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  • 121 τίθημι

    τίθημι, setzen, stellen, legen; zunächst (1) im örtlichen Sinne: an einen bestimmten Ort hinsetzen, hinlegen, hinbringen; οὐχ ἱκετηρίαν οὐδεὶς τριήραρχος ἔϑηκε, sc. ἐπὶ τῷ βωμῷ, eigtl. den Zweig, das Zeichen der Hilfeflehenden auf den Altar legen. Von den Präpositionen, die damit verbunden werden, ist zu merken, daß sehr gewöhnlich ἐν dabeisteht, so daß ähnlich, wie beim lat. ponere, collocare in aliquo loco, mit dem Stellen u. Legen zugleich das darauf folgende Sein od. sich Befinden am Orte ausgedrückt wird; ἐν χείρεσσ' Οδυσῆϊ τίϑει, was so geläufig war, daß es den allgemeinen Begriff des Einhändigens, Darreichens, Gebens erhielt. Daran reihen sich ursprünglich auch örtlich zu nehmende, auf das Geistige gehende Vrbdgn: einem einen Gedanken, einen Rat, Mut in die Seele legen, eingeben; κότον ϑέσϑαι τινί, gegen einen Groll bei sich festsetzen, ihm fortwährend grollen; ϑέσϑαι ϑυμὸν ἄγριον ἐν στήϑεσσιν, Zorn in der Brust festsetzen; ohne acc., ἐν φρεσὶ ϑέσϑαι, bei sich festsetzen, im Herzen beschließen, worauf bedacht sein; übertr., ἐπὶ φρένα ϑῆχ' ἱεροῖσιν, er richtete seinen Geist, seine Aufmerksamkeit auf die Opfer; κρέα ϑέμενος ἐπὶ τὰ γόνατα, er legte sich das Fleisch auf die Kniee; μὴ χαμαὶ τιϑεὶς τὸν σὸν πόδα, den Fuß auf die Erde setzen; übh. τιϑέναι πόδα für gehen; (2) einsetzen, errichten, aufstellen, gründen; στήλην τίϑεσϑαι, für sich aufrichten; auch von Pflanzen: φυτά, einsetzen; ἀγάλματα, Weihgeschenke im Tempel aufstellen. Vom Künstler: arbeiten, darstellen; vom Hephästus, der den Schild arbeitet; παράδειγμα ϑέσϑαι αὐτό, als Beispiel aufstellen. Bes. (a) τέρματα, ein Ziel stecken, aufstellen, festsetzen; auch τιμήν τινι, einem eine Ehre bestimmen, zuerkennen; (b) ἀγῶνα, einen Wettkampf ansetzen, festsetzen; τὰ Πύϑια δι' ἑαυτοῦ ϑεῖναι, sie anstellen u. feiern, so daß er der Ordner ist. Häufiger noch von den Kampfpreisen: sie aussetzen; τιϑέναι εἰς τὸ κοινόν, zum Gemeingut machen, zum Genuß für alle preisgeben; (c) übh. anordnen, festsetzen, bestimmen; νόμον τιϑέναι, ein Gesetz geben, von dem, der nach eigenem Gutdünken Gesetze gibt, oder dem Gesetzgeber, der vom Volke dazu erwählt ist und für das Volk die Gesetze schreibt; so von Solon; sich ein Gesetz machen, geben, vom Volke bei demokratischer Verfassung, der gewöhnlichste Ausdruck, wo von griechischer Gesetzgebung die Rede ist. Auch absolut: verfügen, verordnen; οὕτω νῦν Ζεὺς ϑείη, so verfüge, gebe es jetzt Zeus; c. inf., befehlen. Auch als Strafe festsetzen. Τέλος ϑέμεν, ein Ende machen; κήρυγμα ϑεῖναι, eine Bekanntmachung durch den Herold erlassen; ἐν ἀπόρῳ εἴχοντο ϑέσϑαι τὸ παρόν, Anordnungen zu treffen; (d) ὄνομα ϑεῖναί τινι, einen Namen für einen festsetzen, ihm einen Namen beilegen, geben; (e) beisetzen, von Toten; (f) Geld niederlegen bei einem, bes. als Pfand; das med. wird vom Gläubiger gebraucht, als Pfand nehmen, also ὁ ϑείς, der ein Pfand niederlegt, ὁ ϑέμενος, der, bei dem er es niederlegt; χρήματα ϑέσϑαι παρά τινι, Geld bei einem niederlegen, es ihm anvertrauen. Auch Geld erlegen, bezahlen; τόκον τιϑέναι, Zinsen entrichten; (3) τὴν ψῆφον τιϑέναι ist eigentlich das Rechensteinchen aufs Brett setzen, damit rechnen, zählen. Dah. ψῆφον τίϑεσϑαι, sein Stimmtäfelchen abgeben, bes. bei Wahlen und gerichtlichen Abstimmungen; übh. seine Meinung, sein Urteil abgeben; eben so τίϑεσϑαι τὴν γνώμην περί τινος, seine Meinung worüber sagen; daher τίϑεσϑαί τινι, sc. ψῆφον, einem sein Stimmtäfelchen, seine Stimme geben, beistimmen; κἀγὼ ταύτῃ τῇ γνώμῃ τίϑεμαι, auch ich stimme dieser Meinung bei. Dah. übertr., meinen, wofür ansehen, es setzen als; οὐ τίϑημ' ἐγὼ ζῆν τοῠτον, ich erachte das nicht, daß der lebt, das nenne ich nicht ein Leben. Auch annehmen, voraussetzen, für ausgemacht annehmen; ϑήσω τοίνυν ἐγὼ μὴ τοιοῦτον εἶναι τοῦτο, ich will nun annehmen, dies sei nicht so; καὶ ἐμὲ κοινωνὸν τῆς ψήφου ταύτης τίϑετε, betrachtet mich als beistimmend; (4) etwas an einen Platz stellen, oder in eine Klasse setzen, wozu rechnen; τίϑεσϑαί τινα ἐν τιμῇ, einen in Ehren halten; ἐν δόξᾳ ϑέμενος, es als Ruhm erachtend; τίϑεσϑαί τι ἐν αἰσχρῷ, etwas unter die schändlichen Dinge zählen, es für schändlich halten; τίϑεσϑαί τινα ἐν φιλοσόφοις, unter die Philosophen rechnen; bes. ἐν μέρει τινός, übh. wofür halten, ansehen; εἰς δύο αὐτὰ τίϑεμεν ἐναντία ἀλλήλοιν εἴδη, wir rechnen es zu zwei einander entgegengesetzten Arten; c. gen., καὶ ἐμὲ ϑὲς τῶν πεπεισμένων, rechne auch mich zu den Überzeugten; ἆρ' οὐ τοῦ σώματος ἕκαστα τίϑης, beziehst du es nicht auf den Körper?. Dah. übh. wofür halten, ansehen, gew. im med., zur Bezeichnung der bloßen Subjectivität des Urteils; τί δ' ἐλέγχεα ταῦτα τίϑεσϑε; warum haltet ihr das für Schimpf?; ἀσχολίας ὑπέρτερον ϑήσομαι, höher halten, vorziehen; μηδὲ τοῠτ' ὡς ἀδίκημα ἐμὸν ϑῇς, sieh es nicht als ein Unrecht an, das ich getan habe; περὶ ἐλάττονος ϑέσϑαι, geringer achten; τὴν Σκῦρον οὐδαμοῦ τίϑης, = du achtest Skyros gar nicht; ἡγεμόνα ϑετέον ἄριστον Ἀμίλκαν τῶν τότε γεγονέναι, man muß erachten, daß er der beste Feldherr gewesen ist; εἰς τὴν τύχην, dem Schicksal zuschreiben, auf Rechnung des Schicksals schreiben; τὰ ἀναλώματα πλείω τιϑείς, höher anschlagend; (5) einsetzen, machen, verursachen, stiften; σκέδασιν ϑεῖναι, Zerstreuung anrichten, = σκεδάσαι, zerstreuen; πόλεμον ϑέσϑαι ist = den Krieg ruhen lassen, beilegen; τίϑεσϑαι τὰ πρός τινα, den Streit mit einem beilegen; übh. etwas in eine Lage setzen, wozu machen, einrichten; (a) von Personen; in ein Amt einsetzen; ἀλλά μ' ἔφασκες Ἀχιλλῆος ϑείοιο κουριδίην ἄλοχον ϑήσειν, mich zur Frau des Achilles zu machen, die Heirat zu vermitteln, während ϑέσϑαι τινὰ ἄκοιτιν oder γυναῖκα ist: sich ein Mädchen zur Gemahlin, zur Frau machen, nehmen; παῖδα τὸν αὑτᾶς πόσιν αὑτᾷ ϑεμένα, zu ihrem Gemahl machend; σῦς ἔϑηκας ἑταίρους, du verwandeltest die Gefährten in Schweine; ναῦν λᾶαν ϑεῖναι, ein Schiff zu Stein machen, in Stein verwandeln; ϑεούς τε καὶ γῆν ϑεμένη μάρτυρας, zu Zeugen nehmend; auch ϑέσϑαι τινὰ γέλωτα, einen zum Gelächter, lächerlich machen; ἥτε με τοῖον ἔϑηκεν, ὅπως ἐϑέλει, die mich dazu macht, wozu sie will; ϑεῖναί τινα ἀϑάνατον καὶ ἀγήραον, einen unsterblich und nicht alternd machen; ἀτιμότερον, einen minder geachtet machen; Ἄρης ἀρὰν πατρὸς τιϑεὶς ἀληϑῆ, macht die Verwünschung wahr, läßt den Fluch in Erfüllung gehen; ϑῆκε νικῆσαι, er machte, daß er siegte, ließ ihn siegen; (b) παῖδά τινα τίϑεσϑαι oder υἱόν, einen zu seinem Kinde machen, = ihn an Kindes Statt annehmen, adoptieren; ϑέσϑαι παῖδα ὑπὸ ζώνῃ, sich einen Knaben unter den Gürtel legen, = schwanger werden; (c) eben so auch von Sachen u. Zuständen: machen, bereiten, bewirken, veranlassen; δόρπον, ein Mahl bereiten; γυῖα ἐλαφρά, einem die Glieder leicht machen; φόως ἑτάροισιν, den Gefährten Licht od. Rettung schaffen; ἔργα ϑεῖναι, Handlungen zu Stande bringen, verrichten; ϑεῖναί τινι ἄλγεα, γόον, πένϑος, κήδεα, einem Schmerzen, Trauer, Kummer bereiten; für sich bereiten; δαῖτα, δόρπον, sich ein Mahl bereiten; κέλευϑον, sich den Weg bereiten, sich Bahn machen; μάχην, sich Kampf bereiten, = den Kampf anfangen; μεγάλην ἐπιγουνίδα ϑέσϑαι, sich einen feisten Schenkel machen, fleischige Lenden ansetzen; ϑήκασϑαι ἀνδρὸς αἰδοίου πρόςοψιν, sich eines ehrwürdigen Mannes Ansehen geben; μαρτύρια ϑέσϑαι, sich Zeugnisse verschaffen; χάριν τίϑεσϑαί τινι, sich bei einem Dank oder Gunst erwerben, ihm einen Gefallen erzeigen; εὖ, καλῶς ϑέσϑαι τι, etwas für sich gut einrichten, anwenden, in Bereitschaft halten; (d) εὖ ϑέσϑαι τὰ ὅπλα, die Waffen wohlgerüstet, in Bereitschaft halten; ϑέσϑαι τὰ ὅπλα, sowohl die Waffen anlegen, sich kampffertig machen, u. daher auch kämpfen, als auch die Waffen, bes. die großen Schilde u. Spieße der Schwerbewaffneten zusammenstellen, was die Soldaten immer tun, wenn sie dem Feinde gegenüber, oder die Waffenübungen nur auf kurze Zeit unterbrechend, sich ausruhen, also bewaffnet Halt machen; auch τίϑεσϑαι τὰ ὅπλα εἰς τάξιν od. τάξει; u. so περὶ τεῖχος od. πρὸς πόλιν, bewaffnet die Mauern umgeben, die Stadt belagern; τίϑεσϑαι τὰ ὅπλα ἀντία, die Waffen gegen den Feind kehren, sich mit den Waffen entgegenstellen; auch = ein Lager aufschlagen, sich mit den Waffen lagern

