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81 ἕρπω
ἕρπω, impf. εἷρπον, das Andere von ἑρπύζω, erst Sp. εἷρψα, – 11 langsam gehen, schleichen, kriechen, Od. 12, 395; heimlich einherschleichen, ὡς ἤτοι Ὀδυσεὺς ἤδη ἐν πατρίδι γαίῃ ἥμενος ἢ ἕρπων 17, 157; στίβου κατ' ἀνάγκαν ἕρποντος, vom Philoktet, Soph. Phil. 207; Aesch. Eum. 39; ἐξ εὐνῆς, aus dem Lager hervorkriechen, sich gemächlich erheben, Ar. Vesp. 552; von kleinen Kindern, Heliod. 1, 5; übertr., πρὸς τὸν ἔχονϑ' ὁ φϑόνος ἕρπει, an den Reichen schleicht der Neid heran, Soph. Ai. 157; ἑρπέτω ὁ πόλεμος, der Krieg ziehe sich in die Länge, dauere fort, Ar. Equ. 673; Lys. 129. – 2) übh. wandeln, gehen, πάντων ὅσσα τε γαῖαν ἔπι πνείει τε καὶ ἕρπει Il. 17, 447 Od. 18, 130; Pind., δαίμων Ol. 13, 101, χρόνος N. 7, 68; Theocr. u. Tragg., τούτου παρ' ὄχϑας ἕρπε Aesch. Prom. 812, Soph. ἥντιν' αὖ κέλευϑον ἕρπεις; welchen Weg gehst du? Phil. 1207; ἕρπεϑ' ὡς τάχιστα O. C. 1639; Θησεὺς ὅδ' ἕρπει, da kommt Theseus, Eur. Herc. für. 1154; auch in späterer Prosa. Oft übertr., εἰδότι οὐδὲν ἕρπει ἄτα Soph. Ant. 614; ἄτας οὐδὲν ἐλλείπει γενεᾶς ἐπὶ πλῆϑος ἕρπ ον, das Unglück kommt über das Geschlecht, 582; εἰς ποῖον ἕρπεις μῦϑον; d. i. was willst du sagen? Eur. Hel. 316; καὶ δὴ πρὸς ῴδὰς εἷρπε, er wandte sich zum Gesange, fing an zu singen, Cycl. 423; ἕρπει συμφορὰ πρὸς τἀγαϑά, das Unglück wandelt sich in Glück, Rhes. 518; absolut, ἕρπει παραλλὰξ ταῦτα, wie wir sagen: so geht es wechselnd, Soph. Ai. 1066; Tr. 547 ὁρῶ ἥβην τὴν μὲν ἕρπουσαν πρόσω, τὴν δὲ φϑίνουσαν, vorwärts gehen, zunehmen. – Außer praes. u. imperf. nur tut. in ἐφέρπω, u. dor. ἑρψῶ, ἑρψοῠμες, Theocr. 5, 45. 18, 40; aor. εἷρψε, Chrysost. S. auch ἑρπύζω, u. vgl. Lob. Paralipp. p. 35.
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82 ἜΠος
ἜΠος (eigtl. FΕΠΟΣ, s. Inscr. 11), τό, 11 das Gesagte, Gesprochene, das Wort, jede mündliche Aeußerung, auch mehrere zu einem Ganzen verbundene Wörter, die Rede, Erzählung, bes. häufig bei Hom., der das später übliche λόγος nur zweimal gebraucht, im sing. u. plur.; ἐσϑλὸν δ' οὔτε τί πω εἶπες ἔπος Il. 1, 108; κακὸν ἔπος ἀγγέλλειν 17, 701; ἔπεα πτερόεντα προςηύδα, auch δόλια, μαλακά, μειλίχια; mit μῠϑος verbunden, Od. 4, 597. 11, 561, εἰπεῖν, φάσϑαι, αὐδᾶν, φράζεσϑαι, μυϑεῖσϑαι u. ä., s. diese Verba. Auch der Gesang od. gesangweise vorgetragene Erzählungen, Od. 8, 91. 17, 519. – So bei allen Dichtern häufig, Aesch. ἔπος ἐκρίπτειν, ἐκβάλλειν, λακεῖν, φάσκειν u. ä., s. die einzelnen Verba. – Wortim Ggstz der That, Ζεῠ πάτερ εἴποτε δή σε – ὄνησα ἢ ἔπει ἢ ἔργῳ, Il. 1, 503. 15, 234; Ἀλκινόου δ' ἐκ τοῠδ' ἔχεται ἔργον τε ἔπος τε Od. 11, 346; μή σε δὶς φράσαι μήτ' ἔπος μ ήτ' ἔργον Aesch. Pers. 170; in Prosa, ἔργῳ τε καὶ ἔπει Plat. Legg. IX, 879 c, vgl. Rep. VI, 494 e; ἅμα ἔπος τε καὶ ἔργον ἐποίεε Her. 3, 135, ἐπαφρόδιτα καὶ ἔπη καὶ ἔργα Xen. Conv. 8, 15; vgl. Thuc. 2, 41; λόγοι ἔπεσι κοσμ ηϑέντες, mit Schmuck der Worte, 3, 67, vgl. τοιαῠϑ' ἁμαρτάνουσιν ἐν λόγοις ἔπη Soph. Tr. 1075, sonst ist das einzelne Wortin Prosa ῥῆμα oder ὄνομα, auch verbunden ὀνόματα καὶ ῥήματα, die Rede λόγος. – Auch im Ggstz von βίη u. χείρ, Il. 1, 77. 15, 106, dah. auch mit dem Nebenbegriff des Eitlen, Nichtigen, ἐστάλην ἰηλέμων γόων ἀοιδός, ἔπεα μόνον καὶ δόκημα νυκτερωπόν Eur. Herc. Fur. 111, vgl. 229. Aber στεῠται γάρ τι ἔπος εἰπεῖν Ἅκτωρ, ein Wort, das der Rede werth ist, mit Nachdruck, Il. 3, 83. – Bes. merke man noch bei Hom. – al das gegebene Wort, Zusage, Versprechen, Il. 8, 8; τελεῖν ἔπος, sein Wort erfüllen, 14, 44; vgl. πᾶν ἔπος τελεῖ Aesch. Prom. 1035. – b) der Ausspruch eines Gottes, Sehers, Orakelspruch, μάντιος Od. 12, 262; auch Tragg., wie Soph. O. R. 89 Tr. 819; vgl. Her. 1, 13. 7, 143; einzeln bei Sp. – c) Gerücht, κωφὰ καὶ παλαί ἔπη Soph. O. R. 290. – d) übh. ein inhaltreiches Wort, Spruch, Sentenz, Sprichwort, Ar. Av. 507; ὡς ἔπος εἰπεῖν (selten in anderer Stellung, wie des Verses wegen ὡς εἰπεῖν ἔπος Aesch. Pers. 7; vgl. Plat. Legg. XII, 967 c) theils: wie man zu sagen pflegt, so zu sagen, ohne Genauigkeit od. Bestimmtheit, nur ungefähr es mit einem Worte auszudrücken, um mich so auszudrücken, wenn ich so sagen darf (Lob. Paralipp. 60, bes. nach allgemeinen, umfassenden Ausdrücken, πᾶς, οὐδείς, ὅλος, um anzudeuten, das Wort sei nicht so streng zu nehmen), dah. Plat. Rep. I, 341 d τὸν ὡς ἔπος εἰπεῖν ἢ τὸν ἀκριβεῖ λόγῳ entgegengesetzt, wie ὄντως Legg. II, 656 e; vgl. λευκὴν οὐχ ὡς εἰπεῖν ἔπος, ἀλλὰ καὶ χιόνος καὶ γάλακτος πλέον λευκήν, d. i. nicht im gew. Sinne des Wortes, Ael. H. A. 4, 36; theils: um es gerad heraus zu sagen, um die Wahrheit, um es kurz zu sagen, διαπεπόρϑηται τὰ Περσῶν πράγμαϑ' ὡς ἔπος εἰπεῖν Aesch. Pers. 700; Ἱππόλυτος οὐκέτ' ἐστὶν ὡς ἔπος εἰπεῖν Eur. Hipp. 1162; Plat.; Her. ἑνὶ ἔπεϊ πάντα συλλαβόντα εἰπεῖν 3, 82; – ἔπος ἀμείβου πρὸς ἔπος ἐν μέρει τιϑείς Aesch. Eum. 556; vgl. ἔπος πρὸς ἔπος ἠρειδόμεσϑα Ar. Nubb. 1375; ἔπος πρὸς ἔπος ποιεῖσϑαι τὴν συνουσίαν Plat. Soph. 217 d. Collektiv παύρῳ ἔπει, mit wenig Worten, Pind. Ol. 13, 98; ἔπους σμικροῠ χάριν Soph. O. C. 443. – 2) der Inhalt der Rede, Sache, oft im Deutschen geradezu durch eszu übersetzen, Il. 11, 652. 17, 701. 22, 454 u. öfter; πρὸς τί τοῦτο τοὔπος ἱστορεῖς, wozu erzählst du das? Soph. O. R. 1144; τί πρὸς ἔπος αὖ ταῦτ' ἐστίν; Plat. Phil. 18 d, wie gehört das zur Sache? ἐὰν μηδὲν πρὸς ἔπος ἀποκρίνωμαι, falls ich nichts zur Sache Gehöriges antworten sollte, Euthyd. 295 c; οὐδὲν πρὸς ἔπος ταῦτά φασιν, nicht zur Sache gehörig, Luc. Philops. 1; a. Sp.; vgl. Ar. οὐ γὰρ τὸν ἐμὸν ἱδρῶτα καὶ φειδωλίαν οὐδὲν πρὸς ἔπος οὕτως ἀνοήτως ἐκβαλῶ, Eccl. 751, um Nichts und wider Nichts, umsonst. – 3) τὰ ἔπη, das in Hexametern abgefaßte Heldengedicht, episches Gedicht, Ὁμηρίδαι ῥαπτῶν ἐπ έων ἀοιδοί Pind. N. 2, 2; τὰ Κύπρια ἔπεα Her. 2, 117; Thuc. 1, 3. 3, 104, von einzelnen Versen aus Homer; Plat. Rep. II, 379 a ἐάν τέ τις αὐτὸν ἐν ἔπεσι ποιῇ, ἐάν τε ἐν μέλεσιν, ἐάν τε ἐν τραγῳδίᾳ; Phaedr. 241 e ὅτι ἤδη ἔπη φϑέγγομαι ἀλλ' οὐκέτι διϑυράμβους; wie bei Thuc. von einem einzelnen Hexameter, ἀπὸ τοῦδε τοῦ ἔπους ἀρξάμενοι Rep. III, 386 c; ἐν ἰαμβείοις καὶ ἐν ἔπεσιν X, 602 b; λέγουσι δύο ἔπη εἰς τὸν Ἄρωτα Phaedr. 252 b. Uebh. Gedicht, Xen. Hem. 1, 2, 21; außer dem Hexameter von elegischen Versen, Distichen, auch übh. Vers, Ar. Th. 412; allgemeiner, Zeile, οὐδ' ἢν μυρίων ἐπῶν ᾐ τὸ μῆκος Isocr. 12, 136; ὅσαι μυριάδες ἐπῶν Luc. hist. conscr. 19; vgl. Schäfer zu D. Hal. C. V. p. 30.
