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81 zu
zu, I) als Präposition, dient A) zur Bezeichnung von Ortsverhältnissen, 1) zur Angabe bes ruhigen Befindens an einem Orte: in (mit Abl.). – hier zu Lande, in nostra terra; apud nos. – Beiden Städtenamen darf aber garkeine Präposition stehen, sondern bei denen derersten u. zweiten Deklination im Singular steht der Genetiv, bei den übrigen der Ablativ, z.B. zu Rom, Romae: zu Athen, Athenis: zu Karthago, Carthagine. – Ebenso wird auch domus behandelt, z.B. zu Hause, domi: ist der Bruder zu Hause? domine est frater? – Auf den Schildern der Wirtshäuser heißt »zu« im Latein. ab mit Abl., z.B. zum Hahn, a gallo gallinaceo (Inscr.). – 2) zur Angabe der Richtung nach einem Punkte hin: ad. – in mit Akk. (nach... hin, in etc.). – einen zu jmd. führen, alqm ad alqm adducere. – bis zu, usque ad. – von... bis zu, ab... (usque) ad. – B) zur Angabe des Gegenstandes oder des Zieles, auf das eine Handlung gerichtet ist: ad. – in mit Akk. (nach... hin). – zu Gott beten, ad deum precari: zu etw. sich rüsten, se parare ad alqd. – Erhält ein Substantiv [2796] durch »zu« seine nähere Bestimmung, so wird im Latein. ein bloßer Genetiv gesetzt, z.B. die Liebe zum Leben, amor vitae. – C) zur Angabe der Verbindung, des Nebeneinanderseins: ad (z.B. alqd ad panem adhibere). – cum (zugleich mit, z.B. alqd cum pane edere). – D) zur Angabe des Zweckes, der Bestimmung: ad (z.B. ad alqd natum esse). – in mit Akk. (für, z.B. in usum alcis). – cum (unter, zur Angabe der gleichzeitigen oder unmittelbaren Wirkung und Folge, die etwas Bezwecktes hat, z.B. cum magna mea laetitia). – Auch durch den bloßen Dativ auf die Frage »wozu?« z.B. zu Hilfe kommen, auxilio venire. – Erhält ein Substantiv durch »zu« seine nähere Bestimmung, so steht der bloße Genetiv, z.B. Stoff zu Späßen, materia iocorum: Apparat zur Städtebelägerung, apparatus oppugnandarum urbium. – Zuw., wenn »zu« = bestimmt zu, steht destinatus mit Dat., z.B. Steine zum Tempel des kapitolinischen Jupiter, lapides templo Capitolini Iovis destinati. – E) zur Bezeichnung des Übergangs aus dem einen Zustande in den andern: in mit Akk. – zu Stein werden, in lapidem verti od. mutari. – Bei den Verben »wählen, erwählen, ernennen, machen«, wird »zu« nicht besonders übersetzt, sondern man setzt im Aktiv den bloßen Akkusativ, im Passiv den bloßen Nominativ, z.B. jmd. zum König erwählen, alqm regem creare: er wurde zum Konsul erwählt, consul creatus est: sich jmd. zum Feinde machen, alqm sibi inimicum reddere. – Dasselbe Verhältnis tritt ein bei den Verben »werden« und »nehmen« und ähnlichen, z.B. ich werde zum reichen Manne, dives fio: eine zur Gemahlin nehmen, alqam uxorem ducere. – Ost drücken die Lateiner dieses Verhältnis durch ein einziges Verbum aus, z.B. ich will zum Lügner werden, wenn etc., mentiar, si etc. – F) zur Angabe von unbestimmten Zeitverhältnissen: durch den bloßen Ablativ ohne Präposition, z.B. zur Zeit des Sommers, aestate; aestivo tempore: zur Zeit der Regierung des Servius Tullius, regnante Servio Tullio. – G) zur Angabe der Art und Weise oder zur Umschreibung von Adverbialbestimmungen. Hier brauchen die Lateiner meistens Adverbia, z.B. zur Genüge, affatim: zum Überfluß, abundanter: zum ersten, zum erstenmal, primum: zum letzten, zum letztenmal, extremum; ad extremum.
II) als Adverbium, elliptisch, z.B. die Tür ist zu (geschlossen), porta clausa est. – nur zu! move te ocius! (rühr dich rascher! geh zu! Komik.); move manus, propera! (rühr die Hände, beeile dich! Komik.).
III) als Partikel: A) als Steigerungspartikel = allzu, nimis. nimium (zu sehr, z.B. nimis magnus: u. nimium vetus). – extra od. ultra modum (über die Maßen, z.B. ex tra od. ultra modum verecundum esse). – Nicht selten auch durch parum (zu wenig) mit dem dem deutschen entgegengesetzten Adjektiv, z.B. zu schmal, parum latus: zu kurze Zeit, parum diu. – Häufig liegt dieser Begriff schon in dem Positiv, bes. bei solchen Adjektiven, die den Begriff der Größe u. des Raumes haben, z.B. es würde zu lang oder zu weitläufig sein, longum [2797] est: zu spät, serus: zu früh: maturus. – Aber bei Vergleichung zweier Begriffe steht der Komparativ, z.B. Themistokles lebte zu frei, Themistocles liberiusvivebat: ich kenne dich zu gut, als daß ich an deinem guten Willen zweifeln sollte, melius te novi quam ut de voluntate tua dubitare possim: zu gutwillig, iusto facilior. – nicht zu, non nimis. non nimium (nicht zu sehr, z.B. non nimis saepe); modice (mäßig, z.B. modice vetus vinum). – B) als Partikel in Verbindung mit dem Infinitiv. In den meisten Verbindungen dieser Art gebrauchen die Lateiner den bloßen Infinitiv, z.B. er pflegt um diese Zeit zu lesen, hoc tempore aliquid legere consuevit: er hörte auf zu sprechen, loqui desiit. – Wird durch »zu« die Absicht einer Handlung angegeben, so steht ut mit dem Konjunktiv od. ad mit dem Partizipium Futuri Passivi oder das Partizipium Futuri Passivi, z.B. er hat mir das Buch zu lesen gegeben, dedit mihi hunc librum legendum. – Nach den Verben der Bewegung steht, wenn die Absicht der Bewegung durch ein folgendes Verbum mit »zu« angegeben wird, das Supinum auf um, z.B. ich kam, dich zu bitten, veni te rogatum. – od. wenn das Supinum nicht gebildet werden kann, so wählt man eine der eben angegebenen Wendungen. – Nach den Verben »sein« und »haben«, wo »zu« eine Notwendigkeit ausdrückt, gebrauchen die Lateiner die umschreibende Form mit dem Futurum Passivi, z.B. es ist zu fürchten, timendum est: die Götter sind zu verehren, di colendi sunt. – Nach Substantiven enthält der mit »zu« folgende Satz den Ergänzungsbegriff des erstern und man gebraucht dann den Genetiv des Gerundiums, z.B. die Begierde zu kämpfen, cupiditas certandi. – Nach vielen Adjektiven steht »zu« mit einem Infinitiv, um dadurch anzugeben, in welcher Rücksicht oder inwiefern das Adjektiv dem Substantiv, dessen Beiwort es ist, zukomme; in diesem Falle folgt das Supinum auf u od. ad m. Akk. des Gerundiums, z.B. schwer zu verstehen, difficilis intellectu od. ad intellegendum. – Nach dignus u. indignus folgt oft auch qui mit Konj., z.B. er ist würdig gelobt zu werden, dignus est, qui laudetur. – Davon vielen Verben das Supinum auf u nicht gebildet werden kann, so muß man für diese Beziehung eine Umschreibung mit ad und dem Gerundium wählen, z.B. der Schmerz, der schwer zu ertragen ist, dolor difficilis perpessu; dolor difficilis ad patiendum tolerandumque.
siehe Alle unter diesem Artikel nicht besonders angegebenen Verbindungen mit »zu« suche man unter dem Substantiv, Adjektiv, Adverb und Verbum, von dem »zu« oder das von »zu« abhängig ist.
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82 δέ
δέ, eine von Hom. an sehr gew. Partikel, welche einzelne Theile eines Satzes u. ganze Sätze so an einander knüpft, daß das Hinzukommende als ein Anderes, Gegenüberstehendes bezeichnet wird: aber, dagegen; wenn der vorangehende, den Gegensatz bildende Ausdruck negativ ist, durch sondern zu übersetzen; ist der Gegensatz schwach, so genügt zur Übersetzung » und«, » ferner« u. dgl. Soll der Gegensatz recht bestimmt und scharf hingestellt werden, so gebraucht man μέν – δέ; das μέν wird im Deutschen meistens nicht durch ein eigenes Wort übersetzt, sondern nur durch den Ton ausgedrückt. – Einige halten δέ für geschwächt aus δή, vgl. μέν μήν; Andere halten es für entstanden aus ΔFΕ', verwandt δύο; Andere bringen es mit δέω »binden« zusammen. – Bei Homer sind besonders folgende Arten des Gebrauchs wichtig: – 1) die ganz lose, bloß anreihende Verbindung, wo die Gegensätze sehr schwach sind, so daß δέ nicht viel Anderes bedeutet als καί; z. B. Odyss. 8, 455 τὸν δ' ἐπεὶ οὖν δμωαὶ λοῠσαν καὶ χρῖσαν ἐλαίῳ, ἀμφὶ δέ μιν χλαῖναν καλὴν βάλον ἠδὲ χιτῶνα, ἔκ ῥ ἀσαμίνϑου βὰς ἄνδρας μέτα οἰνοποτῆρας ἤιε, zu ἀμφὶ δέ μιν Schol. ὁ δέ ἀντὶ τοῠ καί; Iliad. 1, 43 sqq ἃς ἔφατ' εὐχόμενος, τοῦ δ' ἔκλυε Φοῖβος Ἀπόλλων, βῆ δὲ κατ' Οὐλύμποιο καρήνων χωόμενος κῆρ, τόξ' ὤμοισιν ἔχων ἀμφηρεφέα τε φαρέτρην. ἔκλαγξαν δ' ἄρ' ὀιστοὶ ἐπ' ὤμων χωομένοιο, αὐτοῦ κινηϑέντος· ὁ δ' ἤιε νυκτὶ ἐοικώς. ἕζετ' ἔπειτ' ἀπάνευϑε νεῶν, μετὰ δ' ἰὸν ἕηκεν· δεινὴ δὲ κλαγγὴ γένετ' ἀργυρέοιο βιοῖο; Odyss. 5, 243 sqq. αὐτὰρ ὁ τάμνετο δοῠρα· ϑοῶς δέ οἱ ἤνυτο ἔργον. εἴκοσι δ' ἔκβαλε πάντα, πελέκκησεν δ' ἄρα χαλκῷ, ξέσσε δ' ἐπισταμένως καὶ ἐπὶ στάϑμην ἴϑυνεν. τόφρα δ' ἔνεικε τέρετρα Καλυψὼ δῖα ϑεάων· τέτρηνεν δ' ἄρα πάντα καὶ ἥρμοσεν ἀλλήλοισιν, γόμφοισιν δ' ἄρα τήν γε καὶ ἁρμονιῇσιν ἄρασσεν; Iliad. 1, 345 sqq ἃς φάτο, Πάτροκλος δὲ φίλῳ ἐπεπείϑεϑ' ἑταίρῳ, ἐκ δ' ἄγαγε κλισίης Βρισηίδα καλλιπάρῃον, δῶκε δ' ἄγειν. τὼ δ' αὖτις ἴτην παρὰ νῆας Ἀχαιῶν· ἡ δ' ἀέκουσ' ἅμα τοῖσι γυνὴ κίεν. – 2) Nicht selten knüpft Homer durch δέ an, wo man vielmehr γάρ erwartet; Iliad. 8, 85 ἀλγήσας δ' ἀνέπαλτο, βέλος δ' εἰς ἐγκέφαλον δῠ, σὺν δ' ἵππους ἐτάραξε, Scholl. Aristonic. βέλος δ': ὅτι ὁ δέ ἀντὶ τοῦ γάρ, βέλος γάρ; so auch in der Zusammensetzung οὐδέ: Iliad. 6, 360 μή με κάϑιζ', Ἑλένη, φιλέουσά περ· οὐδέ με πείσεις, Scholl. Aristonic. οὐ δέ: ὅτι ὁ δέ ἀντὶ τοῦ γάρ, οὐ γάρ με πείσεις; vgl. noch Scholl. Odyss. 2, 6. 4, 236. – 3) Auch statt δή schien alten Grammatikern bei Homer δέ zu stehn; vgl. z. B. Iliad. 1, 204 ἀλλ' ἔκ τοι ἐρέω, τὸ δὲ καὶ τελέεσϑαι ὀίω, Scholl. Nicanor. ἤτοι στικτέον ἐπὶ τὸ »ἐρέω«, ἢ βραχὺ διασταλτέον. ἐὰν μὲν οὖν στίζωμεν, ἔσται τὸ λεγόμενον τοῠτο καὶ τετε λέσϑαι ὑπολαμβάνω· ἐὰν δὲ διαστέλλωμεν, ἔσται ὁ δέ κείμενος ἀντὶ τοῠ δή, καὶ τὸ τό ἀντὶ ὑποτακτικοῠ τοῦ ὅ, vgl. Friedlaender Nicanor p. 34. – 4) Ein Gegensatz kann, genau genommen, nur zwischen coordinirten Ausdrücken stattfinden; Homer aber gebraucht nicht selten δέ in Hauptsätzen, um sie den ihnen untergeordneten vorausgehenden Nebensätzen (Vordersätzen) gegenüberzustellen; Aristarch erklärte in solchen Fällen das δέ des Hauptsatzes kurzweg für περιττόν. Dies ist auch eine ganz richtige Auffassung; denn, wenn man die Construction für anakoluthisch erklärt, und den Grund der Erscheinung darin sieht, daß es ursprünglich gar keine untergeordneten Sätze gegeben habe, sondern nur Hauptsätze, so daß also ursprünglich δέ in jedem Satze habe stehn dürfen, von welchem Zustande der Sprache eben der hier betrachtete Homerische Gebrauch ein altehrwürdiger Rest sei, – wenn man diese Ansicht aufstellt, so erklärt man allerdings den Ursprung der Erscheinung, und zwar, wie es scheint, ganz richtig; aber man beseitigt keineswegs die nackte Thatsache, daß, so wie nun einmal die betreffenden Homerischen Perioden im Übrigen gebau't sind, das δέ keine Wirksamkeit, keinen Zweck hat, daß es eben so gut fortbleiben könnte, ohne daß die Deutlichkeit Schaden litte oder der Sinn sich änderte. Das δέ ist hier also in der That περιττόν; doch natürlich nur grammatisch περιττόν; denn daß rhetorisch seine Wirkung bedeutend sei, wird Niemand läugnen; die Anakoluthie giebt dem Vortrage Lebhaftigkeit und Schwung. Aber daß dieses δέ rhetorisch περιττόν sei, hat Aristarch auch gar nicht gemeint. Beispiele: Odyss. 7, 47 ἀλλ' ὅτε δὴ βασιλῆος ἀγακλυτὰ δώμαϑ' ἵκοντο, τοῐσι δὲ μύϑ ων ἦρχε ϑεὰ γλαυκῶπις Ἀϑήνη, Scholl. Aristonic. ὅτι δύο ὄντων »τοῖσι« εἶπε. καὶ περισσὸς ὁ δέ; Iliad. 5, 261 αἴ κέν μοι πολύβουλος Ἀϑήνη κῦδος ὀρέξῃ ἀμφοτέρω κτεῖναι, σὺ δὲ τούσδε μὲν ὠκέας ἵππουςαὐτοῦ ἐρυκακέειν, ἐξ ἄντυγος ἡνία τείνας, Αἰνείαο δ' ἐπἅῖξαι μεμνημένος ἵππων, ἐκ δ' ἐλάσαι Τρώων μετ' ἐυκνήμιδας Ἀχαιούς, zu σὺ δέ Scholl. Aristonic. ἡ διπλῆ, ὅτι περισσὸς ὁ δέ σύνδεσμος. Mehr Beispiele bei Friedlaender Aristonic. (Schematol.) p. 33. Zuweilen macht das δέ περιττόν den Zusammenhang etwas dunkel, indem man nicht recht weiß, wo denn eigentlich der Nachsatz anfängt; so z. B. Iliad. 1, 194 ἕως ὁ ταῠϑ' ὥρμαινε κατὰ φρένα καὶ κατὰ ϑυμόν, ἕλκετο δ' ἐκ κολεοῖο μέγα ξίφος, ἦλϑε δ' Ἀϑήνη· Scholl. Nicanor. ϑυμόν: ἐνταῠϑα μὲν ὑποστικτέον, ἐπὶ δὲ τὸ »ξίφος« ἤτοι ὑπ οστικτέον ἢ στικτέον. ἐὰν μὲν οὖν ὑποστίζωμεν, ὁ ἐπιφερόμενος σύνδεσμος περισσὸς ἔσται, »ἦλϑε δ' Ἀϑήνη«· ἐὰν δὲ στίζωμεν, οὗτος μὲν καλῶς κεῖται, ὁ δὲ πρότερος πλεονάζει ἐν τῷ »ἕλκετο δ' ἐκ κολεοῖο«. βέλτιον δὲ ὑποστίζειν ἀμφότερα· ἐν ὅσῳ γὰρ λογίζεταί τε καὶ σπᾶται, ἦλϑεν ἡ Ἀϑηνᾶ, vgl. Friedlaender.; Scholl. Aristonic. ἦλϑε δ' Ἀϑήνη: ὅτι περισσὸς ὁ δέ σύνδεσμος, vgl. Villoison und Pluygers Retract. edit. p. 8. – Auch der umgekehrte Fall tritt ein, daß das δέ περιττόν, welches Hauptsatz und Nebensatz einander gegenüberstellt, im nachstehenden Nebensatze erscheint; Iliad. 1, 340 τὼ δ' αὐτὼ μάρτυροι ἔστων πρός τε ϑεῶν μακάρων πρός τε ϑνητῶν ἀνϑρώπων καὶ πρὸς τοῠ βασιλῆος ἀπηνέος, εἴ ποτε δ' αὖτε χρειὼ ἐμεῖο γένηται ἀεικέα λοιγὸν ἀμῦναι τοῖς ἄλλοις: hier ist das δέ in εἴ ποτε δ' αὖτε ein περιττόν. – Ueber einige Fälle noch anderer Art, in denen Aristarch angeblichdas δέ für περιττόν hielt, vgl. Friedlaender Aristonic. p. 33; die Ueberlieferung scheint hier mehrfach getrübt zu sein. Richtig ist wohl die Ueberlieferung bei Iliad. 2, 802 λίην γὰρ φύλλοισιν ἐοι. κότες ἢ ψαμάϑοισιν ἔρχονται πεδίοιο μαχησόμενοι προτὶ ἄστυ. Ἕκτορ, σοὶ δὲ μάλιστ' ἐπιτέλλομαι ὧδέ γε ῥέξαι, Scholl. Aristonic. σοὶ δέ: ὅτι περισσεύει ὁ δέ σύνδεσμος. – Bei den Attikern, bes. in Prosa, ist μέν – δέ sehr beliebt; doch steht zuweilen δέ allein, wo man μέν – δέ erwartet: ἦν χερός, ἦν δὲ τόξων πάταγος Soph. Tr. 515; τοῠ τότε βασιλέως, πατρὸς δὲ τοῠ νῦν Xen. Cyr. 4, 3, 6; so öfter bei der Apposition: μήτηρ βασιλέως, βασίλεια δ' ἐμή Aesch. Pers. 148; vgl. Ch. 188 u. öfter: τὴν νῠν Βοιωτίαν, πρότερον δὲ Καδμηΐδα γῆν καλουμένην Thuc. 1, 12. – In parenthetischen Zusätzen: Thuc. 4, 66; Xen. Cyr. 1, 2, 1; – εἷλκε μὲν ὁ Σάτυρος, εἷλκον δὲ οἱ ὑπηρέται Xen. Hell. 2, 3, 55; – häufig in Aufzählungen: πρῶτον μὲν – δέ, auch ἔπειτα δέ, – stärker: τέϑνηκεν ἀνδρὸς οὐδενὸς ϑεοῦ δ' ὕπο Soph. Phil. 334; nachdrücklich: οὐ μόνον – δέ Plat. Legg. V, 747 e; VI, 751 b; τὸ δὲ ὅλον ψευδός ἐστι, vielmehr, Gorg. 519 b; Conv. 216 e. – Nachdrücklich in Fragen u. Anreden, παρὰ τίνος δ' ἀφιγμένος Soph. O. R. 934; πρώην, ἔφην ἐγώ· σὺ δὲ ἄρτι πέπυσαι; Plat. Prot. 310 b; Ἥφαιστε, σοὶ δὲ χρὴ μέλειν ἐπιστολάς Aesch. Prom. 3; so bes. τί δέ. – In den Verbindungen ὧδε δὲ λέγω, Plat. Gorg. 509 d. ἐκ τῶνδε δὲ σκόπει, Phaed. 67 e, u. ä. ist es fast = nämlich. – Nach εἰ, ἐάν, ὅτι, ἐπεί u. ähnl. nach relat. u. partic. knüpft es in Homerischer Weise bei Attikern den Nachsatz an, so daß der Gegensatz, in dem dieser gegen den Vordersatz steht, nachdrücklicher hervorgehoben wird; κεἰ τὸ μηδὲν ἐξερῶ, φράσω δ' ὅμως Soph. Ant. 234; vgl. O. C. 1011; ἐάν τ' αὖ λέγω, ὅτι –, τοῦτο δ' ἔτι ἧττον πείσεσϑ έ μοι λέγοντι Plat. Apol. 38 a. So auch bes. wo ein Demonstrativum auf einen voranstehenden Relativsatz nachdrücklich zurückweis't, ἃ δ' ἐστὶν ἴδια καὶ τῆς ἡγεμονίας ἄξια –, ταῠτα δ' ἐμὸν ἔργον ἐστὶν εἰπεῖν Isocr. 4, 98; ὃ δὲ περὶ πλείους τοῦ σώματος ἡγεῖ, τὴν ψυχὴν – περὶ δὲ τούτου ἐπεκοινώσω Plat. Prot. 313 a; ὅτι ταῠτα ἀγαϑὸς ἕκαστος ἡμῶν, ἅπερ σοφὸς, ἃ δὲ ἀμαϑὴς, ταῦτα δὲ κακός Lach. 194 d; ὅστις ἦν ϑακῶν ἀταρβὴς τῆς ϑεᾶς, ὁ δ' ἂν λέγοι Soph. Tr. 23; καί ποτε ὄντος πάγου, οὗτος δὲ ἐξῄει Plat. Conv. 220 b; – εἰ δ' ἐγένετο κακὴ γυνὴ Μήδεια, Πηνελόπεια δὲ μέγα πρᾶγμα, Eubul. Ath. XIII, 559 c. – Zuweilen steht es im Anfang einer Rede, wo man einen Satz ergänzen kann, Soph. Ant. 527. 1181. – Nach mehreren Zwischensätzen nimmt es die Rede wieder auf, wie unser also, Plat. Prot. 313 b; Ar. Ach. 509 Eccl. 173; Xen. Hell 1, 3, 20. – Einem vorangegangenen μέν folgen 2 und mehrere δέ, Soph. O. R. 732. 1360 Ant. 415 u. sonst. – Es steht nie im Anfang des Satzes, gewöhnlich nach einem Worte, doch auch nach mehreren, Soph. Phil. 614; ἄνευ σοῠ δέ O. C. 1347; ὅ, τι λέξω δ' ἀπορῶ O. R. 485; τὰ μὲν ἄλλα – τὴν οἰκίαν δέ Dem. 27, 6. – Von Verbindungen mit andern Partikeln merke man: καὶ δέ, aber auch, und doch auch, Hom.; auch bei Att. oft, doch so, daß ein Wort dazwischen tritt, s. Krüger Xen. An. 1, 1, 2; – δ' ἀλλά, aber doch, aber wenigstens, s. Elmsl. zu Eur. Heracl. 565; – δὲ ἄρα, aber nun; – δὲ – γάρ, wie ἀλλά – γάρ, Her., Thuc. u. sonst; – δὲ δή, nun hingegen, aber doch, Hom.; – δέ τε, und auch, Hom. u. a. Ep.; – μέν τε – δέ τε, Il. 5, 139. – Lang ist δέ in der Thesis vor einer Liquida Odyss. 24, 299 gebraucht, ποῦ δὲ νηῠς ἕστηκε ϑοή, var lect. ποῠ δαί, vgl. s. v. δαί
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83 ὄς
ὄς, ἥ, ὅ, gen. οὗ, ep. auch ὅου, Il. 2, 325 Od. 1, 70 H. h. Apoll. 156, u. fem. ἕης, Il. 16, 208, – relatives Pronomen, dem fragenden ΠΟΣ u. dem demonstrat. ΤΟΣ (vgl. ὁ, ἡ, τό) entsprechend, welcher, welche, welches, der, die, das, von Hom. an überall; zunächst – a) ausdrücklich auf ein Demonstrativum, οὗτος, ὁ, bezüglich, Hom. u. Folgde; auch auf τοιοῠτος, τοιαῦϑ', ἃ τὸν τοῠδ' οὔπ οτ' εὐφρανεῖ βίον, Soph. O. C. 1355; Eur. Suppl. 737, wie Plat. vrbdt ὅταν τοιαῦτα λέγῃς, ἃ οὐδεὶς ἂν φήσειεν ἀνϑρώπων, Gorg. 473 e; dah. man es auch wohl, ohne ein solches voranstehendes τοιοῦτος, für οἷος gesetzt erklärt, in Verbindungen wie ἕως περ ἂν ᾖς, ὃς εἶ, Phaedr. 243 e, vgl. Theaet. 197 a, obwohl der Grieche hier nicht die Eigenschaft, sondern die ganze Persönlichkeit bezeichnen wollte, wir also auch übersetzen müssen »so lange du der bist, der du einmal bist«; der Relativsatz steht dem Demonstrativum oft voran, ὃ δ' οὖν ἐρωτᾶτε, τοῠτο δὴ σαφηνιῶ Aesch. Prom. 226, ἃ χρῄζεις, ταῦτ' ἐπιγλωσσᾷ 930; ἃ δ' ᾔνεσαν, ταῦτά μοι πρᾶξον, Soph. Phil. 1384; in Prosa nicht selten. – b) sehr häufig fehlt aber das Demonstrativum, u. in Prosa auch der Artikel vor dem Hauptworte, auf welches sich ὅς bezieht, wofür sich überall Beispiele finden. – Auch bezieht sich ὅ auf den ganzen vorangehenden Satz, wie unser was, εἰ δ' αὖϑ', ὃ μὴ γένοιτο, συμφορὰ τύχοι, Aesch. Spt. 5; so φίλοι γὰρ γενόμενοι ἐξευρήσομεν καὶ ἐντευξόμεϑα τοῖς παιδικοῖς, ὃ τῶν νῦν ὀλίγοι ποιοῦσι, Plat. Conv. 193 b; u. wie im Lat. id quod, τοῦϑ' ὃ δὴ ἀγαπᾷς, Gorg. 461 c; auch voranstehend, ὃ δ' ἐζήλωσας ἡμᾶς, ὡς τοὺς μὲν φίλους μάλιστα εὖ ποιεῖν δυνάμεϑα, οὐδὲ τοῦτ' οὕτως ἔχει, Xen. Hier. 6, 12, was aber das betrifft, was du beneidest, daß wir nämlich – können, so verhält sich auch dies nicht so, vgl. An. 5, 5, 20; auch ἅ steht so, Hell. 2, 3, 45 An. 5, 5, 22. – Diesem entspricht die den Attikern geläufige Wendung ὃ δὲ πάντων μέγιστον, ὃ δὲ δεινότατον, worauf dann ein neuer Satz mit γάρ (s. dieses Wort oben) folgt. – Auffallender ist diese Auslassung des Demonstrativs dann, wenn es in einem andern Casus steht als das Relativum, wie Hom. vrbdt ϑηλυτέρῃσι γυναιξὶ καὶ ἥ κ' εὐεργὸς ἔῃσιν, sc. ταύτῃ, ἥ, Od. 11, 433, wie Soph. sagt δοκοῠντ' ἐμοί, δοκοῦντα δ' ὃς κραίνει στρατοῠ, sc. τούτῳ, Ai. 1029. – Auf ein ausgelassenes pron. person. bezogen, πέλας γ' ὁρᾷς, ὅς σ' ἐς τὰ Τροίας πεδί' ἀποστελῶ βίᾳ, Soph. Phil. 1281, vgl. 659; u. auffallender, φόβον τῆς ἐμῆς εἰςόδου, ὃν μήτ' ὀκνεῖτε, O. C. 735, wo man etwa aus ἐμῆς ἐμοῦ herausnehmen u. darauf ὅν beziehen kann. Man vergleiche noch ϑανὼν παρέξω δαῖϑ', ὑφ' ὧν ἐφερβόμην, Soph. Phil. 945, wo τούτοις zu ergänzen; τί γάρ σε μαλϑάσσοιμ' ἂν ὧν ἐς ὕστερον ψευσταὶ φανούμεϑα, Ant. 1179; Eur. Or. 591 ff. γάμοι δ' ὅσοις μὲν εὖ πίπτουσιν βροτῶν, μακάριος αἰών· οἷς δὲ μὴ πίπτουσιν εὖ, τά τ' ἔνδον εἰσὶ τά τε ϑύραζε δυςτυχεῖς, wo zum ersten Relativsatz τούτοις, zum zweiten οὗτοι zu ergänzen ist; in Prosa, ὄγκου ἐμπληστέα καὶ πλήϑους, ἃ οὐκέτι τοῦ ἀναγκαίου ἕνεκά ἐστιν, wo τούτων zu ergänzen ist, Plat. Rep. II, 373 b. – Von anderer Art sinddie Fälle, wie οἷς ἐξὸν πάντα ἔχειν, οὐδὲν ἔχοιεν, eigtl. für οἵ, ἐξὸν αὐτοῖς ἔχειν, οὐδὲν ἔχοιεν, Plat. Rep. V, 466 a, vgl. Gorg. 492 b; Isocr. 8, 44 ἀσκοῠμεν ἀνϑρώπους, οἷς ὁπόταν τις διδῷ πλείω μισϑόν, μετ' ἐκείνου ἐφ' ἡμᾶς ἀκολουϑήσουσιν, für οἵ, ὁπόταν αὐτοῖς τις διδῷ, ἀκολουϑήσουσιν, eine attractionsförmige Verschränkung zweier Sätze. – Werden zwei Relativsätze mit einander verbunden, so fällt das Relativum im zweiten Satze häufig aus, auch wenn es in einem andern Casus als im ersten Gliede stehen müßte, δοίη δ' ᾧ κ' ἐϑέλοι καί οἱ κεχαρισμένος ἔλϑοι, sc. ὃς ἔλϑοι, Od. 2, 54, vgl. 114. 20, 342 H. h. Cer. 151; seltener in Prosa, wie Plat. Conv. 201 b; von ähnlicher Art ὃς μέγα πάντων Ἀργείων κρατέει καί οἱ πείϑονται Ἀχαιοί, statt καὶ ᾧ πείϑονται, Il. 1, 79, vgl. 3, 235 Od. 1, 70. 161. 