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21 χορός
χορός, 1) der Chortanz, der Reigen, übh. der mit Gesang verbundene Tanz, vorzugsweise der feierliche, festliche, zu Ehren der Götter veranstaltete, φαίης τόν γε χορόνδ' ἔρχεσϑ', ἠὲ χοροῖο νέον λήγοντα καϑίζειν Il. 3, 393; οὐ μὰν ἔς γε χορὸν κέλετ' ἐλϑέμεν, ἀλλὰ μάχεσϑαι 15, 508; ἰδὼν μετὰ μελπομένῃσιν ἐν χορῷ Ἀρτέμιδος, in dem zu Ehren der Artemis veranstalteten Festreigen, 183, vgl. 18, 590 ff.; von den Phäaken heißt es αἰεὶ δ' ἡμῖν δαίς τε φίλη, κίϑαρίς τε χοροί τε, Od. 8, 248; πέπληγον δὲ χορὸν ϑεῖον ποσίν 264; χορῷ καλή, schön im Chor, schön tanzend, Il. 16, 18; χορὸν ἔστησε Pind. P. 9, 118, u. öfter; vgl. Soph. El. 272; χορῶν κατάστασις Aesch. Ag. 23; ἄγε δὴ καὶ χορὸν ἅψωμεν Eum. 297; Soph. Ant. 152; Folgde; auch die Versammlung der Tänzer u. Sänger, welche gemeinschaftlich einen Chortanz aufführen; Μοισᾶν Pind. N. 5, 23; übh. Schaar, Hause, Soph. frg. 700; Plat. Prot. 327 d Theaet. 173 b u. sonst; auch von leblosen Dingen, εὔδιος ἀστέρων χορὸν χορεύει Dionys. 2, wo die Sterne noch im eigtl. Sinne als Reigentänze am Himmel aufführend zu denken sind; χορὸς καλάμων, δονάκων, die Reihe der Rohrflöten, welche zusammen die Pansflöte bilden, κιόνων, Säulenreihe, ὀδόντων, Zahnreihe, πρόσϑιοι, Vorderzähne, Ar. Ran. 548; vgl. Jac. A. P. p. 904 u. Ach. Tat. 469. – Aus den zu Ehren der Götter und bes. des Dionysos aufgeführten Chören entwickelte sich bekanntlich die Tragödie und die Eomodle, von denen der Chor immer (bei der ältern Comödie wenigstens, die neuere Comödie hatte keinen Chor) einen wesentlichen Bestandtheil bildete. Man unterschied daher χορὸς τραγικός (τραγῳδῶν Ar. Pax 778 Av. 787, τρυγικοί Ach. 693, τρυγῳδικοί 851), κωμικός und σατυρικός, Chor der Tragödie, der Comödie und des Satyrdrama's; χορὸν διδόναι wird von dem Archon in Athen gesagt, der dem Dichter die Erlaubniß zur Aufführung eines Stückes gab und ihm zugleich die Tänzer und Sänger zum Chor bewilligte, Plat. Rep. II, 383 c Legg. VII, 817 d; χορὸν αἰτεῖν Ar. Equ. 511; αἰτεῖσϑαι und λαμβάνειν Ran. 94; χορὸν ἔχειν Pax 775; εἰςάγειν Ach. 11; die Ausstattung und Einübung, auch die Erhaltung des Chors und die Bestreitung des Kostenaufwandes durch den Choregen fordern und erhalten; χορὸν διδάσκειν, den Chor einüben im Singen und Tanzen, was ursprünglich der Dichter selbst that; χορὸν ἱστάναι, den Chor aufstellen, bei der wirklichen Aufführung des Stückes im Theater, Ar. Nubb. 272 Av. 219; χοροῠ κατάστασις Th. 958. – 2) der Tanzplatz; λείηναν δὲ χορόν Od. 8, 260, wie man auch 264 πέπληγον δὲ χορὸν ποσίν zu erklären pflegt; ὅϑι τ' Ἠοῦς ἠριγενείης οἰκία καὶ χοροί εἰσι Ol. 12, 4, wie ἔνϑα δ' ἔσαν Νυμφέων καλοὶ χοροὶ ἠδὲ ϑόωκοι ib. 318. – Die Alten, wie Hesych, erkl. χορός für gleichbedeutend mit κύκλος, so daß es eigtl. die Kreisbewegung der Rundtänze bedeutet und krumm; Andere führten es auf χόρτος zurück, kreisförmiger Einschluß.
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22 κνῖσος
κνῖσος oder κνῖσσος, τό, Nebenform von ἡ κνῖσα, wie ἡ δίψα, τὸ δίψος, ἡ πάϑη, τὸ πάϑος. Der sing. von τὸ κνῖσος wird in einem Schol. Iliad. 2, 423 aus einem nicht genannten Komiker angeführt, τὸ κνῖσος όπτῶν ὀλλύεις τοὺς γείτονας, Meineke Com. Graec. 4 p. 687. Der plural. τὰ κνίση erscheint in Stellen Homers als var. lect. So Iliad. 21, 363, ὡς δὲ λέβης ζεῖ ἔνδον, ἐπειγόμενος πυρὶ πολλῷ, | κνίσην μελδόμενος ἁπαλοτρεφέος σιάλοιο, | πάντοϑεν ἀμβολάδην, ὑπὸ δὲ ξύλα κάγκανα κεῖται, | ἃς τοῠ καλὰ ῥέεϑρα πυρὶ φλέγετο, ζέε δ' ὕδωρ. Hierzu giebt es im cod. A folgendes Scholium aus Aristonicus: μελδόμενος: (ἡ διπλῆ,) ὅτι ἀντὶ τοῦ μέλδων, τήκων τὰ κνίση, παϑητικὸν ἀντὶ τοῦ ἐνεργητικοῦ. Hiernach also hat Aristarch geschrieben κνίση μελδόμενος, neutr. plur. τὰ κνίση. Dagegen in mehreren aus Didymus ausgezogenen Scholien und Theilen von Scholien wird bezeugt, daß Aristarch κνίσην geschrieben habe; Schol. Ακνίσην: οὕτως Ἀρίσταρχος· ἄλλοι δὲ κνίσης; ein anderes, an das Aristonicëische sich anschließendes Schol. A γράφουσι δέ τινες κνίσην σὺν τῷ ν· οὕτως γὰρ καὶ Ἀρίσταρχος, καί φησιν, ὅτι ἀντὶ τοῦ τηκόμενος, ὅπερ ἰσοδυναμεῖ τῷ τήκων. κνίσην δὲ πᾶν τὸ πιμελές. Der Widerspruch zwischen Didymus und Aristonicus ist darauf zurückzuführen, daß Aristonicus Angabe sich auf Aristarchs zweite Ausgabe bezieht, Didymus Angabe auf Aristarchs erste Ausgabe. Aristonicus Werk erklärte überall lediglich Aristarchs zweite Ausgabe, s. Sengebüsch Homer. dissert. 1 p. 34. Die Worte Aristarchs aber, welche in dem zweiten Didymeischen Scholium A angeführt werden, καί φησιν, ὅτι ἀντὶ τοῠ τηκόμενος, ὅπερ ἰσοδυναμεῖ τῷ τήκων. κνίσην δὲ πᾶν τὸ πιμελές, sind unzweifelhaft aus einem ὑπόμνημα Aristarchs geschöpft. Hypomnemata aber hat Aristarch nur zu Aristophanes Ausgabe und zu seiner eigenen ersten Ausgabe geschrieben; seine zweite Ausgabe war von keinen Hypomnematis begleitet, s. Sengebusch Homer. dissert. 1 p. 27. Nun scheint es sicher, daß Didymus, auf Aristarchs ὑπομνήματα sich verlassend, wirklich κνίσην hier für die einzige Aristarchische Lesart hielt. Denn wenn man annehmen wollte, daß Didymus selbst geschrieben habe διχῶς Ἀρίσταρχος, κνίσην καὶ κνίση oder ἐν μὲν τῇ προτέρᾳ τῶν Ἀρισταρχείων ἐγέγραπτο κ νίσ η ν, ἐν δὲ τῇ ἑτέρᾳ κ νίσ η oder dergl., wie könnte man da den Umstand erklären, daß keine einzige der aus Didymus stammenden Nachrichten auch nur eine Spur von der doppelten Lesart enthält, sondern alle sammt und sonders behaupten, daß die einzige Aristarchische Lesart κνίσην gewesen sei? Es gehört aber außer den beiden oben angeführten Scholien A hierher auch der aus Didymus und Aristonicus zusammengeflossene Anfang eines Scholiums B: σὺν τῷ ν Ἀρίσταρχος. τὸ δὲ μελδόμενος ἀντὶ τοῦ τήκων. κνίση δὲ πᾶν τὸ πιμελές. τινὲς δὲ οὐδετέρως ἤκουον, ἵν' ᾖ τὰ κνίση, ὡς τὸ » Τηλέμαχος τεμένη νέμεται ( Odyss. 1), 1851«. ἀλλ' ἀεὶ παρ' Ὁμήρῳ ἡ κνίσα ϑηλυκῶς εἴρηται. Bis πιμελές fußt der Verfasser auf Didymus, von da ab bis νέμεται auf Aristonicus. Daß in diesem zweiten auf Aristonicus fußenden Theile der Darstellung nicht Aristarch als Auctor der Lesart τὰ κνίση genannt wird, sondern statt des Namens ein τινές erscheint, kommt ganz einfach daher, weil in Aristonicus Werke hier wie sonst überall Aristarch gar nicht genannt war. Ob das Citat aus Odyss. 11, 185 vom Verfasser des Scholiums selber hinzugethan ist, höchst passend, oder ob das Werk des Aristonicus selbst dies Citat schon enthielt, so daß es aus dem oben vorgelegten Scholium A des Aristonicus durch Schuld eines Epitomators verschwand, läßt sich schwerlich entscheiden. Ein anderes Scholium B fängt so an: οἱ μὲν οὖν διορϑοῦντες ἠξίουν μετὰ τοῦ ν γράφειν, κνίσ ην μελδόμενος, ἀντὶ τοῦ τήκων ἀκούοντες, ἵν' ᾖ τὴν κνίσαν τήκων. οὐκ εἶχον δὲ παρ' Ὁμήρῳ δεικνύναι οὐδετέρως τὸ κνίσσος λεγόμενον, ἀλλ' ἀεὶ ϑηλυκῶς. Dies ist bis τὴν κνίσαν τήκων sicher aus Didymus geflossen; auch der Ausdruck οἱ διορϑοῦντες zeigt den Didymus an, dessen Buch Περὶ τῆς Ἀρισταρχείου διορϑώσεως betitelt war. Dasselbe Scholium steht, als Auseinandersetzung des Porphyrius bezeichnet, im cod. Paris. 2679, Cramer An. Paris. 3 p. 28; es ist aber im Paris. länger, indem an das auch im B Stehende sich im Paris. noch eine entstellte Auseinandersetzung anschließt: δύναται καὶ οὐδετέρως κνίσση, ὡς ἡ κωμῳδία »τὸ κνίδος ὀπτῶ«. ἄλλοι δὲ τὸ κνίσος εἰς τοὺς γείτονας (verderbt aus τὸ κνῖσος ὀπτῶν ὀλλύεις τοὺς γείτονας, s. oben), ὁ δὲ ποιητὴς ἀεὶ ϑηλυκῶς τὴν κνίσσαν φησίν κτἑ. An dieses Scholium reih't sich dann im Paris. mit ἄλλως ein anderes, auf Aristonicus fußendes, von Didymus Nichts wissendes: ὡς ἀπὸ εὐϑείας οὐδετέρας τῶν πληϑυντικῶν, ὅτι οὐκ ἔστι παρὰ τὸ τὰ μέλη ἔλδειν τὸ μελδόμενος, ἀλλ' ἀπὸτοῦ ἄλδω, ὅϑεν τὸ »μέλε' ἤλδανε«, τὸ μελδόμενος παϑητικὸν ἀντὶ ἐνεργητικοῠ τοῦ μέλδων, ὅ ἐστι κατατήκων. Das Ende des Porphyrianischen Scholiums mit dem andern, durch ἄλλως angeknüpften findet sich auch im Paris. 2766, Cramer An. Paris. 3 p. 292. Bei Eustath. Iliad. 21, 363 p. 1241, 10 sqq. wird Aristarch nicht genannt; die Lesarten (τῇ) κνίσσῃ und (τὰ) κνίσση werden besprochen, die Lesart κνίσην ist nicht erwähnt; über Didymus läßt sich aus Eustathius Nichts ersehen. Wir haben aber doch über Didymus schon eine Reihe von Zeugnissen, deren Vergleichung es zweifellos zu machen scheint, daß Didymus hier in der That (τὰ) κνίση als Lesart der ἑτέρα nicht kannte, sondern κνίσην für die einzige Aristarchische Lesart hielt. – Iliad. 2, 423 heißt es μηρούς τ' ἐξέταμον κατά τε κνίσῃ ἐκάλυψαν | δίπτυχα ποιήσαντες, ἐπ' αὐτῶν δ' ὠμοϑέτησαν. Hierzu giebt es folgendes Scholium BL: κατά τε κνίση ἐκάλυψαν: Ἀρίσταρχος τὰ κνίση οὐδετέρως ἀκούει, καίτοι εἰπὼν οὐδὲν ἀδιαίρετον εἶναι τῶν εἰς ος ληγόντων οὐδετέρων. παρ' Ὁμήρῳ κατὰ τὸ πληϑυντικόν· τείχεα γὰρ καὶ βέλεα λέγει. ἀλλ' ὥσπερ τὰ τεμένη ἀδιαιρέτως εἴρηκεν, ὡς τὸ »Τηλέμαχος τεμένη νέμεται ( Odyss. 1), 1851«, οὕτω καὶ τὰ κνίση. καὶ ἔστιν ἐν τῇ κωμῳδίᾳ τὸ ἑνικόν· »τὸ κνῖσσος ὀπτῶν ὀλλύεις τοὺς γείτονας«. πλεονάζει δὲ Ὅμηρος τῇ ϑηλυκῇ προςηγορίᾳ. σημαίνει δὲ καὶ τὴν ἀναϑυμίασιν τῶν κρεῶν, ὡς ὅταν λέγῃ »καὶ τότε με κνίσσης ἀμφήλυϑεν ἡδὺς ἀυτμή. ( Odyss. 