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83 ὠφελέω
ὠφελέω, helfen, unterstützen, übh. fördern, nützen, förderlich, heilsam sein, wohlthun; c. acc. der Person; zuerst bei Her. 3, 126; Aesch. Prom. 505; Soph. u. Eur.; sehr häufig bei den andern Attikern; ὠφελεῖν τινά τι, Einem in einer Sache behülflich, nützlich sein, Ar. Plut. 1135; εἰ τὸ μὲν σμικρά, τὸ δὲ μεγάλα ἡμᾶς ὠφελεῖ Plat. Soph. 227 a; Xen. An. 5, 6,30; auch τοὺς Πελοποννησίους εἰς τὰ ναυτικά, Thuc. 4, 75; vgl. Xen. Cyr. 3, 3,55; Ggstz von βλάπτειν Plat. Phaed. 107 d u. öfter; – ungewöhnlich c. gen., οὐδεὶς ἔρωτος τοῦδ' ἐφαίνετ' ὠφελῶν Soph. O. C. 436, was der Schol. erkl. ἀπολαῦσαι ποιῶν ἔρωτος τοῦδε; vgl. Eur. Rhes. 626; – selten c. dat. der Person, ὠφελεῖν τινι, Aesch. Prom. 542, τοῖς ϑανοῦσι πλοῦτος οὐδὲν ὠφελεῖ Pers. 828; Soph. Ant. 560; Ar. Av. 422; Thuc. 5, 23, wo jetzt nach den meisten und besten Handschriften der accus. steht, ist nach Thom. Mag. die einzige Stelle mit dieser Struktur in Prosa; doch findet sich der dat. bei Arist. u. in später Prosa (vgl. übrigens die compp. ἐπωφελεῖν, προςωφελεῖν, συνωφελεῖν). – Pass. ὠφελοῦμαι, fut. ὠφελήσομαι, wie z. B. Thuc. 6, 18, seltener ὠφεληϑήσομαι, Xen. Cyr. 3, 2,20 Is. 10, 16, Hülfe, Beistand erhalten, gefördert werden, Nutzen, Gewinn erlangen, haben, ἀπό u. ἔκ τινος, von oder aus einer Sache; τοιάδ' ἐξ ἐμοῦ ὁ τῶν ϑεῶν τύραννος ὠφελημένος Aesch. Prom. 222; Thuc. 3, 64; πρός τινος Her. 2, 68; οἱ ἵπποι ὠφελοῦνται καὶ βελτίους γίγνονται Plat. Euthyphr. 13 b; οὐδὲν ὑπ' αὐτοῦ ὠφέληται, Gorg. 512 a; auch ὑπό u. παρά τινος, Hülfe, Wohlthaten von Einem erhalten; ὠφελεῖσϑαι πρός τι, Vortheil für Etwas erlangen; εἴς τι Legg. XI, 913 b; Folgde; auch c. partic., Thuc. 2, 39; πανταχόϑεν, aus allem Möglichen Vortheil ziehen, Sp. oft. Auch sich durch Plünderung Etwas verschaffen, s. ὠφέλεια, Plut. Arist. 5, ἐκ τῆς πολεμίας Timol. 24, u. a. Sp.
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84 διαφέρω
δια-φέρω (s. φέρω), (1) durchtragen; (a) hinüberbringen; γλῶσσαν, die Zunge zum Sprechen bringen (daß die Rede über die Zunge geht); übersetzen, zu Schiffe. (b) bis an's Ende hinbringen; διοίσει ἄπαις, er wird kinderlos bleiben. (c) von der Leibesfrucht: austragen. Auch (d) ertragen; σκῆπτρα, das Szepter fortwährend führen, d. i. König sein. (2) auseinandertragen; ἕκαστα εἰς τὰς χώρας τὰς προςηκούσας, jedes an seine Stelle; zerstreuen. Dah. διαφέρειν τινά, j-s Ruhm überall hin verbreiten; τὰς κόρας, die Augen hier u. dahin werfen; τινὰ λόγοις, zerstreuen, erheitern; πόλεμον, heißt teils: den Krieg ganz zu Ende führen, teils: in die Länge ziehen; ἐράνους, Beiträge bezahlen, od. Schuldscheine einlösen, Ggstz εἰςφέρειν. (3) διαφέρει, es trägt aus, macht einen Unterschied; οὐδὲν διαφέρει, macht keinen Unterschied, ist einerlei; πολὺ δ., es macht einen großen Unterschied. Oft mit dat. der Person, τί δ' ὑμῖν διαφέρει; was verschlägt es euch? liegt euch daran?; ἰδίᾳ τι αὐτῷ διέφερε, es war sein Privatinteresse; δοκῶ, τοῖς ϑανοῦσι βραχὺ διαφέρειν, εἰ, es liege ihnen wenig daran; dah. τὰ διαφέροντα πράγματα, worauf es ankommt. (4) verschieden sein, sich unterscheiden; gew. τινός, von j-m od. etwas; die Sache, worin man sich unterscheidet, steht im dat., der Grad des Unterschieds wird durch den acc. angegeben; οὐδὲν τοὶς ἄλλοις τῶν ζώων, im Übrigen gar nicht von den Tieren sich unterscheiden; τὸ πᾶν διαφέρει ἐν παντὶ ἔργῳ προϑυμία ἀϑυμίας, unterscheidet sich ganz u. gar; ὅλῳ καὶ παντί, in jeder Beziehung u. im Ganzen. Also τίνι διαφέρουσι heißt eigtl. worin, u. τί δ. wie sehr?; δ. Ἀϑηναίων εἰς ἀρετήν, in Beziehung auf; δ. ἰδεῖν, von Ansehen. Oft geradezu = sich auszeichnen; also = διαφερόντως, vor den anderen Διαφέρειν τινὰ ὠμότητι, übertreffen. (5) Pass. (verschieden gemacht werden), sich entzweien, uneins werden; sich streiten; ἑαυτῷ, mit sich im Widerspruch sein; dah. τὸ διαφέρον, die Ursache des Streites, der Streitpunkt; οὐ διαφέρομαι φάσκειν ich habe nichts dagegen -
85 ἐνδίδωμι
ἐν-δίδωμι, hineingeben, (1) in die Hand geben, überreichen. Übh. übergeben, überlassen; πράγματα ἐνδοῦναι τῷ δήμῳ, die Staatsverwaltung dem Volke überlassen; τοῖς πολεμίοις, mit dem Nebenbegriff des Verrates; ἐπὶ τὴν τοιαύτην αἵρεσιν, sich auf solchen Plan einlassen. (2) eingeben, an die Hand geben; καιρόν, Gelegenheit darbieten; λὺγξ σπασμὸν ἐνδιδοῦσα, veranlassend; ἐλπίδας τινί, Hoffnungen einflößen. (3) an den Tag legen, beweisen; μαλακὸν οὐδέν, keine Nachgiebigkeit merken lassen. (4) angeben, anstimmen (bes. den Ton). (5) zugeben, gestatten, λόγον, eine Unterredung; ὅσον ἐνέδωκαν αἱ μοῖραι, soviel das Geschick zuließ; zugestehen; οὐδέν, in nichts, auf keine Weise nachgeben; intr., nachgeben, weichen, bes. im Kriege: sich ergeben; πρὸς τὴν εἰρήνην, sich zum Frieden hinneigen; ἐνδοῦναι πρὸς τὰς ἡδονάς, sich ihnen hingeben; οἴκτῳ, sich vom Mitleid hinreißen lassen; nachlassen, schwach werden; von Krankheiten; übh. in Verfall geraten; τὸ ἐνδιδοῠν ἐν τοῖς πόνοις, das Erschlaffen. (6) sich ergießen in (von einem Flusse) -
86 ἔοικα
ἔοικα, (1) ähnlich sein, gleichen; μελαίνῃ Κηρί, er gleicht dem schwarzen Verderben, ist wie der Tod verhaßt; τινί τι, j-m worin; τοῦτο δαιμονίᾳ ἔοικεν εὐεργεσίᾳ, sieht ihr ähnlich, ist einer göttlichen Wohltat zuzuschreiben; ἔοικε σημαίνοντι, ὅτι, ist einem Andeutenden ähnlich, d. i. scheint anzudeuten; ἔοικε τοῠτο ἀτόπῳ, ist dem Wunderlichen ähnlich, d. i. scheint wunderlich; gew. ἐοικώς, φόβος οὐδενὶ ἐοικώς, die keiner gleicht, sehr große Furcht; λόγοι οὐδὲν εἰκότες τοῖς πράγμασιν, d. i. unwahr. (2) wonach aussehen, das Ansehen haben, scheinen; ἔοικε κατάδηλον γενόμενον ἂν μᾶλλον, εἰ, es scheint, es wäre deutlicher geworden. Wie das lat. videri ist ἔοικα, feinerer Ausdruck eines Schlusses, ὁ ἔλεγχος οὐδὲν ἔοικε, zeigt sich als nichtig. Häufig in Antworten, ἔοικε, ἔοικε γοῦν, so ist's, gut; oft wo die größte Gewißheit ausgedrückt werden soll; eben so das so häufig parenthetisch vorkommende ὡς ἔοικε, was auch einen sichern Schluß andeutet; wie das lat. mihi videor; ἔοικα νῦν καταβήσεσϑαι, ich gedenke hinabzusteigen. (3) geziemen, wohl anstehen; ἔοικα δέ τοι παραείδειν ὥστε ϑεῷ, es geziemt mir, vor dir zu singen; sonst unpersönlich, ἔοικέ τινι, es ziemt sich für einen, oder absolut: es gebührt sich; ἀπιέναι ἀπὸ πολεμίων οὐδενὶ καλῷ ἔοικε (eigtl. sieht ihm nicht ähnlich); ἐοικότι κεῖται ὀλέϑρῳ, er unterliegt dem gebührenden, verdienten Verderben; ἐϊκυῖα ἄκοιτις, die mir ansteht, angenehm ist -
87 ἔπος