    Wörterbuch altgriechisch-deutsch > τίθημι

  • 122 an

    an, Coni. (vgl. griech. ἄν), auch mit ne verstärkt in anne, leitet das »zweite« Glied eines disjunktiven Satzes ein, in dem einer sein eigenes unentschiedenes Urteil »zweifelnd« oder »fragend« so ausspricht, daß er von einem andern die Entscheidung erwartet od. erbittet, wie unser oder, oder ob, I) in disjunktiven Zweifelsätzen, nach allen Verben, die Zweifel, Ungewißheit u. dgl. ausdrücken, wie dubito, dubium od. incertum est, nescio etc., refert, interest, auch video, scio, doceo, disco usw., u. zwar: 1) bei vollständiger Disjunktion: a) einem mit utrum, utrumne, auch ne, od. absol. vorangestellten Gliede als Gegensatz folgend, desinite dubitare, utrum... an, Cic.: utrum... an..., incertus sum, Ter.: incertum est, ne (enklit.)... an... anne, Verg.: ut nescias, utrum... an..., Cic.: quid refert, utrum... an..., Varr. – honestumne factu sit an turpe, dubitant, Cic.: refert etiam qui audiant, senatus an populus an iudices, Cic. – dah. b) in zusammengezogener Rede, ohne ein Verbum des Zweifels u. dgl., gleichs. fragend, oder vielleicht, oder etwa auch, ohne Partikel beim ersten Glied u. auch ohne Einfluß auf das Verbum (s. Piderit Cic. Brut. 89. Heräus Tac. hist. 1, 7, 9), Cn. Octavius est, an Cn. Cornelius quidam, Cic.: non plus duobus an tribus mensibus, Cic.: u. so ter an quater, Apul. apol. 43: septem an octo, Plin. ep. 6, 13, 5. – u. so c) wie sive, mit diesem sogar wechselnd, wo man, seiner Sache nicht gewiß, auch nicht zu entscheiden wagt, wenigstens es für gleichgültig hält, oder, quod sit, an non, nihil analogiam commovet, Varr. LL.: sive fatali vecordiā, an... ratus, Tac.: iure an iniuriā, Liv. 2, 54, 7.

    Häufig 2) elliptisch, so daß durch den auf das zweite Glied gelegten Nachdruck das erste, leicht zu ergänzende gleichsam übersehen u. ausgelassen ist, ob nicht; so zunächst a) in der Redensart dubito an (durch alle Personen u. Tempora), u. die Formel haud scio an od. nescio an, als höflicher, bescheidener Ausdruck der subjektiven Überzeugung, wie unser: ich bezweifle, ich weiß nicht recht, ob nicht, d.i. ich glaube fast, ich vermute, daß usw., od. mit noch größerer Zurückhaltung dubitem od. dubitaverim an, haud sciam an, ich möchte bezweifeln, wüßte nicht, ob nicht, d.i. ich möchte fast glauben, annehmen, vermuten, daß usw. (vgl. Klotz Cic. Tusc. 3, 55 u. 4, 50); dah. oft = vielleicht, vermutlich, wahrscheinlich, doch wohl, meines Erachtens u. dgl., dubito an hunc primum omnium ponam, Nep. – tamenne dubitemus, an ei nos etiam cum periculo venditemus, Cic. – haud scio an satis sit, eum, qui lacessiverit, iniuriae suae paenitēre, Cic.: vir sapientissimus atque haud scio an omnium praestantissimus, Cic.: id quod haud sciam an tu primus ostenderis, Cic.: haud scio anne uxorem ducat, Ter.: haud sciam anne super omnes homines impenso labore eam quaesissem, Apul.: extremum illud est, quod nescio an tu primum putes, Cic.: nescio an modum excesserint, Liv. – / Von selbst ergibt sich, daß die Verneinung des von dubito an u. haud scio an od. nescio an abhängigen Satzes durch non u. (nach den beiden letztern) durch ne... quidem, nullus, nemo, nihil, numquam, minus etc. ausgedrückt werden muß, dubitet an turpe non sit, Cic.: quod haud scio an non possis, Cic.: haud scio an ne opus quidem sit, Cic.: meā sententiā haud scio an nulla beatior esse possit, Cic.: haud scio an minus hoc vobis probaturus sim, Cic. – ebenso b) übh. bei Verben des Zweifelns, Nichtwissens u. dgl., moriendum enim certe est, et id incertum, an eo ipso die, ob nicht an usw., Cic.: dubium an quaesitā, morte, zweifelhaft, ob nicht, d.i. vielleicht freiwilligen Todes, Tac.

    3) ohne Rücksicht auf den disjunktiven Sinn auch (aber nie bei Cicero, sehr häufig in nachaug. Prosa) übh. zweifelnd, wie num, ob, u. mit Hinneigung zur Verneinung, dubito an idem tibi quod tunc mihi suadeam, Plin. ep.: quis scit an adiciant hodiernae crastina summae tempora di superi? Hor.: u. wiederholt, ob... ob, hunc tu ignorantem an sedeat putas scire, an vivat, an videat, an otiosus sit, Sen. – bes. nescio an im Munde des Zweifelnden mehr das Unwahrscheinliche andeutend, ich weiß nicht, ob, d.h. ich glaube nicht wohl, daß usw.; vielleicht nicht, schwerlich, nescio an tibi gratius opportuniusque acciderit, Caecin. in Cic. ep.: an profecturus sim, nescio, Sen.

    II) in disjunktiven Fragesätzen: 1) bei vollständiger Doppelfrage, zunächst a) bei wirklicher Unentschiedenheit des Fragenden für das eine od. das andere, einem mit utrum, utrumne, ne od. absol. vorangestellten Satze folgend, α) in direkter Frage, oder, utrum ea vestra an nostra culpa est? Cic.: utrum praedicemne an taceam? Ter.: Romamne veniam, an hic maneam, an Arpinum fugiam? Cic.: domum paternamne anne ad Peliae filias? Enn. fr.: dicam huic, an non dicam? Ter.: roger, anne rogem? Ov. – β) in indirekter Frage, oder ob, oder, id utrum Romano more locutus sit, an quo modo Stoici dicunt, postea videro, Cic.: quid mihi quaeram, sanus sim anne insaniam! Ter.: quaerendum, utrum una species et longitudo sit earum, anne plures, Cic. (u. so öfter bei Cicero mit anne, s. Matthiä Cic. de imp. Pomp. 57). – b) bei vorgefaßter Entscheidung für das eine od. das andere, u. zwar: α) für Bejahung des ersten mit non od. ne vorangestellten Gliedes, non manum abstines, an tibi iam mavis cerebrum dispergam hic? Ter.: quid hoc intellextin, an nondum etiam ne hoc quidem? Ter.: me certiorem facias, P. Crassus vivone patre suo mortuus sit, ut ego meminisse videor, an post? ob nicht... oder, Cic. – β) für Bejahung des zweiten Gliedes, wo dann die mindere Wahrscheinlichkeit des ersten durch num, auch ne angedeutet wird, num Homerum, num Hesiodum etc.... coëgit in suis studiis obmutescere senectus? an in omnibus his studiorum agitatio vitae aequalis fuit? Cic.: unum illud nescio, gratulerne tibi, an timeam? Cic. – c) an non od. annon, oder nicht, wie mit Wiederholung, so auch mit Auslassung des Verbums vom ersten Glied, wo wahre Disjunktion oder gar Hinneigung zur Bejahung des zweiten Gliedes stattfindet, in direkter Frage, parebis legibus, annon? Varr. fr.: pater eius rediit, annon? Ter.: num tabulas habet, annon? Cic. – u. in indirekter, utrum sit an non voltis? Plaut.: utrum saluber locus esset, annon? Varr. 2) elliptisch, so daß bloß die Gegenfrage mit an ausgesprochen, das erste, sich leicht aus dem Zusammenhange ergänzende Glied aber ausgelassen wird (nie bei einfacher direkter Frage), u. zwar: a) wenn man im Sinne des andern, also mit einer Art Ironie od. mit Staunen fragt u. deshalb Verneinung erwartet, oder, oder vielmehr, oder wohl gar, oder etwa? (wo man im eigenen Sinne mit num od. ne fragen würde), an id ioco dixisti? oder hast du etwa im Scherz gesprochen? Plaut.: an abiit iam a milite? Ter.: an etiam id dubium est? Cic.: an putas? Cic.: anne est intus Pamphilus? Ter.: anne oportuit? Plaut. – dah. an non ( nicht annon) mit bejahender Kraft (wie wenn man im eigenen Sinne mit nonne fragen würde), quo fretus sim? an non dixi esse hoc futurum? oder habe ich nicht gesagt? Ter.: an haec ab eo non dicuntur? Cic. – bes. b) wenn man das Gegenteil wünscht oder voraussetzt u. sich wundern würde, wenn es bejaht werden sollte, doch nicht gar? denn? (dah. auch neben den Ausrufen eho, amabo, obsecro), an abiit? er ging doch nicht gar? Plaut.: an scis? verstehst denn du es? Plaut.: an censes, nihil inter nos convenire? Cic.: anne exlex solus vives? Varr. fr. – c) wenn man zur Widerlegung fremder oder Begründung eigener Ansicht einen anerkannt wahren allgemeinen Satz fragend hinstellt, od. auch einen bestrittenen Fall durch einen ähnlichen unbestreitbaren ( argumentum a minore ad maius) erweisen will (nicht selten verstärkt durch vero, s. Wunder Cic. Planc. 17, 41), oder aber, oder (vgl. die Auslgg. zu Cic. Cat. 1, 1, 3), quae tandem id ars non habet? earum dico artium, quae coniecturā continentur et sunt opinabiles. An medicina ars non putanda est? Cic.: an Scythes Anacharsis potuit pro nihilo pecuniam ducere? nostrates philosophi facere non potuerunt? Cic.: quid enim refert utrum propter oves an propter aves fructus capias? Anne dulcior est fructus ex bubulo pecore... quam ex apibus? Varr. – d) übh. wenn man die entgegengesetzte Meinung abweisen od. die eigene als unbestreitbar darstellen will, wo wir gern die Frage mit aber... denn eröffnen, istoc es melior. An quid est olim homini salute melius? Plaut.: an potest quis dubitare, quin etc.? oder aber kann jemand zweifeln, daß usw.? Cic.: o pater, anne aliquas ad caelum hinc ire putandumst sublimis animas iterumque ad tarda reverti corpora? Verg. – e) oft nach einer andern Frage, der man etwas als seine Vermutung entgegenstellt, oder, oder etwa, quid dixisti pessuma? an mentita es? Ter.: sed quid Curio? an illam orationem non legit? Cic.: quomodo...? an... anne... an...? Cic. Balb. 54. – dah. auch f) im bejahenden Sinne, den man im eigenen Namen u. ohne Rücksicht auf fremde Meinung durch nonne andeuten würde, oder... nicht? denn nicht? nicht etwa? bes. im Ggstz. zu einer vorangegangenen Frage, an, qui perperam insanire me aiunt, ipsi insaniunt? Plaut.: quidnam beneficio provocati facere debemus? an imitari fertiles agros etc., Cic.

