. wenn es wenige wären; so bes. bei φημί u. ἐάω, ἐάν τε οὐ φῆτε, ἐάν τε φῆτε, mögt ihr es leugnen oder gestehen; ἐὰν μὲν οὖν φάσκῃ Φρύνιχον ἀπ οκτεῖναι, καὶ τοῦτον τιμωρεῖσϑε· ἐὰν δ' οὐ φάσκῃ, ἔρεσϑε αὐτὸν, διότι φησὶν Ἀϑηναῖος ποιηϑῆναι· ἐὰν δὲ μὴ ἔχῃ ἀποδεῖξαι, wo ἐὰν μὴ φάσκῃ nicht gesagt werden könnte, denn verhört muß der Angeklagte antworten, entweder eingestehen oder leugnen; in letzterem Falle aber kann man annehmen, daß er es nicht beweisen kann; εἰ δ' οὐκ ἠϑελήσαμεν, wenn wir uns weigerten; οὐκ ἄρα ἔτι μαχεῖται, εἰ ἐκ ταύταις οὐ μαχεῖται ταῖς ἡμέραις, wenn er nicht kämpfen, d. i. den Kampf vermeiden wird; u. natürlich da, wo ein solcher Satz mit εἰ nur eine andere Form für einen Aussagesatz ist, so nach ϑαυμάζω, δεινὸν ἂν εἴη, εἰ οὐ, wo wir geradezu mit daß übersetzen können; οὐδὲν ἴσον ἐστίν, εἴ γε ἀφ' ἡμῶν τῶν ἐν μέσῳ οὐδεὶς οὐδέποτε ἄρξεται, denn das erscheint dem Sprechenden als etwas Faktisches, da immer von dem Ersten oder dem Letzten angefangen ist; (b) nach Relativis u. Zeitpartikeln, wenn sie eine Annahme oder einen allgemeinen Fall ausdrücken, also nach ὃς ἄν c. conj. u. ähnlichen; so oft λέγειν ἃ μὴ δεῖ, was man nicht sagen sollte; ἐπνίγετο, ὅςτις μὴ ἐτύγχανεν ἐπιστάμενος νεῖν, jeder welcher, oder wenn er nicht schwimmen konnte, ertrank; ὅσον μὴ ἀνάγκη μετέχειν αὐτῶν, sofern nicht, außer; (c) eben so bei Participien, wenn diese für einen Conditionalsatz oder einen allgemeinen Relativsatz stehen, wogegen οὐ steht, wenn sie für einen Zeit- oder Erklärungssatz stehen, eben so wie bei den die Stelle eines indirecten Satzes vertretenden nach den Verbis der Wahrnehmung und des Wissens; selten tritt hier ein anders begründetes μή ein. Dagegen tritt regelmäßig μή auch hier ein, wenn das regierende Verbum in einer μή verlangenden Construction steht; Πάρις δ' ἔγημε τὴν Διός· γήμας δὲ μή, σιγώμενον τὸ κῆδος εἶχεν ἐν δόμοις, wenn er nicht geheiratet hätte; (d) eben so ist das oft bei Substantivenn. Adjectiven alleinstehende μή zu fassen; οὐκ οἶδα· δεινὸν δ' ἐστὶν ἡ μὴ ἐμπειρία, wenn man unerfahren ist. (8) Bei dem Infinitiv steht μή, (a) zum Ausdruck einer Forderung nach κελεύω, δέομαι, βούλομαι, ἐϑέλω; ἔλεγε μὴ ϑύειν, er sagte, sie sollten nicht opfern; προλέγουσιν ἅπασι μηδ' ὁτιοῦν ἐκείνω διδόναι, sie sagen alle, man sollte jenem nichts geben; ein indirecter Aussagesatz aber wird immer mit οὐ konstruiert, welches natürlich auch immer bei ὅτι steht; λέγοντες, ὅτι οὔτε ὁσίως δράσειαν, τά τε ἔξω ἔλεγον αὐτοῖς μὴ ἀδικεῖν, sie hätten nicht gottesfürchtig gehandelt und sie sollten