12, 369)« καὶ »κνίσση δ' οὐρανὸν ἷκεν ἑλισσομένη περὶ καπνῷ ( Iliad. 1, 317)«. σημαίνει καὶ τὸ λίπος, ὡς ἐπὶ τῶν γαστέρων ἔφη »ἐμπλείην κνίσσης τε καὶ αἵματος ( Odyss. 18, 119)«. σημαίνει καὶ τὸν ἐπίπλουν, ὡς ὧδε· »κατά τε κνίσσῃ ἐκάλυψαν, δίπτυχα ποιήσαντες«. διπλᾶ γὰρ ποιήσαντες τὰ κνίσση, τοὺς μηροὺς ἐπεκάλυψαν. δίπτυχα δὲ αὐτὰ τὰ κνίση· ἐπεὶ γὰρ δύο οἱ μηροί, τὸν ἐπίπλουν εἰς δύο διελόντες ἑκάτερον αὐτῶν ϑατέρῳ μέρει τοῦ ἐπίπλου ἐκάλυπτον. Den letzten Theil der Auseinandersetzung von δίπτυχα ποιήσαντες. διπλᾶ γάρ ab hat Bachmann als besonderes Scholium zu vs. 424. Der erste Theil der höchst lehrreichen Auseinandersetzung besagt deutlich Folgendes: Aristarch schrieb zuerst κνίσῃ, κατεκάλυψαν κνίσῃ μηρούς, = »sie umgaben die Knochen mit der Fetthaut«, später jedoch schrieb Aristarch (τὰ) κνίση, κατεκάλυψαν τὰ κνίση = »sie legten die Fetthaut herum«. Aristarch ward zuerst, als er die Lesart (τῇ) κνίσῃ vorzog, von der Ansicht geleitet, daß Homer den nom. acc. voc. plur. der Neutra auf ος sonst nirgends contrahire, also τὰ κνίση hier eben so wenig gesagt haben werde wie anderswo τὰ τείχη, τὰ βέλη u. s. w. Diese seine frühere Ansicht (καίτοι εἰπών) gab jedoch Aristarch auf, weil ersich überzeugt hatte, daß Odyss. 11, 185 die Lesart τεμένη der Lesart τεμένεα vorzuziehen sei. Sobald dies feststand, fiel auch Iliad. 2, 423 der Grund weg, die Lesart (τῇ) κνίσῃ vor der Lesart (τὰ) κνίση zu bevorzugen. Abgesehn von diplomatischen Rücksichten, die bei Aristarch überall in erster Linie maßgebend waren, schließt sich das δίπτυχα ποιήσαντες offenbar an (τὰ) κνίση weit besser an als an (τῇ) κνίσῃ. Ueber die Construction vergleiche man das Didymeische Scholium A Iliad. 24, 20. 21, welches, nach Bekker ohne Lemma, nach Villoison mit dem Lemma περὶ δ' αἰγίδι πάντα κάλυπτεν χρυσείῃ, also lautet: οὕτως αἰγίδα χρυσείην αἱ Ἀριστάρχου· περὶ ὅλον αὐτὸν ἐκάλυπτε τὴν χρυσῆν αἰγίδα. καὶ μήποτε Ὁμηρικώτερον· »τοῖόν τοι ἐγὼ νέφος ἀμφικαλύψω χρύσεον ( Iliad. 14, 343)«. Hieran schließt Bekker aus V die Bemerkung καὶ »τόσσην οἱ ἄσιν καϑύπερϑε καλύψω ( Iliad. 21, 321)«. Mit dem Siege der Lesart τεμένη Odyss. 11, 185 fiel auch der Grund weg, Iliad. 21, 363 die Lesart κνίσην vor der Lesart (τὰ) κνίση zu bevorzugen, welche letztere dort eben auch diplomatisch besser beglaubigt gewesen sein wird. Diese drei Stellen stehn in unlösbarem Zusammenhange: in Aristarchs erster Ausgabe stand Odyss. 11, 185 τεμένεα, Iliad. 2, 423 (τῇ) κνίσῃ, Iliad. 21, 363 κνίσην, in Aristarchs zweiter Ausgabe Odyss. 11, 185 τεμένη, Iliad. 2, 423 und 21, 363 (τὰ) κνίση. Die Stelle Iliad. 2, 423 kehrt Iliad. 1, 460 und Odyss. 12, 360 wörtlich wieder, und fast wörtlich Odyss. 3, 457, ἄφαρ δ' ἐκ μηρία τάμνον | πάντα κατὰ μοῖραν, κατά τε κνίσῃ ἐκάλυψαν | δίπτυχα ποιήσαντες, ἐπ' αὐτῶν δ' ὠμοϑέτησαν. Ueber diese Parallelstellen scheint es keine hierher gehörige Ueberlieferung zu geben; sie werden in Aristarchs Ausgaben wohl das Schicksal von Iliad. 2, 423 getheilt haben. Was Didymus von Aristarch berichtete, ist auch Iliad. 2, 423 nicht zu erkennen. In Bezug auf Odyss. 11, 185 befand er sich, so scheint es, in demselben Irrthume wie Iliad. 21, 363, indem er die Lesart der ersten Aristarchischen Ausgabe für die einzige Aristarchische hielt. Man vergleiche hierüber in diesem Wörterbuche den Artikel τέμενος. Ein anderer ähnlicher Fall ist in diesem Wörterbuche s. v. ἑῶμεν erörtert. Ueber die Stellen Iliad. 21, 363. 2, 423 und ihre Lesarten κνίσην, (τὰ) κνίση, (τῇ) κνίσῃ vergleiche man La Roche Homer. Teztkritik S. 299, welcher Forscher nicht zu der hier vorgetragenen Ansicht gelangt ist. Das Aristonicëische Scholium A zu Iliad. 21, 363 erwähnt La Roche gar nicht; er hat offenbar übersehen, daß in diesem Scholium die Aristarchische Lesart (τὰ) κνίση steckt. Den Stellen des Eustathius, welche La Roche anführt, kann man Iliad. 7, 95 p. 668, 32, Odyss. 3, 457 p. 1477, 1 und Odyss. 17, 214 p. 1817, 3 hinzufügen. Als Parallelstellen zu Iliad. 2, 423 kennt La Roche nur Odyss. 3, 457 und 12, 360; die Stelle Iliad. 1, 460 nennt er nicht.
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23 διπτυχής
διπτυχής, ές, und δίπτυχος, ον, doppelt zusammengefaltet, doppelt zusammengelegt, und schlechtweg = doppelt, von πτύσσω, πτύξ, vgl. die Homerischen composs. πολύπτυχος und τρίπτυχος. Bei Homer δίπτυχος oder δίπτυξ fünfmal: Odyss. 13, 224 δίπτυχον λώπην, ein doppelt zusammengelegtes Gewand, vgl. δίπλαξ u. διπλόος; die Homerische Stelle hatte vor Augen Apoll. Rhod. 2, 32 ἐρεμνὴν δίπτυχα λώπην. In der Beschreibung von Opfern Iliad. 1, 461. 2, 424 Odyss. 3, 458. 12, 361 μηρούς τ' ἐξέταμον (ἄφαρ δ' ἐκ μηρία τάμνον πάντα κατὰ μοῖραν,) κατά τε κνίσῃ ἐκάλυψαν δίπτυχα ποιήσαντες, ἐπ' αὐτῶν δ' ὠμοϑέτησαν: man legte die Fetthaut, κνίση, nachdem man sie in zwei Lagen oder Schichten gebracht hatte, um die Schenkelknochen herum. Für κνίσῃ gab es im Alterthum eine Lesart κνίση, welche den Vorzug hat, daß sich δίπτυχα besser an κνίση anschließt als an κνίσῃ; dies κνίση ist nämlich accusat. plural. neutr. von τὸ κνῖσος, Nebenform zu ἡ κνίση; den singul. τὸ κνῖσος wiesen die Alten bei einem Komiker nach, τὸ κνῖσος ὀπτῶν ὀλλύεις τοὺς γείτονας (Meineke F. C. G. IV p. 687 Anonym. no 335 a); also bei Homer κατά τε ἐκάλυψαν τὰ κνίση, sie legten die Fetthaut herum, ποιήσαντες δίπτυχα (τὰ κνίση), nachdem sie dieselbe in zwei Lagen gebracht hatten. S. über alles dieses Scholl. B L Iliad. 2, 423, wo die Lesart ( τὰ) κνίση dem Aristarch zugeschrieben wird, eine Nachricht, die ihre Bestätigung durch Scholl. Aristonic. 21, 363 erhält. Hier sagt der Dichter ὡς δὲ λέβης ζεῖ ἔνδον, ἐπειγόμενος πυρὶ πολλῷ, κνίσην μελδόμενος ἁπαλοτρεφέος σιάλοιο, var. lect. κνίσῃ, κνίσης und κνίση. Das Letztere, ( τὰ) κνίση, accusat., erkennt Aristonic. als Aristarchs Lesart an: μελδόμενος: (ἡ διπλῆ,) ὅτι ἀντὶ τοῠ μέλδων, τήκων τὰ κνίση, παϑητικὸν ἀντὶ τοῠ ἐνεργητικοῠ. In derselben Stelle legt Didymus dem Aristarch die Lesart κνίσην bei, κνίσην: οὕτως Ἀρίσταρχος· ἄλλοι δὲ κνίσης, Schol. A. und in einem andern ebenfalls aus Didymus Werke geflossenen Schol. A γράφουσι δέ τινες κνίσην σὺν τῷ ν· οὕτως γὰρ καὶ Ἀρίσταρχος, καί φησιν, ὅτι ἀντὶ τοῦ τηκόμενος, ὅπερ ἰσοδυναμεῖ τῷ τήκων, und noch einmal in einem ebenfalls Didymeischen Scholium B, σὺν τῷ ν Ἀρίσταρχος. Der Widerspruch zwischen Didymus und Aristonicus verschwindet, wenn man bedenkt, daß Aristonicus lediglich die zweite Homerausgabe Aristarchs erklärt, s. Sengebusch Homer. diss. 1 p. 34. In dieser also war an den hier besprochenen Stellen κνίση als neutr. plur. geschrieben. Die erste Ausgabe Aristarchs hatte Iliad. 21, 363 κνίσην, an den übrigen Stellen κνίσῃ. Dieser Sachverhalt leuchtet auch aus dem Eingange des Scholiums B L Iliad. 2, 423 hervor, wo es heißt, Aristarch habe κνίση als neutr. plur. geschrieben, obgleich er vorher behauptet habe, diese Contraction komme bei Homer nicht vor: κα τά τε κνίση ἐκάλυψαν: Ἀρίσταρχος τὰ κνίση οὐδετέρως ἀκούει, καί τοι εἰπὼν οὐδὲν ἀδιαίρετον εἶναι τῶν εἰς ōς ληγόντων οὐδετέρων παρ' Ὁμήρῳ κατὰ τὸ πληϑυντικόν· τείχεα γὰρ καὶ βέλεα λέγει. ἀλλ' ὥσπερ τὰ τεμένη ἀδιαιρέτως εἴρηκεν, ὡς τὸ »Τηλέμαχος τεμένη νέμεται ( Odyss. 11, 185)«, οὕτω καὶ τὰ κνίση. Bei Odyss. 11, 185 giebt es folgende zwei Scholien: 1) τεμένη: Ἀρίσταρχος τεμένεα, 2) τεμένη: σεσημείωται τὸ ὄνομα ἀδιαιρέτως ἐξενεχϑέν. Das zweite Scholium ist zweifellos aus Aristonicus, welcher nur die zweite Ausgabe Aristarchs berücksichtigte und die Diple erklärte, welche in dieser Ausgabe hier wegen des contrahirten τεμένη stand. Das erste Scholium ist eben so zweifellos aus Didymus, welcher auch hier die Lesart, welche Aristarchs Text nur in der ersten Ausgabe hatte, das uncontrahirte τεμένεα, für die einzige Aristarchische Lesart hielt, grade wie Iliad. 21, 363 κνίσην. Woher in beiden Fällen die Unkenntniß des Didymus rührte, läßt sich hier ohne zu große Weitläuftigkeit nicht genau erklären. Es genüge anzudeuten, daß Didymus auch sonst vielfach schlechter unterrichtet war als Aristonicus, dessen Werk er nicht kannte, ohne Zweifel weil er vor ihm schrieb. Was Lehrs über die so sehr große Genauigkeit und die umfassend gründlichen Aristarchisch-Homerischen Studien des Didymus sagt, Aristarch. p. 18 sqq, ist unrichtig. Didymus der Alleswisser und Vielschreiber arbeitete flüchtig, schöpfte aus Quellen zweites Ranges und steht in jeder Hinsicht tief unter Aristonicus. – Nach Homer erscheint διπτυχής bei Aristotel. H. A. 3, 5, 2, νεῠρον διπτυχές. – Herodot. 7, 239 δελτίον δίπτυχον; Hesych. Διϑύροις· διπτύχοις, Δίϑυρον· γραμματίδιον διπτυχον, Κλισιάδες· αἱ δίπτυχοι ϑύραι. – Oefters = doppelt: Soph. ap. Scholl. Pind. N. 6, 90 ( frgm. 164 Dindorf ed. Oxon.) δίπτυχοι ὀδύναι; Eurip. Ion. 1010 δίπτυχον δῶρον; Orest. 633 διπτύχους ὁδούς; Aristoph. Phoen. ap. Athen. 4, 154 e διπτύχω κόρω ( frgm. 471 Dindorf ed. Oxon.); Lycophr. 554 διπτύχων ἕνα, einen der beiden Dioskuren.