    Endlich 3) nachaug. (um übh. bl. Ungewißheit auszudrücken) auch in einfacher indirekter Frage = num, ob, ut exspectaret, an ibi iam Pompeius esset, Liv. epit.: in obscuro est, an didiceris, Plin. ep.: tria sine dubio spectanda sunt: an sit, quid sit, quale sit, Quint.: consuluit, an etc., Curt.

    lateinisch-deutsches > an

  • 123 alt, älter, älteste

    alt, älter, älteste, I) was schon eine Zeit, eine lange Zeit dagewesen, nicht neu etc.: vetus, sehr alt, pervetus, veterrimus (was schon seit [84] langen, also eine Reihe von Jahren hindurch existiert, Ggstz. novus). – vetustus (durch langes Bestehen, Liegen etc. alt u. gut geworden). – vetulus (ältlich, schon ziemlich alt, schon ziemlich in die Jahre, bes. oft v. Tieren und Dingen, Ggstz. novellus). – inveteratus (schon alt geworden und dah. fest eingewurzelt). – antiquus, sehr alt, perantiquus, antiquissimus (was früher-, vorher gewesen ist, der Vorzeit angehörig, dah. auch altertümlich, Ggstz. recens). – priscus (uralt, der grauen Vorzeit angehörig, verschollen, Ggstz. novus). – pristinus (vormalig, vorherig, steht rein temporal im Gegensatz zu dem, was und wie es jetzt ist). – antiquo artificio factus. antiquo opere factus. antiquae od. priscae artis. antiqui operis (von alter Arbeit, antik, von Kunstwerken). – antiquitus acceptus od. traditus. a maioribus acceptus od. traditus (von alters her, von den Vorfahren her empfangen, überliefert, Ggstz. novus). – antiquitusod. a maioribus institutus (vor alters, von den Vorfahren eingerichtet, z. B. ludi). – obsoletus (nicht neu, d. i. sowohl abgetragen, abgenutzt, als aus der Mode gekommen, abgekommen); verb. antiquus et obsoletus. – ruinosus(baufällig). – Komparat. älter, der ältere, prior. superior (der früher lebende, z. B. Dionysius; Ggstz. nostrae od. huius aetatis, posterior); aetate maior (der dem Zeitalter nach frühere, Ggstz. aetate minor): die Älteren (= Früheren), priores. superiores (Ggstz. homines nostrae aetatis, posteri): um ein Menschenalter älter, saeculo prior. – Superl. älteste auch durch ultimus (der der Zeit nach entfernteste, z. B. tempora, antiquitas, origo). – ein alter Soldat, veteranus miles u. bl. veteranus. miles exercitatus et vetus (beide ein durch langen Kriegsdienst geübter Soldat); plurimorum stipendiorum miles (ein viele Dienstjahre zählender); miles annis et senectā debilis (ein durch Alter u. Alterschwäche invalider). – alte Einrichtungen, vetera et prisca instituta; antiquitus instituta: du bist noch der alte, antiquum morem et ingenium obtines, od. bl. antiquum obtines; esidem, qui fuisti semper: etwas wieder auf den a. Fuß setzen, in pristinum restituere: alles im a. Stande (Zustande) lassen, es beim alten lassen, omnia integra servare. – a. Geschichte, res gestae et memoria vetus: eine a. Geschichte, historia vetus et antiqua. – die a. Welt, antiquitas (das Altertum); vetus aetas (die alte Zeit u. die Leute der alten Zeit); veteres. antiqui od. prisci homines (die Leute von der a. Welt). – ein Alter (alter Schriftsteller), vetus od. vetustior scriptor. – die Alten, veteres. antiqui. prisci. auch superiores (die früher, in der Vorzeit lebten; die beiden ersteren auch = die alten Schriftsteller); maiores (die Vorfahren); veterum scripta (die Schriften der Alten). – Adv.vetuste; antique; prisce. – alt werden, vetusteseere (von Sachen, die durch das Alter besser werden); senescere (von Sachen, die durch das Alter verderben); inveterascere (alt werden, einwurzeln, verjähren, z. B. von Schulden): etwas a. werden lassen, vetustati mandaro (z. B. Früchte, Wein etc.).

    [85] II) ein ziemliches Alter habend, a) von Menschen: grandis. iam aetate provectus (schon im Alter vorgerückt). – grandis od. grandior natu (im hohen, höhern Mannesalter stehend, Ggstz. senex). – senex (greise, ein Greis, Ggstz. puer, adulescens, iuvenis). – anus (greise, eine Greisin, v. weibl. Wesen, z. B. anus uxor, Ggstz. puella, virgo). – pergrandis natu. exactae iam aetatis (in sehr hohem Lebensalter stehend, hochbetagt). – aetate od. annis gravis (alterschwer, vom Alter gedrückt). – aetate od. senectute iam affectus (schon vom hohen Alter beschlichen). – senectute invalidus. annis infirmus (alt u. schwach; vgl. »alterschwach«). – aetate od. senectute od. senio confectus (alt und stumpf). – der a. Verres. senex Verres (der greise Vater Verres, Ggstz. adulescens Verres, der junge Sohn Verres); Verres pater (der Vater Verres übh., Ggstz. Verres filius). – ein Alter, senex; homo aetate grandior. – der Alte, pater (der Vater, Ggstz. filius).Alter!mi vetule! (in der traulichen Anrede): wie ein Alter, seniliter. – eine Alte, eine alte Jungfer, ein altes Weib, Mütterchen, vetula (mehr im verächtlichen Sinne); anus. anicula (sowohl im edlen als im verächtlichen Sinne): wie ein a. Weib, aniliter. – die Alten, senes (die Greise, Ggstz. pueri, adulescentes); parentes (die Eltern, Ggstz. liberi; auch von Vögeln): Alte u. Junge, alt u. jung, pueri, senes. – der, die ältere, aetate superior. superioris aetatis. grandior natu (bejahrter, betagter, Ggstz. puer, iuvenis oder cuius media est aetas); senior (sich dem Greisenalter mehr nähernd, Ggstz. iunior); maior natu, im Zshg. gew. bl. maior (der Geburt nach relativ älter als ein anderer, Ggstz. minor natu, minor; bes. von Söhnen, Töchtern, Geschwistern): ich bin älter (als jmd.), mea grandior est aetas. – der, die älteste, maximus natu, maxima natu; auch bl. maximus, maxima (z. B. der älteste von den Söhnen, maximus natu e filiis: die älteste von den Schwestern, maxima sororum): die älteste Vestalin, maxima virgo: der älteste unter den Zeitgenossen, vetustissimus ex iis, qui vivunt. – alt werden, s. altern. – b) v. Lebl.: senilis (greisenhaft. Ggstz. puerilis, z. B. corpus u. vultus); od. senum (der Greise, z. B. corpus). – annis infirmus (alterschwach, Ggstz. validus, z. B. corpus). – a. werden, senescere (z. B. von Bäumen).

    III) ein gewisses Alter habend, so u. so viel Jahre dagewesen, a) v. leb. Wesen: natus (so u. so viel Jahre geboren) mit folg. Akk. der Zahl der Jahre; od. durch den bl. Genet. der Zahl der Jahre (von so u. so viel Jahren); od. durch agens (das so u. so vielte Jahr verlebend) mit folg. Akk. des wievielten Jahres, in dem man eben steht; z. B. acht Jahre alt, octo annos natus; octo annorum; octavum annum agens. – älter als acht Jahre, maior (quam) octo annos natus; maior octo anis natus. – noch nicht acht Jahre alt, minor (quam) octo annos natus; minor octo annis natus. – acht Jahre alt werden, octavum aetatis ingredi annum: acht Jahre alt geworden sein, octo annos vixisse: volle acht Jahre, octo annos confecisse, complevisse: [86] acht Jahre alt sein, octo annos natum esse; octo annorum esse; octavum annum excessisse od. egressum esse. – ebenso alt sein als jmd., aequalem esse alci od. alcis: älter sein als jmd., alci aetate anteire, antecedere: er war um ebenso viele Jahre älter als ich, totidem annis mihi aetate praestabat: für wie alt hältst du mich? quid aetatis tibi videor?: wie alt soll sie sein? quot annos nata dicitur?: ich bin alt genug (zu einem Amte etc.), satis aetatis od. annorum habeo: ich bin noch nicht alt genug zur Bewerbung (um ein Amt), nondum ad petendum legitima aetas est: wie alt sie jedesmal zur Bewerbung um eine Stelle sein sollten, quot annos nati quemque magistratum peterent. – b) v. Lebl.; z. B. einen Tag alt, hesternus (gestrig, was von gestern ist, z. B. panis, Ggstz. panis recens).

    deutsch-lateinisches > alt, älter, älteste

  • 124 Sinn

    Sinn, I) Fähigkeit des Empfindens: sensus. – der S. des Gesichts, des Gehörs etc., s. Gesichtssinn, Gehörsinn etc.: in die Sinne fallen, sub sensus cadere (im allg.); sub oculos oder sub oculorum aspectum cadere (ins Auge fallen).

