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21 ἀλλά
ἀλλά, Conjunction, eine Verschiedenheit ausdrückend; eigentl. accus. neutr. plur. von ἄλλος, der Accent geändert, um die Aenderung der Bed. anzuzeigen; ἀλλά drückt aus 1) das Gegentheil, so daß das Vorhergehende ganz aufgehoben wird, also: – a) wenn ein negativer Satz vorangeht, so ndern; Hom. Od. 8, 197 ἐπεὶ οὔ τι μεμιγμένον ἐστὶν ὁμίλῳ, ἀλλὰ πολὺ πρῶτον, 17, 416 οὐ μέν μοι δοκέεις ὁ κάκιστος Ἀχαιῶν ἔμμεναι, ἀλλ' ὤριστος, ἐπεὶ βασιλῆι ἔοικας. Homer liebt es in diesem Falle den Satz mit ἀλλά ganz wegzulassen, z. B. Iliad. 15, 11 ὁ δ' ἀργαλέῳ ἔχετ' ἄσϑματι κῆρ ἀπινύσσων, αἷμ' ἐμέων, ἐπεὶ οὔ μιν ἀφαυρότατος βάλ' Ἀχαιῶν, Scholl. Ariston. οὔ μιν ἀφαυρότατος: ὅτι τὸ ἐναντίον ὑπακουστέον, ἀλλ' ἰσχυρότατος· οὐ γὰρ ἐκ πλήρους ἀποδέδωκεν, ὡς ἐπὶ τοῠ »δός, φίλος οὐ γάρ μοι δοκέεις ὁ κάκιστος Ἀχαιῶν ἔμμεναι, ἀλλ' ὤριστος (Od. 17, 416)«; s. Lehrs Aristarch. p. 14: – οὐκ ἀνϑρώπινον – ἀλλὰ ϑεῶν Xen. Oec. 21, 12; οὐχ ἅπαξ, ἀλλὰ πολλάκις Plat. Phaedr. 228 a; – nach μὴ ὅτι, sondern vielmehr, μὴ ὅτι ἰδιώτην τινὰ ἀλλὰ τὸν μέγαν βασιλέα Apol. 40 d. – b) wenn ein affirmativer Satz vorhergeht, wo das Gegentheil negirt wird, und im Deutschen ἀλλά gewöhnlich unübersetzt bleibt, ἐκεῖϑεν ἀλλ' οὐκ ἐνϑένδε ἡρπάσϑη (u.) nicht von hier, Plat. Phaedr. 229 d; φιλοσόφους ἀλλ' οὐ φιλοδόξους κλητέον Rep. V, 480 e. – 2) nur Verschiedenes, so daß das Vorhergehende nur zum Theil aufgehoben und beschränkt wird: – a) nach Concessivsätzen: allein, jedoch; im ersten Satzgliede stehen μέν, γέ u. ä., αὐτὸς μὲν γὰρ ἐγὼ μενέω νηῶν ἐν ἀγῶνι, ἀλλ' ἕταρον πέμπω Il. 16, 240; τὰ μὲν καϑ' ἡμᾶς ἔμοιγε δοκεῖ καλῶς ἔχειν ἀλλὰ τὰ πλάγια λυπεῖ με Xen. Cyr. 7, 1, 16. – b) wenn ein vorhergehender Negativsatz durch eine Ausnahme beschränkt wird, so viel als πλήν, εἰ μή, son dern, als, ἄλλος δ' οὔ τίς μοι τόσον αἴτιος Οὐρανιώνων, ἀλλὰ φίλη μήτ ηρ Il. 21, 276; vgl. Od. 8, 312; ἔπαισε δ' αὐτόχειρ νιν οὔτις ἀλλ' ἐγὼ τλάμων Soph. O. R. 1331; ἐν τῷ μέσῳ ἄλλη μὲν πόλις οὐδεμία οὔτε φιλία οὔτε Ἑλληνίς, ἀλλὰ Θρᾷκες Xen. An. 6, 4, 2; vgl. Plat. Symp. p. 181 d; οὐδὲν ὄντας ἀλλὰ κωφούς Ar. Ach. 651. Häufiger steht in solchen Sätzen ἀλλ' ἤ, sondern nur, μὴ χρῆσϑαι ἐλαίῳ, ἀλλ' ἢ ὅτι σμικροτάτῳ Plat. Prot. 334 c; οὐδὲν ἄλλο σκοπεῖν ἀλλ' ἢ τὸ ἄριστον Phaed. 97 d; auch nach vorangegangener Frage, die einen negativen Sinn hat, τίνος ἕνεκα κἄν τις ζώῃ, ἀλλ' ἢ τῶν τοιούτων ἡδονῶν ἕνεκα Phaedr. 258 e; ἀργύριον μὲν οὐκ ἔχω, ἀλλ' ἢ μικρόν τι Xen. An. 7, 7, 53, Geld hab' ich nur wenig; vgl. Heindorf zu Plat. Prot. 374 b; Bergler zu Ar. Equ. 790 u. bes. G. T. A. Krüger de formula ἀλλ' ἤ. Ebenso τουτὶ τί ἶν τὸ πρᾶγμα ἀλλ' ἤ, was war das anders als, für: es war nichts, sondern nur, Ar. Ran. 440, gleichsam für τί ἄλλο ἦν ἤ. In vielen Stellen kann es sogar zweifelhaft sein, ob ἄλλ' ἤ oder ἀλλ' ἤ zu schreiben; so hat Bekker Ar. Ran. 227 οὐδὲν γάρ ἐστ' ἀλλ' ἢ κόαξ, wo frühere Herausgeber ἄλλ' hatten; Kühner entscheidet sich für οὐδὲν ἄλλ' u. τί ἄλλ', in den Vrbdgn, wo ποιῶ zu ergänzen ist. – c) nach Comparativen mit einer Negation, um den Ggstz stärker, als durch das gleichstellende ἤ hervorzuheben, z. B. οὐ τὸ κερδαίνειν μᾶλλον τέρπει ἀλλὰ τὸ τιμᾶσϑαι, nicht Gewinn, sondern victmehr Ehre erfreut, Thuc. 2, 44 u. öfter. – d) nach einem hypothetischen Vordersatze, so, alsdann, εἴ περ γάρ τε χόλον γε καὶ αὐτῆμαρ καταπέψῃ, ἀλλά τε καὶ μετόπισϑεν ἔχει κότον, so zürnt er doch später, Il. 1, 82 vgl. 21, 577. 22, 192. Ebenso nach ἐπεί, Her. 9, 41 ἐπεὶ ὑμεῖς οὐκ ἴστε – ἀλλ' ἐγὼ ἐρέω, vgl. Soph. O. C. 241; nach ἐπεὶ δή Od. 14, 151. Bei Plat. mit οὖν u. γε, εἰ μὴ πάσῃ σαφηνείᾳ δυνάμεϑα λαβεῖν, ἀλλ' οὖν λόγου γε ἐνδεεῖς μηδὲν γιγνώμεϑα, so wollen wir wenigstens nicht... Soph. 254 c. Mit Weglassung des Vordersatzes bildet sich der elliptische Gebrauch des ἀλλά in der Mitte des Satzes, πειράσατ' ἀλλ' ὑμεῖς γε κινῆσαι στόμα, versucht ihr doch wenigstens (wenn kein Anderer es kann), Soph. O. C. 1276; ἀνοιγέτω τις δῶμα – ὡς ἂν ἀλλὰ παῖδ' ἐμὴν ῥυσώμεϑα, damit wir wenigstens meinen Sohn retten, Eur. Or. 1561. Es hebt in diesem Falle nur das Wort, vor dem es steht, hervor; vgl. Soph. Ant. 552; sogar σὺ δ' ὰλλά Ar. Ach. 997. – e) als elliptische Ausdrücke schließen sich hieran: οὐ μὴν ἀλλά u. οὐ μέντοι ἀλλά, doch nein! sondern, jedoch; οὐ γὰρ ἀλλά, freilich, φέρε δὴ ταχέως αὔτ', οὐ γὰρ ἀλλὰ πειστέον (denn ich darf mich nicht weigern), ich muß ja doch gehorchen, Ar. Ran. 499. – 3) In Antworten tritt der Gegensatz nicht immer so deutlich hervor, ist aber vorhanden, häufig in den Diverbien der Tragg. und den Dialogen des Plato, wohl, allerdings, ἀλλ' ἀνάγκη, ich muß ja wohl, Plat. Prot. 357 b; ἀλλ' ὁμολογῶ Gorg. 476 d; dazu treten noch Betheuerungen: μὰ τὸν Δία, ἀλλ' ἐγὼ οὐδὲ αὐτὸς συνίημι 463 d; νὴ τοὺς ϑεοὺς ἀλλ' ἐπιϑυμῶ 481 c; u. so ein doppeltes ἀλλά; μὰ Δί' ἀλλ' οὐκ ήγνόουν ἔγωγε, ἀλλὰ σαφῶς ἐγίγνωσκον Alc. I, 110 c. Der Gegensatz ist leicht hinzuzudenken. Ein doppeltes ἀλλά s. auch Il. 2, 241. 859 Od. 14, 151. – 4) Noch mehr tritt der Gegensatz zurück, wenn es nur den Uebergang zu etwas Neuem bezeichnet oder kurz die Rede abbricht, ἀλλὰ ταῠτα μὲν τί δεῖ λέγειν, doch, Soph. Phil. 11 u. sonst; oder nach längerer Unterbrechung wieder auf das Frühere zurückweis't. Beispiele überall. Sogar ganz im Anfange der Rede steht es so, zuweilen nachdrücklich, als Mißbilligung des Vorigen, Od. 4, 472, oder gegen eine herrschende Vorstellung gerichtet, wie Xen. sein Sympos. anfängt: ἀλλ' ἐμοὶ δοκεῖ. Es entwickeln sich hieraus folg. besondere Fälle: – a) es tritt zu lebhaften Aufforderungen u. Ermahnungen im imperat. u. conj., ἀλλὰ μάχεσϑε, ἀλλ' ἄγε Hom. Iliad. 1, 62, ἀλλ' ἄγετε 2, 72, ἀλλ' ἴϑι 14, 267, ἀλλ' ἴϑι νῦν 2, 163, ἀλλὰ σύ γ' ὄρνυϑι τοῦτον 6, 363; in Prosa, ἀλλ' οὖν ἀκούετε, so höret doch, Plat. Prot. 310 a; ἀλλ' ἴωμεν 311 a. Aehnl. beim vocat., dem es nachsteht, ὦ Φίντις, ἀλλὰ ζεῠξον Pind. Ol. 6, 22; Soph. O. R. 1503; nach Gregor. Cor. 88 ist dies besonders attische Eigenthümlichkeit. – b) in Fragen; Fälle, wie εἰ μή ἐστι τοῠτο τὸ πάϑημα – ἀλλὰ τί ποτ' ἔστι, εἴπατον ἡμῖν Plat. Prot. 353 a, erinnern an 2 d und lassen auch die anderen Fälle elliptisch betrachten, wenn sie nicht einen Einwand ausdrücken; ἀλλὰ τί οὐ βαδίζομεν ib. 311 a. So ἀλλ' ἆρα, num, z. B. Euth. 9 d; – anders ἀλλ' ἄρα – μὴ ὁ Κτήσιππος ἶν ὁ ταῠτ' εἰπών, aber vielleicht war es nicht Ktesippus, Euthyd. 290 e; ἀλλ' ἦ, eine leidenschaftliche Frage, auf die eine verneinende Antwort erwartet wird, ἀλλ' ἦ μέμηνας Soph. El. 879, bist du denn rasend? an eine andere Frage anknüpfend, an?, vgl. Plat. Prot. 309 c, auch wenn diese nicht bestimmt ausgedrückt ist, Phaedr. 261 b. Häufig steht es mehrere Male hinter einander in lebhaften, durch Fragen dargestellten Folgerungen und Beweisen, ἀλλὰ χρημάτων –; ἀλλὰ ταὐτόν μοί ἐστιν– ἀλλὰ δὴ φυγῆς τιμήσομαι Plat. Apol. 37 c Rep. II, 382 a; so auch außer der Frage, Prot. 341 d u. sonst. – 5) οὐ μόνον – ἀλλὰ καί, wo auch, und oft nachdrücklicher, καί fehlt, schließt sich an 1) an u. stellt die beiden Satzglieder gleich. – Verbindungen von ἀλλά mit anderen Partikeln: ἀλλὰ καὶ ὧς Hom. Iliad. 1, 116, ἀλλ' οὐδ' ὧς Od. 1. 6; – ἀλλ' ἄρα, sondern vielmehr, nach einer Verneinung, Il. 6, 418. 12, 320; Soph. aber nun, Trach. 502; – ἀλλὰ – γάρ, aber freilich, ἀλλ' οὐ γάρ πως ἔστιν. aber es ist ja unmöglich, Od. 19, 591; Her. 1, 14. 9, 27, u. sonst; γάρ behält seine Bedeutung, daß es den Grund des Gegensatzes angiebt, wenn derselbe auch nur aus dem Zusammenhange ergänzt werden muß, ἀλλὰ ζητῶ γάρ Plat. Charm. 165 b; – ἀλλὰ γὰρ δή Hipp. mai. 301 b; – über οὐ γὰρ – ἀλλά s. 2 e; – ἀλλὰ – γε, doch wenigstens, ἀλλὰ πειράσομαί γε, aber versuchen will ich's doch, Phaed. 63 d; die Stellen, wo ἀλλά γε neben einander stehen, sind unsicher; – ἀλλὰ δή, bes. den Einwand eines Andern vorwegzunehmen, aber wirst du sagen, ἀλλὰ δὴ βελτίονα ὴμῶν αἱρήσεσϑε Prot. 338 c; vgl. Stallb. zu Crit. p. 54; – ἀλλά που Hom. Iliad. 13, 225; – ἀλλ' ἤ, außer der Frage, wahrlich, s. oben; – ἀλλ' ἤτοι, aber freilich, indessen, theilweis einräumend. μέντοι γε, Plato, aber jedoch; – ἀλλὰ μήν, aber doch, atqui; – οὐ μὴν ἀλλὰ καί, verumtamen; – ἀλλά περ, im Nachsatze nach εἰ, Il. 12, 349. 362, wie auch ἀλλά τε den Nachsatz nach εἴ πέρ τε, εἴ περ γάρ einleitet, Il. 1, 82. 10, 226. 21, 577. 22, 192; – ἀλλ' οὖν, aber doch; – ἀλλ' οὖν γε, aber doch wenigstens; – ἀλλά – τοι, jedoch. – Im Nachsatze ἀλλά auf homerische Art περιττῶς Iliad. 24, 771 ἀλλ' εἴ τίς με καὶ ἄλλος ἐνὶ μεγάροισιν ἐνίπτοι –, –, ἀλλὰ σὺ τόν γ' ἐπέεσσι παραιφάμενος κατέρυκες.