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24 δέω
δέω und δεύω, bedürfen; wohl nicht, wie gewöhnlich angenommen wird, von einer Wurzel ΔΕF-, sondern von einer Wurzel ΔΥ-, mit Guna ΔΕγ-; zunächst verwandt ist wohl δεύτερος, δεύτατος. In δέω ist das Υ der Wurzel ausgestoßen; vgl. ἔχευα ἔχεα, ἀλεύω ἀλέω, ἀχεύων ἀχέων, εὔαδεν ἕαδεν. Die Attische Prosa hat von δεύω δέω ein activum δέω, δεήσω, ἐδέησα, δεδέηκα, meist unpersönlich gebraucht, δεῖ, δεήσει, ἐδέησε, δεδέῆκε, und ein deponens passiv. δέομαι, δεήσομαι, ἐδεήϑην, δεδέημαι; dic Contraction in ει unterbleibt zuweilen, δέεται und δεῖται, δέεσϑαι und δεῖσϑαι, s. Buttmann Ausf. Gramm. ed. 2 Bd 2 S. 150. Bei Homer findet sich das activum in wenigen Formen und Stellen: ἐδεύησεν zweimal; Odyss. 9, 540 κὰδ δ' ἔβαλεν μετόπισϑε νεὸς κυανοπρώροιο τυτϑόν, ἐδεύησεν δ' οἰήιον ἄκρον ἱκέσϑαι, es fehlte (nur noch grade), daß er die Spitze des Steuerruders traf, Apollon. Lex. Homer. p. 62, 11 ἐδεύησεν· ἐνδεὴς ἐγένετο; derselbe Vers interpolirt Odyss. 9, 483 κὰδ δ' ἔβαλε προπάροιϑε νεὸς κυανοπρώροιο τυτϑόν, ἐδεύησεν δ' οἰήιον ἄκρον ἱκέσϑαι, vgl. Scholl. vs. 5401 δῆσεν oder ἔδησεν einmal, Iliad. 18, 100 ὁ μὲν μάλα τηλόϑι πάτρης ἔφϑιτ', ἐμεῖο δὲ δῆσεν ἀρῆς ἀλκτῆρα γενέσϑαι, er entbehrte meiner, daß ich ihm ein Retter geworden wäre, var. lect. δ' ἔδησεν, vgl. Scholl. (Herodian.) und Apollon. Lex. Homer. p. 62, 14 ἔδ η σεν· ἐνδεὴς ἐγένετο· »ἐμεῖο δ' ἔδησεν ἀρῆς«; δ εῖ unpersönlich einmal, Iliad. 9, 337 τί δὲ δεῖ πολεμιζέμεναι Τρώεσσιν Ἀργείους, »wozu ist es nöthig, daß die Argiver mit den Troern kämpfen?« In dieser Weise gebraucht Homer öfters χρή; und so haben denn auch in der vorliegenden Stelle Neuere statt δεῖ schreiben wollen χρή, ein Versuch, welcher eben so wohlfeil und eben so werthlos ist wie Iliad. 18, 100 der geistreiche Vorschlag Neuerer statt ἐμεῖο δ' ἔδησεν oder ἐμεῖο δὲ δῆσεν zu schreiben ἐμεῠ δ' ἐδέησεν; beide »Besserungen« sind leichtfertge, frivole Attentate auf den aus dem Alterthume überlieferten Homer-Text, was Buttmann einsah, Ausf. Gramm. ed. 2 Bd 2 S. 151 sq. Anmerk. Vgl. noch mit δῆσεν ἔδησεν das Homerische κῆται, welches sich zu κέηται verhält wie δῆσεν zu δέησεν. – Häufiger als das activ. erscheint bei Homer das deponens, immer mit dem Υ, δεύομαι, in folgenden Formen und Stellen: δεύεαι Iliad. 23, 484; δεύῃ Odyss. 1, 254; δεύεται Odyss. 7, 73. 8, 137; δευοίατο Iliad. 2, 128. 5, 202; δευέσϑω Iliad. 20, 122; δεύεσϑαι Iliad. 13, 310; δευόμενος Iliad. 22, 492; δευόμενον Iliad. 1, 134. 20, 472 Odyss. 4, 264; δευομένους Iliad. 3, 294; ἐδεύεο Iliad. 17, 142; ἐδεύετο Iliad. 1, 468. 602. 2, 431. 4, 48. 7, 320. 23, 56. 24, 69 Odyss. 16, 479. 19, 425; δευέσϑην Iliad. 8, 127; δεύοντο Iliad. 2, 709; δευήσεαι Odyss. 6, 192. 14, 510; δευήσεσϑαι Iliad. 13, 786 Odyss. 23, 128. Aorist. und perfect. kommen bei Homer nicht vor. Bedeutung und Construction: absolut, Iliad. 1, 134 αὐτὰρ ἔμ' αὔτως ἧσϑαι δευόμενον, entbehrend; Iliad. 22, 492 δευομενος δέ τ' ἄνεισι πάις ἐς πατρὸς ἑταίρους, Mangel leidend; Iliad. 20, 122 μηδέ τι ϑυμῷ δευέσϑω, er soll sich nicht verlassen fühlen; δεύεσϑαί τινος einer Sache oder Person entbehren, Iliad. 2, 128 πολλαί κεν δεκάδες δευοίατο οἰνοχόοιο; Odyss. 1, 254 ἦ δὴ πολλὸν ἀποιχομένου Ὀδυσῆος δεύῃ; Iliad. 4, 48 οὐ γάρ μοί ποτε ῃωμὸς ἐδεύετο δαιτὸς ἐίσης, λοιβῆς τε κνίσης τε; Odyss. 19, 425 δαίνυνι', οὐδέ τι ϑυμὸς ἐδεύετο δαιτὸς ἐίσης; Odyss. 4, 264 πόσιν οὔ τευ δευόμενον, οὔτ' ἂρ φρένας οὔτε τι εἶδος; Iliad. 3, 294 καὶ τοὺς (ἄρνας) μὲν κατέϑηκεν ἐπὶ χϑονὸς ἀσπαίροντας, ϑυμοῠ δευομένους· ἀπὸ γὰρ μένος εἵλετο χαλκός, der Lebenskraft ermangelnd, sterbend, vgl. Apollon. Lex. Homer. p. 57, 34; δεύεσϑαί τινος Einem nachstehn, Iliad. 23, 484 ἄλλα τε πάντα δεύεαι Ἀργείων, auch in allen andern Stücken stehst du den Argivern nach; δεύεσϑαί τινος in etwas nachstehn, zurückstehn, Iliad. 17, 142 Ἕκτορ εἶδος ἄριστε, μάχης ἄρα πολλὸν ἐδεύεο, im Kampfe standest du sehr zurück, das εο in ἐδεύεο mit Synizese zu lesen; so hat man auch Iliad. 13, 310 erklärt, ἐπεὶ οὔ ποϑι ἔλπομαι οὕτως δεύεσϑαι πολέμοιο καρηκομόωντας Ἀχαιούς, Apollon. Lex. Homer. p. 58, 1. – Vgl. die Homerischen compos. ἐπιδεύομαι und ἐπιδευής. – Folgende: 1) Activum: παραδείγματος αὐτὸ τὸ παράδειγμα δεδέηκεν, der Beweis bedarf selbt des Beweises. Plat. Polit. 277 d; ἡ βουλὴ δεῖ διακρινοῠντος Lach. 184 c. – Gew. a) πολλοῠ, ὀλίγου δέω, essehltviel, wenigdaran, daßich, e. inf., z. B. πολλοῠ δεῖς τὸ εἶδος ἀγνοεῖν τοῠ παιδός, es fehlt viel daran, daß du nicht kennen solltest, Plat. Lys. 204 e; vgl. Theaet. 167 b; ὡστε ϑολλοῠ δέω μὴ οὐ δύο γε φεύγειν Euthyd. 297 c; πολλοῦ μοι δοκῶ δεῖν τὰ ὑμέτερα ἔχειν Xen. An. 7, 6, 18; οὐ πολλοῠ δέοντας ἴσους τὸ πλάτος καὶ τὸ μῆκος εἶναι, beinahe eben so dick wie lang, 5, 4, 32; auch absol., als nachdrückliche Veineinung, πολλοῠ γε δέω, Plat. Phaedr. 228 a, wie Dem. 20, 58, ich bin weit entfernt, d. i. durchaus nicht; τοῦ παντὸς δέω, Aesch. Prom. 1008; τοσούτου δέουσιν ἐλεεῖν ὥστε μᾶλλον, wie tantum abest, Isocr. 4, 168; vgl. 14, 18 u. 11, 5, wo vor Bekk. τοσούτῳ stand. Seltener steht auch der acc., τοσοῠτον δέω εἰδέναι Plat. Menon. 71 a; Luc. Icarom. 5; ὀλίγον, μικρὸν δέω τοῠ ποιεῖν, Plut. Pyrrh. 17. 30, öfter. – An Vrbdgen, wie μικροῠ δέοντα τέτταρα τάλαντα, beinahe vier Talente, woran wenig fehlt, Dem. 27, 35, reihen sich Ausdrücke für die Zahlen 18, 19, 28, 29 u. ä.; δυοῖν δέοντα τεσσαράκοντα, Her. 1, 14. Bes. Att., ἑνὸς δέον εἰκοστὸν ἔτος, das zwanzigste Jahr weniger eins, d. i. das neunzehnte, Thuc. 8, 6. 25; πεντήκοντα δυοῖν δέοντα ἔτη, d. i. 48 Jahre, 2, 1; μιᾶς δέουσι ἑξήκοντα, Plat. Legg. V, 738 a; Sp. brauchen gen. abs., ἑξήκοντα ἑνὸς δέοντος ἔτη, Plut. Pomp. 79; D. L. 5, 27. – b) das imperson. δεῖ, conj. δέῃ, auch δῇ, s. Mein. III, 293, es bedarf, ist nöthig; mit acc. c. inf., Pind. Ol. 6, 28; Her. bes. von Schicksalbestimmungen, οὐ γὰρ ἔδει Ναξίους ἀπολέσϑαι, sie sollten nicht untergehen, 5, 33; vgl. 6, 64. 9, 109; u. mit dem Zusatz κατὰ τὸ ϑεοπρόπιον, 8, 53; δεῖ γενέσϑαι τι, Thuc. 5, 26. Seltener findet eine Attraction statt, ἡγούμην αὐτὸς περιεῖναι δεῖν αὐτῶν, καὶ μεγαλοψυχότερος φαίνεσϑαι Dem. 19, 235; vgl. 44, 28 u. Lob. Phryn. 754; selten auch steht der dat., δεῖ ἐπισάξαι τὸν ἵππον Πέρσῃ ἀνδρί Xen. An. 3, 4, 35; vgl. Oec. 7, 20; Soph. O. C. 721; Eur. Hipp. 945; Plat. Rep. X, 608 c.; Soph. abdt auch δεῖ σ' ὅπως δεἰξεις Ai. 553; bgl. Phil. 54. – Ohne Inf., εἴ τι δέοι u. ἐἀν τι δέῃ, wenn es nöthig sein sollte, Xen. oft. – Gew. mit dem gen. der Sache, δεῖ τινος, es bedarf einer Bache, es ist etwas nöthig, es thut Noth, εὐβουλίπς δεῖ Beph. Ant. 1083; ἀγαϑοῠ δημτουργοῠ δεῖ Plat. Gouv. 187 c, der sogar abdi σφόδρα ἡμῖν δεῖ ἄκρων εἶναι τῶν ἀρχόντων Rep. V, 459 b; οὐδὲν ἔτι αὐτῶν δεῖ Thuc. 5, 55; Xen. An. 5, 1, 10. Die Person, welche etwas nöthig hat, steht gew. im dat., ἔδει γὰρ δὴ συμμαχίης τινός οἱ μεγάλης Her. 5, 38, wo pleonast ἐξευρεϑῆναι zugesetzt ist; ἓν δεῖ μόνον μοι Eur. Suppl. 594; τέχνης δεῖ τῷ μέλλοντι δρᾶν Plat. Soph. 255 a; δεῖ μοι τῆς αὐτῆς ἐρωτήσεως Men. 79 c. Selten im accus., αὐτὸν σε δεῖ Προμηϑέως Aesch. Ag. 840; ποίας με δεῖ φροντίδος Soph. El. 602; vgl. Eur. Rhes. 837; u. spätere Prosaiker, nach Arist. pol. 7, 13. – c) an a) schließt steh πολλοῠ, ὀλίγου δεῖ, essehltviel, wenig, worauf acc. c. inf. folgt, πολλοῦ γε δεῖ οὕτως ἔχειν Plat. Prot. 341 d; ἐδέησεν ἐλαχίστου αὐτοὺς διαφϑεῖραι (τὸ πῠρ), es fehlte sehr wenig daran, daß das Feuer sie rernichtete, Thuc. 2, 77; daher πολλοῦ γε καὶ δεῖ, zu nachdrücklicher Verneinung am Ende des Satzes, weit gefehlt, Dem. 18, 300 u. sonst; absol. πολλοῠ, ὀλίγοὺ δεῖν, so daß viel, wenig fehlt, Plat. Apol. 22 a Lgg. XII, 998 d; ὀλίγου δεῖν φορήματι ἀλλὰ προςϑήματι ἐοίκασι, beinahe, Xen. Mem. 3, 10, 13; so μικροῦ δεῖν, Isocr. 4, 144; ἵν' εἰδῆτε πολλοῠ δεἴν ἄξιον ὄντα, daß viel fehlt, daß er bei weitem nicht würdig ist, Dem. 23, 7. – 2) Deponens: perf. δεδέημαι Xen. An. 7, 7, 14; nöthighaben, bedürfen, entbehren, τινός; Sp. D., wie Ap. Rh. 1, 968; sehr gew. Her. u. Att. Auch οὐδὲν ἐμοῠ δέονται, Plat. Theaet. 151 b, u. öfter; εἴ τι ἄλλο ἡ τῆς οὐσίας δέοιο Conv. 218 c; ἢν δέ τι δέωνται τοῦ βασιλέως, in irgend einer Sache, Thuc. 8, 37; οἱ δεόμενοι, die Bedürftigen, Isocr. 6, 67, wie οἱ μάλιστα βίου δ. 4, 35; vgl. Her. 8, 59; so absol., τὸ δεῖσϑαι, Xen. An. 2, 6, 13. Dah. = begehren, wünschen, τινός, Her. 9, 35, u. Folgde oft; c. inf., Her. 2, 173; δέομαι αὐτὸ τοῠτο μαϑεῖν Plat, Phaed. 73 b, u. sonst; bitten. Πολυκράτεος πέμψαι ἑαυτῷ στρατόν Her. 3, 44; τῶν ἱερέων πάντα διελϑεῖν Plat. Tim. 23 d, u. sonst; auch mit dem acc. c. inf., ἐδεήϑη Δαρείου ἕνα αὐτῷ παἴδα καταλειφϑῆναι Her. 4, 84; δέομαι ὑμῶν τούτοις τὸν νοῠν προςέχοντας ἀναμιμνήσκισϑαι Andoc. 1, 37; aber auch ἐδέοντο Κύρου ὡς προϑυμοτάτου γενέσϑαι Xen. Hell. 1, 5, 2. – Mit folgd. ὥςτε, Thuc. 1, 119; ὅπως, Plut. Ant. 84; τοῠτο ὑμῶν δέομαι δίκαιον Plat. Apol. 18 a; ὅπερ ἐδεόμεϑά σου Conv. 173 e; σύμφορα δέονται Thuc. 1, 32; wie δονατά Plat. Prot. 335; δίκαια καὶ μέτρια Dem. 58, 2; vgl. Xen. Cyr. 1, 4, 1; An. 7, 2, 34; ἐδεήϑῆ ἐμοῦ τινα ἰσχυρὰν δέησιν Aesch. 2, 43; δέῃμα, ὃ δεῖταί μου σφόδρα Ar. Ach. 1059; τινὸς παρά τινος, Luc. u. a. Sp. Auffallend ist ἐδέοντο Βοιωτοὺς ὅπως παραδῶσι Thuc. 5, 36, wo Krüger ᾐτοῠντο vermuthet.