nicht unrecht tun; διενενόητο εἰς τὸ στρατόπεδον μηκέτι ἐλϑεῖν, er hatte vor, wollte nicht mehr kommen. Auch nach den Verbis, die ein Versprechen, Verabreden, Hoffen u. vgl. ausdrücken, steht μή beim inf., weil hier die Negation immer nur subjectiv aufzufassen ist; ἐκόμπασε, μηδ' ἂν τὸ πῦρ νιν εἰργάϑειν Διός, er prahlte, er verhieß drohend, auch Zeus' Blitzstrahl solle ihn nicht abhalten. So hat οἴομαι, νομίζω gew. den inf. mit οὐ bei sich, wenn sie aber die Nebenbedeutung von besorgen, argwöhnen haben, auch μή; (b) zum Ausdruck der Folge nach ὥς τε; (c) ein mit dem Artikel verbundener, dadurch substantivisch gewordener Infinitiv wird immer durch μή negiert; μὴ λυσιτελεῖν αὐτοῖς, damit es ihnen nichts nütze. (9) An die Konstruktion der Verba des Fürchtens schließt sich die mit ὅρα μή, siehe wohl zu, hüte dich, daß nicht, mit denselben Modis, wie jene verbunden, aber auch, da das μή hier eine Frage ausdrückt u. durch ob nicht übersetzt werden, die indirecte Frage aber im Griechischen den indicat. haben kann, mit dem indicat. aller Tempora verbunden, so daß man gew. unterscheidet ὅρα μὴ ᾖ, vide ne sit, ὅρα μὴ ἔστι, vide num sit; ὅρα καϑ' ὕπνον μὴ κατακλιϑεὶς παρῇ, sieh zu, daß er nicht etwa schläft, so viel wie 'er wird doch nicht schlafen?'; ἀλλὰ μὴ οὐχ οὕτως ἔχῃ, es dürfte sich wohl nicht so verhalten. Daran reiht sich (10) der Fall, daß μή geradezu dazu dient, den in Form einer negativen Frage ausgedrückten Zweifel, der gewöhnlich auch den Wunsch enthält, daß es nicht so sein möge, zu bezeichnen, u. als ein Fragewort behandelt wird, wobei zu beachten, daß es gewöhnlich die Erwartung einer verneinenden Antwort ausdrückt, während auf eine Frage mit οὐ eine bejahende Antwort erwartet wird. So steht es (a) in direkten Fragen; ἦ μή πού τινα δυςμενέων φάσϑ' ἔμμεναι ἀνδρῶν, ihr meint doch wohl nicht, das sei einer von den Feinden? (b) in indirekten Fragen; ὄφρ' ἴδωμεν μή τοι κοιμήσωνται, ob sie etwa schlafen; οὐδέ τι ἴδμεν, μή πως μενοινήσωσι, ob nicht etwa. Auch εἰπέτω, μή τι ἄλλο λέγει, er soll sagen, ob er etwa meint. Daher es auch außer der Frage auf ähnliche Weise gebraucht dem deutschen vielleicht entspricht, ἀλλὰ μὴ τοῦτο οὐ καλῶς ὡμολογήσαμεν, aber wir haben vielleicht nicht recht zugegeben. -
112 τύχη
τύχη, ἡ, das, was den Menschen trifft, Schicksal, Fügung, sowohl glückliches als unglückliches Ereignis, dah. übh. Glück, Unglück; plur., ϑεία τύχη, göttliche Fügung. Öffentliche Beschlüsse, Urkunden, Verträge u. dgl. pflegen mit der Formel ἀγαϑῇ τύχῃ eröffnet zu werden, quod felix faustumque sit, unser in Gottes Namen. Im plur. Schicksale, Unglücksfälle; selten vom Glück. Ἀπὸ τύχης, von ungefähr, durch Zufall -