ἔπος, τό, (1) das Gesagte, Gesprochene, das Wort, jede mündliche Äußerung, auch mehrere zu einem Ganzen verbundene Wörter, die Rede, Erzählung. Auch der Gesang od. gesangweise vorgetragene Erzählungen; λόγοι ἔπεσι κοσμ ηϑέντες, mit Schmuck der Worte. Auch im Ggstz von βίη u. χείρ, dah. auch mit dem Nebenbegriff des Eitlen, Nichtigen. Aber στεῠται γάρ τι ἔπος εἰπεῖν Ἅκτωρ, ein Wort, das der Rede wert ist, mit Nachdruck. (a) das gegebene Wort, Zusage, Versprechen; τελεῖν ἔπος, sein Wort erfüllen. (b) der Ausspruch eines Gottes, Sehers, Orakelspruch. (c) Gerücht. (d) übh. ein inhaltreiches Wort, Spruch, Sentenz, Sprichwort; ὡς ἔπος εἰπεῖν, teils: wie man zu sagen pflegt, so zu sagen, ohne Genauigkeit od. Bestimmtheit, nur ungefähr es mit einem Worte auszudrücken, um mich so auszudrücken, wenn ich so sagen darf (bes. nach allgemeinen, umfassenden Ausdrücken, πᾶς, οὐδείς, ὅλος, um anzudeuten, das Wort sei nicht so streng zu nehmen), teils: um es gerad heraus zu sagen, um die Wahrheit, um es kurz zu sagen; παύρῳ ἔπει, mit wenig Worten. (2) der Inhalt der Rede, Sache, oft im Deutschen geradezu durch es zu übersetzen; πρὸς τί τοῦτο τοὔπος ἱστορεῖς, wozu erzählst du das?; τί πρὸς ἔπος αὖ ταῦτ' ἐστίν; Plat. Phil. 18 d, wie gehört das zur Sache? ἐὰν μηδὲν πρὸς ἔπος ἀποκρίνωμαι, falls ich nichts zur Sache Gehöriges antworten sollte; οὐδὲν πρὸς ἔπος ταῦτά φασιν, nicht zur Sache gehörig; οὐ γὰρ τὸν ἐμὸν ἱδρῶτα καὶ φειδωλίαν οὐδὲν πρὸς ἔπος οὕτως ἀνοήτως ἐκβαλῶ, um Nichts und wider Nichts, umsonst. (3) τὰ ἔπη, das in Hexametern abgefaßte Heldengedicht, episches Gedicht. Übh. Gedicht; außer dem Hexameter von elegischen Versen, Distichen, auch übh. Vers; allgemeiner: Zeile -
88 θαῦμα
θαῦμα, τό, Wunder, Wunderwerk, alles, was man mit Bewunderung u. Erstaunen ansieht, u. die Bewunderung, Verwunderung selbst; ϑαῦμα ἰδέσϑαι, ein Wunder zu schauen, wunderbar anzuschauen; ϑαῦμά μ' ἔχει, ich staune; ταρβῶ μὲν οὐδέν, ϑαῦμα δ' ὄμμασιν πάρα, aber Wunder nimmts den Blick; οὔ τι τοῠτο ϑαῠμ' ἔμοιγε, das ist mir nicht wunderbar; ϑαῦμά τοί μ' ὑπέρχεται, Staunen beschleicht mich; μεγίστου ϑαύματος τόδ' ἄξιον, bewundernswert; ϑαῦμα οὐδέν, das ist nicht zu bewundern; ϑῶμα ποιεῖσϑαί τι, etwas für wunderbar halten; ϑαῦμα ποιεῖσϑαί τινος, sich über etwas wundern; ϑαῦμα ἦν, τί εἴη τὸ γεγενημένον, man wunderte sich u. wußte nicht, was da vorgefallen sei; Θαύματα bes. von Kunststücken der Taschenspieler u. Gaukler gebraucht; τῆς σοφιστικῆς δυνάμεως, Kunststück; von Seiltänzer- u. Springerkünsten. Auch der Schauplatz solcher Gaukler -
89 κωλύω
κωλύω, verhindern, abhalten, hemmen; mit doppeltem accus., ὅς σε κωλύσει τὸ δρᾶν, der dich am Tun hindere, dich hindern wird es zu tun; οὐδὲν κωλύει, es steht nichts im Wege; τό γ' ἐμὸν οὐδὲν κωλύει, von meiner Seite steht nichts im Wege, meinetwegen mag es geschehen, kräftige Einwilligungsformel; oft τί κωλύει; was hindert, d. i. warum sollte man nicht? warum nicht?; νῦν τε μὴ ἐν ὑμῖν κωλυϑῇ, daß es nicht bei euch auf Hindernisse stößt; τινά τινος, jem. woran verhindern; κωλύω ἀπὸ σοῦ, ich halte von dir ab. Τὸ κωλῦον, das Hindernis. Adj. verb. κωλῡτέον, zu verhindern, u. κωλυτός -
90 μάλα
μάλα, (1) Positiv., sehr, gar sehr, heftig, stark; (a) mit adj. u. adv. vrbdn, den Begriff derselben steigernd u. verstärkend; μάλα πολλά, sehr viel; μάλα μυρίοι, ganz unzählige; μάλα πάντες, allesamt, alle ohne Ausnahme; πάγχυ μάλα u. μάλα πάγχυ, ganz u. gar; εὖ μάλα u. μάλ' εὖ, gar wohl, recht sehr; μάλ' αὐτίκα, gleich auf der Stelle, sogleich; μάλ' αἰεί, immerfort, immerwährend; ἄχρι μάλα κνέφαος, bis ganz zur Dämmerung; μάλ' ὧδε, ganz so, gerade so; ἄβληχρος μάλα τοῖος, so recht gelind; Σαρδάνιον μάλα τοῖον, so recht sardanisch; εἰ μὴ μάλα γέ τινες ὀλίγοι, sehr wenige. Oft noch durch καί verstärkt, eigtl. und-zwar-sehr. Seltener beim compar., μάλα πρότερος, weit früher, weit eher. Bei Wiederholungen wird des Nachdruckes wegen zu αὖ u. αὖϑις noch μάλα gesetzt, ὤ μοι μάλ' αὖϑις. Auch zur Negation tritt es verstärkend hinzu; οὐ μάλα τι, mit nichten. (b) bei Verbis seltener; μάλα βουλόμενος, sehr wünschend. Mit großem Nachdruck beteuernd: εἰ γὰρ ἐγὼ πυϑόμην τῷ κε μάλ' ἤ κεν ἔμεινε, dann wahrlich wäre er geblieben, da wäre er gar sehr geblieben; (c) bes. im Anfang der Sätze. Daher in nachdrücklich bejahenden Antworten: allerdings, teils allein, teils mit dem Verbum, μάλα γε; (d) mit εἰ vrbdn, εἰ μάλα, εἰ καὶ μάλα, καὶ εἰ μάλα, εἰ καὶ μάλα περ; mit dem ind., εἰ μάλα κάρτερός ἐσσι, wenn du sehr stark bist, was dir nicht bestritten wird; häufig c. optat., wenn auch noch so sehr, wie sehr auch, wo die Sache als möglich zugestanden wird, εἰ μάλα μιν χόλος ἵκοι, wenn der Zorn ihn auch sehr, auch noch so sehr überkäme. So auch μάλα περ, cum partic., οὔτ' οὖν Τηλέμαχον μάλα περ πολύμυϑον ἐόντα, οὔτε ϑεοπροπίης ἐμπαζόμεϑα, obwohl er sehr, oder: wenn er auch nach so viel Worte macht; μήτ' ἄρ με μάλ' αἴνεε μήτε τι νείκει, lobe mich weder sehr, noch tadele mich. (2) Compar. μᾶλλον, mehr, stärker, heftiger; (a) wie der Positiv bei Adjectivis, einen höheren Grad anzuzeigen, auch = eher, lieber. Verstärkt πολὺ μᾶλλον, viel mehr; ἔτι μᾶλλον, noch mehr; καὶ μᾶλλον ἔτι, und auch mehr noch; ἔτι καὶ πολὺ μᾶλλον, auch noch viel mehr; aber μᾶλλόν τι, etwas mehr; oft absolut gebraucht ist für 'ziemlich', 'sehr', 'gar sehr'; mehr und mehr, immer mehr. Auch wie ἄγαν, zu sehr; (b) auch zum compar. wird es nicht selten gesetzt, wo teils der Vergleichungssatz ausgelassen ist, teils dabei steht, ῥηΐτεροι γὰρ μᾶλλον Ἀχαιοῖσιν δὴ ἔσεσϑε κείνου τεϑνηῶτος ἐναιρέμεν, leichter, mehr als damals, wo Hektor noch lebte; ἄμεινον ἀνϑρώπῳ τεϑνάναι μᾶλλον ἢ ζώειν, eigtl. es ist besser für die Menschen, lieber zu sterben als zu leben; (c) μᾶλλον δέ steht bes., wo der Redende das Gesagte verbessert: vielmehr; μᾶλλον δ' εἰ βούλει, oder wenn du lieber willst; (d) οὐδὲν μᾶλλον, um nichts mehr; οὐδέν τι μᾶλλον ἐπ' ἡμέας ἢ οὐ καὶ ἐπὶ ὑμέας, um nichts mehr gegen uns als gegen euch, d. i. eben so gut gegen euch wie gegen uns; keineswegs; auch geradezu οὐ μᾶλλον ἤ, nicht sowohl als vielmehr. (3) Superl. μάλιστα, (a) am meisten, zumeist, am stärksten, besonders, vorzugsweise; ἐς μάλιστα, am meisten; ἀνὴρ δόκιμος ὁμοῖα τῷ μάλιστα, so berühmt, wie der, der es am meisten ist; ὡς οἷόν τε μάλιστα, ὅ τι μάλιστα δύνασαι, so sehr wie möglich. In der Frage τί μάλιστα; quid potissimum? was denn? wie so denn?; u. in der Antwort, stark bejahend, ja wohl, maxime; in Zugeständnissen, εἴτε ὅτι μάλιστα εἴη, πολλἡ ἀνάγκη αὐτὰ εἶναι ἄγνωστα, und wenn es auch noch so sehr wäre, sein sollte. Eben so nachdrücklich steht es, wenn ein εἰ δέ oder εἰ δὲ μή folgt, μάλιστα μὲν σιγᾶσϑαι, εἰ δὲ ἀνάγκη τις ἦν λέγειν, δι' ἀποῤῥήτων ἀκούειν ὡς ὀλιγίστους, am liebsten bleibt es ganz verschwiegen, od. wenigstens; μάλιστα μὲν μηδ' εἰς φῶς ἐκφέρειν ἐὰν δέ τι βιάσηται, οὕτω τιϑέναι, am liebsten es gar nicht ans Licht zu bringen, oder wenigstens es so auszusetzen; (b) bes. bei Bestimmungen der Zahl wird μάλιστα oft gebraucht, um anzugeben, daß die gegebene Bestimmung zwar nicht ganz genau ist, aber der Wahrheit am nächsten kommt; auch von ungefährer Ortsbestimmung; ἐν ἔτεσι πεντήκοντα μάλιστα, vor 49 Jahren; ἔτει ἑκατοστῷ μάλιστα, obgleich es nur 99 Jahre sind; in den meisten Fällen scheint vielmehr die Zahl bei μάλιστα den höchst möglichen Ansatz auszudrücken u. unserm 'höchstens', 'wenns hoch kommt' zu entsprechen -