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25 οἷος
οἷος, relativ. zum Fragewort ποῖος, qualis, so beschaffen wie, oft einfach durch wie zu übersetzen, οἷος δὲ βροτολοιγὸς Ἄρης πόλεμόνδε μέτεισιν, Il. 13, 298, wie Arcs in den Kampf geht; – zunächst a) in Vergleichungen und Zusanimcnstellungen; sich bestimmt auf das Demonstrativum τοῖος beziehend, ἀκουέμεν ἀοιδοὖ τοίου, οἷος ὅδ' ἐστίν, einen solchen Sänger zu hören, wie der hier ist, Od. 1, 371, οὐ γάρ πω τοίους ἴδον ἀνέρας, οἷον Πειρίϑοον, Il. 1, 263; οἵη περ φύλλων γενεή, τοιήδε καὶ ἀνδρῶν, 6, 146; auch auf das einfache Demonstrativum bezüglich, χορὸν τῷ ἴκελον, οἷόν ποτε Δαίδαλος ἤσκησεν, 18, 591; so τοιοῠτον, οἷον καὶ στυγοῠντ' ἐποικτίσαι, Soph O. R. 1295; O. C. 874; ἔρημον ἐν κακοῖσι τοῖςδ' οἵοις ὁρᾷς, Phil. 469; τοιοῦτός τις, οἷος, Plat. Crat. 395 a u. A.; – häufiger mit ausgelassenem Demonstrativum, welches leicht zu ergänzen ist, στιβαρώτερον οὐκ ὀλίγον περ ἢ (τοῖον) οἵῳ Φαίηκες ἐδίσκεον, Od. 8, 188; τίνες, οἷ' ἐγώ, μογοῦσιν, Aesch. Prom. 606; Soph. δοκῶ γὰρ οἷον εἶπας ἄντρον εἰςορᾶν, Phil. 27; πράξεις οἷον ἂν ϑέλῃς, O. C. 960, öfter; πάρεστι παῖς Ὀλυμπίου Διὸς –, οἷον ἔρνος οὔτις ἂν τέκοι ϑεός, Aesch. Eum. 636; in Prosa überall; οὐδὲν οἷον τὸ αὐτὸν ἐρωτᾶν, Nichts ist so wie das Selbstfragen, dies ist das Beste, Plat. Gorg. 447 c; die Attraction zu merken, nach der man sagte οὐκ ἄν που περὶ τοῦ τοιούτου ὁ λόγος εἴη οἵου τοῦ ἐνός, über ein solches, wie das Eine ist, Parm. 161 b; σχεδὸν εἰπεῖν οἵῳ γε ἐμοὶ παντάπασιν ἄπορον, für τοιούτῳ, οἷος ἐγώ εἰμι, Soph. 237 c; γνόντες τοῖς οἵοις ἡμῖν τε καὶ ὑμῖν χαλεπὴν εἶναι δημοκρατίαν, Xen. Hell. 2, 3, 25; χαρίζομαι οἵῳ σοι ἀνδρί, = ἀνδρὶ τοιούτῳ, οἷος σὺ εἶ, Mem. 2, 9, 3; πρὸς ἄνδρας τολμηροὺς οἵους καὶ Ἀϑηναίους, zu solch verwegenen Männern, wie auch die Athener sind, Thuc. 7, 21; Sp., wie noch Luc. sagt ἀνδρὶ οἵῳ σοὶ πολεμιστῇ μονομαχῆσαι, Tox. 11. Auffallender sind die Beispiele, wo der Deutlichkeit wegen das subj. in dem Relativsatz unverändert im nom. bleibt, νεανίας δ' οἵους σὺ διαδεδραμηκότας, Ar. Ach. 601; οὐκ ἔφασαν δὲ τῶν οἵων περ αὐτὸς ὄντων, Xen. Hell. 1, 4, 16; οἵοις περ σὺ συμβούλοις, Dem. 24, 185, wo Bekker οἷός περ gegen alle mss. geschrieben, wie er auch Aesch. 2, 151 τρισμυρίους οἷός περ σύ nach einer Handschrift für οἵους schreibt; auch Vrbdgn, wie συγγράφεσϑαι λόγους οἵους εἰς τὰ δικαστήρια, solche Reden, wie sie für die Gerichte passen, Plat. Euthyd. 272 a; mit dem superlat., καί ποτε ὄντος πάγου οἵου δεινοτάτου, Conv. 220 b, was vollständig heißen müßte τοιούτου, οἷος δεινότατός ἐστιν, da einst eine Kälte war, so wie die schrecklichste ist, wie sie am schrecklichsten ist; πολλαὶ ἀπέχϑειαί μοι γεγόνασι καὶ οἷαι χαλεπώταται, Apel. 23 a; Her. ἀφόρητος οἷος κρυμός, 4, 28; ἐδόκει τοιοῦτος εἶναι, οἷος ἂν εἴη ἄριστός γε ἀνήρ, Xen. Mem. 4, 8 a. C.; χωρίον οἷον χαλεπώτατον, An. 4, 8, 2, ganz wie sonst ὡς gebraucht wird; Arist. Eth. 9, 3 u. Sp. – b) in indirecter Frage, von welcher Art, was für ein, u. im verwundernden oder unwilligen Ausruf, Hom. u. Folgende überall; οἶσϑα, οἷος ἐκεῖνος δεινὸς ἀνήρ, Il. 11, 653; οἶσϑα καὶ αὐτή, οἷος ἐκείνου ϑυμός, 15, 94; γνοίης χ' οἵου φωτὸς ἔχεις ϑαλερὴν παράκοιτιν, 3, 53; οἷον δὴ τὸν μῦϑον ἐπεφράσϑης ἀγορεῦσαι, welch eine Rede hast du doch da vorzubringen gewußt! Od. 5, 183, vgl. Il. 5, 601; im neutr., οἷον δή νυ ϑεοὺς βροτοὶ αἰτιόωνται, wie beschuldigen doch die Sterblichen die Götter, Od. 1, 32, vgl. Il. 13, 633. 17, 587. 21, 57; ὦ πούς, οἷά μ' ἐργάσει κακά, Soph. Phil. 775; ὧ τλῆμον, οἷον ἔργον εἴργασαι, Ant. 1213, öfter; οἷον τὸ πῦρ, Aesch. Ag. 1229; δέρκου, οἵαις ὑπ' αὐτοῦ πημοναῖσι κάμπτομαι, Prom. 306; σκέψας, οἷός σε χειμὼν ἔπεισι, 1017; λέξω, οἵας γ' ἀρᾶται καὶ κατεύχεται τύχας, Spt. 615, wo man freilich, wie in der Mehrzahl der Beispiele, auch ein Demonstrativum ergänzen kann, aber diese Ergänzung nicht mehr im Bewußtsein der Sprache liegt, obwohl die eigentliche Form der indirecten Frage ὁποῖος ist; ὅταν προδείξῃς, οἷόν ἐστι τὸ φϑονεῖν, Soph. O. R. 624; ἀκούετ' οἷα φϑέγγεται, O. C. 885; φράσουσα, οἷα πάσχω, Trach. 532; γνώσεταί γε τότ' ἤδη ὁ δῆμος, οἷος οἷον ϑρέμμα γεννῶν ἠσπάζετο, Plat. Rep. VIII, 569 b; ὁρᾶτε δή, ἐν οἵῳ ἐστέ, in was für einer vage ihr seid, Xen. Cyr. 3, 2, 12; ὁρῶν, ἐν οἵοις ἐσμέν, An. 3, 1, 15; wohin auch folgende Beispiele zu rechnen sind: αἰσχύνεσϑαί μοι δοκῶ, οἵους ἡμῶν γνώσεσϑε τοὺς ἐν τῇ χώρᾳ ὄντας ἀνϑρώπους, An. 1, 7, 4, wenn man mit Krüger dem Sinne nach ἐνϑυμούμενος ergänzt; 7, 4, 1 ὅπως φόβον ἐνϑείη καὶ τοῖς ἄλλοις, οἷα πείσονται. – Gewöhnlich pflegt man solche Verbindungen so zu erklären, daß οἷος für ὅτι τοῖος gesetzt sei, κατοικτείρων τήν τε γυναῖκα, οἵου ἀνδρὸς στέροιτο καὶ τὸν ἄνδρα, οἵαν γυναῖκα οὐκέτ' ὄψοιτο, Xen. Cyr. 7, 3, 13. Man muß hierbei von einfachen Verbindungen ausgehen, wie ὠκύμορος δή μοι, τέκος, ἔσσεαι, οἷ' ἀγορεύεις, Il. 18, 95, eigtl. κατὰ τοιαῦτα, οἷα ἀγ., nach dem, was du sagst, aus dem zu schließen, was du sprichst; αἵματός εἰς ἀγαϑοῖο, οἷ' ἀγορεύεις, Od. 4, 611; οἷά μ' ἔοργας, nach dem, was du mir gethan hast, Il. 22, 347. Aehnlich τὸν δὲ ἄνακτα χόλος λάβεν, οἷον ἄκουσεν, Il. 6, 166, nach dem, was er gehört, oder weil er solches gehört hatte, also ganz wie ὅτι τοῖον ἤκουσεν; und mit einer dem lat. quae est tua humanitas entsprechenden Wendung, οἷος ἐκείνου ϑυμὸς ὑπέρβιος, οὔ σε μεϑήσει, wie sein Herz ist, d. i. da sein Herz so ist, nach seinem Uebermuthe, Od. 15, 212, vgl. Il. 18, 262; ganz ähnlich πρὸς οἷα δουλείας ζυγὰ χωροῦμεν, οἷοι νῷν ἐφεστᾶσι σκοποί, Soph. Ai. 925, da solche Späher dabei stehen; τίς δὲ τολμήσει κλύων τὰ τοῦδ' ἕπεσϑαι τἀνδρός, οἷ' ἐϑέσπισεν, nach dem, was er weissagte, da er solches geweissagt, O. C. 1430, vgl. 818; Trach. 790; ἔσται ταπεινός, οἷον ἐξαρτύεται γάμον γαμεῖν, Aesch. Prom. 910; αἱ Ἀργεῖαι ἐμακάριζον τὴν μητέρα, οἵων τέκνων ἐκύρησε, Her. 1, 31, eigentlich ein Uebergreifen der directen Rede in die indirecte: welche Kinder hat sie! wo wir einen einfacheren Zusammenhang des Satzes zu haben glauben, wenn wir übersetzen »daß sie solche Kinder habe«; τῷ πολεμίῳ ἀγανάκτησιν ἔχει ὑφ' οἵων κακοπαϑεῖ (direct klagt er ὑφ' οἵων κακοπαϑῶ), Thuc. 2, 41, was man erkl. durch ὅτι ὑπ ὸ τοιούτων κακοπαϑεῖ; vgl. ἡ ἄλλη αἰκία οὐδ' ἃς ῥᾳδία ἐδοξάζετο, ἄλλως τε καὶ ἀπὸ οἵας λαμπρότητος εἰς οἵαν ταπεινότητα ἀφῖκτο, 7, 75, wo man wie in der obigen Stelle des Xen. leicht auch ein ἐνϑυμουμένοις ergänzt oder übersetzt »zumal da man aus solchem Glanz in solches Elend gekommen«; τὴν ἐμαυτοῦ τύχην ἀπέκλαιον, οἵου ἀνδρὸς ἑταίρου ἐστερημένος εἴην, ich beklagte mein Geschick, welches Mannes ich beraubt sei, Plat. Phaed. 117 c, vgl. Conv. 209 d u. Hom. Ζεῦ πάτερ, οὐ νεμεσίζῃ Ἄρει τάδε ἔργα, ὁσσάτιον καὶ οἷον ἀπώλεσε λαόν, zürnst du nicht, was für eine Schaar und wie Viele hat er gemordet! Il. 5, 757, wo wir freilich auch sagen können ὅτι τοσοῦτον καὶ τοιοῦτον λαὸν ἀπώλεσεν, daß er eine so große und solch eine Schaar getödtet hat, Vgl. noch ἦ μάλα μευ καταδάπτετ' ἀκούοντος φίλον ἦτορ, οἷά φατε μνηστῆρας ἀτάσϑαλα μηχανάασϑαι, Od. 16, 92, u. 17, 160, wo nach einer Weissagung über die nahe bevorstehende Ankunft und Rache des Odysseus hinzugefügt wird οἷον ἐγὼν οἰωνὸν – ἐφρασάμην (man vergleiche das unter ὁ, ἡ, τό über den relativen Gebrauch Gesagte, was von anderer Seite diesem ähnlich ist); wir übersetzen »solch ein Vogelzeichen« oder »denn solch ein V.« bemerkte ich. S. noch Od. 17, 479. 8, 12. – c) die nähere Beziehung der Art und Weise wird zuweilen durch einen acc. ausgedrückt, οἶδ' ἀρετὴν οἷός ἐσσι, was für ein Mann an Trefflichkeit du bist, Il. 13, 275; häufiger durch einen inf., οἷος ἐκεῖνος ἔην τελέσαι ἔργον τε ἔπος τε, Od. 2, 272, so wie jener war, ein Werk zu vollenden, d. i. so tüchtig wie er war in der Ausführung eines Werkes; ὁ δ' ἔπειτα νόον σχέϑε τόνδ' ἐνὶ ϑυμῷ, οἷος ἐκεῖνος ἔην βουλευέμεν ἠδὲ μάχεσϑαι, Od. 14, 490; οὐ γὰρ ἦν ὥρα οἵα τὸ πεδίον ἄρδειν, Xen. An. 2, 3, 13; δοκεῖ μοι τὸ πολὺ τῶν ἀνϑρώπων οἷον ἕπεσϑαι, Cyr. 2, 2, 23; mit vorhergehendem τοιοῦτος läßt es sich dann oft sodaß übersetzen, ϑέαμα δ' εἰςόψει τάχα τοιοῠτον οἷον καὶ στυγοῦντ' ἐπ οικτίσαι, Soph. O. R. 1295, ein solches Schauspiel, wie es auch der Feind bejammert, so daß auch der Hassende Mitleid empfindet; τοιοῦτον ἐκβέβηκεν, οἷον ὑμῖν ϑαῦμ' ἀνέλπιστον μαϑεῖν, Trach. 