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22 ἄρα
ἄρα, ep. ἄρ u. enklit. ῥα, von ἄρω, also Verknüpfung zweier Begriffe. Am häufigsten bei den Epikern, 1) die Aufeinanderfolge der Begebenheiten andeutend, nun, da, z. B. ἃς φάτο, βῆ δ' ἄρ' ὄνειρος Il. 2, 16; νὺξ δ' ἄρ' ἐπῆλϑε κακὴ –, ὗε δ' ἄρα Ζεύς Od. 14, 457. So die häufigen Vrbdgn: ἃς ἄρα φωνήσας, ἡ μὲν ἄρ' ἃς εἰποῠσα, u. καί ῥα, οὐδ' ἄρα, u. mit Zeitpartikeln, ἐπεί ῥα, ὅτε ῥα, ὅτε δή ῥα, wobei es oft den Begriff der schnellen Folge ausdrückt, sofort, sogleich, vgl. αὐτάρ, εἶϑαρ, ἄφαρ; ὁ δ' ἄρ' ὦκα παρέδραμεν Il. 10, 350. Auch beim Aufzählen einzelner Dinge, nun, ferner, Il. 2, 546. 615. – 2) Es verknüpft dah. bes. Correlativsätze, ἐκ δ' ἔϑορε κλῆρος κυνέης, ὃν ἄρ' ἤϑελον αὐτοί Il. 7, 182; ἦμος – τῆμος ἄρα 24, 789, u. so öfter εὖτ' ἄρα, ὅτ' ἄρα, ἃς ἄρα, gerade so, z. B. Od. 6, 235; Pind. Ol. 6, 52. Bes. bei Demonstrativen, wenn ein schon genannter Gegenstand wieder aufgenommen wird, ἀλλ' υἱὸν Πριάμοιο νόϑον βάλε – τόν ῥ' Ὀδυσεὺς βάλε δουρί Il. 4, 501, diesen also, diesen nun; so oft ταῠτ' ἄρα, τοῖος ἄρα. – Von diesen beiden Arten des Gebrauchs ist in Prosa die Anknüpfung des Nachsatzes durch ἄρα geblieben, ἀκούσας, ἔλεγε ἄρα Her. 9, 9; ἐρωτώσης τῆς μητρός, ἀπεκρίνατο ἄρα, Xen. Cyr. 1, 3, 2; An. 4, 6, 15 u. sonst, doch selten. – 3) Auch einen innern Zusammenhang bezeichnet es, nicht wie οὖν, folglich, streng folgernd u. schließend, sondern, was sich von selbst ergiebt, od. man vermuthen kann, nun, al so, anführend, τοὔνεκ' ἄρ' ἄλγε' ἔδωκεν Il. 1, 96, deswegen also; τὰ μὲν ἄρ που ἐπέκλωσαν ϑεοὶ αὐτοί Od. 11, 139; u. so oft bei Angabe eines Grundes, ἐπεί ῥα, ὅτι ῥα, weil ja, da ja, τὸ δὲ χρηστήριον τοῖσι ἐν Συρίῃ Ἀγβατάνοισι ἔλεγε ἄρα, wie nämlich aus dem Vorigen erhellt, Her. 3, 64. So auch bei Attikern sehr gew., μάτην ἄρ' ὡς ἔοικεν ἥκομεν Soph. El. 762; ὑφ' οὗ φονέως ἄρ' ἐξέπνευσας, durch den du also sterben mußtest, Ai. 1005; πολὺ γὰρ ἀμείνωνἄρα ὁ τοῠ ἀδίκου ἢ ὁ τοῦ δικαίου βίος Plat. Rep. II, 358 c; ἐγὼ δὲ οὐδὲν ἄρα τούτων ποιήσω Apol. 34 c. – 4) Dah. steht es oft in Fragesätzen, τίς τ' ἂρ τῶν ὄχ' ἄριστος ἔην; wer war denn nun von ihnen der beste? Il. 2, 761; τίς ἄρα ῥύσεται, wer wird uns nun retten? Aesch. Spt. 90; τίςἄρα, τίς με πότμος ἔτι περιμένει; Soph. Ant. 1282; τίς σε, τέκνον, τίς σ' ἔτικτε τῶν μακραιώνων ἄρα; O. C. 1444; und oft in Prosa τί ἄρα, τί ποτ' ἄρα, Plat. Phaedr. 228 d Phil. 52 d. Ebenso in Ausrufungen, ὦ δαῖμον, ὡς ἄρ' ἔψευσας φρενῶν Πέρσας Aesch. Pers. 719; ὅρα, τίς ἄρ' ἦν, wer war's nur! Soph. O. C. 118; ὧ Ζεῦ – οἵους ἄρα ἔχω ἑταίρους Xen. Cyr. 2, 2, 10. – 5) Oft liegt darin, daß etwas überraschend, wider Erwarten sich an etwas Früheres anreiht; diesen Ausdruck der Befremdung, des Verblüfftseins, macht Hartung in seiner Lehre von den Partikeln I, p. 422 zum Hauptbegriff; er paßt aber nur in der kleinern Zahl der Stellen; οὐδ' οἵ γ' ὡρμήϑησαν ἐπ' ἀνδράσιν, ἀλλ' ἄρα τοί γε – περισσαίνοντες ἀνέσταν Od. 10, 214; κἀξ ἀγεννήτων ἄρα – μῦϑοι καλῶς πίπτουσι, wie unser also auch, Soph. Tr. 61. Dah. drückt es oft die Enttäuschung von einer falsch gefaßten Meinung aus, bes. in der Formel ἦν ἄρα, z. B. σὺ δ' οὐκ ἄρα τοῖος ἔησϑα Od. 16, 420, du warst also nicht so, d. i. du bist nicht ein solcher, wie ich meinte; οὐκ ἄρα σοίγε πατὴρ ἦν Πηλεύς Il. 16, 33; οὔτ' ἄρ' ὅ γ' εὐχωλῆς ἐπιμέμφεται – ἀλλά 1, 93; ὅδ' ἦν ἄρ' ὁ ξυλλαβὼν ἐμέ Soph. Phil. 966, der also ist! πόϑος καὶ κακῶν ἄρ' ἦν τις O. C. 118; Κύπρις οὐκ ἄρ' ἦν ϑεός Eur. Hipp. 360; σὺ δ' ἀχάριστος ἦσϑ' ἄρα Ar. Vesp. 451; οὐ σὺ μόνος ἄρ' ἦσϑ' ἔποψ Av. 280; ὅτι οὐκ ἄρ' ἦν φιλόσοφος, ἀλλά τις φιλοσώματος, daß er eben kein Philosoph ist (wie wir meinten), Plat. Phaed. 68 b; οὐκ ἄρ' ἀγαϑὸς τὰ πολιτικὰ Περικλῆς ἦν ἐκ τούτου τοῦ λόγου Gorg. 516 d; ταῦτα ἀκούσας ὁ Κῦρος ἐπαίσατο ἄρα τὸν μηρόν Xen. Cyr. 7, 3, 6; vgl. 8, 2, 2; – πρὶν μὲν – νῦν δὲ ἄρα Plat. Crit. 46 d Phaed. 68 a; vgl. Rep. X, 600 c. – 6) wie nämlich, eine Erläuterung anknüpfend, κρατερῶς ἐμάχοντο, λαοῖσιν καϑύπερϑε πεποιϑότες ἠδὲ βίηφιν. οἱ δ' ἄρα χερμαδίοισιν ἀπὸ πύργων βάλλον Iliad. 12, 154; so häufig in Prosa, bes. nach ὅτι u. ὡς, wo dadurch ausgedrückt wird, daß das Angeführte nicht des Redenden Meinung sei (vgl. 5): ὡς ἄρα καὶ οἱ ϑεοὶ πολλοῖς βίον κακὸν ἔνειμαν Plat. Rep. II, 364 b; neben γάρ Prot. 315 c Gorg. 469 d; ὡς ἄρα γιγνώσκων Xen. An. 5, 6, 29; ἀκούω τινὰ διαβάλλειν ἐμὲ ὡς ἐγὼ ἄρα ἐξαπατήσας 5, 7, 5; vgl. Dem. 21, 183. – 7) εἰ ἄρα, ἐὰν ἄρα, wenn etwa, ob vielleicht, oft bei Plat., Theaet. 151 c; ἄκουε, εἴ τι ἄρα λέγω Rep. IV, 433 a; ἢν ἄρα, wenn allenfalls, Thuc. 1, 93; εἰ μέν τις καὶ ἄλλος ἄρα ἡμῖν ἐστι διαβατέος, οὐκ οἶδα Xen. An. 2, 4, 6; vgl. 5, 1, 13; εἰ μὴ ἄρα, wie nisi forte, oft ironisch; σκοπῶμεν, μή πη ἄρ' ἐξαπατώμεϑα Plat. Hipp. mai. 293 e.