91 μή
μή, Verneinungspartikel: damit nicht (vgl. ne), von οὐ: nicht ist, so unterschieden, daß es nicht objectiv eine Sache, welche selbst wieder ein Gedanke sein kann, verneint od. als nicht vorhanden bezeichnet (s. οὐ), sondern subjectiv die Vorstellung einer Sache negiert, also den Wunsch oder die Annahme, daß sie nicht stattfinden möchte oder nicht stattgefunden habe, die Ansicht, daß sie nicht vorhanden sei, ausdrückt: οὐ negiert die Aussage, μή die Forderung. Zunächst tritt dies subjective Verneinen (1) als Verbot auf, wofür nur μή, nie οὐ gebraucht wird. Während dieser imperat. praes. mit μή eigentl. das Unterlassen dessen gebietet, was einer schon tut, also ein Verbot einer fortdauernden Handlung enthält, geht der conj. aor. mehr auf ein Verbot dessen, was einer Tun will, oder drückt das Verbot einer momentanen Handlung aus, wie Athene zum Odysseus, der sich schon lange vor seinem Sohne verstellt hat, sagt ἤδη νῦν σῷ παιδὶ ἔπος φάο μηδ' ἐπίκευϑε, eigtl. höre jetzt auf, dich zu verbergen; aber Theoklymenus den Telemach beschwört, den er eben beim Opfer trifft, εἰπέ μοι εἰρομένῳ νημερτέα μηδ' ἐπικεύσῃς, verhehle mir nicht; μὴ κατὰ τοὺς νόμους δικάσητε, μὴ βοηϑήσητε τῷ πεπονϑότι δεινά, μὴ εὐορκεῖτε, richtet nicht nach den Gesetzen in diesem Falle, seid eurem Eide nicht treu, denn das εὐορκεῖν ist die dauernde Eigenschaft des guten Richters, die in jedem einzelnen Falle zur Anwendung kommt. Abweichend steht auch (a) der conj. praes.; (b) der imperat. aor., um lebhafter das augenblickliche Befolgen des Verbotes von etwas, das der Andere tun will, einzuschärfen; auch (c) die elliptischen Konstruktionen; μὴ τριβὰς ἔτι, sc. ἐμβάλλετε, wie wir auch kurz sagen: keinen Verzug weiter; ἀλλὰ μή μοι πρόφασιν, keine Ausflüchte; ἄπελϑε νῦν μοι, worauf erwidert wird μή· ἀλλά μοι δός, nicht doch! mit nichten! (2) Aufforderung etwas nicht zu tun; (a) bei der ersten Person plur. conj., als hortativus; μὴ ἴομεν, ep. für ἴωμεν, laßt uns nicht gehen; μή οἱ χρήματ' ἔδωμεν, laßt uns ihm sein Vermögen nicht aufzehren; μὴ πρὸς ϑεῶν μαινώμεϑα, μηδὲ αἰσχρῶς ἀπολώμεϑα, laßt uns nicht rasend handeln; (b) auch die erste Person sing. u. plur. des conj. als dubitativus hat μή bei sich, πῶς λέγεις; μὴ ἀποκρίνωμαι ὧν προεῖπες μηδέν; soll ich etwa Nichts antworten? worin liegt 'du verbietest mir also zu antworten'; πότερον βίαν φῶμεν εἶναι ἢ μὴ φῶμεν; sollen wir sagen oder nicht?. So auch elliptisch, ἄρχοντές εἰσιν, ὥςτ' ὑπεικτέον· τί μή; warum nicht? sc. ὑπείκωμεν. (3) beim optat. zum Ausdruck des verneinenden Wunsches; μὴ τοῦτο φίλον Διῒ πατρὶ γένοιτο, das möge nicht dem Vater Zeus gefallen; μὴ τοῦτο ϑεὸς τελέσειεν, nicht möge dies ein Gott erfüllen; ὃ μὴ γένοιτο, was nicht geschehen möge; ὑμῖν δὲ τοιοῦτο μὲν οὐδὲν οὔτ' ἦν, μήτε γένοιτο τοῦ λοιποῦ, es war nicht und möge auch in Zukunft nicht sein; δὸς μὴ Ὀδυσσῆα οἴκαδ' ἱκέσϑαι, verleihe, daß er nicht zurückkommt. Soll die Unmöglichkeit der Erfüllung des Wunsches ausgedrückt werden, so steht der indic. des Nichtwirklichen; aber auch als Aussage betrachtet; μή ποτ' ὤφελον λιπεῖν τὴν Σκῦρον, hätte ich doch niemals Skyrus verlassen; εἴϑ' ἐξ ἀγῶνος τήνδε μὴ ' λαβές ποτε, hättest du sie doch nie gewonnen. (4) Auch bei der Versicherung durch einen Schwur, daß etwas nicht geschehen werde, liegt in der Seele des Schwörenden der Wunsch, daß es nicht eintrete, u. die Absicht es zu verhindern, daher μή, oft mit μήν oder μέν, mit dem int. aor., ἀλλ' ὄμοσον μὴ μητρὶ φίλῃ τάδε μυϑήσασϑαι, schwöre mir, daß du es nicht sagen willst, es nicht zu sagen; sogar der indic. steht zum Ausdruck der größern Zuversicht; ἴστω νῦν Ζεύς, μὴ μὲν τοῖς ἵπποισιν ἀνὴρ ἐποχήσεται, keiner soll und wird den Wagen besteigen; μὴ ' γὼ νόημα κομψότερον ἤκουσά πω, wo die Beteuerung nur die subjective Ansicht hervorheben u. bekräftigen soll. (5) Zum Ausdruck einer verneinten Absicht oder Verhütung steht immer μή, also (a) nach den Absichtspartikeln ἵνα, ὅπως, ὄφρα; (b) auch allein: damit nicht; auch in der Frage, ἦ μὴ μίασμα τῶν φυτευσάντων λάβῃς; etwa damit du nicht befleckt werdest? (6) Bei den Verbis des Fürchtens drückt der Grieche zugleich den Wunsch aus, daß das befürchtete Übel abgewendet werde, und läßt daher darauf gewöhnlich μή folgen; δείδοικα μή σε παρείπῃ, wo wir sagen 'ich fürchte, daß er dich überredet'; der Grieche denkt 'ich fürchte und wünsche zugleich, daß er dich nicht überrede'; dah. ich fürchte, daß dies nicht geschieht, heißt δέδοικα μὴ οὐ γένηται, eigtl.: ich fürchte und wünsche zugleich, daß das Nichtgeschehen nicht eintreten möge, d. i. ich wünsche, daß es geschieht, wie der Lateiner geradezu vereor ut fiat sagt für vereor, ne non fiat; τοῦτο αἰνῶς δείδοικα, μή οἱ ἀπειλὰς ἐκτελέσωσι ϑεοί, ich fürchte, daß die Götter ihm die Drohungen vollenden. Tragg. u. in Prosa überall, doch tritt auch in der den Griechen so geläufigen lebhaften Darstellungsweise nach einem Präteritum der conj. ein, anschaulicher in die auf die Gegenwart bezügliche Rede übergehend; φοβηϑείς, μὴ λοιδορία γένηται πάλιν, κατεπράϋνον αὐτόν, wo die Sache so dargestellt ist, als wenn der Streit wirklich schon eintrete: ich fürchtete, nun kommt es zu Schmähungen; μέγα δέ σφεας ἀποσφήλειε πόνοιο, wo der conj. die als bestimmt angesehene Folge ausdrückt, der optat. die, welche möglicher Weise noch eintreten kann. Eben so werden die Verba sich hüten, sich vorsehen konstruiert, wo auch wir daß nicht sagen. Es folgt aber auch der indic., (a) futuri, der die sichere Überzeugung ausdrückt, daß das gefürchtete Übel wirklich eintreten wird; δείδω μὴ δὴ πάντα νημερτέα εἶπεν, ich fürchte, daß sie alles wahrhaft gesprochen hat, d. i. ich weiß nicht, ob sie nicht wirklich wahr gesprochen hat. Übh. steht μή gew. beim inf. nach allen Verbis, welche ein Verhindern, Abhalten, Zweifeln, Leugnen ausdrücken, wo uns das μή gew, überflüssig erscheint u. nicht übersetzt wird, der Grieche aber die Absicht, daß etwas nicht geschehen solle, dadurch bestimmter