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1 σοφία
σοφία, ἡ, ion. σοφίη, ursprünglich das Wissen, Verstehen; zuerst von körperlicher, mechanischer Fertigkeit in Handwerken und Künsten, ὅς ῥά τε πάσης εὖ εἰδῇ σοφίης, von der Kunst des Zimmermanns, Il. 15, 412 (ἅπαξ εἰρ.); Geschicklichkeit im Saiten- u. Flötenspiel u. in der Tonkunst übh., H. h. Merc. 483. 511; eben so von der Dichtkunst, σοφίαι αἰπει-ναί, Pind. Ol. 9, 107, welche in ältester Zeit auch der Hauptträger des Wissens war; Ath. XIV, 622 c τὸ δὲ ὅλον ἔοικεν ἡ παλαιὰ τῶν Ἑλλήνων σοφία τῇ μο υσικῇ μάλιστα εἶναι δεδομένη; so heißt es auch Xen. An. 1, 2, 8 λέγεται Ἀπόλλων ἐκδεῖραι Μαρσύαν, νικήσας ἐρίζοντά οἱ περὶ σοφίας; mit der Sangeskunde hing auch die Kunst zusammen, die Einwirkung verderblicher Zauberkräfte abzuwehren und böse Geister zu bannen, Ath. XIV, 614 d πλῆϑος δ' ἦν Ἀϑἠνῃσι τῆς σοφίας ταύτης, die Kunst der., ὲλωτοποιοί; dei Pind. nimmt das Wort aber schon die allgemeine Bdtg der Kunst und Wissenschaft im döheren Sinne an, vgl. N. 7, 23 I. 6, 18 P. 6, 49; σοφίᾳ γὰρ ἔκ του κλεινὸν ἔπ ος πέφανται, Soph. Ant. 616; u. so bes. in Vrosa; Plat. vrbdt auch noch ταύτην τὴν σοφίαν, ᾑ τὰ ἅρματα κυβερνῶσιν, Lach. 123 c; ἐπεϑύμησα ταύτης τῆς σοφίας, ἣν δὴ καλοῠσι περὶ φύσεως ἱστορίαν, Phaed. 96 a. – Erfahrung u. Gewandtheit in den Geschäften des öffentlichen und häuslichen Lebens, gesunder Menschenverstand, der steh im richtigen praktischen Urtheil ausspricht, wie bei den sogenannten sieben Weisen; auch Schlauheit, List, Her. 1, 68 u. oft; σοφίῃ Ggstz von βίῃ 3, 127, vgl. Eur. Or. 710. – Dann aber Kenntniß in den höheren Wissenschaften, Gelehrsamkeit, und zulegt auch Weisheit in unserm Sinne, welche durch die Philosophen auf verschiedene Art bestimmt wird.
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2 τέχνη
τέχνη (mit τεύχω zusammenhangend, wie mit τίκτω, τεκεῖν), ἡ, 1) Kunst, Handwerk; bei Hom. bes. von der Kunst des Metallarbeiters, ὅπλ' ἐν χερσὶν ἔχων χαλκήϊα, πείρατα τέχνης, Od. 3, 433. 6, 234. 11, 614. 23, 161; von der Schiffsbaukunst, ὅς ῥά τε τέχνῃ νήϊον ἐκτάμνῃσιν, Il. 3, 61; πολλὰς ἐκμαϑήσονται τέχνας, Aesch. Prom. 254; πᾶσαι τέχναι βροτοῖσιν ἐκ Προμηϑέως, 504, u. öfter; ὁ μάντις οὗτος ἦν ἐν τῇ τέχνῃ, Soph. O. R. 562, vgl. 357; γένος ναΐας ἀρωγὸν τέχνας, Ai. 350, u. öfter; τέχνη μαντική, Eur. Phoen. 