    II) Fähigkeit, Dinge außer uns zu empfinden: sensus alcis rei. – voluntas alcis rei (Neigung zu etwas, z.B. für das Klassische in der Kunst, voluntas recti generis). – studium (Liebe u. Eifer für etw.). – S. für das Schöne, für Anstand u. dergl., elegantia (z.B. den S. für das Schöne wecken u. nähren, elegantiam excitare atque augere): S. für Wahrheit, veritas: S. für Billigkeit, aequitas: S. für Freiheit, libertas. – S. für etwas haben, in alqa re aliquem sensum habere (Empfänglichkeit); voluntatem alcis rei habere (Neigung); alqā re instructam habere menten, (mit dem Gefühl für etwas begabt sein); studio alcis rei duci od. trahi. alcis rei esse studiosum (Eifer für etwas zeigen, ein Liebhaber von etwas sein): keinen S. für etwas haben, alienum esse, abhorrere ab alqa re: keinen S. mehr für etw. haben, alcis rei sensum amisisse: S. für etwas zeigen, osten dere alcis rei voluntatem.

    III) Bewußtsein; z.B. die Sinne vergehen mir, animus me relinquit. anima deficit (ich werde ohnmächtig): bei Sinnen sein, mentis [2135] oder animi compotem esse: von Sinnen sein. mentis od. animi non compotem esse; alienatā esse mente: von Sinnen kommen, mente alienari; a mente deseri; desipere: vor Freude beinahe von S. kommen, nimio gaudio paene desipere: von S. bringen, mentem alcis alienare od. exturbare: wie von Sinnen, velut alienatus mente od. sensibus.

    IV) Fähigkeit zu denken u. zu wollen, Wille: mens. – voluntas (der Wille, das Wollen). – sententia (Meinung). – es kommt mir in den Sinn, venit mihi in mentem mit Infin.; in animum induxi mit Infin. od. mit folg. ut u. Konj.; accĭdit ad animum meum (zufällig): im Sinne haben, in animo habere; mente agitare; agitare alqd od. de alqa re; moliri alqd (z.B. magna): gegen jmd. etwas im S. haben, aliquid agitare adversus alqm: Böses im S. haben (gegen jmd.), do los od. malas artes comminisci; mala consilia agitare adversus alqm: sich etwas aus dem S. schlagen, alqd ex memoria deponere. memoriam alcis rei deponere od. abicere (etw. vergessen): sich eine Sorge aus dem S. schlagen, se abducere a cura: es kommt jmdm. etw. aus dem S. (Gedächtnis), excĭdit alci alqd de od. ex memoria: eines Sinnes sein, idem sentire; consentire: andern S. sein als jmd., dissentire ab od. cum alqo: ich bin ganz andern Sinnes, longe alia mihi mens est: auf seinem S. beharren, in sententia sua perstare od. perseverare: jmdm. etwas aus dem S. reden, dissuadere mit folg. ne od. mit folg. Infin. (widerraten); animum alcis ab alqa re avocare (jmds. Sinn von etw. abbringen): es geht etwas nicht nach meinem S., non cedit alqd ex sententia.

    V) Gemüts- und Denkungsart: animus excelsus: altus od. excelsus: niedriger, abiectus oder humilis: verkehrter, pravus). – ein menschenfreundlicher, wohlwollender S., humanitas: ein verbrecherischer S., scelus: der ernste S. des Senats. senatus gravitas: ein hoher S. atmet überall, *nihil in his nonexcelsum magnificumque est.

    VI) Begriff, Bedeutung: notio (Begriff, den man mit etwas verbindet). – sententia (Gedanke, der einem Ausspruch etc. zugrundeliegt). – vis. significatio (Bedeutung eines Wortes, s. »Bedeutung no. I« die Synon. u. Redensarten). – voluntas (gleichs. der Wille, z.B. legis). – diesem Worte liegt kein anderer S. zugrunde, dieses Wort hat keinen andern S., als etc., nulla alia huic verbo subiecta notio est, nisi etc.: wenn ein Wort einen doppelten oder mehrfachen Sinn zuläßt, cum verbum potest in duas pluresve sententias accipi: ein Wort im guten S. gebrauchen, honeste dicere mit Akk.: im engsten S. des Wortes, propriā et principali significatione: den S. eines Wortes nicht auffassen, nicht begreifen, verbum quid valeat non videre: im buchstäblichen S. antworten, litterate respondere: im eigentlichen S., proprie (z.B. dici posse): im eigentlichern S., verius (s. Liv. 22, 53, 8): im eigentlichsten S., ut verissime dicitur (s. Plin. ep. 7, 5, 1): der langen Rede kurzer S. ist, ich etc., omnia haec verba huc redeunt [2136] denique, ego etc: das hat einen andern S., hoc alio spectat.