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23 ὄς
ὄς, ἥ, ὅ, gen. οὗ, ep. auch ὅου, Il. 2, 325 Od. 1, 70 H. h. Apoll. 156, u. fem. ἕης, Il. 16, 208, – relatives Pronomen, dem fragenden ΠΟΣ u. dem demonstrat. ΤΟΣ (vgl. ὁ, ἡ, τό) entsprechend, welcher, welche, welches, der, die, das, von Hom. an überall; zunächst – a) ausdrücklich auf ein Demonstrativum, οὗτος, ὁ, bezüglich, Hom. u. Folgde; auch auf τοιοῠτος, τοιαῦϑ', ἃ τὸν τοῠδ' οὔπ οτ' εὐφρανεῖ βίον, Soph. O. C. 1355; Eur. Suppl. 737, wie Plat. vrbdt ὅταν τοιαῦτα λέγῃς, ἃ οὐδεὶς ἂν φήσειεν ἀνϑρώπων, Gorg. 473 e; dah. man es auch wohl, ohne ein solches voranstehendes τοιοῦτος, für οἷος gesetzt erklärt, in Verbindungen wie ἕως περ ἂν ᾖς, ὃς εἶ, Phaedr. 243 e, vgl. Theaet. 197 a, obwohl der Grieche hier nicht die Eigenschaft, sondern die ganze Persönlichkeit bezeichnen wollte, wir also auch übersetzen müssen »so lange du der bist, der du einmal bist«; der Relativsatz steht dem Demonstrativum oft voran, ὃ δ' οὖν ἐρωτᾶτε, τοῠτο δὴ σαφηνιῶ Aesch. Prom. 226, ἃ χρῄζεις, ταῦτ' ἐπιγλωσσᾷ 930; ἃ δ' ᾔνεσαν, ταῦτά μοι πρᾶξον, Soph. Phil. 1384; in Prosa nicht selten. – b) sehr häufig fehlt aber das Demonstrativum, u. in Prosa auch der Artikel vor dem Hauptworte, auf welches sich ὅς bezieht, wofür sich überall Beispiele finden. – Auch bezieht sich ὅ auf den ganzen vorangehenden Satz, wie unser was, εἰ δ' αὖϑ', ὃ μὴ γένοιτο, συμφορὰ τύχοι, Aesch. Spt. 5; so φίλοι γὰρ γενόμενοι ἐξευρήσομεν καὶ ἐντευξόμεϑα τοῖς παιδικοῖς, ὃ τῶν νῦν ὀλίγοι ποιοῦσι, Plat. Conv. 193 b; u. wie im Lat. id quod, τοῦϑ' ὃ δὴ ἀγαπᾷς, Gorg. 461 c; auch voranstehend, ὃ δ' ἐζήλωσας ἡμᾶς, ὡς τοὺς μὲν φίλους μάλιστα εὖ ποιεῖν δυνάμεϑα, οὐδὲ τοῦτ' οὕτως ἔχει, Xen. Hier. 6, 12, was aber das betrifft, was du beneidest, daß wir nämlich – können, so verhält sich auch dies nicht so, vgl. An. 5, 5, 20; auch ἅ steht so, Hell. 2, 3, 45 An. 5, 5, 22. – Diesem entspricht die den Attikern geläufige Wendung ὃ δὲ πάντων μέγιστον, ὃ δὲ δεινότατον, worauf dann ein neuer Satz mit γάρ (s. dieses Wort oben) folgt. – Auffallender ist diese Auslassung des Demonstrativs dann, wenn es in einem andern Casus steht als das Relativum, wie Hom. vrbdt ϑηλυτέρῃσι γυναιξὶ καὶ ἥ κ' εὐεργὸς ἔῃσιν, sc. ταύτῃ, ἥ, Od. 11, 433, wie Soph. sagt δοκοῠντ' ἐμοί, δοκοῦντα δ' ὃς κραίνει στρατοῠ, sc. τούτῳ, Ai. 1029. – Auf ein ausgelassenes pron. person. bezogen, πέλας γ' ὁρᾷς, ὅς σ' ἐς τὰ Τροίας πεδί' ἀποστελῶ βίᾳ, Soph. Phil. 1281, vgl. 659; u. auffallender, φόβον τῆς ἐμῆς εἰςόδου, ὃν μήτ' ὀκνεῖτε, O. C. 735, wo man etwa aus ἐμῆς ἐμοῦ herausnehmen u. darauf ὅν beziehen kann. Man vergleiche noch ϑανὼν παρέξω δαῖϑ', ὑφ' ὧν ἐφερβόμην, Soph. Phil. 945, wo τούτοις zu ergänzen; τί γάρ σε μαλϑάσσοιμ' ἂν ὧν ἐς ὕστερον ψευσταὶ φανούμεϑα, Ant. 1179; Eur. Or. 591 ff. γάμοι δ' ὅσοις μὲν εὖ πίπτουσιν βροτῶν, μακάριος αἰών· οἷς δὲ μὴ πίπτουσιν εὖ, τά τ' ἔνδον εἰσὶ τά τε ϑύραζε δυςτυχεῖς, wo zum ersten Relativsatz τούτοις, zum zweiten οὗτοι zu ergänzen ist; in Prosa, ὄγκου ἐμπληστέα καὶ πλήϑους, ἃ οὐκέτι τοῦ ἀναγκαίου ἕνεκά ἐστιν, wo τούτων zu ergänzen ist, Plat. Rep. II, 373 b. – Von anderer Art sinddie Fälle, wie οἷς ἐξὸν πάντα ἔχειν, οὐδὲν ἔχοιεν, eigtl. für οἵ, ἐξὸν αὐτοῖς ἔχειν, οὐδὲν ἔχοιεν, Plat. Rep. V, 466 a, vgl. Gorg. 492 b; Isocr. 8, 44 ἀσκοῠμεν ἀνϑρώπους, οἷς ὁπόταν τις διδῷ πλείω μισϑόν, μετ' ἐκείνου ἐφ' ἡμᾶς ἀκολουϑήσουσιν, für οἵ, ὁπόταν αὐτοῖς τις διδῷ, ἀκολουϑήσουσιν, eine attractionsförmige Verschränkung zweier Sätze. – Werden zwei Relativsätze mit einander verbunden, so fällt das Relativum im zweiten Satze häufig aus, auch wenn es in einem andern Casus als im ersten Gliede stehen müßte, δοίη δ' ᾧ κ' ἐϑέλοι καί οἱ κεχαρισμένος ἔλϑοι, sc. ὃς ἔλϑοι, Od. 2, 54, vgl. 114. 20, 342 H. h. Cer. 151; seltener in Prosa, wie Plat. Conv. 201 b; von ähnlicher Art ὃς μέγα πάντων Ἀργείων κρατέει καί οἱ πείϑονται Ἀχαιοί, statt καὶ ᾧ πείϑονται, Il. 1, 79, vgl. 3, 235 Od. 1, 70. 161. 22, 445; Her. 1, 47, im Orakel; vgl. αὐτός I) 2) b). – c) auch wird bei Auslassung des Demonstrativs das Substantivum, auf welches sich das Relativum bezieht, in den Relativsatz gesetzt, sowohl in einfacheren Vrbdgn, wie ἃς ἔχεις ὀργὰς ἄφες, Aesch. Prom. 315, wo man ὀργάς auch noch auf ἄφες beziehen kann, als auch so, daß man das Substantivum im nom. wiederholen muß, οὓς γὰρ νῦν ἀκήκοας λόγους, εἶναι δόκει σοὶ μηδέπω 'ν προοιμίοις, 743, wo der ganze Relativsatz der Subjectsaccusativ zu dem von δόκει abhängigen acc. c. inf. ist; τῷδ' ὃν λέγεις τὸν Ἀρκάδα, Spt. 535; ὃν δ' ἐπιστείβεις τόπον, χϑονὸς καλεῖται τῆςδε χαλκόπους ὁδός, Soph. O. C. 56, d. i. ὁ τόπος, ὃν ἐπιστείβεις, καλεῖται; vgl. εἴρηκας ὀρϑῶς ᾡ σὺ πρόςκεισαι κακῷ, El. 1029; τοὺς δ' ἄρχοντας ἐποίει ἧς κατεστρέφετο χώρας, Xen. An. 1, 9, 14, vgl. 19 u. das unten über die Attraction Gesagte. Auch das voranstehende Nomen wird zuweilen in gleichen Casus mit dem Relativum gesetzt, ἀνεῖλεν αὐτῷ ϑεοῖς οἷς ἔδει ϑύειν, Xen. An. 3, 1, 6. – d) zu beachten ist auch die bei ὅς nicht seltene Construction nach dem Sinne, φίλον ϑάλος, ὃν τέκον αὐτή, Il. 22, 87 u. sonst; βίη Ἡρακληείη, ὅς ist die gewöhnliche Vrbdg bei Hom. u. bei Collectivnamen, λεῖπε λαόν, οὓς τάφρος ἔρυκε, Il. 16, 368; Σκύϑης ὅμιλος, οἳ γᾶς ἔσχατον τόπον ἔχουσι, Aesch. Prom. 415, vgl. 810; δωμάτων, ἐν ᾡ κεραυνός ἐστιν ἐσφραγισμένος, Eum. 797; δεσμῶτιν ἄγων ἤλυϑε ποίμνην, ὧν τὴν μὲν ἔσω σφάζει, Soph. Ai. 231, als ginge βοσκημάτων vorauf; τυραννίδα ϑηρᾶν, ὃ πλήϑει χρήμασίν ϑ' ἁλίσκεται, O. R. 542, vgl. Ai. 351 Trach. 545 (weniger auffallend ist, wenn das Relativum auf das entferntere Substantivum, nicht auf die nähere Apposition bezogen wird, wie Πολυώνυμε, Καδμείας νύμφας ἄγαλμα καὶ Διὸς βαρυβρεμέτα γένος, κλυτὰν ὃς ἀμφέπεις Ἰταλίαν, Soph. Ant. 1105; νόσῳ καταφϑίνοντα, πληγέντ' ἐχίδνης ἀγρίῳ χαράγματι, ξὺν ᾗ μ' ἐκεῖνοι προϑέντες ἐνϑάδε ᾤχοντο, Phil. 268; O. C. 87 O. R. 303; ϑάνατον καὶ Κῆρα μέλαιναν, ὃς δή σφι σχεδόν ἐστιν, Od. 2, 2841; ϑανόντων τέκνων, οὕς ποτ' ἤγαγεν, Eur. Suppl. 12; περιέδραμε ὅμιλος, οἳ ἔφερον, Her. 8, 128; u. so bei Collectivnamen oft in Prosa, τὸ τῶν Ἀϑηναίων ναυτικόν, οἳ ὥρμο υν ἐν Μαλέᾳ, Thuc. 3, 4; πλήϑει, οἵπερ δικάσο υσιν, Plat. Phaedr. 260 a; αὐχμηρός τις ὤν, ϑησαυροποιὸς ἀνήρ, οὓς δὴ καὶ ἐπαινεῖ τὸ πλῆϑος, Rep. VIII, 554 a, wie auch wir sagen: ein Mann, wie sie der große Haufen lobt; Dem. 18, 310 ἀνδρὶ καλῷ τε κἀγαϑῷ, ἐν οἷς οὐδαμοῦ σὺ φανήσει γεγονώς, einem braven Mann, u. zu denen hast du nie gehört. – Verschieden hiervon sind die Fälle, wo sich das Relativum im Genus auf das im Relativsatz stehende Nomen bezieht, τὴν ἄκρην, αἳ καλεῠνται κληΐδες τῆς Κύπρου, Her. 5, 108; Περσικὸν ξίφος, τὸν ἀκινάκην καλέουσι, 7, 54; ἡ πηγή, ὃν ἵμερον Ζεὺς ὠνόμασε, Plat. Phaedr. 