779; τῆς τέχνης ἐμπειρος, Ar. Ran. 810; οὐκ ἐπὶ τέχνῃ ἔμαϑες, nicht um ein Gewerbe damit zu treiben, Plat. Prot. 312 b; vgl. Xen. τῶν τὰς τέχνας ἐχόντων καὶ ἐργασίας ἕνεκα χρωμένων, Mem. 3, 10, 1; von der Kochkunst, 3, 14, 5; οἳ τέχνην τὸ πρᾶγμα πεποιημένοι, die daraus ein Handwerk machen, Dem. 37, 53; von der Heilkunst, Her. 3, 130, wie Arist. de sens. 1; vom Gewerbe des Kornhändlers, Handelszweig, Lys. 22, 16; ὅσοι τέχνας ἔχουσιν, 24, 19, von Gewerben, wie sie im μυροπωλεῖον, κουρεῖον, σκυτοτομεῖον betrieben werden, wie Lys. selbst hinzusetzt. – Uebh. Kunstfertigkeit, ὤπασε πᾶσαν τέχναν,· Pind. Ol. 7, 50, u. sonst; und das durch Kunst Bereitete, das Kunstwerk, κρατῆρές εἰσιν ἀνδρὸς εὐχειρος τέχνη, Soph. O. C. 473; auch die freie, schöne Kunst, die Wissenschaft, bes. die wissenschaftliche Bearbeitung der Redekunst, auch wohl die Grammatik und die Theorie der Dichtkunst, ὡς ἐκ τέχνης ἱκανὸς ποιητὴς ἐσόμενος, Plat. Phaedr. 245 a, vgl. Ion 533 e; ῥητορική, 270 b; ἡ περὶ τοὺς λόγους τέχνη, Phaed. 90 b; ἢ φύσει ἢ τέχνῃ, Rep. II, 381 b; vgl. nach τὰς Ὀδυσσέως καὶ Νέστορος τέχνας περὶ λόγων, Phaedr. 261 b. – 2) Kunstgriff, List, Betrug; δολἰη τέχνη, Od. 4, 455. 529; Hes. Th. 160. 540; αἱ τέχναι, das schlau, listig Ersonnene, Od. 8, 327. 332; listige Anschläge, Hes. Th. 496. 929; τέχνην κακὴν ἔχει, er hat boshafte Tücken, Arglist, vom Kerberos, 770; ἀνδρῶν χειρόνων τέχνα καταμάρψαισ' ἔσφαλε κρέσσονα, Pind. I. 3, 53; δολίαις τέχναισι χρησάμενος, N. 4, 58; παντοίᾳ τέχνῃ εἶρξαι Αἴανϑ' ὑπὸ σκηναῖσι, Soph. Ai. 739; οὐδὲν ἐκ τέχνης πράσσειν κακῆς, Phil. 88; Μοίρας δολίῳ σφήλαντι τέχνῃ, Eur. Alc. 35; δειναὶ αἱ γυναῖκες εὑρίσκειν τέχνας, I. T. 1032; Hel. 1637; Plat. Legg. XI, 936 d. – Dah. πάσῃ τέχνῃ, auf jede Weise, Ar. Th. 65 Eccl. 366; übh. Art und Weise, Mittel Etwas durchzusetzen; μηδεμιῇ τέχνῃ, auf keine Weise, durchaus nicht, Her. 1, 112; ἰϑείῃ τέχνῃ, offenbarer Weise, 9, 57; πάσῃ τέχνῃ καὶ μηχανῇ, Xen. An. 4, 5, 16; οὐ παραβήσομαι τέχνῃ οὐδὲ μηχανῇ οὐδεμιᾷ, Thuc. 5, 47.
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3 φιλο-τεχνέω
φιλο-τεχνέω, eine Kunst lieben, üben, Plat. Prot. 321 e; künstlich arbeiten, Sp.; – eine Kunst, List brauchen, anwenden, Plut. adv. Stoic. 41, Pol. 16, 30, 2; Etwas durch Kunst bewirken, c. inf., ἐφιλοτέχνησαν πλῆϑος ἰχϑύων ἐν αὐτῇ ποιῆσαι, sie wußten durch Kunst eine Menge Fische darin zu unterhalten, D. Sic. 13, 82; a. Sp; – φιλοτεχνεῖν ὑπέρ τινος πρός τινα, als Künstler über Etwas zu Einem sprechen, Ael. V. H. 2, 2; καὶ εὑρεσιλογῶν πρὸς τοὺς τορευτάς Ath. V, 193 d.