ausdrückt, Ἀριστόδικος ἔσχε μὴ ποιῆσαι ταῦτα Κυμαίους, er hielt sie ab, dies zu Tun, daß sie dies nicht täten; ϑνητοὺς ἔπαυσα μὴ προδέρκεσϑαι μόρον, ich brachte es dahin, daß die Menschen aufhörten, ihr Geschick vorauszusehen; ἀπηγόρευε μὴ στρατεύεσϑαι, eigtl. er verbot ihnen, daß sie nicht zu Felde ziehen sollten, d. i. er verbot ihnen zu Felde zu ziehen; ἀπηγόρευες ὅπως μὴ τοῦτο ἀποκρινοίμην, du verbotest, dies zu antworten; τί μέλλομεν μὴ πράσσειν κακά, was zögern wir zu tun, daß wir nicht tun; ἔξαρνος ἦν μὴ ἀποκτεῖναι Σμέρδιν, er leugnete, den Smerdis getötet zu haben; ήρνοῦντο μὴ αὐτόχειρες γενέσϑαι, sie leugneten, Täter zu sein; ἠμφεσβήτησε μὴ ἔχειν, ἀπομόσας ἦ μὴν μὴ εἰδέναι, nachdem er abgeschworen, es zu wissen. Zu einem solchen inf. tritt auch der Artikel, welche Stellen man durch ein ausgelassenes ὥστε zu erklären pflegt, wo aber die verneinende Absicht ausgedrückt ist; zum Ausdruck eines bestimmten Verbotes; τέως μὲν οἷοί τε ἦσαν κατέχειν τὸ μὴ δακρύειν, sie konnten das Weinen zurückhalten, sie konnten an sich halten, daß sie nicht weinten; τὸ μὴ οὐχ ἡδέα εἶναι τὰ ἡδέα λόγος οὐδεὶς ἀμφισβητεῖ, keiner zweifelt, daß etwa das Angenehme etwas nicht Angenehmes sei, eigtl.: u. meinet, daß das Angenehme nicht etwas nicht Angenehmes sei. (7) In allen Konditionalsätzen steht μή, also (a) nach εἰ, ἐάν und den mit ἄν zusammengesetzten ἐπειδάν. Bezieht sich aber die Negation auf ein einzelnes Wort, das objectiv verneint wird, so tritt auch hier οὐ ein, wobei der Nachdruck auf nicht zu legen ist, εἰ δέ τοι οὐ δώσει ἑὸν ἄγγελον, wenn er ihn dir nicht geben wird, vorenthalten wird; γιγνώσκεις τόδε, ὡς πᾶς τις αὑτὸν τῶν πέλας μᾶλλον φιλεῖ, εἰ τούςδε γ' εὐνῆς οὕνεκ' οὐ στέργει, wenn er diese nicht liebt, d. h. wenn er lieblos gegen sie ist, wo μισεῖ zu stark erscheinen würde; εἰ μὲν οὖν οὐ πολλοὶ ἦσαν, d. i. wenn es wenige wären; so bes. bei φημί u. ἐάω, ἐάν τε οὐ φῆτε, ἐάν τε φῆτε, mögt ihr es leugnen oder gestehen; ἐὰν μὲν οὖν φάσκῃ Φρύνιχον ἀπ οκτεῖναι, καὶ τοῦτον τιμωρεῖσϑε· ἐὰν δ' οὐ φάσκῃ, ἔρεσϑε αὐτὸν, διότι φησὶν Ἀϑηναῖος ποιηϑῆναι· ἐὰν δὲ μὴ ἔχῃ ἀποδεῖξαι, wo ἐὰν μὴ φάσκῃ nicht gesagt werden könnte, denn verhört muß der Angeklagte antworten, entweder eingestehen oder leugnen; in letzterem Falle aber kann man annehmen, daß er es nicht beweisen kann; εἰ δ' οὐκ ἠϑελήσαμεν, wenn wir uns weigerten; οὐκ ἄρα ἔτι μαχεῖται, εἰ ἐκ ταύταις οὐ μαχεῖται ταῖς ἡμέραις, wenn er nicht kämpfen, d. i. den Kampf vermeiden wird; u. natürlich da, wo ein solcher Satz mit εἰ nur eine andere Form für einen Aussagesatz ist, so nach ϑαυμάζω, δεινὸν ἂν εἴη, εἰ οὐ, wo wir geradezu mit daß übersetzen können; οὐδὲν ἴσον ἐστίν, εἴ γε ἀφ' ἡμῶν τῶν ἐν μέσῳ οὐδεὶς οὐδέποτε ἄρξεται, denn das erscheint dem Sprechenden als etwas Faktisches, da immer von dem Ersten oder dem Letzten angefangen ist; (b) nach Relativis u. Zeitpartikeln, wenn sie eine Annahme oder einen allgemeinen Fall ausdrücken, also nach ὃς ἄν c. conj. u. ähnlichen; so oft λέγειν ἃ μὴ δεῖ, was man nicht sagen sollte; ἐπνίγετο, ὅςτις μὴ ἐτύγχανεν ἐπιστάμενος νεῖν, jeder welcher, oder wenn er nicht schwimmen konnte, ertrank; ὅσον μὴ ἀνάγκη μετέχειν αὐτῶν, sofern nicht, außer; (c) eben so bei Participien, wenn diese für einen Conditionalsatz oder einen allgemeinen Relativsatz stehen, wogegen οὐ steht, wenn sie für einen Zeit- oder Erklärungssatz stehen, eben so wie bei den die Stelle eines indirecten Satzes vertretenden nach den Verbis der Wahrnehmung und des Wissens; selten tritt hier ein anders begründetes μή ein. Dagegen tritt regelmäßig μή auch hier ein, wenn das regierende Verbum in einer μή verlangenden Construction steht; Πάρις δ' ἔγημε τὴν Διός· γήμας δὲ μή, σιγώμενον τὸ κῆδος εἶχεν ἐν δόμοις, wenn er nicht geheiratet hätte; (d) eben so ist das oft bei Substantivenn. Adjectiven alleinstehende μή zu fassen; οὐκ οἶδα· δεινὸν δ' ἐστὶν ἡ μὴ ἐμπειρία, wenn man unerfahren ist. (8) Bei dem Infinitiv steht μή, (a) zum Ausdruck einer Forderung nach κελεύω, δέομαι, βούλομαι, ἐϑέλω; ἔλεγε μὴ ϑύειν, er sagte, sie sollten nicht opfern; προλέγουσιν ἅπασι μηδ' ὁτιοῦν ἐκείνω διδόναι, sie sagen alle, man sollte jenem nichts geben; ein indirecter Aussagesatz aber wird immer mit οὐ konstruiert, welches natürlich auch immer bei ὅτι steht; λέγοντες, ὅτι οὔτε ὁσίως δράσειαν, τά τε ἔξω ἔλεγον αὐτοῖς μὴ ἀδικεῖν, sie hätten nicht gottesfürchtig gehandelt und sie sollten nicht unrecht tun; διενενόητο εἰς τὸ στρατόπεδον μηκέτι ἐλϑεῖν, er hatte vor, wollte nicht mehr kommen. Auch nach den Verbis, die ein Versprechen, Verabreden, Hoffen u. vgl. ausdrücken, steht μή beim inf., weil hier die Negation immer nur subjectiv aufzufassen ist; ἐκόμπασε, μηδ' ἂν τὸ πῦρ νιν εἰργάϑειν Διός, er prahlte, er verhieß drohend, auch Zeus' Blitzstrahl solle ihn nicht abhalten. So hat οἴομαι, νομίζω gew. den inf. mit οὐ bei sich, wenn sie aber die Nebenbedeutung von besorgen, argwöhnen haben, auch μή; (b) zum Ausdruck der Folge nach ὥς τε; (c) ein mit dem Artikel verbundener, dadurch substantivisch gewordener Infinitiv wird immer durch μή negiert; μὴ λυσιτελεῖν αὐτοῖς, damit es ihnen nichts nütze. (9) An die Konstruktion der Verba des Fürchtens schließt sich die mit ὅρα μή, siehe wohl zu, hüte dich, daß nicht, mit denselben Modis, wie jene verbunden, aber auch, da das μή hier eine Frage ausdrückt u. durch ob nicht übersetzt werden, die indirecte Frage aber im Griechischen den indicat. haben kann, mit dem indicat. aller Tempora verbunden, so daß man gew. unterscheidet ὅρα μὴ ᾖ, vide ne sit, ὅρα μὴ ἔστι, vide num sit; ὅρα καϑ' ὕπνον μὴ κατακλιϑεὶς παρῇ, sieh zu, daß er nicht etwa schläft, so viel wie 'er wird doch nicht schlafen?'; ἀλλὰ μὴ οὐχ οὕτως ἔχῃ, es dürfte sich wohl nicht so verhalten. Daran reiht sich (10) der Fall, daß μή geradezu dazu dient, den in Form einer negativen Frage ausgedrückten Zweifel, der gewöhnlich auch den Wunsch enthält, daß es nicht so sein möge, zu bezeichnen, u. als ein Fragewort behandelt wird, wobei zu beachten, daß es gewöhnlich die Erwartung einer verneinenden Antwort ausdrückt, während auf eine Frage mit οὐ eine bejahende Antwort erwartet wird. So steht es (a) in direkten Fragen; ἦ μή πού τινα δυςμενέων φάσϑ' ἔμμεναι ἀνδρῶν, ihr meint doch wohl nicht, das sei einer von den Feinden? (b) in indirekten Fragen; ὄφρ' ἴδωμεν μή τοι κοιμήσωνται, ob sie etwa schlafen; οὐδέ τι ἴδμεν, μή πως μενοινήσωσι, ob nicht etwa. Auch εἰπέτω, μή τι ἄλλο λέγει, er soll sagen, ob er etwa meint. Daher es auch außer der Frage auf ähnliche Weise gebraucht dem deutschen vielleicht entspricht, ἀλλὰ μὴ τοῦτο οὐ καλῶς ὡμολογήσαμεν, aber wir haben vielleicht nicht recht zugegeben. -