22, 445; Her. 1, 47, im Orakel; vgl. αὐτός I) 2) b). – c) auch wird bei Auslassung des Demonstrativs das Substantivum, auf welches sich das Relativum bezieht, in den Relativsatz gesetzt, sowohl in einfacheren Vrbdgn, wie ἃς ἔχεις ὀργὰς ἄφες, Aesch. Prom. 315, wo man ὀργάς auch noch auf ἄφες beziehen kann, als auch so, daß man das Substantivum im nom. wiederholen muß, οὓς γὰρ νῦν ἀκήκοας λόγους, εἶναι δόκει σοὶ μηδέπω 'ν προοιμίοις, 743, wo der ganze Relativsatz der Subjectsaccusativ zu dem von δόκει abhängigen acc. c. inf. ist; τῷδ' ὃν λέγεις τὸν Ἀρκάδα, Spt. 535; ὃν δ' ἐπιστείβεις τόπον, χϑονὸς καλεῖται τῆςδε χαλκόπους ὁδός, Soph. O. C. 56, d. i. ὁ τόπος, ὃν ἐπιστείβεις, καλεῖται; vgl. εἴρηκας ὀρϑῶς ᾡ σὺ πρόςκεισαι κακῷ, El. 1029; τοὺς δ' ἄρχοντας ἐποίει ἧς κατεστρέφετο χώρας, Xen. An. 1, 9, 14, vgl. 19 u. das unten über die Attraction Gesagte. Auch das voranstehende Nomen wird zuweilen in gleichen Casus mit dem Relativum gesetzt, ἀνεῖλεν αὐτῷ ϑεοῖς οἷς ἔδει ϑύειν, Xen. An. 3, 1, 6. – d) zu beachten ist auch die bei ὅς nicht seltene Construction nach dem Sinne, φίλον ϑάλος, ὃν τέκον αὐτή, Il. 22, 87 u. sonst; βίη Ἡρακληείη, ὅς ist die gewöhnliche Vrbdg bei Hom. u. bei Collectivnamen, λεῖπε λαόν, οὓς τάφρος ἔρυκε, Il. 16, 368; Σκύϑης ὅμιλος, οἳ γᾶς ἔσχατον τόπον ἔχουσι, Aesch. Prom. 415, vgl. 810; δωμάτων, ἐν ᾡ κεραυνός ἐστιν ἐσφραγισμένος, Eum. 797; δεσμῶτιν ἄγων ἤλυϑε ποίμνην, ὧν τὴν μὲν ἔσω σφάζει, Soph. Ai. 231, als ginge βοσκημάτων vorauf; τυραννίδα ϑηρᾶν, ὃ πλήϑει χρήμασίν ϑ' ἁλίσκεται, O. R. 542, vgl. Ai. 351 Trach. 545 (weniger auffallend ist, wenn das Relativum auf das entferntere Substantivum, nicht auf die nähere Apposition bezogen wird, wie Πολυώνυμε, Καδμείας νύμφας ἄγαλμα καὶ Διὸς βαρυβρεμέτα γένος, κλυτὰν ὃς ἀμφέπεις Ἰταλίαν, Soph. Ant. 1105; νόσῳ καταφϑίνοντα, πληγέντ' ἐχίδνης ἀγρίῳ χαράγματι, ξὺν ᾗ μ' ἐκεῖνοι προϑέντες ἐνϑάδε ᾤχοντο, Phil. 268; O. C. 87 O. R. 303; ϑάνατον καὶ Κῆρα μέλαιναν, ὃς δή σφι σχεδόν ἐστιν, Od. 2, 2841; ϑανόντων τέκνων, οὕς ποτ' ἤγαγεν, Eur. Suppl. 12; περιέδραμε ὅμιλος, οἳ ἔφερον, Her. 8, 128; u. so bei Collectivnamen oft in Prosa, τὸ τῶν Ἀϑηναίων ναυτικόν, οἳ ὥρμο υν ἐν Μαλέᾳ, Thuc. 3, 4; πλήϑει, οἵπερ δικάσο υσιν, Plat. Phaedr. 260 a; αὐχμηρός τις ὤν, ϑησαυροποιὸς ἀνήρ, οὓς δὴ καὶ ἐπαινεῖ τὸ πλῆϑος, Rep. VIII, 554 a, wie auch wir sagen: ein Mann, wie sie der große Haufen lobt; Dem. 18, 310 ἀνδρὶ καλῷ τε κἀγαϑῷ, ἐν οἷς οὐδαμοῦ σὺ φανήσει γεγονώς, einem braven Mann, u. zu denen hast du nie gehört. – Verschieden hiervon sind die Fälle, wo sich das Relativum im Genus auf das im Relativsatz stehende Nomen bezieht, τὴν ἄκρην, αἳ καλεῠνται κληΐδες τῆς Κύπρου, Her. 5, 108; Περσικὸν ξίφος, τὸν ἀκινάκην καλέουσι, 7, 54; ἡ πηγή, ὃν ἵμερον Ζεὺς ὠνόμασε, Plat. Phaedr. 255 c, u. öfter bei »nennen«; ἔχει ὀγδοήκοντα μνᾶς, ἣν ἔλαβε προῖκα τῆς μητρός, Dem. 29, 31. – el über ἔστιν οἵ einige, s. εἰμί, u. vgl. folgde Beispiele über die einzelnen Casus: ἔστιν οἳ ἐτύγχανον, Xen. Cyr. 2, 3, 18; πλὴν Ἰώνων καὶ ἔστιν ὧν ἄλλων ἐϑνῶν, Thuc. 3, 92; ἔστι δ' οὓς καὶ βραχυτέρους εἶναι, Plat. Phaed. 111 d; Κλεόπομπος ἔστιν ἃ ἐδῄωσε, Thuc. 2, 26. – f) Attraction des Relativums. Das Streben, den Relativsatz als eng verbunden mit dem Hauptsatz od. als Glied desselben erscheinen zu lassen, hat die den Griechen so geläufige Attraction veranlaßt, daß nämlich, wo das Relativum in dem acc. stehen sollte, das Demonstrativum aber, auf welches es sich bezieht, in einem andern Casus steht ( gen. od. dat.), ersteres mit Auslassung des letztern in diesen Casus gesetzt wird, so daß ὧν für τούτων, οὕς, ἅς, ἅ u. οἷς für τούτοις, οὕς od. ἅ, αἷς für ταύταις, ἅς steht, u. auch auf ein Substantivum im gen. od. dat. bezogen, statt des acc. des Relativums der gen. od. dat. steht, τῆς γενεῆς, ἧς Τρωῒ Ζεὺς δῶκε, Il. 5, 265; οὐδὲν ὧν ἀνιστορεῖς ἐμέ, Aesch. Prom. 965; οὐδὲν ὧν χρῄζει πατήρ, 986; δικαίων ϑ' ὧν ἐπραξάμην πόλιν Πριάμου, Ag. 786; ἀνάπαυλαν, ὧν πάροιϑεν εἶχες κακῶν, Soph. El. 861; ἐννέπω δὲ τῷ κηρύγματι ᾡπερ προεῖπας ἐμμένειν, O. R. 351; ϑεαμάτων ἐμοὶ ἄλγιστον, ὧν προςεῖδον, Ai. 972; ἀλγεινῶς φέρων, οἷς τ' αὐτὸς ἐξήμαρτεν, οἷς τ' ἐγὼ ῎παϑον, Phil. 1000; ἔν τε ταῖς ἄλλαις ἑορταῖς, αἷσιν ἡμεῖς ἤγομεν, Ar. Thesm. 835; u. in Prosa so gewöhnlich, daß man es als das Regelmäßige bezeichnen muß, οὐδὲ σύμφωνα, οἷς τὸ πρῶτον ἔλεγες, nicht übereinstimmend mit dem, was du zuerst sagtest, Plat. Gorg. 457 e; ἐξ ὧν ἐγὼ ᾔσϑημαι, Phaed. 61 c (über ἀνϑ' ὧν u. ἐφ' ᾡ vgl. diese Präpositionen); τῆς ἀγορᾶς, ἧς οὗτοι παρεῖχον, Xen. An. 3, 2, 21; σὺν οἷς μάλιστα φιλεῖς, 1, 9, 25; u. mit der unter c) erwähnten Umstellung des Substantivs, ὧν οἱ ϑεοί σοι ἔδωκαν ἀγαϑῶν ἄξιος, 7, 7, 37. – Auffallend ist bei einer solchen Attraction, daß den noch zuweilen das Demonstrativ hinzugesetzt wird, ἀφ' ὧν ἐγένοντο ἀγαϑοί, ἀπὸ τούτων ὠφελεῖσϑαι, Thuc. 3, 64, aus dem Nutzen ziehen, worin sie sich brav gezeigt hatten; wie es Dem. des größern Nachdrucks wegen thut, ὥςτε καὶ περὶ ὧν φασὶ μέλλειν αὐτὸν ποιεῖν, καὶ περὶ τούτων προκατηγορούντων ἀκροᾶσϑε, 8, 23, wie ἀφ' ὧν ἀγείρει καὶ δανείζει, ἀπὸ τούτων διάγει, ibd. 26. – Sehr selten tritt die Attraction ein, wenn das Relativum in einem andern Casus, gen., dat. od. gar nom., stehen müßte, wohin man rechnet ὡς ὄφελες τιμῆς ἀπονήμενος, ἧςπερ ἄνασσες, δήμῳ ἔνι Τρώων ϑάνατον ἐπισπεῖν, Od. 24, 30, indem man erkl. ᾗπερ ἄνασσες; vielleicht aber hat Hom. verbunden τιμῆς ἀνάσσειν, die Ehre beherrschen, handhaben; aber Xen. sagt ἤγετο δὲ καὶ τῶν ἑαυτοῦ τῶν τε πιστῶν, οἷς ἥδετο, καὶ ὧν ἠπίστει πολλούς, für τούτων, οἷς, Cyr. 5, 4, 39; u. Her. οὐδέν κω εἰδότες τῶν ἦν περὶ Σάρδις, für τούτων ἃ ἦν, d. i. τῶν περὶ Σάρδις, 1, 68; vgl. Thuc. ἀφ' ὧν ἡμῖν παρεσκεύασται, 7, 67; Plat. τοῦτο δὲ ὅμοιόν ἐστιν ᾧ νῦν δὴ ἐλέγετο, für τούτῳ, ὅ, Phaed. 69 a, obwohl man hier auch ὅμοιον εἶναι leicht ergänzen kann. Anders sind die Stellen zu erklären, wo ein pass. mit dem acc. construirt werden kann, τιμῆς, ἧς τέ μ' ἔοικε τετιμῆσϑαι, Il. 23, 649; ἐν ᾧ προςετέτακτο, Thuc. 7, 70, denn man kann sagen τιμᾶσϑαι, προςτάττεσϑαί τι. – Aus Vrbdg mit c) ergeben sich folgende Redeweisen: ξὺν ᾧπερ εἶχον οἰκετῶν πιστῷ μόνῳ, d. i. σὺν τῷ πιστῷ, ὃν μόνον εἶχον πιστόν, Soph. O. C. 334; τρόπαιον ἔστησαν ἧς οἱ Τυρσηνοὶ τροπῆς ἐποιήσαντο τῶν πεζῶν, für τῆς τροπῆς τῶν πεζῶν ἣν οἱ Τυρσ. ἐποιήσαντο, Thuc. 7, 54; τῷ κυνὶ μεταδίδως οὗπερ αὐτὸς ἔχεις σίτου, Xen. Mem. 2, 7, 13.-. g) Modi beim Relativum. In allen diesen Vrbdgn steht natürlich der indicat., sobald ὅς einen einfachen Erklärungssatz einleitet, auch wenn darin ein Grund enthalten ist, vgl. Aesch. μέλεοι δῆϑ' οἳ μελέους ϑανάτους εὕροντο, Spt. 860; τλάμων ἄρ' ἐγώ, ὃς ἤδη ὀλοῠμαι, Soph. Phil. 1090, öfter (vgl. ὅς γε). Soll aber der Relativsatz sich nicht auf einen einzelnen Fall beziehen, sondern eine allgemeine Geltung haben, ist also ὅς nicht erklärend od. beschreibend, sondern bedingend, so wird es – 1) in Beziehung auf Gegenwart und Zukunft mit ἄν oder κε u. dem conj. verbunden (vgl. ὅςτις, welches die Unbestimmtheit u. Allgemeinheit des Subjects mehr ausdrückt), ὃς δέ κ' ἀνὴρ ἀπὸ ὧν ὀχέων ἕτερ' ἅρμαϑ' ἵκηται, ἔγχει ὀρεξάσϑω, Il. 4, 306, d. i. jeder, der etwa kommen sollte; τοὺς ἄλλους ἐπιείσομαι, ὅν κε κιχείω, 11, 367; ὃς δέ κεν ὑμέων βλήμενος ἠὲ τυπεὶς ϑάνατον καὶ πότμον ἐπίσπῃ, τεϑνάτω, 15, 494. 17, 229. 19, 167 u. öfter; δίδωσι Μοῖσαν οἷς ἂν ἐϑέλῃ, Pind. P. 5, 61; μή σε δὶς φράσαι μήτ' ἔπος μήτ' ἔργον ὧν ἂν δύναμις ἡγεῖσϑαι ϑέλῃ, Aesch. Pers. 170, vgl. Ag. 1320; εὐδαίμονες, οἷσι κακῶν ἄγευστος αἰών· οἷς γὰρ ἂν σεισϑῇ ϑεόϑεν δόμος, ἄτας οὐδὲν ἐλλείπει, Soph. Ant. 578; οἷς ἂν ἡ γνώμη κακῶν μήτηρ γένηται, τἄλλα παιδεύει κακά, Phil. 1344; Thuc. 2, 62; ἣ ἂν τύχῃ γενομένη, Plat. Phaedr. 238 a; ἀσπάζεται πάντας, ᾡ ἂν περιτυγχάνῃ, Rep. VIII, 566 d, in welchem Falle regelmäßig der Singular des Relativs auf πάντες u. ähnliche Wörter im Plural bezogen wird, weil eben die Mehrheit schon durch den conj. mit ἄν angedeutet ist; οὓς ἂν ἡμεῖς ἄνδρας λαβόντες ἡγεῖσϑαι κελεύωμεν, Xen. An. 3, 2, 20; s. auch ἄν II) a). – Dafür steht der bloße Conjunctiv, οἳ βίῃ εἰν ἀγορῇ σκολιὰς κρίνωσι ϑέμιστας, Il. 16, 387, u. in Vergleichungen, 13, 63. 17, 110; Aesch. ἕξουσι δ' ἣν λάβωσιν ἐν ταφῇ χϑονός, Spt. 800, vgl. Eum. 588. 631; ἄνδρες ὧν ἁλῷ πόλις, Spt. 239; Soph. El. 771; Eur. Hec. 250, wovon der conj. in der Frage verschieden ist. – Hom. hat auch κε mit dem fut. indicat., οἵ κέ ἑ τιμήσουσιν, Il. 9, 155, vgl. 12, 226. – 2) in Beziehung auf die Vergangenheit u, in indirecter Rede mit dem optat., ὃν δ' αὖ δήμου τ' ἄνδρα ἴδοι βοόωντά τ' ἐφεύροι, τὸν σκήπτρῳ ἐλάσασκε, Il. 2, 198, wo schon die Iterativform des Hauptverbums zeigt, daß man sich einen oft wiederkehrenden Fall denken soll; μεϑεῖσά μοι λέγειν ἃ χρῄζοιμι, Soph. El. 619; Plat. Rep. V, 455 b; πάντας ἑξῆς, ὅτῳ ἐντύχοιεν, καὶ παῖδας καὶ γυναῖκας κτείνοντες, Thuc. 7, 29; ὧν ἔσφαττον ὧν κρατεῖν δύναιντο, Xen. An. 4, 7, 16; ἐκέλευσεν εἰςελϑεῖν Ξενοφῶντα ἔχοντα δύο οὓς βούλοιτο, 7, 2, 23; ὁπότε δὲ σὺ προεληλυϑοίης σὺν ᾗ ἔχοις δυνάμει, Cyr. 2, 4, 17; auch nach einem vorangegangenen opt. pot., μάλα κεν ϑρασυκάρδιος εἴη, ὃς τότε γηϑήσειεν, Il. 13, 344, vgl. 12, 228, u. beim opt. des Wunsches, νῦν δ' εἴη ὃς τῆςδέ γ' ἀμείνονα μῆτιν ἐνίσποι, 14, 107; ἔρδοι τις, ἣν ἕκαστος εἰδείη τέχνην, Ar. Vesp. 1431; ὀκνοίην ἂν εἰς τὰ πλοῖα ἐμβαίνειν, ἃ ἡμῖν δοίη, Xen. An. 1, 7, 17. Vgl. εἴ τισιν ἐντύχοις οὓς ἡγοῖο σοφούς, Plat. Conv. 194 c. Doch steht in indirecter Rede häufig genug der indicat., sobald der Relativsatz ein rein erklärender ist, ἐσπουδαιολογεῖτο ὡς δηλοίη οὓς τιμᾷ, Xen. An. 1, 9, 28, d. i. τοὺς τιμωμένους, vgl. 5, 2, 17 u. sonst, u. beim bedingten Relativsatz der unter 1) angeführte conj. mit ἄν, ὑπισχνοῦμαι ἢν ὁ ϑεὸς εὖ διδῷ, ἄνϑ' ὧν ἂν ἐμοὶ δανείσῃς, ἄλλα πλείονος ἄξια εὐεργετήσειν, Cyr. 3, 1, 34; vgl. Her. 6, 139, ἡ δὲ Πυϑίη σφέας ἐκέλευε Ἀϑηναίοισι δίκας διδόναι ταύτας, τὰς ἂν αὐτοὶ Ἀϑηναῖοι δικάσωσι. – Conj. u. opt. stehen in zwei entsprechenden Satzgliedern, Xen. Cyr. 2, 4, 10, δοκεῖ μοι, πάντας μὲν οὓς ἄν τις βούληται ἀγαϑοὺς συνεργοὺς ποιεῖσϑαι, allgemein, wen er nur immer will, οὓς δὲ δὴ τῶν εἰς τὸν πόλεμον ἔργων ποιήσασϑαί τις βούλοιτο συνεργούς, wie der inf. aor. zeigt, auf einen einzelnen Fall bezogen. – 3) von anderer Art ist der opt. pot. bei ὅς, der unabhängig vom Relativum ist, vgl. ὃν δέ κ' ἐγὼν ἀπάνευϑε ϑεῶν ἐϑέλοιμι νοῆσαι, μήτι σὺ ταῦτα ἕκαστα διείρεο, Il. 1, 549. 15, 738; οὐ γάρ οἱ πάρα νῆες καὶ ἑταῖροι, οἵ κέν μιν πέμποιεν, Od. 17, 145, vgl. 1, 126; u. in Prosa nicht selten, ἃ οὐδεὶς ἂν φήσειεν, Plat. Gorg. 473 e; Phaed. 89 d; οὓς οὐκ ἂν ἡμῶν φαίημεν βελτίους εἶναι, Xen. An. 3, 2, 23, vgl. ὃς δ' ἂν καταληφϑείη, οὕτω διατίϑεται, 4, 7, 4, wo καταληφϑῇ, wie Krüger bemerkt, noch unentschieden lassen würde, ob welche getroffen werden oder nicht, der opt. aber nicht die bloße Möglichkeit ausdrückt; sondern zugleich die Hindeutung darauf, daß dieser bedingte Fall des Getroffenwerdens wirklich schon eingetreten ist. – h) zuweilen werden durch das einfache Relativum Beziehungen ausgedrückt, welche sonst bestimmter durch Adverbia gegeben werden, z. B. – α) in Beziehung auf ein vorangehendes οὕτω, οὐκ ἔστιν οὕτω μῶρος, ὃς ϑανεῖν ἐρᾷ, Soph. Ant. 220, es giebt keinen so Thörichten, der zu sterben verlangt, gewöhnlicher ὥςτε, so thöricht, daß; so Eur. κοὔτις ἦν οὕτω κακός, ὃν οὐ προςεῖπε, Alc. 192; ἔχει τοσοῠτον ἄλγος ὁὔποτ' ἐκλελήσεται, 195; οὐδεὶς ὧδε βάρβαρος φρένας, ὃς οὐ δώσει βοράν, Hel. 509; τίς δ' οὕτως ἄνους ὃς ὑμέ κα πρίαιτο, Ar. Ach. 720; κρήνη οὕτω δή τι ἐοῦσα πικρή, ἣ μεγάϑεϊ σμικρὴ ἐοῦσα κιρνᾷ τὸν Ὕπανιν, Her. 4, 52; vgl. Xen. Hell. 4, 1, 4, δύναμιν ἔχοντος τοσαύτην, ὅς, der eine so große Macht hatte, daß er, u. sonst; οὐ γὰρ οὕτω γ' εὐήϑης ἐστὶν ὑμῶν οὐδείς, ὃς ὑπολαμβάνει –, Dem. 8, 44. Vgl. ὅςτις. – β) für ὅτι, ὃν δὲ σὺ ᾠήϑης Ἔρωτα, ϑαυμαστὸν οὐδὲν ἔπαϑες, für ὅτι τοῦτον od. τοιοῠτον, Plat. Conv. 204 b; κάρτα δόξας ἀμαϑέα εἶναι, ὅς –, eigtl. meinend, der sei sehr dumm, welcher, für ὅτι, er meinte, er sei sehr thöricht, weil er, Her. 1, 33; ϑαυμαστὸν ποιεῖς, ὃς ἡμῖν οὐδὲν δίδως, daß du od. weil du uns Nichts giebst, Xen. Mem. 2, 7, 13. – γ) auch eine Absicht wird so ausgedrückt, wie im Lat. durch qui, mit dem indic. fut. verbunden, ὅπλα κτῶνται, οἷς ἀμυνοῦνται τοὺς ἀδικοῦντας, mit denen sie abwehren werden, d. i. um damit abz u wehren, Xen. Mem. 2, 1, 14; od. mit dem conj. u. ἄν, wohin man rechnen kann κλητοὺς ὀτρύνομεν, οἵ κε ἔλϑωσ' ἐς κλισίην, Il. 9, 165, u. c. opt. nach einem tempus der Vergangenheit, ἄγγελον ἧκαν, ὃς ἀγγείλειε, Od. 15, 457; u. mit dem conj. ohne ἄν in Prosa, πρέσβεις ἄγουσα, οῖπερ τὰ σφέτερα φράζωσιν, Thuc. 7, 25; vgl. Plat. Men. 89 e. – δ) so merke man auch die Vrbdgn, wo ὃς ἄν c. conj. nicht auf ein bestimmt ausgesprochenes Subject geht u. dah. leichter wie ἐάν τις, falls Einer, wennman, übersetzt wird, βέλτερον ὃς φεύγων προφύγῃ κακὸν ἠὲ ἁλῴη, Il. 14, 81, besser ist es, wenn man, eigtl. besser ist dem, der da immer; νεμεσσῶμαί γε μὲν οὐδὲν κλαίειν ὅς κε ϑάνῃσι, wenn etwa Einer gestorben ist, Od. 4, 196, vgl. Il. 21, 103; ἴσον δ', ὅς ϑ' ἱκέτην ὅς τε ξεῖνον κακὸν ἔρξῃ, wo ἄν fehlt, Hes. O. 327; ἀνδραγαϑίη δ' αὕτη ἀποδέδεκται μετὰ τὸ μάχεσϑαι εἶναι ἀγαϑόν, ὃς ἂν πολλοὺς ἀποδέξῃ παῖδας, Her. 1, 136; οὐκ ἄχρηστος ἥδ' ἡ ἄνοια, ὃς ἂν τὴν πόλιν ὠφελῇ, sc. τούτου, oder wenn man nützt, Thuc. 6, 16; vgl. νομίζω προστάτου ἔργον εἶναι οἵου δεῖ, ὃς ἂν ὁρῶν τοὺς φίλους ἐξαπατωμένους μὴ ἐπιτρέπῃ, Xen. Hell. 2, 3, 51.
Selten steht ὅς in der indirecten Frage. Verbindungen, wie οὓς μὲν γὰρ ἐξέπεμψεν οἶδεν, Aesch. Ag. 422, Jeder kennt die, welche er aussandte, weiß, wen er aussandte, bilden hier die Grundlage, wie auch alle anderen Beispiele der Art aufzufassen sind, μαστεύειν δ' ὧν ἀνευρήσει φόνον, 1065; ἃ μὲν γὰρ ἐξείρηκεν, ἄγνοιά μ' ἔχει, Soph. Trach. 349, vgl. O. C. 1171; ὁρᾷς οὖν ἡμᾶς, ἔφη, ὅσοι ἐσμέν; Plat. Rep. I, 327 c; πέμπει, εἰπὼν ὃς ἦν, Xen. Cyr. 6, 1, 46; Mem. 2, 6, 29; auch schon bei Her., γενομένης λέσχης ὃς γένοιτο αὐτέων ἄριστος, 9, 71, vgl. 6, 124. Vgl. das eigentliche indirecte Fragewort ὅςτις.
Das Demonstrativum ΤΟΣ, ΤΗ hat, wie unter ὁ, ἡ, τό bemerkt ist, im nom. sing. u. plur. masc. u. fem. das charakteristische τ verloren; die Formen ὅς, ἥ, οἵ u. αἵ wurden deshalb in der alten Sprache auch als Demonstrativa gebraucht; da aber ἥ, οἵ u. αἵ mit den entsprechenden Formen des Artikels bis auf den Accent zusammenfallen, so findet sich besonders ὅς für οὗτος od. ὁ, u. hat sich von Hom. an in gewissen Vrbdgn bei allen Schriftstellern erhalten; οὐδ' ὃς ἀλύξαι, Il. 3, 201; μηδ' ὅντινα γαστέρι μ ήτηρ κοῦρον ἐόντα φέροι, μηδ' ὃς φύγοι, auch der nicht möge entfliehen, Il. 6, 59; ἀλλὰ καὶ ὃς δείδοικε, 21, 198; ὃς γὰρ δεύτατος ἦλϑεν, Od. 1, 286, wie 17, 172; auch das neutr. ὅ findet sich statt der sonst üblichen Vbdg, τὸ γὰρ γέρας ἐστὶ ϑανόντων, des Metrums wegen ὃ γὰρ γ., Il. 23, 9 u. Od. 24, 190, welche Stellen schon von den alten Grammatikern ausdrücklich bemerkt wurden, womit lt. 12, 357, ὃ γάρ κ' ὄχ' ἄριστον ἁπάντων, zu vgl. Dieser Gebrauch hat sich bei ὅς u. ἥ auch in der Prosa erhalten, am häufigsten in der Vrbdg καὶ ὅς, und der, καὶ ὃς ἀμβώσας μέγα, ἀναϑρώσκει, Her. 7, 18; καὶ ὃς ἐπέσχε, Plat. Theag. 129 b; καὶ ὃς ἐξαπατηϑεὶς διώκει, Xen. Cyr. 5, 4, 4; u. καὶ ἥ, Plat. Conv. 201 e; ferner in ἦ δ' ὅς, sagte er, Plat. oft. – Und in der schon oben bcim Artikel erwähnten Verbindung ὃς καὶ ὅς, der und der, Her. 4, 68. – Später wurde die unter ὁ erwähnte häufige Vrbdg ὁ μέν – ὁ δέ in ὃς μέν – ὃς δέ verändert, wovon sich bei Archyt. (Orell. p. 236) τῶν ἀγαϑῶν ἃ μὲν αὐτὰ ἐντὶ διὰ ταὐτὰ αἱρετά, οὐ μὰν δι' ἕτερον, ἃ δὲ δι' ἅτερον (vgl. ibd. p. 238) findet; in den Documenten in Dem. or. de corona einige Male im plur., Φίλιππος ἃς μὲν κατείληφε πόλεις, τινὰς δὲ πορϑεῖ, §. 164, vgl. 182, ein Gebrauch, der für die Unächtheit dieser Stücke sprechen könnte, wenn nicht in den Worten des Dem. selbst §. 71 stände πόλεις Ἑλληνίδας ἃς μὲν (vier codd. τὰς μὲν) ἀναιρῶν, εἰς ἃς (nur 1 ms. hat noch dazu als Correctur τὰς) δὲ τοὺς φυγάδας κατάγων.
Von einzelnen Casus merke man 1) den gen., der sowohl vom Orte gebraucht wird (s. unten οὗ), als von der Zeit, ἐξ οὗ, seitdem, Il. 1, 6 Od. 2, 90. 8, 539 u. sonst, wie Soph. O. R. 1201 Trach. 38; ἀφ' οὗ γὰρ κεῖϑεν ἦλϑεν, O. R. 758; Ant. 558; auch allein, οὗ, als ἔστιν οὗ, zuweilen, dann u. wann, vgl. ἐν ᾡ, während, indem, Trach. 925. – 2) einen dat. ᾗ s. oben besonders. – 3) ὅ, acc. sing. neutr. für διό, διότι, vgl. die Beispiele unter c).
Von Verbindungen mit Partikeln sind zu beachten: 1) ὅς γε, der ja, wie quippe qui, einen Grund angebend, ἔστι τ', ὦ τέκνον, ϑέμις, ὅς γ' ἡλίου τάδ' εἰςορᾶν ἐμοὶ φάος μόνος ἔδωκας, Soph. Phil. 659, wo wir übersetzen »denn du hast mir ja gegeben«; vgl. 1348. 1372 El. 899. – 2) ὅςπερ, welcher nämlich, doch, ja, qui quidem, οὐδὲ γὰρ οὐδὲ βίη Ἡρακλῆος φύγε Κῆρα, ὅςπερ φίλτατος ἔσκε Διΐ, Il. 18, 117, der doch dem Zeus der liebste war, vgl. ib. 363; so oft, bes. nach vorangegangenem οὐδέ, 16, 209 u. sonst; ἀλλ' οἵπερ πρότεροι ὑπὲρ ὅρκια δηλήσαντο, τῶν ἤτοι αὐτῶν τέρενα χρόα γῦπες ἔδονται, 4, 235, einen Grund, den jeder zugeben muß, angebend, da sie ja zuerst den Eid brachen, werden die Geier sie fressen; wenn auch diese Beziehung oft wenig hervortritt, so liegt doch immer ein innerer näherer Zusammenhang zwischen dem Relativsatze u. dem Hauptsatze darin, als in dem einfachen Relativum, χάρις δ' ἅπερ ἅπαντα τεύχει τὰ μείλιχα ϑνητοῖς, die ja den Sterblichen alles Erfreuliche bereitet, Pind. Ol. 1, 30; πᾶν ὅπερ προςχρῄζετε, πεύσεσϑε, Alles, was ihr nämlich wünscht, werdet ihr erfahren, Aesch. Prom. 644; φἑρουσ' ἅπερ νεκροῖσι μειλικτήρια, Pers. 602, öfter; παρ' οὗπερ ἔλαβον τάδε τὰ τόξ' αὖϑις πάλιν δοῦναι, Soph. Phil. 598; ταῦϑ' ἅπερ παϑεῖν με δεῖ, 1383, u. sonst; auch daß der Relativsatz durchaus in gleichem Umfange gelte, wie der Hauptsatz, da auch, wie auch, wird dadurch oft ausgedrückt (vgl. πέρ) auch in Prosa sehr gewöhnlich; dah. ἅπερ adoerbial wie ὥςπερ, κλαγγαίνεις δ' ἅπερ κύων, Aesch. Eum. 630; ἅπερ εὔπτερον ὄρνιν, Soph. O. R. 176; ᾗπερ δὴ φρονέω, Il. 9, 310; ᾗπερ λέγεται, wie es auch gesagt wird, Plat. Prot. 322 a; ἀφ' οὗπερ, seitdem ja, Aesch. Pers. 173; ὡυτὸς ὅςπερ ἐπ' Ἀρτεμισίῳ, Her. 8, 42. – Auch die Attraction tritt dabei ein, εἰς ὄψιν ἥκεις ὧνπερ ἐξηύχου πάλαι, Aesch. Ch. 213. – Hom. hat auch ὅπερ für das masc., ὅπερ σέο πολλὸν ἀμείνων, Il. 7, 114. 21, 107 u. sonst, wie Hes. Th. 864; – ὅςπερ οὖν, welcher auch immer, Sp. – Die Vrbdg ὁνδηποτοῦν verwirft Phryn., vgl. aber Lob. Phryn. 373, der Beispiele aus Sp. beibringt. – 3) ὅςτε (vgl. τέ), bei Hom. sehr gewöhnlich, ohne daß eine besondere Bedeutung von τέ zu erkennen ist, welches nur den Relativsatz enger mit dem Hauptsatze verbindet oder das (ursprünglich demonstrative) ὅς erst zum Relativum macht, Ἄρης, ὅςτ' εἶσιν πόλεμόνδε μετ' ἀνέρας, οὕςτε Κρονίων ξυνέηκε μάχεσϑαι, Il. 7, 209. Ursprünglich lag in der einfachen Sprache Homers die Nothwendigkeit, solche Sätze durch τε zu verknüpfen, die etwa so aufgefaßt wurden: »und der zieht in den Krieg zu den Männern, und die trieb Kronion an zu kämpfen«, eine Verknüpfung, die, nachdem die Bdtg des Relativs sich bestimmt ausgebildet hat, überflüssig erscheint; doch finden sich noch Beispiele bei Pind., wie ὅντε N. 10, 47, ἅτε P. 11, 59 u. öfter, u. bei den Tragg., μέμνησϑ' ἅτ' ἐγὼ προλέγω Aesch. Prom. 1073, Ἐρινύες, αἵτ' Οἰδιπόδα γένος ὠλέσατε Spt. 1047, öfter; ἐξ οὗτε, seitdem, Pers. 748; auch mit ἄν u. dem conj., wie das einfache ὅς, Spt. 682; Νιόβα, σὲ δ' ἔγωγε νέμω ϑεόν, ἅτ' ἐν τάφῳ πετραίῳ δακρύεις, Soph. El. 148. – Zuweilen liegt darin der Ausdruck einer gewissen Unbestimmtheit oder Allgemeinheit, ἔσϑιε νῦν, ὦ ξεῖνε, τάτε δμώεσσι πάρεστιν, Od. 14, 80, was sie freilich nur haben; Theocr. 22, 54, χαῖρε ξεῖνε, ὅςτ' ἐσσί, wer du auch sein magst, – Hom. hat im masc. ὅτε, Il. 16, 54, was besser mit der Diastole ὅ, τε zu schreiben. – Das adverbiale ἅτε s. oben besonders. – Zu unterscheiden davon ist ὅς τε, welches getrennt zu schreiben ist, u. wo τε seine verbindende Bdtg noch deutlich hat, γνώσῃ ἔπειϑ', ὅς ϑ' ἡγεμόνων κακός, ὅς τέ νυ λαῶν, Il. 2, 365; ὅς τ' ἔξοχος, ὅς τε μεσήεις, ὅς τε χερειότερος, 12, 269, u. sonst.