255 c, u. öfter bei »nennen«; ἔχει ὀγδοήκοντα μνᾶς, ἣν ἔλαβε προῖκα τῆς μητρός, Dem. 29, 31. – el über ἔστιν οἵ einige, s. εἰμί, u. vgl. folgde Beispiele über die einzelnen Casus: ἔστιν οἳ ἐτύγχανον, Xen. Cyr. 2, 3, 18; πλὴν Ἰώνων καὶ ἔστιν ὧν ἄλλων ἐϑνῶν, Thuc. 3, 92; ἔστι δ' οὓς καὶ βραχυτέρους εἶναι, Plat. Phaed. 111 d; Κλεόπομπος ἔστιν ἃ ἐδῄωσε, Thuc. 2, 26. – f) Attraction des Relativums. Das Streben, den Relativsatz als eng verbunden mit dem Hauptsatz od. als Glied desselben erscheinen zu lassen, hat die den Griechen so geläufige Attraction veranlaßt, daß nämlich, wo das Relativum in dem acc. stehen sollte, das Demonstrativum aber, auf welches es sich bezieht, in einem andern Casus steht ( gen. od. dat.), ersteres mit Auslassung des letztern in diesen Casus gesetzt wird, so daß ὧν für τούτων, οὕς, ἅς, ἅ u. οἷς für τούτοις, οὕς od. ἅ, αἷς für ταύταις, ἅς steht, u. auch auf ein Substantivum im gen. od. dat. bezogen, statt des acc. des Relativums der gen. od. dat. steht, τῆς γενεῆς, ἧς Τρωῒ Ζεὺς δῶκε, Il. 5, 265; οὐδὲν ὧν ἀνιστορεῖς ἐμέ, Aesch. Prom. 965; οὐδὲν ὧν χρῄζει πατήρ, 986; δικαίων ϑ' ὧν ἐπραξάμην πόλιν Πριάμου, Ag. 786; ἀνάπαυλαν, ὧν πάροιϑεν εἶχες κακῶν, Soph. El. 861; ἐννέπω δὲ τῷ κηρύγματι ᾡπερ προεῖπας ἐμμένειν, O. R. 351; ϑεαμάτων ἐμοὶ ἄλγιστον, ὧν προςεῖδον, Ai. 972; ἀλγεινῶς φέρων, οἷς τ' αὐτὸς ἐξήμαρτεν, οἷς τ' ἐγὼ ῎παϑον, Phil. 1000; ἔν τε ταῖς ἄλλαις ἑορταῖς, αἷσιν ἡμεῖς ἤγομεν, Ar. Thesm. 835; u. in Prosa so gewöhnlich, daß man es als das Regelmäßige bezeichnen muß, οὐδὲ σύμφωνα, οἷς τὸ πρῶτον ἔλεγες, nicht übereinstimmend mit dem, was du zuerst sagtest, Plat. Gorg. 457 e; ἐξ ὧν ἐγὼ ᾔσϑημαι, Phaed. 61 c (über ἀνϑ' ὧν u. ἐφ' ᾡ vgl. diese Präpositionen); τῆς ἀγορᾶς, ἧς οὗτοι παρεῖχον, Xen. An. 3, 2, 21; σὺν οἷς μάλιστα φιλεῖς, 1, 9, 25; u. mit der unter c) erwähnten Umstellung des Substantivs, ὧν οἱ ϑεοί σοι ἔδωκαν ἀγαϑῶν ἄξιος, 7, 7, 37. – Auffallend ist bei einer solchen Attraction, daß den noch zuweilen das Demonstrativ hinzugesetzt wird, ἀφ' ὧν ἐγένοντο ἀγαϑοί, ἀπὸ τούτων ὠφελεῖσϑαι, Thuc. 3, 64, aus dem Nutzen ziehen, worin sie sich brav gezeigt hatten; wie es Dem. des größern Nachdrucks wegen thut, ὥςτε καὶ περὶ ὧν φασὶ μέλλειν αὐτὸν ποιεῖν, καὶ περὶ τούτων προκατηγορούντων ἀκροᾶσϑε, 8, 23, wie ἀφ' ὧν ἀγείρει καὶ δανείζει, ἀπὸ τούτων διάγει, ibd. 26. – Sehr selten tritt die Attraction ein, wenn das Relativum in einem andern Casus, gen., dat. od. gar nom., stehen müßte, wohin man rechnet ὡς ὄφελες τιμῆς ἀπονήμενος, ἧςπερ ἄνασσες, δήμῳ ἔνι Τρώων ϑάνατον ἐπισπεῖν, Od. 24, 30, indem man erkl. ᾗπερ ἄνασσες; vielleicht aber hat Hom. verbunden τιμῆς ἀνάσσειν, die Ehre beherrschen, handhaben; aber Xen. sagt ἤγετο δὲ καὶ τῶν ἑαυτοῦ τῶν τε πιστῶν, οἷς ἥδετο, καὶ ὧν ἠπίστει πολλούς, für τούτων, οἷς, Cyr. 5, 4, 39; u. Her. οὐδέν κω εἰδότες τῶν ἦν περὶ Σάρδις, für τούτων ἃ ἦν, d. i. τῶν περὶ Σάρδις, 1, 68; vgl. Thuc. ἀφ' ὧν ἡμῖν παρεσκεύασται, 7, 67; Plat. τοῦτο δὲ ὅμοιόν ἐστιν ᾧ νῦν δὴ ἐλέγετο, für τούτῳ, ὅ, Phaed. 69 a, obwohl man hier auch ὅμοιον εἶναι leicht ergänzen kann. Anders sind die Stellen zu erklären, wo ein pass. mit dem acc. construirt werden kann, τιμῆς, ἧς τέ μ' ἔοικε τετιμῆσϑαι, Il. 23, 649; ἐν ᾧ προςετέτακτο, Thuc. 7, 70, denn man kann sagen τιμᾶσϑαι, προςτάττεσϑαί τι. – Aus Vrbdg mit c) ergeben sich folgende Redeweisen: ξὺν ᾧπερ εἶχον οἰκετῶν πιστῷ μόνῳ, d. i. σὺν τῷ πιστῷ, ὃν μόνον εἶχον πιστόν, Soph. O. C. 334; τρόπαιον ἔστησαν ἧς οἱ Τυρσηνοὶ τροπῆς ἐποιήσαντο τῶν πεζῶν, für τῆς τροπῆς τῶν πεζῶν ἣν οἱ Τυρσ. ἐποιήσαντο, Thuc. 7, 54; τῷ κυνὶ μεταδίδως οὗπερ αὐτὸς ἔχεις σίτου, Xen. Mem. 2, 7, 13.-. g) Modi beim Relativum. In allen diesen Vrbdgn steht natürlich der indicat., sobald ὅς einen einfachen Erklärungssatz einleitet, auch wenn darin ein Grund enthalten ist, vgl. Aesch. μέλεοι δῆϑ' οἳ μελέους ϑανάτους εὕροντο, Spt. 860; τλάμων ἄρ' ἐγώ, ὃς ἤδη ὀλοῠμαι, Soph. Phil. 1090, öfter (vgl. ὅς γε). Soll aber der Relativsatz sich nicht auf einen einzelnen Fall beziehen, sondern eine allgemeine Geltung haben, ist also ὅς nicht erklärend od. beschreibend, sondern bedingend, so wird es – 1) in Beziehung auf Gegenwart und Zukunft mit ἄν oder κε u. dem conj. verbunden (vgl. ὅςτις, welches die Unbestimmtheit u. Allgemeinheit des Subjects mehr ausdrückt), ὃς δέ κ' ἀνὴρ ἀπὸ ὧν ὀχέων ἕτερ' ἅρμαϑ' ἵκηται, ἔγχει ὀρεξάσϑω, Il. 4, 306, d. i. jeder, der etwa kommen sollte; τοὺς ἄλλους ἐπιείσομαι, ὅν κε κιχείω, 11, 367; ὃς δέ κεν ὑμέων βλήμενος ἠὲ τυπεὶς ϑάνατον καὶ πότμον ἐπίσπῃ, τεϑνάτω, 15, 494. 17, 229. 19, 167 u. öfter; δίδωσι Μοῖσαν οἷς ἂν ἐϑέλῃ, Pind. P. 5, 61; μή σε δὶς φράσαι μήτ' ἔπος μήτ' ἔργον ὧν ἂν δύναμις ἡγεῖσϑαι ϑέλῃ, Aesch. Pers. 170, vgl. Ag. 1320; εὐδαίμονες, οἷσι κακῶν ἄγευστος αἰών· οἷς γὰρ ἂν σεισϑῇ ϑεόϑεν δόμος, ἄτας οὐδὲν ἐλλείπει, Soph. Ant. 578; οἷς ἂν ἡ γνώμη κακῶν μήτηρ γένηται, τἄλλα παιδεύει κακά, Phil. 1344; Thuc. 2, 62; ἣ ἂν τύχῃ γενομένη, Plat. Phaedr. 238 a; ἀσπάζεται πάντας, ᾡ ἂν περιτυγχάνῃ, Rep. VIII, 566 d, in welchem Falle regelmäßig der Singular des Relativs auf πάντες u. ähnliche Wörter im Plural bezogen wird, weil eben die Mehrheit schon durch den conj. mit ἄν angedeutet ist; οὓς ἂν ἡμεῖς ἄνδρας λαβόντες ἡγεῖσϑαι κελεύωμεν, Xen. An. 3, 2, 20; s. auch ἄν II) a). – Dafür steht der bloße Conjunctiv, οἳ βίῃ εἰν ἀγορῇ σκολιὰς κρίνωσι ϑέμιστας, Il. 16, 387, u. in Vergleichungen, 13, 63. 17, 110; Aesch. ἕξουσι δ' ἣν λάβωσιν ἐν ταφῇ χϑονός, Spt. 800, vgl. Eum. 588. 631; ἄνδρες ὧν ἁλῷ πόλις, Spt. 239; Soph. El. 771; Eur. Hec. 250, wovon der conj. in der Frage verschieden ist. – Hom. hat auch κε mit dem fut. indicat., οἵ κέ ἑ τιμήσουσιν, Il. 9, 155, vgl. 12, 226. – 2) in Beziehung auf die Vergangenheit u, in indirecter Rede mit dem optat., ὃν δ' αὖ δήμου τ' ἄνδρα ἴδοι βοόωντά τ' ἐφεύροι, τὸν σκήπτρῳ ἐλάσασκε, Il. 2, 198, wo schon die Iterativform des Hauptverbums zeigt, daß man sich einen oft wiederkehrenden Fall denken soll; μεϑεῖσά μοι λέγειν ἃ χρῄζοιμι, Soph. El. 619; Plat. Rep. V, 455 b; πάντας ἑξῆς, ὅτῳ ἐντύχοιεν, καὶ παῖδας καὶ γυναῖκας κτείνοντες, Thuc. 7, 29; ὧν ἔσφαττον ὧν κρατεῖν δύναιντο, Xen. An. 4, 7, 16; ἐκέλευσεν εἰςελϑεῖν Ξενοφῶντα ἔχοντα δύο οὓς βούλοιτο, 7, 2, 23; ὁπότε δὲ σὺ προεληλυϑοίης σὺν ᾗ ἔχοις δυνάμει, Cyr. 2, 4, 17; auch nach einem vorangegangenen opt. pot., μάλα κεν ϑρασυκάρδιος εἴη, ὃς τότε γηϑήσειεν, Il. 13, 344, vgl. 12, 228, u. beim opt. des Wunsches, νῦν δ' εἴη ὃς τῆςδέ γ' ἀμείνονα μῆτιν ἐνίσποι, 14, 107; ἔρδοι τις, ἣν ἕκαστος εἰδείη τέχνην, Ar. Vesp. 1431; ὀκνοίην ἂν εἰς τὰ πλοῖα ἐμβαίνειν, ἃ ἡμῖν δοίη, Xen. An. 1, 7, 17. Vgl. εἴ τισιν ἐντύχοις οὓς ἡγοῖο σοφούς, Plat. Conv. 194 c. Doch steht in indirecter Rede häufig genug der indicat., sobald der Relativsatz ein rein erklärender ist, ἐσπουδαιολογεῖτο ὡς δηλοίη οὓς τιμᾷ, Xen. An. 1, 9, 28, d. i. τοὺς τιμωμένους, vgl. 5, 2, 17 u. sonst, u. beim bedingten Relativsatz der unter 1) angeführte conj. mit ἄν, ὑπισχνοῦμαι ἢν ὁ ϑεὸς εὖ διδῷ, ἄνϑ' ὧν ἂν ἐμοὶ δανείσῃς, ἄλλα πλείονος ἄξια εὐεργετήσειν, Cyr. 3, 1, 34; vgl. Her. 6, 139, ἡ δὲ Πυϑίη σφέας ἐκέλευε Ἀϑηναίοισι δίκας διδόναι ταύτας, τὰς ἂν αὐτοὶ Ἀϑηναῖοι δικάσωσι. – Conj. u. opt. stehen in zwei entsprechenden Satzgliedern, Xen. Cyr. 2, 4, 10, δοκεῖ μοι, πάντας μὲν οὓς ἄν τις βούληται ἀγαϑοὺς συνεργοὺς ποιεῖσϑαι, allgemein, wen er nur immer will, οὓς δὲ δὴ τῶν εἰς τὸν πόλεμον ἔργων ποιήσασϑαί τις βούλοιτο συνεργούς, wie der inf. aor. zeigt, auf einen einzelnen Fall bezogen. – 3) von anderer Art ist der opt. pot. bei ὅς, der unabhängig vom Relativum ist, vgl. ὃν δέ κ' ἐγὼν ἀπάνευϑε ϑεῶν ἐϑέλοιμι νοῆσαι, μήτι σὺ ταῦτα ἕκαστα διείρεο, Il. 1, 549. 