113 ὑπηρεσία
ὑπ-ηρεσία, ἡ, eigtl. der Dienst der Ruderer u. Matrosen; plur. αἱ ὑπηρεσίαι, die Gesamtheit der Matrosen, die Schiffsmannschaft. Übh. jede schwere Handlangerarbeit, mühsamer Dienst, u. allgem. jede Dienstleistung; plur. die ganze dienende Menschenklasse, in Athen auch die untergeordneten Staatsdienste, welche für Lohn verwaltet wurden, im Ggstz der unbesoldeten ἀρχαί -
114 χείρ
χείρ, ἡ, (1) die Hand, die Faust, auch der Arm; χειρὸς ἑλών, bei der Hand fassend; γέροντα δὲ χειρὸς ἀνίστη, er hob ihn an der Hand hoch; χειρί τέ μιν κατέρεξεν, streichelte ihn mit der Hand; ἐκ δ' ἄρα χειρὸς φάσγανον ἧκε, er ließ den Degen aus der Faust fallen. Χεῖρα ὑπερέχειν, ὑπερσχεῖν τινι, die Hand über einen halten, um ihn zu beschützen; χεῖρας ἐπιφέρειν τινί, Hand an einen legen, im feindlichen Sinne; χεῖρας ἀνασχεῖν ϑεοῖς, die Hände zu den Göttern flehend od. betend erheben; χεῖρας ἀείρειν, ἀνατείνειν, ἀναφέρειν, immer als Ausdruck des Flehens; χεῖρας ἀνατείνειν, die Hand emporheben, als Zeichen der Genehmigung und Zustimmung; χεῖρας ὀρέξαι, πετάσαι τινί, εἴς τινα, die Arme gegen einen ausstrecken, ausbreiten, als Ausdruck des Flehens und der Liebe; χεῖρα ὀρέγειν τινί = einem die Hand reichen, sie hilfreich nach ihm ausstrecken, ihm unter die Arme greifen; χεῖρας ἀπέχειν τινός, die Hände von etwas zurückhalten, es nicht antasten, sich nicht an ihm vergreifen; ἄγεσϑαί τι ἐς χεῖρας, etwas unternehmen, angreifen; ἁ χεὶρ τὰν χεῖρα νίζει, eine Hand wäscht die andere; εἰς χεῖρας ἐλϑεῖν od. ἱκέσϑαι τινί, einem in die Hände kommen, in die Hände od. in die Gewalt jmds geraten; εἰς χεῖρας ἐλϑεῖν, συνιέναι τινί, mit einem ins Handgemenge kommen, sich tätlich an einander vergreifen; ἐν χειρί, ἐν χερσίν, in der Hand, in der Gewalt; ἐν χερσὶν εἶναι, γίγνεσϑαι = im Handgemenge sein; ἐν χερσί, wie μετὰ χερσὶν ἔχειν = etwas unter Händen haben, womit beschäftigt sein; handhaben, lenken, regieren; διὰ χειρὸς πιπράσκειν, aus freier Hand verlaufen; ἐκ χειρός, aus der Hand, aus freier Hand, dah. aus dem Stegreif, auch vom Kampfe in der Nähe; ἡ ἐκ χειρὸς μάχη, das Handgemenge; ἡ ἐκ χειρὸς ϑεωρία, = das Betrachten in der Nähe; πρὸ χειρῶν, vorhanden, in Bereitschaft, zunächst vorliegend; ὑπὸ χειρός od. χειρῶν, unter den Händen, in der Gewalt, Botmäßigkeit; ὑπὸ χεῖρα ποιεῖσϑαι, unter seine Botmäßigkeit bringen; ὁ ὑπὸ χεῖρα, der Diener; παρέργως καὶ ὑπὸ χεῖρας, = aus dem Stegreife; χεῖρας συμπλέκειν