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84 ἌΓω
ἌΓω, fut. ἄξω, Dor. ἀξῶ, Theocr. 15, 40; – aor. II ἤγαγον, ἀγαγεῖν; aor. I ἦξα Batrach. 115. 168; med. ἠξάμην; Her. u. einzeln bei den Attikern, bes. in den compos., wie ἀπῆξαν. Ar. Ran. 469, προςῆξαν Thuc. 2, 97, προεξάξαντες 8, 25; die Formen ἄξετε Iliad. 3, 105. 24, 778 Odyss. 14, 414 u. ἄξεσϑε Iliad. 8, 505 als imperat. aor., ἀξέμεναι Iliad. 23, 50, ἀξέμεν Iliad. 23, 111. 24, 663 als infin. aor. erklärt, wie βήσετο, δύσετο u. dgl., können auch als Futurformen gelten, für welche in Prosa praes. oder aor. stehn würde, vgl. die Aristarchischen Notizen bei Friedlaender Aristonic. p. 6; Iliad. 8, 545 ἐκ πόλιος δ' ἄξοντο βόας; ἄξαι Antinho 5, 46; vgl. Lob. zu Phryn. p. 287. 735; – perf. ἦχα unatt. nach den Atticisten, ἀγήοχα, wassich uaib Phrynich. bei Lysias fand, Arist. Oec. 1, 7 u. Sp. wie Plut. Phoc. 17; εἰςαγηοχότες steht im Brief des Philipp Dem. 18, 39 u. καταγήοχεν im Dekret ib. 73; – pass. ἦγμαι, – fut. ἀχϑήσομαι Plat. Hipp. mai. 292 a; vgl. προάγω. – Führen, leiten, zunächst 1) belebte Wesen, βεβλημένον, einen Verwundeten führen, Iliad. 11, 650, ἵππον 23, 596, ἀλόχους τε φίλας καὶ νήπια τέκνα ἐν νήεσσιν 4, 239; ὑπὸ ζυγὸν ἤγαγεν ἵππους, führte sie unters Joch, schirrte sie an, 5, 731, βοῠν Od. 3, 383, auch ἵππους ζεύξαϑ' ὑφ' ἅρματ' ἄγοντες 478, wie Aesch. Prom. 463; ϑηρίον ἐπὶ τὸ πιεῖν Plat. Rep. IV, 439 b, ἡκέτην ἄγοντε τὸν Πρόδικον Prot. 317 e, ποῖ καὶ παρὰ τίνας ἄγομεν τοὺς κάμνοντας Gorg. 478 b; so bei Xen. ὑποζύγια, ἵππους, An. 4, 5, 24 Equ. 6, 4; auch τῆς ἡνίας τὸν ἵππον, das Pferd am Zügel führen, 6, 9; mit doppeltem acc. τὰς κύνας τὰ ὄρη, in das Gebirge, Cyneg. 4, 9, wo jetzt εἰς hinzugesetzt ist, vgl. Soph. Ant. 805; anders τὸ στράτευμα ἦγε τὴν ἐπὶ Μέγαρα Hell. 4, 4, 13, vgl. ἐπὶ τὴν ῥᾴστην ὁδὸν ἄξω σε Mem. 2, 1, 23; ἄγομαι τάνδ' ὁδόν Soph. Ant. 869; vom Wegweiser Xen. An. 1, 3, 17 u. sonst. Auch wie im Deutschen vom Wege, ὁδὸς ἡ ἐπὶ τοῠτο ἄγουσα, dahin führend, Plat. Rep. IV, 435 d; ἡ σχιστὴ ὁδὸς εἰς ταὐτὰ ἄγει, der Weg trifft zusammen, Soph. O. R. 734; τὰ ἵχνη ἄξει, die Spuren werden führen, Xen. Cyn. 8, 4. – Bes. 2) anführen, vom Feldherrn, λαόν Il. 10, 79, Λυκίων μέγα ἔϑνος 12, 330; λόχον Aesch. Spt. 56, στρατόν Soph. O. C. 1327; häufig in Prosa, Xen. Cyr. 1, 4, 17, λόχους ὀρϑίους An. 4, 3, 13, u. mit Weglassung von στρατόν absolut ᾑγε ταχέως, crmarschierte schnell, 4, 1, 17 u. öfter; ἄγειν ἐπί τινα, πρὸς τοὺς πολεμίους, auch ἐγγὺς ἄγειν, sich nähern. – Von den Göttern u. dem Schicksal, τὸν δ'ἄγε Μοῖρα κακή, ihn führte, trieb die böse Möre, Il. 13, 602, vgl. 2, 834; ϑεῶν ἀγόντων, unter Leitung der Götter, Soph. O. C. 994, wie εἰ ϑεὸς ἄγει 254; vgl. Her. 7, 8, 1; ἡ πεπρωμένη ἄγει ϑανεῖν ἀδελφὴν ἐμήν, das Geschick hat beschlossen, daß meine Schwester sterben soll. Eur. Hec. 43; ἄγει ὁ ϑεὸς οὕτως, Gott will es so, Xen. An. 6, 1, 18. Ferner, den Staat lenken, regieren, wie Plat. ἄρχειν καὶ ἄγειν Phaedr. 237 d, ἄγειν καὶ δεσπόζειν Phaed. 94 e verbindet; πολιτείαν, den Staat verwalten, Thuc. 1, 127, wie Plut. Cat. min. 1; πόλιν Plat. Legg. VI, 771 b, δήμους III, 681 c; so auch ψυχὴ ἄγει πάντα Legg. X, 896 e. Von Leidenschaften, Furcht u. Hoffnung geleitet werden, ἀγόμενος ὑπὸ τῶν ἡδονῶν Plat. Prot. 355 a, ὑπ. ἐλπίδος Phaed. 68 a; wohin auch gerechnet werden kann Il. 10, 391 πολλῇσίν μ' ἄτῃσι παρὲκ νόον ἤγαγεν Ἕκτωρ, bethörte mich; ποῖ ἡ ἐπιϑυμία αὐτὸν ἄξει Plat. Rep. II, 359 c; τοῖς ἔξωϑεν λόγοις ἠγμένος, durch äußere Gründe veranlaßt, Dem. 18. 9. Und so allgemeiner aufs Geistige übertragen, ἐπὶ τὸ βέλτιστον ἄγειν, zum Besten führen, anleiten, Plat. Tim. 48 a; εἰς πίστιν, zur Ueberzeugung, Legg. XII, 966 d, εἰς κακὰς δόξας Rep. VI, 363 d, τὰ πρὸς τὴν νόησιν ἄγοντα μαϑήματα VII, 522 e, τὰς ψυχὰς εἰς τὴν ἀρετήν VIII, 547 b. Man vgl. hiermit εἰς οἶκτον ἄγειν, zum Mitleid bewegen, Eur. Iph. A. 653, wie εἰς ἔλεον Dem. 25, 76; τὴν πόλιν εἰς ὁμόνοιαν 22, 74; Sp. noch häufiger; εἰς φόβον Pol. 3, 2, 2, εἰς ἐπίστασιν 2, 56, 6, εἰς μνήμην 2, 35, 5. – Geistig anleiten ist erziehen; dah. καλῶς ἀχϑεῖσαι den ἀνάγωγοι, ungebildeten, entgegenstehen, Xen. Mem. 4, 1, 3; κακῶς, φαύλως ἠγμένοι, schlecht Erzogene, Plat. Alc. I, 124 a; Dem. 13, 15; ἄγειν καὶ τρέφειν Luc. Anach. 20, Plut. ed. lib. 4 g. E. ἤγαγεν σκύλακας. – 3) Selten von leblosen Dingen; ὕδωρ, Wasser leiten, Plat. Legg. VIII, 844 b; – τεῖχος, eine Mauer ziehen, Thuc. 6, 99; ὄγμον, eine Furche ziehen, Fhcoer. 10, 2; τάφρον Plut. Ages. 39; – νεφέλας ἐπὶ ναυσίν, Wolken herausführen, Eur. Hel. 1149; – Iliad. 23, 50 ὕλην ἀξέμεναι, 111 οὐρῆάς τ- ὤτρυνε καὶ ἀνέρας ἀξέμεν ὕλην; so bes. von Waaren, ἄγω δ' αἴϑωνα σίδηρον Od. 1, 184. Damit vgl. man einerseits, wo es mehr nach 4) übergeht, ἄποινα, ὀνείατα ἄγειν II. 22, 350. 24, 367; κειμήλια Od. 15, 159; δῶρα, Geschenke bringen, Soph. Trach. 495; Xen. Cyr. 5, 5, 12 u. öfter; ἀπαρχάς, die Erstlinge darbringen, Soph. Trach. 182; ἐσϑῆτας βασιλεῖἄγειν; – andrerseits die Stellen, wo es von Schiffen und Wagen gesagt ist, führen, tragen, Iliad. 5, 839 δεινὴν γὰρ ἄγεν ϑεὸν ἄνδρα τ' ἄριστον ( scil. ὁ ἄξων); ἀπήνη ἄγει Λάϊον Soph. O. R. 753; νῆες πεζοὺς ἤγαγον Aesch. Pers. 553; vgl. Soph. Phil. 523; Xen. An. 5, 1, 4, vom Pferde 1, 9, 27. Dah. pass. ὅπλα ἤγετο ἐπὶ ἁμαξῶν Xen. An. 1, 7, 15, vgl. Hom. ϑῆκ' ἐπὶ νηὸς ἄγεσϑαι Il. 16, 223; vgl. Od. 13, 216; Eur. ἐπὶ νεὼς ἄξεις I. T. 1001. Die oft wiederholte Regel ἄγεται τὰ ἔμψυχα, φέρεται τὰ ἄψυχα ist unrichtig; die Attiker wie Homer unterscheiden beide Berba ebenso, wie man im Deutschen »tragen« und »führen« unterscheidet; dabei giebt es natürlich Fälle, wo man, von verschiedener Vorstellung ausgehend, beide Verba gebrauchen kann. Vgl. Odyss. 21, 196 die Frage ποῖοί κ' εἶτ' Ὀδυσῆι ἀμυνέμεν, εἴ ποϑεν ἔλϑοι ὧδε μάλ' ἐξαπίνης καί τις ϑεὸς αὐτὸν ἐνείκοι; mit der Antwort vs. 201 Ζεῠ πάτερ, αἲ γὰρ τοῠτο τελευτήσειας ἐέλδωρ, ὡς ὲλϑοι μὲν κεῖνος ἀνήρ, ἀγάγοι δέ ἑ δαίμων. Ebenso verhält sich Iliad. 24, 367 τῶν εἴ τίς σε ἴδοιτο ϑοὴν διὰ νύκτα μέλαιναν τοσσάδ' ὀνείατ' ἄγοντα zu 24, 502 τοῠ νῠν εἵνεχ' ἱκάνω νῆας' Αχαιῶν, λυσόμενος παρὰ σεῖο, φέρω δ' ἀπερείσἰἄποινα; u. ineinern. ders. Stelle 24, 139 τῇδ' εἴη· ὃς ἄποινα φέροι, καὶ νεκρὸν ἄγοιτο. Dagegen unmöglich wäre ἄγειν Iliad. 24, 275 ἐκ ϑαλάμου δὲ φέροντες ἐυξέστης ἐπ' ἀπήνης νήεον Ἑκτορέης κεφαλῆς ἀπερείσἰ ἄποινα, und es ist vollkommen richtig, was Aristonic. Schell. Iliad. 23, 263 sagt ἀκριβὴς γὰρ ὁ ποιητὴς περὶ τὰ ἀκτὰ καὶ φορητά. Lehrreich ist z. B. Iliad. 23, 512 δῶκε δ' ἄγειν έτάροισιν ὑπερϑύμοισι γυναῖκα καὶ τρίποδ' ὠτώεντα φέρειν u. Odyss. 4, 622 οἱ δ' ᾑγον μὲν μῆλα, φέρον δ' εὐήνορα οἶνον. Wie Aristarch die Regel ausdrückte, ist nicht mehr deutlich; man sehe die schwachen Spuren der Ueberlieferung bei Lehrs Aristarch. p. 142. – 4) mitbringen, mitnehmen, mit sich führen, mit sich bringen: έταίρους τρεῖς ἄγον, ich nahm drei Gefährten mit, Od. 4, 434, κῆρυξ ἦλϑεν ἄγων ἀοιδόν 8, 62; καὶ αὐτὸς παρέσει καὶ ἄλλους ἄξεις Plat. Hipp. mai. 286 c, ἐξ έκάστων τῶν πόλεων Prot. 315 a; Xen. τὴν μητέρα μεϑ' έαυτοῦ Cyr. 5, 4, 38. Dah. ist τοὺς ϑεράποντας ἄγων geradezu: mit den Dienern, Mem. 3, 3, 2, vgl. Hell. 3, 4, 10; περσικὸν στόλον ἄγων, mit einer persischen Flotte, Plat. Legg. III, 698. S. med. Auch von leblosen Dingen: νέφος λαίλαπα ἄγει, bringt den Sturm mit, Il. 4, 278, πέπλους Σιδονίηϑεν 6, 291; κειμήλια, χρήματα, Od. 14, 385 Il. 11, 632. Hieran schließt sich ἄγειν ἀγώγιμα, Waaren führen, ungefähr wie bei uns die Kaufleute sagen, Plat. Prot. 313 d; ἀγοράν Xen. An. 5, 7, 18; mit πωλεῖν verbdn Plat. Soph. 224 a. wie Xen. An. 1, 5, 5, im Ggstz von ἄγεσϑαι u. πιπράσκεσϑαι. – 5) Gewaltsam mit sich nehmen u. forttreiben, bes. ἄγειν καὶ φέρειν, Menschen u. Vieh wegtreiben und alles bewegliche Eigenthum fortschleppen, rauben und plündern, von Her. an bes. bei Geschichtschreibern häufig, sowohl mit dem acc. der Sache, τὰ σά Her. 1, 88, τὰ τῶν Ἀρμενίων Xen. Cvr. 3, 2, 12, und pass. ἡ χώρα ἐφέρετο καὶ ἤγετο, als mit dem acc. der Person, τοὺς περιοίκους Her. 1, 166, ἀλλήλους 6, 42, τοὺς πολεμίους Isocr. 6, 74, τοὺς Θρᾷκας Xen. An. 2, 6, 5, in der Umstellung ἔφερε καὶ ἦγε, welche in dieser Vrbdg selten, auch Hell. 5, 4, 42; pass. ἀγόμεϑα καὶ φερόμεϑα Eur. Tread. 1310, ἄγομαι, φέρομαι ὑπὸ χρήστων Ar. Nub. 241. Dagegen in der Bdtg: herbeiführen und tragen, ohne feindliche Beziehung, steht φέρειν καὶ ἄγειν, z. B. χρυσοῦ πλῆϑος Plat. Phaedr. 279 c, u. übertr. ποίησιν Legg. VII, 817 a; vgl. Xen. Cvr. 3, 3, 2. 5, 4, 29; ἄγειν καὶ καίειν τὴν Βιϑυνίδα Hell. 3, 2, 4; – Eur. verstärkt ἄγετε, φέρετε, ῥίπτετέ νιν Trcad. 769. Auch allein: mit Gewalt fortschleppen, ἀπὸ βρετέων Aesch. Suppl. 425, ἁρπάσας ἄξει Eur. I. A. 1365, δήσας ἄξει Heraclid. 861, wie Mel. 57 (VII, 119) u. Mesch. 1, 24; ἵππους αἰχμαλώτους καὶ ἄνδρας Xen. Cyr. 4, 3, 1, λείαν 5, 3, 1, χρήματα 1, 4, 19, u. pass. τῶν ἡμετέρων ἀγομένων 6, 1, 7; ἐξανδ' ραποδισάμενος ἦγε Plat. Legg. III, 698 c, δοῠλον XI, 914 e; δούλα ἄγομαι, als Sclavin werde ich fortgeschleppt, Eur. Troad. 140, vgl. 610; ebenso εἰς δουλείαν Aesch. 1, 62. 3, 157 (Ggstz: εἰς ἐλευϑερίαν ἐξαιρεῖσϑαι, Meier und Schöm. Att. Proc. p. 395); ἐξόρους ἄγειν, verbannen, Eur. Bacch. 51; ἄχϑη ἀγόμενος Her. 6, 30, er wurde gefangen fortgeführt. Hieran reiht sich – 6) ἄγειν εἰς δικαστήριον, vor Gericht führen, schleppen, anklagen, Plat. Legg. XI, 928 b; εἰς την δίκην, sehr oft, εἰς δίκας Xen. Mem. 2, 9, 1, εἰς κρίσιν Plat. Legg. IX, 856 c, εἰς ἀγῶνα Eur. Bacch. 972, ἐπὶ τοὺς δικαστάς Plat. Legg. XII, 856 c, ἐπὶ τοὺς ἐφόρους Xen. Lac. 4, 6, παρὰ πολέμαρχον Hell. 5, 4, 8; ὑπὸ τὴν ψῆφον, dem Urtheil unterwerfen, Dem. 59, 126; Aesch. 3, 20; ähnlich ἐπὶ τὸ βῆμα ἄξειν καὶ ἀναγκάσ ειν ἀποκρίνασϑαι 3, 55; ὑπὸ τοὺς νόμους Dem. 24, 131. Allgemeiner ἀμφισβήτημα ἄγειν πρὸς δικαστάς Plut. Sol. 18; pass. οὐκ ἀχϑήσεται καὶ δίκας ὀφλήσει; Plat. Hipp. mai. 292 a, wird er nicht vor Gericht geführt werden? εἰς δεσμοὺς ἄγειν, ins Gefängniß, Eur. Bacch. 518; ἐπὶ ϑανάτῳ, zum Tode abführen, Xen. An. 1, 6, 10 Mem. 4, 4, 3. – 7) herbeiholen, ἄξει ἀμύντορας Od. 2, 326, ἄξεϑ' ὑῶν τὸν ἄριστον 14, 414, πάντας ἰὼν έτάρους ἀγέτω 3, 424; ἐκ Σαλαμῖνος Λέοντα Plat. Apol-32 d; πλοῖα Xen. An. 5, 1, 6, συμμάχους Cyr. 4, 5, 12. Aehnlich τὸ ἀνακρυπτόμενον εἰς φῶς ἄγειν Plat. Phaedr. 261 e u. öfter, ans Licht bringen, vgl. Pind. Ol. 5, 14 δᾶμον εἰς φάος; – λίϑος δακτυλίους σιδ ηροῦς ἄγει, zieht das Eisen an, Plat. Ion. 533 d. – 8) ach ten, schätzen, wie ducere, anknüpfend an καίμευ κλέος ἦγον Ἀχαιοί, meinen Ruhm hätten (mit sich geführt u.) verbreitet, Od. 5, 311; περὶ πλείστου ἦγον τὰ τοῠ ϑεοῠ πορσύνειν Her. 9, 7, ἐν οὐδεμιῇ μοίρῃ μεγάλῃ αὐτὸν ἦγον 2, 172, οὐδαμοὺς μέζονας ὑμέων ἄγω 7, 150, 3, u. med. ἐν τιμῇ ἄγεσϑαι 1, 134. 2, 83; ἐν τιμῇ ἄγειν u. ἐντίμως ἄγειν τι, Plat. Rep. VII, 538 e 528 c; Plut. Mar. 40; Luc. Necyom. 13; ἐν ἴσῃ τιμῇ ἄγω Gall. 5; τίμιον ἄγειν. 8, 81, διὰτιμῆς ἄγειν. Prom. 4 App. B. C. II, 20, alles: Jemanden ehren, in Ehren halten; ὧδέ πως τὴν σοφίαν ἄγουσι, sie urtheilen so von der Weisheit, Plat. Theaet. 172 b; ὧδ' ἀνάνδρους ἄγεις Θήβας Eur. Bacch. 1035; ἄγοιμι ἂν ϑεούς Aesch. Suppl. 902; wie sonst νομίζω; ϑεὸν ἄγειν τινά Luc. Gall. 18; ὡς παρ' οὐδὲν ἄγ., für nichts achten, Soph. Ant. 34; ähnlich δυςφόρως τοὔνειδος ἦγον, wie mo-leste ferre, O. R. 784; pass. ἠγόμην μέγιστος, ich wurde geachtet, 774; πρόσϑεν ἄγειν τί τινος Eur. Bacch. 225; vorziehen, Antiph. bei Harpocr. τοὺς νόμους μεγάλους ἄγοι, durch ἡγοῖτο erkl. Hierher gehört auch εἰς ἐϑελοκάκησιν ἄγειν τι, es für absichtliche Beleidigung halten, Pol. 27, 13, 13; ταπεινῶς ἄγειν Athen. X, 393 f. vgl. IV, 153 a; ϑαυμαστὸν ἄγειν Ael. H. A. 10, 21. – 9) Dem Sinne nach schließt sich hieran, doch eigtl. von der Wagschaale entlehnt, die Schaale ziehen, d. i. wiegen, schwer sein (VLL. ἐπὶ τοῠ σταϑμοῠ), τἀκπώματα ἦγε δύο δραχμάς Alexis Ath. XI, 503 a u. öfter; χρυσὶς ἑκάστη ἄγουσα μνᾶν, jede eine Mine schwer, Dem. 22, 26, ὅσον ἦγον αἱ φιάλαι 49, 32; auch werth sein: ὁ ἀκινάκης ἦγε τριακοσίους δαρεικούς 24, 129. Man vgl. Soph. El. 118 μούνη γὰρ ἄγειν οὐκέτι σωκῶ λύπης ἀντίῤῥοπον ἄχϑος, ich kann nicht mehr dem Schmerz das Gleichgewicht halten (eigentl. die gleichwiegende Last ziehen). – 10) Von den vielfachen übrigen Verbindungen, in denen es meist einen dauernden Zustand (woran man irgend wie thätigen Antheil nimmt) hinbringen, durchführen, bedeutet, merke man noch: ἑορτὴν ἄγει ν, ein Fest feiern, Her. 1, 138 u. oft, Plat. Rep. I, 327 a, Xen. Cyr. 6, 2, 3; μυστήρια Hell. 1, 4, 8, Ἑρμαῖα Plat. Lys. 206 d, ϑιάσους Eur. Bacch. 115, ἀχϑῆναι Διονὐσια Luc. Tim. 51, ϑυσίας Plat. Alc. II, 148 e, βουϑυσίαν Ep. ad. 513 (VII, 119); wohin auch Hes. O. 768 zu ziehen, εὖτ' ἂν ἀληϑείην λαοὶ κρίνοντες ἄγωσι, wo die Völker in Rechtsentscheidungen feiern; εἴσεται κατὰ σελήνην ὡς ἄγειν χρὴ τοῦ βίου τὰς ἡμέρας Ar. Nub. 616, wie man die Tage hinbringen, auf die Geschäfte vertheilen muß; οἵαν ἡμέραν ἄγουσι Xen. Cyr. 7, 1, 7; den Tag zubringen, wie ποίας ἡμέρας με δοκεῖς ἄγειν Soph. El. 258; vgl. λυπηρὰν ἡμέραν ἄγ. Eur. Hec. 364 mit βίοτον ἡδέως ἄγ, Cycl. 452, αἰῶνα Ion. 638, μακάρεσσιν ἴσαν ἄγω ἁμέραν Theocr. 29, 7; ἄγει ἡ σελήνη νουμηνίαν Plut. Dio. 23; τὰς ϑέας ἄγειν, von Spielen, Brut. 21; οὕτω γὰρ ᾑγε τοὺς χρόνους τὸ Ἀχαιῶν ἔϑνος, so rechnete die Zeit, Pol. 5, 1. Dah. zur Bestimmung des Lebensalters, τὸ δέκατον ἔτος ἄγειν, im zehnten Jahre stehen. Bestimmter σχολὴν ἄγειν, Ruhe halten, sich ruhig verhalten, Plat. Theaet. 172 b, Eur. Med. 1238 u. sonst; ebenso oft ἡσυχίαν, εἰρήνην, Friede halten, z. B. Xen. Cyr. 1, 4, 18 An. 2, 6, 4; πόλεμον, Krieg führen, Dem. 5, 19; νεῖκος ἄγει Pind. P. 9, 31, σπονδάς Thuc. 6, 7, ἐκεχειρίαν πρός τινα Luc. Tim. 3, εὐδαιμονίαν Eur. Hipp. 750, ἀσχολίαν Plat. Apol. 39 e, γέλων ἄγειν, Gespött treiben, Soph. Ai. 375; ὕπνον ἄγ., Schlaf bewirken, Phil. 634; ἄδειαν Dem. 19, 149, sorglos sein; πένϑος Luc. Tim. 22; κτύπον, Geräusch machen, Eur. Or. 180. Bei Plat. Crit. 113 a ist εἰς τὴν ἡμετέραν φωνὴν ἄγειν = übersetzen. – Das partic. ἄγων steht in lebhafter Darstellung, schon bei Hom., oft scheinbar pleonastisch bei Zeitwörtern der Bewegung. – Med. für sich führen, mit bringen, χρυσόν τε καὶ ἄργυρον οἴκαδ' ἄγεσϑαι Od. 10, 35; φορτία Xen. Oec. 8. 12; – γυναῖκα ἄγεσϑαι, sich eine Frau heimführen, Her. 1, 34. 2, 47; auch vom Vater, der dem Sohne eine Frau zuführt, Od. 4, 10; Plut. Cat. mai. 34; auch ohne γυναῖκα, Her. 5. 92; Thuc. 8, 21. Das act. in derselben Bdtg hat Aesch. Prom. 558; etwas anders ἐπὶ γάμῳ τὴν βασιλέως ϑυγατέρα ἦγεν, er führte sie zur Hochzeit ab, Xen. An. 2, 4, 4; Ἑλένην εἰς ϑαλάμους Eur. Androm. 104, vgl. Herc. Fur. 12; Hes. Th-410; Plat. Legg. VI, 771 e; Plut. Sol. 20; Arr. 7, 4, 12; – δῶρον ἄγεσϑαι, sich ein Geschenk zueignen, Theocr. 1, 11; – διὰ στόμα ἄγεσϑαι μῠϑον, eine Rede im Munde führen, Il. 14, 91; – ἄγεσϑαί τι ἐς χεῖρας, etwas in die Hände nehmen, übernehmen, Her. 1, 126; στράτευμα, den Oberbefehl über das Heer, 7, 8; τὴν τελετήν, sich einweihen lassen, 4, 79; – κόλπος γῆς ἄγεται ist pass., es bildet sich ein Landzipfel, 4, 99. – Der imperat. ἄγε u. plur. ἄγετε wird adverb. bei Aufforderungen gebraucht, auf! wohlan! age! agite! der sing. steht auch in der Anrede an Mehrere, Odyss. 3, 475 παῖδες ἐμοί, ἄγε Τηλεμάχῳ καλλίτριχας ἵππους ζεύξαϑ' ὑφ' ἅρματ' ἄγοντες; oft mit ἀλλά, Odyss. 8, 250 ἀλλ ἄγε, Φαιήκων βητάρμονες ὅσσοι ἄριστοι, παίσατε, Iliad. 1, 62 ἀλλ' ἄγε δή τινα μάντιν ἐρείομεν, 2, 331 ἀλλ' ἄγε μίμνετε πάντες, ἐυκνήμιδες Ἀχαιοί; Odyss. 1, 76 ἀλλ' ἄγεϑ' ἡμεῖς οἵδε περιφραζώμεϑα πάντες νόστον; – ἄγε δὴ ἀκούσατε ἄλλα Aesch. Pers. 136; Soph. Trach. 1245; Eur. Cycl. 623; Xen. Apol. 14; ἄγε παῖδες Plut. de san. tu. p. 404; ἄγετε τοίνυν καταλείπωμεν Xen. Cyr. 5, 3, 16.
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85 Hand
f =, Händedie äußere Hand — тыльная часть рукиdie flache ( innere, platte) Hand — ладоньeine feine Hand — тонкая рука; мягкая рука ( конный спорт)freie Hand haben — иметь свободу действийj-m freie Hand lassen — предоставить свободу действий, развязать руки кому-л.eine glückliche Hand — лёгкая рукаer hat keine glückliche Hand — у него тяжёлая рука ( он приносит неудачу в деле)die Ausgabe letzter Hand — издание в последней редакции, последнее издание ( исправленное и дополненное)zwei linke Hände haben — быть неловким ( неуклюжим, неспособным к физической работе)eine lockere Hand haben — (часто) давать волю рукамj-s rechte Hand sein — быть чьей-л. правой рукойich habe steife Hände — у меня руки окоченели (от холода)meine Hand drauf! — обещаю!, клянусь!Hände lang! — руки по швам!, смирно! ( команда)die Hände schreien nach Arbeit — поработать руки чешутсяseine Hand von j-m abziehen ( zurückziehen) — лишить кого-л. помощи; оставить кого-л. без поддержки, покинуть кого-л., отречься от кого-л.die Hand aufbrechen — силой открыть руку (сжатую в кулак)dem Glück die Hand bieten — не упустить своего счастьяdie Hand zu etw. (D) bieten — согласиться на что-л.j-m die Hände binden — связать кому-л. руки (тж. перен.)die Hand uneingeschränkt brauchen — свободно владеть рукой (напр., после ранения)die Hand gegen j-n erheben — поднять на кого-л. рукуdie Hände falten — сложить руки ( для молитвы)die Hand geben — подать руку ( здороваясь)er gibt dir die Hand darauf — он ручается тебе за это; он твёрдо обещает тебе этоdie Hand bei etw. (D) im Spiele haben — быть замешанным в чём-л., быть причастным к чему-л.alle Hände voll zu tun haben ≈ быть занятым ( иметь хлопот) по горлоseine Hände über j-n halten — охранять кого-л.die Hände sinken lassen — опустить руки; руки опустить, впасть в уныниеdie Hände von etw. (D) lassen — отступиться от чего-л.Hand ans Werk legen — взяться за делоHand an sich (A) legen — наложить на себя рукиseine Hand auf etw. (A) legen — наложить руку на что-л.die Hand über die Augen legen — заслонить глаза рукойdie Hände in den Schoß legen — сидеть сложа руки, бездельничатьdie Hände aus dem Schoß nehmen — перестать сидеть сложа руки, взяться за делоdie Hand fürs Leben reichen, die Hand zum Ehebund( zum Ehebündnis) reichen — сочетаться бракомdie Hände ringen — ломать руки ( в отчаянии)weder Hand noch Fuß rühren ≈ палец о палец не ударитьdie Hände in die Taschen stecken — бездельничать, лодырничатьden Händen der Gerechtigkeit übergeben — передать в руки правосудияan Hand (тж. anhand) — при помощи, посредством, на основанииan Hand von Unterlagen — руководствуясь документами; на основании документовeinander an den Händen fassen — браться за рукиj-m an die Hand gehen — помочь кому-л., выручить кого-л.etw. an der Hand haben — иметь что-л. под рукойj-n an Händen und Füßen fesseln — связать кого-л. по рукам и ногамan Händen und Füßen gebunden sein — быть связанным по рукам и ногам (тж. перен.)Geld auf die Hand geben — дать (деньги в) задатокj-m auf die Hände sehen — следить за кем-л.auf den Händen sitzen — бездельничать, лентяйничатьj-n auf (den) Händen tragen — носить на руках, боготворить кого-л.aus der Hand essen — есть руками; есть, держа еду в рукеaus der Hand fressen — есть из рук ( о животных); быть послушным ( приручённым)etw. aus der Hand geben — отступиться, отказаться от чего-л. (напр., от привилегий)aus der Hand lesen ( wahrsagen) — гадать по руке; заниматься хиромантиейj-m etw. aus den Händen reißen ≈ вырвать у кого-л. что-л. из рук; с руками оторвать у кого-л. что-л. (напр., товар)j-m die Waffe aus der Hand schlagen — обезоружить кого-л. (тж. перен.)sich (D) etw. nicht aus der Hand schlagen lassen — не упустить случая ( возможности)aus erster ( zweiter, dritter) Hand — из первых ( из вторых, из третьих) рукaus freier Hand verkaufen — продавать по вольной цене; продавать без посредничестваaus freier Hand zeichnen — рисовать от руки ( по памяти)etw. bei der Hand haben — иметь что-л. под рукойbei der Hand halten ( nehmen) — держать ( взять) за рукуer ist mit der Antwort gleich bei der Hand — он за словом в карман не (по)лезетj-m in die Hände arbeiten — действовать кому-л. на рукуj-m in die Hände fallen — попасться кому-л. в руки ( в лапы)j-m etw. in die Hand geloben — твёрдо (по) обещать кому-л. что-л.in der Hand halten — держать в рукеdie Entscheidung in j-s Hände legen — предоставить решение кому-л.in j-s Händen liegen — входить в обязанности кого-л.; быть в чьих-л. рукахetw. in die Hand nehmen — взять что-л. в (свои) руки; заняться чем-л.; обработать что-л.der Zufall hat ihm das Dokument in die Hand gespielt — документ попал ему в руки случайноin j-s Hand stehen — быть в чьей-л. власти, зависеть от кого-л., быть в чьих-л. рукахHand in Hand — рука об руку; дружно, сообщаin die öffentliche Hand gehören — принадлежать муниципалитету (или др. органу самоуправления)in die öffentliche Hand überführen — передать в собственность муниципалитета (или др. органа самоуправления)nicht in die richtigen Hände gelangen — попасть не по адресуdas ist mit Händen zu greifen — это ( вполне) очевидноmit leeren Händen gehen — уйти с пустыми рукамиetw. mit der Hand halten — держать ( удерживать) что-л. рукойsich mit Händen und Füßen gegen etw. (A) sträuben( wehren) — отбиваться от чего-л. руками и ногамиmit beiden Händen zugreifen — рьяно взяться за что-л.mit kluger Hand — умно, разумноetw. mit der linken Hand tun ( machen, erledigen, erfüllen) — делать что-л. неловко( небрежно, кое-как)um die Hand eines Mädchens anhalten — просить руки девушкиetw. unter der Hand ( unter den Händen) haben — иметь что-л. под рукой; работать над чем-л.von der Hand essen — есть руками; есть, держа еду в рукеdie Arbeit geht ihm flink ( flott) von der Hand — работа у него спорится ( идёт как по маслу)es geht mir nichts von der Hand — у меня всё ( работа) валится из рукdas läßt sich nicht von der Hand weisen — от этого нельзя отмахнуться, это нельзя игнорироватьvon langer Hand (her) — с давних пор; заранееj-m zur Hand sein — быть полезным, помогать кому-л.2) рука, почеркeine leserliche Hand schreiben — иметь чёткий ( разборчивый) почерк••nicht gerade Hand und Handschuh sein — не подходить друг к другуj-m die Hand im Sack erwischen — поймать кого-л. на месте преступленияdas hat Hand und Fuß — это реально, это обоснованно; в этом есть толкder Vorschlag hat Hand und Fuß — предложение дельное ( обоснованное)das hat weder Hand noch Fuß — это нереально, это необоснованноich laß mir die Hand abhauen ≈ голову даю ( дам) на отсечениеfür j-n, für etw. (A) die Hand ins Feuer legen ≈ ручаться головой за кого-л., за что-л., дать голову на отсечение за что-л.j-m die Hände schmieren ( versilbern) — дать взятку кому-л., подмазать кого-л.in einer hohlen Hand aufgefangen werden — не найти откликаmit beiden ( vollen) Händen das Geld zum Fenster hinauswerfen — сорить ( швырять) деньгами, бросать деньги на ветерvon der Hand in den Mund leben — едва сводить концы с концамиeine Hand wäscht die andere — посл. рука руку моетviele Hände machen schnell ein Ende ≈ посл. берись дружно, не будет грузно -
86 consul
cōnsul, sulis, m. (arch. consol, Corp. inscr. Lat. 1, 30. 32. 40 u. ö. od. cosol, Corp. inscr. Lat. 1, 31; v. CONS-o, wov. auch consulo; also der Befrager des Volks od. Senates), der Konsul, im Plur. cōnsulēs, die Konsuln (Sing. abgekürzt COS., Plur. COSS.), I) eig., die beiden nach Vertreibung der Könige in Rom eingesetzten und jedesmal auf die Dauer eines Jahres (in den Zenturiatkomitien anfangs bloß aus den Patriziern, seit 367 v. Chr. auch aus den Plebejern) gewählten höchsten (dh. bei den Griechen ὕπατοι) Magistratspersonen mit ursprünglich königlicher Gewalt, während der Dauer ihres Amtes mit dem imperium betraut, die Volk und Senat berufen, in den Volks- u. Senatsversammlungen präsidieren und für pünktliche Ausführung der Volks- und Senatsbeschlüsse sorgen. Das gesetzliche Alter eines Konsuls war das 43. Lebensjahr. Ihr Amt traten die Konsuln früher gesetzmäßig (doch nicht ohne Ausnahmen) an den Kalenden des Sextilis, seit dem Jahre 153 v. Chr. aber regelmäßig an den Kalenden des Januar an. – Die Konsuln waren die Leiter des Staates im Frieden u. die Feldherren im Kriege u., solange es keine Prätoren gab, auch Oberrichter (zuw. [auch bei Cic.] der Sing. consul, wo man den Plur. consules erwartet, wo er dann als oberste Behörde ohne Rücksicht auf die Individuen zu fassen ist, s. Fabri Sall. Cat. 29, 3 u. Heerw. Liv. 21, 52, 6), sella consulis, Plin. pan., sellae consulum, Liv. – c. imperiosus, Cic.: popularis, Cic. – c. ordinarius, der ordentliche (d.i. der am Anfange des Jahres sein Amt antretende), Liv. u.a. (Ggstz. suffectus, der nachgewählte, Liv.). – c. designatus, der erklärte, designierte (d.i. der auf das nächste Jahr in den Komitien gewählte u. öffentlich als gewählter ausgerufene Konsul bis zu seinem Amtsantritt), Cic. u.a. – novi consules, die neuen = diesjährigen (Ggstz. prioris anni consules), Liv. – consul maior, der Konsul, der die monatlich wechselnden fasces, also die Wahrnehmung des imperium (der souveränen Herrschergewalt im Namen des Volks), sowie den Vorsitz im Senate und in den Komitien hatte, ursprünglich der ältere von beiden, später der, der die meisten Stimmen bei der Wahl hatte, nach der lex Iulia der, der die meisten Kinder hatte, s. Fest. p. 161, 31 [a]. Gell. 2, 15. – C. Flaminius consul iterum, Cic.: T. Quinctio quartum consule, Liv.: C. Marius septimum consul, Cic.: tertio consules esse, Plin. pan. – M. Aemilius Lepidus, qui bis consul augurque fuerat, Liv.: Papum Aemilium C. Luscino familiarem fuisse, bis unā consules, Cic.: M. Marcellus ille quinquies consul, Cic. – creare consules, alqm creare consulem, s. 1. creo. – alqm dicere consulem u. dicere alqm cum alqo consulem (beide v. Volke, v. den Zenturien), Liv. – alqm facere consulem, auch m. dem Zustz. suffragio suo (v. einzelnen = für jmds. Wahl zum K. stimmen), Cic., Liv., Vell. u. Quint. (vgl. Henrichsen u. Ellendt Cic. de or. 2, 268): alqm facere consulem ordinarium, Sen.: alium facere consulem, Cic.: ii, qui sine repulsa consules facti sunt, Cic.: Marius consul absens factus, Sall. – sufficere consules, Liv.: alqm sufficere consulem in locum alcis, Liv.: alqm consulem (als K.) sibi substituere, Vell.: consulem rogare, subrogare, zur Wahl vorschlagen (v. Vorsitzenden der Komitien; subr. zur Nachwahl), Cic. u. Liv.: alqm consulem (zum K.) designare, Amm. 21, 12, 25 (vgl. oben c. designatus). – alqm declarare consulem, Cic.: comitiis habitis consules declarantur M. Tullius et C. Antonius, Sall. – alqm renuntiare consulem, Cic. – Romae consulem esse, Cic.: consules eos eo anno fuisse, Liv. – Die Namen der beiden consules ordinarii (s. oben) od. auch (bes. bei Dichtern) nur eines derselben dienten zur Bezeichnung des Jahres (selbst noch unter den Kaisern, vgl. Apul. apol. 89 consules legat, annos computet), L. Pisone, A. Gabinio coss. (d.i. im Jahre 85 v. Chr.), Caes.: consule Tullo, Hor.: u. allg., quibus consulibus, in welchem Jahre (der röm. Zeitrechnung), Nep.: so auch quo consule, Mart.: proximis consulibus, im nächstvorhergehenden Jahre, Cic.: sequentibus consulibus, im folgenden Jahre, Suet.: in destinatos consules, für das nächste Jahr, Cic.: multos consules (viele Jahre) inter magna bona numerare, Sen.: adiecto od. edito die et consule, mit Angabe des Datums, Ggstz. sine die et consule, ohne Datum, ICt.: bis tibi consul trigesimus instat, du bist fast sechzig Jahre alt, Mart. – dah. die Konsuln auch zur Bezeichnung des Jahrganges u. des Alters des Weins, Bibuli consulis amphora, Hor.: amphora centeno consule facta minor, hundertjährige, Mart.: tot consulum regionumque vina, so viele Jahrgänge und Sorten Wein, Sen. – Diejenigen, die an Stelle des Konsuls als Statthalter oder Befehlshaber tätig waren, bezeichnete man durch pro consule (dann ein Wort proconsul, w. vgl.), zB. Furius Camillus pro consule Africae, Tac.: pro consule in Ciliciam proficisci, Cic.: pro consule esse, Cic.: pro consule ad Veios esse, Liv.: L. Cornelius Lentulus pro consule ex Hispania rediit, Liv.: ipsum consulem Romae manere... pro consule T. Quinctium subsidio castris cum sociali exercitu mitti, Liv. – II) übtr.: A) bei den Histor. zuw. statt proconsul, zB. Nep. Cat. 1, 3. Liv. 26, 33. § 4 u. 7 (s. dazu die Auslgg.); Liv. 31, 49, 4. Aur. Vict. vir. ill. 63, 2 (s. dazu Arntzen). Flor. 2, 14, 5 (s. dazu Duker). Eutr. 3, 14 (u. dazu Tzschucke). – B) als höchste Behörde in Munizipalstädten, Plin. 7, 136. Auson. ordo urb. nobil. (XVIIII) 168. p. 103 Schenkl. Corp. inscr. Lat. 2, 1475. – C) als Übersetzung von βουλαιος, der Berater, Beiname Jupiters, Vopisc. Firm. 3. § 4. Apul. de mundo 25: u. v. a. Wesen, consules vitae, Testam. porcell. lin. 22 H. = Haupt. opusc. 2, 182, 20 = p. 232, 12 ed. Buecheler.
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87 is
is, ea, id (vom Demonstrativstamme i), I) er, sie, es; der, die, das, A) im allg.: a) subst.: mihi venit obviam puer tuus: is mihi litteras reddidit, Cic.: is est, an non est? ist er's, oder ist er's nicht, Ter. – von der ersten und zweiten Person, credidi homini docto mandare: is lapidi mando, d.i. und ich usw., Plaut.: qui magister equitum viderere, is per municipia cucurristi, Cic. – b) adi.: in eum locum convenire, Caes.: ob eam causam, Nep. – ea causa belli fuit, das war die usw., Liv.: is denique honos mihi videri solet, das scheint mir erst eine usw., Cic.