15, 738; οὐ γάρ οἱ πάρα νῆες καὶ ἑταῖροι, οἵ κέν μιν πέμποιεν, Od. 17, 145, vgl. 1, 126; u. in Prosa nicht selten, ἃ οὐδεὶς ἂν φήσειεν, Plat. Gorg. 473 e; Phaed. 89 d; οὓς οὐκ ἂν ἡμῶν φαίημεν βελτίους εἶναι, Xen. An. 3, 2, 23, vgl. ὃς δ' ἂν καταληφϑείη, οὕτω διατίϑεται, 4, 7, 4, wo καταληφϑῇ, wie Krüger bemerkt, noch unentschieden lassen würde, ob welche getroffen werden oder nicht, der opt. aber nicht die bloße Möglichkeit ausdrückt; sondern zugleich die Hindeutung darauf, daß dieser bedingte Fall des Getroffenwerdens wirklich schon eingetreten ist. – h) zuweilen werden durch das einfache Relativum Beziehungen ausgedrückt, welche sonst bestimmter durch Adverbia gegeben werden, z. B. – α) in Beziehung auf ein vorangehendes οὕτω, οὐκ ἔστιν οὕτω μῶρος, ὃς ϑανεῖν ἐρᾷ, Soph. Ant. 220, es giebt keinen so Thörichten, der zu sterben verlangt, gewöhnlicher ὥςτε, so thöricht, daß; so Eur. κοὔτις ἦν οὕτω κακός, ὃν οὐ προςεῖπε, Alc. 192; ἔχει τοσοῠτον ἄλγος ὁὔποτ' ἐκλελήσεται, 195; οὐδεὶς ὧδε βάρβαρος φρένας, ὃς οὐ δώσει βοράν, Hel. 509; τίς δ' οὕτως ἄνους ὃς ὑμέ κα πρίαιτο, Ar. Ach. 720; κρήνη οὕτω δή τι ἐοῦσα πικρή, ἣ μεγάϑεϊ σμικρὴ ἐοῦσα κιρνᾷ τὸν Ὕπανιν, Her. 4, 52; vgl. Xen. Hell. 4, 1, 4, δύναμιν ἔχοντος τοσαύτην, ὅς, der eine so große Macht hatte, daß er, u. sonst; οὐ γὰρ οὕτω γ' εὐήϑης ἐστὶν ὑμῶν οὐδείς, ὃς ὑπολαμβάνει –, Dem. 8, 44. Vgl. ὅςτις. – β) für ὅτι, ὃν δὲ σὺ ᾠήϑης Ἔρωτα, ϑαυμαστὸν οὐδὲν ἔπαϑες, für ὅτι τοῦτον od. τοιοῠτον, Plat. Conv. 204 b; κάρτα δόξας ἀμαϑέα εἶναι, ὅς –, eigtl. meinend, der sei sehr dumm, welcher, für ὅτι, er meinte, er sei sehr thöricht, weil er, Her. 1, 33; ϑαυμαστὸν ποιεῖς, ὃς ἡμῖν οὐδὲν δίδως, daß du od. weil du uns Nichts giebst, Xen. Mem. 2, 7, 13. – γ) auch eine Absicht wird so ausgedrückt, wie im Lat. durch qui, mit dem indic. fut. verbunden, ὅπλα κτῶνται, οἷς ἀμυνοῦνται τοὺς ἀδικοῦντας, mit denen sie abwehren werden, d. i. um damit abz u wehren, Xen. Mem. 2, 1, 14; od. mit dem conj. u. ἄν, wohin man rechnen kann κλητοὺς ὀτρύνομεν, οἵ κε ἔλϑωσ' ἐς κλισίην, Il. 9, 165, u. c. opt. nach einem tempus der Vergangenheit, ἄγγελον ἧκαν, ὃς ἀγγείλειε, Od. 15, 457; u. mit dem conj. ohne ἄν in Prosa, πρέσβεις ἄγουσα, οῖπερ τὰ σφέτερα φράζωσιν, Thuc. 7, 25; vgl. Plat. Men. 89 e. – δ) so merke man auch die Vrbdgn, wo ὃς ἄν c. conj. nicht auf ein bestimmt ausgesprochenes Subject geht u. dah. leichter wie ἐάν τις, falls Einer, wennman, übersetzt wird, βέλτερον ὃς φεύγων προφύγῃ κακὸν ἠὲ ἁλῴη, Il. 14, 81, besser ist es, wenn man, eigtl. besser ist dem, der da immer; νεμεσσῶμαί γε μὲν οὐδὲν κλαίειν ὅς κε ϑάνῃσι, wenn etwa Einer gestorben ist, Od. 4, 196, vgl. Il. 21, 103; ἴσον δ', ὅς ϑ' ἱκέτην ὅς τε ξεῖνον κακὸν ἔρξῃ, wo ἄν fehlt, Hes. O. 327; ἀνδραγαϑίη δ' αὕτη ἀποδέδεκται μετὰ τὸ μάχεσϑαι εἶναι ἀγαϑόν, ὃς ἂν πολλοὺς ἀποδέξῃ παῖδας, Her. 1, 136; οὐκ ἄχρηστος ἥδ' ἡ ἄνοια, ὃς ἂν τὴν πόλιν ὠφελῇ, sc. τούτου, oder wenn man nützt, Thuc. 6, 16; vgl. νομίζω προστάτου ἔργον εἶναι οἵου δεῖ, ὃς ἂν ὁρῶν τοὺς φίλους ἐξαπατωμένους μὴ ἐπιτρέπῃ, Xen. Hell. 2, 3, 51.
Selten steht ὅς in der indirecten Frage. Verbindungen, wie οὓς μὲν γὰρ ἐξέπεμψεν οἶδεν, Aesch. Ag. 422, Jeder kennt die, welche er aussandte, weiß, wen er aussandte, bilden hier die Grundlage, wie auch alle anderen Beispiele der Art aufzufassen sind, μαστεύειν δ' ὧν ἀνευρήσει φόνον, 1065; ἃ μὲν γὰρ ἐξείρηκεν, ἄγνοιά μ' ἔχει, Soph. Trach. 349, vgl. O. C. 1171; ὁρᾷς οὖν ἡμᾶς, ἔφη, ὅσοι ἐσμέν; Plat. Rep. I, 327 c; πέμπει, εἰπὼν ὃς ἦν, Xen. Cyr. 6, 1, 46; Mem. 2, 6, 29; auch schon bei Her., γενομένης λέσχης ὃς γένοιτο αὐτέων ἄριστος, 9, 71, vgl. 6, 124. Vgl. das eigentliche indirecte Fragewort ὅςτις.
Das Demonstrativum ΤΟΣ, ΤΗ hat, wie unter ὁ, ἡ, τό bemerkt ist, im nom. sing. u. plur. masc. u. fem. das charakteristische τ verloren; die Formen ὅς, ἥ, οἵ u. αἵ wurden deshalb in der alten Sprache auch als Demonstrativa gebraucht; da aber ἥ, οἵ u. αἵ mit den entsprechenden Formen des Artikels bis auf den Accent zusammenfallen, so findet sich besonders ὅς für οὗτος od. ὁ, u. hat sich von Hom. an in gewissen Vrbdgn bei allen Schriftstellern erhalten; οὐδ' ὃς ἀλύξαι, Il. 3, 201; μηδ' ὅντινα γαστέρι μ ήτηρ κοῦρον ἐόντα φέροι, μηδ' ὃς φύγοι, auch der nicht möge entfliehen, Il. 6, 59; ἀλλὰ καὶ ὃς δείδοικε, 21, 198; ὃς γὰρ δεύτατος ἦλϑεν, Od. 1, 286, wie 17, 172; auch das neutr. ὅ findet sich statt der sonst üblichen Vbdg, τὸ γὰρ γέρας ἐστὶ ϑανόντων, des Metrums wegen ὃ γὰρ γ., Il. 23, 9 u. Od. 24, 190, welche Stellen schon von den alten Grammatikern ausdrücklich bemerkt wurden, womit lt. 12, 357, ὃ γάρ κ' ὄχ' ἄριστον ἁπάντων, zu vgl. Dieser Gebrauch hat sich bei ὅς u. ἥ auch in der Prosa erhalten, am häufigsten in der Vrbdg καὶ ὅς, und der, καὶ ὃς ἀμβώσας μέγα, ἀναϑρώσκει, Her. 7, 18; καὶ ὃς ἐπέσχε, Plat. Theag. 129 b; καὶ ὃς ἐξαπατηϑεὶς διώκει, Xen. Cyr. 5, 4, 4; u. καὶ ἥ, Plat. Conv. 201 e; ferner in ἦ δ' ὅς, sagte er, Plat. oft. – Und in der schon oben bcim Artikel erwähnten Verbindung ὃς καὶ ὅς, der und der, Her. 4, 68. – Später wurde die unter ὁ erwähnte häufige Vrbdg ὁ μέν – ὁ δέ in ὃς μέν – ὃς δέ verändert, wovon sich bei Archyt. (Orell. p. 236) τῶν ἀγαϑῶν ἃ μὲν αὐτὰ ἐντὶ διὰ ταὐτὰ αἱρετά, οὐ μὰν δι' ἕτερον, ἃ δὲ δι' ἅτερον (vgl. ibd. p. 238) findet; in den Documenten in Dem. or. de corona einige Male im plur., Φίλιππος ἃς μὲν κατείληφε πόλεις, τινὰς δὲ πορϑεῖ, §. 164, vgl. 182, ein Gebrauch, der für die Unächtheit dieser Stücke sprechen könnte, wenn nicht in den Worten des Dem. selbst §. 71 stände πόλεις Ἑλληνίδας ἃς μὲν (vier codd. τὰς μὲν) ἀναιρῶν, εἰς ἃς (nur 1 ms. hat noch dazu als Correctur τὰς) δὲ τοὺς φυγάδας κατάγων.
Von einzelnen Casus merke man 1) den gen., der sowohl vom Orte gebraucht wird (s. unten οὗ), als von der Zeit, ἐξ οὗ, seitdem, Il. 1, 6 Od. 2, 90. 8, 539 u. sonst, wie Soph. O. R. 1201 Trach. 38; ἀφ' οὗ γὰρ κεῖϑεν ἦλϑεν, O. R. 758; Ant. 558; auch allein, οὗ, als ἔστιν οὗ, zuweilen, dann u. wann, vgl. ἐν ᾡ, während, indem, Trach. 925. – 2) einen dat. ᾗ s. oben besonders. – 3) ὅ, acc. sing. neutr. für διό, διότι, vgl. die Beispiele unter c).