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4 τέχνη
τέχνη, ἡ, (1) Kunst, Handwerk; bes. von der Kunst des Metallarbeiters, von der Schiffsbaukunst; οὐκ ἐπὶ τέχνῃ ἔμαϑες, nicht um ein Gewerbe damit zu treiben; von der Kochkunst; οἳ τέχνην τὸ πρᾶγμα πεποιημένοι, die daraus ein Handwerk machen; von der Heilkunst, vom Gewerbe des Kornhändlers, Handelszweig. Übh. Kunstfertigkeit und das durch Kunst Bereitete, das Kunstwerk; auch die freie, schöne Kunst, die Wissenschaft, bes. die wissenschaftliche Bearbeitung der Redekunst, auch wohl die Grammatik und die Theorie der Dichtkunst; (2) Kunstgriff, List, Betrug; αἱ τέχναι, das schlau, listig Ersonnene; listige Anschläge; τέχνην κακὴν ἔχει, er hat boshafte Tücken, Arglist, vom Kerberos. Dah. πάσῃ τέχνῃ, auf jede Weise; übh. Art und Weise, Mittel etwas durchzusetzen; μηδεμιῇ τέχνῃ, auf keine Weise, durchaus nicht; ἰϑείῃ τέχνῃ, offenbarer Weise -
5 φιλοτεχνέω
φιλο-τεχνέω, eine Kunst lieben, üben; künstlich arbeiten; eine Kunst, List brauchen, anwenden; etwas durch Kunst bewirken; c. inf., ἐφιλοτέχνησαν πλῆϑος ἰχϑύων ἐν αὐτῇ ποιῆσαι, sie wußten durch Kunst eine Menge Fische darin zu unterhalten; φιλοτεχνεῖν ὑπέρ τινος πρός τινα, als Künstler über etwas zu einem sprechen -
6 τεχνικός
τεχνικός, künstlich, zur Kunst gehörig, die Kunst betreffend, auch wissenschaftlich, und ὁ τεχνικός, der in der Kunst erfahren ist, bes. der Lehrer der Rhetorik und Grammatik; οὐποτ' ἔσται τεχνικὸς λόγων πέρι, Plat. Phaedr. 273 e; οἱ περὶ τοὺς λογους τεχνικοί, ib. a; ὁ τεχνικός τε καὶ ἀγαϑὸς ῥήτωρ, Gorg. 504 d; οὐ γάρ ποο τεχνικόν γ' ἂν εἴη, es wäre unklug, Euthyphr. 14 e; τεχνικὸν καὶ ἐπιστήμονα περὶ ἁμάξης οὐσίας, Theaet. 207 c; τοῠτο σοφὸν εὑρὼν ἅμα καὶ τεχνικόν, Phaedr. 273 b, u. öfter. – Adv. τεχνικῶς, kunstgemäß; εἰ μέλλει τεχνικῶς ἔχειν, Plat. Phaedr. 271 c; τεχνικῶς εἰργασμένα, Charm. 173 b; Xen. An. 5, 9, 5; listig, τεχνικόν τι, Pol. 16, 6, 6.
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7 μοῦσα
μοῦσα, ἡ, die Muse; zunächst personifiziert, Göttin des Gesanges u. der Tonkunst übh., wie der Dichtkunst, der Tanzkunst, der Schauspielkunst u. übh. jeder das Leben verschönernden u. veredelnden Kunst; sowohl der sing., als der plur., aber ohne daß eine bestimmte Zahl angegeben wird; erst später werden die neun Musen erwähnt, deren jeder die spätere Zeit eine besondere Kunst oder Wissenschaft, der sie vorstand, zuwies; zuerst drei Musen, Μελέτη, Μνήμη u. Ἀοιδή, deren Namen, so wie die der neun Musen, Κλειώ, Εὐτέρπη, Θάλεια, Μελπομένη, Τερψιχόρη, Οὐρανία, Ἐρατώ, Πολύμνια, Καλλιόπη; ihre Mutter ist die Mnemosyne. Ihr Dienst ging von der thracischen Landschaft Pieria aus. Später wird μοῦσα auch Appellativum, der Gesang, das Lied; μ ούσης ὑποκριταί sind Schauspieler; dann überh. Kunst und Wissenschaft, seine Bildung; μούσης λέξις ist poetischer Ausdruck; auch die Sängerin, Dichterin -
8 σοφία