B) insbes.: a) das Pronomen zuw. auf das folgende Substantivum bezogen und mit diesem in gleichem Genus, Numerus u. Kasus stehend, quae vectigalia locassent, ea (deren) rata locatio, Liv.: ea (darüber) libera coniectura est, Liv. – b) des Nachdrucks und der Deutlichkeit wegen scheinbar pleonastisch, α) vor qui, quae, quod, wie: quod ne id facere posses, Cic.: quorum eorum unus, Plaut.: so auch quid est, quo non eodem progrediatur, Cic. – bes. id quod zur Aufnahme des vorhergeh. Verbums oder ganzen Satzes (s. Dietsch Sall. Cat. 51, 20; Iug. 56, 1), si nos, id quod debet (und das muß der Fall sein), nostra patria delectat, Cic.: et, id quod difficilius putatur, multo sapientius tulit secundam quam adversam fortunam, Nep.: so auch id quo, Cic. de inv. 1, 39: id de quo, Liv. 21, 10, 9. – β) ?nach einem Nome urbem novam, conditam vi et armis, iure eam condere parat, Liv.: nescire, quid accĭderit, id est semper esse puerum, Cic. – c) id subst., wie: ad id loci, Sall., ad id locorum, oder bl. ad id, bis jetzt, Liv.: post id locorum, darauf, Plaut. u. Sall.: ad id diei, bis zu dem T., Gell.: id temporis, id aetatis, zu derselben Zeit, Cic.: id operis, id muneris, Lact., id operis ac muneris, Cic. (vgl. Bünem. Lact. 5, 2, 10): id consilii, id negotii u. dgl. Liv. (s. Drak. Liv. 7, 26, 12). – in id, dazu, deswegen, Liv.: u. so bl. id, wie id prodeo, Ter.: id gaudeo, Cic.: id quod, deswegen, weil, Ter. – idne estis auctores mihi? das (dazu) ratet ihr mir? Ter. – in eo, darin, Plaut. – in eo est od. res in eo est od. res in eo sunt, ut etc., es ist auf dem Punkte, daß usw., Nep. u. Liv. (s. Duker Liv. 2, 17, 5. Gronov Liv. 7, 35, 7), spätlat. auch in eo sum, ut etc., ich stehe auf dem Punkte, daß usw., ICt. u.a. (s. Frotscher Muret. Opp. vol. 1. p. 163). – nunc id est, cum etc., jetzt ist der Zeitpunkt da, wo usw., Plaut. rud. 664. – ex eo, daraus, daher, Cic. – d) id est = das ist, das heißt, bei Erklärungen, hodie, id est Kal. Oct., Cic. – insbes., wenn man etwas allgemein Ausgesprochenes näher bestimmen will, wo es zuw. = namentlich, s. Suet. Dom. 17, 1. – e) et is (ea, id), isque (eaque, idque), atque is (ea, id), und das, und zwar, und noch dazu, und nec is (ea, id), und zwar nicht, bei Erklärungen, causas, et eas tenues, Cic.: cum una legione, eaque vacillante, Cic.: litterae nec eae vulgares, Cic. – bezieht sich der Ausdruck auf das Verbum od. den ganzen Satz, so steht idque, zB. exspectabam tuas litteras, idque cum multis, Cic.: Appollonium doctum hominem cognovi et studiis optimis deditum, idque a puero, Cic. – f) statt des Pronom. recipr., se meruisse, ut ei (ihm) etc., Cic.: cum viderent, de eorum virtute (ihre Tugend) non dubitari, Nep. – g) zuw. auf ein Substantivum bezogen, das nicht vorhergegangen, sondern aus dem Zusammenhange zu ergänzen ist, quid sentiam,... ne ad eam (sc. sententiam) meditere, Cic.
II) derjenige, diejenige, dasjenige, als Korrelat. von qui, quae, quod, wie: is, qui physicus appellatur, Cic.: auch mit der ersten und zweiten Person, haec is feci, qui sodalis eram, Lentul. in Cic. ep.
III) prägn. = solcher (solche, solches), so beschaffen, von der Art, so geartet, so gesinnt (mit folg. qui od. ut mit Konj.), a) subst.: neque is es, qui, quid sis, nescias, Cic.: is in illum sum, qui etc., Cic.: qui potest temperantiam laudare is (der so gesinnt ist), qui etc., Cic. – id aetatis esse, in dem Alter sein (stehen), Cic.: metuo ne id consilii ceperimus, quod non facile explicare possimus, Cic. – b) adi.: cuius ea stultitia, ut etc., Cic.: iis vinculis simus astricti, ut etc., Cic. – eā aetate esse, in dem Alter sein (stehen), Ter. u. Cic. – / Archaist. Genet. Sing. eiius od. eiIus, Corp. inscr. Lat. 2, 1065. 1276. 1687. 1923. 1953: u. aeius, Corp. inscr. Lat. 5, 330; 8, 164, 6: Dat. Sing. eei, Corp. inscr. Lat. 10, 1453, 10, iei, Corp. inscr. Lat. 1, 205. col. 2. lin. 12 u. 30: Dat. Sing. Femin. eae st. ei, Plaut. mil. 348. Cato r. r. 46, 1 (vgl. Varro LL. 8, 51), u. aei, Corp. inscr. Lat. 5, 4410: archaist. Akk. im st. eum, Tabb. XII tab. 8. fr. 11. u. tab. 10. fr. 9 (vgl. Macr. sat. 1, 4, 19. R. Schoell prolegg. ad leg. XII tabb. p. 62). Cic. de legg. 2, 60: Akk. em st. eum, Tabb. XII tab. 1. fr. 1 (vgl. Paul. ex Fest. 76, 12). Cato oratt. 40. fr. 7 ( bei Fest. 234, 15): vulg. Akk. eum st. id, Dosith. praef. fab. Aesop. p. 24 Boecking. Greg. Tur. vit. patr. 19, 3. p. 1248 D u.a. (vgl. Haase Greg. Tur. de curs. stell. 15. p. 31): archaist. Nomin. Plur. Mask. i, Plaut. Bacch. 548 R.; Men. 221 Br.; mil. 753 R.; Pseud. 1089 (1107) Lor.; trin. prol. 17 R.; truc. 4, 2, 32 Sp. Q. Cic. de petit. cons. 46 Buech.; od. ei, Plaut. merc. 869; mil. 385 u.a. Varro LL. 8, 72 u. 10, 62. Cic. de or. 1, 87 u. 2, 68; Brut. 9 u. 199; de lege agr. 2, 1 u.a. Corp. inscr. Lat. 1, 200. lin. 11. 28. 45. 93; 1, 202. col. 1. lin. 40 u. col. 2. lin. 3. 9. 13 u. öfter in a. Inscr.; od. eei, Corp. inscr. Lat. 10, 1453, 8; od. iei, Varro LL. 9, 2 u. 35. Corp. inscr. Lat. 1, 185; 1, 202. col. 1. lin. 7; od. eis, Corp. inscr. Lat. 1, 197. lin. 16 u. 23; 1, 198. lin. 26. 27. 57. 67; 1, 199. lin. 29; od. eeis, ibid. 1, 196. lin. 4; od. ieis, ibid. 1, 577. col. 3. lin. 12; od. is, Pacuv. tr. 221 R.2 – Archaist. Genet. Plur. eûm (s. Paul. ex Fest. 77, 8), Corp. inscr. Lat. 1, 206. lin. 52. – Archaist. Dat. od. od. Abl. Plur. is, Enn. ann. 286. Pacuv. tr. 24 R.2 Plaut. mil. 732 u. 735. Corp. inscr. Lat. 2, 1964. col. 1. lin. 16. 22. 30. col. 2. lin. 47. 61. 63. col. 3. lin. 22. 34. col. 5. lin. 3 u. 62; ibid. 5, 4091. col. 1. lin. 10; od. ibus, Plaut. mil. 74 Br. (Fl. hibus); truc. 1, 2, 17 (14, dazu Spengel). Pompon. com. 104. Titin. com. 59. Lucr. 2, 88; vgl. Placid. gloss. V, 75, 9: Dat. eabus, Cass. Hemin. ann. 4. fr. 32 (bei Prisc. 7, 11). Cato r. r. 152. – pse od. pte angehängt, eapse = ea ipsa, Plaut. Curc. 534; rud. 411 u.a.: eumpse = eum ipse, Plaut. Pers. 603: eampse = eam ipsam, Plaut. aul. 814; cist. 170; Men. 638: eopse = eo ipso, Plaut. Curc. 538: eopte = eo ipso, Paul. ex Fest. 110, 2. Vgl. übh. Neue-Wagener Formenl.3 2, 375–389 u. Georges Lexik. d. lat. Wortf. S. 365 u. 366.
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88 müssen
müssen, bezeichnen die Lateiner in verschiedenen Beziehungen verschieden, u. zwar: I) durch das Partizip des Fut. Pass., zur Angabe derjenigen Notwendigkeit, deren Wahrnehmung sich aus den jedesmaligen Umständen von selbst ergibt, z.B. man muß sterben, moriendum est. – Die Person, von der etw. geschehen muß, wird durch den Dativ ausgedrückt, höchst selten durch ab, u. zwar immer nur da, wo ein zweiter Dativ Undeutlichkeit verursachen könnte, z.B. jeder muß sein Urteil zu Rate ziehen, suo cuique iudicio utendum est: es gilt die Güter vieler Bürger, für die ihr es euch angelegen sein lassen müßt, aguntur bona multorum civium, quibus a vobis consulendum est. – Ist das Verbum ein Transitivum, so wird das Objekt in den Nominativ verwandelt und das Parti zip in gleichem Geschlecht hinzugefügt, [1723] z.B. der Redner muß drei Punkte berücksichtigen, tria videnda sunt oratori.
II) durch oportet (unpersönl., δεῖ), zur Angabe derjenigen Notwendigkeit, die aus Gründen der Vernunft oder aus den Gesetzen des Rechts, der Billigkeit od. Klugheit hervorgeht. In bezug auf die Konstruktion ist zu bemerken, daß bald der Akk. mit Infin., bald der bloße Konjunktiv (bes. wenn Zweideutigkeit vermieden werden soll) folgt, z.B. dieser Mensch muß schlecht sein, hunc hominem oportet esse improbum: man muß (darf) im Kriege nichts verachten, nihil in bello oportet contemni: der Besitzer muß sich wohl befinden, wenn er darauf bedacht ist, das wohl Erworbene gut anzuwenden, valeat possessor oportet, si comparatis rebus cogitat uti.
III) durch debere, zur Angabe derjenigen Notwendigkeit, die eine moralische Verpflichtung, ein Schuldigsein, ein Sollen nach subjektiver Ansicht bezeichnet, z.B. du mußt ihn wie deinen Vater ehren, eum patris loco colere debes. – Da nun das debere nicht weit über das officium hinausgeht, so sagen die Lateiner auch für »jmd. muß« officium est alcis u. bl. est alcis (doch mit dem Untersch., daß alcis officium est es gehört zu jmds. Obliegenheiten, hingegen est alcis es schickt sich für jmd., bedeutet), z.B. ein Fremder muß bloß seine Angelegenheiten betreiben, peregrini officium est nihil praeter suum negotium agere: ein guter Redner muß viel gehört und viel gesehen haben, est boni oratoris multa auribus accepisse, multa vidisse. – ich, du, ihr müßt, bl. meum, tuum, vestrum est.
IV) durch putare, existimare, censere, wenn der Redner mit einer Art von Höflichkeit dem Urteile seiner Zuhörer nicht vorgreifen, sie selbst die Schlußfolge ziehen lassen will, dah. bes. in der Frage. z.B. seht, wie weit es mit der Republik kommen muß. videte, quem in locum rem publicam perventuram putetis: wie viele Inseln mußten verlassen werden? quam multas existimatis insulas esse desertas?: welcher glühende Eifer muß nicht den Archimedes beseelt haben, der etc.? quem ardorem studii censetis fuisse in Archimede, qui etc.
V) durch opus est (unpersönlich), zur Angabe eines subjektiven Bedürfnisses, von dessen Erfüllung man Nutzen erwartet. – Es folgt entweder der Akk. mit Infin. oder, wenn man die Person, die etw. muß, im Dativ hinzusetzt, ut mit Konj. oder Ablat. des Partizips des Pers. Pass. oder der Nomin. oder Abl. eines Subst., z.B. wenn etwas vorfallen sollte, was du wissen mußt, so werde ich schreiben, si quid erit, quod te scire opus sit, scribam: ich muß mich waschen, mihi opus est, ut lavem: ich mußte den Hirtius aufsuchen, opus fuit Hirtio convento. – wir müssen einen Führer und Leiter haben, dux et auctor nobis opus est: wir müssen dein Ansehen gebrauchen, auctoritate tuā nobis opus est.
VI) durch necesse est (unpers., ἀνἀγκη ἐστί), zur Angabe der strengsten Notwendigkeit, derunter keinerlei Bedingung ausgewichen werden kann, »notwendig, unvermeidlich müssen«. Es folgt ebenfalls entweder der Akk. mit [1724] Infin. oder (gew. mit Dativ der Person) der bloße Infin. od. der bloße Konjunktiv, z.B. die sterbliche Hülle muß notwendig zu einer gewissen Zeit untergehen, corpus mortale aliquo tempore perire necesse est: der Mensch muß unvermeidlich sterben, homini necesse est mori: die Tugend muß (notwendig) das Laster verabscheuen und hassen, virtus necesse est vitium aspernetur et oderit.
VII) durch cogi m. ut u. Konj. od. m. Infin., zur Angabe der Nötigung durch beseelte Wesen od. durch deren Willensäußerung, z.B. er mußte sich selbst das Leben nehmen, coactus est, ut vitā ipse se privaret: die Kampaner mußten aus den Toren rücken, coacti sunt Campani portis egredi. – Auch durch das Aktivum cogere, z.B. nicht wie er wollte, sondern wie er nach dem Willen der Soldaten mußte, non ut voluit, sed ut militum cogebat voluntas.
VIII) durch facere non possum od. bl. non possum mit folg. quin u. Konj.; od. fieri non potest m. folg. ut non u. Konj.; od. non possum non m. folg. Infin., zur Angabe des nicht Umhinkönnens, der innern Nötigung, z.B. ich muß ausrufen, non possum, quin exclamem: du mußt ibn gekannt haben, fieri non potest, ut eum non cognoris: ich muß gestehen, daß meiner Freude die Krone aufgesetzt wird etc., non possum non confiteri, cumulari me maximo gaudio, quod etc. – so auch »ein jeder muß«, nemo potest non mit folg. Infin., z.B. ein jeder muß höchst glücklich sein, der etc., nemo potest non beatissimus esse, qui etc.
IX) durch das Verbum schlechthin, u. zwar: a) im Indikativ, indem die Lateiner im erzählenden Ton oft die Umstände, unter denen das im Verbum enthaltene Prädikat gedacht werden soll, dem Nachdenken des Lesers überlassen, z.B. er mußte die gesetzliche Strafe nicht ganz aushalten, hic legitimam poenam non pertulit. – ich muß gestehen, eingestehen, fateor, confiteor: ich muß bedauern, doleo: ich muß mich wundern, miror: ich muß mich höchlich verwundern, vehementer admiror: ich muß sehen, video: ich habe etw. durchmachen, über mich ergehen lassen müssen, perfunctus sum alqā re: ich muß befürchten, daß nicht etc., vereor, ut non: ich muß mein Vaterland mei den, careo patriā: nur das eine muß ich bemerken, unum illud dico. – b) im Konjunktiv, wenn die nur gedachte Notwendigkeit ausgedrückt werden soll, z.B. ein Umstand, bei dem nicht allein Gebildete, sondern auch rohe Menschen erröten müssen, o rem dignam, in qua non modo docti, verum etiam agrestes erubescant. – c) bald im Indikativ, bald im Konjunktiv in der Verbindung, welcher (welche, welches) muß... wenn oder widrigenfalls nicht etc., qui nisi od. qui... nisi, s. Vic. Verr. 4, 25; ad Att. 7, 17, 2.
Außerdem bemerke man noch folgende Wendungen, bei deren Übersetzung der lateinische Sprachgebrauch vom Deutschen abweicht, und zwar: a) er, sie, es mußte, wenn es = »hätte müssen«, d. i. wenn ausgedrückt werden soll, daß etwas in der Vergangenheit hätte geschehen sollen, was nicht geschehen ist, bezeichnen die Lateiner durch den Indikativ der oben angegebenen Wendungen, z.B. entweder mußte [1725] man den Krieg nicht anfangen (hätte man den Krieg nicht anfangen müssen) od. man mußte (hätte müssen) ihn nach der Würde des röm. Volks führen, aut non suscipi bellum oportuit aut geri pro dignitate populi Romani: du hättest diesen Weg einschlagen müssen, haec via tibi erat ingredienda: du hast den mit Schmähungen aller Art überhäuft, den du als Vater hättest ehren müssen, omnibus eum contumeliis onerasti, quem patris loco colere debebas. – In dieser Beziehung folgt nach oportet häufig das Partizip des Pers. Pass., um auszudrücken, daß etwas in seinen Folgen noch fortdauert, z.B. man hätte dem Jüngling willfahren müssen, adulescenti morem gestum oportuit. – b) es mußte sich treffen od. zutragen, daß etc., od. es mußte gerade, casu accĭdit oder forte evenit, ut etc. – c) du mußt (als ausdrückliche Aufforderung), durch den Imperativ od. durch fac mit folg. Konjunktiv, z.B. wenn ihr hiermit nicht zufrieden seid, so müßt ihr eure Ungerechtigkeit anklagen, haec si vobis non probabuntur, vestram iniquitatem accusatote: du mußt guten Mut und gute Hoffnung hegen, magnum fac animum habeas et bonam spem. – du mußt nicht (als nachdrückliche Abmahnung), fac, ne etc. (mache, daß nicht etc.); cave, ne mit folg. Konj. (hüte dich, daß od. zu etc.); noli mit folg. Infin. (wolle nicht), z.B. du mußt nicht wünschen, cave ne cupias: du mußt nicht vergessen, daß du Cicero bist, noli te oblivisci Ciceronem esse. – d) es müsse (zur Angabe eines dringenden Wunsches), durch den Konjunktiv, z.B. es müsse dir zu deinem Wohl gereichen, sit tibi hoc saluti. – e) es müßte dennsein, daß etc., od. ich (du, er, es) müßte denn etc. (zur Angabe einer Voraussetzung), nisi (wenn nicht); nisi forte (wenn nicht etwa), z.B. du müßtest denn etwas dagegen haben, nisi quid habes ad haec: ihr müßtet denn glauben etc., nisi vero existimetis etc.: es müßten mich denn etwa die Winde aufhalten, nisi forte venti me morabuntur. – f) daß doch... mußte (beim Unwillen), durch den bloßen Akk. u. Infin., z.B. daß sich das gerade jetzt ereignen mußte! hoc nunc maxime accĭdere!: daß der Mann doch jetzt gerade kommen mußte! istumvirum nunc quidem venire! – g) wenn es sein muß (in der Zukunft), si res ita feret.
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89 πολύς
πολύς, πολλή, πολύ, gen. πολλοῦ, πολλῆς, πολλοῦ u. s. w.; attisch sind von der Form πολύς nur nom. u. acc. sing. masc. u. neutr., πολύς, πολύν, πολύ; in der epischen Sprache hat sich aber daneben noch erhalten: gen. πολέος, Il. 4, 244 u. öfter; plur. πολέες, 2, 417 u. oft, auch zsgz. πολεῖς, 11, 708; πολέων, 15, 680 u. sonst; dat. πολέσι, 4, 388, wie Pind. Ol. 13, 44, u. öfter, auch πολέσσι, Il. 13, 452. 17, 236. 308, u. πολέεσσι, 12, 399 u. öfter, wie Hes. O. 1191 acc. πολέας, Il. 4, 230 u. öfter, 1, 559 zweisylbig zu lesen, wo Einige πολεῖς schreiben, wie Pind. P. 4, 56; πολέα, Aesch. Ag. 705, der auch πολεῖ als dat. sing. hat, Spt. 726; u. so πολέων, πολέσι, im Chor, Eur. Hel. 1332 I. T. 1263; Hom. hat auch die poetische Form πουλύς, πουλύν, selbst als fem. πουλὺν ἐφ' ὑγρήν, Il. 10, 27 Od. 4, 709; u. wie die Ionier, Pind. u. a. D., πολλός, πολλόν, nom. u. acc. (s. Beispiele unten); πολύς selten bei Her., wie πολύν, 3, 57. 6, 125, πολύ, 2, 106. 3, 38, πολέας, 2, 107; – 1) viel; zunächst – a) von der Menge, za h treich, häufig, im Ggstz von ὀλίγος, wie ἐξ ὀλίγων u. ἐκ πολλῶν einander entgegstzt sind Hes. Th. 447; λαός, Il. 9, 22 u. oft; ῥεῖ πολὺς ὅδε λεώς, Aesch. Spt. 80; στρατιά, Pers. 25; ὄχλος, Soph. Trach. 424; ὃμιλος, Od. 8, 109; πολλοὶ ἑταῖροι, ἱππῆες, λαοί, ἄνδρες, Il. 2, 417. 4, 143 u. sonst; μῠϑοι, Od. 11, 379; μοῦνος ἐὼν πο λέσι, 20, 30; πολέεσσιν ὀχήσατο κύμασιν, 5, 54; πολλὸν πλῆϑος, Her. 1, 141; ἔϑνος, 4, 22; auch πολλὸς ὑπὸ παντὸς ἀνδρὸς αἰνεόμενος, ein oft gelobter, 1, 98; πολλὸς λέγων, λισσόμενος, der oft spricht, fleht, 7, 158. 9, 91; πολλὸν ἦν τοῠτο τὸ ἔπος, 2, 2. Es wird so auch mit dem gen. partit. vrbdn, πολλοὶ Τρώων, ein großer Theil der Troer, = πολλοὶ Τρῶες, Il. 18, 271 u. sonst; auch im sing., πολλὸν σαρκός, πολλὸν βίης, = πολλὴ σάρξ, βία, Od. 19, 450. 21, 185; πολὺ γάρ τι κακῶν ὑπερεκτήσω, Soph. El. 210; eben so häufig bei den Attikern richtet sich πολύς in dieser Vrbdg nach dem Genus des folgenden subst., ὁ πολὺς τοῠ χρόνου, πολλὴ τῆς γῆς, πολλὴ τῆς στρατιᾶς, vgl. Brunck Ar. Ach. 350 Hemsterh. zu Luc. Tim. 9; auch bei Her. 1, 24 u. sonst (vgl. auch unter 3). – b) von räumlicher Ausdehnung, gr oß; ὀστεόφιν ϑίς, Od. 12, 45; πεδίον, Il. 4, 244 u. öfter; ἄγχι μάλα, οὐδέ τι πολλὴ χώρη μεσσηγύς, 23, 520; πολλὸς γάρ τις ἔκειτο, lang hingestreckt, 7, 156, vgl. 11, 307 Od. 22, 384; πολλὴ ὁδός, ein langer Weg; πολὺν διὰ πόντον, Hes. O. 637; wenn aber Her. 4, 109 vrbdt λίμνη μεγάλη τε καὶ πολλή, so bezeichnet er damit die reiche Wasserfülle; πολὺ πέλαγος, Soph. Phil. 631; Ar. u. Folgde; χῶρος πολλός, Her. 4, 39; χώρα, Xen. An. 2, 4, 21; ὁδός, 6, 1, 16 u. öfter; πορεία, Plat. Rep. X, 614 e. – c) von der Zeit, lang; χρόνος, Il. 2, 243 u. oft, Aesch. Ag. 607 u. sonst, eine der geläufigsten Verbindungen, οὐ πολὺν χρόνον, nicht lange, Soph. Phil. 348 u. sonst; u. sehr gewöhnlich in Prosa, z. B. Plat. Rep. II, 376 e; Xen. An. 1, 9, 25. 5, 2, 17 u. Folgende; dah. ἐκ πολλοῠ, seit langer Zeit, Pol. 10, 4, 2 u. A.; u. eben so πολλοῠ γὰρ αὐτοὺς οὐχ ἑώρακα χρόνου, Ar. Plut. 98; – διὰ πολλοῦ, in, nach langer Zeit, Luc. Necyom. 15. – d) allgemeiner, von intensiver Fülle, Kraft u. Nachdruck, groß, gewaltig, mächtig; ὀρυμαγδός, Il. 2, 810 u. oft; κέλαδος, 18, 530; ὑμέναιος, lauttönender Hochzeitsreigen, 493, wie ὕμνος Pind. N. 6, 34; βοή, Soph. Ant. 1237; πόνος, Il. 6, 525; νιφετός, ὑετός, starkes Schneegestöber, heftiger Regen, ὄμβρος, Hes. O. 679; ὕπνος, tiefer, fester Schlaf, Od. 15, 394; ἱδρώς, Il. 16, 110 u. oft; χειμών, Od. 4, 566; πῠρ, 20, 25; ὄλβος, Pind. P. 5, 13; Aesch. Pers. 247 (χρυσός, Eur. Hec. 10), wie πλοῦτος, Pind. N. 1, 31; εἰράνα, P. 9, 22; αἰδώς, Aesch. Ag. 922; πολλὴ ἀνάγκη, Soph. El. 301 u. oft; ungewöhnlich von einzelnen Personen, μέγας καὶ πολλός groß u. gewaltig, mächtig, Her. 7, 14; πολλὴ ἐλπίς, viele, starke Hoffnung, πολλὴ σιγή, tiefes Schweigen, πολλὴ ἀμέλεια, große Nachlässigkeit, Her. 1, 30. 75; πολλὸς λόγος, ein weit verbreitetes Gerede; auch οὔνομα πολλόν, 3, 137; οὐκ ἂν πολὺς ἐπιδείξειε μῠϑος, Plat. Legg. VI, 761 c; πολὺν λόγον ποιεῖσϑαι περί τινος, viel über Etwas sprechen, Phaedr. 270 a u. oft; aber ib. 253 e steht πολύς, εἰκῆ συμπεφορημένος dem ὀρϑὸς καὶ διηρϑρωμένος entgegen; πολλὴ σπουδή, großer Eifer, ib. 248 e; ἀλογία, Phaed. 67 e; πτόησις, Conv. 206 d; πολλῆς ἂν εὐηϑείας γέμοι, Phaedr. 275 c; τὸ τῆς πολλῆς καὶ παντοδαπῆς ἀγνοίας πάϑος, Soph. 228 e, vgl. ταύτης πολλῆς οὔσης καὶ παντοίας μάχης Phil. 15 d; πολλὴν καὶ τὴν μεγίστην ἴσχειν ἔχϑραν καὶ στάσιν, Polit. 308 b; πολὺ ἔργον προςτάττεις, eine große Arbeit, Parm. 136 d; σπάνις, Xen. An. 7, 2, 15; φόβος, 1, 2, 18; πολλὴν ποιησάμενος τὴν ἐπιμέλειαν, Pol. 5, 48, 16; ὀδυρμός, Matth. 2, 18. – Bes. ist hier noch der Gebrauch, der sich an den unter a) erwähnten des Her. anreiht, zu merken, πολὺς ἦν ἐν τῇ φιλοσοφίᾳ, er lebte ganz in der Philosophie, vergleiche πλείων und πλεῖστος. So besonders bei Sp., πολὺς ἦν πρὸς ταῖς παρασκευαῖς, Pol. 5, 49, 7, πολὺς ἦν συναϑροίζων τὰς ναῠς, 16, 6, 4; Plut. – Aber πολὺς ὁ Φίλιππος ἔσται ist = er wird mächtig sein, Aesch. 1, 166; πολὺς γάρ, πολὺς καὶ τολμηρός ἐστιν ἄνϑρωπος, Dem. 40, 53, er ist ein gewaltiger, gefährlicher Mensch; vgl. πολὺς ἦν ἐν τῇ Ἑλλάδι, πολὺς δὲ καὶ τοῖς παρὰ τῆς Κρήτης ἰοῠσιν, Strab. 10, 4, 10. – Πολύς τις, manch einer, πολύ τι, mancherlei, besonders Attiker. – e) auch vom Werthe od. von der Schätzung einer Sache, vielwerth, vollständig πολέος ἄξιος, Od. 8, 405 Il. 23, 562, wie bei den Attikern πολλοῠ ἄξιος, aber oft auch ohne ἄξιος, πολλοῠ ἐστιν, es ist viel werth, theuer, wobei man τιμήματος zu ergänzen pflegt; u. so in der bekannten Vrbdg περὶ πολλοῠ ποιεῖσϑαι, hochschätzen, hohen Werth darauf legen; auch πολύ ἐστί τι, es hat viel Werth, kommt viel darauf an, es gehört Viel dazu. – 2) Sehr gewöhnlich tritt πολύς anders als bei uns im Griechischen als vollständiges Prädikat für sich auf und wird daher, wenn noch ein anderes adj. dazutritt, durch καί mit diesem verbunden, πολέες τε καὶ ἐσϑλοί, Il. 6, 452 Od. 6, 284 u. sonst, wo wir einfacher sagen »viele Wackere«, die Griechen aber »Viele und auch Wackere«; so πολλὰ καὶ ἐσϑλά, 2, 312; πολέες τε καὶ ἄλκιμοι, Il. 21, 586; παλαιά τε πολλά τε, Od. 2, 188 u. sonst; πολλαὶ καὶ ἄλλαι, Hes. Th. 363; πολύν γε καὶ καλὸν φϑεῖραι στρατόν, Aesch. Pers. 420; πολλὰ παλαίσματα καὶ γυιοβαρῆ, Ag. 63; u. die andern Tragg., Ar. u. in Prosa überall; auch bei subst., πολλοὶ καὶ καλοὶ χιτῶνες, viel schöne Kleider; πολλὴ καὶ ἄφϑονος, Xen. An. 5, 6, 25; πολλά τε καὶ δεινά, 5, 5, 8; πολλὰ καὶ ἀνόσια γέγονε, Plat. Rep. III, 416 e; πολλῶν καὶ μακαρίων μετείληφε, Polit. 269 e; πολλὰ καὶ ἀγαϑά, Xen. An. 4, 6, 27. 6, 2, 8; doch wird auch in dieser Vrbdg ἀγαϑά als Substantivum behandelt und πολλά μοι ἀγαϑὰ γένοιτο gesagt, 5, 6, 4, wie πολλὰ ὁρῶντες ἀγαϑά, 3, 1, 22, und τὰς μὲν γυναῖκας πόλλ' ἀγαϑὰ λέγων, σὲ δὲ πολλὰ κακά, Ar. Eccl. 435. – Auch in umgekehrter Stellung, πονηροὶ καὶ πολλοί, Ar. Lys. 253; vgl. Lob. peralipp. p. 60. – 3) Mit dem Artikel, οἱ πολλοί, die Vielen, die Menge, der große Hause, die Mehrzahl, auch als Substantiv, die Meisten, weil darin der Begriff der absoluten Vielheit liegt, vgl. Valck. diatr. 217 b u. Schäfer melet. p. 3, 65. Bei Hom. so auch ohne Artikel, Il. 2, 483. 21, 524. 22, 28; ὡς οἱ πολλοὶ λέγουσιν, Plat. Rep. II, 379 c; πρὸς τὰς τῶν πολλῶν δόξας, Polit. 306 a, u. oft; Xen. An. 3, 1, 10 u. sonst; τοῖς μὲν πολλοῖς τῶν Ἑλλήνων οὐκ ἤρεσκεν, 2, 4, 2; daher οἱ πολλοί die gemeinen Soldaten im Ggstz des Heerführers, Pol. 1, 33, 4, das Volk im Ggstz des Senats, 1, 11, 1 u. oft; – auch τὸ πολύ, der größere Theil, die Mehrzahl, Xen. An. 1, 7, 20; u. c. gen., τὸ πολὺ τοῠ Ἑλληνικοῠ οὕτω ἐπείσϑη, 1, 4, 13, wie Her. τῆς στρατιῆς ἀπάγων τὸ πολλόν, 8, 100; τῶν Ἀργείων τὸ πολὺ ἐσώϑη, Thuc. 5, 73; τῆς δυνάμεως τῆς πολλῆς ἐστερήϑησαν, des größten Theils, 1, 24; ἐς τὴν βασιλέως γῆν τὴν πολλήν, 2, 48, wie περιπλεῦσαι Ἀραβίαν τὴν πολλήν, Arr. An. 7, 1, 1; vgl. noch τῶν ὅπλων τὸ πολύ, Plat. Polit. 288 b; τὸ πολὺ μέρος, der größere Theil, Pol. 3, 92, 11; τὸ πολὺ τῆς ἀποσκευῆς, 5, 5, 14; τὸ πολὺ τῆς βίας, 3, 43, 3; aber ohne Artikel ist πολὺ τοῦ στρατεύματος nur ein großer Theil, Xen. An. 4, 1, 11; – τὸ πολλόν, die große Menge, das Volk, Her. 1, 136; τὰ πολλά, das Meiste, Od. 2, 58. 17, 537; Hes. O. 37, u. oft im Att., nicht selten an die Bdtg πάντα hinanstreifend. – 4) Das neutr. πολύ, ion. πολλόν, auch der plur. πολλά werden häufig adverbial gebraucht; viel, sehr, Hom. u. Folgde überall; verstärkt μάλα πολλά, Hom., sowohl von der Menge, Anzahl, als der Größe u. innern Kraft, auch die mehrmalige Wiederholung derselben Handlung ausdrückend, vielmals, oft, häufig, Il. 2, 798. 6, 2. 17, 430. 23, 116 Cd. 1, 1. 13, 29. 20, 218; Hes. O. 324; u. so kann man auch die Vrbdgn μάλα πολλὰ κελεύων, μάλα πόλλ' ἐπέτελλε, λισσομένη μάλα πολλά, εὐχόμενος μάλα πολλά u. dgl. eben so gut von oft wiederholtem, als von dringendem, heftigem Befehlen und Bitten verstehen; übrigens ist in den meisten hom. Stellen πολλά noch sehr leicht als wirklicher Objectsaccusativ zu dem dabeistehenden Verbum zu ziehen, ὃς μάλα πολλὰ πλάγχϑη ist etwa = πολλὰ πλανήματα ἐπλάγχϑη, u. diese Erklärung ist auch bei den folgenden Schriftstellern überall als die ursprüngliche Auffassungsweise festzuhalten, wenngleich die Uebersetzung sich oft mit dem einfachen Adverbium sehr begnügen muß, wie πολλὰ κάμπτονται, πολλὰ ζημιοῠνται, Plat. Theaet. 173 a Legg. XI, 916 d, mit vielfachen Krümmungen, mit vielen Strafen; vgl. noch πόλλ' ἀεκαζομένη, Il. 6, 458, ὅς τοι πόλλ' ὄφελος ἐγένετο, in vielen Fällen, 17, 152, πολλὸν ἀάσϑη, 10, 113; vom Raume, groß, weit, Her. 1, 104. 6, 82; ὄπιϑεν οὐ πολλόν, Pind. Ol. 11, 37; von der Zeit, la nge, Her. 4, 126. 6, 129; καταδαρϑεῖν πάνυ πολύ, Plat. Conv. 223 b; bei weitem, um Vieles, gar sehr, Her. 1, 126. 140. 6, 158; so auch πολλοῠ, gar sehr, Ar. Nubb. 912; πολλοῠ πολύς, πολλή, viel zu viel, Equ. 829 Nubb. 1057. – Bes. häufig steht πολύ beim compar. u. superl., viel, sehr, πολὺ κέρδιον, γλύκιον, Il. 17, 414. 18, 109, u. oft πολὺ μᾶλλον, viel mehr, πολλὸν ἀμείνων, weit, viel besser, 6, 479 u. oft; πολὺ μείζων, Aesch, Ag. 1155; πολὺ δεύτερος, Soph. O. C. 1230; πολλὸν ἐχϑίων ἔσει, Ant. 86; u. in Prosa: πολὺ μείζων κίνδυνος, Plat. Prot. 314 a; πολὺ ἐν πλείονι ἀπορίᾳ εἰμί, Crat. 413 c, u. oft, wie Xen. An. 1, 5, 2 u. oft; er setzt gern zwischen πολύ u. den compar. ein od. mehrere Wörter, Bornem. Conv. 1, 4, vgl. πολὺ σὺν φρονήματι μείζονι, An. 3, 1, 22. 3, 2, 30; u. ähnl. Thuc. 6, 86, πολὺ δὲ ἐπὶ ἀληϑεστέραν γε σωτηρίαν; doch wird auch eben so πολλῷ μᾶλλον ὧδε ἔχει verbunden, Plat. Phaed. 80 e; πολλῷ μεῖζον, Polit. 274 e; Soph. O. R. 1159; Her. 1, 134; Xen. An. 2, 5, 32. 4, 5, 36; – πολλὸν ἄριστος Ἀχαιῶν, bei weitem der Beste, Il. 1, 91; πολὺ φίλτατος, 4, 51; πολὺ πλεῖσται φάλαγγες, 15, 448; u. oft πολὺ πρῶτος; u. eben so in Prosa: Her. 5, 92, 3. 8, 42; πολὺ μεγίστη, Plat. Conv. 209 c; πολὺ κράτιστόν ἐστι, Phaedr. 228 c; Xen. An. 4, 2, 14 u. sonst; auch πολλῷ πρῶτος, Soph. Ant. 1327. – Aehnlich bei vergleichenden adv. u. solchen Verbis, die eine Vergleichung ausdrücken, πολὺ πρίν, Hom. oft, πολὺ πρό, Il. 4, 373, πολύ κε φϑαίη, 13, 815; u. so bei προβαίνω, προτρέχω, προμάχομαι, 6, 125. 11, 217; u. ähnlich auch ἡμῖν πολὺ βούλεται ἢ Δαναοῖσιν νίκην, 17, 331, vgl. Od. 17, 404, wo in βούλομαι der Begriff des Lieberwollens liegt. – Eben so bei διαφέρειν, ἀποστατεῖν u. ä. – Seltener tritt es bei den Attikern auch zum Positiv, um die Bdtg des Adjectivs zu verstärken, οἱ πολύ oder πολλὰ δυςτυχεῖς, die in Vielem, die sehr Unglücklichen, Valck. Phoen. 624. – Ἐπὶπολύ, weit, z. B. ἄνειν, Plat. Crat. 415 a; ἐπὶ πολλόν, weit entfernt, Her. 2, 32; gew. ὡς ἐπὶ τὸ πολύ, meistentheils, gewöhnlich, in den allermeisten Dingen, zumeist, 1, 203. 2, 35. 5, 67, auch in einem Worte geschrieben; Plat. Polit. 294 e Rep. II, 377 b; Ggstz von καϑ' ἓν ἕκαστον, Isocr. 4, 154; vgl. noch τὰ μὲν ἐπ' ὀλίγον, τὰ δ' ἐπὶ πολλά, Plat. Soph. 254 b; ὡς τὰ πολλά, meistentheils, Dem. 1, 11, wie ὡς τὸ πολύ, Luc. Hermot. 28; so auch das einfache τὰ πολλά, z. B. Plat. καὶ γὰρ τὰ πολλὰ Πρωταγόρας ἔνδον διατρίβει, Prot. 311 a; Phaed. 59 d; οἷα δὴ τὰ πολλὰ ἀεὶ μετ' ἐμοῠ ξένοι τινὲς ἕπονται, wie gewöhnlich folgen mir immer, Menex. 235 b; – παρὰ πολύ, um vieles, beim compar. od. superl., Pol. 4, 21, 5; – ἐπὶ πολλῷ, z. B. ῥᾳϑυμεῖν, um einen theuern Preis, seine Trägheit theuer büßen müssen, Dem. 1, 15, wo man aus dem Zusammenhange leicht τόκῳ ergänzen kann; vgl. ἐπὶ πολλῷ γεγενῆσϑαι, ib. 8, 53, u. δέδοικα, μὴ λελήϑαμεν ὥςπερ οἱ δανειζόμενοι ἐπὶ πολλῷ ἄγοτες, 19, 96. – Ueber die häufigen Zusammenstellungen wie πολλοὶ πολλάκις, πολλοὶ πολλαχῆ, f. Lob. paralipp. p. 56. – Den compar. u. superl. πλέων, πλείων u. πλεῖστος s. oben bes. angeführt. – [Υ ist überall kurz, die epischen Formen πολέων, πολέας sind Il. 16, 635. 1, 559. 2, 4 Od. 3, 262 u. πολλέων immer zweisylbig zu lesen.]