92 πλείων
πλείων, πλεῖον, ονος, mehr, sowohl von der Zahl als von der Größe, der Ausdehnung, dem Werte; τὸ μὲν πλεῖον πολυάϊκος πολέμοιο χεῖρες ἐμαὶ διέπουσι, den größerern Teil des Krieges; οἱ πλέονες, die Mehrzahl, die Meisten; der große Haufe, das gemeine Volk, im Ggstz der Vornehmen; euphemistisch, die Toten. Πλέων νύξ, der größere Teil der Nacht; πλέων χρόνος, mehr, längere Zeit; τὸ πλεῠν, zumeist, meistens; ἐπὶ πλέον, mehr und mehr; περὶ πλέονος ποιεῖσϑαι, höher schätzen; τὸ πλέον τινός, der höhere Grad einer Sache; ἐπὶ τὸ πλέον ἱκέσϑαι τινός, = bis zum höchsten Grade einer Sache gelangen; πλέον ἔχειν, mehr haben, voraus haben, Vorzug, Vorteil, Gewinn haben, übertreffen; πλέον ἔφερέ οἱ ἡ γνώμη, seine Meinung ging mehr dahin; vollständig; ἐς πλέον ποιεῖν, ἐργάζεσϑαι, weiter kommen, mehr ausrichten; οὐδὲν ἔτι πλέον ἐγένετο τούτων, es half nichts, brachte keinen Gewinn; τί ἔσται πλέον τινί, was wird es helfen? was wird er weiter davon haben?; ὧν οὐδέν μοι πλέον γέγονε, wovon mir nichts gelungen ist; βουλοίμην ἂν πλέον τί με ποιῆσαι ἀπολογούμενον, ich wünschte durch meine Verteidigung etwas ausrichten zu können. Bei Zahlenbegriffen fällt, wie im lat. quam nach plus, ἤ auch zuweilen weg und die Zahl geht auch in den gen. über -
93 πράσσω
πράσσω,; (1) tun, handeln, Geschäfte machen; οὐδέ τι ἔργον ἐνϑάδ' ἔτι πρήξει, er soll hier weiter nichts zu schaffen haben; gew. ausrichten, erlangen, οὔτι πρήσσει, er richtet nichts aus, gewinnt nichts; ἔπρηξας καὶ ἔπειτα, du hast doch endlich deinen Zweck erreicht; πρῆξαι δ' ἔμπης οὔτι δυνήσεαι, du wirst doch nichts ausrichten können; bes. κέλευϑον, einen Weg vollenden, zurücklegen; ὁδόν, ἅλα, das Meer zurücklegen, es durchfahren; c. gen., ὁδοῖο, einen Weg vollenden; πράσσει ἀρετἀς herrlich, Taten ausführen; κλέος ἔπραξεν, bewirkte, erlangte; ἄκοιτιν, eine Gattin erlangen; πεπραγμένοι, es ist um sie geschehen, sie sind verloren; σὺ μὲν τὰ σαυτῆς πράσσε, besorge deine Geschäfte; bes. betreiben, bewerkstelligen; übh. von eigenen, bes. Handelsgeschäften, wie sie der Großhändler od. Seefahrer treibt, wie von Staatsgeschäften; κατὰ νόμους, gesetzmäßig verfahren; ἐν ταῖς πόλεσι πράττειν δυνάμενοι, die etwas durchsetzen können; pass., οἱ τῷ ϑυμῷ πραχϑέντες φόνοι, die im Zorn verübten Morde; ἱκανὸς πράττειν, ein geschickter Staatsmann; aber auch ein geschickter Geschäftsführer, Anwalt; πράττειν τινί τι, etwas für einen bewirken, tun; οἱ τοῖς Λακεδαιμονίοις πράσσοντες, die für die Lacedämonier tätig sind, es mit ihnen halten; ἐς τοὺς Εἵλωτας πράσσειν τι αὐτόν, daß er mit den Heloten unterhandeln, od. für die Heloten etwas tun wolle; οὐδὲν πράττειν δυνάμενος, nichts ausrichten könnend; (2) intrans., sich befinden, in einem gewissen Zustande sein, so und so ablaufen; τοὺς κακῶς πράσσοντας, die schlechte Geschäfte machen, denen es schlecht geht, die Unglücklichen; πῶς ἄρα πράσσει Ξέρξης; wir sagen: was macht Xerxes?; ἔπραξεν οἷον ἤϑελεν, es ging ihm nach Wunsch; χρηστόν τι, glücklich sein; οὐδὲν ἄμεινον φάμενος πρήσσειν οἰκεῦντες Λιβύην, es gehe ihnen nicht besser; ὁ στόλος οὕτως ἔπρηξε, hatte solchen Erfolg, lief so ab; ὡς ἔπρηξε, wie es ihm erging; ὅστις καλῶς πράττει οὐχὶ καὶ εὖ πράττει, wer recht handelt, dem geht es gut; ὅτι ἂν τύχωσι τοῠτο πράξουσι, sie werden in der Lage sein, die ihnen gerade zu Teil wird; οἱ τὰ γεωργικά, ἰατρικά, πολιτικὰ εὖ πράττοντες, die als Landmann, Arzt, Staatsmann ihre Geschäfte gut betreiben, glücklich sind; ἀκούοντες καὶ τοὺς ἄλλους τοὺς παρὰ Κύρῳ πολλὰ καὶ ἀγαϑὰ πράττειν, viele gute Geschäfte machen, viel erwerben, daß es ihnen sehr gut gehe. Überall ist hier das Glück od. Unglück als in Vrbdg mit den Handlungen der Menschen stehend zu denken. und erscheint als selbstverschuldet, während εὐτυχεῖν u. δυςτυχεῖν vom Schicksale od. Ungefähr abhängt; (3) πράττειν τινά τι, einem etwas antun, zufügen, wie ποιεῖν, doch viel seltner. Gew. πράττειν τινὰ ἀργύριον, Geld von einem eintreiben, einfordern; πράσσει με τόκον, er treibt Zinsen von mir ein; für sich eintreiben, einfordern; τὸν πατρὸς φόνον, rächen; auch mit dem gehässigen Nebenbegriffe gewaltsamer, unrechtmäßiger Mittel: erpressen, Geld von einem; pass., Τισσαφέρνης ἐτύγχανε πεπραγμένος τοὺς φόρους ὑπὸ βασιλέως, es wurde dem Tissaphernes gerade vom König der Tribut abgefordert; auch von. der verwirkten Buße; pass., ὃς ἂν μισϑοὺς μὴ ἀποδιδῷ, διπλοῠν πραττέσϑω, von dem soll das Doppelte eingezogen werden; πράξασϑαι πλέον, sich mehr geben lassen; τὰ πραττόμενα, das Eingeforderte, der Tribut -
94 προςήκω
προς-ήκω, bis irgendwohin kommen, reichen, sich bis irgendwohin erstrecken, herankommen. Gew. übertr., bes. impers., προςήκει πρός τινα, es geht einen an, hat Bezug auf ihn; εἰ δὲ τῷ ξένῳ τούτῳ προςήκει Λαΐῳ τι συγγενές, wenn irgend eine Verwandtschaft sich bis auf ihn erstreckt; προςήκει μοί τινος, mir kommt ein Anteil davon zu, ich habe Teil daran; οὐδέν μοι προςήκει τινός, ich habe keinen Teil daran, es geht mich nicht an; c. dat., es kommt einem zu, paßt oder schickt sich für ihn; τὸ προςῆκεν ἀντὶ τοῦ προςήκει λαμβανόμενον Ἀττικόν ἐστιν, wie wir sagen: es ziemte sich, du müßtest, für 'es ziemt sich, du mußt'; ὡς νῦν ὁ τυχὼν καὶ οὐδὲν προςήκων ἔρχεται ἐπ' αὐτό, der nichts damit zu tun hat, sich nicht dazu paßt; προςῆκον absolut: da es sich ziemt, paßt; οἱ προςήκοντες, die Verwandten; ὀνόματι μόνον προςήκοντας, nur dem Namen nach verwandt; τὸ προςῆκον, häufiger τὰ προςήκοντα, das Geziemende, Obliegende, die Pflicht; τὰς προςηκούσας ἀρετὰς μὴ αἰσχῦναι, domesticas virtutes -
95 προςίημι
προς-ίημι, zuschicken, hinschicken, -senden, -werfen, -lassen; zu sich lassen, zulassen; προςίεμαί τινα ἐς ταὐτὸ ἐμαυτῷ, zum Umgange mit mir; dah. Eingang finden lassen, annehmlich finden, zugeben; φάρμακον, einnehmen wollen; gestatten, erlauben; οὐδὲν προςίετό μιν, nichts gefiel ihm; ἓν δ' οὐ προςίεταί με, eins gefällt mir nicht; οὐδὲν αἰσχρόν, sich nichts Schimpfliches zu Schulden kommen lassen -
96 πρό
πρό, vor. – I. Als adv. – a) des Orts, vorn, als Ggstz von ἐπί, Il. 13, 799. 800; Hes. sc. 303; voran, οἵ γε προχέοντο φαλαγγηδόν, πρὸ δ' Ἀπόλλων, Il. 15, 360; auch bei Verbis der Bewegung, hervor, ἐκ δ' ἄγαγε πρὸ φόωςδε, 19, 118. – b) der Zeit, vorher, voraus, zuvor, πρό οἱ εἴπομεν, Od. 1, 37, was auch als Tmesis erklärt werden kann, wir sagten es ihm vorher; früher, Hes. Th. 32. 38. – Die Zusammensetzungen mit Präpositionen, ἀποπρό, διαπρό, ἐπιπρό, περιπρό, προπρό, sind einzeln aufgeführt; πρό behält in allen dendenselben seine ursprüngliche Bdtg, vorwärts, fort. – Die Vrbdgn mit den Ortsadverbien auf -ϑι sind unter II. aufgeführt.