σοφία, ἡ, ursprünglich das Wissen, Verstehen; zuerst von körperlicher, mechanischer Fertigkeit in Handwerken und Künsten; ὅς ῥά τε πάσης εὖ εἰδῇ σοφίης, von der Kunst des Zimmermanns; Geschicklichkeit im Saiten- u. Flötenspiel u. in der Tonkunst übh; von der Dichtkunst, σοφίαι αἰπει-ναί, welche in ältester Zeit auch der Hauptträger des Wissens war; mit der Sangeskunde hing auch die Kunst zusammen, die Einwirkung verderblicher Zauberkräfte abzuwehren und böse Geister zu bannen; später nimmt das Wort die allgemeine Bdtg der Kunst und Wissenschaft im höheren Sinne an. Erfahrung u. Gewandtheit in den Geschäften des öffentlichen und häuslichen Lebens, gesunder Menschenverstand, der sich im richtigen praktischen Urteil ausspricht, wie bei den sogenannten sieben Weisen; auch Schlauheit, List. Dann aber Kenntnis in den höheren Wissenschaften, Gelehrsamkeit, und zulegt auch Weisheit in unserm Sinne, welche durch die Philosophen auf verschiedene Art bestimmt wird -
9 τεχνικός
τεχνικός, künstlich, zur Kunst gehörig, die Kunst betreffend, auch wissenschaftlich, und ὁ τεχνικός, der in der Kunst erfahren ist, bes. der Lehrer der Rhetorik und Grammatik; οὐ γάρ ποο τεχνικόν γ' ἂν εἴη, es wäre unklug. Adv. τεχνικῶς, kunstgemäß; listig -
10 προς-φιλο-τεχνέω
προς-φιλο-τεχνέω, Kunst oder Eifer wobei brauchen, durch Kunst hinzusetzen, Athenio com. bei Ath. XIV, 661 b.
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11 πολυ-δαίδαλος
πολυ-δαίδαλος, mit vieler Kunst gearbeitet; bes. von künstlichen Metall- u. Holzarbeiten; ϑώρηξ, Il. 3, 358 u. öfter, wie ἀσπίς, 11, 32; χρυσός, Od. 13, 11; ὅρμος, 18, 295; κλισμός, Il. 24, 597; auch ϑάλαμος, Od. 6, 15; von kunstvoller Weberei, Hes. O. 64. – Aber auch die Σιδόνες heißen so, die mit vieler Kunst arbeiten, sehr kunstfertig sind. Il. 23, 743; von einem Mimen Agath. 41 ( Plan. 80).
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12 σοφιστής
σοφιστής, ὁ, ursprünglich wie σοφός, ein Jeder, der im Besitz einer besondern Geschicklichkeit od. Kunst ist; bes. der Ton- oder Gesangkundige, Hesych. σοφιστὰς ἔλεγον τοὺς περὶ μουσικὴν διατρίβοντας καὶ τοὺς μετὰ κιϑάρας ᾄδοντας, Ath. XIV, 632 c πάντας τοὺς χρωμένους τῇ τέχνῃ ταύτῃ (μουσικῇ) σοφιστὰς ἀπεκάλουν, aus Aesch. anführend εἴτ' οὖν σοφιστὴς καλὰ παραπαίων χέλυν; auch Eur. nennt den Orpheus σοφιστὴς Θρ ῄξ, Rhes. 924, wie es auch Pind. I. 4, 28 zu nehmen ist; der Etwas geschickt erfindet (vgl. σόφισμα), ἵνα μάϑῃ σοφιστὴς ὢν Διὸς νωϑέστερος, Aesch. Prom. 62, vgl. 946; πολλῶν σοφιστὴς πημάτων ἐγιγνόμην, Eur. Heracl. 993; τῶν ἱερῶν μελῶν σοφισταί, Ael. H. A. 11, 1; οἱ τὴν ἱππείαν σοφισταί, 13, 9; ὀψοποιητικῆς πραγματείας σοφισταί, Poll. 6, 71; vgl. Ath. IX, 377 f. – Ueb. der in Angelegenheiten des öffentlichen und häuslichen Lebens gewandte und erfahrene Mann, von praktischer Lebensklugheit; so heißen bei Her. die sogenannten sieben Weisen immer σοφισταί, z. B. 1, 29 (vgl. Euphro bei Ath. IX, 379 v. 10); eben so Pythagoras, 4, 95; daher es zuweilen auch den Weisen im höheren Sinne des Wortes bezeichnet, den Gelehrten, der sich durch Kenntnisse und Nachdenken vor der großen Menge auszeichnet, vgl. D. L. prooem. 