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90 σοφιστής
σοφιστής, ὁ, ursprünglich wie σοφός, ein Jeder, der im Besitz einer besondern Geschicklichkeit od. Kunst ist; bes. der Ton- oder Gesangkundige, Hesych. σοφιστὰς ἔλεγον τοὺς περὶ μουσικὴν διατρίβοντας καὶ τοὺς μετὰ κιϑάρας ᾄδοντας, Ath. XIV, 632 c πάντας τοὺς χρωμένους τῇ τέχνῃ ταύτῃ (μουσικῇ) σοφιστὰς ἀπεκάλουν, aus Aesch. anführend εἴτ' οὖν σοφιστὴς καλὰ παραπαίων χέλυν; auch Eur. nennt den Orpheus σοφιστὴς Θρ ῄξ, Rhes. 924, wie es auch Pind. I. 4, 28 zu nehmen ist; der Etwas geschickt erfindet (vgl. σόφισμα), ἵνα μάϑῃ σοφιστὴς ὢν Διὸς νωϑέστερος, Aesch. Prom. 62, vgl. 946; πολλῶν σοφιστὴς πημάτων ἐγιγνόμην, Eur. Heracl. 993; τῶν ἱερῶν μελῶν σοφισταί, Ael. H. A. 11, 1; οἱ τὴν ἱππείαν σοφισταί, 13, 9; ὀψοποιητικῆς πραγματείας σοφισταί, Poll. 6, 71; vgl. Ath. IX, 377 f. – Ueb. der in Angelegenheiten des öffentlichen und häuslichen Lebens gewandte und erfahrene Mann, von praktischer Lebensklugheit; so heißen bei Her. die sogenannten sieben Weisen immer σοφισταί, z. B. 1, 29 (vgl. Euphro bei Ath. IX, 379 v. 10); eben so Pythagoras, 4, 95; daher es zuweilen auch den Weisen im höheren Sinne des Wortes bezeichnet, den Gelehrten, der sich durch Kenntnisse und Nachdenken vor der großen Menge auszeichnet, vgl. D. L. prooem. 12. – Bei den Athenern bes. der für Geld die Kunst zu denken und zu sprechen, Philosophie u. Beredrsamkeit lehrt, der Redekünstler, σοφιστῶν ἀκροαταί, Thuc. 3, 38; in diesem Sinne hießen Protagoras, Gorgias, Hippias, Prodikus und Thrasvmachus Sophisten; und weil diese sich hauptsächlich mit der Beredtsamkeit beschäftigten, hießen auch Redner, bes. diejenigen, welche wie Isokrates Reden schrieben, σοφισταί, Isocr. 4, 3, im Ggstz der Dichter, 4, 82. – Die Erklärung des Arist. elench. Soph. 1, 2, ἔστι γὰρ ὁ σοφιστὴς χρηματιστὴς ἀπὸ φαινομένης σοφίας, ἀλλ' οὐκ οὐσης, wird von Sokrates Zeit an geltend, der durch seine scharfsinnigen Unterhaltungen mit ihnen ihr lediglich auf den äußern Schein gerichtetes Streben bloßstellte, wie sie durch Trugschlüsse und Redekunststücke die Zuhörer zu überreden suchten, ihnen aber keine wahre Weisheit mittheilten, nur auf eignen Ruhm u. Gewinn bedacht waren. Dah. von Aristophanes u. Platon an das Wort auch den Nebenbegriff des Großprahlers, Aufschneiders, ja des gauklerischen Betrügers erhält, Dem. 18, 276 δεινὸν καὶ γόητα καὶ σοφιστὴν καὶ τὰ. τοιαῠτ' ὀνομάζων. – Später, als die alte, ächte Beredtsamkeit verschwunden war, kam der Sophist wieder zu Ehren und bezeichnete, ungefähr gleichbedeutend mit ῥήτωρ, den Lehrer u. Meister im prosaischen Ausdruck, der nicht sowohl des Inhalts, als der schönen Form wegen schreibt, gleichviel ob Reden, Briefe, Geschichtswerke oder Anderes, vgl. Villois. praef. ad Long.
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91 τίθημι
τίθημι (ΘΕ), 2. Pers. praes. bei Hom. immer τίϑησϑα, auch impf., Od. 9, 404, inf. τιϑήμεναι für τιϑέναι, Il. 23, 83. 247, τιϑέμεν Hes. O. 746; imperf. ἐτίϑην, τίϑεσαν, Od. 22, 456, in der Iterativform τίϑεσκον, und (von τιϑέω) ἐτίϑουν, ἐτίϑει u. τίϑει, Hom. u. Folgde im gew. Gebrauch, Pind. hat auch praes. τιϑεῖς, P. 8, 11, wie τιϑεῖ Minnerm. 1, 6. 3, 7; fut. ϑήσω, aor. ἔϑηκα u. ἔϑην, conj. ϑῶ, ϑέωμεν, Od. 24, 285, zweisylbig auszusprechen, auch ϑείω, Il. 16, 83. 437 Od. 1, 89, ϑείομεν für ϑείωμεν = ϑῶμεν, Il. 23, 244. 486 Od. 13, 364, sing. ϑήῃς, Il. 16, 96, in der Od. aber schreibt Wolf ϑείῃς, ϑείῃ, int. ϑέμεναι, selten ϑέμεν, wie Hes. O. 61. 67 u. öfter bei Pind.; perf. τέϑεικα; – med. τίϑεμαι, part. auch τιϑήμενος, Il. 10, 34, impf. ἐτιϑέμην, Hom. Il. u. Folgde; fut. ϑήσομαι, aor. I. ·ἐϑηκάμην, ϑήκατο, Il. 10, 31, Hes. Sc. 128, ϑηκάμενος Pind. P. 4, 29. 113; att. nur aor. II. ἐϑέμην, opt. ϑεῖτο, Od. 17, 225, imper. ϑέο, 10, 333, – pass. aor. ἐτέϑην, fut. τεϑήσομαι, perf τέϑειμαι, kommen bei Hom. noch nicht vor, – setzen, stellen, legen, zunächst – 1) im örtlichen Sinne, an einen bestimmten Ort hinsetzen, hinlegen, hinbringen, φύσας μέν ῥ' ἀπάνευϑε τίϑειπυρός, Il. 18, 412; πυρὸς ἐγγὺς εὐνήν, Od. 14, 518; ἅρματα δ' ἂμ βωμοῖσι τίϑει, Il. 8, 441, wie κλάδους βωμοὺς ἐπ' ἄλλους ϑές Aesch. Suppl. 478; u. so zu erklären οὐχ ἱκετηρίαν οὐδεὶς τριήραρχος ἔϑηκε, sc. ἐπὶ τῷ βωμῷ, eigtl. den Zweig, das Zeichen der Hülfeflehenden auf den Altar legen, Dem. 18, 107; κλῶνας ἐξ ἀμφοῖν χεροῖν τιϑεὶς ἐλάας, Soph. O. C. 485. – Von den Präpositionen, die damit verbunden werden, ist zu merken, daß sehr gewöhnlich ἐν dabeisteht, so daß ähnlich, wie beim lat. ponere, collocare in aliquo loco, mit dem Stellen u. Legen zugleich das darauf folgende Sein od. sich Befinden am Orte ausgedrückt wird, ἐν κίστῃ ἐτίϑει ἐδωδήν, Od. 6, 76; ἱστία ϑέσαν ἐν νηΐ, Il. 1, 433; πρώτας ἐν γαίῃ ϑέσαν, 12, 260; ἐν πυρῇ νεκρόν, 23, 165; ἐν τείχει ϑέσαν, Pind. P. 3, 38; ταῠτ' ἐν μέσῳ τίϑημι, Aesch. Ch. 143; πόδα ἐν χέρσῳ, Suppl. 32; ἐν μέσῳ σκάφει ϑέντες σφε, Soph. Trach. 801; ἐν τάφῳ τιϑεῖσα, Ant. 500; auch εἰς ταφὰς ἐγὼ ϑήσω, Ai. 1089; bes. ἐν χερσὶ τίϑει, Il. 1, 585; ἐν χείρεσσ' Οδυσῆϊ τίϑει, 10, 529, u. öfter, was so geläufig war, daß es den allgemeinen Begriff des Einhändigens, Darreichens, Gebens erhielt, u. auch ἵππον ἐν χείρεσσι τίϑει Μενελάου gesagt wurde, Il. 23, 597; vgl. noch σπείσας δ' αἴϑ οπα οἶνον Ὀδυσσῆϊ ἐν χείρεσσιν ἔϑηκεν, Od. 14, 448. – Daran reihen sich ursprünglich auch örtlich zu nehmende, auf das Geistige gehende Vrbdgn: ἄλλῳ δ' ἐν στήϑεσσι τιϑεῖ νόον εὐρύοπα Ζεύς, Il. 13, 732; νόον, ὅν τινά οἱ νῠν ἐν στήϑεσσι τιϑεῖσι ϑεοί, Od. 2, 124; ϑυμὸν ἐνὶ στήϑεσσι ϑεοὶ ϑέσαν, Il. 9, 637, u. ä., Einem einen Gedanken, einen Rath. Muth in die Seele legen, eingeben. Auch med., ἐν, στήϑεσσι ϑέτο ϑυμόν, Il. 9. 629, αἰδῶ καὶ νέμεσιν, ἔν φρεσὶ ϑέσϑαι, 13, 121, vgl. 15, 561. 660; ähnlich κότον ϑέσϑαι τινί, gegen Einen Groll bei sich festsetzen, ihm fortwährend grollen, 8, 449; ϑέσϑαι ϑυμὸν ἄγριον ἐν στήϑεσσιν, Zorn in der Brust festsetzen, ἐν ϑυμῷ τίϑεν, Pind. P. 3, 65; u. ohne acc., ἐν φρεσὶ ϑέσϑαι, bei sich festsetzen, im Herzen beschließen, worauf bedacht sein, c. int., Od. 4, 729. – Selten εἰς, Il. 23, 704. 24, 795. 297; τίϑεμαι εἰς καρδίην, M. Arg. 2 (V, 32); Soph. vrbdt ὡς ἐς πυράν με ϑῇς, Trach. 1254; εἰς χεῖρα Τεύκρου δεξιὰν φιλοφρόνως ϑείς, Ai. 739; εἴ τις ϑεῶν ἄνδρα ἕνα ϑείη εἰς ἐρημίαν, Plat. Rep. IX, 578 e; ψυχἡν είς τὸ μέσον α ύτοῠ ϑείς, Tim. 34 b, vgl. Legg. IV, 719 a; auch λόγους ψιλοὺς εἰς μέτρα τι ϑέν τες, II, 669, d, Prosa in Verse bringen. – Ἐπί τινος, Od. 6, 202; Aesch. Pers. 188; Plat. Conv. 222 c; auch ἐπί τινα und ἐπί τινι; übertr., ἐπὶ φρένα ϑῆχ' ἱεροῖσιν, er richtete seinen Geist, seine Aufmerksamkeit auf die Opfer, Il. 10, 46; σίδαρον ἔπὶ κάρα τιϑεῖσα κούριμον, Eur. Or. 964; τὰ ἱμάτια ϑήσει ἐπὶ τὸν ϑρόνον, Her. 1, 9; u. med., κρέα ϑέμενος ἐπὶ τὰ γόνατα, er legte sich das Fleisch auf die Kniee, Xen. An. 7, 3, 23. – Ἀνά τινι, Il. 8, 441. – Ὑπό τινι, Il. 24, 644; δέμνι' ὑπ' αἰϑούσῃ ϑέμεναι, Od. 4, 297, auch ὑπό c. accus., Od. 4, 445. – Ἀμφ' ὤμοισι τιϑήμενον ἔντεα, Il. 10. 34, wie Eur. Med. 1160. – Auch mit dem bloßen, dat., κολεῷ μὲν ἄορ ϑέο, Od. 10, 333. 13, 364 u. sonst. – Ποῦ σφε ϑήσομεν χϑονός, Aesch. Spt. 993; μὴ χαμαὶ τιϑεὶς τὸν σὸν πόδα, den Fuß auf die Erde setzen, Ag. 880; übh. τιϑέναι πόδα für gehen, Ar. Thesm. 1100; vgl. πόϑι γεραιὸν ἴχνος τίϑημι; Eur. Phoen. 1710; Andr. 547 I. T. 32; ϑὲς εἰς χορὸν ἴχνος El. 859, u. öfter. – 2) einsetzen, errichten, aufstellen, gründen, βωμόν, Pind. Ol. 13, 82, στάλαν, N. 4, 81, wie Pol. 25, 1, 72 im med., στήλην τίϑεσϑαι, für sich aufrichten. ϑεμείλια, Il. 12. 29. auch von Pflanzen, φυτά, einsetzen, Xen. Oec. 19, 7; – ἀγάλματα, Weihgeschenke im Tempel aufstellen, Od. 12, 347, vgl. Il. 6, 92; Eur. ὑψηλῶν ἐπὶ νηῶν τέϑεικε σκῠλα πλεῖστα βαρβάρων, El. 7; V alck. Phoen. 577; Wolf Dem. Lept. p. 307. – Vom Künstler, arbeiten, darstellen, ἐν δ' ἐτίϑει νειὸν μαλακήν, Il. 18, 541. 550 u. öfter, vom Hephästus, der den Schild arbeitet; παράδειγμα ϑέσϑαι αὐτό, als Beispiel aufstellen, Plat. Soph. 218, d. – Bes. al τέρματα, ein Ziel stecken, aufstellen, festsetzen, Il. 23, 333 Od. 8, 193 u. sonst; auch τιμήν τινι, Einem eine Ehre bestimmen, zuerkennen, Il. 24, 87. – b) ἀγῶνα, einen Wettkampf ansetzen, festsetzen, κοινοὺς ἀγῶνας ϑέντες, Aesch. Ag. 819; Plat. Menex. 249 b; ἀγῶνα ἔϑηκε, Xen. An. 1, 7, 10; Ἡρακλέα τὸν Ὀλύμ πιον ἀγῶνα ϑεῖναι, Pol. 12, 26, 2. Aehnlich ἀέϑλων κρίσιν καὶ πενταετηρίδα ϑῆκε, Pind. Ol. 3, 22; u. im med., ϑυσίαν ϑέμενοι, Ol. 7, 42; τὰ Πύϑια δι' ἑαυτοῦ ϑεῖναι, sie anstellen u. feiern, so daß er der Ordner ist, Dem. 5, 22, vgl. 9, 32; Bast ep. crit. p. 72. Häufiger noch von den Kampfpreisen, sie aussetzen, ἄεϑλα, Il. 23, 263. 653. 700; ἀέϑλιον, 748; γυναῖκα, βοῦν, δέπας, σόλον, τεύχεα, τόξον, Il. 23, 263. 656. 826 Od. 11, 546. 21, 74; τὰ ἆϑλα τίϑεται, Thuc. 1, 6. So auch ϑεῖναι εἰς μέσσον, Il. 23, 704 (vgl. oben); τιϑέναι εἰς τὸ κοινόν, zum Gemeingut machen, zum Genuß für Alle preisgeben. – c) übh. anordnen, festsetzen, bestimmen; ϑεσμόν, Aesch Eum. 462; πάντα παγκάλως ἔϑεσαν, Pers. 775; τὰ δ' ἄλλα φροντὶς ϑήσει δικαίως, Ag. 881; πρὶν ἄν τις οὕτω λόγον τιϑῇ καὶ διακοσμῇ, Plat. Phaedr. 277 c; – νόμον τιϑέναι, ein Gesetz geben, von dem, der nach eigenem Gutdünken Gesetze giebt, oder dem Gesetzgeber, der vom Volke dazu erwählt ist und für das Volk die Gesetze schreibt; so von Solon, Plat. Rep. I, 339 c; Dem. 24, 102. 22, 30 u. A.; u. pass., τοῖς τεϑήσεσϑαι μέλλουσι νόμοις, Plat. Legg. V, 730 b. Dagegen im med. sich ein Gesetz machen, geben, vom Volke bei demokratischer Verfassung, der gewöhnlichste Ausdruck, wo von griechischer Gesetzgebung die Rede ist, τίϑεται τοὺς νόμους ἑκάστη ἡ ἀρχὴ πρὸς τὸ αὑτῇ συμφέρον, Plat. Rep. I, 338 e. – Auch absolut, verfügen, verordnen, οὕτω νῦν Ζεὺς ϑείη, so verfüge, gebe es jetzt Zeus, Od. 8, 465. 15, 180; auch med., καλῶς ἔϑεντο ταῠτα πατέρες, Eur. Or. 511; c. inf., befehlen, τήν οἱ Θέτις ϑῆκ' ἐπὶ νηὸς ἄγεσϑαι, Il. 16, 223; vgl. Pors. Eur. Or. 1662 u. Seidl. Troad. 1066. So von Lykurg oft bei Xen. Lac. 1, 5 ff. ἔϑηκε mit folgdm acc. c. inf. – Auch als Strafe festsetzen, χαλεπώτερα ϑεῖναι, Dem. 22, 30. – Τέλος ϑέμεν, ein Ende machen, Pind. Ol. 2, 17; τέλος δ' ἔϑηκε Ζεὺς ἀγώνιος καλῶς, Soph. Trach. 26; κήρυγμα ϑεῖναι, Ant. 8, eine Bekanntmachung durch den Herold erlassen; und med., ὅρον ἄλλον ϑέμενος, Plat. Legg. V, 739 d; ἐκ τούτων τὰ δίκαια τίϑενται καὶ ταύτῃ τὴν εἰρήνην ὁρίζονται, Dem. 8, 8. – Aehnlich ἐν ἀπόρῳ εἴχοντο ϑέσϑαι τὸ παρόν, Thuc. 1, 25, Anordnungen zu treffen (s. unter 5). – d) ὄνομα ϑεῖναί τινι, einen Namen für Einen festsetzen, ihm einen Namen beilegen, geben, Od. 19, 403; gewöhnlich im med. (eigtl. seinem Kinde), ὄνομα ϑέσϑαι, 19, 406. 18, 5; τί δῆτα αὐτοῖς ὄνομα ϑήσονται βροτοί; Aesch. frg. 6; Plat. Crat. oft u. sonst; auch ohne ὄνομα, Theaet. 157 b. – e) beisetzen, von Todten, τὰ ὀστᾶ φασι τεϑῆναι ἐν τῇ Ἀττικῇ, Thuc. 1, 138; ἐν τῷδε τῷ μνήματι ἐτέϑησαν, Plat. Menex. 242 c; Xen. Cyr. 8, 7, 6. – f) Geld niederlegen bei Einem, bes. als Pfand, Plat. Legg. VII, 820 e; φιάλην λαβόντες καὶ ϑέντες ἐνέχυρα μετὰ χρυσίων, Dem. 41, 11, vgl. 52, 4; das med. wird vom Gläubiger gebraucht, als Pfand nehmen, also ὁ ϑείς, der ein Pfand niederlegt, ὁ ϑέμενος, der, bei dem er es niederlegt, Plat. Legg. VII, 820 e; vgl. Lob. Phryn. 468; χρήματα ϑέσϑαι παρά τινι, Geld bei Einem niederlegen, es ihm anvertrauen, Her. 6, 86, 1. Auch Geld erlegen, bezahlen, εἰςφοράς, Dem. 22, 42. 44; τὸν μὴ δυνάμενον τὰ ἑαυτοῠ ϑεῖναι οἴκοϑεν εἰς τὸ δεσμωτήριον ἕλκεσϑαι, 56; κἀκεῖ τὸ μετοίκιον τέϑεικε, 29, 3; τόκον τιϑέναι, Zinsen entrichten, 41, 9 u. öfter. – 3) τὴν ψῆφον τιϑέναι ist eigentlich das Rechensteinchen aufs Brett setzen, damit rechnen, zählen, vgl. Plat. Legg. II, 674 e. Dah. ψῆφον τίϑεσϑαι, sein Stimmtäfelchen abgeben, bes. bei Wahlen und gerichtlichen Abstimmungen; ψῆφον ἐπὶ φόνῳ ϑέσϑαι, Eur. Or. 754; ψῆφον δ' εὔφρον' ἔϑεντο, Aesch. Suppl. 631. 634; Xen. An. 1, 3, 17, übh. seine Meinung, sein Urtheil abgeben; eben so τίϑεσϑαι τὴν γνώμην περί τινος, seine Meinung worüber sagen, Her. 7, 82 u. sonst; daher τίϑεσϑαί τινι, sc. ψῆφον, Einem sein Stimmtäfelchen, seine Stimme geben, beistimmen, κἀγὼ ταύτῃ τῇ γνώμῃ τίϑεμαι, auch ich stimme dieser Meinung bei, Soph. Phil. 1434. – Dah. übertr., meinen, wofür ansehen, es setzen als, τοῠτ' ἐκείνης τίϑημι ἀντίστροφον ἅπαν, Plat. Phil. 51 e; οὐ τίϑημ' ἐγὼ ζῆν τοῠτον, Soph. Ant. 1151, ich erachte das nicht, daß der lebt, das nenne ich nicht ein Leben; δαιμόνιον αὐτὸ τίϑημ' ἐγώ, El. 1262. – Auch annehmen, voraussetzen, für ausgemacht annehmen; ϑῶμεν δύο εἴδη τῶν ὄντων, Plat. Phaed. 79 a; ϑήσω δὲ ἀδικοῠντα, Dem. 23, 76, vgl. 22, 44; mit folgdm acc. c. inf., τίϑημι στασιάζειν αὐτούς, Isocr. 4, 145; ϑήσω τοίνυν ἐγὼ μὴ τοιοῦτον εἶναι τοῦτο, ich will nun annehmen, dies sei nicht so, Dem. 20, 20; τιϑῶμεν γὰρ ταῦτα, Din. 1, 68; vgl. Schäf. D. Hal. C. V. 287; καὶ ἐμὲ κοινωνὸν τῆς ψήφου ταύτης τίϑετε, Plat. Rep. V, 450 a, betrachtet mich als beistimmend; ὡς λέγοντά με τίϑετε, IX, 560 c, vgl. Prot. 343 e; τὰς βλάβας πάσας ἀδικίας τιϑείς, Legg. IX, 861 e. – So auch im med., τὴν τοιαύτην δύναμιν ἀνδρείαν ἔγωγε καλῶ καὶ τίϑεμαι, Plat. Rep. IV, 430 b; ϑέμενος ἡδονὴν εἶναι τἀγαϑόν, Phil. 13 b; τιϑέμενος ψυχὴν εἶναι γένεσιν ἁπάντων πρώτην, Legg. X, 899 c, vgl. Theaet. 158 a Phil. 66 d, Φιλοκράτην μόνον τοιοῦτον εἶναι τίϑεμαι, Dem. 25, 44. – 4) Etwas an einen Platz stellen, oder in eine Klasse setzen, wozu rechnen, auch im med., τίϑεσϑαί τινα ἐν τιμῇ, Einen in Ehren halten, Her. 3, 3; ἐν δόξᾳ ϑέμενος, es als Ruhm erachtend, Pind. Ol. 11, 63; τίϑεσϑαί τι ἐν αἰσχρῷ, Etwas unter die schändlichen Dinge zählen, es für schändlich halten; τίϑεσϑαί τινα ἐν φιλοσόφοις, unter die Philosophen rechnen, vgl. Valck. Diatr. p. 8 f; bes. ἐν μέρει τινός, übh. wofür halten, ansehen, εἰ ἐν ἀρετῆς καὶ σοφίας τίϑης μέρει τὴν ἀδικίαν, Plat. Rep. I, 348 e, vgl. Phil. 31 c; ἐν τοῖς μεγίστοις ὠφελήμασι καὶ τόδε ἐγὼ τίϑημι, Xen. Ages. 7, 2; Thuc. 1, 35; εἰς ἄλλην ἢ τὴν τοῦ ἀγαϑοῦ μοῖραν αὐτὴν τιϑέντες, Plat. Phil. 54 d; εἰς δύο αὐτὰ τίϑεμεν ἐναντία ἀλλήλοιν εἴδη, Polit. 306 c, wir rechnen es zu zwei einander entgegengesetzten Arten; ἐὰν εἰς ταὐτὸν ἀριστοκρατικὸν καὶ βασιλικὸν ϑῶμεν, Rep. IX, 587 d; εἰς ἀνϑρώπων ἤϑη, VI, 580 d; εἰς ταύτην τίϑεμαι τὴν τάξιν αὐτόν, Dem. 23, 24; τοὺς τυράννους εἰς τὸν δῆμον ϑήσομεν, τοὺς δὲ ὀλίγα κεκτημένους εἰς τοὺς πλο υσίους, Xen. Mem. 4, 2, 39; auch c. gen., καὶ ἐμὲ ϑὲς τῶν πεπεισμένων, rechne auch mich zu den Ueberzeugten, Plat. Rep. IV, 424 c; ἀριϑμὸν τῶν ὄντων τίϑεμεν, Soph. 238 a; ἆρ' οὐ τοῦ σώματος ἕκαστα τίϑης, beziehst du es nicht auf den Körper? Theaet. 184 e; τῆς ἡμετέρας ἀμελείας ἂν ϑείη, Dem. 1, 10. Auch μνήμην καὶ ἐπιστήμην τῆς αὐτῆς ἰδέας τιϑέμενος, Plat. Phil. 60 d. – Dah. übh. wofür halten, ansehen, gew. im med., zur Bezeichnung der bloßen Subjectivität des Urtheils, τί δ' ἐλέγχεα ταῦτα τίϑεσϑε; warum haltet ihr das für Schimpf? Od. 21, 333; ἀσχολίας ὑπέρτερον ϑήσομαι, höher halten, vorziehen, Pind. I. 1, 3; μὴ 'πίπροσϑε τῶν ἐμῶν τοὺς σοὺς λόγους ϑῇς, Eur. Suppl. 515; in Prosa oft; εὐεργέτημ' ἂν ἔγωγε ϑείην, Dem. 1, 10; μηδὲ τοῠτ' ὡς ἀδίκημα ἐμὸν ϑῇς, sieh es nicht als ein Unrecht an, das ich gethan habe, 18, 193; περὶ ἐλάττονος ϑέσϑαι, geringer achten, Lys. 6, 45; τὴν Σκῦρον οὐδαμοῦ τίϑης, Eur. Andr. 209, d. i. du achtest Skyros gar nicht, wie μὴ ϑῆται παρ' οὐδὲν τὰς ἐμὰς ἐπιστολάς, für Nichts achten, I. T. 732, und παρ' οὐδὲν τίϑεσϑαι τὰ ἡμέτερα πράγματα, Luc. Vit. auct. 13, vgl. sacrif. 3; ἐν οὐδενὶ λόγῳ, Plut. Brut. 45; oft bei Pol., ἐν μεγάλῳ τίϑεσϑαί τι 3, 97, 4, οὐκ ἐν μικρῷ τίϑεσϑαί τι 9, 13, 8, ἐν πλείστῳ 40, 4, 6, ταῦτα ἐν ἐλάττονι τούτου 4, 6, 12; ἡγεμόνα ϑετέον ἄριστον Ἀμίλκαν τῶν τότε γεγονέναι, 1, 64, 6, man muß erachten, daß er der beste Feldherr gewesen ist; εἰς ἀνανδρίαν τιϑέασι τὰ τοιαῠτα τῶν ἐγκλημάτων, 6, 37, 10, wofür annehmen; εἰς τὴν τύχην, dem Schicksal zuschreiben, auf Rechnung des Schicksals schreiben; bei Dem. 27, 34, τὰ ἀναλώματα πλείω τιϑείς, höher anschlagend; vgl. Lys. 32, 28. – 5) an die unter 2 aufgeführten Beispiele reiht sich die Bdtg einsetzen, machen, verursachen, stiften; φιλότητα μετ' ἀμφοτέροισι τίϑησι Ζεύς, Il. 4, 83, woraus sich, im med. bes. bei Pind. u. den Tragg., ein umschreibender Gebrauch erklärt, σκέδασιν ϑεῖναι, Zerstreuung anrichten, = σκεδάσαι, zerstreuen, Od. 1, 116. 20, 225; κρύφον = κρύπτειν, σπουδὴν ἀμφί τινος = σπουδάζειν, Pind. Ol. 2, 97 P. 4, 276; αἶνον = αἰνεῖν, N. 1, 5; ἐπιστροφὴν ϑέσϑαι = ἐπιστρέφεσϑαι, Soph. O. R. 134; τάφον ϑοῦ = ϑάψον, O. R. 1448; συγγνωμοσύνην, Trach. 1255, vgl. Ai. 13; φροντίδα κεδνὴν ϑώμεϑα, Aesch. Pers. 139, u. sonst bei Tragg. Aehnl. bes. bei Pol. u. Sp. συνϑήκας, εἰρήνην πρός τινα τίϑεσϑαι, Pol. 1, 11, 7. 5, 4, 7; ὅρκον, πίστεις, 5, 60, 10. 7, 7, 1; ἀρὰς κατά τινος, Plut. Thes. 35. – Aber πόλεμον ϑέσϑαι ist = den Krieg ruhen lassen, beilegen, Plat. Menex. 245 e; u. ähnl. τίϑεσϑαι τὰ πρός τινα, den Streit mit Einem beilegen, Pol. 5, 60, 9, vgl. 8, 23, 5. – Und wie es in diesen Vrbdgn dem ποιεῖσϑαι entspricht, so heißt es übh. Etwas in eine Lage setzen, wozu machen, einrichten; – a) von Personen; in ein Amt einsetzen, ϑεῖναί τινα μάντιν, ἱέρειαν, ἀρχέπολιν, Od. 15, 253 Il. 6, 300, Pind. P. 9, 54; βασιλῆα, δέσποιναν, Ol. 13, 21 P. 9, 7; μὶν αἰχμητὴν ἔϑεσαν ϑεοί, Il. 1, 290; ἀλλά μ' ἔφασκες Ἀχιλλῆος ϑείοιο κουριδίην ἄλοχον ϑήσειν, Iliad. 19, 298, mich zur Frau des Achilles zu machen, die Heirath zu vermitteln, während ϑέσϑαι τινὰ ἄκοιτιν oder γυναῖκα ist sich ein Mädchen zur Gemahlinn, zur Frau machen, nehmen, Od. 21, 72. 316; auch παῖδα τὸν αὑτᾶς πόσιν αὑτᾷ ϑεμένα, Aesch. Spt. 912, zu ihrem Gemahl machend; σῦς ἔϑηκας ἑταίρους, du verwandeltest die Gefährten in Schweine, Od. 10, 338, wie βοῦν τὴν γυναῖκα ἔϑηκε Aesch. Suppl. 295; ähnl. ναῦν λᾶαν ϑεῖναι, ein Schiff zu Stein machen, in Stein verwandeln, Od. 13, 163; ϑεούς τε καὶ γῆν ϑεμένη μάρτυρας, zu Zeugen nehmend, Eur. Suppl. 261; vgl. Pind. N. 3, 22; auch ϑέσϑαι τινὰ γέλωτα, Einen zum Gelächter, lächerlich machen, Her. 3, 29. 7, 209. – Eben so mit Adjectiven, ἥτε με τοῖον ἔϑηκεν, ὅπως ἐϑέλει, die mich dazu macht, wozu sie will, Od. 16, 208; sehr gewöhnl. ϑεῖναί τινα ἀϑάνατον καὶ ἀγήραον, Einen unsterblich und nicht alternd machen; ἀτιμότερον, Einen minder geachtet machen; Il. 2, 318. 482. 6, 139. 9, 483. 16, 90 Od. 5, 136. 6, 229 u. sonst oft; ἀκήριον αἶψα τίϑησιν, Il. 11, 392; παναφήλικα παῖδα τίϑησιν, Il. 22, 490; ἀΰπνους ἄμμε τίϑησϑα, Od. 9, 404, ϑῆκέ μιν ζαλωτόν, Pind. Ol. 7, 6; νώδυνον, N. 8, 50; ϑαητὸν ϑησέμεν, P. 10, 58; ἐνταῦϑα δή σε Ζεὺς τίϑησιν ἔμφρονα, Aesch. Prom. 850; ὡς σφᾶς νηπίους ὄντας τὸ πρὶν ἔννους ἔϑηκα, 442; Ἄρης ἀρὰν πατρὸς τιϑεὶς ἀληϑῆ, macht die Verwünschung wahr, läßt den Fluch in Erfüllung gehen, Spt. 927, u. öfter, u. andere Tragg., vgl. z. B. Eur. I. T. 1445 Andr. 93; seltner in Prosa, οὐ γὰρ ἂν τὸ πραχϑὲν ἀγένητον ϑείη Plat. Prot. 324 b, τίϑεσϑαι πιστόν τινα ἑαυτῷ Xen. Cyr. 8, 7, 13. – Auch mit folgdm inf., ϑῆκε νικῆσαι, er machte, daß er siegte, ließ ihn siegen, Pind. N. 10, 48; ἐπεί σ' ἔϑηκε Ζεὺς ἀμηνίτως δόμοις κοινωνὸν εἶναι χερνίβων, Aesch. Ag. 1006, vgl. 1147; κάμνειν με τήνδ' ἔϑηκε τὴν νόσον, Eur. Heracl. 990. – Bes. merke man noch b) παῖδά τινα τίϑεσϑαι oder υἱόν, Einen zu seinem Kinde machen, d. i. ihn an Kindes Statt annehmen, adoptiren, Plat. Legg. XI, 929 c u. oft bei den Oratt.; ungewöhnlich von Frauen; ϑέσϑαι παῖδα ὑπὸ ζώνῃ, sich einen Knaben unter den Gürtel legen, d. i. schwanger werden, H. h. Ven. 256. 283. – c) eben so auch von Sachen u. Zuständen, machen, bereiten, bewirken, veranlassen; δόρπον, ein Mahl bereiten, Od. 20, 394; γυῖα ἐλαφρά, Einem die Glieder leicht machen, Il. 5, 122; φόως ἑτάροισιν, den Gefährten Licht od. Rettung schaffen, 6, 6; ἔργα ϑεῖναι, Handlungen zu Stande bringen, verrichten, 3, 321; κέλαδον καὶ ἀϋτήν, 9, 547; ὀρυμαγδόν, Od. 9, 235; auch ϑεῖναί τινι ἄλγεα, γόον, πένϑος, κήδεα, Einem Schmerzen, Trauer, Kummer bereiten, Il. 1, 2. 17, 37, h. Cer. 249; πῆμα ϑεοὶ ϑέσαν Ἀργείοισιν, Od. 11, 555; u. eben so im med. mit der Beziehung auf das Subject, für sich bereiten; δαῖτα, δόρπον, sich ein Mahl bereiten, Il. 7, 475. 9, 88 Od. 17, 269; δῶμα, οἰκία, αὖλιν, Il. 2, 750. 9, 232 Od. 15, 241; κέλευϑον, sich den Weg bereiten, sich Bahn machen, Il. 12, 418; μάχην, sich Kampf bereiten, d. i. den Kampf anfangen, 24, 402; μεγάλην ἐπιγουνίδα ϑέσϑαι, sich einen feisten Schenkel machen, fleischige Lenden ansetzen, Od. 17, 225. – So auch act. u. med. bei Pind. u. Tragg.; χάρματ' ἄλλοις ἔϑηκεν, Pind. Ol. 2, 99; δόλον αὐτῷ ϑέσαν Ζηνὸς παλάμαι, P. 2, 39; u. ϑήκασϑαι ἀνδρὸς αἰδοίου πρόςοψιν, sich eines ehrwürdigen Mannes Ansehen geben, P. 4, 29; βλάβην, Aesch. Spt. 187; φοινίαν ἄτην, Ch. 823; μέλλουσι ϑήσειν Ἀγαμεμνονίων οἴκων ὄλεϑρον, Ch. 848; πόλει κατασκαφάς, Sept. 47; ἔϑηκε πᾶσιν εἰρήνην φίλοις, Pers. 755; μεγάλα πάϑεα ταῖς Δαναΐδαις, Eur. I. A. 1335; μάχας ἀνδρῶν τιϑεῖσα καὶ φόνους, I. A. 1419; ὑμῖν πολλὴν ἔϑηκε σωτηρίαν, Med. 915; ϑήσω τοῖς ἐμοῖς ἐχϑροῖς γέλων, Med. 383, u. öfter; μαρτύρια ϑέσϑαι, sich Zeugnisse verschaffen, Her. 8, 55; χάριν τίϑεσϑαί τινι, sich bei Einem Dank oder Gunst erwerben, ihm einen Gefallen erzeigen, 9, 60. 170; Dem. 51, 17 u. A.; – εὖ, καλῶς ϑέσϑαι τι, Etwas für sich gut einrichten, anwenden, in Bereitschaft halten, Her. 7, 236; vgl. Valck. Eur. Hipp. 708. – d) εὖ ϑέσϑαι τὰ ὅπλα, die Waffen wohlgerüstet, in Bereitschaft halten, wie εὖ ἀσπίδα ϑέσϑω, Il. 2, 382; allein ist ϑέσϑαι τὰ ὅπλα (s. ὅπλον) sowohl die Waffen anlegen, sich kampffertig machen, u. daher auch kämpfen, z. B. εἰς δῆριν ἕνεκα πάτρας Epigr. bei Dem. 18, 289, καὶ αὐτὸς ὑπὲρ τοῦ δήμου ϑέμενος τὰ ὅπλα Dem. 21, 145, οὔτε ἐν τῷ Πειραιεῖ, οὔτε ἐν τῷ ἄστει ἔϑετο τὰ ὅπλα Lys. 31, 14, οἱ τὴν ἀσπίδα ϑέμενοι, = ὁπλῖται, Plat. Legg. VI, 756 a, – als auch die Waffen, bes. die großen Schilde u. Spieße der Schwerbewaffneten zusammenstellen, was die Soldaten immer thun, wenn sie dem Feinde gegenüber, oder die Waffenübungen nur auf kurze Zeit unterbrechend, sich ausruhen, also bewaffnet Halt machen; auch τίϑεσϑαι τὰ ὅπλα εἰς τάξιν od. τάξει; u. so περὶ τεῖχος od. πρὸς πόλιν, bewaffnet die Mauern umgeben, die Stadt belagern; τίϑεσϑαι τὰ ὅπλα ἀντία, die Waffen gegen den Feind kehren, sich mit den Waffen entgegenstellen, Xen. An. 4, 3, 26 u. sonst; – auch = ein Lager aufschlagen, sich mit den Waffen lagern, Her. 9, 52, oft bei Xen.