II. Als Präposition, mit dem gen. vrbdn, vor. – 1) vom Orte; Hom. oft, u. Hes.; gew. bei Verbis der Ruhe, selten der Bewegung, πρὸ ἄστεος, πρὸ πυλάων u. dgl.; σταϑεὶς πρὸ τειχέων, Aesch. Suppl. 740; νύκτα πρό τ' ὀμμάτων σκότον φέρεις, Ch. 804; πρὸ πυλῶν ἥδ' Ἰσμήνη, Soph. Ant. 522; ἄγετε πρὸ δόμων, Eur. Hec. 59, u. sonst; ἔμπροσϑε πρὸ τῆς ἀκροπόλιος, ὄπισϑε δὲ τῶν πυλέων, Her. 8, 53, vgl. 9, 52, u. sonst in Prosa überall; πρὸ τῶν ὀφϑαλμῶν ἔχειν, wie wir sagen, vor den Augen haben, Xen. An. 4, 5, 13; auch πρὸ ποδῶν, 4, 6, 12; auch πρὸ ποδός, von dem zunächst, unmittelbar Vorliegenden (s. πούς); πρὸ χειρῶν, Soph. Ant. 1264; πρὸ οἴκου, πρὸ δόμων, πρὸ δωμάτων, Pind. u. a. D., wie in Prosa, vor dem Hause, außerhalb desselben, im Ggstz von ἐν. – Auch voran, vor Einem her, vom Anführer einer Schaar, πρὸ Φϑίων δὲ Μέδων, Il. 13, 693, vgl. 5, 96. 10, 286. – Daher πρὸ ὁδοῦ, fürder des Weges, vorwärts auf dem Wege, weiter, Il. 4, 382; vgl. Strab. 8, 3, 17; Ael. H. A. 3, 16. 7, 29; förderlich, Arist. pol. 8, 3; s. das daraus entstandene φροῦδος. – So ist es auch bei den Ortsadverbien auf -ϑι zu nehmen, οὐρανόϑι πρό, Ἰλιόϑι πρό, eigtl. vorwärts von Ilios, Il. 3, 3. 8, 561. 10, 12 Od. 8, 581; u. so ἠῶϑι πρό, 5, 469, = πρὸ ἠοῦς. – Dah. 2) übertr., wie ὑπέρ, zu Jemandes Schutz od. Vertheidigung, indem man sich vor ihn stellt, um die gegen ihn geführten Hiebe od. auf ihn gerichteten Geschosse aufzufangen u. abzuwehren, vor, στῆναι πρὸ Τρώων, als Vertheidiger vor den Troern stehen, Il. 24, 215; übh. wie unser für, zu Jemandes Rettung, Bestem, bes. μάχεσϑαι πρὸ Ἀχαιῶν, πρὸ παίδων, πρὸ γυναικῶν, 4, 156. 8, 57; ἀϑλεύειν, 24, 734; auch ὀλέσϑαι πρὸ πόληος, für die Vaterstadt sterben, 22, 110; καί τε πρὸ ὁ τοῠ ἐνόησεν, 10, 224; πρὸ δεσποτῶν ϑανεῖν, Eur. Hel. 1656, wie πρὸ παιδὸς χϑονὶ κρύψας δέμας, Alc. 476; ναυμαχέειν πρὸ τῆς Πελοποννήσου, Her. 8, 49, mehr noch im eigtl. Sinne, vor dem Pelop., u. deswegen freilich auch zu seinem Schutze; εἴ τις βούλοιτο πρὸ τῆς Σπάρτης ἀποϑνήσκειν, 7, 134; πρὸ χώρης δορυαλώτου μάχεσϑαι, 8, 74. 9, 48; πρό τινος βουλεύεσϑαι, Xen. Cyr. 1, 6, 42; διακινδυνεύειν, 8, 8, 4; μάχεται πρὸ τοῠ ζεύγους, An. 5, 9, 8; Folgde; ὅταν ἀμύνῃ τις πρὸ πάντων ἐν τοῖς δεινοῖς, Pol. 6, 6, 8. – Dah. auch = für, zum Vortheil, πρὸ αὑτοῠ ἐργάζεσϑαι, Xen. Mem. 2, 4, 7. – 3) von der Zeit, vor, im Ggstz von μετά, Od. 15, 524; σὲ μὲν πρὸ μοίρας τῆς ἐμῆς διαφϑερῶ, Aesch. Ag. 1239; πρὸ τοῠ ϑανεῖν, Soph. Ant. 874; ὀλίγον πρὸ τοῠ ϑανάτου, Plat. Theaet. 142 c; πρὸ τῆς εἱμαρμένης, Antiph. 1, 21; πρὸ μοίρας τελευτήσας, Isocr. 19, 29; πρὸ τοῦ λοιμοῠ, Plat. Conv. 201 d; πρὸ δείπνου, Xen. Cyr. 5, 5, 39; πρὸ ἡμέρας, vor Tage, vor Tagesanbruch, 4, 5, 14. Bes. häufig πρὸ τοῠ, vordem, auch als ein Wort, προτοῠ geschrieben, wo der gen. als neutr. zu nehmen u. nicht χρόνου nothwendig zu ergänzen ist; Aesch. Ag. 1177, der auch τὸν πρὸ τοῦ φεύγων χρόνον Eum. 440 vrbdt; τοῦτον ἔτι χρόνον καὶ πρὸ τοῦ, Her. 5, 83, u. öfter; μᾶλλον ἢ πρὸ τοῦ, 5, 35; vgl. Plat. Prot. 315 d; im Ggstz von νῠν, Soph. 244 a; τὰ πρὸ τούτου πάϑη, Tim. 48 b; ὁ πρὸ τοῠ χρόνος, wie ὁ πρὶν χρόνος, Thuc. u. Folgde; τὸν πρὸ τοῦ χρόνον, Pol. 1, 72, 5; ἐν τοῖς πρὸ τούτων ἐδηλώσαμεν, 3, 48, 6. – Plut. vrbdt auch πρὸ ἐνιαυτοῦ, vor einem Jahre, ein Jahr vorher, wie πρὸ μιᾶς ἡμέρας, amator. narrat. 3, wie das lat. pridie, ἡ πρὸ μιᾶς νόνων Ὀκτοβρίων, pridie nonas Oct., Lucull. 27. – 4) wie πρὸ πάντων ϑεῶν τῇ Ἑστίᾳ πρώτῃ προϑύειν, Plat. Crat. 401 d, zunächst auf die Zeit geht, aber auch einen Vorrang bedeutet, u. der Platz vor einem Andern gew. der geehrtere ist, so ist πρό auch vor, mehr als, lieber; κέρδος πρὸ δίκας αἰνῆσαι, List vor Recht preisen, höher als Recht preisen, Pind. P. 4, 140; vgl. ἐπαινεῖν πρὸ δικαιοσύνης ἀδικίαν, Plat. Rep. II, 361 e; πρὸ πάντων δ' ἐμοί, Aesch. Spt. 987; δυςδαίμων σφιν ἁ τεκοῠσα πρὸ πασῶν γυναικῶν, 910, unglücklich vor allen Weibern, unglücklicher als alle; ἐπεὶ πρέπων ἔφυς πρὸ τῶνδε φωνεῖν, Soph. O. R. 10, nicht sowohl »für sie zu sprechen«, als »mehr als ihnen ziemt es dir zu sprechen«; εἶναι πρὸ τῆς παρεούσης λύπης, den Vorzug haben vor dem gegenwärtigen Jammer,
Her. 7, 152; πρὸ πολλῶν χρημάτων τιμήσασϑαι, πρὸ πολλοῠ ποιεῖσϑαι, d. i. vor Vielem, höher als Vieles, sehr hoch schätzen, Isocr. 13, 11; Thuc. 6, 10 u. A., τὸν σμικρότατον οὐδὲν ἠτίμακε πρὸ τοῠ μείζονος, Plat. Polit. 266 d; εἴ τινα πρὸ αὐτῆς ἄλλην κρίναιμεν, Phil. 57 e, d. i. vorziehen; so αἱρεῖσϑαί τι πρό τινος, vorziehen, πρὸ τούτου τεϑνάναι ἂν πολλἀκις ἕλοιτο, Conv. 179 a; μὴ πᾶν πρὸ τοῠ δουλεῠσαι ἐπεξελϑεῖν, Thuc. 5, 100. – So auch bei compar., οἷσι ἡ τυραννὶς πρὸ ἐλευϑερίης ἦν ἀσπαστότερον, Her. 1, 62, πρὸ τούτων τῶν κακῶν ἡμῖν κρέσσον παϑέειν, 6, 12; εἰ μὴ δικαιότερον ᾤμ ην καὶ κάλλιον εἶναι πρὸ τοῠ φεύγειν, Plat. Phaed. 99 a, schöner und gerechter als das Fliehen; μήτε παῖδας περὶ πλέονος ποιοῠ μήτε τὸ ζῆν μήτε ἄλλο μηδὲν πρὸ τοῠ δικαίου, Crit. 48 d. – 5) auch von der Stellvertretung, statt, anstatt, eine Gleichschätzung ausdrückend, ὥς σοι πρὸ πολλῶν ἀσπίδων ἀλκὴν ὅδε δορός τ' ἐπακτοῠ γειτόνων ἀεὶ τιϑῇ, Soph. O. R. 1521; πρὸ ἑωυτοῠ, für int, an seiner Statt, Her. 7, 3. – Dah. γῆν πρὸ γῆς ἐλαύνεσϑαι, διώκειν, Land vor Land durchirren, verfolgen, d. i. aus einem Lande ins andere, Aesch. Prom. 685, Ar. Ach. 223. – 6) Auch von der Veranlassung od. Ursache, prae, vor, aus, wegen, πρὸ φόβοιο, vor Furcht, Il. 17, 667; u. so erkl. man auch die unter 2) angeführte Stelle, 24, 734, ἀεϑλεύειν πρὸ ἄνακτος, auf des Herrn Geheiß; πρὸ τῶνδε, deshalb, Soph. El. 495.