τινί, Freundschaft mit einem schließen. Wie im Deutschen Bezeichnung der Seite durch die Hand; ἐπ' ἀριστερὰ χειρός, zur linken Hand; ποτέρας τῆς χειρός; auf welcher von beiden Seiten?; (2) das Werk od. die Tat der Hände, Ggstz der Worte, gew. im plur.; übh. Tätigkeit, Kraftäußerung der Hände; τῇ χειρὶ χρῆσϑαι, im Ggstz von ἀργὸν ἐπεστάναι, seine Hand brauchen, tätig sein; übh. Kraft, Stärke, Gewalt, weil sie ihren Hauptsitz in den Händen haben. Auch Gewalttat, Schlägerei, Handgemenge; ἐς χειρῶν νόμον ἱκέσϑαι, ins Handgemenge kommen; ἐν χειρῶν νόμῳ ἀπόλλυσϑαι, im Handgemenge umkommen; ἦν ἡ μάχη καρτερὰ καὶ ἐν χερσὶ πᾶσα, es wurde ganz und gar Mann gegen Mann gekämpft; ἦρχε χειρῶν ἀδίκων, er fing die tätliche Beleidigung an; ἐν χειρῶν νόμῳ τὰς πολιτείας διαλύειν, durch das Faustrecht. Tapferkeit od. Kraft; (3) wie das lat. manus, eine Hand voll Menschen, ein Haufe, eine Schar, bes. eine Kriegerschar, Kriegsmacht; μεγάλη χείρ, ein großes Kriegsheer; οἰκεία χείρ = χεὶρ οἰκετῶν, ein Sklavenhaufe; (4) die Hand, die einer schreibt, die Handschrift; übh. die Hand eines Künstlers, die eigentümliche Behandlungsart, Kunstfertigkeit, Stil, Manier eines Künstlers; auch das Kunstwerk selbst, dann immer im plur. Pleonastisch steht der dat. χειρί, χερσίν bei allen Zeitwörtern, die ohnehin schon eine Tätigkeit der Hände in sich schließen -
115 πρωτό-γαλα
πρωτό-γαλα, τό, die erste Muttermilch, -brust, wie πῦος, Galen. im plur. πρωτογάλακτα.
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116 πρωτό-θρονος
πρωτό-θρονος, auf dem ersten Sessel; Ἥρη, Coluth. 153; Nonn. D. 8, 166; davon der heteroklitische plur. πρωτόϑρονες, Marcell. inscr. Triop. 35 ( App. 51); vgl. Lob. Phryn. p. 658.
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117 πρωτό-λειος
πρωτό-λειος, wohl nur im neutr. plur. τὰ πρωτόλεια vorkommend, Erstlinge der Beute, gew. den. Göttern geweiht, Eur. Or. 382; Lycophr. 298. 1228; übh. Erstlinge, Sp.; vgl. Jac. Ach. Tat. p. 524. – In B. A. 60 unter πρωπέρυσι ist πρωτόλειος angeführt, soll wohl πρωτέλειος für προτέλειος heißen.
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118 πρωτεῖον
πρωτεῖον, τό, = πρωτεία; bes. im plur., der erste Preis, Siegespreis, Plat. Phil. 22 e 33 c; τὸ πρωτεῖον εἶχε, neben προειστήκει τῶν ἄλλων Ἑλλήνων, Dem. 10, 74; ἀεὶ περὶ πρωτείων καὶ τιμῆς καὶ δόξης ἀγωνιζομένην πόλιν, 18, 66; Folgde; στασιάζειν περὶ τῶν ἐν ταῖς μάχαις πρωτείων, Pol. 1, 24, 3, wie ἡ τῶν πρωτείων ἅμιλλα, 6, 47, 8; τῶν ἀγώνων, 18, 11, 4; Sp., wie Luc., περὶ τῶν πρωτείων ἁμιλλᾶσϑαι Tox. 22.