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92 ψῡχή
ψῡχή, ἡ, Hauch, Athem, Odem, und weil dieser früh als Zeichen und Bedingung des Lebens erkannt wurde, Leben, Lebenskraft, Seele; oft bei Hom.: τοῦ δ' αὖϑι λύϑη ψυχή τε μένος τε Il. 5, 296, u. oft; ψυχὴν Ἄϊδι δώσειν 5, 654; χερσὶν ὺπ' Ἀργείων ψυχὰς ὀλέσαντες 13, 763; τὸν δ' ἔλιπε ψυχή, κατὰ δ' ὀφϑαλμῶν κέχυτ' ἀχλύς 5, 696; Od. 14, 426; ἐπὴν δὴ τόν γε λίπῃ ψυχή τε καὶ αἰών Il. 16, 453, wie αἲ γὰρ δὴ ψυχῆς τε καὶ αἰῶνός σε δυναίμην εὖνιν ποιήσας πέμψαι δόμον Ἄϊδος εἴσω Od. 9, 523; auch ϑυμοῠ καὶ ψυχῆς κεκαδών vrbdn, Il. 11, 334, wie Od. 21, 154; ψυχῆς ὄλεϑρος, Vernichtung des Lebens, ll. 11, 325; ψυχὴν παρϑέμενος, sein Leben daran setzend, wagend, Od. 3, 74. 9, 255, wie αἰεὶ ἐμὴν ψυχὴν παραβαλλόμενος πολεμίζειν Il. 9, 322; περὶ ψυχῆς, ums Leben, zur Rettung oder Erhaltung des Lebens, Od. 9, 423; μάχεσϑ αι περὶ ψυχῆς 22, 245, wie ϑέειν περὶ ψυχῆς Il. 22, 161; τρέχειν περὶ ψυχῆς Her. 7, 37. 9, 37; ὁ περὶ τῆς ψυχῆς ἀγών, Kampf auf Leben und Tod, s. Jac. Ach. Tat. p. 896; οὓς (ἀγῶνας) περὶ τῆς ψυχῆς ἀγωνίζεσϑε Dem. 18, 262; κινδυνεύειν περὶ τῆς ψυχῆς Thuc. 8, 50; τῆς ψυχῆς πρίασϑαί τι, Etwas mit seinem Leben erkaufen, Xen. Cyr. 3, 1,36; τὴν ψυχήν τινος ζημιοῠσϑαι, an Jemandes Leben, d. i. dadurch gestraft werden, daß einem Andern das Leben genommen wird, Her. 7, 39; ποινὴν τῆς Αἰσώπου ψυχῆς ἀνελέσϑαι, Rache nehmen für das dem Aesop genommene Leben, 2, 134; so auch Pind.: ἀπὸ ψυχὰν λιπών P. 3, 101; ἀπέπνευσεν ψυχάς N. 1, 47, vgl. Ol. 8, 39 N. 9, 32; ψυχὴν Ἀΐδᾳ τελέων I. 1, 68; οὐκ ἐᾷ ἡμᾶς οὐδὲ ψυχῆς λαχεῖν, das Leben genießen, seiner froh werden, van einem Menschen, der uns plagt und ängstigt, Phryn. in B. A. 73; τὰς πάνυ πολλὰς ψυχὰς ὀλέσασ' ὑπὸ Τροίᾳ Aesch. Ag. 1432, vgl. 1445; ὡς ἔλεξα τῆς ἐμῆς περὶ ψυχῆς Eum. 115; τῶνδε γὰρ πλέον φέρω πένϑος ἢ καὶ τῆς ἐμῆς ψυχῆς πέρι Soph. O. R. 94; ἐπ' ἀργύρῳ γε τὴν ψυχὴν προδούς Ant. 322; ἐκπνέων ψυχὴν ἐμήν Eur. Gr. 1163; ψυχὴν δώσω τῆςδ' ὑπερϑανεῖν χϑονός Phoen. 1005; ψυχὴν σέϑεν ἔκτεινε Troad. 1214, u. öfter; φιλῶ τὴν ἐμὴν ψυχήν Ar. Ach. 338; τὸν περὶ ψυχῆς δρόμον δραμεῖν Vesp. 376; ψυχὴν ἐκπίνειν, das Blut aussaugen, Nubb. 703; τῆς ψυχῆς ἀποστερεῖν τινα Thuc. 1, 136; σώζειν τὰς ψυχάς Xen. Cyr. 4, 1,5. – Auch vom Leben der Thiere, Hes. Sc. 173. – Dieser Lebenshauch, der im Tode erlischt, geht nach der Vorstellung der Alten in die Unterwelt, dort mit einem Schattenkörper (der nicht mit Händen zu greifen ist, Od. 11, 207) verbunden, ohne den denkenden Geist (vgl. φρήν); dah. ψυχή die Seele des Abgeschiedenen in der Unterwelt; ψυχαὶ δ' Ἄϊδόςδε κατῆλϑον Il. 7, 330, wie Od. 10, 560. 11, 65; u. noch genauer beschrieben : ἀνδρὸς δὲ ψυχὴ πάλιν ἐλϑεῖν οὔτε λεϊστή, οὔϑ' ἑλετή, ἐπεὶ ἄρ κεν ἀμείψεται ἕρκος ὀδόντων, Il. 9, 408; ψυχὴ δὲ κατ' οὐταμένην ὠτειλὴν ἔσσυτ' ἐπενγομένη 14, 518, wo die Seele also mit dem Blute entströmt; vgl. τοῖο δ' ἅμα ψυχήν τε καὶ ἔγχεος ἐξέρυσ' αἰχμήν 16, 505; 23, 104 ἦ ῥά τίς ἐστι καὶ εἰν Ἀΐδαο δόμοισιν ψυχὴ καὶ εἴδωλον· ἀτὰρ φρένες οὐκ ἔνι πάμπαν; vgl. 72, wo ausdrücklich bemerkt ist, daß der Schatten vollkommen die Gestalt dessen behielt, dem er im Leben angehört hatte; oft in Od. 11, u. 24, 1 ff.; vgl. noch Il. 1, 3 Od. 14, 134; so auch Tragg., wie Aesch. Pers. 622 Soph. O. C. 1003. – Auch ein Schmetterling, eine Motte, die man als Sinnbild des Lebens und der Unsterblichkeit der Seele brauchte, wegen der Verwandlung aus einer Raupe und Puppe, Arist. H. A. 4, 7. – Der abstrakte Begriff der Seele entwickelt sich seit Her., ἀνϑρώπ ου ψυχὴ ἀϑάνατός ἐστι 2, 123; Plat. Phaedr. 245 c Prot. 313 a u. öfter. – Seele, Herz, als Sitz des Willens, der Begierden und der Leidenschaften, Gesinnung, Gemüth, Her. 3, 14; auch = Muth, τὴν ψυχὴν πονηρός, ἐν ναυμαχίᾳ, Lys. 20, 14; οἷος ἦν τὴν ψυχήν ib. 24; ἐκ τῆς ψυχῆς, aus innerster Seele, von ganzem Herzen, τίνα οἴεσϑέ με τὴν ψυχὴν ἔχειν, wie glaubt ihr, daß mir zu Muthe ist, Dem. 28, 21. – Sinnliche Neigung, Appetit, ἡ ψυχὴ οὐ προςίεται σῖτον Xen. Cyr. 8, 7,4; – δοῠναί τι τῇ ψυχῇ, der Neigung, dem Hange wozu folgen, nachgeben, ψυχῇ διδόντες ἡδονὴν καϑ' ἡμέραν Aesch. Pers. 827 (vgl. Theocr. 16, 24); ἐκμαϑεῖν ἀνδρὸς ψυχήν τε καὶ φρόνημα καὶ γνώμην Soph. Ant. 176; ἐν τοῖσιν ὠσὶν ἢ 'πὶ τῇ ψυχῇ δάκνει 317, u. öfter; τίν' ἔχεις ψυχήν Eur. Or. 525; ἀρσένων μείζονες ψυχαί Suppl. 1103; τῶν γερόντων οἶδα τὰς ψυχάς Ar. Ach. 353; ψυχὴν ἐμπλησάμενος Διοπείϑους Vesp. 380; ταῖς ψυχαῖς παρεσκευασμένοι Xen. Cyr. 2, 1,11; ἥ μου ψυχὴ παρεσκεύασται, ich will, bin bereit, 5, 1,26; ἐκ τῆς ψυχῆς φίλος, ein wahrer Freund, An. 7, 7,43; ὅλῃ τῇ ψυχῇ Mem. 3, 11, 18. – Auch Geist, Verstand, Her. 5, 124; τῇ ψυχῇ τοῦτ' οἶδε Dem. 21, 221. – In der Anrede, φίλη ψυχή, liebe Seele, ὧ ἀγαϑὴ καὶ πιστὴ ψυχή Xen. Cyr. 7, 3,8.
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93 μετά
μετά (mit μέσος verwandt, wie mit u. mitten, vgl. μέτασσαι, μεταξύ), poet. auch μεταί, äol. u. dor. πεδά, Adverbium und Präposition.
Als Adverbium: – a) eigentlich in der Mitte, mittenunter; πολέας ὀλέσαντ' αἰζηοὺς τοὺς ἄλλους, μετὰ δ' υἱὸν ἐμόν, unter ihnen, mit ihnen zusammen auch meinen Sohn, Il. 15, 67, vgl. 2, 446; ἃς τοὺς ἡγεμόνες διεκόσμεον ἔνϑα καὶ ἔνϑα –· μετὰ δὲ κρείων Ἀγαμέμνων, 2, 476; u. so auch τεῖχος μέν ῥ' ἄλοχοι – ῥύατ' ἐφεσταότες· μετὰ δ' ἄνερες, οὓς ἔχε γῆρας, und mit ihnen, so daß sie aber nicht getrennt zu denken, sondern mitten unter ihnen, die Alten, 18, 514. – b) hinterdrein; πρόσϑε μὲν ἱππῆας, μετὰ δὲ νέφος εἵπετο πεζῶν, Il. 23, 133; μηδ' ἅμα πάντες· πρῶτος ἐγώ, μετὰ δ' ὔμμες, Od. 21, 230; u. von der Zeit, μετὰ γάρ τε καὶ ἄλγεσι τέρπεται ἀνήρ, hinterher freu't sich auch über Leiden der Mann, 15, 400, vgl. Il. 1, 48. 15, 67; Pind. P. 4, 64; μετὰ δέ so oft bei Her., z. B. 1, 128. 171, u. von Sp. bei Luc., z. B. Gymnas. 1; auch Aesch. Ag. 737 τὸ δυσσεβὲς γὰρ ἔργον μετὰ μὲν πλείονα τίκτει kann man hierher ziehen. Folgt aber ein Verbum, so nimmt man gewöhnlich eine Tmesis an, die gerade bei diesem Worte sich sehr häufig findet. S. die compp.
Als Präposition: mitten unter, zwischen, c. gen., dat. u. acc.
A) c. genit. – 1) vom Orte, immitten, zwischen, unter; gew. bei Verbis der Ruhe, aber auch bei Verbis der Bewegung; μετ' ἄλλων λέξο ἑταίρων, lege dich mitten unter die Gefährten hin, Od. 10, 320; μετὰ δμώων πῖνε καὶ ἦσϑε, unter den Knechten trank u. aß er, 16, 140; πολλῶν μετὰ δούλων, Aesch. Ag. 1007; τῶν μέτα παλλόμενος, unter, mit diesen loosend, Il. 24, 400; so auch τὸν μετ' ἄστρων Ζῆνα, Eur. Phoen. 1013. – Daher 2) in Gemeinschaft, Verbindung mit Einem Etwas thun, besonders wo Einer dem Andern beisteht; zum Unterschiede von σύν, der freilich nicht überall hervortritt, immer an ein Untereinander, nicht ein streng geschiedenes Nebeneinander zu denken; daher gew. der plur. oder ein Collectivum dabeisteht; μετὰ Βοιωτῶν ἐμάχοντο, Il. 13, 700, öfter; Hes. Th. 392; Dem. vrbdt τὸν ἀγῶνα μεϑ' ὑμῶν μᾶλλον ποιήσασϑαι ἢ πρὸς ὑμᾶς. So μετὰ τοῦδ' ὅτι χρὴ πάσχειν ἐϑέλω, Aesch. Prom. 1069; μετὰ νεκρῶν κείσομαι, Eur. Hec. 209; μετὰ τριῶν τέταρτος, Pind. Ol. 1, 60. Daher μόνος im Ggstz von μετά τινος, Xen. An. 7, 3, 13, vgl. 5, 4, 34, wie Soph. εἴτε τις εἷς ὢν λέληϑεν εἴτε πλειόνων μέτα, G. R. 247; vgl. μετ' οὐδενὸς ἀνδρῶν ναίων, in keines Menschen Gesellschaft, Soph. Phil. 1091; ὃς μετὰ ζώντων ὅτ' ἦν, als er unter den Lebenden war, 1296. – So besonders μετά τινος εἶναι, στῆναι, mit Einem sein, auf Jemandes Seite sein, ihm beistehen, bes. von politischen Parteiungen; Ar. Pax 766 Ach. 668; Thuc. 3, 56. 7, 57 u. öfter; Xen. Cyr. 2, 4, 7; τοὺς μεϑ' ἑαυτοῦ στρατιώτας, An. 1, 3, 9, seine Soldaten, u. so öfter οἱ μετὰ Κύρου, ohne weiteren Zusatz, die von seiner Partei sind, unter ihm stehen; οἱ μετ' αὐτοῦ, Plat. Prot. 315 b; – μετ' Ἀϑηναίης, mit Athene's Beistand, H. h. 19, 2; μὴ ϑεῶν μέτα, Soph. Ai. 930; μετὰ ϑεῶν, mit der Götter Hülfe, διάγειν, καϑῆσϑαι, Plat. Phaed. 81 a Rep. II, 359 e. – Daher 3) das Mittel, durch welches Etwas ausgeführt wird, vermittelst, mit Hülfe, durch oder mit; μετὰ τοῦ σώματος μηδὲν καϑαρῶς γνῶναι, Plat. Phaed. 66 e; μετὰ λόγου τε καὶ ἐπιστήμης, durch das Wissen, Soph. 265 e, öfter; μετὰ πλείστων πόνων καὶ ἀγώνων ἐλευϑέραν ἐποίησαν τὴν Ἑλλάδα, vermittelst mühseliger Kämpfe, Lys. 2, 55; μετὰ ἀδικίας κτᾶσϑαι, durch Unrecht oder auf unrechte Weise, Xen. An. 2, 6, 18, wie μετὰ τοῦ δικαίου καὶ καϑήκοντος, Pol. 4, 74, 3; μετὰ κηρύγματος ἀϑροίζειν, durch Heroldsruf, 1, 49, 9; ἔοικε ἡ ἡδονὴ πολλάκις οὖ μετὰ δόξης ὀρϑῆς, ἀλλὰ μετὰ ψεύδους γίγνεσϑαι, vermittelst eines Truges, aus einem Truge, Plat. Phil. 37 e. – 4) von begleitenden Umständen einer Handlung, wo selten mit recht entspricht, häufig ein genitiv. oder ein adjectiv. den Sinn am einfachsten wiedergiebt; μετὰ φιλοχόρου κιϑάρας, mit der Cither, unter Citherbegleitung, Eur. I. A. 1037 (wohin man auch μεϑ' ὅπλων, Or. 572 I. A. 65, mit den Wassen, zieht; Soph. vrbdt πολλῶν μεϑ' ὅπλων, σὺν ϑ' ἱπποκόμοις κορύϑεσσι, Ant. 115); μετὰ σωφροσύνας, γνώμης μέτα, Eur. I. A. 544. 923; μὴ ἀληϑὴς ἀρετὴ μετὰ φρονήσεως ᾖ, im Ggstz von χωριζόμενα φρονήσεως, Plat. Phaed. 69 b, schließt sich näher an 2) an; ζῇ μετὰ κακῆς ἐλπίδος, mit, unter schlechter Erwartung, Rep. I, 330 e; ἱκέτευσε μετὰ πολλῶν δακρύων, mit, unter vielen Thränen, Apol. 34 c; μετ' οἴνου καὶ παιδιᾶς, beim Wein, im Scherz, Thuc. 6, 28, μετὰ τοῦ γυμνάζεσϑαι ἠλείψαντο, bei, 1, 6; μετὰ μέϑης, trunken, Plat. Legg. I, 637 e; παιδεραστῶ μετὰ φιλοσοφίας, Phaedr. 249 a; μετὰ ἐπιστάσεως, Pol. 2, 2, 2. So κινδύνους οὐ δυνάμενος φέρειν μετὰ τοῦ δικαίου, Plat. Theaet. 173 a; ὁ μετὰ τέχνης γράψας, kunstvoll, Polit. 295 e. – Häufig stellt es nur Dinge neben einander, ohne sie streng zu sondern, so daß man es durch καί erklären kann, μάστιγι μετὰ κέντρων μόγις ὑπείκων, Plat. Phaedr. 253 e, vgl. Rep. IX, 691 b, wo σωφροσύνην τε καὶ δικαιοσύνην μετὰ φρονήσεως κτωμένη ἢ σῶμα ἰσχύν τε καὶ κάλλος μετὰ ὑγιείας λαμβάνον verbunden ist, Schönheit und Kraft im Verein mit Gesundheit; Thuc. sagt γενόμενος μετὰ τοῦ ξυνετοῦ καὶ δυνατός, 2, 15, nicht bloß einsichtsvoll, sondern auch mächtig. – In μετὰ τοῦ νόμου καὶ τοῠ δικαίου ᾤμην μᾶλλόν με δεῖν διακινδυνεύειν ἢ μεϑ' ὑμῶν γενέσϑαι, Plat. Apol. 32 b, liegt auch »den Gesetzen gemäß«, wie μετὰ νόμων, Dem. Lpt. §. 90; u. so μετὰ καιροῦ, den Zeitumständen gemäß, μεϑ' ὁτουοῠν τρόπου, auf irgend eine Weise, Thuc., für das sonst in dieser Vrbdg so gewöhnliche κατά.
B) c. dat., nur poetisch, mitten unter; 1) gew, von lebenden Wesen, von dem sich unter einer größern Menge Befinden, dah. überall mit einem plur. od. einem Collectivum ff. unten) verbunden; ἢ μετὰ Τρώεσσι ὁμιλέοι ἢ μετ' Ἀχαιοῖς, Il. 5, 86, wie μετ' Ἀχαιοῖς πολεμίζειν, mitten unter ihnen kämpfen, 9, 352, nicht gegen sie; μετὰ πρώτοισιν ἐόντας, 4, 341 u. öfter; dah. ἐσϑλὸν ἐόντα μετ' ἀνδράσιν, 13, 461, ὃς ϑεὸς ἔσκε μετ' ἀνδράσιν, unter den Männern war er ein Gott, 24, 258; Il. 11, 64 entspricht es dem ἐν, ὁτὲ μέν τε μετὰ πρώτοισιν φάνεσκεν, ἄλλοτε δ' ἐν πυμάτοισιν. Bes. auch unter od. vor mehreren sprechen, εἰδόσι γάρ τοι ταῦτα μετ' Ἀργείοις ἀγορεύεις, 10, 250 u. öfter. Auch μετὰ δὲ τριτάτοισιν ἄνασσεν, 1, 252, vgl. 14, 94, wo, wie bei dem vorigen Beispiele, der Herrscher nicht gegenüber gestellt wird, sondern als einer derjenigen, unter denen er der Erste ist. So auch Οὖτιν ἐγὼ πύματον ἔδομαι μετὰ οἷς ἑτάροισιν, am letzten unter seinen Gefährten, Od. 9, 369, wo man nicht nöthig hat es »nach« zu übersetzen. – Auffallender μετ' ἀϑανάτοισι σύνειμι, Luc. D. Mort. 16, 5; ἐὰν μεϑ' ἡμῶν ξυμπίῃς, Ar. Ach. 277; vgl. Lob. zu Phryn. p. 354. – Aber Od. 10, 204, δίχα πάντας ἠρίϑμεον, ἀρχὸν δὲ μετ' ἀμφοτέροισιν ὄπασσα, ist es hinzu, zu beiden Abtheilungen gab ich einen Führer hinzu, wie 9, 335, οἳ δ' ἔλαχον τέσσαρες, αὐτὰρ ἐγὼ πέμπτος μετὰ τοῖ. σιν ἐλέγμην, ich zählte mich als Fünften zu ihnen hinzu, obwohl auch hier die Nebenbdtg festgehalten werden kann: ich trat als Fünfter in ihre Mitte. – Selten von Sachen, wie ἔντεα καλὰ μετὰ Τρώεσσιν ἔχονται, Il. 18, 132. – Auch bei den folgenden Dichtern; μετὰ κόραισι, Pind. Ol. 2, 32; Aesch. Ch. 360 Pers. 605; Ἰδαίαισι γυναιξὶ παρϑένοισί τε μέτα, Eur. Hec. 355; ἀρϑμὸν ἔϑεντο μετὰ σφίσιν, Ap. Rh. 2, 755. – 2) πίπτειν μετὰ ποσσὶ γυναικός ist mitten zwischen die Füße des Weibes. fallen, geboren werden, Il. 19, 110; so auch μετὰ γαμφηλῇσιν, 13, 200; μετὰ γναμπτῇσι γένυσσι, 11, 416; πηδάλιον μετὰ χερσὶν ἔχειν, zwischen, in den Händen halten, Od. 3, 286; auch τὸν μὲν μετὰ χερσὶν ἐρύσσατο Φοῖβος, Il. 5, 344; vgl. Soph. μετὰ χερσὶν ἔχειν, Phil. 1097, wie Hes. Th. 283; Sp., Luc. de Astrol. 10. – Aehnlich μετὰ φρεσί, Od. 4, 825 u. öfter, = ἐν φρεσί; ἄλλην μῆτιν ὕφαινε μετὰ φρεσίν, Hes. Se. 82; – selten zwischen leblosen Dingen, die dann bewegt gedacht werden, μετὰ νηυσί, Il. 13, 668 Od. 4, 499, μετὰ κύμασι, 3, 91 u. öfter; Hes. O. 305; μετ' ἀστράσι, Il. 22, 28. 317; μετὰ νεφέεσσι, H. h. Ven. 67; – μετὰ πνοιῇς ἀνέμοιο, Il. 23, 367 Od. 2, 148, wie sonst ἅμα πνοιῇς, doch wird in der ersten Stelle wenigstens nur die Richtung angegeben, so daß auch in der zweiten nicht zu übersetzen ist »so schnell wie der Wind«, sondern »mit dem Winde fliegen«, gleichsam mitten unter dem Winde. – Der sing. steht beim dat. nur mit folgdn Collectivis, μετὰ στρατῷ, unter dem Heere, Il. 22, 49, ἀνδρῶν μετ' ἀριϑμῷ, Od. 11, 449, μετὰ πρώτῃ ἀγορῇ, Il. 19, 50, vgl. Od. 8, 156; u. so auch μετὰ στροφάλιγγι κονίης, Il. 21, 503, ähnl. μεϑ' αἵματι καὶ κονίῃσιν, 15, 113.
C) c. accus., – 1) von der Bewegung nach einer Menge hin, in die Menge hinein, dah. auch hier bei Hom. der plur. od. Collectiva vorherrschend dabei stehen; ἵκοντο μετ' αὐτούς, Il. 3, 264, öfter, μετὰ φῦλα ϑεῶν, μετὰ ἔϑνος ἑταίρων, μετὰ μῶλον Ἄρηος, μετὰ λαόν, στρατόν, ὅμιλον u. ä.; seltener von leblosen Dingen, wie μετὰ νῆας, μετ' ἄεϑλα, μετ' ἔριδας καὶ νείκεα, mitten hinein in Zank und Streit, Il. 2, 376, μεϑ' ἤϑεα, 6, 511. – Auch die bloße Annäherung, Bewegung nach einem Ziele hin, σφαῖραν ἔπειτ' ἔῤῥιψε μετ' ἀμφίπολον, sie warf den Ball nach einer Dienerinn, Od. 6, 115; sowohl im freundlichen Sinne, βῆναι μετὰ Νέστορα, zum Nestor hingehen, um ihn zu besuchen, Il. 10, 73, ἔρχεσϑαι, 14, 136. 15, 221, als auch feindlich, βῆναι μετά τινα, auf Einen losgehen, ihn angreifen od. verfolgen, 5, 152. 6, 21. 13, 297; μετὰ χῆνας, auf die Gänse los und mitten hinein, unter sie fahren, 17, 460; vgl. noch Od. 6, 132, αὐτὰρ ὁ (λέων) βουσὶ μετέρχεται – ἠὲ μετ' ἀγροτέρας ἐλάφους. – 2) nach Etwas gehen, um es zu holen oder zu erlangen, die Absicht der Bewegung ausdrückend, πλεῖν μετὰ χαλκόν, Od. 1, 184, nach Erz fahren, um es zu holen; μετὰ πατρὸς ἀκουήν, nach oder auf Kunde vom Vater ausgehen, um Etwas vom Vater zu hören, 2, 308. 4, 701. 17, 43; ähnl. πευσόμενος μετὰ σὸν κλέος, 13, 415 (anders aber Il. 11, 227, γήμας δ' ἐκ ϑαλάμοιο μετὰ κλέος ἵκετ' Ἀχαιῶν, er zog auf die Kunde von den Achäern aus, folgte dem Rufe, s. unten); ἠέ τευ ἀγγελίης μετ' ἔμ' ἤλυϑες, mich zu holen, wie das folgde οὐδέ τοι αὐτὸς ἧσϑαι ἐνὶ κλισίῃσι λιλαίομαι zeigt, Il. 13, 252; μετ' ἄλλας ἔρχεσϑαι, nach anderen Weibern ausgehen, um sie zu freien, Od. 2, 206. So πόλεμον μέτα ϑωρήσσοντο, sie rüsteten sich zum Kampfe, Il. 20, 329, vgl. Od. 20, 153. 21, 17, ὡπλίζοντο – νέκυάς τ' ἀγέμεν, ἕτεροι δὲ μεϑ' ὕλην, um Holz zu holen, Il. 7, 417; μετὰ δούρατος ᾤχετ' ἐρωήν, Il. 11, 357, wo der Zusatz ὅϑι οἱ καταείσατο γαίης zu beachten; 13, 247, μετὰ γὰρ δόρυ χάλκεον ᾔει, ist noch οἰσόμενος hinzugesetzt, um ihn zu holen. Vgl. Valck. zu Eur. Phoen. 1327 u. Eur. Phoen. 444 Alc. 47; μετὰ στέφανον ἰών Pind. Ol. 4, 25. – 3) von örtlicher oder räumlicher Aufeinanderfolge, nach, hinterdrein, λαοὶ ἕσπονϑ' ὡςεί τε μετὰ κτίλον ἕσπετο μῆλα, wie Schaafe hinter dem Leitbock hergehen, Il. 13, 492; μετὰ Τυδέος υἱὸν ἕπουσα 10, 516, öfter; σὺν ἀμφιπόλοισι μεϑ' ἡμιόνους καὶ ἅμαξαν ἔρχεσϑαι, hinter dem Wagen hergehen, Od. 6, 260, vgl. 17, 336; so auch μετ' ἴχνια βαῖνε ϑεοῖο, der Spur der Göttinn ging er nach, 5, 193, öfter; auch beim Aufstellen, hinter einen Andern, Xen. An. 1, 8, 4. – Dah. auch – 4) von der Aufeinanderfolge, dem Werthe, dem Range nach, nächst, zunächst nach, bes. bei Superlativen, κάλλιστος ἀνὴρ τῶν ἄλλων Δαναῶν μετ' ἀμύμονα Πηλείωνα, der Schönste unter den Danaern nächst dem Achilleus, Il. 2, 674, öfter; ὃς ἄριστος ἔην εἶδός τε δέμας τε πάντων Φαιήκων μετ' ἀμύμονα Λαοδάμαντα, Od. 8, 116; πρώτῳ τοι μετ' ἐμέ, Il. 8, 289, dem ersten nach mir; μετὰ γὰρ μάκαρας καὶ Διὸς ἰσχὺν ὅδε Καδμείων ἤρυξε πόλιν, nächst den Göttern schützte er, Aesch. Spt. 1066; auch in Prosa, ποταμὸς μέγιστος μετὰ Ἴστρον, Her. 4, 53; auch ἔσχατοι μετὰ Κύνητας οἰκέουσι, 4, 49; μέγιστον μεϑ' ἑαυτὸν δυνάμενον, Thuc. 2, 101; μετ' ἐμὲ δεύτερος, Xen. Cyr. 2, 2, 4; οἶδα μετὰ τοὺς ϑεοὺς εἰς τὸ φανερὸν σὲ τούτους καταστήσαντας, An. 7, 7, 22. – 5) bes. von der Aufeinanderfolge in der Zeit, αὐτίκα γάρ τοι ἔπειτα μεϑ' Ἕκτορα πότμος ἑτοῖμος, Il. 18, 96, sogleich nach Hektor; 23, 227 Od. 3, 168 u. öfter; μετὰ ζόφον, Pind. I. 3, 36, u. so bei den Folgdn überall; bes. μετὰ ταῦτα, nach diesem, darauf, hernach, wie μετὰ τοῦτον τὸν χρόνον u. ä.; auch τὸ δὲ μετὰ τὸν σπόρον, Plat. Tim. 42 d; οὕτω πειϑέτω τὰ μετὰ ταῦτα, Soph. 257 a, künftig; ἡ μετὰ τοῦτ' ἀπόκρισις, die darauf folgende Antwort, Soph. 244 c; μετὰ μικρόν, in Kurzem, bald darauf, Luc. Demon. 8 u. a. Sp. Auch mit partic., μετὰ Πάτροκλόν γε ϑανόντα, wie sonst der genit. absol., nachdem Patroklus gestorben war, Il. 24, 573; vgl. Her. 1, 34. 6, 98. Oft wird mit großer Kürze ein Wort dabei gesetzt, welches prägnant für einen ganzen Satz steht, τὰς μετὰ τὸν Μηδὸν σπονδάς, nach dem Mederkriege, oder nachdem der Meder besiegt worden, Thuc. 3, 68; μετὰ τὸν ἑξέτη, nachdem er sechs Jahre alt geworden, Plat. Legg. VII, 794 c. – Hieran reiht sich der Ausdruck μεϑ' ἡμέραν, eigtl. nach Tagesanbruch, vgl. ἅμ' ἡμέρᾳ, übh. am Tage, bei Tage, Eur. Or. 58 Bacch. 485; Lys. 3, 29; Plat. Critia. 117 c u. öfter, wie sonst in Prosa überall; Ggstz νυκτός, Her. 1, 150; Pind. sagt so auch μετὰ νύκτας, N. 6, 6; selten mit einer Ordinalzahl, μετὰ τρίτην ἡμέραν, am dritten Tage, Plat. Phaedr. 251 e. – 6) Aus μετ' ἴχνια βαίνειν, ἐρευνᾶν, der Fährte nachspüren, Il. 18, 321, μετ' ὄγμον, dem Schwad nach, 18, 552 (vgl. unter 3), entwickelt sich die Bdtg nach, gemäß, αἶψα μεταστρέψειε νόον μετὰ σὸν καὶ ἐμὸν κῆρ, nach deinem u. meinem Herzen, 15, 52. Aber Od. 8, 583, γαμβρὸς ἢ πενϑερός, οἵτε μάλιστα κήδιστοι τελέϑουσι μεϑ' αἷμά τε καὶ γένος αὐτῶν, schließt sich an 4) an, sie sind nächst dem eignen Geschlecht, nach den Blutsverwandten die nächsten Verwandten. – 7) an manchen Stellen steht der acc. dem dat. gleich, mitten unter, zwischen in, πᾶσι μετὰ πληϑύν, Il. 2, 143, βουλῇ μετὰ πάντας ὁμήλικας ἔπλευ ἄριστος, der beste unter allen Altersgenossen, 9, 54, wie Od. 16, 419; πῶς κε σὺ χείρονα φῶτα σαώσειας μεϑ' ὅμιλον, Il. 17, 149, vgl. Od. 4, 652. Und so ist auch in Prosa μετὰ χεῖρας ἔχειν, unter den Händen haben, = dem oben erwähnten μετὰ χερσίν, Her. 7, 16, 2; Thuc. 1, 138; Aesch. 1, 77.
Seinem Substantivum wird μετά oft nachgesetzt u. erleidet dann die Anastrophe, μέτα, wovon Beispiele schon oben vorgekommen sind; doch steht apostrophirt τὸν δὲ μετ' ohne Accent, Il. 17, 258 Od. 15, 147.
Von dieser Anastrophe ist μέτα zu unterscheiden, wo es für μέτεστι steht, οὐ γάρ τις μέτα τοῖος ἀνὴρ ἐν τοῖςδεσι πᾶσιν, ist unter ihnen, Od. 21, 93; vgl. Her. 1, 88. 171. 7, 157.