Von Verbindungen mit Partikeln sind zu beachten: 1) ὅς γε, der ja, wie quippe qui, einen Grund angebend, ἔστι τ', ὦ τέκνον, ϑέμις, ὅς γ' ἡλίου τάδ' εἰςορᾶν ἐμοὶ φάος μόνος ἔδωκας, Soph. Phil. 659, wo wir übersetzen »denn du hast mir ja gegeben«; vgl. 1348. 1372 El. 899. – 2) ὅςπερ, welcher nämlich, doch, ja, qui quidem, οὐδὲ γὰρ οὐδὲ βίη Ἡρακλῆος φύγε Κῆρα, ὅςπερ φίλτατος ἔσκε Διΐ, Il. 18, 117, der doch dem Zeus der liebste war, vgl. ib. 363; so oft, bes. nach vorangegangenem οὐδέ, 16, 209 u. sonst; ἀλλ' οἵπερ πρότεροι ὑπὲρ ὅρκια δηλήσαντο, τῶν ἤτοι αὐτῶν τέρενα χρόα γῦπες ἔδονται, 4, 235, einen Grund, den jeder zugeben muß, angebend, da sie ja zuerst den Eid brachen, werden die Geier sie fressen; wenn auch diese Beziehung oft wenig hervortritt, so liegt doch immer ein innerer näherer Zusammenhang zwischen dem Relativsatze u. dem Hauptsatze darin, als in dem einfachen Relativum, χάρις δ' ἅπερ ἅπαντα τεύχει τὰ μείλιχα ϑνητοῖς, die ja den Sterblichen alles Erfreuliche bereitet, Pind. Ol. 1, 30; πᾶν ὅπερ προςχρῄζετε, πεύσεσϑε, Alles, was ihr nämlich wünscht, werdet ihr erfahren, Aesch. Prom. 644; φἑρουσ' ἅπερ νεκροῖσι μειλικτήρια, Pers. 602, öfter; παρ' οὗπερ ἔλαβον τάδε τὰ τόξ' αὖϑις πάλιν δοῦναι, Soph. Phil. 598; ταῦϑ' ἅπερ παϑεῖν με δεῖ, 1383, u. sonst; auch daß der Relativsatz durchaus in gleichem Umfange gelte, wie der Hauptsatz, da auch, wie auch, wird dadurch oft ausgedrückt (vgl. πέρ) auch in Prosa sehr gewöhnlich; dah. ἅπερ adoerbial wie ὥςπερ, κλαγγαίνεις δ' ἅπερ κύων, Aesch. Eum. 630; ἅπερ εὔπτερον ὄρνιν, Soph. O. R. 176; ᾗπερ δὴ φρονέω, Il. 9, 310; ᾗπερ λέγεται, wie es auch gesagt wird, Plat. Prot. 322 a; ἀφ' οὗπερ, seitdem ja, Aesch. Pers. 173; ὡυτὸς ὅςπερ ἐπ' Ἀρτεμισίῳ, Her. 8, 42. – Auch die Attraction tritt dabei ein, εἰς ὄψιν ἥκεις ὧνπερ ἐξηύχου πάλαι, Aesch. Ch. 213. – Hom. hat auch ὅπερ für das masc., ὅπερ σέο πολλὸν ἀμείνων, Il. 7, 114. 21, 107 u. sonst, wie Hes. Th. 864; – ὅςπερ οὖν, welcher auch immer, Sp. – Die Vrbdg ὁνδηποτοῦν verwirft Phryn., vgl. aber Lob. Phryn. 373, der Beispiele aus Sp. beibringt. – 3) ὅςτε (vgl. τέ), bei Hom. sehr gewöhnlich, ohne daß eine besondere Bedeutung von τέ zu erkennen ist, welches nur den Relativsatz enger mit dem Hauptsatze verbindet oder das (ursprünglich demonstrative) ὅς erst zum Relativum macht, Ἄρης, ὅςτ' εἶσιν πόλεμόνδε μετ' ἀνέρας, οὕςτε Κρονίων ξυνέηκε μάχεσϑαι, Il. 7, 209. Ursprünglich lag in der einfachen Sprache Homers die Nothwendigkeit, solche Sätze durch τε zu verknüpfen, die etwa so aufgefaßt wurden: »und der zieht in den Krieg zu den Männern, und die trieb Kronion an zu kämpfen«, eine Verknüpfung, die, nachdem die Bdtg des Relativs sich bestimmt ausgebildet hat, überflüssig erscheint; doch finden sich noch Beispiele bei Pind., wie ὅντε N. 10, 47, ἅτε P. 11, 59 u. öfter, u. bei den Tragg., μέμνησϑ' ἅτ' ἐγὼ προλέγω Aesch. Prom. 1073, Ἐρινύες, αἵτ' Οἰδιπόδα γένος ὠλέσατε Spt. 1047, öfter; ἐξ οὗτε, seitdem, Pers. 748; auch mit ἄν u. dem conj., wie das einfache ὅς, Spt. 682; Νιόβα, σὲ δ' ἔγωγε νέμω ϑεόν, ἅτ' ἐν τάφῳ πετραίῳ δακρύεις, Soph. El. 148. – Zuweilen liegt darin der Ausdruck einer gewissen Unbestimmtheit oder Allgemeinheit, ἔσϑιε νῦν, ὦ ξεῖνε, τάτε δμώεσσι πάρεστιν, Od. 14, 80, was sie freilich nur haben; Theocr. 22, 54, χαῖρε ξεῖνε, ὅςτ' ἐσσί, wer du auch sein magst, – Hom. hat im masc. ὅτε, Il. 16, 54, was besser mit der Diastole ὅ, τε zu schreiben. – Das adverbiale ἅτε s. oben besonders. – Zu unterscheiden davon ist ὅς τε, welches getrennt zu schreiben ist, u. wo τε seine verbindende Bdtg noch deutlich hat, γνώσῃ ἔπειϑ', ὅς ϑ' ἡγεμόνων κακός, ὅς τέ νυ λαῶν, Il. 2, 365; ὅς τ' ἔξοχος, ὅς τε μεσήεις, ὅς τε χερειότερος, 12, 269, u. sonst.
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24 ὄμνῡμι
ὄμνῡμι, fut. ὀμοῦμαι, selten ὀμόσω, Strat. 43 (XII, 201), Plut. Cic. 23, ὀμόσομαι, Philop. 11, lakonisch ὀμιώμεϑα, Ar. Lys. 183, aor. ὤμοσα, perf. ὀμώμοκα, pass. ὀμώμοσμαι, ὀμώμοσται, Eur. Rhes. 816, Arist. rhet. 1, 15, auch ὀμώμοται, Aesch. Ag. 1251; Ar. Lys. 1007; Dem. 20, 159; ὀμώμονται Andoc. 1, 98, ὀμωμοσμένος Dem. 22, 4 u. Arist. a. a. O., aor. ὠμόσϑην Xen. Hell. 7, 4, 10, gew. ὠμόϑην, Isae. 2, 40; – schwören, sowohl absol., ὤμνυε δ' ὡς ἐκέλευε, ϑεοὺς δ' ὀνόμηνεν ἅπαντας, Il. 14, 278, als auch ὅρκον, den Eid schwören, ὀανυέτω δέ τοι ὅρκον, 19, 175 u. öfter, wie Pind. Ol. 6, 20; ὅτις κ' ἐπίορκον ὀμόσσῃ, Il. 3, 279, wer einen Meineid schwören sollte; Hes. O. 284 Th. 232; aber auch ταῦτα δ' ἐγὼν ἐϑέλω ὀμόσσαι, das will ich beschwören, Il. 19, 187. – Daher pass.; ὀμώμοται γὰρ ὅρκος ἐκ ϑεῶν μέγας, Aesch. Ag. 1257; ὅρκο υς ὀμνὺς ψευδεῖς, Plat. Legg. XI, 917 a; auch τὰς σπονδάς, Thuc. 5, 47; ὅρκοι ὀμοσϑήσονται, Andoc. 3, 34; – πρός τινα, wie wir sagen »Einem Etwas zuschwören«, Od. 14, 331. 19, 288; – mit dem accus. des Gottes, bei dem man schwört, Ἔννοσίγαιον ὄμνυϑι, Il. 23, 585, νῦν μοι ὄμοσσον ἀάατον Στυγὸς ὕδωρ, 14, 271; so ὄμνυσι δ' αἰχμήν, Aesch. Spt. 511; ὄμνυ Διός νυν κάρα, Soph. Trach. 1175; σεμνὴν Ἄρτεμιν, Eur. Hipp. 713, öfter; auch pass., Ζεὺς ὀμώμοσται πατήρ, ist beim Schwur angerufen, Rhes. 816; ὄμνυμι ϑεῶν πίστεις, Thuc. 5, 30; μηδένα ϑεῶν, Isocr. 1, 23, bei keinem der Götter schwören, keinen im Schwur anrufen; – τινί, Einem schwören, ὀμώμοκα γὰρ αὐτῷ, Plat. Charm. 157 c; πάντες τούτοις ὤμοσαν βοηϑήσειν, Legg. III, 683 d; Xen., der auch ὀμνύοντες sagt, Conv. 4, 10; ὤμνυε κατ' ἐξωλείας μηδὲν εἰρηκέναι, Dem. 21, 119 (s. ἐξώλεια); auch κατὰ τῶν παίδων ὀμνύς, 54, 40, u. καϑ' ἱερῶν ὀμνύναι (s. unter κατά I, 4), wie noch Luc. sagt κατὰ τῆς Πολιάδος ὤμοσα μὴ εἰληφέναι, Conviv. 32. – Die Worte des Schwures werden häufig mit ἦ μήν eingeleitet, s. diese Partikeln. – Ueber den inf. aor. statt fut. s. Lob. zu Phryn. 750. – S. noch ὀμόω. – Wahrscheinlich mit ὁμός zusammenhangend, durch einen Eid verbinden, verpflichten.
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25 ἐπεί
ἐπεί, Conjunction, da, quum; ursprünglich nur Zeitpartikel, sodann auch Causalpartikel. Die beiden Bedeutungen lassen sich übrigens nicht scharf sondern, so daß an vielen Stellen ἐπεί grade wie eben das Lat. quum und das Deutsche »da« sowohl causal als temporal aufgefaßt werden kann. Entstanden ist ἐπεί, wie schon die Alten sahen, aus ἐπί und εἰ, indem das εἰ den betreffenden Zeitpunkt bezeichnete, das ἐπί den engen und unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Inhalte des Satzes mit ἐπεί und dem des zugehörigen Hauptsatzes. – 1) ἐπεί als Zeitpartikel: – a) meist auf die Frage » wann«, nach dem Zusammenhange zu übersetzen durch da, als, wie, nachdem, sobald, sobald als, sobald wie, dann wann u. s. w. – b) nicht selten auf die Frage » seit wann«, nach dem Zusammenhange zu übersetzen durch sei idem, von dem Augenblickean, wo u. s. w. Odyss. 16, 24 οὔ σ' ἔτ' ἔγωγε ὄψεσϑαι ἐφάμην, ἐπεὶ ᾤχεο νηὶ Πύλονδε; 1, 2 ὃς μάλα πολλὰ πλάγχϑη, ἐπεὶ Τροίης ἱερὸν πτολίεϑρον ἔπερσεν; vgl. Sengebusch Aristonic. p. 6; die ohne Beweis gegebene Darstellung in Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 151 ist irrig, und namentlich müßte es daselbst anstatt »Id extricamus ex Epim. Hom. p. »161« vielmehr heißen, Id non extricamus ex Epim. »Hom. p. 1616. Δέκατον μὲν ἔτος τόδ' ἐπεὶ Μενέλαος καὶ Ἀγαμέμνων ἦραν, das zehnte Jahr, seitdem, Aesch. Ag. 40; ἐπεὶ δὲ φροῦδός ἐστιν Ἀργείων στρατὸς – οὐδὲν οἶδ' ὑπέρτερον, seit aber das Heer fort ist, Soph. Ant. 15; vgl. Eur. I. T. 247 u. Porson zu Med. 138; häufig bei Her., bes. in der Vrbdg ἐπεί τε, so ἐπεί τε Πέρσαι ἔχουσι τὸ κράτος, ἔστι τοῦ βασιλῆος 3, 117; ἐγὼ δὲ ἐπεί τε παρέλαβον τὸν ϑρόνον τοῦτο ἐφρόντιζον 7, 81; selten in attischer Prosa, wie Thuc. ἔτη τριακόσια ἐπεὶ διέβησαν 6, 2. – Wenn von der Zukunft oder von der Gegenwart die Rede ist, wird das temporale ἐπεί oft mit dem conjunctiv. conditional. verbunden, wenn von der Vergangenheit die Rede ist, oft mit dem optativ. iterativ.; s. das Genauere über den optativ. iterativ. oben s. v. Ἄν S. 152. 172, über den conjunctiv. conditional. daselbst S. 156, u. vgl. ἐπάν (ἐπήν). Der conjunctiv. conditional. bei ἐπεί z. B. Odyss. 11, 221. 14, 153. 17, 23 Iliad. 6, 412. 15, 363 Hymn. Hom. Apoll. 158 Soph. Ant. 1025 O. C. 1225. Der Cptativ. iterativ. bei ἐπεί z. B. Iliad. 24, 14 Thuc. 8, 38 Xen. An. 1, 5, 2. 