669, vgl. O. C. 1402; τοιοῦτός τις, οἷος διαπονεῖσϑαι καὶ καρτερεῖν, Plat. Crat. 395 a; μὴ τοιοῦτοι ἔσονται οἱ πολῖται οἷοι πονηροῦ τινος ἔργου ἐφίεσϑαι, Xen. Cyr. 1, 2, 3; und ohne vorausgehendes Demonstrativum, οἵ γε ἀγαϑοὶ δίκαιοί τε καὶ οἷοι μὴ ἀδικεῖν, von der Art, daß sie nicht Unrecht thun, Plat. Rep. I, 334 d, vgl. Prot. 352 c Phaedr. 256 a Phaed. 80 a; οὐ γὰρ ἦν οἷος ἀπὸ παντὸς κερδᾶναι, Xen. Mem. 2, 9, 3; ἦν δὲ οὗτος μηδὲν ἧσσον ἥδεσϑαι, Hell. 6, 3, 3. – Wie bei Hom. zu οἷος auch sonst das bei Relativis oft gebrauchte τέ hinzutritt (s. unter τέ), οἷός τε πελώριος ἔρχεται Ἄρης, wie Ares daher kommt, Il. 7, 208, vgl. 17, 157 Od. 7, 106. 11, 536, so tritt es auch in dieser Vrbdg ein, οὐ γάρ τοι σέ γε τοῖον ἐγείνατο πότνια μήτηρ, οἷόν τε ῥυτῆρα βιοῦ τ' ἔμεναι καὶ όϊστῶν, 21, 172, nicht als einen solchen, den Bogen zu spannen, d. i. daß du ein Spanner des Bogens sein solltest, vgl. 19, 160. 21, 117; u. so ist οἷοςτε c. in f. herrschend geworden in der Bdtg im Stande sein, geschickt sein, Etwas zu thun, d. i. ich kann es thun, u. im neutr. οἷόν τέ ἐστιν, esistmöglich, τί σοι οἷοί τε ϑνητοὶ τῶνδ' ἀπαντλῆσαι πόνων, Aesch. Prom. 84, vgl. 107; πείϑειν οἷός τ' εἶ, Soph. O. C. 807; O. R. 24; λέγειν οἷός τ' ἀνήρ, Eur. Bacch. 270, öfter; Ar. u. in Prosa überall; οὐκ οἷοί τε ἦσαν αὐτὸ ποιῆσαι, Her. 1, 29; ἀνευρεῖν οὐκ οἷοί τε ἐγινέατο, 1, 67; οὐκ οἷόν τε ἐγένετο παραγαγεῖν μοίρας, es war nicht möglich, 1, 91; οὐκ οἷά τε εἶναι ἰδεῖν τὸ πρόσω, 4, 31; ἕως ἔτι τὸ πέλαγος οἷόν τε περαιοῠσϑαι, Thuc. 7, 47, so lange es noch möglich; u. so öfter mit Auslassung von εἶναι, vgl. Xen. An. 2, 2, 3. 3, 3, 15; ὥςτ' αὐτῷ οἷός τ' ἐγενόμην ἀποκρίνασϑαι, Plat. Rep. I, 336 a; οἷόν τε οἴει, hältst du es für möglich, VI, 486 a; οἷόν τε ὄν, da es möglich ist, Crit. 46 a; auch bei superl., ὡς οἷόν τε μάλιστα, so sehr wie möglich, Prot. 349 e, ὡς οἷόν τε σμικρότατα, Parm. 144 b; ὡς οἷόν τε μάλιστα πεφυλαγμένως, Xen. An. 2, 4, 24; οὐχ οἷόν τε ἦν αὐτῷ σωϑῆναι, Antiph. 1, 8; Sp., bei denen es auch zuweilen die Geneigtheit Etwas zu thun ausdrückt, wie wir wohl auch sagen: er ist im Stande dies zu thun, für »er ist nicht abgeneigt«, Pol. οὐ γὰρ οἷος ἦν συγκαταβαίνειν εἰς τὰς διαλύσεις, 25, 5, 11, οὐχ οἷοί τε ἦσαν ἐπιτρέπειν, 1, 26, 2, vgl. 3, 88, 8. 90, 5, öfter. – Weil so οἷός τε den Attikern sehr geläufig wurde, schrieb man es auch als ein Wort und hat in neuester Zeit auch wohl angefangen ihm nur einen Accent zu geben ( οἱόςτε), was aber keine Nachahmung verdient. – d) die Attiker verdoppeln gern das Wort in demselben Satze, ἱερῶν οἵαν οἵων ἐπί μοι χάριν ἠνύσω Soph. Tr. 990, λεύσσετε οἷα πρὸς οἵων ἀνδρῶν πάσχω Ant. 933, öfter; οἵας οἷος ὢν ἁμαρ τάνεις, Eur. Alc. 142; οἷος οἵων αἴτιος ὢν τυγχάνει, Plat. Conv. 195 a; σκέψαι δέ, οἵῳ ὄντι μοι περὶ σὲ οἷος ὢν περὶ ἐμὲ ἔπειτά μοι μέμφῃ, Xen. Cyr. 4, 5, 29, vergleiche mein Betragen gegen dich mit deinem gegen mich, und dann tadele mich. – e) die Construction des οἷος mit dem dat. ist sehr zweifelhaft, denn Hes. O. 314 hilft die richtige Interpunction Göttlings: δαίμονι δ', οἷος ἔησϑα, τὸ ἐργάζεσϑαι ἄμεινον, ohne daß man ἶσος zu ändern hätte, vgl. τοιοῦτος. – Adverbial wird oft οἷον, bei Dichtern u. Her. auch οἷα gebraucht, wie, welches auch zu Adjectivis gesetzt wird, οἷον ἐερσήεις, wie frisch, Il. 24, 419, οἷα ἀτάσϑαλα, Od. 16, 93. – Am häufigsten dient es dazu, ein Beispiel oder eine Vergleichung einzuführen; auch Ausdruck einer indirecten Frage und eines verwundernden Ausrufs, wie das adj., oft durch δή verstärkt, οἷον δὴ Μενέλαον ὑπέτρεσας Il. 17, 587, οἷον ὅτε πρῶτον λίπον Ἑλλάδα 9, 447, οἷον ἅπαντες ἧσϑε Od. 2, 239; oft bei Plat., οἷον τοὺς αἰσχρούς Prot. 323, οἷον τοιόνδε λέγω Gorg. 464 a; οἷόν ποτε καὶ Παρμενίδῃ παρεγενόμην Soph. 217 c; οἷον ἐπίδειξιν ποιούμενον, gleichsam, wie δεῖν τοὺς τοιούτους λόγους αὑτοῦ λέγεσϑαι οἷον υἱεῖς γνησίους εἶναι, solche Reden sind gleichsam wie echte Kinder, Phaedr. 278 a; und bei partic., wie quippe, οἷον δὲ διὰ χρόνου ἀφιγμένος ἀσμένως ᾖα, Charmid. u. A.; οἷον δὴ εὐωχίας οὔσης, Conv. 203 b; auch οἷα, für »zum Beispiel«, Rep. IX, 575 b; οἷα δή Her. 2, 82. – Spätere verdoppeln auch οἷον ὡς, οἷον ὥςπερ, ὡς οἷον, ὡς οἷα, vgl. Lob. zu Phryn. 427; οἷον γοῦν oft S. Emp. – Bei Pol. ist οὐχ οἷον – ἀλλ' οὐδέ ich will nicht sagen, nicht nur nicht, – sondern nicht einmal, 1, 20, 12. 3, 82, 5 (wie S. Emp. adv. log. 2, 345); auch οὐχ οἷον μόνον – ἀλλὰ καί, 18, 18, 11. – Auch das adv. οἵως findet sich, οἷος ὢν οἵως ἔχεις, Soph. Ai. 906; Ar. Vesp. 1363. – In der Vrbdg mit Partikeln, οἷός περ, wie ja auch, οἷος δή, οἷος οὖν, οἷος δήποτε, behalten diese ihre eigentliche Bedeutung. – [Die erste Sylbe wird von Hom. zuweilen verkürzt, Il. 13, 275. 18, 105 Od. 7, 312. 20, 89, u. so oft bei den Atikern, z. B. bei Soph. oft im zweiten Fuße des Trimeters, O. R. 1415 O. C. 263. 807 Trach. 739, immer in der Formel οἷός τε; spätere schlechte Dichter brauchen sogar das fem. οἵα als Pyrrhichius, s. Jac. A. P. LXV.]
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26 praetor
praetor, ōris, m. (st. praeitor v. praeeo), eig., einer, der vorangeht, also übh. der Anführer, der Vorgesetzte; dah. I) im Zivilstande, der Prätor, vom Stadtoberhaupte in Kapua, Cic. de lege agr. 2, 92 sq.: von den Suffeten Karthagos, Nep. Hann. 7, 4: vom Konsul Roms als oberstem Richter, Liv. 3, 55, 12, auch praetor maximus genannt, Liv. 7, 3, 5. – Als die Plebejer in Rom den Anteil am Konsulate errungen hatten, wurde die Prätur vom Konsulate getrennt (i. J. 366 v. Chr.) und zu einer neuen Behörde erhoben, so daß der Prätor Amtsgenosse der Konsuln und bei deren Abwesenheit Verweser der höchsten Staatsgewalt war. Anfänglich gab es nur einen Prätor, und zwar einen Patrizier, darauf (seit 337 v. Chr.) einen Plebejer; seit 247 v. Chr. gab es zwei Prätoren, einen praetor urbanus u. einen praetor peregrinus. Der praetor urbanus hatte die Gerichtsbarkeit in Privatstreitigkeiten röm. Bürger unter sich; öffentliche Rechtssachen zu behandeln stand ihm nur im Auftrage des Volkes (lege populi) zu. Er stellte nur eine vorläufige Untersuchung der Rechtssache an und übergab das Weitere (cognitio) Geschworenenrichtern (iudices selecti), bis diese Sache spruchreif geworden, worauf er Recht sprach (ius dicere, iurisdictio). Dem praetor peregrinus lag die Entscheidung von Rechtsstreitigkeiten zwischen röm. Bürgern und Fremden ob. Unter den Kaisern wurde der Geschäftskreis der Prätoren auf geringere Gegenstände eingeschränkt. Sie erhielten nur die cura ludorum und Besorgung von Rechtsgeschäften. – Die Ehrenzeichen des Prätors glichen denen der Konsuln: in der Stadt begleiteten ihn zwei, außerhalb der Stadt sechs Liktoren; er trug die toga praetexta, hatte als besondere Gerichtsstätte ein Gerüst (tribunal gen.), wo er auf der sella curulis saß, und daneben auf Sesseln (subsellia) die Richter. Indessen entschied er unerhebliche Rechtssachen auch ohne alle Förmlichkeiten an jedem beliebigen Orte (ex aequo loco, e plano), s. Cic. Caecin. 50. Suet. Tib. 33. – Die jedesmaligen Prätoren, deren gesetzmäßiges Alter das 40. Lebensjahr war, verwalteten ihr Amt ein Jahr, worauf sie als propraetores in die ruhigen Provinzen (wie die gewesenen Konsuln als proconsules in die unruhigen Provinzen) gingen; dah. auch praetor für propraetor, wie Cic. Verr. 2, 12 u. 4, 56; ja selbst für proconsul, Cic. ep. 2, 17, 6; Verr. 3, 125. – praetor primus, der zuerst gewählte Prätor (was für ehrenvoll und als Zeichen der Volksgunst galt), Cic. Pis. 2. – Von diesen Prätoren sind zu unterscheiden die, denen die Verwaltung der Provinzen übertragen wurde (seit d. J. 228 v. Chr.), seitdem sich die röm. Herrschaft außerhalb Italiens ausgebreitet hatte. Die ersten beiden wurden nach Sizilien und Sardinien, hierauf (198 v. Chr.) zwei nach Hispanien geschickt, s. Liv. 32, 27, 6. Sulla vermehrte anfänglich ihre Anzahl auf acht, dann auf zehn; Cäsar sogar auf sechzehn. Unter Augustus, der ihre Zahl zwar verringert zu haben scheint, waren indessen bald zehn, bald vierzehn, ja achtzehn, Vell. 2, 89, 2. Suet. Aug. 37. – Von Augustus wurde das Amt der praetores aerarii (d.i. Vorsteher des Ärariums) gegründet, das bis auf Klaudius dauerte, Tac. ann. 1, 75; hist. 4, 9: und Markus Aurelius setzte einen praetor tutelaris ein, Capit. Anton. phil. 10. § 11. – II) als Übersetzung des griech. στρατηγός, der Anführer, Feldherr der nichtrömischen Völker, bes. der Landtruppen, Cic., Nep. u.a.: pr. navalis, Admiral, Vell.