12. – Bei den Athenern bes. der für Geld die Kunst zu denken und zu sprechen, Philosophie u. Beredrsamkeit lehrt, der Redekünstler, σοφιστῶν ἀκροαταί, Thuc. 3, 38; in diesem Sinne hießen Protagoras, Gorgias, Hippias, Prodikus und Thrasvmachus Sophisten; und weil diese sich hauptsächlich mit der Beredtsamkeit beschäftigten, hießen auch Redner, bes. diejenigen, welche wie Isokrates Reden schrieben, σοφισταί, Isocr. 4, 3, im Ggstz der Dichter, 4, 82. – Die Erklärung des Arist. elench. Soph. 1, 2, ἔστι γὰρ ὁ σοφιστὴς χρηματιστὴς ἀπὸ φαινομένης σοφίας, ἀλλ' οὐκ οὐσης, wird von Sokrates Zeit an geltend, der durch seine scharfsinnigen Unterhaltungen mit ihnen ihr lediglich auf den äußern Schein gerichtetes Streben bloßstellte, wie sie durch Trugschlüsse und Redekunststücke die Zuhörer zu überreden suchten, ihnen aber keine wahre Weisheit mittheilten, nur auf eignen Ruhm u. Gewinn bedacht waren. Dah. von Aristophanes u. Platon an das Wort auch den Nebenbegriff des Großprahlers, Aufschneiders, ja des gauklerischen Betrügers erhält, Dem. 18, 276 δεινὸν καὶ γόητα καὶ σοφιστὴν καὶ τὰ. τοιαῠτ' ὀνομάζων. – Später, als die alte, ächte Beredtsamkeit verschwunden war, kam der Sophist wieder zu Ehren und bezeichnete, ungefähr gleichbedeutend mit ῥήτωρ, den Lehrer u. Meister im prosaischen Ausdruck, der nicht sowohl des Inhalts, als der schönen Form wegen schreibt, gleichviel ob Reden, Briefe, Geschichtswerke oder Anderes, vgl. Villois. praef. ad Long.
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13 φιλο-τεχνία
φιλο-τεχνία, ἡ, 1) Liebe zur Kunst, zu künstlichen Arbeiten, Uebung darin, Plat. Critia. 109 c. – 2) Kunst, Künstelei; – List, Verschlagenheit, καὶ δόλος D. Sic. 3, 37.
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14 φλαῦρος
φλαῦρος, eigtl. att. statt φαῠλος, aber auch bei Her. die vorherrschende Form, s. Schweigh. zu 1, 120; auch bei Pind. P. 1, 87; – schlecht, gering, nichtsnutzig, garstig u. s. w.; εἴ τι φλαῠρον εἶδες Aesch. Pers. 213; Soph. Ai. 1302; φλαῠρ' ἔπη μυϑούμενος 1141; Ggstz χρηστός Eur. Med. 1103; φλαῠρον οὐδὲν δρᾶν Ar. Lys. 1041; auch φλαῠρον εἰπεῖν τινα, Nubb. 824 Lys. 1044; Ggstz ἀγαϑός Plat. Men. 92 c; Polit. 273 c u. öfter, wie Folgde; οὐδὲν ἂν φλαῠρον εἴποιμι Dem. 24, 127, vgl. 158, u. sonst. – Adv.; φλαύρως ἔχειν, sich schlecht befinden, Her. 3, 129. 6, 135; φλαύρως ἔχειν τὴν τέχνην, in Beziehung auf die Kunst, d. h. die Kunst schlecht verstehen, 3, 130; φλαύρως πρῆξαι τῷ στόλῳ, mit der Flotte Unglück haben, 6, 94; φλαύρως ἀκούειν, wie male audire, in schlechtem Rufe stehen od. gescholten werden, 7, 10, 7; τῶν φλαύρως ἐχόντων Plat. Soph. 228 b.