    deutsch-lateinisches > Sinn

  • 125 ἐλαύνω

    ἐλαύνω, treiben; fut. ἐλάσω, Her. 1, 77; ἐλάσοντες Xen. An. 7, 7, 55; gew. att. ἐλῶ, ἐλᾷς, Ar. Ran. 203, ἐλᾶν, ἐλώντων, Xen. An. 1, 8, 10; bei Hom. ἐλόωσι, Od. 7, 319; aor. ἤλασα, poet. auch ἔλασσα, iterativ. ἐλάσασκεν Iliad. 2, 1991 perf. ἐλήλακα, ἐλήλαμαι, aor. ἠλάϑην, erst ganz spät ἠλάσϑην, wie ἐλήλασμαι, vgl. Piers. Moer. 13; ἐληλέδατο Od. 7, 86; ἠλήλαντο Hes. sc. 143. Sehr selten erscheint ein praes. ἐλάω, bei Dichtern, vgl. s. v. ἀπελαύνω; ob bei Homer in der Formel μάστιξεν δ' ἐλάαν, z. B. Odyss. 3, 484, ἐλάαν praes. oder futur. sei, kann zweifelhaft erscheinen; wahrscheinlich ist praes. Odyss. 15, 50 οὔ πως ἔστιν ἐπειγομένους περ ὁδοῖο νύκτα διὰ δνοφερὴν ἐλάαν; 3. plur. ἔλων, = ἔλαον, imperfect. oder aorist. 2, Iliad. 24, 696 Odyss. 4, 2; ἔλαε Apoll. Rh. 3, 872. – 1) treiben, in Bewegung setzen, von Hom. an überall, ἅρμα, ἵππους, ζεῦγος, Il. 5, 237 u. öfter, Her. 1, 59 Ar. Nubb. 69 Plat. Phaedr. 246 e; νῆα, Od. 16, 502, rudern; νηῦς ἐλαυνομένη, das fahrende Schiff, 13, 155; vgl. Ar. Equ. 1178; τριήρεις, Plat. Rep. III, 396 a; ἐλαύνειν ἐρετμοῖς, Ap. Rh. 2, 949; τὸν δρόμον Ar. Nubb. 25; ὁδόν D. Per. 586. Daher auch οἱ δ' ἐλόωσι γαλήνην, auf dem ruhigen Meere fahren, Od. 7, 319; πόντον ἐλάταις ἐλαύνειν, das Meer mit Rudern in Bewegung setzen, es befahren, Il. 7, 6; τὰ δ' ἕσπερα νῶτ' ἐλαύνει ϑερμᾷ φλογί Eur. El. 731. Von Flüssen, ῥόον ἐλαύνειν D. Per. 1090. – Häufig ohne acc. = fahren; εἰ γάρ κε παρὲξ ἐλάσησϑα διώκων, sc. ἵππους, Il. 23, 344; μάστιξεν δ' ἐλάαν, er schwang die Geißel, um die Pferde anzutreiben, zu fahren, 5, 366; βῆ δ' ἐλάαν ἐπὶ κύματα, er ging, um dahinzufahren über die Wogen, Il. 13, 27; διὰ νύκτα ἐλᾶν, durch die Nacht fahren, Od. 15, 50; vom Seefahrer, 12, 124; παρὲξ τὴν νῆσον ἐλαύνειν, an der Insel vorbeifahren, 12, 276; οἱ ἐλαύνοντες, die Rudernden, 13, 22; vgl. Xen. Hell. 6, 2, 29. Auch vom Wagen selbst, τὰ ἅρματα εἰς τὰς τάξεις τῶν Ἑλλήνων ἐλῶντα καὶ διακόψοντα Xen. An. 1, 8, 10; – sc. ἵππον, reiten, Her. 1, 59; ἀναβὰς ἐπὶ τὸν ἵππον ἤλασε Xen. Cyr. 4, 1, 7; vgl. Ar. Pax 128; pass., vom Pferde, laufen, Xen. Cyr. 8, 6, 17; vgl. γῆν πρὸ γῆς ἐλαύνομαι Aesch. Prom. 682; mit accusat. vom Reiten Odyss. 5, 371 ἀμφ' ἑνὶ δούρατι βαῖνε, κέληϑ' ὡς ἵππον ἐλαύνων;στρατόν, στρατιήν, ein Heer in Bewegung setzen, es führen, Pind. Ol. 11, 69, Her 1, 176 u. öfter. Gew. ohne Zusatz, marschiren, anrücken, sowohl von dem Feldherrn, als vom Heere, Her. 1, 77; Xen. sehr oft u. andere Historiker. – 2) wegtreiben, wegführen; βοῦς Il. 1, 154 u. öfter; Xen. Hell. 4, 8, 18; so im med., Il. 1, 682 Od. 4, 637; Plat. Gorg. 484 b, wie λείαν ἐλάσασϑαι Plut. Rom. 23; – τοὺς ματραλοίας ἐκ δόμων Aesch. Eum. 201. 329; ἐκ γῆς Soph. O. R. 44, u. öfter; παῖδας γῆς ἐλᾶν Eur. Med. 70. – Bes. μύσος ἀφ' ἑστίας, entfernen, also = fühnen, Aesch. Ch. 961; vgl. Eum. 273; μίασμα χώρας Soph. O. R. 98; ἄγος ἐλαύνειν Thuc. 1, 126. 2, 13; φυγῇ ἀϊδίῳ ἐλαϑείς, in ewige Verbannung geschickt, Dion. Hal. 8, 1. – 3) in die Enge treiben, bedrängen. Hierher gehören vor Allem drei merkwürdige Homerische Stellen: Iliad. 13, 315 οἵ μιν ἄδην ἐλόωσι καὶ ἐσσύμενον πολέμοιο; 19, 423 οὐ λήξω πρὶν Τρῶας ἄδην ἐλάσαι πολέμοιο; Odyss. 5, 290 ἀλλ' ἔτι μέν μίν φημι ἄδην ἐλάαν κακότητος. Also ἄδην ἐλάαν τινά τινος, = Einen genügend bedrängen in Etwas, bei Etwas, mit Etwas, mit Elend, im Kampfe. Bei Iliad. 13, 315 giebt es folgendes Schol. aus Didymus: κατ' ἔνια τῶν ὑπομνημάτων (d. h. »nach der Behauptung einiger der von Aristarcheern verfaßten Commentare«, nicht etwa »nach dem Zeugniß einiger der von Aristarch selbst verfaßten Commentare«, »schrieb Aristarch«) οἵ μιν ἄδην ἐάσουσι, ὅἐστι κορέσουσιν. καὶ ἐπὶ τοῦ Ποσειδῶνος ( Odyss. 5, 290) »ἀλλ' ἔτι μέν μίν φημι ἄδην ἐλάαν κακότητος« διὰ τῶν δύο ΑΑ παρέκειτο (d. h. lag nach Angabe der betreffenden Aristarcheer dem Aristarch vor die var. lect.) ἑάαν. μαρτυρεῖ καὶ τὸ »ἄσειν ἐν Τροίῃ ταχέας κύνας (Iliad. 11, 818)«. οὕτως Αρίσταρχος (d. h. »das zunächst Vorhergehende«, wenn keine Lücke da ist, der Satz μαρτυρεῖ κτἑ., »sind Aristarchs eigene Worte«). Zu derselben Stelle Iliad. 13, 315 giebt es folgendes Schol. aus Aristonicus: ἡ διπλῆ, ὅτι Ζηνόδοτος ἀγνοήσας τὸ σημαινόμενον πεποίηκε καὶ ἐσσύμενον πολεμίζειν. ἔστι δὲ τὸ ἄδην ἐλόωσιν ἀντὶ τοῦ κορεσϑῆναι αὐτὸν ποιήσουσι τοῠ πολέμου, καίπερ προϑυμίαν ἔχοντα. Friedländer druckt dies ohne Aenderung u. Bemerkung ab. In der That folgt aus der Metalepsis κορεσϑῆναι ποιήσουσι nicht nothwendig, daß das ἄδην ἐλόωσιν verderbt und in ἄδην ἐάσουσι oder ἄδην ἑόωσι zu ändern sei, welches nach Aristonicus Aristarchs Lesart gewesen sei. Doch ist durch Didymus Bericht wohl unzweifelhaft nicht nur, daß es die mit ἄω »sättigen« zusammenhangenden Lesarten ἄδην ἐάσουσι oder ἄδην ἑόωσι Iliad. 13, 315, ἄδην ἑάαν oder ἄδην ἆσαι Iliad. 19, 423, ἄδην ἑάαν Odyss. 5, 290 gegeben habe, sondern auch, daß Aristarch diese Lesarten nicht unbedingt verwarf. Besonders wichtig ist die Vergleichung von Iliad. 19, 402 ἐπεί χ' ἑῶμεν πολέμοιο, wo es folgendes Schol. des Aristonicus giebt, welches Lehrs irrthümlich dem Herodian zuschreibt: (ἡ διπλῆ) ὅτι δασυντέον τὸ ἑῶμεν· ἔστι γὰρ ἄδην ἔχωμεν, κορεσϑῶμεν. Vgl. s. v. ἌΩ und Buttmann Lexilog. 2, 130 ff. – Χεὶρ ὀξείῃς ὀδύνῃσιν ἐλήλαται, wird gepeinigt, Il. 16, 518; ähnl. δαίμων, Ἀϑάνας μῆνις ἐλαύνει με, treibt mich umher, Soph. Ai. 499. 743; λύπῃ πᾶς ἐλή λαται κακῇ 268; κακοῖς Eur. Andr. 31; Plat. ὑπ' ἀνάγκης τε καὶ οἴστρου ἐλαύνεται Phaedr. 240 d, u. öfter; μή τι δαιμόνιον τὰ πράγματα ἐλαύνῃ Dem. 9, 54; Sp.; ἐλαύνεται τὴν ψυχὴν ἐρωτικῇ μανίᾳ Ael. H. A. 14, 18; geradezu = miß handeln, beschimpfen, καὶ ὑβρίζεσϑαι Dem. 18, 48, u. öfter. Auch unterjochen, Ἰωνίαν ἤλασε βίᾳ Aesch. Pers. 757. Woran sich die obscöne Bdtg = βινεῖν schließt, Ar. Eccl. 38; Plat. com. bei Ath. X, 456 a; vgl. Nicarch. 4 (XI, 73). – 4) schlagen, stoßen. Bei ἐλαύνειν in dieser Bedeutung kann im accusat. sowohl dasjenige stehn, womit man stößt oder schlägt, die Waffe, Iliad. 20, 259 ἐν σάκει ἤλασεν ἔγχος, als auch dasjenige, welchem der Stoß oder Schlag gilt, das Ziel, Iliad. 11, 109 Ἄντιφον παρὰ οὖς ἔλασε ξίφει. Im letzteren Falle unterscheidet nach Aristarchs Beobachtung Homer ἐλαύνειν genau von βάλλειν, gebraucht also ἐλαύνειν nie vom Wurfe, sondern nur vom Stoße oder Schlage im strengsten Sinne des Wortes, vom Angriff ἐκ χειρός, d. h. von solchem Angriffe, bei welchem man die Waffe nicht fahren läßt, wie bei'm Wurfe, sondern festhält. S. Scholl. Aristonic. Iliad. 11, 68 und Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 51-70, besonders p. 64 sq. Ausdrücklich entgegengesetzt werden βάλλειν und ἐλαύνειν einander Odyss. 17, 279 μή τίς σ' ἔκτοσϑε νοήσας ἢ βάλῃ ἢ ἐλάσῃ. Dem gemäß schrieb Aristarch Odyss. 5, 132. 7, 250 ἔλσας, nicht ἐλάσας, wie Zenodot, der die hier erörterte Regel nicht kannte, s. Scholl. Aristonic. Odyss. 5, 132 u. vgl. εἴλω. Iliad. 16, 467 also kann ὁ δὲ Πήδασον ἤλασεν ἵππον nicht Aristarchs Lesart sein; denn das Thier ward durch einen Wurf getroffen. Mit doppeltem accusat. des Zieles Iliad. 5, 80 τὸν Εὐρύπυλος ἔλασ' ὦμον φασγάνῳ ἀίξας; das Ziel und die Wunde bei einander im accusat. Odyss. 21, 219 οὐλήν, τήν ποτέ με σῦς ἤλασε λευκῷ ὀδόντι; – Odyss. 22, 94 χϑόνα δ' ἤλασε παντὶ μετώπῳ, von einem Fallenden; 5, 313 ἃς ἄρα μιν εἰπόντ' ἔλασεν μέγα κῦμα κατ' ἄκρης; – Odyss. 17, 237 ὁ δὲ μερμήριξεν Ὀδυσσεὺς ἠὲ μεταΐξας ῥοπάλῳ ἐκ ϑυμὸν ἕλοιτο, ἦ πρὸς γῆν ἐλάσειε κάρη ἀμφουδὶς ἀείρας. – Wenn die Waffe als Object im accus. bei ἐλαύνειν steht oder hinzugedacht werden muß, gebraucht Homer ἐλαύνειν auch vom Wurfe, Iliad. 17, 519 προΐει ἔγχος, καὶ βάλεν Ἀρήτοιο κατ' ἀσπίδα· ἡ δ' οὐκ ἔγχος ἔρυτο, διαπρὸ δὲ εἴσατο χαλκός, νειαίρῃ δ' ἐν γαστρὶ διὰ ζωστῆρος ἔλασσεν, verstehe τὸ ἔγχος, und passivisch Iliad. 5, 400 αὐτὰρ ὀιστὸς ὤμῳ ἔνι στιβαρῷ ἠλήλατο. – Vgl. noch Iliad. 2, 199. 4, 135. 5, 57. 584. 11, 68. 13, 614. – Den Homerischen Unterschied von ἐλαύνειν u. βάλλειν beobachteten die Folgenden keineswegs genau, s. Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 66 sqq.; Pind. O. 10, 85 ἄκοντι ἔλασε σκοπόν; N. 10, 70 ἤλασε Λυγκεὺς ἐν πλευραῖσι χαλκόν; Lucian. ἐλαύνεται εἰς τὸν μηρόν, er wird am Schenkel verwundet; Apoll. Rhod. 2, 785 ἐ. χαμάδις ὀδόντας, herausschlagen; Euripid. Herc. fur. 351 κιϑάραν ἐλαύνων πλήκτρῳ. – 5) Wie unser treiben von Metallen; ἀσπίδα, einen Schild aus Erz treiben, Il. 12, 296; πτύχας 20, 270; εὐνὴ Ἡφαίστου χερσὶν ἐληλαμένη χρυσοῠ Mimnerm. bei Ath. XI, 470 b; σίδηρον λεπτῶς ἐληλαμένον Plut. Camill. 31, a. Sp. In dieser Bdtg »geschmiedet« ist vielleicht ἐληλάμενος accentuirt worden, vgl. Buttm. gr. Gr. I p. 444. Uebh. = hinziehen, in einer Richtung, τάφρον, τεῖχος, Il. 9, 349; σταυροὺς δ' ἐκτὸς ἔλασσε, stellte sie in einer Linie auf, Od. 14, 11; αὔλακα Hes. O. 441, wie Pind. P. 4, 228; κατὰ χέρσον ἐληλαμέναι περὶ πύργον Aesch. Pers. 852; ἠλακάτην διὰ μέσου ἐληλάσϑαι Plat. Rep. X, 616 e, mehr an die vorige Bdtg erinnernd; öfter Her., τεῖχος, αἱμασιάς, 1, 191. 6, 137; ἀμπελίδος ὄρχον Ar. Ach. 995. – Dah. = hervorbringen, erzeugen; ἐλᾷ δὲ καὶ τέσσαρας ἀρετὰς ὁ μακρὸς αἰών Pind. N. 3, 71; κολῳόν, erregen, Il. 1, 575; ἐξ ὄσσων εἰς γαῖαν δάκρυ, hervortreiben, Eur. Suppl. 108. – 61 Wie es in 1) scheinbar intrans. steht, so braucht Plat. auch πόῤῥω σοφίας, φιλοσοφίας ἐλαύνειν, weit in der Weisheit vorschreiten, Crat. 410 e Gorg. 486 a; πρόσω τῆς πλεονεξίας Xen. Cyr. 1, 6, 39; ἐγγὺς μανιῶν ἐλαύνει, kommt dem Wahnsinn nahe, Eur. Heracl. 904; ἔξω ἐλ. τοῠ φρονεῖν, wahnsinnig sein, Bacch. 853; ἐς πᾶσαν κακότητα ἐλάσαι Her. 2, 124; vgl. 5, 50; εἰς τοσοῦτον ἤλασε ἐπιμελείας D. L. 4, 67; Plut.; εἰς κόρον τινὸς ἐλαύνειν, es bis zur Uebersättigung in einer Sache treiben, Tyrt. 2, 10.