In der Zusammensetzung bedeutet es – 1) eine Gemeinschaft, Theilnahme, Mittheilung, μεταδίδωμι, μετέχω, μεταλαμβάνω, u. μεταδαίνυμαι, μεταμέλπομαι, ein gemeinschaftliches Thun mit Andern. – 2) zwischen u. während, dem Raume od. der Zeit nach, μεταδόρπιος, μεταπύργιον; dah. auch in, μεταδἡμιος. – 3) nachher, hinterdrein, μέτειμι, μετακλαίω. – 4) hinzu, hinan, an, auch hinterher, vom Verfolgen, με τειπεῖν, μετέρχομαι, μεταδιώκω. – 5) hinten, nach, μετάφρενον. – 6) rückwärts, umgekehrt, μετατρέπω, μεταστρέφω, u. bes. häufig – 7) ein Hinübergehen von einem Orte zum andern, eine Veränderung aus einem Zustande in den andern, um-, μεταβαίνω, μεταβάλλω, μετατίϑημι u. a.
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94 δέω
δέω und δεύω, bedürfen; wohl nicht, wie gewöhnlich angenommen wird, von einer Wurzel ΔΕF-, sondern von einer Wurzel ΔΥ-, mit Guna ΔΕγ-; zunächst verwandt ist wohl δεύτερος, δεύτατος. In δέω ist das Υ der Wurzel ausgestoßen; vgl. ἔχευα ἔχεα, ἀλεύω ἀλέω, ἀχεύων ἀχέων, εὔαδεν ἕαδεν. Die Attische Prosa hat von δεύω δέω ein activum δέω, δεήσω, ἐδέησα, δεδέηκα, meist unpersönlich gebraucht, δεῖ, δεήσει, ἐδέησε, δεδέῆκε, und ein deponens passiv. δέομαι, δεήσομαι, ἐδεήϑην, δεδέημαι; dic Contraction in ει unterbleibt zuweilen, δέεται und δεῖται, δέεσϑαι und δεῖσϑαι, s. Buttmann Ausf. Gramm. ed. 2 Bd 2 S. 150. Bei Homer findet sich das activum in wenigen Formen und Stellen: ἐδεύησεν zweimal; Odyss. 9, 540 κὰδ δ' ἔβαλεν μετόπισϑε νεὸς κυανοπρώροιο τυτϑόν, ἐδεύησεν δ' οἰήιον ἄκρον ἱκέσϑαι, es fehlte (nur noch grade), daß er die Spitze des Steuerruders traf, Apollon. Lex. Homer. p. 62, 11 ἐδεύησεν· ἐνδεὴς ἐγένετο; derselbe Vers interpolirt Odyss. 9, 483 κὰδ δ' ἔβαλε προπάροιϑε νεὸς κυανοπρώροιο τυτϑόν, ἐδεύησεν δ' οἰήιον ἄκρον ἱκέσϑαι, vgl. Scholl. vs. 5401 δῆσεν oder ἔδησεν einmal, Iliad. 18, 100 ὁ μὲν μάλα τηλόϑι πάτρης ἔφϑιτ', ἐμεῖο δὲ δῆσεν ἀρῆς ἀλκτῆρα γενέσϑαι, er entbehrte meiner, daß ich ihm ein Retter geworden wäre, var. lect. δ' ἔδησεν, vgl. Scholl. (Herodian.) und Apollon. Lex. Homer. p. 62, 14 ἔδ η σεν· ἐνδεὴς ἐγένετο· »ἐμεῖο δ' ἔδησεν ἀρῆς«; δ εῖ unpersönlich einmal, Iliad. 9, 337 τί δὲ δεῖ πολεμιζέμεναι Τρώεσσιν Ἀργείους, »wozu ist es nöthig, daß die Argiver mit den Troern kämpfen?« In dieser Weise gebraucht Homer öfters χρή; und so haben denn auch in der vorliegenden Stelle Neuere statt δεῖ schreiben wollen χρή, ein Versuch, welcher eben so wohlfeil und eben so werthlos ist wie Iliad. 18, 100 der geistreiche Vorschlag Neuerer statt ἐμεῖο δ' ἔδησεν oder ἐμεῖο δὲ δῆσεν zu schreiben ἐμεῠ δ' ἐδέησεν; beide »Besserungen« sind leichtfertge, frivole Attentate auf den aus dem Alterthume überlieferten Homer-Text, was Buttmann einsah, Ausf. Gramm. ed. 2 Bd 2 S. 151 sq. Anmerk. Vgl. noch mit δῆσεν ἔδησεν das Homerische κῆται, welches sich zu κέηται verhält wie δῆσεν zu δέησεν. – Häufiger als das activ. erscheint bei Homer das deponens, immer mit dem Υ, δεύομαι, in folgenden Formen und Stellen: δεύεαι Iliad. 23, 484; δεύῃ Odyss. 1, 254; δεύεται Odyss. 7, 73. 8, 137; δευοίατο Iliad. 2, 128. 5, 202; δευέσϑω Iliad. 20, 122; δεύεσϑαι Iliad. 13, 310; δευόμενος Iliad. 22, 492; δευόμενον Iliad. 1, 134. 20, 472 Odyss. 4, 264; δευομένους Iliad. 3, 294; ἐδεύεο Iliad. 17, 142; ἐδεύετο Iliad. 1, 468. 602. 2, 431. 4, 48. 7, 320. 23, 56. 24, 69 Odyss. 16, 479. 19, 425; δευέσϑην Iliad. 8, 127; δεύοντο Iliad. 2, 709; δευήσεαι Odyss. 6, 192. 14, 510; δευήσεσϑαι Iliad. 13, 786 Odyss. 23, 128. Aorist. und perfect. kommen bei Homer nicht vor. Bedeutung und Construction: absolut, Iliad. 1, 134 αὐτὰρ ἔμ' αὔτως ἧσϑαι δευόμενον, entbehrend; Iliad. 22, 492 δευομενος δέ τ' ἄνεισι πάις ἐς πατρὸς ἑταίρους, Mangel leidend; Iliad. 20, 122 μηδέ τι ϑυμῷ δευέσϑω, er soll sich nicht verlassen fühlen; δεύεσϑαί τινος einer Sache oder Person entbehren, Iliad. 2, 128 πολλαί κεν δεκάδες δευοίατο οἰνοχόοιο; Odyss. 1, 254 ἦ δὴ πολλὸν ἀποιχομένου Ὀδυσῆος δεύῃ; Iliad. 4, 48 οὐ γάρ μοί ποτε ῃωμὸς ἐδεύετο δαιτὸς ἐίσης, λοιβῆς τε κνίσης τε; Odyss. 19, 425 δαίνυνι', οὐδέ τι ϑυμὸς ἐδεύετο δαιτὸς ἐίσης; Odyss. 4, 264 πόσιν οὔ τευ δευόμενον, οὔτ' ἂρ φρένας οὔτε τι εἶδος; Iliad. 3, 294 καὶ τοὺς (ἄρνας) μὲν κατέϑηκεν ἐπὶ χϑονὸς ἀσπαίροντας, ϑυμοῠ δευομένους· ἀπὸ γὰρ μένος εἵλετο χαλκός, der Lebenskraft ermangelnd, sterbend, vgl. Apollon. Lex. Homer. p. 57, 34; δεύεσϑαί τινος Einem nachstehn, Iliad. 23, 484 ἄλλα τε πάντα δεύεαι Ἀργείων, auch in allen andern Stücken stehst du den Argivern nach; δεύεσϑαί τινος in etwas nachstehn, zurückstehn, Iliad. 17, 142 Ἕκτορ εἶδος ἄριστε, μάχης ἄρα πολλὸν ἐδεύεο, im Kampfe standest du sehr zurück, das εο in ἐδεύεο mit Synizese zu lesen; so hat man auch Iliad. 13, 310 erklärt, ἐπεὶ οὔ ποϑι ἔλπομαι οὕτως δεύεσϑαι πολέμοιο καρηκομόωντας Ἀχαιούς, Apollon. Lex. Homer. p. 58, 1. – Vgl. die Homerischen compos. ἐπιδεύομαι und ἐπιδευής. – Folgende: 1) Activum: παραδείγματος αὐτὸ τὸ παράδειγμα δεδέηκεν, der Beweis bedarf selbt des Beweises. Plat. Polit. 277 d; ἡ βουλὴ δεῖ διακρινοῠντος Lach. 184 c. – Gew. a) πολλοῠ, ὀλίγου δέω, essehltviel, wenigdaran, daßich, e. inf., z. B. πολλοῠ δεῖς τὸ εἶδος ἀγνοεῖν τοῠ παιδός, es fehlt viel daran, daß du nicht kennen solltest, Plat. Lys. 204 e; vgl. Theaet. 167 b; ὡστε ϑολλοῠ δέω μὴ οὐ δύο γε φεύγειν Euthyd. 297 c; πολλοῦ μοι δοκῶ δεῖν τὰ ὑμέτερα ἔχειν Xen. An. 7, 6, 18; οὐ πολλοῠ δέοντας ἴσους τὸ πλάτος καὶ τὸ μῆκος εἶναι, beinahe eben so dick wie lang, 5, 4, 32; auch absol., als nachdrückliche Veineinung, πολλοῠ γε δέω, Plat. Phaedr. 228 a, wie Dem. 20, 58, ich bin weit entfernt, d. i. durchaus nicht; τοῦ παντὸς δέω, Aesch. Prom. 1008; τοσούτου δέουσιν ἐλεεῖν ὥστε μᾶλλον, wie tantum abest, Isocr. 4, 168; vgl. 14, 18 u. 11, 5, wo vor Bekk. τοσούτῳ stand. Seltener steht auch der acc., τοσοῠτον δέω εἰδέναι Plat. Menon. 71 a; Luc. Icarom. 5; ὀλίγον, μικρὸν δέω τοῠ ποιεῖν, Plut. Pyrrh. 17. 30, öfter. – An Vrbdgen, wie μικροῠ δέοντα τέτταρα τάλαντα, beinahe vier Talente, woran wenig fehlt, Dem. 27, 35, reihen sich Ausdrücke für die Zahlen 18, 19, 28, 29 u. ä.; δυοῖν δέοντα τεσσαράκοντα, Her. 1, 14. Bes. Att., ἑνὸς δέον εἰκοστὸν ἔτος, das zwanzigste Jahr weniger eins, d. i. das neunzehnte, Thuc. 8, 6. 25; πεντήκοντα δυοῖν δέοντα ἔτη, d. i. 48 Jahre, 2, 1; μιᾶς δέουσι ἑξήκοντα, Plat. Legg. V, 738 a; Sp. brauchen gen. abs., ἑξήκοντα ἑνὸς δέοντος ἔτη, Plut. Pomp. 79; D. L. 5, 27. – b) das imperson. δεῖ, conj. δέῃ, auch δῇ, s. Mein. III, 293, es bedarf, ist nöthig; mit acc. c. inf., Pind. Ol. 6, 28; Her. bes. von Schicksalbestimmungen, οὐ γὰρ ἔδει Ναξίους ἀπολέσϑαι, sie sollten nicht untergehen, 5, 33; vgl. 6, 64. 9, 109; u. mit dem Zusatz κατὰ τὸ ϑεοπρόπιον, 8, 53; δεῖ γενέσϑαι τι, Thuc. 5, 26. Seltener findet eine Attraction statt, ἡγούμην αὐτὸς περιεῖναι δεῖν αὐτῶν, καὶ μεγαλοψυχότερος φαίνεσϑαι Dem. 19, 235; vgl. 44, 28 u. Lob. Phryn. 754; selten auch steht der dat., δεῖ ἐπισάξαι τὸν ἵππον Πέρσῃ ἀνδρί Xen. An. 3, 4, 35; vgl. Oec. 7, 20; Soph. O. C. 721; Eur. Hipp. 945; Plat. Rep. X, 608 c.; Soph. abdt auch δεῖ σ' ὅπως δεἰξεις Ai. 553; bgl. Phil. 54. – Ohne Inf., εἴ τι δέοι u. ἐἀν τι δέῃ, wenn es nöthig sein sollte, Xen. oft. – Gew. mit dem gen. der Sache, δεῖ τινος, es bedarf einer Bache, es ist etwas nöthig, es thut Noth, εὐβουλίπς δεῖ Beph. Ant. 1083; ἀγαϑοῠ δημτουργοῠ δεῖ Plat. Gouv. 187 c, der sogar abdi σφόδρα ἡμῖν δεῖ ἄκρων εἶναι τῶν ἀρχόντων Rep. V, 459 b; οὐδὲν ἔτι αὐτῶν δεῖ Thuc. 5, 55; Xen. An. 5, 1, 10. Die Person, welche etwas nöthig hat, steht gew. im dat., ἔδει γὰρ δὴ συμμαχίης τινός οἱ μεγάλης Her. 5, 38, wo pleonast ἐξευρεϑῆναι zugesetzt ist; ἓν δεῖ μόνον μοι Eur. Suppl. 594; τέχνης δεῖ τῷ μέλλοντι δρᾶν Plat. Soph. 255 a; δεῖ μοι τῆς αὐτῆς ἐρωτήσεως Men. 79 c. Selten im accus., αὐτὸν σε δεῖ Προμηϑέως Aesch. Ag. 840; ποίας με δεῖ φροντίδος Soph. El. 602; vgl. Eur. Rhes. 837; u. spätere Prosaiker, nach Arist. pol. 7, 13. – c) an a) schließt steh πολλοῠ, ὀλίγου δεῖ, essehltviel, wenig, worauf acc. c. inf. folgt, πολλοῦ γε δεῖ οὕτως ἔχειν Plat. Prot. 341 d; ἐδέησεν ἐλαχίστου αὐτοὺς διαφϑεῖραι (τὸ πῠρ), es fehlte sehr wenig daran, daß das Feuer sie rernichtete, Thuc. 2, 77; daher πολλοῦ γε καὶ δεῖ, zu nachdrücklicher Verneinung am Ende des Satzes, weit gefehlt, Dem. 18, 300 u. sonst; absol. πολλοῠ, ὀλίγοὺ δεῖν, so daß viel, wenig fehlt, Plat. Apol. 22 a Lgg. XII, 998 d; ὀλίγου δεῖν φορήματι ἀλλὰ προςϑήματι ἐοίκασι, beinahe, Xen. Mem. 3, 10, 13; so μικροῦ δεῖν, Isocr. 4, 144; ἵν' εἰδῆτε πολλοῠ δεἴν ἄξιον ὄντα, daß viel fehlt, daß er bei weitem nicht würdig ist, Dem. 23, 7. – 2) Deponens: perf. δεδέημαι Xen. An. 7, 7, 14; nöthighaben, bedürfen, entbehren, τινός; Sp. D., wie Ap. Rh. 1, 968; sehr gew. Her. u. Att. Auch οὐδὲν ἐμοῠ δέονται, Plat. Theaet. 151 b, u. öfter; εἴ τι ἄλλο ἡ τῆς οὐσίας δέοιο Conv. 218 c; ἢν δέ τι δέωνται τοῦ βασιλέως, in irgend einer Sache, Thuc. 8, 37; οἱ δεόμενοι, die Bedürftigen, Isocr. 6, 67, wie οἱ μάλιστα βίου δ. 4, 35; vgl. Her. 8, 59; so absol., τὸ δεῖσϑαι, Xen. An. 2, 6, 13. Dah. = begehren, wünschen, τινός, Her. 9, 35, u. Folgde oft; c. inf., Her. 2, 173; δέομαι αὐτὸ τοῠτο μαϑεῖν Plat, Phaed. 73 b, u. sonst; bitten. Πολυκράτεος πέμψαι ἑαυτῷ στρατόν Her. 3, 44; τῶν ἱερέων πάντα διελϑεῖν Plat. Tim. 23 d, u. sonst; auch mit dem acc. c. inf., ἐδεήϑη Δαρείου ἕνα αὐτῷ παἴδα καταλειφϑῆναι Her. 4, 84; δέομαι ὑμῶν τούτοις τὸν νοῠν προςέχοντας ἀναμιμνήσκισϑαι Andoc. 1, 37; aber auch ἐδέοντο Κύρου ὡς προϑυμοτάτου γενέσϑαι Xen. Hell. 1, 5, 2. – Mit folgd. ὥςτε, Thuc. 1, 119; ὅπως, Plut. Ant. 84; τοῠτο ὑμῶν δέομαι δίκαιον Plat. Apol. 18 a; ὅπερ ἐδεόμεϑά σου Conv. 173 e; σύμφορα δέονται Thuc. 1, 32; wie δονατά Plat. Prot. 335; δίκαια καὶ μέτρια Dem. 58, 2; vgl. Xen. Cyr. 1, 4, 1; An. 7, 2, 34; ἐδεήϑῆ ἐμοῦ τινα ἰσχυρὰν δέησιν Aesch. 2, 43; δέῃμα, ὃ δεῖταί μου σφόδρα Ar. Ach. 1059; τινὸς παρά τινος, Luc. u. a. Sp. Auffallend ist ἐδέοντο Βοιωτοὺς ὅπως παραδῶσι Thuc. 5, 36, wo Krüger ᾐτοῠντο vermuthet.
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95 ὄσον
ὄσον, ep. ὅσσος, 1) relativ. Correlativ zu πόσος, sowohl von der Größe, so groß wie, als vom Raum, so weit wie, von der Zeit, so lange als, und von der Zahl, so viel wie, auch vom Grade der Kraft und Anstrengung, so sehr wie, quantus; dem demonstrativen τόσος entsprechend, τόσσον ἔνερϑ' Ἀΐδεω, ὅσον οὐρανός ἐστ' ἀπὸ γαίης, so weit der Himmel von der Erde ist, Il. 8, 16; οὔ μοι Τρώων τόσσον μέλει ἄλγος ὀπίσσω, ὅσσον σεῖο, nicht so sehr wie dein Schmerz, 6, 454; οὐ μέντοι ἐγὼ τόσον αἴτιός εἰμι, ὅσσον οἱ ἄλλοι, Il. 21, 371; u. umgestellt, αἴϑ' ὅσον ἥσσων εἰμί, τόσον σέο φέρτερος εἴην, 16, 722; χρόνον τοσοῦτον, εἰς ὅσον, Soph. Phil. 1065; τοσοῦτον ὅσον δοκεῖν, O. R. 1191; ἐς τοσοῦτον αἰκίας πεσεῖν, ὅσον πέπτωκεν ἤδη, O. C. 753, so tief wie er gesunken; κλαῦσαι τοσόνδ' ὅσον μοι ϑυμὸς ἡδονὴν φέρει, El. 278, vgl. Ai. 1356; auch in Prosa, τοσοῠτοι ὄντες ὅσοι νῦν συνεληλύϑατε, Xen. An. 3, 1, 36, öfter; allgemeiner auch dem οὗτος entsprechend, ὅσων ψαύοιμι, πάντων τῶνδε μετειχέτην, Soph. O. R. 1477; οἷς τοσούτων πέρι σκέψις ὅσων ἡμῖν πρόκειται, Plat. Rep. VII, 533 e; – häufiger ohne das Demonstratvum, πρῶτον μὲν κατὰ πυρκαϊὴν σβέσαν αἴϑοπι οἴνῳ, ὅσσον ἐπὶ φλὸξ ἦλϑε, so weit die Flamme gekommen war, Il. 23, 251; βόϑρον ὄρυξ' ὅσσον τε πυγούσιον ἔνϑα καὶ ἔνϑα, so groß wie eine Elle, Od. 11, 25, öfter; πᾶν ὅσον, Hes. O. 690; Aesch. Prom. 789; τιμίαν ἕδραν, ὅσην παρ' ἄλλων οὔποτ' ἂν σχέϑοις βροτῶν, Eum. 819; μηδὲν ἐλλείπειν, ὅσον χρὴ πονεῖν, Soph. Ai. 1358; πᾶν ὅσον κάτοιδ' ἐγώ, El. 370; Trach. 348; und im plur., alle welche; mit πᾶς, τοὺς πάντας ἐχϑαίρω ϑεούς, ὅσοι παϑόντες εὖ κακοῦσί μ' ἐκδίκως, Aesch. Prom. 978; πάντων, ὅσ' ἐστί, χρημάτων ὑπέρτερον, Soph. Ant. 680; und ohne πᾶς, ὅσοις δικαστῶν τόδ' ἐπέσταλται τέλος, Aesch. Eum. 713, vgl. Ag. 362; πάντα ποιήσειν, ὅσα δέοι, Xen. An. 2, 1, 2. – Nach dem geläufigen ὅσον χρόνον wird auch gesagt ὅσσαι νύκτες τε καὶ ἡμέραι ἐκ Διός εἰσιν, d. i. alle Nächte und Tage, so viel sind, Od. 14, 93; u. so ὅσοι μῆνες, Dem. 24, 142. – Die nähere Bestimmung wird im accus. angegeben, ὅσην δεῖ τὸ μέγεϑος τὴν πόλιν ποιεῖν, d. i. wie groß, Plat. Rep. IV, 423 b. – Eine bei οἷος erwähnte Attraktion findet auch hier statt, τὸ μὲν ἄμμες ἐΐσκομεν εἰςορόωντες ὅσσον ϑ' ἱστὸν νηὸς ἐεικοσόροιο, Od. 9, 321, für τοσοῦτον, ὅσος ἱστός ἐστι, wie 10, 113 τὴν δὲ γυναῖκα εὗρον ὅσην τε ὄρεος κορυφήν, sie fanden sie so groß, wie ein Berggipfel ist; Her. στρατοῦ μοῖραν, ὅσην δή κοτε ἔχων, wie groß er immer war, 1, 157, und ἐπὶ μισϑῷ ὅσῳ δή, eigtl. τοσούτῳ, ὅσος δὴ ἦν, 1, 160, vgl. unten ὅσον. – Mit der bei ὅς u. οἷος erwähnten Umstellung des Objects, ὁρᾷς οὖν ἡμᾶς, ὅσοι ἐσμέν, Plat. Rep. I, 327 c. – Auch der unter ὅς erwähnte Fall, daß ein anderer Casus des Demonstrativs vor ὅσος zu ergänzen ist, kommt vor, λαβόντες ὅσοι ἦσαν βόες, Xen. An. 7, 8, 16. – C. gen., ὅσον πένϑεος Il. 11, 658, ὅσοι ἵππων 5, 267; oft in Prosa, τῶν νέων ὅσοι ἀγαϑοί, Plat. Rep. V, 468 c, ὅσα φανερὰ γῆς τε καὶ οὐρανοῦ Soph. 232 c. – Beim superlat. zur Verstärkung (vgl. unten ὅσον); so ὅσας ἂν πλείστας δύναιντο καταστρέφεσϑαι, Her. 6, 44; ἄγων στρατιὰν ὅσην πλείστην ἐδύνατο, Thuc. 7, 21; öfter bei Sp., wie Pol., vgl. οἷος u. ὡς. Aehnlich ist ὅσον τάχος, Ar. Thesm. 727, so schnell wie möglich. – Auf τοσοῦτον bezogen, welches auch ausgelassen werden kann, wird es auch mit dem inf. verbunden, wie ὥςτε, ἡ μὲν ἔφϑασεν τοσοῦτον, ὅσον Πάχητα ἀνεγνωκέναι τὸ ψήφισμα, Thuc. 3, 49; ἐλείπετο τῆς νυκτός, ὅσον σκοταίους διελϑεῖν τὸ πεδίον, Xen. An. 4, 1, 5, es blieb so viel übrig, daß sie im Finstern durch die Ebene kamen. Vgl. unten ὅσον. – 2) Steht πᾶς nicht dabei, so drückt ἄν mit dem Conj. eine bedingte, unbestimmte Allgemeinheit aus, ὅσ' ἂν ϑέλῃς κακά, Soph. Phil. 64, vgl. O. R. 1129 O. C. 1630; ὅσον ἂν ᾖ πού τι φλαῦρον, Plat. Soph. 227 d; ὅσον ἂν ἕκαστος βούληται, Conv. 176 e; στρατοπεδευσώμεϑα προελϑόντες ὅσον ἂν δοκῇ καιρὸς εἶναι, Xen. An. 6, 1, 14, öfter, u. Folgde; – wofür in der indirecten Rede u. in Beziehung auf die Vergangenheit der opt. eintritt, ὅσα τῷ σώματι αὐτοῦ κόσμον πέμποι τις, περὶ τούτων λέγειν αὐτὸν ἔφασαν, Xen. An. 1, 9, 23, öfter; aber auch mit ἄν u. opt. (opt. potent.), 1, 5, 9, wo Krüger zu vergleichen, der es aus einer Handschrift auch 5, 4, 25 zugesetzt hat. – 3) zum Ausdruck einer indirecten Frage und bes. eines Ausrufs der Verwunderung, ὁρᾷς, Ὀδυσσεῦ, τὴν ϑεῶν ἰσχύν, ὅση, wie groß die Macht der Götter ist, Soph. Ai. 118; ὅσον ἦν κέρδος σιγῇ κεύϑειν, Trach. 984, vgl. El. 961; εἰς ὅσον κλύδωνα συμφορᾶς ἐλήλυϑεν, O. R. 1527; ὅσον τι δένδρεον γίγνεται ἐπιστάμενος, Her. 1, 193, vgl. 7, 236; auch mit τίς, μὴ πύϑῃ, ὅσοι τινὲς ἐόντες, 7, 102; χῶμα ἄξιον ϑωύματος μέγαϑος καὶ ὕψος ὅσον τί ἐστι, 1, 185, wie groß es ist, wo man wie bei οἷος (s. oben) es auch auflösen kann: ὅτι τόσον ἐστί; vgl. τὸν γενόμενον οἱ προςήκοντες ὀλοφύρονται, ὅσα μιν δεῖ ἀναπλῆσαι κακά, was für große Leiden er ertragen muß, d. i. daß er so Großes erdulden müsse, 5, 4, vgl. 2, 175; vgl. noch Plat. τὸ γῆρας ὑμνοῦσιν ὅσων κακῶν σφίσιν αἴτιον Rep. I, 329 b, οὐδ' ὅσους πόδας εἶχεν εἰδότες VII, 522 d. – Daraus hat sich die Verbindung ϑαυμαστὰ ὅσα, wie mir um quantum, es ist zu verwundern, wie viel, gebildet, Plat. Hipp. mai. 282 c, ὅλον μένει ἀμήχανον ὅσον χρόνον Phaed. 80 d; ἀμηχάνῳ δὴ ὅσῳ πλεῖον νικήσει Rep. IX, 588 a. – Vgl. noch Eur. Suppl. 66, μετάδος δ', ὅσσον ἐπαλγῶ μελέα τῶν φϑιμένων, da ich so sehr betraure. Geradezu für das Demonstrativ τόσον soll es bei Theocr. 4, 39 stehen: ὅσον αἶγες ἐμὶν φίλαι, ὅσσον ἀπέσβας, wo aber einige mss. für das zweite τόσσον haben und sich bes. die Aenderung φίλα empfiehlt. In B. A. 4, 20 wird auch ἀνεβόησεν οὐράνιον ὅσον angeführt. – 4) sehr gew. wird ὅσον, p. auch ὅσα, Il. 23, 431, adverbial gebraucht, von der Stimme so laut, vom Raume soweit, von der Zahl so vi el, von der Zeit so lange, ὅσον τε, soweit als, 10, 351. 23, 327 Od. 10, 113, Hes. O. 681. – Steht die Bestimmung des Raumes im accus. dabei, so nimmt es die Bedeutung ungefähr an, ὅσον τ' ὄργυιαν, Od. 9, 325. 10, 167, ὅσον τε πυγούσιον, 10, 517. 11, 25, ὅσον τ' ἐπὶ ἥμισυ, ungefähr bis zur Hälfte, 13, 114; ξύλα ὅσον τε διπήχεα, Her. 2, 96; νεκρὸν ξύλινον, μέγαϑος ὅσον τε πηχυαῖον ἢ δίπηχυν, 2, 78; u. häufig ὅσον τε δέκα στάδια, 9, 57, vgl. ὅσον τε ἐπὶ τρεῖς ἡμέρας, 2, 5. 30; ὅσον δύ' ἢ τρία στάδια, Plat. Phaedr. 229 c; Xen. oft u. Folgde, ὅσον εἴκοσι πόδας ἀπέστη, Pol. 39, 1, 3. – Τοσοῦτον διαφέρειν – ὅσον entspricht einander Xen. Cyr. 8, 1, 4; ὅσον αἱ ἄλλαι ἡδοναὶ ἀπομαραίνονται, τοσοῦτον αὐξάνονται, Plat. Rep. I, 328 d; u. so bes. im compar., wo aber ὅσῳ – τοσούτῳ, um so viel – als, je – desto, üblicher ist, ὅσῳ δὲ μᾶλλον πιστεύω, τοσούτῳ μᾶλλον ἀπορῶ, II, 368 b, vgl. Phaedr. 244 d Euthyphr. 11 d; ὅσῳ μὲν ἂν ϑᾶττον ἔλϑοι, τοσούτῳ ἀπαρασκευαστοτέρῳ βασι λεῖ μαχεῖσϑαι, Xen. An. 1, 5, 9, öfter; u. beim superl., ἀνακραγόντες ὅσον ἐδύναντο μέγιστον, so laut wie sie konnten, 4, 5, 18, öfter, u. A. Auch ohne den comparat. brauchen Sp., wie Pol., so ὅσῳ, wo man μᾶλλον ergänzt, 1, 45, 9; 2, 30, 3 ist ὅσῳ γυμνὰ καὶ μείζω τὰ σώματα ἦν, τοσούτῳ μᾶλλον verbunden. – An die oben erwähnte Attraktion reihen sich Verbindungen wie ἀλλ' ὅσον ἐς Σκαιάς τε πύλας καὶ φηγὸν ἵκανεν, er kam so weit, wie es bis zum skaiischen Thor ist, nur bis zu dem Thore, Il. 9, 354, u. so öfter; ὅσον μόνον, nur, Thuc. 6, 105; πρόβατα, ὅσον ϑύματα, Xen. An. 7, 8, 19, Schaafe, nur zu den Opfern hinreichend; ὅσον παιδείας χάριν, Plat. Gorg. 485 a; ὅσον μὲν ἐμαυτῷ μόνον ἱκανός, Phaedr. 242 c, vgl. Rep. X, 607 a; νῦν δὲ μόνον ὅσον τινὰ τόπον αὐτῶν δι' ὀλίγων ἐπεξέλϑωμεν, Legg. VI, 778 c; τὰ κρέα (διεῤῥίπτει) ὅσον μόνον γεύσασϑαι ἑαυτῷ καταλιπών, Xen. An. 7, 3, 22, nur zum Kosten; u. Sp., ὅσον εἶπα, ich habe es nur gesagt, Diosc. 4 (XII, 169); vgl. Theocr. 1, 45. 25, 73; Luc. verbindet so auch das adj., ὀλίγους ὅσους κοφίνων ἐκφορήσας, nur wenige, Alex. 1, womit man Dem. 27, 23 ὅσα ἔνια vergleichen kann; τυτϑὸν ὅσον Theocr. 1, 45. – Ὅσον οὐ, auch in einem Worte ὁσονού geschrieben, wie das lat, tantum non, fast, beinahe, ἐλέγετο δὲ ὅτι καὶ ὁ ναύαρχος διάδοχος ὅσον οὐ παρείη, Xen. An. 7, 2, 5; ἐνόμιζε δὲ ὅσον οὐκ ἤδη ἔχειν τὴν πόλιν, Hell. 5, 2, 16, wie Eur. ἥξει δ' Ὀδυσεὺς ὅσον οὐκ ἤδη, Hec. 138; vgl. Pol. 4, 41, 14. 9, 26, 9; – ὅσον ὅσον, ein klein wenig, Ar. Vesp. 213; Philet. 18; οὐδ' ὅσον, erkl. Phryn. in B. A. 3, 24 οὐδὲ τὸ βραχύτατον; – ὅσον αὐτίκα, ὅσον οὔπω, in nicht gar langer Zeit, gar bald, oft bei Pol., vgl. 2, 52, 7. 5, 110, 4; Jac. Ach. Tat. p. 883. – Besonders zu merken ist ὅσον cum inf., nur in soweit daß; ὅσον γ' ἔμ' εἰδέναι, Ar. Nubb. 1233, wie Plat. Theaet. 145 a, vgl. ὅσον μόνον τὴν δυςχέρειαν κατασβέσαι, nur so viel, um zu verlöschen, Prot. 334 c. – Eben so mit einem nomen absolut, ὅσα ἄνϑρωποι, in so weit, in so fern sie Menschen sind, Plat. Rep. V, 467 c; vgl. ὅσα κατὰ τὴν ἐμὴν ἡλικίαν, Is. 7, 41. – Genauer mit Präpositionen bestimmt, εἰς ὅσον ἀνϑρώπῳ δυνατὸν μάλιστα, so weit es nur einem Menschen möglich ist, Plat. Phaedr. 277 a; ἐφ' ὅσον, Polit. 268 b, wie Xen. An. 6, 1, 19; καϑ' ὅσον, Plat. Prot. 351 c u. öfter; καϑ' ὅσον μή, außer daß, Phaed. 64 d; πρᾷος ὅσα μὴ σφόδρα μισοτύραννος, Plut. Timol. 3.