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15 χρῡσο-χοϊκός
χρῡσο-χοϊκός, ή, όν, zum Goldarbeiter od. seinem Gewerbe gehörig, ihn od. seine Kunst betreffend, χρυσοχοϊκὴν ἐργάζεσϑαι, die Kunst des Goldschmiedes treiben, Dem. 21, 22.
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16 χαλκ-ουργικός
χαλκ-ουργικός, ή, όν, zum Kupferschmiede, zu seiner Kunst oder Arbeit gehörig, ἡ χαλκουργική, sc. τέχνη, die Kunst des Kupferschmiedes, Arist. pol. 1, 8.
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17 κριτικός
κριτικός, zum Entscheiden, Veureheiten geschickt, gehörig; ἡ κριτική, sc. τέχνη, die Kunst der Beurtheilung, Plat. Polit. 260 c 292 b u. Sp.; ὄψις γὰρ ὤτων κριτικωτέρα πᾶσιν Schol. Il. 19, 292. – Bes. ὁ κριτικός, der Beurtheiler der Sprache u. der Schriftwerke, der Kritiker; Plat. Ax. 366 e, neben γεωμέτραι u. τακτικοί; ποιημάτων καὶ ᾀσμάτων καὶ μελῶν τῶν ἀρίστων διαγνωστικός Luc. de salt. 74; ἡ κριτική, die Kritik, die Kunst der Beurtheilung der Schriftwerke, Luc. u. a. Sp. – Bei den Aerzten = entscheidend, kritisch, ἱδρώς u. ä.
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18 μεγαλό-τεχνος
μεγαλό-τεχνος, von großer Kunst, Arist. mund. 6; τὸ μεγαλότεχνον καὶ ἀξιωματικόν, das Große in der Kunst, Dion. Hal. iud. Isocr. 3.
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19 μοῦσα
μοῦσα, ἡ, äol. μοῖσα, dor. μῶσα, lakon. μῶα, Ar. Lys. 1249, die Muse; zunächst personificirt, Göttinn des Gesanges u. der Tonkunst übh., wie der Dichtkunst, der Tanzkunst, der Schauspielkunst u. übh. jeder das Leben verschönernden u. veredelnden Kunst; bei Hom. findet sich sowohl der sing., als der plur., aber ohne daß eine bestimmte Zahl angegeben wird; erst in dem später gedichteten Abschnitte Od. 24, 60 werden die neun Musen erwähnt, welche Hes. Th. 77 nennt, deren jeder die spätere Zeit eine besondere Kunst oder Wissenschaft, der sie vorstand, zuwies; Paus. 9, 29, 2 sagt, daß es zuerst drei Musen, Μελέτη, Μνήμη u. Ἀοιδή gegeben, deren Namen, so wie die der neun Musen, Κλειώ, Εὐτέρπη, Θάλεια, Μελπομένη, Τερψιχόρη, Οὐρανία, Ἐρατώ, Πολύμνια, Καλλιόπη, unter den nom. propr. aufzusuchen und an sich verständlich sind; vgl. Plut. Symp. 9, 14. Bei Cic. N. D. 3, 21 sind vier genannt, Thelxinoe, Melete, Aoede, Arche. Vater der Musen ist bei Hom. u. den Folgdn Zeus, Il. 2, 291 Od. 1, 10; Hes. nennt ihre Mutter die Mnemosyne, Theog. 915. Ihr Dienst ging von der thracischen Landschaft Pieria aus. – Später wird μοῦσα auch Appellativum, der Gesang, das Lied, μοῦσαν στυγερὰν ἀποφαίνεσϑαι, Aesch. Eum. 298; Soph. Tr. 640; Eur. oft; vgl. Valck. Phoen. 50; μούσαισιν εὐφώνοις ἰᾶσϑαι τὸν ἔρωτα, Plut. Symp. 1, 5; μ ούσης ὑποκριταί sind Schauspieler, Hdn. 3, 8; – dann überh. Kunstund Wissenschaft, seine Bildung, oft bei Plat., ἡ τοῦ Εὐϑύφρονος μοῠσα, Crat. 409 d, διὰ τὸ τῆς ἀληϑινῆς μούσης τῆς μετὰ λόγων τε καὶ φιλοσοφίας ἠμεληκέναι, Rep. VIII, 548 b; μούσης λέξις ist poetischer Ausdruck, Legg. VII, 795 e; neben ᾠδή, II, 668 b, und ποίησις, VIII, 829 c; so auch bei Folgdn; sp. D. nennen so auch die Sängerinn, Dichterinn. Schon Plat. Crat. 406 a leitet das Wort von μῶσϑαι ab, also von ΜΑΩ, erfinden; Plut. falsch von ὁμοῦ οὖσαι.