4, 2, 28 Cyr. 1, 6, 34 Soph. Tr. 93. – Der indirecte optativ. (s. oben s. v. Ἄν S. 172) bei ἐπεί z. B. Xen. Cyr. 1, 4, 21 An. 5, 6, 30. – Der indicativ. bei ἐπεί in der indirecten Rede z. B. Soph. Phil. 346. – Der infinitiv. mit und ohne ἄν bei ἐπεί in der indirecten Rede z. B. Herodot. 2, 32. 4, 10 Thucyd. 2, 93 Plat. Phaed. 109 e Xen. An. 5, 7, 18. – Der optativ. potential. bei ἐπεί Aristoph. Eq. 1056, vgl. oben s. v. Ἄν S. 163. – Verstärkt wird das temporale ἐπεί durch τάχιστα, »sobald als – auf der Stelle«, »von dem ersten Augenblick an, »wo«; dabei steht τάχιστα gewöhnlich nicht unmittelbar neben ἐπεί, s. z. B. Xen. An. 7, 2, 6 Ἀρίσταρχος δ' ἐπεὶ ἦλϑε τάχιστα. Aehnlich ist die Verbindung von (τὸ) πρῶτον und (τὰ) πρῶτα mit ἐπεί, z. B. Iliad. 12, 420 ἐπεὶ τὰ πρῶτα πέλασϑεν, vgl. 1, 6 ἐξ οὗ δὴ τὰ πρῶτα διαστήτην ἐρίσαντε. – 21 übertr. auf ein Causalverhältniß, da das der Zeit nach Vorangehende auch häufig den Grund od. die Veranlassung zum Folgenden enthält, da, weil, Hom. u. Folgde überall; auch mit praes. u. fut., z. B. ἐπεὶ δέος παλαιόν σοι φρενῶν ἀνϑίσταται, λέξον Aesch. Pers. 689. – Wie es Il. 6, 333 heißt ἐπεί με κατ' αἶσαν ἐνείκεσας, τοὔνεκά τοι ἐρέω, so steht es auch ohne letztern Zusatz im Anfang der Rede oft absolut, Ἕκτορ, ἐπεί με κατ' αἶσαν ἐνείκεσας – αἰεί τοι κραδίη πέλεκυς ὥς ἐστιν ἀτειρής, 3, 59, wo man »so sage ich dir« ergänzen kann; vgl. 6, 382. 13, 775; Od. 1, 231 ξεῖν', ἐπεὶ ἂρ δὴ ταῦτά μ' ἀνείρεαι, μέλλεν μέν ποτε οἶκος ὅδ' ἀφνειὸς ἔμμεναι; auch so, daß ein längerer Zwischensatz noch vor der eigentlichen Rede eingeschaltet wird, Od. 4, 204 Il. 13, 68. Gar kein Hauptsatz folgt Odyss. 3, 103. – Oft ist es bes. nach einem längeren Vordersatze mit denn zu übersetzen, wo wir den Grund als Hauptsatz hinstellen; Il. 4, 269; οὕνεκ' ἐγὼ κούρης – ἄποινα οὐκ ἐϑέλω δέξασϑαι· ἐπεὶ πολὺ βούλομαι αὐτἡν οἴκοι ἔχειν, denn ich will lieber, 1, 112; oft ἐπεὶ οὐδὲ ἔοικε, denn das ziemt sich nicht; ἐπεὶ οὐδὲ μὲν οὐδὲ ἔοικεν Odyss. 21, 319; Pind. Ol. 4, 13; Aesch. Prom. 347; in Prosa oft. Es folgen in diesem Falle auf ἐπεί auch hypothetische Constructionen, wie ἐπεὶ οὔποτ' ἂν στόλον ἐπλεύσατε – εἰ μή τι κέντρον ϑεῖον ἦγ' ὑμᾶς Soph. Phil. 1026, da ihr, od. einfacher, denn ihr wäret nicht geschifft; ἐπεὶ σχολῇ γ' ἂν ἥξειν δεῠρ' ἂν ἐξηύχουν Ant. 389, wo der Satz mit εἰ fehlt; vgl. O. R. 433; ἀλλ' ἴσως οὐκ ὀλίγον ἔργον ἐστίν, ἐπεὶ πάνυ γε σαφῶς ἔχοιμι ἂν ἐπιδεῖξαι Plat. Euthyphr. 9 b; vgl. Legg. IX, 875 c; οὐ φιλόπονός ἐστιν, ἐπεὶ ἤρκει ἂν αὐτῷ, sonst würde er sich begnügen, Xen. Cyr. 2, 2, 31; σιώπησον περὶ τῶν χρησμῶν, ἐπεὶ ἐρήσομαί σε, denn sonst (wenn du nicht schweigst) werde ich dich fragen, Luc. Iup. Trag. 43. Es folgt auch der opt. potent., Soph. Ai. 899 Tr. 457; – auch der imperat., ἐπεὶ φέρ' εἰπέ Soph. O. R. 390, denn sage doch; vgl. Ar. Vesp. 73 Her. 7, 103; ἐπεὶ ἐροῦ τινα τουτωνί Plat. Gorg. 473 c; Charm. 165 e u. öfter; – ἐπεὶ ἄϑεος ὀλοίμην, φρόνησιν εἰ τάνδ' ἔχω Soph. O. R. 663. – Häufig folgt ein Fragesatz, bes. ein solcher, der nur ein anderer Ausdruck für einen negativen Satz ist; ἐπεὶ τί νῦν ἕκατι δαιμόνων κυρῶ Aesch. Ch. 212; Suppl. 325; ἐπεὶ τίς ὧδε τέκνοισιν Ζῆν' ἄβουλον εἶδεν, keiner sah den Zeus, Soph. Tr. 138; ἐπεὶ τίνα οἶκον ναίοντ' ὀνομάξομαι Pind. P. 7, 5; οὐδαμῶς γε· ἐπεὶ πῶς ἂν καλέσειας Ar. Nubb. 679; vgl. Lys. 259; ἐπεὶ σὺ δέξαι' ἂν μᾶλλον ἀδικεῖσϑαι ἢ ἀδικεῖν; Plat. Gorg. 474 b, denn du möchtest doch nicht lieber. – Οὐ γὰρ λαϑεῖν τοὺς δυναμένους ἐν ταῖς πόλεσι πράττειν· ἐπεὶ οἵ γε πολλοὶ οὐδὲν αἰσϑάνονται, obwohl die große Menge Nichts merkt, Plat. Prot. 317 a; vgl. 333 c Conv. 187 a; – ταύτῃ οὖν σε λανϑάνει –, ἐπεὶ οὐ κακῶς ἀπείκασας, übrigens, sonst, Parm. 128 e; vgl. Soph. 217 b Apol. 19 e; – μὴ νῦν ἀπολλύηται (ἡ ψυχή), ἐπεὶ σῶμά γ' ἀεὶ ἀπολλύμενον οὐδὲν παύεται, denn was den Körper betrifft, so hört er nie auf, Phaed. 91 d; vgl. Soph. 223 e. – Die Vrbdgn mit anderen Partikeln s. einzeln.
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26 ἐάν
ἐάν (εἰ – ἄν), in dieser Form erst nachhom., bes. att.; zsgzgn ἤν, schon Hom., u. seltener ἄν; 1) Bedingungspartikel, wann, wenn, in gutem Griech. nur mit dem Conjunctiv. Man sehe über diese Construction, den conjunctiv. conditional., das Genauere s. v. Ἄν oben S. 156 ff. Nicht selten werden Sätze mit ἐάν im conj. cond. Bedingungssätzen mit εἰ im indicat. oder im optat. des Möglichen gegenübergestellt, meist durch μέν und δέ; hierbei stellt die Attische Prosa den Fall, dessen Eintreten der Redende wünscht, in den conjunct. conditional. mit ἐάν, den unerwünschten Fall in den optat. des Möglichen oder in den indicat. mit εἰ Der conj. cond. ist nämlich zeitbedingend, er drückt einen festen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem Eintreten der Bedingung und der Folge aus, was der optat. des Mögl. und der indicat. nicht thut, worüber oben s. v. Ἄν. Der indicat. und der optat. des Möglichen in Bedingungssätzen sind also weniger anschaulich und lebhaft als der conj. cond.; was man aber wünscht, stellt man sich gern lebhafter vor als was man nicht wünscht. Außerhalb der Attischen Prosa. z. B. bei Herodot., herrscht die hier aufgestellte Regel nicht, wenigstens nicht ohne sehr viele Ausnahmen. Beispiele: Her. 3, 36 εἰ μὲν μεταμελήσει τῷ Καμβύσῃ καὶ ἐπιζητήσει τὸν Κροῖσον – λάμψονται ζωάγρια, ἢν δὲ μὴ μεταμάληται μηδὲ ποϑῇ μιν, τότε καταχρῆσϑαι; Isocr. 6, 107 ἢν μὲν γὰρ έϑέλωμεν ἀποϑνήσκειν ὑπὲρ τῶν δικαίων, εὐδοκιμήσομεν – εἰ δὲ φοβησόμεϑα τοὺς κινδύνους; Dem. 8, 77 ἂν παύσησϑε ὀλιγωροῦντες ἁπάντων, ἴσως ἂν καὶ νῦν ἔτι βελτίω γένοιτο – εἰ μέντοι καϑεδεῖσϑε; vgl. id. 18, 176; Xen. Cyr. 4, 1, 15. – Die zeitbedingende Bedeutung des conj. cond. wird neben ἐάν zuweilen noch durch besondere Wörter hervorgehoben, z. B. ἐὰν ϑᾶττον, sobald wie, Plat. Alc. 1, 105 a. – Mit dem optativ. findet sich das bedingende ἐάν vor Aristot. selten und vielleicht nur in orat. obliqua, s. Hermann zu Viger. p. 291 u. vgl. über die Construction oben s. v. Ἄν S. 163. 172. Nach Aristot. wird diese Verbindung häufiger und erscheint auch in orat. rect. in sicheren Stellen; die sp. Byz. verbinden ἐάν auch mit dem indicat. – 2) Fragewort, in der indirecten Frage, ob, nach Verben des Versuchens und Untersuchens, conjunctiv. potential., über welche Construction oben s. v. Ἄν S. 159; Plat. Gorg. 452 c; Xen. Mem. 4, 4, 12; auch schon bei Hom. Oefter ist ein Verbum zu ergänzen, εἰ δέ κ' ἔτι προτέρω παρανήξομαι, ἤν που ἐφεύρω ἠιόνας – δείδω, wenn ich weiter schwimme (um zu sehen), ob ich etwa auffinde, Od. 5, 417; μηδὲ τοῠτο ἡμῖν ἄῤῥητον ἔστω, ἐάν πως αἴσϑῃ, οὗ εἶ Plat. Alc. I, 122 d. – In Vrbdg mit anderen Partikeln merke ἐάν τε – ἐάν τε, sei es daß – oder daß, Plat. Prot. 323 b; ἐάν τε – καί Soph. Ant. 327; – ἐάν περ, wenn anders, Tragg., Plat. u. Folgde; – ἐὰν καί, wenn auch; καὶ ἐάν, auch wenn, selbst im Fall daß; – ἐὰν μή, im Fall daß nicht, wo nicht, steht oft elliptisch: ὅτι μὴ τιϑέναι νόμον, ἐὰν μὴ τὸν αὐτὸν ἐπὶ πᾶσι τοῖς πολίταις, οἱ κύριοι νόμοι λέγουσι: wie non -nisi, nicht ein Gesetz geben, wenn nicht dasselbe für alle, d. i. nur ein solches, welches für alle gilt, Dem. 24, 188; u. so bes. bei Sp. = außer. – Bei den LXX. u. im N. T. steht ἐάν nach relativis für ἄν, z. B. ὅπου ἐὰν ἀπέρχῃ Matth. 8, 19. – Die Länge des α in ἐάν, über welche Dindorf zu Aristoph. Vesp. 228, rührt von dem ι des zu Grunde liegenden εἰ her; für das Verschwinden dieses ι war die Dehnung des α Ersatz.
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27 ἤ
ἤ, gedehnt ἠέ, und ἦ, gedehnt ἦε Die alten Griechen selbst unterschieden drei hierhergehörige Partikeln: das betheuernde, das fragende und das disjunctive ἠ. Das betheuernde ward immer mit dem Circumflex betont, ἦ, das disjunctive immer mit dem Acut, ἤ, das fragende bei einfachen Fragen mit dem Circumflex, ἦ, bei Doppelfragen im ersten Gliede mit dem Acut, ἤ, im zweiten Gliede mit dem Circumflex, ἦ. S. Lehrs Quaest. Ep. p. 50 und die kurze Darstellung von Sengebusch in dem Offenen Briefe an Rost S. 14. Wesentlich anders als die antike Theorie ist die der meisten Neueren. Die hier folgende Darstellung schließt sich aus practischen Gründen der modernen Theorie an. In den Tert des Homer dat freilich Immanuel Bekker die antike Betonung wieder eingeführt, durch seine Ausgabe von 1843.