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27 δέ
δέ, eine von Hom. an sehr gew. Partikel, welche einzelne Theile eines Satzes u. ganze Sätze so an einander knüpft, daß das Hinzukommende als ein Anderes, Gegenüberstehendes bezeichnet wird: aber, dagegen; wenn der vorangehende, den Gegensatz bildende Ausdruck negativ ist, durch sondern zu übersetzen; ist der Gegensatz schwach, so genügt zur Übersetzung » und«, » ferner« u. dgl. Soll der Gegensatz recht bestimmt und scharf hingestellt werden, so gebraucht man μέν – δέ; das μέν wird im Deutschen meistens nicht durch ein eigenes Wort übersetzt, sondern nur durch den Ton ausgedrückt. – Einige halten δέ für geschwächt aus δή, vgl. μέν μήν; Andere halten es für entstanden aus ΔFΕ', verwandt δύο; Andere bringen es mit δέω »binden« zusammen. – Bei Homer sind besonders folgende Arten des Gebrauchs wichtig: – 1) die ganz lose, bloß anreihende Verbindung, wo die Gegensätze sehr schwach sind, so daß δέ nicht viel Anderes bedeutet als καί; z. B. Odyss. 8, 455 τὸν δ' ἐπεὶ οὖν δμωαὶ λοῠσαν καὶ χρῖσαν ἐλαίῳ, ἀμφὶ δέ μιν χλαῖναν καλὴν βάλον ἠδὲ χιτῶνα, ἔκ ῥ ἀσαμίνϑου βὰς ἄνδρας μέτα οἰνοποτῆρας ἤιε, zu ἀμφὶ δέ μιν Schol. ὁ δέ ἀντὶ τοῠ καί; Iliad. 1, 43 sqq ἃς ἔφατ' εὐχόμενος, τοῦ δ' ἔκλυε Φοῖβος Ἀπόλλων, βῆ δὲ κατ' Οὐλύμποιο καρήνων χωόμενος κῆρ, τόξ' ὤμοισιν ἔχων ἀμφηρεφέα τε φαρέτρην. ἔκλαγξαν δ' ἄρ' ὀιστοὶ ἐπ' ὤμων χωομένοιο, αὐτοῦ κινηϑέντος· ὁ δ' ἤιε νυκτὶ ἐοικώς. ἕζετ' ἔπειτ' ἀπάνευϑε νεῶν, μετὰ δ' ἰὸν ἕηκεν· δεινὴ δὲ κλαγγὴ γένετ' ἀργυρέοιο βιοῖο; Odyss. 5, 243 sqq. αὐτὰρ ὁ τάμνετο δοῠρα· ϑοῶς δέ οἱ ἤνυτο ἔργον. εἴκοσι δ' ἔκβαλε πάντα, πελέκκησεν δ' ἄρα χαλκῷ, ξέσσε δ' ἐπισταμένως καὶ ἐπὶ στάϑμην ἴϑυνεν. τόφρα δ' ἔνεικε τέρετρα Καλυψὼ δῖα ϑεάων· τέτρηνεν δ' ἄρα πάντα καὶ ἥρμοσεν ἀλλήλοισιν, γόμφοισιν δ' ἄρα τήν γε καὶ ἁρμονιῇσιν ἄρασσεν; Iliad. 1, 345 sqq ἃς φάτο, Πάτροκλος δὲ φίλῳ ἐπεπείϑεϑ' ἑταίρῳ, ἐκ δ' ἄγαγε κλισίης Βρισηίδα καλλιπάρῃον, δῶκε δ' ἄγειν. τὼ δ' αὖτις ἴτην παρὰ νῆας Ἀχαιῶν· ἡ δ' ἀέκουσ' ἅμα τοῖσι γυνὴ κίεν. – 2) Nicht selten knüpft Homer durch δέ an, wo man vielmehr γάρ erwartet; Iliad. 8, 85 ἀλγήσας δ' ἀνέπαλτο, βέλος δ' εἰς ἐγκέφαλον δῠ, σὺν δ' ἵππους ἐτάραξε, Scholl. Aristonic. βέλος δ': ὅτι ὁ δέ ἀντὶ τοῦ γάρ, βέλος γάρ; so auch in der Zusammensetzung οὐδέ: Iliad. 6, 360 μή με κάϑιζ', Ἑλένη, φιλέουσά περ· οὐδέ με πείσεις, Scholl. Aristonic. οὐ δέ: ὅτι ὁ δέ ἀντὶ τοῦ γάρ, οὐ γάρ με πείσεις; vgl. noch Scholl. Odyss. 2, 6. 4, 236. – 3) Auch statt δή schien alten Grammatikern bei Homer δέ zu stehn; vgl. z. B. Iliad. 1, 204 ἀλλ' ἔκ τοι ἐρέω, τὸ δὲ καὶ τελέεσϑαι ὀίω, Scholl. Nicanor. ἤτοι στικτέον ἐπὶ τὸ »ἐρέω«, ἢ βραχὺ διασταλτέον. ἐὰν μὲν οὖν στίζωμεν, ἔσται τὸ λεγόμενον τοῠτο καὶ τετε λέσϑαι ὑπολαμβάνω· ἐὰν δὲ διαστέλλωμεν, ἔσται ὁ δέ κείμενος ἀντὶ τοῠ δή, καὶ τὸ τό ἀντὶ ὑποτακτικοῠ τοῦ ὅ, vgl. Friedlaender Nicanor p. 34. – 4) Ein Gegensatz kann, genau genommen, nur zwischen coordinirten Ausdrücken stattfinden; Homer aber gebraucht nicht selten δέ in Hauptsätzen, um sie den ihnen untergeordneten vorausgehenden Nebensätzen (Vordersätzen) gegenüberzustellen; Aristarch erklärte in solchen Fällen das δέ des Hauptsatzes kurzweg für περιττόν. Dies ist auch eine ganz richtige Auffassung; denn, wenn man die Construction für anakoluthisch erklärt, und den Grund der Erscheinung darin sieht, daß es ursprünglich gar keine untergeordneten Sätze gegeben habe, sondern nur Hauptsätze, so daß also ursprünglich δέ in jedem Satze habe stehn dürfen, von welchem Zustande der Sprache eben der hier betrachtete Homerische Gebrauch ein altehrwürdiger Rest sei, – wenn man diese Ansicht aufstellt, so erklärt man allerdings den Ursprung der Erscheinung, und zwar, wie es scheint, ganz richtig; aber man beseitigt keineswegs die nackte Thatsache, daß, so wie nun einmal die betreffenden Homerischen Perioden im Übrigen gebau't sind, das δέ keine Wirksamkeit, keinen Zweck hat, daß es eben so gut fortbleiben könnte, ohne daß die Deutlichkeit Schaden litte oder der Sinn sich änderte. Das δέ ist hier also in der That περιττόν; doch natürlich nur grammatisch περιττόν; denn daß rhetorisch seine Wirkung bedeutend sei, wird Niemand läugnen; die Anakoluthie giebt dem Vortrage Lebhaftigkeit und Schwung. Aber daß dieses δέ rhetorisch περιττόν sei, hat Aristarch auch gar nicht gemeint. Beispiele: Odyss. 7, 47 ἀλλ' ὅτε δὴ βασιλῆος ἀγακλυτὰ δώμαϑ' ἵκοντο, τοῐσι δὲ μύϑ ων ἦρχε ϑεὰ γλαυκῶπις Ἀϑήνη, Scholl. Aristonic. ὅτι δύο ὄντων »τοῖσι« εἶπε. καὶ περισσὸς ὁ δέ; Iliad. 5, 261 αἴ κέν μοι πολύβουλος Ἀϑήνη κῦδος ὀρέξῃ ἀμφοτέρω κτεῖναι, σὺ δὲ τούσδε μὲν ὠκέας ἵππουςαὐτοῦ ἐρυκακέειν, ἐξ ἄντυγος ἡνία τείνας, Αἰνείαο δ' ἐπἅῖξαι μεμνημένος ἵππων, ἐκ δ' ἐλάσαι Τρώων μετ' ἐυκνήμιδας Ἀχαιούς, zu σὺ δέ Scholl. Aristonic. ἡ διπλῆ, ὅτι περισσὸς ὁ δέ σύνδεσμος. Mehr Beispiele bei Friedlaender Aristonic. (Schematol.) p. 33. Zuweilen macht das δέ περιττόν den Zusammenhang etwas dunkel, indem man nicht recht weiß, wo denn eigentlich der Nachsatz anfängt; so z. B. Iliad. 1, 194 ἕως ὁ ταῠϑ' ὥρμαινε κατὰ φρένα καὶ κατὰ ϑυμόν, ἕλκετο δ' ἐκ κολεοῖο μέγα ξίφος, ἦλϑε δ' Ἀϑήνη· Scholl. Nicanor. ϑυμόν: ἐνταῠϑα μὲν ὑποστικτέον, ἐπὶ δὲ τὸ »ξίφος« ἤτοι ὑπ οστικτέον ἢ στικτέον. ἐὰν μὲν οὖν ὑποστίζωμεν, ὁ ἐπιφερόμενος σύνδεσμος περισσὸς ἔσται, »ἦλϑε δ' Ἀϑήνη«· ἐὰν δὲ στίζωμεν, οὗτος μὲν καλῶς κεῖται, ὁ δὲ πρότερος πλεονάζει ἐν τῷ »ἕλκετο δ' ἐκ κολεοῖο«. βέλτιον δὲ ὑποστίζειν ἀμφότερα· ἐν ὅσῳ γὰρ λογίζεταί τε καὶ σπᾶται, ἦλϑεν ἡ Ἀϑηνᾶ, vgl. Friedlaender.; Scholl. Aristonic. ἦλϑε δ' Ἀϑήνη: ὅτι περισσὸς ὁ δέ σύνδεσμος, vgl. Villoison und Pluygers Retract. edit. p. 8. – Auch der umgekehrte Fall tritt ein, daß das δέ περιττόν, welches Hauptsatz und Nebensatz einander gegenüberstellt, im nachstehenden Nebensatze erscheint; Iliad. 1, 340 τὼ δ' αὐτὼ μάρτυροι ἔστων πρός τε ϑεῶν μακάρων πρός τε ϑνητῶν ἀνϑρώπων καὶ πρὸς τοῠ βασιλῆος ἀπηνέος, εἴ ποτε δ' αὖτε χρειὼ ἐμεῖο γένηται ἀεικέα λοιγὸν ἀμῦναι τοῖς ἄλλοις: hier ist das δέ in εἴ ποτε δ' αὖτε ein περιττόν. – Ueber einige Fälle noch anderer Art, in denen Aristarch angeblichdas δέ für περιττόν hielt, vgl. Friedlaender Aristonic. p. 33; die Ueberlieferung scheint hier mehrfach getrübt zu sein. Richtig ist wohl die Ueberlieferung bei Iliad. 2, 802 λίην γὰρ φύλλοισιν ἐοι. κότες ἢ ψαμάϑοισιν ἔρχονται πεδίοιο μαχησόμενοι προτὶ ἄστυ. Ἕκτορ, σοὶ δὲ μάλιστ' ἐπιτέλλομαι ὧδέ γε ῥέξαι, Scholl. Aristonic. σοὶ δέ: ὅτι περισσεύει ὁ δέ σύνδεσμος. – Bei den Attikern, bes. in Prosa, ist μέν – δέ sehr beliebt; doch steht zuweilen δέ allein, wo man μέν – δέ erwartet: ἦν χερός, ἦν δὲ τόξων πάταγος Soph. Tr. 515; τοῠ τότε βασιλέως, πατρὸς δὲ τοῠ νῦν Xen. Cyr. 4, 3, 6; so öfter bei der Apposition: μήτηρ βασιλέως, βασίλεια δ' ἐμή Aesch. Pers. 148; vgl. Ch. 188 u. öfter: τὴν νῠν Βοιωτίαν, πρότερον δὲ Καδμηΐδα γῆν καλουμένην Thuc. 1, 12. – In parenthetischen Zusätzen: Thuc. 4, 66; Xen. Cyr. 1, 2, 1; – εἷλκε μὲν ὁ Σάτυρος, εἷλκον δὲ οἱ ὑπηρέται Xen. Hell. 2, 3, 55; – häufig in Aufzählungen: πρῶτον μὲν – δέ, auch ἔπειτα δέ, – stärker: τέϑνηκεν ἀνδρὸς οὐδενὸς ϑεοῦ δ' ὕπο Soph. Phil. 334; nachdrücklich: οὐ μόνον – δέ Plat. Legg. V, 747 e; VI, 751 b; τὸ δὲ ὅλον ψευδός ἐστι, vielmehr, Gorg. 519 b; Conv. 216 e. – Nachdrücklich in Fragen u. Anreden, παρὰ τίνος δ' ἀφιγμένος Soph. O. R. 934; πρώην, ἔφην ἐγώ· σὺ δὲ ἄρτι πέπυσαι; Plat. Prot. 310 b; Ἥφαιστε, σοὶ δὲ χρὴ μέλειν ἐπιστολάς Aesch. Prom. 3; so bes. τί δέ. – In den Verbindungen ὧδε δὲ λέγω, Plat. Gorg. 509 d. ἐκ τῶνδε δὲ σκόπει, Phaed. 67 e, u. ä. ist es fast = nämlich. – Nach εἰ, ἐάν, ὅτι, ἐπεί u. ähnl. nach relat. u. partic. knüpft es in Homerischer Weise bei Attikern den Nachsatz an, so daß der Gegensatz, in dem dieser gegen den Vordersatz steht, nachdrücklicher hervorgehoben wird; κεἰ τὸ μηδὲν ἐξερῶ, φράσω δ' ὅμως Soph. Ant. 234; vgl. O. C. 1011; ἐάν τ' αὖ λέγω, ὅτι –, τοῦτο δ' ἔτι ἧττον πείσεσϑ έ μοι λέγοντι Plat. Apol. 38 a. So auch bes. wo ein Demonstrativum auf einen voranstehenden Relativsatz nachdrücklich zurückweis't, ἃ δ' ἐστὶν ἴδια καὶ τῆς ἡγεμονίας ἄξια –, ταῠτα δ' ἐμὸν ἔργον ἐστὶν εἰπεῖν Isocr. 