Seinem Casus wird πρό nie nachgesetzt (vgl. jedoch Ἰλιόϑι πρό), aber durch dazwischen geschobene Wörter weit davon getrennt, vgl. z. B. Il. 23, 115. In der Zusammensetzung bedeutet es 1) vom Orte, vor, vorn, auch vorwärts, fort, προβαίνω, προέρχομαι, προτίϑημι; auch zum Schutze, προκινδυνεύω, προμάχομαι, s. Valck. Eur. Phoen. 1005. – 2) von der Zeit, vorher, zuvor, früher, προαγγέλλω, προειπεῖν, προπάτωρ. – 3) einen Vorzug, mehr, lieber, προαιρέομαι, προτιμάω. – 4) oft verstärkt es das simplex, wie πρόπας, πρόπαλαι u. ä. – Vgl. noch Herm. Vig. p. 862.
Verwandt mit πρό sind nicht bloß die diese Wurzel noch deutlich zu erkennen gebenden πρότερος, πρῶτος u. πρωΐ, πρώην nebst abgeleiteten, sondern auch προτί, πρός, u. wahrscheinlich auch πρηνής, πρήν, πρών, wie auch πρίν.
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97 πρός-φορος
πρός-φορος, zuträglich, nützlich, τινί, Her. 7, 20, u. absolut, 4, 14; angemessen, entsprechend, ἐπέων καύχαις ἀοιδὰ πρόςφορος, Pind. N. 9, 7 (vgl. Böckh, sonst καύχας als gen.); ποτίφορος ἀγαϑοῖσι μισϑός, N. 7, 63; κόσμος, 3, 31, vgl. 8, 48; auch mit dem inf., εἴην εὑρησιεπὴς πρόςφορος ἀναγεῖσϑαι ἐν Μοισᾶν δίφρῳ, Ol. 9, 81; οὐ γὰρ δόμοισι τοῖςδε πρόςφορον μολεῖν, Aesch. Eum. 198, vgl. Ch. 703; Soph. El. 220; πάνϑ' ὁπόσ' ἂν μέλλω πράσσειν πρόςφορά ϑ' ὑμῖν καὶ τῷ κατὰ γᾶς, O. C. 1771; τοῖς ἐμοῖσιν οὐχὶ πρόςφορος τρόποις, Eur. Suppl. 338; λέγεις σαυτῷ πρόςφορα, Hec. 1246, u. öfter; πόλιν μείζω μὲν οὐδέν, προςφορωτέραν δὲ νῷν, Ar. Av. 124; u. in Prosa: Thuc. 7, 62; ὡς οἰκείαν καὶ πρόςφορον ἀρετῇ καὶ φρονήσει πεφυκυῖαν χώραν, Plat. Critia. 109 c; Phaedr. 270 a u. öfter; τὰ τῇ νόσῳ πρόςφορα, Dem. 59, 56; Folgde, πᾶν τὸ πρόςφορον Ῥωμαίοις, Pol. 25, 9, 4, u. Sp., wie Luc. Gall. 5. – Auch wie προςφερής, nahe kommend, ähnlich, τινί, Eur. Phoen. 129, Plut. Alc. 23.
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98 πρός-ειμι [2]
πρός-ειμι (s. εἰμί), daran, dabei sein, τινί; τῷ προςιόντι προςεῖναι, dem Angreifenden Stand halten, entgegentreten, Hes. O. 355; gew. nicht feindlich, τί δ' αὖτε χέρσῳ καὶ προςῆν, Aesch. Ag. 544; τοῠ λόγου δ' οὐ χρὴ φϑόνον προςεῖναι, Soph. Trach. 250; ἀνδρί τοι χρεὼν μνήμ ην προςεῖναι, Ai. 517 u. öfter, wie Eur. τῷ καλῷ λύπη πρός-εστιν, Hec. 383; οὐχ ἅπαντα τῷ γήρᾳ κακὰ πρόςεστιν, Phoen. 532; χάρις οὐ πρόςεστι, Heracl. 549; ἐπεὰν προςῇ ἡ ὥρη, wenn die rechte Zeit da ist, Her. 4, 30, vulg. προςίῃ; Plat. ὅσα ἄλλα ἐμοὶ πρόςεστι, Phaedr. 227 d, u. öfter; auch = Einem zukommen, εἰ γὰρ προςῆν, Theaet. 150 b; Hipp. mai. 294 d; ὧν οὐδὲν ἐμοὶ προςὸν ἀπέδειξεν, Antiph. 5, 9.
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99 πρό-σχημα
πρό-σχημα, τό, das, was man vorhält, das Vorgehaltene; – a) das zum Schmuck Dienende, Zierde, Pracht, wie Soph. die pythischen Kampfspiele πρόσχημα Ἑλλάδος nennt, El. 672, u. Her. 5, 28 πρόσχημα Ἰωνίης von Milet sagt; καλῶν ὀνομάτων καὶ προσχημάτων μεστήν, Plat. Rep. VI, 495 c; ὡς ἐπὶ προσχήματός τινος οὖσα, Dem. 59, 41; öfter bei Pol., τῆς οἰκίας, ἀρχῆς, 5, 10, 1. 6, 33, 12; εἰς βασιλικὸν ἦλϑε πρόσχημα, D. Sic. 2, 6. – b) Vorwand, Beschönigung, Deckmantel; οὐδὲν ἄλλο σοι πρόσχημ' ἀεί, Soph. El. 515; πρόσχημα ποιεῖσϑαι, Her. öfter; αὗταί σφι πρόσχημα ἔσαν τοῠ στόλου, 6, 44; λόγου, 6, 133; auch πρόσχημα ποιεύμενος ὡς ἐπ' Ἀϑήνας ἐλαύνει, 7, 157, indem er sich stellte, als wollte er gegen Athen ziehen (auch als absol. accus.), zum Vorwand, um einen Vorwand zu haben, 9, 871; Thuc. 5, 30; Lys. 6, 37; Plat. Prot. 316 d vrbdt πρόσχημα ποιεῖσϑαι καὶ προκαλύπ τεσϑαι ποίησιν; vgl. 317 a; auch Einleitung, πρόσχημα δέ μοί ἐστι καὶ ἀρχὴ τοιάδε τις τοῠ λόγου, Hipp. mai. 286 a; ποιεῖσϑαι, Lys. 6, 37; Φίλιππος ὄνομα καὶ πρόσχημα ἦν τοῠ πολέμου, Pol. 11, 6, 4; u. a. Sp.
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100 πρό-σχημα [2]
πρό-σχημα, τό, das, was man vorhält, das Vorgehaltene; – a) das zum Schmuck Dienende, Zierde, Pracht, wie Soph. die pythischen Kampfspiele πρόσχημα Ἑκλάδος nennt, El. 672, u. Her. 5, 28 πρόσχημα Ἰωνίης von Milet sagt; καλῶν ὀνομάτων καὶ προσχημάτων μεστήν, Plat. Rep. VI, 495 c; ὡς ἐπὶ προσχήματός τινος οὖσα, Dem. 59, 41; öfter bei Pol., τῆς οἰκίας, ἀρχῆς, 5, 10, 1. 6, 33, 12; εἰς βασιλικὸν ἦλϑε πρόσχημα, D. Sic. 2, 6. – b) Vorwand, Beschönigung, Deckmantel; οὐδὲν ἄλλο σοι πρόσχημ' ἀεί, Soph. El. 515; πρόσχημα ποιεῖσϑαι, Her. öfter; αὗταί σφι πρόσχημα ἔσαν τοῦ στόλου, 6, 44; λόγου, 6, 133; auch πρόσχημα ποιεύμενος ὡς ἐπ' Ἀϑήνας ἐλαύνει, 7, 157, indem er sich stellte, als wollte er gegen Athen ziehen (auch als absol. accus.), zum Vorwand, um einen Vorwand zu haben, 9, 871; Thuc. 5, 30; Lys. 6, 37; Plat. Prot. 316 d vrbdt πρόσχημα ποιεῖσϑαι καὶ προκαλύπτεσϑαι ποίησιν; vgl. 317 a; auch Einleitung, πρόσχημα δέ μοί ἐστι καὶ ἀρχὴ τοιάδε τις τοῦ λόγου, Hipp. mai. 286 a; ποιεῖσϑαι, Lys. 6, 37; Φίλιππος ὄνομα καὶ πρόσχημα ἦν τοῦ πολέμου, Pol. 11, 6, 4; u. a. Sp.
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οὐδέν — οὐδείς not one neut nom/voc/acc sg … Greek morphological index (Ελληνική μορφολογικούς δείκτες)
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Οὐδὲν γὰρ ἐκ τοῦ μηδενὸς ἔρχεται. — См. Из ничего один только Бог свет создал … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)
Οὐδὲν ἀνύσεις τυφλῶ διανεύων καὶ κωφῷ ψιθυρίζων. — См. Не шепчи глухому, не мигай слепому … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)
Οὐδὲν ἐν ἀνθρώποισι πατρὸς καὶ μητρὸς ἄμεινον ἔπλετο. — См. Нет такого дружка, как родимая матушка, да родимый батюшка … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)
Οὐδὲν ἱερόν. — См. Ничего святого! … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)
Οὐδὲν θᾶσσον ξηραίνεται δακρίου. — См. Слезки, что слюнки: потекут, да и обсохнут … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)
Οὐδεν οὕτω πιαίνει τόν ἵππον, ὡς βασιλέως ὀφθαλμός. — См. Хозяйский глаз смотрок! … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)
Γνώμη γὰρ οὐδέν ἐστιν, ἡ τύχη δὲ πᾶν. — γνώμη γὰρ οὐδέν ἐστιν, ἡ τύχη δὲ πᾶν. См. Не родись красив, а родись счастлив … Большой толково-фразеологический словарь Михельсона (оригинальная орфография)