    Griechisch-deutsches Handwörterbuch > ἐλαύνω

  • 126 ἕτερος

    ἕτερος, ἑτέρα, ἕτερον, 11 einer von zweien, einer von beiden, εἰ γοῦν ἕτερός γε φύγῃσιν, falls einer von beiden entfliehen sollte, Il. 5, 258; bes. von paarweis vorkommenden Dingen, ἑτέροιο διὰ κροτάφοιο, durch die eine Schläfe, 4, 502; χωλὸς δ' ἕτερον πόδα 2, 217; χειρὶ λαβὼν ἑτέρῃ 12, 452, auch ἑτέρῃ allein, 16, 734; in Prosa, τῇ ἑτέρᾳ, in der Regel die linke Hand im Ggstz gegen die rechte, die sich gewissermaßen von selbst versteht, vgl. Luc. Tor. 50; Plut. Artax. 1; Ael. V. H. 2, 17; aber Xen. Cyn. 10, 11 von der rechten; vgl. Il. 16, 734; τῇ ἑτέρᾳ λαβεῖν, mit der Linken erfassen, d. i. sprichwörtlich: mit leichter Mühe erlangen, Plat. Soph. 226 a; ϑάτερον κέρας, der linke Flügel, Plut. Alex. 16; wo der Zusammenhang die Zweizahl bestimmt, τῷ δ' ἕτερον μὲν ἔδωκε πατήρ, ἕτερον δ' ἀνένευσεν Il. 16, 250; ἕτεροί γε φίλον παῖδα κλαύσονται, meine Eltern oder deine, denn einer von uns beiden wird sicher fallen, Il. 20, 210; öfter ἑτέροισι νίκην, κῠδος ἔδωκαν, einer von den beiden kämpfenden Parteien; wo dem Frühern Etwas entgegengesetzt wird, ἕτερος δέ με ϑυμὸς ἔρυκεν Od. 9, 302; ἄτην ἑτέραν ἐπάγουσιν ἐπ' ἄτῃ Aesch. Ch. 390; ἀπάτα δ' ἀπάταις ἑτέραις ἑτέρα παρα-βαλλομένα Soph. O. C. 230; φόνον ἕτερον ἐπὶ φόνῳ βαλών Eur. Herc. Für. 1685; τίνα ἑτέραν μόλω πόλιν; in welche andere Stadt? El. 1194, wie τίνα οἶκον ἄλλον ἕτερον; Or. 346; εἶναι σοφώτερον ἕτερον ἑτέρου, Einer sei weiser als der Andere, denn bei comparat. ist bestimmt an zwei zu denken, Plat. Theaet. 171 d. Bestimmter bei zweien ist im Att. ὁ ἕτερος, der eine von beiden, τοῖνδ' wie δυοῖν καλοῖν ϑάτερον Plat. Gorg. 475 a; ὁ ἕτερος τῶν Περικλέους, der eine von den beiden Söhnen des Perikles, Prot. 315 a; im Ggstz des Andern bestimmt ausschließend, ἢ τῷ ἑτέρῳ τούτοιν ἢ ἀμφοτέροις, einen oder beiden, Gorg. 475 a; Theaet. 190 d; ὁ ἕτερος τῶν στρατηγῶν, der eine der beiden Feldherren, Thuc. 4, 43; über ὁ ἕτερος τῶν ὀφϑαλμῶν oder τοῖν ὀφϑαλμοῖν, wofür Phryn. ὁ ἕτερος ὀφϑαλμός gesagt wissen will, vgl. Lob. Phryn. p. 474. – In Doppelsätzen ὁ ἕτερος ὁ ἕτερος, der eine – der andere, Hom. u. Folgde; auch ὁ ἕτερος ἕτερος, Od. 5, 265, ὁ μὲν ὁ δ' ἕτερος, Il. 22, 150 u. in Prosa; ἕτερος ἄλλος, Il. 9, 313; umgekehrt, 13, 731; ὁ ἕτερος ὁ λοιπός, Xen. An. 4, 1, 23; auch fehlt im ersten Satze bisweilen ἕτερος, Il. 7, 420. 24, 528; Sp. auch εἷς μὲν ἕτερος δέ. In Aufzählungen ist ἕτερος der andere, = δεύτερος, Il. 12, 93. 16, 179; Xen. Cyr. 2, 3, 22 u. bes. Sp.; dah. τῇ ἑτέρᾳ, am andern, am folgenden Tage, Xen. u. Folgde., – Οἱ ἕτεροι, die Anderen, die Gegenpartei, die Feinde, Thuc. 4, 48. 7, 34; Xen. Hell. 4, 2. 15 u. öfter; τὰ ἕτερα τῆς πόλεως, die andere Seite der Stadt, 1, 2, 7,; –. ὁ ἕτερος δαίμων ist der Unglück bringende, Pind. P. 3, 34; ähnl. vom unglücklichen Opfer, Aesch. Ag. 147; vgl. Soph. παϑεῖν μὲν εὖ, παϑεῖν δὲ ϑἄτερα Phil. 501, nach der Scheu der Griechen, das Unglückliche auszusprechen, wie auch Dem. sagt ὅσα πώποτε τῇ πόλει γέγονεν ἀγαϑὰ ἢ ϑάτερα, 22, 12, u. ἐὰν δ' ἀποτύχῃ καὶ τὰ ἕτερα ψηφίσωνται οἱ δικασταί, d. i. etwas Ungünstiges, 48, 30. – Οὐδ' ἕτερος, μηδ' ἕτερος, stärker als οὐδέτερος, auch nicht der eine von beiden, Il. 11, 70; vgl. Thuc. 2, 72. 5, 48; Xen. An. 7, 4, 10. – Häufig findet es sich in einem Satze zwei od. mehrmal neben einander gestellt, συμφορὰ ἑτέρους ἑτέρα πιέζει Eur. Alc. 895; Or. 977; ἑτέρᾳ ἕτερος ἕτερον δυνάμει παρῆλϑεν Bacch. 903; ὁ ἕτερος τὸν ἕτερον παίει Xen. An. 5, 9, 5; vgl. Ar. Av. 701; ἕτερος ἀφ' ἑτέρου ἔϑνησκον Thuc. 7, 64; ἕτερα γὰρ ἑτέροις ἐστὶν ἡδέα Arist. Eth. 3, 1; – ἕτερος τοιοῠτος, ein anderer von eben der Art, ein eben solcher, Plat. Lach. 200 a u. öfter, um den Ggstz gegen das schon Genannte dieser Art hervorzuheben; ἄνϑρωπος καὶ σὺ εἶς καὶ ἑτέρων τοιῶνδε ἄρχεις Her. 1, 207; 2, 150; auch ἑτέρους τοσούτους, eine eben so große Zahl, Aesch. 3, 98; vgl. Hes. Th. 367; Her. 2, 149 u. A.; ναυμαχία οἵα οὐχ ἑτέρα τῶν προτέρων, wie keine andere der früheren, Thuc. 7, 70; ξυμφορὰ οὐδεμιᾶς ἥσσων ἑτέρας 7, 29. Aehnl. auch γονεῖς μὲν τέκνα φιλοῦσιν ὡς ἑαυτούς, τὰ γὰρ ἐξ αὐτῶν οἷον ἕτεροι αὐτοὶ τῷ κεχωρίσϑαι Arist. Eth. 8, 14, wie ihr anderes Selbst; wie Pythagoras den Freund erkl. als ein anderes Ich, ἕτερος ἐγώ, Iambl. – In Vrbdgn wie Thuc. 4, 67 Πλαταιῆς δὲ ψιλοὶ καὶ ἕτεροι περίπολοι kann es "außerdem" übersetzt werden, wie Xen. An. 1, 4, 2. Vgl. ἄλλος. – 21 wie schon bei den Aufzählungen mehrerer Dinge ἕτερος der zweite bedeutet, so wird damit auch Einer aus einer größern Menge herausgenommen u. einem Andern entgegengesetzt, so daß sogleich wieder eine Zweiheit eintritt, ταῠτ' οὖν καὶ ἕτερός τις ὑμῶν πέ es auch dem ἄλλος entspricht u. ohne den Zusatz τις unbestimmter wird; auffallend ist στοιχεῖον ἕτερον τῶν τεσσάρων Arist. mund. 2. Mit ἄλλος vbdn, πολλοὺς χἀτέρους ἄλλους πόνο υς Eur. Suppl. 573; Ῥόδον καὶ ἄλλας πόλεις ἑτέρας Dem. 15, 27. In οὐ τῆς ἐπιούσης ἡμέρας οἴομαι αὐτὸ ἥξειν, ἀλλὰ τῆς ἑτέρας Plat. Crit. 44 a ist es übermorgen (morgen u. übermorgen als die beiden in Frage kommenden Tage betrachtet). Anders Dem. 23, 74 τρίτον δ' ἕτερον δικαστήριον, was mehr zum folgenden Falle gehört. – 31 oft wird das Andere als ein Verschiedenes bes. hervorgehoben, wie es von selbst in ἕτερα μὲν λέγειν, ἕτερα δὲ φρονεῖν, z. B. Din. 1, 47, erscheint; ἕτερα φρονῶν καὶ δημηγορῶν 1, 17; ἕτερον μὲν κεύϑει ἐνὶ φρεσίν, ἄλλο δὲ βάζει Il. 9, 313; Plat. Conv. 186 b ἕτερον καὶ ἀνόμοιον; ἕτερος ἤδη ἦν καὶ οὐχ ὁ αὐτός Dem. 34, 12; τὰ γὰρ ἕτερα τῷ εἴδει ὑφ' ἑτέρων οἰόμεϑα τελειοῠσϑαι, das der Art nach Verschiedene, Arist. Eth. 10, 4. So ἕτερα καινὰ δαιμόνια εἰςφέρειν Xen. Mem. 1, 1, 1. D aher ἕτερον ὄνομα, ῥῆμα, uneigentlicher Ausdruck, Heindf. Plat. Lys. 220 a. Gew. wird es dann mit dem gen. verbunden, ἕτερον εἶναι σωφροσύνης σοφία, die Weisheit sei etwas von der Besonnenheit Verschiedenes, Plat. Prot. 333 a, vgl. Gorg. 495 c; ἑτέραν τὴν κρύβδην ψῆφον τοῦ φανερῶς ϑορύβου Dem. 10, 44; vgl. Ath. XIII, 596 c; so erkl. auch Krüger Xen. An. 6, 2, 8 καὶ τούτων ἕτεροι, u. andere, von diesen verschiedene; auch παρὰ πάντα ταῠτα ἕτερόν τι, Plat. Phaed. 74 a; ἕτερον ἢ τὰ νῠν Soph. Tr. 835; dah. ἕτερον γίγνεσϑαι, ein Anderer werden, seine Gesinnung ändern, Plut. ed. lib. 14. – Adv. ἑτέρως, auf die andere Weise, anders, wie das adj., Hom. u. Folgde; εἰ ἑτέρως πως ἔχει Plat. Legg. X, 897 b; Ggstz von ἀμφοτέρως, Theaet. 181 e; mit dem gen., anders als, ἑτέρως πως τῶν εἰωϑότων γενόμενα, anders als gewöhnlich, Polit. 295 d. Auch im schlimmen Sinne, νῠν δ' ἑτέρως ἐβάλοντο ϑεοὶ κακὰ μητιόωντες Od. 1, 234; τῶν ὡς ἑτέρως συμβάντων Dem. 18, 212. – Auch ἑτέρᾳ, auf andere Weise, steht adverbial. – Mit dem Artikel verschmilzt es Att. im nom. in ἅτερος, im gen. u. den anderen cass. ϑατέρου u. s. w. Ion. οὕτερος, Her. 1, 34; τοὔτερον 1, 32; dor. ὥτερος, Theocr.; ϑατέρω Tim. Locr. 94 a, ϑωτέρω Epicharm. Ath. VII, 282 e.