4, 98; ὃ δὲ περὶ πλείους τοῦ σώματος ἡγεῖ, τὴν ψυχὴν – περὶ δὲ τούτου ἐπεκοινώσω Plat. Prot. 313 a; ὅτι ταῠτα ἀγαϑὸς ἕκαστος ἡμῶν, ἅπερ σοφὸς, ἃ δὲ ἀμαϑὴς, ταῦτα δὲ κακός Lach. 194 d; ὅστις ἦν ϑακῶν ἀταρβὴς τῆς ϑεᾶς, ὁ δ' ἂν λέγοι Soph. Tr. 23; καί ποτε ὄντος πάγου, οὗτος δὲ ἐξῄει Plat. Conv. 220 b; – εἰ δ' ἐγένετο κακὴ γυνὴ Μήδεια, Πηνελόπεια δὲ μέγα πρᾶγμα, Eubul. Ath. XIII, 559 c. – Zuweilen steht es im Anfang einer Rede, wo man einen Satz ergänzen kann, Soph. Ant. 527. 1181. – Nach mehreren Zwischensätzen nimmt es die Rede wieder auf, wie unser also, Plat. Prot. 313 b; Ar. Ach. 509 Eccl. 173; Xen. Hell 1, 3, 20. – Einem vorangegangenen μέν folgen 2 und mehrere δέ, Soph. O. R. 732. 1360 Ant. 415 u. sonst. – Es steht nie im Anfang des Satzes, gewöhnlich nach einem Worte, doch auch nach mehreren, Soph. Phil. 614; ἄνευ σοῠ δέ O. C. 1347; ὅ, τι λέξω δ' ἀπορῶ O. R. 485; τὰ μὲν ἄλλα – τὴν οἰκίαν δέ Dem. 27, 6. – Von Verbindungen mit andern Partikeln merke man: καὶ δέ, aber auch, und doch auch, Hom.; auch bei Att. oft, doch so, daß ein Wort dazwischen tritt, s. Krüger Xen. An. 1, 1, 2; – δ' ἀλλά, aber doch, aber wenigstens, s. Elmsl. zu Eur. Heracl. 565; – δὲ ἄρα, aber nun; – δὲ – γάρ, wie ἀλλά – γάρ, Her., Thuc. u. sonst; – δὲ δή, nun hingegen, aber doch, Hom.; – δέ τε, und auch, Hom. u. a. Ep.; – μέν τε – δέ τε, Il. 5, 139. – Lang ist δέ in der Thesis vor einer Liquida Odyss. 24, 299 gebraucht, ποῦ δὲ νηῠς ἕστηκε ϑοή, var lect. ποῠ δαί, vgl. s. v. δαί
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28 δίδωμι
δίδωμι, geben; 2. sing. indic. praes. act. διδοῖς Hom. Iliad. 9, 164, vgl. Scholl. Herodian., διδοῖσϑα 19, 270, vgl. Scholl. Herodian., 3 sing. διδοῖ Iliad. 9, 519 Odyss. 4, 237. 17, 350 Pind. I. 4, 33 Herodot. 1, 107, 3. plur. Att. Pr. διδόασιν, aber διδοῦσιν Iliad. 2, 255. 19, 265 Odyss. 1, 313. 8, 167. 17, 450. 18, 279, vgl. Scholl. Herodian. Iliad. 2, 255; imperat. δίδωϑι Odyss. 3, 380, imperat. δίδοι Pind. Ol. 1, 85. 6, 104; infin. διδοῦναι Iliad. 24, 425, vgl. Scholl. Odyss. 13, 358, infin. διδῶν Theocr. 29, 9; imperfect. ἐδίδως Odyss. 19, 367, ἐδίδου 11, 289, δίδου Iliad. 9, 334, 3. plur. ἔδιδον Homer. hymn. Cerer. 437, δίδον vs. 328; futur. δώσω, Hom. Odyss. 13, 358 διδώσομεν, vgl. Scholl. u. Dindorfs Anmerkung, διδώσειν 24, 314; aor. 1. ἔδωκα, Att. Prosa nur indicat. sing. u. 3. plur., die andern Formen nur vom 2. aor. ἔδων, welchem umgekehrt der indicat. sing. fehlt; 3 plur. gewöhnl. ἔδοσαν, aber ἔδον Hesiod. Th. 30; conjunct. 3. sing. bei Hom. δώῃ, Iliad. 7, 81, und δώῃσιν, Ilisd. 1, 324, und δῷσι, Iliad. 1, 129, in welcher Stelle Zoilus und Chrysippus δῷσι für den Plural ausgaben und dem Hom. einen Solöcismus vorwarfen, s. Scholl. Herodian.; 3. plur. δώωσιν Iliad. 1, 137, δῶσιν 3, 66, 1. plur. δώομεν Iliad. 7, 299, δῶμεν 23, 537; optat. δοίην, Herodot. 9, 111 δῴην, vgl. Thom. Mag. p. 91 sq.; infin. δοῦναι, Hom. δόμεναι und δόμεν, Iliad. 4, 379. 380, δοῦναι Iliad. 11, 319 Odyss. 1, 316; imperat. δός, partic. δούς; iterativ. δόσκον, Iliad. 9, 331 Odyss. 17, 420. 19, 76, δόσκεν Iliad. 14, 382. 18, 546; perfect. δέδωκα; perfect. pass. δέδομαι, 3. sing. δέδοται Iliad. 5, 428; sonst passivische Formen bei Hom. nicht; aorist. ἐδόϑην, vom compos. ἀποδίδωμι Odyss. 2, 78 ἕως κ' ἀπὸ πάντα δοϑείη; – das δι- des praes. ist Reduplication, Wurzel Δο, in älterer Form ΔΑ, Latein. dare, Sanskrit dadami, im Griech. erhielt der A-Laut sich in δάνος, δάνειον, δανείζω. – Meistens bezeichnet δίδωμι das freiwillige Geben, ohne Verpflichtung und Zwang, vgl. ἀποδίδωμι; Gegensatz λαβεῖν, s. z. B. Herodot. 3, 148 ὃς λαβεῖν μὲν διδόμενα οὐκ ἐδικαίευ, Plat. Axioch. p. 366 c δός τι, καὶ λάβε τι, Antiphil. A. P. 9, 546 δός, λάβε. Construction τινί τι, von Homer an überall. Im praes. und im imperfect. ist δίδωμι oft = geben wollen, anbieten; Hom. Iliad. 9, 519 νῦν δ' ἅμα τ' αὐτίκα πολλὰ διδοῖ, τὰ δ' ὄπισϑεν ὑπέστη; Odyss. 11, 289 οὐδέ τι Νηλεὺς τῷ ἐδίδου ὃς μὴ ἕλικας βόας εὐρυμετώπους ἐκ Φυλάκης ἐλάσειε βίης Ἰφικληείης ἀργαλέας; Xen. Anab. 6, 1, 9 ὁμήρους οὐκ ἐδίδοσαν; vgl. Hell. 5, 3, 14; Herodot. 3, 184. 5, 94; Dem. 21, 85 und öfter; τὸ διδόμενον δέχεσϑαι Her. 8, 114; Plat. Gorg. 499 c. – Insbesondere: a) darbringen, weihen; Odyss. 1, 67 περὶ δ' ἱρὰ ϑεοῖσιν ἀϑανάτοισιν ἔδωκε; Iliad. 12, 6 οὐδὲ ϑεοῖσι δόσαν κλειτὰς ἑκατόμβας. – b) von den Göttern, verleihen, κῦδος Iliad. 1, 279, εὖχος 7, 81, νίκην 17, 627; auch vom Unglück, verhängen, ἄλγεα Iliad. 1, 96, ἄτας 19, 270, κήδεα Odyss. 9, 15; πημονάς Aesch. Pers. 293; – c. inf., bes. in Gebeten, Ζεῦ ἄνα, δὸς τίσασϑαι Il. 3, 351, gieb, gewähre, laß geschehen; τὸν δὸς ἀποφϑίμενον δῠναι δόμον Ἁιδος εἴσω, laß ihn eingehen, 3, 322; vgl. Aesch. Ch. 18; Soph. Phil. 315 u. öfter; vgl. Plat. Legg. V, 737 b; Xen. Cyr. 6, 4, 4. 5, 1, 12; ohne Zusatz, ὑμῖν ὡς ἔοικε δέδοται ἐκκομίσαι τοὺς ἄνδρας, euch ist es verliehen, An. 6, 4, 36. So ὦ Ζεῦ διδοίης τοῖσιν εὖ Soph. O. C. 648, d. i. Glück verleihen; τῆς τύχης εὖ διδούσης O. R. 1081; vgl. Eur. Andr. 751 u. daselbst Pflugk; ϑεῶν διδόντων Aesch. Pers. 293; ἢν ὁ ϑεὸς εὖ διδῷ Xen. Cyr. 3, 1, 34, wie Pol. 4, 21, 11. – c) übergeben, lehren, τέχνην ῥητορικήν Plat. Phaedr. 271 a; μουσικὴ ἐκείνοις ἐδόϑη Rep. V, 452 a; u. Sp. Von einzelnen wissenschaftlichen Angaben und Behauptungen, z. B. Scholl. Didym. Iliad. 2, 111 καὶ δόξειεν ἂν ὑπὸ Διονυσίου τοῦ Θρᾳκὸς ταῦτα δεδόσϑαι, »und dies scheint auf einer Angabe des D. zu beruhen«, s. Lehrs Aristarch. p. 21. – d) gestatten, überlassen, δίδωμι ὑμῖν βουλεύσασϑαι Xen. Cyr. 3, 2, 13. So εἴ μοι δίδως καὶ συγχωρεῖς εἶναι ταῦτα Plat. Phaed. 100 b; vgl. Charmid. 168 b; ὁ νόμος αὐτῷ δέδωκε – προλαμβάνειν, οὓς ἐϑέλει Legg. VII, 813 c; vgl. Rep. V, 461 e; so δέδοται ὑπὸ τοῦ νόμου ἄνευ όνείδους πράττειν Conv. 183 b; δότε αὐτῷ τοῦτο, räumet ihm das ein, Dem. 18, 139; auch abs., δόντων αὐτῷ τῶν νόμων Isae. 7, 2. – e) übergeben, überliefern, preisgeben, Iliad. 23, 21 Ἕκτορα δεῦρ' ἐρύσας δώσειν κυσὶν ὠμὰ δάσασϑαι; 23, 183 Ἐκτορα δ' οὔ τι δώσω Πριαμίδην πυρὶ δαπτέμεν, ἀλλὰ κύνεσσιν; Odyss. 19, 167 ἦ μέν μ' ἀχέεσσί γε δώσεις πλείοσιν ἢ ἔχομαι; 17, 567 ὅτε μ' οὗτος ἀνὴρ κατὰ δῶμα κιόντα οὔ τι κακὸν ῥέξαντα βαλὼν όδύνῃσιν ἔδωκεν; vgl. Plat. Phaed. 254 e; ϑῆρας φόβῳ Pind. P. 5, 60. – f) ϑυγατέρα ἀνδρί, dem Mann zur Frau geben; Il. 6, 192. 19, 291, vgl. Od. 2, 223; Pind. auch ἐδίδου κόρᾳ ἄνδρα, P. 9, 121. Ohne dat., Σάμηνδε ἔδοσαν τήν, sie verheiratheten sie nach Same, Od. 15, 367; vgl. hiermit Odyss. 17, 442, wo Odysseus von sich erzählt αὐτὰρ ἔμ' ἐς Κύπρον ξείνῳ δόσαν ἀντιάσαντι, als Kriegsgefangenen; ὁ δούς neben ὁ γήμας Eur. Med. 288; ὁ διδούς, der Schwiegervater, im Ggstz von ὁ λαμβάνων, Posidipp. Ath. IX, 377 (v. 20). Auch in Prosa, doch seltener, vgl. ἐκδίδωμι; ταύτην Μήδων οὐδενὶ διδοῖ γυναῖκα Her. 1, 107; ἐδίδοσαν καὶ ἤγοντο ἐξ ἀλλήλων 5, 92, 2; Xen. An. 7, 2, 38; Dem. 41, 3 u. Sp.; δοϑῆναι πρὸς γάμον Plut. Rom. 2. – g) διδόναι τινά τινι, Jemandem zu Gefallen losgeben, begnadigen, δέονται δοῦναι σφίσι τὼ ἄνδρε καὶ μὴ κατακαίνειν Xen. An. 6, 4, 31; ähnl. τὰ Ἑλλάδος ὀνείδη Φρυξὶν οὐκ ἐδώκαμεν, wir haben sie ihnen nicht geschenkt, für: verziehen, Eur. Cycl. 296; vgl. Dem. 18, 139. Aehnl. Poll. 6, 25 ὁ μέϑυσος ἐπὶ ἀνδρῶν Μενάνδρῳ δεδόσϑω, man mag ihm diesen Gebrauch des Wortes nachsehen. – h) ἑαυτόν τινι, sich in Jemandes Gewalt, Schutz begeben, δός μοι σεαυτόν Soph. Phil. 84; οὐκ οἶσϑ' ὅτῳ μ' ἔδωκας ἐς χεῖράς ποτε El. 1348; vgl. Thuc. 2, 68 διδόασιν ἑαυτοὺς Ἀκαρνᾶσι; Xen. Cyr. 5, 1, 27; δίδωμί σοι ἐμαυτὸν δοῦλον 4, 6, 2; τοῦτον ἔδωκεν ἐμοὶ ὑπήκοον εἶναι An. 1, 6, 6; Sp.; εἴς τι, Dem. 18. 197, sich einer Sache widmen; u. bes, oft Pol., διδόναι ἑαυτὸν εἰς ἔντευξιν, εἰς κινδύνους, u. ä., 3, 15, 4. 3, 17, 8, εἰς τρυφήν, ἐπὶ τὴν ἐμπορίαν, D. Sic. 17, 108. 2, 55; auch εἰς ἐρημίας, sich in die Einöde begeben, 5, 59; vgl. Pol. 5, 14, 9. – Auch absol. wird διδόναι, gleichsam intrans., so gebraucht, ἡδονῇ, sich dem Vergnügen ergeben, Eur. Phoen. 21, u. bes. Sp., δ ρόμῳ δούς, sich auf die Füße machen, Alciphr. 3, 47. – Die einzelnen Vbdgn, ἀκοήν, δαίμονα, δίκην, λόγον, πεῖραν, πίστιν, χάριν, ψῆφον, s. unter diesen Wörtern; ὅρκον διδόναι, den Eid zuschieben, Is. 9, 24; Dem. 39, 25; Antiphan. Stob. fl. 27, 8.