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119 πρός-οδος
πρός-οδος, ἡ, 1) der Zugang, Zuweg, Pind. N. 6, 47; χαλεπαὶ πρὸς τὸ χωρίον, Xen. An. 5, 2, 3; ᾗ ἡ πρ. εὐπετεστάτη, Cyr. 5, 2, 3; πρὸς τὴν βουλήν, Erlaubniß in den Senat zu kommen, Dem. 24, 48, wie αἱ εἰς τὸν δῆμον πρ., Aesch. 2, 58; – das Hinzugehen selbst, πρόςοδον ποιεῖσϑαι, hinzugehen, auch anrücken in kriegerischem Sinne, Her. 1, 205. 7, 223. 9, 101; πρόςοδοι τῆς μάχης, Angriffe, 7, 212; Folgde. – Auch das Auftreten des Redners in der Volksversammlung, τὴν πρόςοδον ἐποιησάμην, Isocr. 7, 1. 15; ähnl. τῆς βουλῆς τῆς ἐν Ἀρείῳ πάγῳ πρόςοδον ποιο υμένης πρὸς τὸν δῆμον, Aesch. 1, 81. – 2) der feierliche Zug zu einem Tempel unter Gesang und Flötenbegleitung, um Opfer od. Gebete zu verrichten; πρόςοδοι μακάρων ἱερώταται, Ar. Nubb. 307; προςόδοις καὶ ϑυσίαις τιμᾶν ϑεούς, Isocr. 5, 32; ἐπαιάνισαν καὶ ὠρχήσαντο ὥςπερ ἐν ταῖς πρὸς τοὺς ϑεοὺς προςόδοις, Xen. An. 5, 9, 11; τῷ ϑυσίας τοῖς ϑεοῖς καὶ προςόδους πεποιῆσϑαι, Dem. 18, 86, wo der Zusatz ὡς ἀγαϑῶν τούτων ὄντων zeigt, daß ein Dankfest gemeint ist; u. so noch Sp., wie Luc. sacrif. 1. – 3) Das Einkommen, die Einkünfte des Staates; φόρων πρόςοδος, Her. 3, 89; ἀπὸ τῶν μετάλλων, 6, 46; bes. im plur. bei den Att. häufig, Thuc. 2, 13 u. öfter; τῆς γενομένης ἐπ' ἐνιαυτὸν ἑκάστοτε προςόδου, Plat. Legg. XII, 955 e; – übh. Gewinn, Nutzen, διὰ τὸ τὴν πρό ςοδον ἐκεῖϑεν αὑτῷ πλείω γίγνεσϑαι τῆς αὑτοῦ τέχνης, Legg. VIII, 846 e; προςόδου οὔσης κατ' ἐνιαυτόν, ἀπό τε τῶν ἐνδήμων καὶ ἐκ τῆς ὑπερορίας οὐ μεῖον χιλίων ταλάντων, Xen. An. 7, 1, 27; Cyr. 8, 1, 13 u. öfter, wie Dem., τοῠ ἐργαστηρίου 27, 18, u. Folgde; Λαυρεωτική, Plut. Them. 4.
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120 πρό-φασις
πρό-φασις, ἡ, eigtl. das Vorscheinenlassen ( προφαίνω), der Anschein, νόστου, daß man zurückkehren werde, Pind. P. 4, 32; daher der Vorwand, hinter dem Einer seine rechte Meinung verbirgt, das Vorgeben, das Einer braucht, wenn er sich weigert, Etwas zu thun; Hom. braucht nur den absol. accus. πρόφασιν, vorgeblich, der Aussage nach, Il. 19, 262, ἐπὶ δὲ στενάχοντο γυναῖκες Πάτροκλον πρόφασιν, σφῶν δ' αὐτῶν κήδε' ἑκάστη, 302; u. so Ar. Equ. 469 u. Sp.; vgl. Jacobs Ach. Tat. p. 590, im Ggstz von τὸ ἀληϑές, Lys. 13, 12; welcher Gegensatz auch durch das einfache δέ bezeichnet wird, Wolf Dem. Lpt. p. 270; vgl. Eur. Bacch. 221 u. Dem. 18, 77; αὕτη γὰρ ἦν σοι πρόφασις ἐκβαλεῖν ἐμέ, Soph. Phil. 1023; Ἀχιλλεῖ πρόφασιν ὡς γαμουμένην, Eur. I. A. 362; ἔχεις πρόφασιν, Hec. 340, u. öfter; προφάσεις παρέχειν, Ar. Av. 581, πρόφασιν ϑέσϑαι, einen Vorwand brauchen, Theogn. 364; u. in Prosa: προφάσιας εἱλκον, Her. 6, 86; προφάσιος ἔχεσϑαι, einen Vorwand ergreifen, 6, 94; ἵν' αὐτῷ πρόφασις εἴη τῆς ἀποστάσεως, Plat. Menex. 245 b; οἵτινες ἔχϑρας πρόφασιν ζητήσουσιν, Phaedr. 