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96 ἐπεί
ἐπεί, Conjunction, da, quum; ursprünglich nur Zeitpartikel, sodann auch Causalpartikel. Die beiden Bedeutungen lassen sich übrigens nicht scharf sondern, so daß an vielen Stellen ἐπεί grade wie eben das Lat. quum und das Deutsche »da« sowohl causal als temporal aufgefaßt werden kann. Entstanden ist ἐπεί, wie schon die Alten sahen, aus ἐπί und εἰ, indem das εἰ den betreffenden Zeitpunkt bezeichnete, das ἐπί den engen und unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Inhalte des Satzes mit ἐπεί und dem des zugehörigen Hauptsatzes. – 1) ἐπεί als Zeitpartikel: – a) meist auf die Frage » wann«, nach dem Zusammenhange zu übersetzen durch da, als, wie, nachdem, sobald, sobald als, sobald wie, dann wann u. s. w. – b) nicht selten auf die Frage » seit wann«, nach dem Zusammenhange zu übersetzen durch sei idem, von dem Augenblickean, wo u. s. w. Odyss. 16, 24 οὔ σ' ἔτ' ἔγωγε ὄψεσϑαι ἐφάμην, ἐπεὶ ᾤχεο νηὶ Πύλονδε; 1, 2 ὃς μάλα πολλὰ πλάγχϑη, ἐπεὶ Τροίης ἱερὸν πτολίεϑρον ἔπερσεν; vgl. Sengebusch Aristonic. p. 6; die ohne Beweis gegebene Darstellung in Lehrs Aristarch. ed. 2 p. 151 ist irrig, und namentlich müßte es daselbst anstatt »Id extricamus ex Epim. Hom. p. »161« vielmehr heißen, Id non extricamus ex Epim. »Hom. p. 1616. Δέκατον μὲν ἔτος τόδ' ἐπεὶ Μενέλαος καὶ Ἀγαμέμνων ἦραν, das zehnte Jahr, seitdem, Aesch. Ag. 40; ἐπεὶ δὲ φροῦδός ἐστιν Ἀργείων στρατὸς – οὐδὲν οἶδ' ὑπέρτερον, seit aber das Heer fort ist, Soph. Ant. 15; vgl. Eur. I. T. 247 u. Porson zu Med. 138; häufig bei Her., bes. in der Vrbdg ἐπεί τε, so ἐπεί τε Πέρσαι ἔχουσι τὸ κράτος, ἔστι τοῦ βασιλῆος 3, 117; ἐγὼ δὲ ἐπεί τε παρέλαβον τὸν ϑρόνον τοῦτο ἐφρόντιζον 7, 81; selten in attischer Prosa, wie Thuc. ἔτη τριακόσια ἐπεὶ διέβησαν 6, 2. – Wenn von der Zukunft oder von der Gegenwart die Rede ist, wird das temporale ἐπεί oft mit dem conjunctiv. conditional. verbunden, wenn von der Vergangenheit die Rede ist, oft mit dem optativ. iterativ.; s. das Genauere über den optativ. iterativ. oben s. v. Ἄν S. 152. 172, über den conjunctiv. conditional. daselbst S. 156, u. vgl. ἐπάν (ἐπήν). Der conjunctiv. conditional. bei ἐπεί z. B. Odyss. 11, 221. 14, 153. 17, 23 Iliad. 6, 412. 15, 363 Hymn. Hom. Apoll. 158 Soph. Ant. 1025 O. C. 1225. Der Cptativ. iterativ. bei ἐπεί z. B. Iliad. 24, 14 Thuc. 8, 38 Xen. An. 1, 5, 2. 4, 2, 28 Cyr. 1, 6, 34 Soph. Tr. 93. – Der indirecte optativ. (s. oben s. v. Ἄν S. 172) bei ἐπεί z. B. Xen. Cyr. 1, 4, 21 An. 5, 6, 30. – Der indicativ. bei ἐπεί in der indirecten Rede z. B. Soph. Phil. 346. – Der infinitiv. mit und ohne ἄν bei ἐπεί in der indirecten Rede z. B. Herodot. 2, 32. 4, 10 Thucyd. 2, 93 Plat. Phaed. 109 e Xen. An. 5, 7, 18. – Der optativ. potential. bei ἐπεί Aristoph. Eq. 1056, vgl. oben s. v. Ἄν S. 163. – Verstärkt wird das temporale ἐπεί durch τάχιστα, »sobald als – auf der Stelle«, »von dem ersten Augenblick an, »wo«; dabei steht τάχιστα gewöhnlich nicht unmittelbar neben ἐπεί, s. z. B. Xen. An. 7, 2, 6 Ἀρίσταρχος δ' ἐπεὶ ἦλϑε τάχιστα. Aehnlich ist die Verbindung von (τὸ) πρῶτον und (τὰ) πρῶτα mit ἐπεί, z. B. Iliad. 12, 420 ἐπεὶ τὰ πρῶτα πέλασϑεν, vgl. 1, 6 ἐξ οὗ δὴ τὰ πρῶτα διαστήτην ἐρίσαντε. – 21 übertr. auf ein Causalverhältniß, da das der Zeit nach Vorangehende auch häufig den Grund od. die Veranlassung zum Folgenden enthält, da, weil, Hom. u. Folgde überall; auch mit praes. u. fut., z. B. ἐπεὶ δέος παλαιόν σοι φρενῶν ἀνϑίσταται, λέξον Aesch. Pers. 689. – Wie es Il. 6, 333 heißt ἐπεί με κατ' αἶσαν ἐνείκεσας, τοὔνεκά τοι ἐρέω, so steht es auch ohne letztern Zusatz im Anfang der Rede oft absolut, Ἕκτορ, ἐπεί με κατ' αἶσαν ἐνείκεσας – αἰεί τοι κραδίη πέλεκυς ὥς ἐστιν ἀτειρής, 3, 59, wo man »so sage ich dir« ergänzen kann; vgl. 6, 382. 13, 775; Od. 1, 231 ξεῖν', ἐπεὶ ἂρ δὴ ταῦτά μ' ἀνείρεαι, μέλλεν μέν ποτε οἶκος ὅδ' ἀφνειὸς ἔμμεναι; auch so, daß ein längerer Zwischensatz noch vor der eigentlichen Rede eingeschaltet wird, Od. 4, 204 Il. 13, 68. Gar kein Hauptsatz folgt Odyss. 3, 103. – Oft ist es bes. nach einem längeren Vordersatze mit denn zu übersetzen, wo wir den Grund als Hauptsatz hinstellen; Il. 4, 269; οὕνεκ' ἐγὼ κούρης – ἄποινα οὐκ ἐϑέλω δέξασϑαι· ἐπεὶ πολὺ βούλομαι αὐτἡν οἴκοι ἔχειν, denn ich will lieber, 1, 112; oft ἐπεὶ οὐδὲ ἔοικε, denn das ziemt sich nicht; ἐπεὶ οὐδὲ μὲν οὐδὲ ἔοικεν Odyss. 21, 319; Pind. Ol. 4, 13; Aesch. Prom. 347; in Prosa oft. Es folgen in diesem Falle auf ἐπεί auch hypothetische Constructionen, wie ἐπεὶ οὔποτ' ἂν στόλον ἐπλεύσατε – εἰ μή τι κέντρον ϑεῖον ἦγ' ὑμᾶς Soph. Phil. 1026, da ihr, od. einfacher, denn ihr wäret nicht geschifft; ἐπεὶ σχολῇ γ' ἂν ἥξειν δεῠρ' ἂν ἐξηύχουν Ant. 389, wo der Satz mit εἰ fehlt; vgl. O. R. 433; ἀλλ' ἴσως οὐκ ὀλίγον ἔργον ἐστίν, ἐπεὶ πάνυ γε σαφῶς ἔχοιμι ἂν ἐπιδεῖξαι Plat. Euthyphr. 9 b; vgl. Legg. IX, 875 c; οὐ φιλόπονός ἐστιν, ἐπεὶ ἤρκει ἂν αὐτῷ, sonst würde er sich begnügen, Xen. Cyr. 2, 2, 31; σιώπησον περὶ τῶν χρησμῶν, ἐπεὶ ἐρήσομαί σε, denn sonst (wenn du nicht schweigst) werde ich dich fragen, Luc. Iup. Trag. 43. Es folgt auch der opt. potent., Soph. Ai. 899 Tr. 457; – auch der imperat., ἐπεὶ φέρ' εἰπέ Soph. O. R. 390, denn sage doch; vgl. Ar. Vesp. 73 Her. 7, 103; ἐπεὶ ἐροῦ τινα τουτωνί Plat. Gorg. 473 c; Charm. 165 e u. öfter; – ἐπεὶ ἄϑεος ὀλοίμην, φρόνησιν εἰ τάνδ' ἔχω Soph. O. R. 663. – Häufig folgt ein Fragesatz, bes. ein solcher, der nur ein anderer Ausdruck für einen negativen Satz ist; ἐπεὶ τί νῦν ἕκατι δαιμόνων κυρῶ Aesch. Ch. 212; Suppl. 325; ἐπεὶ τίς ὧδε τέκνοισιν Ζῆν' ἄβουλον εἶδεν, keiner sah den Zeus, Soph. Tr. 138; ἐπεὶ τίνα οἶκον ναίοντ' ὀνομάξομαι Pind. P. 7, 5; οὐδαμῶς γε· ἐπεὶ πῶς ἂν καλέσειας Ar. Nubb. 679; vgl. Lys. 259; ἐπεὶ σὺ δέξαι' ἂν μᾶλλον ἀδικεῖσϑαι ἢ ἀδικεῖν; Plat. Gorg. 474 b, denn du möchtest doch nicht lieber. – Οὐ γὰρ λαϑεῖν τοὺς δυναμένους ἐν ταῖς πόλεσι πράττειν· ἐπεὶ οἵ γε πολλοὶ οὐδὲν αἰσϑάνονται, obwohl die große Menge Nichts merkt, Plat. Prot. 317 a; vgl. 333 c Conv. 187 a; – ταύτῃ οὖν σε λανϑάνει –, ἐπεὶ οὐ κακῶς ἀπείκασας, übrigens, sonst, Parm. 128 e; vgl. Soph. 217 b Apol. 19 e; – μὴ νῦν ἀπολλύηται (ἡ ψυχή), ἐπεὶ σῶμά γ' ἀεὶ ἀπολλύμενον οὐδὲν παύεται, denn was den Körper betrifft, so hört er nie auf, Phaed. 91 d; vgl. Soph. 223 e. – Die Vrbdgn mit anderen Partikeln s. einzeln.
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97 aequus
aequus (aecus), a, um, Adj. m. Compar. u. Superl., gleich, I) in sich selbst gleich, 1) eig.: a) von der Oberfläche des Bodens, eben, gerade = wagerecht, horizontal (Ggstz. superior od. inferior, acclivis od. declivis, pronus), locus, qui est ad libellam aequus, Varr.: aequus et planus locus, Cic.: in aequum locum se demittere, in die Ebene, Caes.: paulo aequiore loco consistere, Caes.: ex aequo loco loqui, im Senate (Ggstz. ex inferiore loco, zu den Richtern, die höher saßen, u. ex superiore loco, von der Tribüne zum Volke), Cic.; vgl. ex superiore et ex aequo loco sermones habitos, in öffentl. u. Privat-Angelegenheiten, Cic. – neutr. subst., aequum, ī, n., das ebene Terrain, die ebene Fläche ( das Niveau), das flache, freie Feld, facile in aequo campi victoriam fore, Liv.: in aequum descendere, degredi, Liv. a.u.: u. in aequum descendere bildl. = sich zu jmd. ganz herablassen, Sen.: ut primum agmen aequo, ceteri per acclive iugum insurgerent, Tac. – auch vom Plateau einer Anhöhe, in aequum eniti, Tac. ann. 2, 80 extr. – b) von andern Gegenständen, gleich, gerade, wagerecht, aequa frons (milit. t.t.), eine gleiche, gerade Linie od. Front, Liv.: statera posita examine aequo (mit gerade stehendem Zünglein = im Gleichgewicht), Suet.
2) übtr.: a) wie unser nicht uneben = günstig, ge legen (Ggstz. iniquus), vom Orte, locum se aequum ad dimicandum dedisse, Caes.: etsi non aequum locum videbat suis, Nep.: ut locus procul muro satis aequus agendis vineis fuit, Liv.: ut quibus locus aequior esset, durch ihre Stellung mehr begünstigt, Liv. – von der Zeit = günstig gelegen, et tempore et loco aequo instructos, Liv.: neque tempore neque loco aequo, Suet.: iudicium aequiore tempore fieri oportere, Cic. fr. – b) vom Gemüt = sich gleichbleibend, gleichmütig, ruhig, gelassen, gleichgültig, zufrieden, geduldig, concedo, et quod animus aequus est et quia necesse est, Cic.: quidquid tribunus plebis loquitur, assuestis aequi (mit Gleichgültigkeit) audire, Liv.: u. so laudationem mortui aequis auribus audivit, Liv.: quod adest memento componere aequus, Hor.: aequam memento rebus in arduis servare mentem, Hor.: praesentibus aequus, zufrieden mit, Hor. – Bes. häufig im adverbial. Abl., aequo (aequiore, aequissimo) animo, mit Gleichmut, mit Gelassenheit, mit Befriedigung, mit Ruhe, getrosten Mutes, ruhig u. getrost, unbesorgt wegen des Ausgangs (Ggstz. animo iniquo), pati (absol.), Plaut.: pati od. ferre m. Akk. od. m. Akk. u. Infin., Cic.: aequiore quidam animo ferunt praecīdi spem suam quam trahi, Sen.: aequissimo animo ferre m. Akk. u. Infin., Suet.: aequo animo servitutem tolerare, Sall.: alqd accipere (aufnehmen), Sall.: animo aequo alqm spectare (zuse hen), Cic.: utrum aequo an iniquo animo mortem subieris, iam nihil refert, Lact. 3, 27, 8: animo aequissimo mori (Ggstz. animo iniquissimo), Cic. de sen. 83: im Plur., animis libentibus aut aequis alqd remittere, Cic.: eam sententiam haud aequioribus animis quam ipsorum quondam postulatum audire, Liv.
II) der Beschaffenheit, Eigenschaft nach einem andern gleich, 1) eig.: a) gleich = gleich breit, gleich lang, gleich hoch, gleich weit, gleich schwer, α) von Gleichartigem: aequā latitudine, atque ille congesticius agger fuerat, Caes.: aequo fere spatio abesse, Caes.: aequo discrimine, Verg.: sequitur patrem non passibus aequis, begleitet den Vater mit kürzeren Schritten, Verg.: aequis pedibus procedere (vom Distichon), wie aequis numeris (vom Hexameter), Ov.: aequā lance, Cod. Theod.: aequā utrimque librā (im Gleichgewicht) alqd deportare alio, Plin. – β) von Ungleichartigem: urbs erat in summo nubibus aequa iugo, Ov.: aequum arcibus aggerem attollunt, Ov. – b) gleich = gleich verteilt, gleich zugewogen, gleich groß ( wie ἴσος), non tertia portio, verum aequa, Plin.: u. so oft aequis portionibus od. pensionibus (dare, solvere u. dgl.), in gleichen Raten, Liv.: m. Ang. des Vergleichungspunktes durch atque (ac), quam, cum m. Abl., aequo mendicus atque ille opulentissimus censetur censu ad Acheruntem mortuus, Plaut.: cum aequam partem tibi sumpseris, atque populo Romano miseris, Cic.: postulante patre eius, ut aequum ei ius in omnibus provinciis exercitibusque esset, quam erat ipsi, Vell.: utinam esset mihi pars aequa amoris tecum, Ter.: aequo et pari cum civibus iure vivere, Cic.: ut ita sortem aequam sibi cum collega dent, Liv. (u. so m. folg. cum u. Abl. oft bei Liv., s. Fabri Liv. 21, 3, 6).
2) übtr.: a) der innern Beschaffenheit nach gleich, α) übh., gleich = gleichgestellt, leges, Lucr.: in aequa laude ponere, für gleich lobenswert halten, Cic.: aequa condicio, aequum certamen proponitur, Liv.: aequi istuc faciam, das wird mir gleich gelten od. sein (gleichgültig sein), Plaut. mil. 784. – u. so die milit. t.t.: aequa pugna, gleicher, unentschiedener, schwankender, Liv.: aequo proelio od. aequo Marte (εξ ἴσου) discedere, das Gleichgewicht behaupten (Ggstz. superiorem esse od. discedere), Caes. u. Iustin.: so auch aequā manu discedere (Ggstz. superiorem esse), Sall.: u. aequā manu abscessum est, Tac.: aequis manibus dirimere pugnam, Liv.: aequo Marte (mit gleicher Aussicht auf den Sieg) pugnare, Liv., contendere, Flor. u. Curt. – β) der Zahl, den Kräften, dem Range nach gleich, gleichstehend (Ggstz. s uperior od. inferior), numerone an viribus aequi non sumus? Verg. – in superiores contumax, in aequos (gegen seinesgleichen) et pares fastidiosus, in inferiores crudelis, Cornif. rhet.: quia regibus aequa, nedum infima insolita sunt, weil Königen schon Gleichsetzung, geschweige denn die tiefste Erniedrigung etwas Ungewohntes ist, Tac. – dah. γ) die adverb. Ausdrücke: ex aequo, von gleicher Stufe aus, gleichmäßig, in gleichem Maße, auf gleiche Weise, sol ex aequo metā distabat utrāque, Ov.: ex aequo convenit, Tibull.: mundum ex aequo temperantia, was die Welt im Gleichgewicht erhält, Sen. – u. = εξ ἴσου, unter gleichen (politischen) Verhältnissen od. Bedingungen, mit gleichen Rechten (s. Weißenb. Liv. 37, 36, 5), ex aequo venire in amicitiam, Liv.: quae disceptatio ex aequo relicta est? Liv.: pax ex aequo utilis, Tac. – in aequo, auf gleicher Stufe, in gleicher Geltung, -Lage, in gleichen Verhältnissen, -Rechten, gew. mit esse, stare, zB. ne in aequo hostes vestri nostrique apud vos sint (gleiche Rechte bei euch haben) ac nos socii; immo ne meliore iure sint, Liv.: quod in aequo est, gleichviel gilt, Sen.: infra deos sumus, non in aequo illis stetimus, stehen nicht mit ihnen auf gleicher Stufe, Sen.: so auch industriosque aut ignavos pax in aequo tenet, auf gleicher Stufe, in gleichen Verhältnissen, Tac.: u. in aequo eum duarum potentissimarum gentium summis imperatoribus posuerunt, sie stellten ihn auf gleiche Stufe mit usw., Liv. – in aequo positum est mit folg. Infin., Val. Max. 6, 9 ext. 9.
b) gleich gegen den einen wie gegen den andern verfahrend, bes. in Rechtssachen, billig (Ggstz. iniquus, iniustus), α) v. Pers., gerecht und billig, unparteiisch, arbiter, Plaut.: praetor, iudex, testis, Cic.: se alci aequum praebere, Cic.: ne plus iniquum possit quam aequum oratio, facite aequi sitis, Ter.: ab aequis atque etiam a propensis in hanc partem colamur, Cic. – β) v. Lebl., billig, recht und billig, iudicia, Cic.: condicio (Ggstz. iniqua versura), Nep.: aequa et honesta postulatio, Cic.: aequa lex et omnibus utilis, Cic.: quam orationem... aequam arbitror videri posse, Liv.: quod aequum sit in Quintium, id iniquum esse in Naevium, Cic. – bes. oft aequum est = es ist billig, recht und billig (s. Wagner Plaut. aul. 122 u. Ter. heaut. 949), ut est aequum, Plaut.: deinde postulo, sive aequum est, te oro, Ter.: ut aequum censeo, Plaut.: at quibus verbis? modo »aequum sibi videri«, modo »non iniquum«, Cic.: m. Dat., sicut aequum est homini, Cic.: m. Abl. pers. ( wie dignus), plus vidissem, quam me atque illo aequum foret, für mich u. ihn sich ziemen würde, Plaut.: oft m. Infin. Pass., nunc non aequum est abduci, Plaut.: auch m. Infin. Act., ut facere aequum, Plaut.: meist m. Acc. c. Infin., aequum est vos ignoscere, Ter.: tibi me est aequum parēre, Verg.: aequum esse eum et officio meo consulere et tempori, Cic.: aequius vos erat candidatas venire, es war besser, Plaut.: seltener m. ut u. Konj., aequum tibi videatur, ut ego, alienum quod est, meum esse dicam, Plaut. – neutr. subst., aequum, ī, n., das Billige, die Billigkeit, quid in iure aut in aequo verum aut esset aut non esset, Cic.: utilitas iusti mater et aequi, Hor.: aequa postulare, Liv.: per aequa per iniqua, durch jedes billige oder unbillige Mittel, auf geradem oder ungeradem Wege, um jeden Preis, es koste, was es wolle, Liv. 2, 32, 7. – Abl. aequo bei Komparativen (= quam aequum est), als recht od. billig ist, allzu, nur zu sehr, miser amplius aequo, Plaut.: gravius aequo, Sall.: largius aequo Hor.: flagrantior aequo, Iuven. – oft verb. aequum et bonum u. aequum bonumque od. bl. aequum bonum, was recht und gut, recht und billig ist, das Rechte und Billige, Recht und Billigkeit, aequum bonum colere, Plaut.: fit reus magis ex aequo bonoque, quam ex iure gentium Bomilcar, Sall.: contra scriptum de aequo et bono dixit, Cic.: neque quicquam queo aequi bonique ab eo impetrare, auf dem Wege der Billigkeit, -der Güte, Plaut.: si tu aliquam partem aequi bonique dixeris, wenn du nur ein halbwegs billiges Wort sprichst, Ter.: Superl., hoc optumum atque aequissumum est, Plaut. – dah. als t.t. die Rechtsformel: quod od. quantum aequius melius od. melius aequius, wie es billiger und besser ist, Cic.: u. so utrumque fieri sit melius atque aequius, Quint. – u. endlich die Redensart aequi bonique od. bl. aequi boni facere alqd, etw. nach Rücksichten der Billigkeit beurteilen = etw. gut aufnehmen, sich gern gefallen lassen, sich in etw. fügen, mit etw. fürlieb nehmen, an etw. nicht mäkeln (s. Wagner Ter. heaut. 787), Ter., Liv. u. Cic.
c) gegen andere gelassen, nachsichtig, ihnen gewogen, geneigt, wohlwollend, günstig (Ggstz. iniquus, inimicus), non aequa Pallas, ungünstige, grollende, Verg.: nobilitate inimicā, non aequo senatu, Cic.: aequo Iove, mit Jupiters Wohlwollen od. Beifall, Hor.: adeste aequo animo, schenkt ein geneigtes Gehör, Ter. (s. Spengel Ter. Andr. prol. 24): minus aequis animis auditus est Scipio, fand weniger geneigtes Gehör, Liv.: aequos adhiberent animos ad pacem accipiendam, möchten sich zur A. des Fr. geneigt zeigen, Liv.: meis aequissimis utuntur auribus, ich höre ihnen mit dem größten Vergnügen zu, Cic.: ne in senatu quidem satis aequis auribus audiebatur, fand er ein recht geneigtes Gehör, Liv.: oculis aequis aspicere, Verg., videre, Curt. – m. Dat., alumnis, Hor.: aequa Venus Teucris, Pallas iniqua fuit, Ov.: pater est aequus sorti utrique, meinem V. ist beides genehm, Verg.: ipsis est aër avibus non aequus, nicht heilsam, Verg. – m. in u. Abl. (der nähern Bestimmung), aequus in hoste fuit, Prop. 3, 19, 28. – Plur. subst., aequi, die Freunde (Ggstz. iniqui), gew. verb. aequi et iniqui, od. aequi iniquique, Freund und Feind, Ter., Cic. u. Liv. (s. Wagner Ter. heaut. prol. 27. Fabri Liv. 22, 26, 5): auch m. Genet., absentium aequi, Tac. ann. 6, 36. – / Arch. Nom. Sing. Mask. aequos, Plaut. aul. 187. Ter. adelph. 837. Verg. georg. 2, 225: Akk. Sing. Mask. aequom, Enn. tr. 138 (228). Plaut. capt. 995 u.ö. Ter. eun. 478 u. 870; heaut. 91 u.ö. Cato r.r. 146, 3. – arch. Form aiquos, Akk. aiquon, Corp. inscr. Latin. 1, 196, 27. – arch. Form aecus Enn. tr. 135 (226) u. 161 (147). Pacuv. tr. 32. Verg. Aen. 6, 129; 10, 450; 12, 20 R.; Liv. 42, 47, 3 W. Sen. contr. 9, 3 (26), 1. M. Caes. in Fronto ep. ad M. Caes. 4, 12. p. 61, 10 N. Gell. 4, 9, 12: aiquom = aequum, Corp. inscr. Lat. 1, 196, 11.
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98 iam
iam, Adv. (zum Pronom.-Stamme *i- von is), jetzt, bereits, schon, I) temporell, zur Bezeichnung der Zeit eines Besprochenen als bloßen Zeitmomentes: A) im Gegensatz zu der fernern Vergangenheit und Zukunft = im Augenblicke, d.i. a) in der unmittelbaren Gegenwart = jetzt eben, soeben, gerade, D. faciam. P. At iam hoc, jetzt, auf der Stelle, Ter.: reddere qui voces iam scit puer, der eben zu sprechen weiß, Hor.: non quia iam sint, sed quia saepe sint, Cic.: plenum vino, non plenum vini iam dicitur, Quint. – iam iamque, jeden Augenblick, alsbald, Cic. u.a. (s. Kraner Caes. b. c. 1, 14, 1. Meißner Cic. Tusc. 1, 14): iam nunc, eben jetzt, iam tum, eben damals, Cic.: iam dudum, alsbald, sofort, Verg., Ov. u.a.: cum iam, als eben (gerade), Cic.: iam... cum, eben (gerade), als usw., Cic. u.a. (s. Fritzsche Hor. sat. 1, 5, 20): iam ut, eben als, sobald als, Plaut. u. Ter. – b) in der eben vergangenen Zeit = soeben, eben erst, illa his, quae iam posui, consequentia, Cic. – c) in der nächst zukünftigen Zeit = augenblicklich, alsbald, sofort, sogleich, gleich, iam redeo, Plaut.: omitte, iam adero, Ter.: iam dabitur, Ter.: iam opus est (ich brauche es gleich). G. iam feres (du sollst es gleich haben), Plaut.: viginti iam usust filio argenti minis: face id ut paratum iam sit, Plaut.: quam haec pulchra sint, ipse iam dicet, Cic. – iamiam, im Augenblicke, Plaut. u.a.: iamiamque, in diesem od. im nächsten Augenblicke, Cic. u.a.: iam tum, gleich damals, Cic. – dah. α) zur Vergegenwärtigung des Zeitpunktes einer Handlung, die man als nächstens eintretend ankündigt = sogleich, bald, iam te premet nox, Hor.: iam subrepet iners aetas, Tibull.: iam scies, Petron. – β) in Befehlen und Aufmunterungen = gleich, jetzt, nun, quid miserum, Aenea, laceras? Iam parce sepulto, Verg.: sed iam age, carpe viam, Verg. – γ) in ungeduldigen Fragen = gleich, iamne imus? Plaut.: quid iam? was nur gleich? oft b. Plaut.
B) zur Andeutung, daß die Tätigkeit aus der Vergangenheit od. Zukunft in die Gegenwart hinüberreicht: a) aus der Vergangenheit = schon, nachgerade, bereits, bisher, satis diu iam hoc saxum volvo, Ter.: Nestor tertiam iam aetatem hominum vivebat, Cic.: septingentos iam annos amplius unis moribus vivunt, Cic. – u. so iam diu, iam dudum, iam pridem, schon längst, Cic. u.a. – b) aus der Zukunft = nun, von nun an, nunmehr, nun schon, nulla mihi res posthac potest iam intervenire tanta, Ter.: iam ex sermone hoc gubernabunt doctius porro rem, Plaut.: at non sunt iam immortali ulla pericula, Lucr.: iam concedo, non esse miseros, qui mortui sunt, Cic. – surgere iam (nun, nunmehr) tempus, Catull.: iam tempus agi res, Verg. – / So mit Negationen: non iam od. iam non = nun nicht mehr, Cic., oder = noch nicht, Cic.: iam nemo, niemand mehr, Cic.
C) zur Andeutung, daß die Sache unerwartet frühzeitig sich zeigt od. unerwartet lange her ist od. längst erwartet u. verspätet erscheint: a) unerwartet frühzeitig = schon, iamne abis? du gehst schon (so frühzeitig)? Plaut.: iam advesperascit, Ter.: iam scio, quid vis dicere, Ter.: omnes iam istius generis legationes erant constitutae, Cic.: labores aut iam exhaustos aut mox exhauriendos, Liv. – u. so non iam = nicht schon, Nep. – b) unerwartet lange her = schon, bereits, iam plus anno scio, Plaut.: iam biennium est, cum mecum rem coepit, Plaut. – c) längst erwartet und verspätet = erst, endlich, nun, iam sero diei, erst spät am Tage, Tac.: ohe, iam (nun, endlich) desine deos, uxor, gratulando obtundere, Ter.: putamus enim utile esse, te aliquando iam rem transigere, Cic.: iam tandem ades ilico, Plaut. – / Oft mit andern Zeitbestimmungen verb.: iam nunc, iam tum, iam ante, Cic.: iam olim, Ter. u. Verg. – iam a prima adulescentia, Cic.: iam inde ab adulescentia, Ter.: iam ab illo tempore, cum etc., Cic. – iam aliquando (s. vorher), Cic.: iam tandem (s. vorher), Plaut.
II) in andern Verhältnissen: A) zur Andeutung, daß unter gewissen Umständen etwas ungehindert, sogleich, bestimmt eintrete = dann bestimmt (gewiß), so bestimmt (gewiß), accede ad ignem hunc, iam calesces plus satis, Ter.: da mihi hoc, iam tibi maximam partem defensionis praecideris, Cic. – dah. a) oft im Nachsatz der Zeit-, Kausal- u. Bedingungssätze, um den Nachsatz bestimmt als Folge des Hauptsatzes anzukündigen = dann bestimmt (gewiß), so bestimmt (gewiß), ut semel inclinavit pugna, iam intolerabilis Romana vis erat, Liv.: id tu iam intelleges, cum in Galliam veneris, Cic.: si iubeat eo dirigi, iam in portu fore classem, Liv. – u. b) zum Anknüpfen und Anreihen dessen, was sich als Folge unmittelbar an das Vorhergehende und Vorhergenannte anschließt = nun, so nun, quae cum ita sint, iam praedico, eum etc., Liv.: idem et perornatus et brevis. Iam in altercando invenit parem neminem, Cic. – u. so iam porro, iam denique, Cic.: et iam, Cic.: iam primum, allererst nun, Liv. (s. Müller Liv. 1, 1, 1). – oft mit dem Nbbegr. der Steigerung = vollends, sogar, iam illa, quae naturā, non litteris assecuti sunt, neque cum Graecia neque ulla cum gente sunt conferenda, Cic.: so bes. iam vero, Cic.: et iam = »und sogar«, Cic.
B) bei Übergängen zu etwas Neuem und bei Aufzählungen = ferner, übrigens, außerdem, iam si obsignatas non feret etc., Plaut.: testudines autem etc.... Iam gallinae avesque reliquae etc., Cic.: oculi... et aures...: itemque nares...: iam gustatus...: tactus autem, Cic. – dah. iam... iam = bald... bald, Plaut., Hor., Vell. u.a.: u. iam... iam... iam, Vell. u. Flor.: iam... iamque, Auct. eleg. ad Messal. 45: iamque... iam, Verg.: iamque... iamque, Verg.; vgl. Dräger Histor. Synt.2 Bb. 2. S. 94.
C) determinativ, um Begriffe entweder auf sich zu beschränken = eben, gerade, od. zu steigern = gar, wirklich, vollends, a) bei Pronom.: iam hoc quoque iniquissime comparatum est, Cic.: iam illud non sunt admonendi, Cic. – b) bei Adii.: non scire quidem barbarum iam videtur, Cic. – bes. beim Compar. = noch, quid est, quod iam amplius exspectes? Cic.: hic iam plura non dicam, Cic. – c) bei Numeral. = gerade, sunt duo menses iam, Cic. – d) m. Partikeln: non iam, eben nicht, Cic.: ut iam = daß gerade, oder = wenn schon, wenn auch wirklich, od. = wie auch, Cic.: si iam, wenn gerade, wenn nun, Cic.: nunc iam = jetzt gerade, u. = schon jetzt, Cic.: tum iam, damals gerade, Cic.: iam ut m. Konj., gesetzt, daß nun wirklich od. gar (v. einem äußersten Falle), Caes. b. G. 3, 9, 6. Liv. 34, 32, 13. Sen. contr. 1, 2, 7.
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99 Linus
Linus u. Linos, ī, m. (Λίνος), Linus, I) in der Sage von Argos = ein Sohn Apollos u. der Psamathe, der Tochter des Argiverkönigs Krotopus, der aus Furcht vor ihrem Vater von der Mutter einem Hirten übergeben, unter den Lämmern der Herde erzogen und von den Hunden zerrissen wurde, weshalb Apollo ein Ungeheuer (eine Pest) über Argos sendete, das den Müttern die Kinder raubte, Stat. Theb. 1, 557–668; 6, 64 sq. – II) in der Sage von Theben = Sohn Apollos und der Muse Terpsichore, ausgezeichneter Sänger und Tonkünstler, Lehrer des Orpheus und Herkules, der, wegen seiner Fehlgriffe verlacht u. gescholten, ihn mit der Cithara erschlug, Verg. ecl. 4, 56: bei Verg. ecl. 6, 67 Hirtensänger zur Flöte, bei Prop. 2, 10, 8 Inachius gen., weil der Dichter auch diesen Linos nach Argos versetzt. – appellat., »ein Linus« = ein vom Schüler mißhandelter Lehrer, Plaut. Bacch. 155. – / Nach einer ältern Sage ist Linus ein Sohn Apollos und der Urania, der sich mit seinem Vater selbst in einen Wettkampf einließ und darüber von ihm getötet wurde, Hyg. fab. 161. Mart. 9, 86, 4. – Auf Linos bezieht sich der Klagegesang Λίος und der Klageruf aelinos (αἴλινος), s. Ov. am. 3, 9, 23.
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100 auf [1]
1. auf, I) Praep. A) zur Bezeichnung des ruhigen Nebeneinanderseins, auf die Frage wo? worauf?in m. Abl. – super m. Abl. (um die Oberfläche mehr anzudeuten, auf der sich etwas befindet). – In vielen Fällen jedoch, wo wir uns den Zustand der Ruhe schon eingetreten denken, bezeichnen die Lateiner die ihm vorhergegangene Richtung und Bewegung von einem Orte her, und es wird dann unser »auf« durch ex, de, auch ab zu geben sein; z. B. auf dem Marsche, auf der Reise, ex itinere (aber auch, in itinere, doch mit dem Untersch., daß in itin. ist während des M., so daß marschiert wurde, man auf dem M. begriffen ist, z. B. den Zug angreifen, agmen adoriri; ex it. vom Marsche aus, so daß derselbe eine Zeitlang unterbrochen wurde, z. B. einen Brief schicken, litteras mittere): so auch ex od. a fuga (u. in fuga, mit dem eben angegebenen Untersch.): auf dem rechten Flügel, a dextro cornu: auf der Mauer kämpfen, de moenibus pugnare. – Durch den Ablat. allein wird »auf« ausgedrückt: a) bei Substantiven örtlichen Begriffs, z. B. Bewaffnete auf der Mauer aufstellen, muris armatos disponere. – b) wenn ein Mittel u. Werkzeug ausgedrückt wird, z. B. auf dem Pferde reiten, equo vehi: auf der Flöte blasen, tibiis canere. – c) wenn es in einem mit einer Präposition zusammengesetzten Verbum enthalten ist, das dann den Dativ bei sich hat, z. B. auf dem Pferde sitzen, equo insidēre. – Häufig wird auch dem in u. Abl. (od. Akk.) od. dem bl. Abl. noch ein Partizip beigegeben, z. B. auf dem Pferde, in equo sedens. equo insidens. equo vectus (auf einem Ps. sitzend, reitend); equo impositus (auf ein Ps. gesetzt): auf einem Wagen. curru vectus (auf einem Wagen fahrend); in currum impositus (auf einen Wagen gesetzt). – od. es wird das »auf« durch ein Partizip deutlicher hervorgehoben, z. B. der Kranz auf dem Haupte, corona capiti imposita: die Villa auf dem Berge, villa colli superposita: auf den Knien, nixus genibus (z. B. a senatu petere): auf Walzen, phalangis subiectis (z. B. hoc opus omne ad turrim hostium admovere): auf ihren Schilden (liegend), cetris suppositis cubantes (z. B. flumen tranavere): auf Schläuchen (liegend), utribus incubantes (z. B. transnavere amnem). – auf... umher (herum), circum (z. B. circum villas errare, auf den Villen umherstreifen).
B) zur Angabe der Richtung nach etwas hin, auf die Frage wohin? u. zwar: 1) nach oben hin, hinauf: in m. Akk. – ad – 2) wohin? in m. Akk. – super m. Akk. ad. versus (um die ungefähre Richtung zu bezeichnen). – Bes. zu bemerken ist, daß nach den Verben setzen, legen, stellen etc.(ponere, collocare) in m. Abl. folgt, [187] weil sich der Lateiner den Zustand der Ruhe schon eingetreten denkt; z. B. auf den Tischlegen, ponere in mensa. – Häufig wird »auf« gar nicht übersetzt u. zwar: a) bei den Städtenamen und bei allen Wörtern, die auf gleiche Weise behandelt werden; z. B. auf das Land gehen, rus ire: auf die Erde, humi. – b) bei zusammengesetzten Verben, in denen der Begriff der Richtung schon liegt, z. B. auf das Pferd steigen, equum conscendere.
C) zur Bezeichnung der Ordnung und Folge, auf die Frage worauf? wonach?ex. de. ab (von... aus od. weg). – sub mit Akk. (gleich nach, unmittelbar auf). – post (nach übh.). – sogleich auf den Schlaf baden sie sich, statim e somno lavantur: nicht gut ist der Schlaf auf das Mittagsessen, non bonus somnus est de prandio: auf dieses Gespräch entlassen, ab hoc sermone dimissus: auf dieses Wort (des Fabius) rief man etc., sub hanc vocem succlamatum est etc.: auf das Mittagsessen ruhen, post cibum meridianum conquiescere. – Daher wird »auf« übertragen u. bezeichnet: a) gemäß: ad. secundum (in Übereinstimmung mit, nach). – ex (zufolge). – pro (im Verhältnis-, im Maßstabe zu etc.). – oder der bloße Abl. (= nach dem Erfordernis), z. B. auf deinen Befehl, iussu tuo: auf Treu und Glauben, bonā fide. – b) Veranlassung u. Folge einer Handlung: ob. propter. causā (wegen, s. das. die Synon.). – od. bl. der Abl., z. B. auf etwas stolz sein, superbire propter alqd od. bl. alqā re. – Häufig wird dieses Verhältnis genauer durch beigefügte Partizipien, wie motus, commotus, ductus, adductus, impulsus (bewogen, angetrieben etc.) zu geben sein; z. B. auf dein Bitten will ich es tun, tuis precibus motus faciam. – c) Wiederholung; z. B. Bote auf Bote meldete, crebri nuntii attulerunt: Küsse auf Küsse geben, savia super savia dare.
D) zur Bezeichnung der Art u. Weise, wie etwas geschieht: in od. ad mit Akk., auch durch Adverbia, z. B. auf feindliche Art, Weise, hostilem in modum; hostiliter.
E) werden die Begriffe des Raums u. des Ortes auf die Zeit übertragen u. zwar: 1) auf die Frage wann? Hier steht bl. der Ablativ, wenn man einen bestimmten, dagegen ad, wenn man einen unbestimmten Zeitpunkt angeben will, z. B. auf den Abend, vesperi (abends); ad vesperum (gegen Abend): auf die Stunde, auf den Tag, ad horam; ad diem. – 2) auf die Frage auf wann? auf wie lange? Hier steht in mit Akk., z. B. auf wenige Tage, in paucos dies. – Auch drücken die Lateiner dieses Verhältnis durch den Genetiv aus, z. B. gekochte Speisen auf 10 Tage, cibaria cocta dierum decem.
II) Adv., in der Verbdg.: auf und ab gehen, s. gehen no. I, 1. – auf u. ab, bei Zahlbestimmungen, plus minusve. plus minus (mehr od. weniger); ferme (so ziemlich, an die).
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