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20 ἄ-τεχνος
ἄ-τεχνος ( τέχνη), ohne Kunst, a) kunstlos, einfach, argumentatio, Cic. Top. 4, 24; πίστεις Arist. rhet. 1, 2, den ἔντεχνοι entggstzt, die nicht der Redner angiebt, sondern äußere, schon vorhandene. – b) kunstwidrig, Ggstz ἔντεχνος, τριβή Plat. Phaedr. 260 e; unerfahren in der Kunst, Ggstz τεχνίτης Soph. 219 a; ἀτεχνότεροι καὶ ἀμαϑέστεροι Legg. III, 679 d.
См. также в других словарях:
Kunst- — Kunst … Deutsch Wörterbuch
Kunst — ist Magie, befreit von der Lüge, Wahrheit zu sein. «Theodor W. Adorno» Große Kunst wird zwar immer aus sich alleine entstehen, aber ein Volk für sie fähig zu erhalten, dazu bedarf es einer gewissen Pflege von Wissen und einer Erziehung zu… … Zitate - Herkunft und Themen
Kunst — Kunst, ist die freie Darstellung des Schönen, und unterscheidet sich von der Wissenschaft darin, daß diese auf dem Wissen allein beruht und nur die Erkenntniß ausbildet, während jene die Verwendung der Kenntnisse bei Hervorbringung des Schönen… … Damen Conversations Lexikon
KUNST (J.) — KUNST JAAP (1891 1960) Jaap Kunst naquit au nord des Pays Bas, à Groningue, dans une famille de musiciens. Il reçut une formation de juriste mais préféra se consacrer, sa vie durant, à la musique. En 1915, à la suite d’un séjour de vacances dans… … Encyclopédie Universelle
Kunst — Kunst: Das zu dem unter ↑ können behandelten Verb gebildete Substantiv (mhd., ahd. kunst) bedeutete zunächst in enger Anlehnung an das Verb »Wissen, Weisheit, Kenntnis«, auch »Wissenschaft«, beachte »die sieben freien Künste«. Dann wurde das Wort … Das Herkunftswörterbuch
Kunst — Sf std. (9. Jh.), mhd. kunst, ahd. kunst, as. kunst, kūst Stammwort. Wie afr. kunst ein ti Abstraktum mit Übergangslaut s zu können. Die Einengung auf künstlerische Betätigung und auf den Gegensatz zu Natur ist erst seit dem 18. Jh. ausgeprägt.… … Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache
Kunst — is the German, Dutch, Norwegian, Danish and Estonian word for art. The German page has an explanation of its etymology and use.It is a Germanic surname. As a surname, it may refer to: * Jaap Kunst, Dutch ethnomusicologistKunst can also refer to:… … Wikipedia
kunst — kȕnst m <N mn ovi> DEFINICIJA reg. umijeće, vještina, sposobnost (u ocjeni da je što uspjelo ili da ne treba većeg napora da uspije ili da se izvede) [to je pravi kunst; nije to neki kunst] ETIMOLOGIJA njem. Kunst … Hrvatski jezični portal
Kunst [2] — Kunst (von Können abgeleitet), 1) im Allgemeinen so v.w. Können überhaupt, die hervorbringende, gestaltende, ausübende Kraft u. Fähigkeit des Menschen u. der Inbegriff der Gesetze, sowie die verschiedenen Gebiete menschlicher Leistungen, u. zwar… … Pierer's Universal-Lexikon
Kunst [1] — Kunst (von können) im weitesten Sinne des Wortes ist jede zur Vollendung gebrachte Fertigkeit und bezeichnet im Gegensatz zum Erkennen und Wissen die Gabe, das richtig Erfaßte mit Leichtigkeit und Sicherheit in Handlungen zu betätigen; zweitens… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
kunst — kunst·lied; ge·samt·kunst·werk; … English syllables