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28 ἦ
ἦ (vgl. je, ja), 1) bekräftigend, betheuernd, fürwahr, wahrlich, traun, gewiß, Hom. u. Folgde; ἦ γὰρ ὀΐομαι ἄνδρα χολωσέμεν, denn traun, ich meine, er wird zürnen, Il. 1, 78. Oft verbunden mit anderen Partikeln, ἦ ἄρα, Od. 24, 193, ἦ ἄρα δή, Il. 13, 446, ἦ ἄρ, ἦ ἄρ τε, 19, 56 Od. 13, 357. 20, 166, ἦ ῥα, Il. 16, 750 Soph. Ai. 172. 934, ἦ ῥά νυ, Od. 12, 280, – ἦ γάρ, freilich wohl, Il. 1, 232. 293. 342.355, ἦ γάρ τοι, Od. 16, 199, – ἦ δή, Il. 1, 518 Od. 1, 253, ἦ δή που, Il. 21, 583, ἦ δὴ μάν, 17, 538; ἦ δή τ' ἂν εἴη πανδίκως ψευδώνυμος Aesch. Spt. 652; – ἦ ϑήν πού τοι ϑυμὸς ἐέλπεται Il. 13, 813; – ἦ κάρτα, bes. bei den Tragg. häufig, Aesch. Ag. 528. 1225 Soph. Ai. 1338; vgl. Valck. Hipp. 1028; auch allein in der bejahenden Antwort, ja wohl, Soph. El. 304; – ἦ μάλα, bei Aussprüchen u. Meinungen, die man anzunehmen bereit ist, ἦ μάλα Ὀδυσσεύς ἐσσι Od. 19, 474, fürwahr ja, so denke ich und hoffe ich, du bist Od., vgl. 16, 183 Il. 3, 204; auch ἦ μάλα δή, Il. 18, 12. 21, 55 Od. 4, 169. 333. 23, 149; ἦ μάν, u. ἦ μέν, wie ἦ μήν, gewiß u. wahrhaftig (vgl. μήν u. μέν, u. Nägelsbach Anmerkgn zur Ilias p. 1591, von Homer an der gewöhnliche Ausdruck beim Schwur, mit dem die eigentlichen Worte desselben eingeführt werden, ἴστω νῦν Ζεὺς πρῶτα ϑεῶν –, ἦ μέν τοι τάδε πάντα τελείεται, Od. 14, 160; σὺ δὲ σύνϑεο καί μοι ὄμοσσον ἦ μέν μοι – ἀρήξειν Il. 1, 77; ὄμνυσι ἦ μὴν λαπάξειν Aesch. gpt. 513; Soph. Tr. 255; Plat. Phaedr. 236 e Legg. VI, 784 c; ὀμνύω ὑμῖν ϑεοὺς πάντας, ἦ μὴν ἐγὼ ἐϑυόμην Xen. An. 5, 9, 31; c. inf. fut., ibd. 2, 3, 26, aor. 6, 4, 17; ὤμοσαν ἦ μὴν ποιήσειν Is. 2, 32; ἐπώμοσαν ἦ μὲν ἀρήξει ν Ap. Rh. 2, 715; auch ἐγγυητὰς καταστήσας, Dem. 24, 39, wie ἐγγυᾶσϑαι ἦ μὴν παραμενεῖν Plat. Phaed. 115 d; zu nachdrücklichen Betheuerungen, ἦ μάν, Il. 2, 370, freilich wohl, 13, 354, ἦ μέν, Il. 9, 252 Od. 10, 65, doch gewiß, ἦ μὲν δή, Il. 2, 798 Od. 18, 257, ἦ μήν, Il. 2, 291. 7, 393. 9, 57; ἦ μὴν κελεύσω Aesch. Prom. 73; vgl. Plat. Phil. 18 d Euthyd. 276 e; – ἦ νύ τοι, Il. 22, 11; – ἦ που, sicher wohl, Aesch. Prom. 519; Soph. Phil. 1115; nicht selten ironisch, ἦ πού με τελαμὼν δέξαιτ' ἂν εὐπρόςωπος Ai. 987, vgl. Plat. Gorg. 448 a 469 b Phaed. 84 d Rep. X, 595 d; – ἦ τάχα, Od. 18, 73. 338. 389; ἦ τάχα καί, 19, 69; – ἦ τε, Il. 16, 687. 17, 236. 18, 13 Od. 20, 194. 24, 311. – 2) fragend, in directer Frage ff. ἤ 2.), wie es im Deutschen zuweilen durch denn, oder wohl, etwa, häufig aber nur durch den Frageton, nicht durch ein eigenes Wort wiedergegeben werden kann, Od. 10, 330 Il. 11, 666 u. sonst; ἦ τορῶς λέγω; Aesch. Ag. 260; ἦ πῶς; Ch. 756; Folgde, wie in Prosa. Oft ἦ ῥα bei Hom., Od. 15, 431; ἦ ῥά νυ, Il. 4, 93; ἦ ῥά τι, 5, 421. 762. 7, 446. 9, 674 Od. 4, 632; bei den Attikern sehr häufig ἦ γάρ, sowohl Tragg., ἦ γάρ τι λοιπὸν ἐρεῖς Aesch. Prom. 747, ἦ γὰρ μετέσχες τοῦδε τοῦ πόνου Soph. Phil. 248, als in Prosa, Plat. Gorg. 469 b Rep. X, 607 c u. sonst; auch ἦ γάρ allein, für sich einen Fragesatz bildend, wie nonne? nicht wahr? Prot. 312 e 333 e; oft auch ἦ γὰρ οὔ; vgl. Heindorf zu Plat. Phaedr. 266 d Gorg. 468 d; ἦ γάρ ποτ' ἔστιν ἐκπεσεῖν ἀρχῆς Δία; Aesch. Prom. 759.
In beiden Fällen steht ἦ zu Anfang des Satzes, nur in einzelnen Fällen bei att. Dichtern nach mehreren Wörtern, Eur. Hec. 1007. 1262.
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29 ἐάν
ἐάν (εἰ ἄν), (1) Bedingungspartikel, wann, wenn; hierbei stellt die Attische Prosa den Fall, dessen Eintreten der Redende wünscht, in den conjunct. conditional. mit ἐάν, den unerwünschten Fall in den optat. des Möglichen oder in den indicat. mit εἰ. Der conj. cond. ist nämlich zeitbedingend, er drückt einen festen zeitlichen Zusammenhang zwischen dem Eintreten der Bedingung und der Folge aus, was der optat. des Mögl. und der indicat. nicht tut. Der indicat. und der optat. des Möglichen in Bedingungssätzen sind also weniger anschaulich und lebhaft als der conj. cond.; was man aber wünscht, stellt man sich gern lebhafter vor als was man nicht wünscht. (2) Fragewort, in der indirecten Frage, ob, nach Verben des Versuchens und Untersuchens, conjunctiv. potential. In Vrbdg. mit anderen Partikeln merke ἐάν τε ἐάν τε, sei es daß oder daß; ἐάν περ, wenn anders; ἐὰν καί, wenn auch; καὶ ἐάν, auch wenn, selbst im Fall daß; ἐὰν μή, im Fall daß nicht, wo nicht -
30 ἤ
ἤ, gedehnt ἠέ, und ἦ, gedehnt ἦε Die alten Griechen selbst unterschieden drei hierhergehörige Partikeln: das beteuernde, das fragende und das disjunctive ἠ. Das beteuernde ward immer mit dem Circumflex betont, ἦ, das disjunctive immer mit dem Acut, ἤ, das fragende bei einfachen Fragen mit dem Circumflex, ἦ, bei Doppelfragen im ersten Gliede mit dem Acut, ἤ, im zweiten Gliede mit dem Circumflex, ἦ.--------------------------------ἤ, Konjunction mit drei Hauptbedeutungen, trennend, fragend u. vergleichend. (1) ἤ als Trennungspartikel: oder, oder auch, zwischen zwei Wörtern od. Sätzen, die als verschieden, häufig als einander ganz entgegengesetzt bezeichnet werden sollen. Häufig u. gewöhnlich, wenn die beiden Gggsätze als gleichbedeutend ausgesprochen u. sich bestimmt ausschließend gegenüber, od. auch als gleichbedeutend neben einander gestellt werden, steht es zwei- od. mehrmal, entweder – oder, sive – sive od. aut – aut; ἤ τις ἢ οὐδείς, einer od. gar keiner, kaum einer. Oft läßt es sich durch: sonst, außerdem übersetzen, εἰδέναι δεῖ περὶ οὗ ἂν ᾖ βουλή, ἢ παντὸς ἁμαρτάνειν ἀνάγκη, oder es ist, wenn man es nämlich nicht weiß, notwendig, daß man Alles verfehlt, d. i. man muß wissen, worüber Rat gehalten wird, sonst muß man; πᾶσα ἀνϑρώπου ψυχὴ τεϑέαται τὰ ὄντα, ἢ οὐκ ἂν ἦλϑεν εἰς τόδε τὸ ζῷον, sonst wäre sie nicht gekommen. Dasselbe ἤ steht auch innerhalb einer Frage od. vrbdt zwei Fragen; τί χρή με στέγειν ἢ τί λέγειν πρὸς ἄνδρ' ὑπόπταν; was soll ich verheimlichen od. was soll ich sagen? Daraus ist abzuleiten (2) ἤ in der Frage, zunächst in directer Doppelfrage, πότερον od. πότερα ἤ, u. in indirecter, εἰ ἤ; ἤ, ἡμεῖς δὲ φραζώμεϑα, ἤ ῥ' αὖτις πόλεμον ὄρσομεν, ἢ φιλότητα βάλωμεν, ob wir die Schlacht wieder anfangen od. Freundschaft stiften sollen; eben so wo ein Zweifel ausgedrückt ist. Wie hier schon oft in dem zweiten Fragegliede eine Berichtigung oder Erwiderung auf das erste Frageglied liegt, so wird auch, wenn kein Frageglied vorausgegangen ist, eine Frage mit ἤ hinzugefügt, um durch eine das Gegenteil ausdrückende Frage die Richtigkeit des Gesagten auszudrücken, od., in Beziehung auf eine andere Frage, das, was am wahrscheinlichsten darauf geantwortet werden kann, hinzuzusetzen, ist es nicht etwa so, oder, wie das lat. an; ἢ οὐκ ἀΐεις, οἷον κλέος ἔλλαβε δῖος Ὀρέστης; oder weißt du nicht, was für einen Ruhm Orestes erlangt hat? Welcher Ruhm doch eben dich auffordert, nicht mehr so kindisches Sinnes zu sein, sondern nach gleichem Ruhme zu streben; ἢ ἵνα μηδ' ὄνομα αὐτοῦ λίπηται; oder soll er etwa deswegen weggehen, damit auch nicht einmal sein Name übrig bleibe (das wünschen sicher die Freier)? Πῶς οὖν Ὀδυσσεὺς πρὸς τάδ' οὐκ αὐτάγγελος πλεῖν ἦν ἑτοῖμος; ἢ φόβος τις εἶργέ νιν; oder ist es nicht so? hielt ihn nicht Furcht zurück?; τίς οὖν δὴ ἦν ἡ διατριβή; ἢ δῆλον ὅτι τῶν λόγων ὑμᾶς Λυσίας εἱστία; oder bedarf es vielmehr der Frage nicht und ist klar ? διελέσϑαι οὐ σμικροῦ λόγου · ἢ σὺ οἴει; oder meinst du etwa? ἢ καὶ Λαέρτῃ αὐτὴν ὁδὸν ἄγγελος ἔλϑω, sage mir, ob ich gehen soll. (3) als Vergleichungspartikel, als ganz gewöhnlich nach Comparativen, von Hom. an überall; zuweilen vrbdí es zwei Comparative, wodurch der erste als bedeutsamer hervorgehoben wird, πάντες κ' ἀρησαίατ' ἐλαφρότεροι πόδας εἶναι ἢ ἀφνειότεροι, sie möchten wünschen, lieber schnellfüßig als reich zu sein; σοφώτερος ἢ ἀμαϑέστερος δοκεῖ εἶναι ἑαυτῷ, er meint mehr weise als ungebildet zu sein. Erklärend tritt es auch zu einem Comparativ, dem schon ein von ihm abhängiger Genitiv vorhergeht, τίς ἂν αἰσχίων ταύτης εἴη δόξα ἢ δοκεῖν χρήματα περὶ πλείονος ποιεῖσϑ αι ἢ φίλους; welcher Ruf schimpflicher als dieser, daß man nämlich scheint. Bei Zahlbestimmungen wird ἤ auch ausgelassen. Durch eine eigene Attraction steht der gen. nach ἤ in Vrbdgn. Auffallend ist ἤ beim superl., πίϑοιτό κεν ὔμμι μάλιστα ἢ ἐμοί. Häufiger beim Positiv mehrerer Wörter, in denen eine Vergleichung liegt. So bes. auch nach den Zahlwörtern διπλάσιος, πολλαπλάσιος, mehr als
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См. также в других словарях:
Partikeln — (v. lat.), 1) Theilchen; 2) inflexibile Redetheile, zur Bezeichnung mannigfaltiger Beziehungen der flexibilen. Sie sind: Adverbium, Präposition u. Conjunction … Pierer's Universal-Lexikon
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Partikeln — Partīkeln (lat., »Teilchen«), die unflektierbaren Wörter (Adverbien, Präpositionen, Konjunktionen) … Kleines Konversations-Lexikon
Partikeln — Partikeln, in der Grammatik kleine, nicht declinir oder conjugirbare Wörter … Herders Conversations-Lexikon
Partikeln — Schwebstoff (m) (in Luft), Partikeln (f pl) eng particulate matter, airborne particulates (pl) … Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz Glossar
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