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  • 127 an

    an, Coni. (vgl. griech. ἄν), auch mit ne verstärkt in anne, leitet das »zweite« Glied eines disjunktiven Satzes ein, in dem einer sein eigenes unentschiedenes Urteil »zweifelnd« oder »fragend« so ausspricht, daß er von einem andern die Entscheidung erwartet od. erbittet, wie unser oder, oder ob, I) in disjunktiven Zweifelsätzen, nach allen Verben, die Zweifel, Ungewißheit u. dgl. ausdrücken, wie dubito, dubium od. incertum est, nescio etc., refert, interest, auch video, scio, doceo, disco usw., u. zwar: 1) bei vollständiger Disjunktion: a) einem mit utrum, utrumne, auch ne, od. absol. vorangestellten Gliede als Gegensatz folgend, desinite dubitare, utrum... an, Cic.: utrum... an..., incertus sum, Ter.: incertum est, ne (enklit.)... an... anne, Verg.: ut nescias, utrum... an..., Cic.: quid refert, utrum... an..., Varr. – honestumne factu sit an turpe, dubitant, Cic.: refert etiam qui audiant, senatus an populus an iudices, Cic. – dah. b) in zusammengezogener Rede, ohne ein Verbum des Zweifels u. dgl., gleichs. fragend, oder vielleicht, oder etwa auch, ohne Partikel beim ersten Glied u. auch ohne Einfluß auf das Verbum (s. Piderit Cic. Brut. 89. Heräus Tac. hist. 1, 7, 9), Cn. Octavius est, an Cn. Cornelius quidam, Cic.: non plus duobus an tribus mensibus, Cic.: u. so ter an quater, Apul. apol. 43: septem an octo, Plin. ep. 6, 13, 5. – u.
    ————
    so c) wie sive, mit diesem sogar wechselnd, wo man, seiner Sache nicht gewiß, auch nicht zu entscheiden wagt, wenigstens es für gleichgültig hält, oder, quod sit, an non, nihil analogiam commovet, Varr. LL.: sive fatali vecordiā, an... ratus, Tac.: iure an iniuriā, Liv. 2, 54, 7.
    Häufig 2) elliptisch, so daß durch den auf das zweite Glied gelegten Nachdruck das erste, leicht zu ergänzende gleichsam übersehen u. ausgelassen ist, ob nicht; so zunächst a) in der Redensart dubito an (durch alle Personen u. Tempora), u. die Formel haud scio an od. nescio an, als höflicher, bescheidener Ausdruck der subjektiven Überzeugung, wie unser: ich bezweifle, ich weiß nicht recht, ob nicht, d.i. ich glaube fast, ich vermute, daß usw., od. mit noch größerer Zurückhaltung dubitem od. dubitaverim an, haud sciam an, ich möchte bezweifeln, wüßte nicht, ob nicht, d.i. ich möchte fast glauben, annehmen, vermuten, daß usw. (vgl. Klotz Cic. Tusc. 3, 55 u. 4, 50); dah. oft = vielleicht, vermutlich, wahrscheinlich, doch wohl, meines Erachtens u. dgl., dubito an hunc primum omnium ponam, Nep. – tamenne dubitemus, an ei nos etiam cum periculo venditemus, Cic. – haud scio an satis sit, eum, qui lacessiverit, iniuriae suae paenitēre, Cic.: vir sapientissimus atque haud scio an omnium praestantissimus, Cic.: id quod haud sciam an tu primus ostenderis,
    ————
    Cic.: haud scio anne uxorem ducat, Ter.: haud sciam anne super omnes homines impenso labore eam quaesissem, Apul.: extremum illud est, quod nescio an tu primum putes, Cic.: nescio an modum excesserint, Liv. – Von selbst ergibt sich, daß die Verneinung des von dubito an u. haud scio an od. nescio an abhängigen Satzes durch non u. (nach den beiden letztern) durch ne... quidem, nullus, nemo, nihil, numquam, minus etc. ausgedrückt werden muß, dubitet an turpe non sit, Cic.: quod haud scio an non possis, Cic.: haud scio an ne opus quidem sit, Cic.: meā sententiā haud scio an nulla beatior esse possit, Cic.: haud scio an minus hoc vobis probaturus sim, Cic. – ebenso b) übh. bei Verben des Zweifelns, Nichtwissens u. dgl., moriendum enim certe est, et id incertum, an eo ipso die, ob nicht an usw., Cic.: dubium an quaesitā, morte, zweifelhaft, ob nicht, d.i. vielleicht freiwilligen Todes, Tac.
    3) ohne Rücksicht auf den disjunktiven Sinn auch (aber nie bei Cicero, sehr häufig in nachaug. Prosa) übh. zweifelnd, wie num, ob, u. mit Hinneigung zur Verneinung, dubito an idem tibi quod tunc mihi suadeam, Plin. ep.: quis scit an adiciant hodiernae crastina summae tempora di superi? Hor.: u. wiederholt, ob... ob, hunc tu ignorantem an sedeat putas scire, an vivat, an videat, an otiosus sit, Sen. – bes. nescio an im Munde des Zweifelnden mehr das Un-
    ————
    wahrscheinliche andeutend, ich weiß nicht, ob, d.h. ich glaube nicht wohl, daß usw.; vielleicht nicht, schwerlich, nescio an tibi gratius opportuniusque acciderit, Caecin. in Cic. ep.: an profecturus sim, nescio, Sen.
    II) in disjunktiven Fragesätzen: 1) bei vollständiger Doppelfrage, zunächst a) bei wirklicher Unentschiedenheit des Fragenden für das eine od. das andere, einem mit utrum, utrumne, ne od. absol. vorangestellten Satze folgend, α) in direkter Frage, oder, utrum ea vestra an nostra culpa est? Cic.: utrum praedicemne an taceam? Ter.: Romamne veniam, an hic maneam, an Arpinum fugiam? Cic.: domum paternamne anne ad Peliae filias? Enn. fr.: dicam huic, an non dicam? Ter.: roger, anne rogem? Ov. – β) in indirekter Frage, oder ob, oder, id utrum Romano more locutus sit, an quo modo Stoici dicunt, postea videro, Cic.: quid mihi quaeram, sanus sim anne insaniam! Ter.: quaerendum, utrum una species et longitudo sit earum, anne plures, Cic. (u. so öfter bei Cicero mit anne, s. Matthiä Cic. de imp. Pomp. 57). – b) bei vorgefaßter Entscheidung für das eine od. das andere, u. zwar: α) für Bejahung des ersten mit non od. ne vorangestellten Gliedes, non manum abstines, an tibi iam mavis cerebrum dispergam hic? Ter.: quid hoc intellextin, an nondum etiam ne hoc quidem? Ter.: me certiorem facias, P. Crassus vivone patre suo
    ————
    mortuus sit, ut ego meminisse videor, an post? ob nicht... oder, Cic. – β) für Bejahung des zweiten Gliedes, wo dann die mindere Wahrscheinlichkeit des ersten durch num, auch ne angedeutet wird, num Homerum, num Hesiodum etc.... coëgit in suis studiis obmutescere senectus? an in omnibus his studiorum agitatio vitae aequalis fuit? Cic.: unum illud nescio, gratulerne tibi, an timeam? Cic. – c) an non od. annon, oder nicht, wie mit Wiederholung, so auch mit Auslassung des Verbums vom ersten Glied, wo wahre Disjunktion oder gar Hinneigung zur Bejahung des zweiten Gliedes stattfindet, in direkter Frage, parebis legibus, annon? Varr. fr.: pater eius rediit, annon? Ter.: num tabulas habet, annon? Cic. – u. in indirekter, utrum sit an non voltis? Plaut.: utrum saluber locus esset, annon? Varr. 2) elliptisch, so daß bloß die Gegenfrage mit an ausgesprochen, das erste, sich leicht aus dem Zusammenhange ergänzende Glied aber ausgelassen wird (nie bei einfacher direkter Frage), u. zwar: a) wenn man im Sinne des andern, also mit einer Art Ironie od. mit Staunen fragt u. deshalb Verneinung erwartet, oder, oder vielmehr, oder wohl gar, oder etwa? (wo man im eigenen Sinne mit num od. ne fragen würde), an id ioco dixisti? oder hast du etwa im Scherz gesprochen? Plaut.: an abiit iam a milite? Ter.: an etiam id dubium est? Cic.: an putas? Cic.: anne est intus Pam-
    ————
    philus? Ter.: anne oportuit? Plaut. – dah. an non ( nicht annon) mit bejahender Kraft (wie wenn man im eigenen Sinne mit nonne fragen würde), quo fretus sim? an non dixi esse hoc futurum? oder habe ich nicht gesagt? Ter.: an haec ab eo non dicuntur? Cic. – bes. b) wenn man das Gegenteil wünscht oder voraussetzt u. sich wundern würde, wenn es bejaht werden sollte, doch nicht gar? denn? (dah. auch neben den Ausrufen eho, amabo, obsecro), an abiit? er ging doch nicht gar? Plaut.: an scis? verstehst denn du es? Plaut.: an censes, nihil inter nos convenire? Cic.: anne exlex solus vives? Varr. fr. – c) wenn man zur Widerlegung fremder oder Begründung eigener Ansicht einen anerkannt wahren allgemeinen Satz fragend hinstellt, od. auch einen bestrittenen Fall durch einen ähnlichen unbestreitbaren ( argumentum a minore ad maius) erweisen will (nicht selten verstärkt durch vero, s. Wunder Cic. Planc. 17, 41), oder aber, oder (vgl. die Auslgg. zu Cic. Cat. 1, 1, 3), quae tandem id ars non habet? earum dico artium, quae coniecturā continentur et sunt opinabiles. An medicina ars non putanda est? Cic.: an Scythes Anacharsis potuit pro nihilo pecuniam ducere? nostrates philosophi facere non potuerunt? Cic.: quid enim refert utrum propter oves an propter aves fructus capias? Anne dulcior est fructus ex bubulo pecore... quam ex apibus? Varr. – d) übh. wenn man die ent-
    ————
    gegengesetzte Meinung abweisen od. die eigene als unbestreitbar darstellen will, wo wir gern die Frage mit aber... denn eröffnen, istoc es melior. An quid est olim homini salute melius? Plaut.: an potest quis dubitare, quin etc.? oder aber kann jemand zweifeln, daß usw.? Cic.: o pater, anne aliquas ad caelum hinc ire putandumst sublimis animas iterumque ad tarda reverti corpora? Verg. – e) oft nach einer andern Frage, der man etwas als seine Vermutung entgegenstellt, oder, oder etwa, quid dixisti pessuma? an mentita es? Ter.: sed quid Curio? an illam orationem non legit? Cic.: quomodo...? an... anne... an...? Cic. Balb. 54. – dah. auch f) im bejahenden Sinne, den man im eigenen Namen u. ohne Rücksicht auf fremde Meinung durch nonne andeuten würde, oder... nicht? denn nicht? nicht etwa? bes. im Ggstz. zu einer vorangegangenen Frage, an, qui perperam insanire me aiunt, ipsi insaniunt? Plaut.: quidnam beneficio provocati facere debemus? an imitari fertiles agros etc., Cic.
    Endlich 3) nachaug. (um übh. bl. Ungewißheit auszudrücken) auch in einfacher indirekter Frage = num, ob, ut exspectaret, an ibi iam Pompeius esset, Liv. epit.: in obscuro est, an didiceris, Plin. ep.: tria sine dubio spectanda sunt: an sit, quid sit, quale sit, Quint.: consuluit, an etc., Curt.