234 a; πρόφασιν τοῖς δειλοῖς ἔχει μὴ πρὸς τὸν μαχόμενον ἰέναι, Rep. V, 469 c; ἐν τῇ προφάσει ταύτῃ ἀπέκτειναν, Lys. 13, 12; κατασκευάζειν πρόφασιν, Xen. Cyr. 2, 4, 17 u. öfter; auch Entschuldigung, οὐ μέντοι μοι δοκεῖ προφάσεις ἀγὼν δέχεσϑαι, Plat. Crat. 421 d; Veranlassung, Gelegenheit, Her. 3, 36 u. öfter; Antiph. 5, 21; προφάσεως ἕνεκα, 6, 14; Grund, οὔτ' ἔστιν οὐδεμία πρόφασις ἡμῖν τοῠ μὴ δρᾶν ταῠτα, Plat. Tim. 10 c, vgl. 76 e Phaedr. 255 d, u. sonst; διὰ δύο προφάσεις, aus zwei Gründen, Isocr. 1, 23; u. so auch Thuc. 1, 23, wo ἀληϑεστάτη πρόφασις der vorangehenden αἰτία entspricht; ϑάνατος ἐξαπιναῖος οὐκ ἔχων φανερὰν πρόφασιν, ohne eine deutliche, bekannte Ursache. Xen. Hell. 6, 4, 33; Plut. u. A.; vgl. noch Dem. τὴν μὲν ἀληϑῆ πρόφασιν τῶν πραγμάτων ἀπεκρύπτετο, 18, 156, den wahren Grund. – Absolut gebraucht finden sich: προφάσιος τῆςδε, Her. 4, 135; πρόφασιν, s. oben, ἐπὶ προφάσιος und ἐπὶ προφάσει, Theogn. 323, Her. 7, 150; ἀπὸ προφάσιος, 2, 161, διὰ πρόφασιν, 4, 145. 7, 230; κατὰ πρόφασιν, 1, 29; μή μοι πρόφασιν, keinen Vorwand, keine Ausflucht, Ar. Ach. 345; auch im plur., μὴ προφάσεις, Alexis bei Ath. IV, 170 a. Aehnlich μή με πίῃς πρόφασιν, Ep. ad. 197 (IX. 38).
См. также в других словарях:
PLUR — o PLURR es un acrónimo que significa Peace Love Unity Respect (traducido como Paz Amor Unidad Respeto), un lema o credo de la cultura rave. Muchos en la escena rave han oído alguna vez esta palabra, aunque su uso es relativamente reciente. Los… … Wikipedia Español
Plur. — Plur. = Plural. * * * Plur. = Plural … Universal-Lexikon
PLUR — Beads spelling out PLUR on a raver bracelet (see: candy raver) Peace Love Unity Respect, commonly shortened with PLUR, is a credo or mantra[1] of the rave culture. Many in the rave scene have heard this term at some time or another, although its… … Wikipedia
PLUR — Das Akronym PLUR welches für „Peace Love Unity Respect“ (engl. Frieden Liebe Einheit Respekt) steht ist ein weit verbreitetes Credo Der Raveszene. PLUR tauchte zum ersten mal in der Acid House Bewegung der 1980er Jahre auf. Damals waren Visuals… … Deutsch Wikipedia
plur — acronym. Peace, love, unity and respect. The unofficial credo of the rave scene. Example Citation: But Seth s parties are not just about a digital dance; they re about propagating an entire philosophy of peace, love, unity and respect, known… … New words
plur — Peace. Love. Unity. Respect. (from the movie groove) When extending a kindness to someone in need, say plur. If they ask you what it means, spread the love! … Dictionary of american slang
plur — Peace. Love. Unity. Respect. (from the movie groove) When extending a kindness to someone in need, say plur. If they ask you what it means, spread the love! … Dictionary of american slang
plur. — 1. plural. 2. plurality. * * * plur., 1. plural. 2. plurality … Useful english dictionary
plur. — 1. plural. 2. plurality. * * * … Universalium
PLUR — Peace, Love, Unity, Respect (Community » Religion) Peace Love Unity And Respect (Community » Religion) … Abbreviations dictionary
PLUR — ICAO Airportcode f. Jarvis (Line Islands) … Acronyms