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  • 128 fugio

    fugio, fūgī, fugitūrus, ere (griech. φεύγω, φυγή, altindisch bhujati, er biegt, gotisch biugan, ahd. biogan, nhd. biegen), fliehen, I) v. intr. fliehen, A) im engern Sinne, fliehen = davonlaufen, entlaufen, sich auf-und davonmachen, sich aus dem Staube machen (Ggstz. manere), 1) im allg.: a) eig.: senex exit foras; ego fugio, Ter.: cervam videre fugere, sectari canes, Ter.: vos illi fugienti obsistite, Ov. – hinc, Plaut. u. Verg.: intro, Ter.: longe, Hor.: ita fugias, ne praeter casam, sprichw. = lauf' dem Löwen nicht in den Rachen, Ter. Phorm. 768. – a foro, Plaut.: ab ipsis altaribus extra forum, Val. Max.: de cavea (v. einem Eber), Mart.: e conspectu ilico, Ter. – ad caelum, Petron. poët.: in auras (zB. v. einem Vogel), Verg.: ultra Sauromatas, Iuven. – b) übtr.: omne animal appetit quaedam et fugit a (vor) quibusdam, Cic. – quo fugerit interim dolor ille? Quint.: u. so ad verba... fugi, habe meine Zuflucht genommen, Petron.
    2) insbes.: a) v. Soldaten, fliehen, ausreißen, priore proelio eum fugisse, Suet.: pavor fugientium, Tac.: obsistere fugientibus, Suet.: fugientes persequi, Nep. – ex ipsa caede, Caes.: ex proelio, Cic.: ex acie, Suet.: sine ducibus per ignota itinera, Liv. – b) v. Flüchtigen, fliehen, flüchtig werden, α) v. politischen Flüchtlingen, cum magna pecunia (v. Korin-
    ————
    ther Demaratus), Cic.: a Troia (v. Äneas), Cic.: ex oppido, Caes.: nave ad salutem, Nep. – bes. von Verbannten (wie φεύγειν), landesflüchtig werden, ex patria, Nep., a patria, Ov.: de civitate, Quint.: in exsilium, Iuven. – β) v. Sklaven, dem Herrn entlaufen, nec furtum feci nec fugi, Hor.: fugit mihi servus, Sen.
    B) im weitern Sinne, 1) wie entfliehen = wie im Fluge enteilen, davoneilen, dahineilen, Partiz. fugiēns, flüchtig, enteilend; selten von Pers., Camilla super amnem fugit, flieht (an den Speer gebunden), Verg.: rapido per aëra cursu... fugit, Sil.: fugiunt in nubila silvae Pyrenes, Sil. – gew. v. lebl. Subjj., currus fugiens (v. Sonnenwagen), Hor.: fugiens pinus (Schiff), Ov.: fugientia flumina, Hor.: pontus nunc ruit ad terram... nunc retro fugit, Verg.: fugiunt nubes, Hor.: spernit humum fugiente pennā, Hor.: nullum sine vulnere fugit missile, Stat. – bes. v. Örtl., dem Blicke enteilen, immer zurückweichen, beim Kommen (v. der optischen Täuschung, durch die beim Einfahren in eine Meeresbucht die Ufer, je näher man vorwärts rückt, desto weiter in das Land einzudringen scheinen), portus fugiens ad litora, Prop.: u. so tandem Italiae fugientis prendimus oras, Verg. – beim Absegeln, fugere ad puppim colles campique videntur, quos agimus praeter navim, Lucr.
    2) wie fliehen, prägn. = fliehend schwinden, entschwinden, vergehen, fugiunt e corpore saetae, Ov.:
    ————
    calidusque e corpore sanguis inducto pallore fugit, Ov.: fugiunt cum sanguine vires, Ov.: vita fugiens, Lucr.: ocelli fugientes, sterbende, Ov. – vinum fugiens, abstehender, Cic.: numquam fugiens rosa, welk und geruchlos, Lucan.: gratissima sunt poma cum fugiunt (teig werden), Sen. – memoriane fugerit (ob ihm das G. geschwunden sei) in annalibus digerendis, an etc., Liv. – v. der Zeit, fugit irreparabile tempus, Verg.: dum loquimur, fugerit invida aetas, Hor.: septimus octavo propior iam fugerit annus, Hor.: quod fugiens semel hora vexit, Hor.: mensis fugiens (v. Ende des Monats), Ov.
    II) v. tr. jmd. od. etwas od. vor jmd. od. etwas fliehen, A) im engern Sinne, vor jmd. fliehen = davonlaufen, cerva fugiens lupum, Liv.: lupus me fugit inermem, Hor. – So nun a) v. Soldaten, velut qui currebat fugiens hostem, Hor. – b) v. polit. Flüchtlingen, patriam, Verg.: Salamina patremque, Hor.: dah. patriae quis exsul se quoque fugit? flieht vor sich selbst? Hor.
    B) im weitern Sinne: 1) etwas fliehen = zu vermeiden od. zu entgehen suchen, meiden, ihm ausweichen, aus dem Wege gehen, a) eig.: concilia conventusque hominum, Caes.: urbes, Hor.: conspectum multitudinis, Caes.: vesanum poëtam, Hor.: percontatorem, Hor. – b) übtr. (Ggstz. petere, expetere, sequi): α) übh.: ignominiam et dedecus (Ggstz. expetere lau-
    ————
    dem), Cic.: mala (Ggstz. sequi bona), Cic.: nullam molestiam, Cic.: recordationes, Cic.: vituperationem tarditatis, Cic.: mors fugitur (Ggstz. vita expetitur), Cic.: petenda ac fugienda, Quint. – β) fliehen = scheuen, nicht mögen, nicht annehmen, ablehnen, entsagen, verschmähen, verwerfen, amorem petere, pudorem fugere, Cornif. rhet.: procurationem rei publicae, Nep.: iudicium senatus, Liv.: alqm iudicem, jmd. als R., Liv.: nullum saeva caput Proserpina fugit, hat je verschmäht = verschont, Hor. – m. folg. Infin., neque illud fugerim dicere, ut Caelius: ›Qua tempestate Poenus in Italiam venit‹, Cic. de or. 3, 153: ut non sit dubium, quin turpiter facere cum periculo fugiamus, Cic. ad Att. 10, 8, 5: huic donis militaribus prius triumphum decorare fugiendum fuit, Cic. Mur. 11: u. so bei Lucr. 1, 1052. Hor. carm. 1, 9, 13. Verg. georg. 2, 265 u.a. Dichtern. – bes. Imperat. fuge = noli, verschmähe = wolle nicht, quid sit futurum cras, fuge quaerere, Hor.: o fuge te tenerae puerorum credere turbae, Tibull.
    2) prägn., meidend entgehen, entkommen, a) eig.: Acheronta, Hor.: insidiatorem praeroso hamo, Hor.: manus avidas heredis, Hor. – b) übtr.: α) übh.: sed tamen admiror, quo pacto iudicium illud fugerit, Hor. sat. 1, 4, 100. – β) insbes., der Wahrnehmung, Erkenntnis usw. entgehen, aciem (oculorum), Cic.: u. so visus, Ov.: scientiam alcis, Cic.: memoriam alcis,
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    Quint. – bes. alqd alqm fugit, es entgeht jmdm. etwas = es bleibt etwas von jmd. unbemerkt, unbeachtet, unerwähnt usw., fugit eos et praetervolat numerus, Cic.: non fugisset hoc homines Graecos, Cic.: illud alterum quam sit difficile te non fugit, Cic. – m. folg. Infin., de Dionysio fugit me ad te antea scribere, es ist mir entgangen (= ich habe vergessen), Cic.: cui rei fugerat me rescribere, Cic. – m. folg. Acc. c. Infin., neque vero id Caesarem fugiebat perterritum exercitum sustinere non posse, Caes. b. c. 1, 71, 1. – illud te non arbitror fugere m. folg. quin u. Konj., Cic. ep. 8, 14, 3. – Nbf. a) nach der 1. Konj. fugarunt, Itala (Taurin.) Matth. 8, 33: fugabit, Itala (cod. regin. Suec.) Tob. 6, 8. – b) Nbf. fugio, īre, wov. Perf. fugivi, Corp. inscr. Lat. 15, 7176 (wo EUGIBI, d.i. verschrieben fugibi = fugivi); fugiit, fugierit, Eccl. (s. Rönsch Itala p. 285). – Partiz. Fut. fugitūrus, Ov. her. 2, 47. Plin. 9, 182. Curt. 7, 4 (16), 15 u.a. (s. Neue-Wagener Formenl.3 3, 583 u. Georges Lexik. d. lat. Wortf. S. 290).

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