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29 μέν
μέν, eigentlich = μήν, doch hat sich mit dem Vokal der Sinn abgeschwächt (wie zwar aus ze vâre). Am stärksten hat sich die Bejahung und Bekräftigung in der Betheuerungsformel ἦ μέν erhalten, welche im Homer sich in denselben Verbindungen, wie ἦ μήν findet, wie Her. 5, 93. 6, 74; auch μὴ μέν, 2, 118, vgl. 3, 99 u. sonst, wie Od. 4, 253; auch γε μέν für γε μήν scheint Her. 7, 152. 234 richtig; οὐ μέν, Od. 1, 392, oft; so auch οὐδὲ μὲν οὐδ' οἳ ἄναρχοι ἔσαν, Il. 2, 703; u. noch bei den Attikern ist diese Bedeutung dochzu erkennen in οὐ μὲν δὴ αὖ οὐδ' ἀπαλλαγῆναι τοῦ μέλλειν, jedoch auch nicht, Plat. Theaet. 148 e; οὐ μὲν δὴ οὐδὲ ταῦτ' ἄν τις εἴποι, doch auch dies nun nicht möchte Einer sagen, Xen. An. 1, 9, 13, so an das Vorige anknüpfend, daß das Folgende mit Nachdruck hervorgehoben wird, wie mit vero; vgl. noch οὐ μὲν δὴ αὐτοῠ γε μένειν οἷόντε 2, 2, 3, τοιούτων μέν ἐστε προγόνων. οὐ μὲν δὴ τοῦτό γε ἐρῶ, das jedoch nun will ich wahrlich nicht sagen, Xen. An. 3, 2, 14. Auch καὶ μὲν δή, Plat. Polit. 287 d Crat. 369 d, und nachdrücklicher, καὶ μὲν δή, ὦ Σώκρατες, σκληρούς γε λέγεις ἀνϑρώπους, da sprichst du ja wahrlich von –, Theaet. 155 e; Conv. 197; vgl. auch μὲν οὖν u. μέν τοι unten. – Am verbreitetsten ist der Gebrauch, durch μέν einen Begriff mit größerem oder geringerem Nachdruck hervorzuheben und ihn durch dies Hervorheben von andern zu unterscheiden, die ihm dann gew. mit δέ entgegengesetzt werden; in manchen Fällen, bes. wenn der Gegensatz eine Verneinung ausdrücklich enthält oder doch in sich schließt, entspricht hier das deutsche zwar, zuweilen erstens, dann, wodurch eine andere Anordnung der Begriffe ausgedrückt wird, häufig aber ist es nur durch die Stellung und durch den Ton, den man auf das hervorzuhebende Wort legt, auszudrücken. Besonders bei Aufzählung der Theile eines Ganzen, mehrerer Subjecte, die gleiches Prädicat haben, oder mehrerer Prädicate, die auf ein Subject bezogen werden, pflegen wir μέν nicht zu übersetzen. Beispiele dafür finden sich von Hom. an überall und brauchen nicht angeführt zu werden. Hier sei nur bemerkt, – a) daß μέν gewöhnlich zwar dem Worte, welches hervorgehoben u. entgegengesetzt werden soll, nachsteht, zuweilen aber auch voransteht, da man es theils gern in die zweite Stelle setzt, theils mehr den ganzen Gedanken als das einzelne Wort im Auge hat; so in dem häufigen οἱ μὲν ἄλλοι u. regelmäßig bei Präpositionen u. dem Artikel, ἀμφὶ μὲν τούτοισιν, Soph. Ai. 669, τὸ μὲν εὖ, Phil. 1125, u. so immer; ἐν μὲν τοῖς συμφωνοῦμεν, ἐν δὲ τοῖς οὔ, Plat. Phaedr. 263 h; Theaet. 167 e; πρὸς μὲν μεσημβρίαν, Xen. An. 1, 7, 6; Τισσαφέρνην μὲν πρῶτον, ἔπειτα δὲ βασιλέα, Thuc. 8, 48; vgl. Xen. An. 1, 9, 5. – Noch mehr Abweichungen ergeben sich, wenn man auf den Zusammenhang von μέν und δέ achtet, wo häufig die lebhaftere, nur den Sinn im Auge habende Darstellung der Griechen die regelmäßige Form verläßt, z. B. ὅςτις παϑὼν μέν, ἀντέδρων· νῦν δὲ οὐδὲν εἰδὼς ἱκόμην, Soph. O. C. 272, wo man etwa δρῶν δέ erwartet; ἄνδρα σοὶ μὲν ἔμπολιν οὐκ ὄντα, συγγενῆ δέ, 1158; τὴν νύκτα μὲν δήσετε, τὴν δὲ ἡμέραν ἀφήσετε, Xen. An. 5, 8, 24; οἱ μὲν ἄλλοι βάρβαροι· ἦν δὲ αὐτῶν Φαλῖνος εἷς Ἕλλην, 2, 1, 7; ὁ δ' ἰέναι μὲν οὐκ ἤϑελε, λάϑρα δὲ τῶν στρατιωτῶν πέμπων αὐτῷ ἄγγελον ἔλεγε ϑαῤῥεῖν, 1, 3, 8; vgl. noch καλῶς σὺ μὲν τοῖς, τοῖς δ' ἐγὼ 'δόκουν φρονεῖν, Soph. Ant. 553; auffallender ἥδε γὰρ γυνὴ δούλη μέν, εἴρηκεν δ' ἐλεύϑερον λόγον, Trach. 63, wo man im ersten Satzgliede ἐστίν ergänzen muß; μόλις μέν, καρδίας δ' ἐξίσταμαι τὸ δρᾶν, Ant. 1092; Thuc. behandelt auch diese Verbindung sehr frei u. verbindet z. B. 1, 67 Αἰγινῆται φανερῶς μὲν οὐ πρεσβευόμενοι, κρύφα δὲ οὐχ ἣκιστα ἐνῆγον τὸν πόλεμον, wo das particip. πρεσβευόμενοι als Erkl. zu φανερῶς hinzugesetzt ist u. der Sinn ist: obwohl sie nicht öffentlich Gesandte schickten, so schürten sie doch heimlich ganz besonders den Krieg an; vgl. Buttm. zu Dem. Mid. p. 149, der noch Plat. Crit. 44 b anführt. – b) die mit μέν u. δέ zu einander in Beziehung gesetzten Sätze sind oft durch Zwischensätze weit von einander getrennt, selten in der einfacheren Satzverbindung des Hom. u. Her., doch entspricht dem μέν in Il. 2, 494 erst in v. 511 das δέ; häufiger bei den Attikern, vgl. Thuc. 1, 36 u. 43, τοιαῦτα μὲν οἱ Κερκυραῖοι εἶπον – τοιαῦτα δὲ καὶ οἱ Κορίνϑιοι; vgl. 1, 85 u. 87, 1, 88 u. 90, 2, 88 u. 90, 3, 41 u. 90, 3, 60 u. 68, 6, 81 u. 88; Soph. Trach. 6–36; Xen. An. 1, 9, 7 u. 17. – c) auch dasselbe Wort wird vor μέν u. δέ mit Nachdruck wiederholt, eine Anaphora bildend, περὶ μὲν βουλὴν Δαναῶν, περὶ δ' ἐστὲ μάχεσϑαι, Il. 1, 258, vgl. 21, 464; Hes. Th. 656; häufig bei den Tragg. zur nachdrücklichen Hervorhebung des in beiden Satzgliedern vorkommenden Wortes, ϑεοῦ μὲν εὐνήτειρα Περσῶν, ϑεοῦ δὲ καὶ μήτηρ ἔφυς Aesch. Pers. 153, σέβομαι μὲν προςιδέσϑαι· σέβομαι δ' ἀντία λέξαι 680, vgl. Ag. 199 Spt. 894 u. sonst; ähnlich ist τέρας μὲν ϑαυμάσιον προςιδέσϑαι, ϑαῦμα δὲ καὶ παριόντων ἀκοῦσαι, Pind. P. 1, 26; dies καί tritt selten hinzu, πλουτεῖ μὲν ὄντων φίλων πολλῶν, πλουτεῖ δὲ καὶ ἄλλων βουλομένων γενέσϑαι, Xen. An. 7, 7, 42; ὁρᾶτε μὲν τὴν βασιλέως ἐπιορκίαν· ὁρᾶτε δὲ τὴν Τισσαφέρνους ἀπιστίαν, 3, 2, 4; öfter bei πᾶς, πολύς u. ähnlichen. – Die geläufigsten Verbindungen dieser Art sind οἱ μὲν – οἱ δέ, die Einen – die Anderen, τὰ μὲν – τὰ δέ, theils – theils, ἐνίοτε μὲν – ἐνίοτε δέ, ἔστι μὲν – ἔστι δέ, bald – bald, u. ähnl. – d) μέν findet sich auch in einem Satzgliede zweimal, διὰ μέν γε τῆς Σκυϑικῆς πέντε μέν, Her. 4, 48, vgl. 6, 101 (Il. 23, 311, τῶν δ' ἵπποι μὲν ἔασιν ἀφάρτεροι, οὐδὲ μὲν αὐτοὶ πλείονα ἴσασι, gehört nicht hierher, das zweite μέν ist hier das oben erwähnte für μήν stehende); Ἐτεοκλέα μὲν – οὕτω μὲν ἀμφὶ τοῠδ' ἐπέσταλται λέγειν, τούτου δέ, Aesch. Spt. 998; εἰ μὲν οὖν ἡμεῖς μὲν φύλακας ὡς ἀληϑῶς ποιοῦμεν, Plat. Rep. III, 421 a, womit das unten Gesagte zu vergleichen; und bes. in attischer Prosa, wenn zwei mit μέν u. δέ verbundene Sätze wieder jeder in Vorder- und Nachsatz zerfallen, ὁπόσοι μὲν μαστεύουσι ζῆν ἐκ παντὸς τρόπου ἐν τοῖς πολεμικοῖς, οὗτοι μὲν κακῶς ἀποϑνήσκουσιν· ὁπόσοι δέ –, Xen. An. 3, 1, 43, vgl. 5, 7, 6; οἷς μὲν γὰρ περὶ τῶν μεγίστων συμβούλοις χρώμεϑα, τούτους μὲν οὐκ ἀξιοῠμεν στρατηγοὺς χειροτονεῖν· οἷς δ' οὐδεὶς ἂν – συμβουλεύσαιτο, τούτους δ' αὐτοκράτορας ἐκπέμπομεν, Isocr. 8, 55; εἰ μέν τις μεγάλοις νοσήμασι συνεχόμενος μὴ ἀπεπνίγη, οὗτος μὲν ἄϑλιός ἐστιν ὅτι οὐκ ἀπέϑανεν· εἰ δέ τις ἐν τῇ ψυχῇ πολλὰ νοσήματα ἔχει, τούτῳ δὲ βιωτέον ἐστίν, Plat. Gorg. 512 a, wie auch Her. 2, 42 ὅσοι μὲν δὴ Διὸς Θηβαιέος ἵδρυνται ἱρόν, οὗτοι μέν νυν πάντες ὀΐων ἀπεχόμενοι αἶγας ϑύουσιν, ὅσοι δὲ τοῠ Μενδῆτος ἔκτηνται, οὗτοι δὲ αἰγῶν ἀπεχόμενοι ὄϊς ϑύουσι, u. öfter; vgl. Werfer zu Her. 2, 39 u. Buttmann zu Dem. Mid. p. 153, wo noch mehr Beispiele aus Plat. u. Xen. beigebracht, auch Fälle aufgeführt sind, wo das zweite μέν fehlt, aber zweimal δέ steht. – Statt der Partikel δέ entsprechen aber auch andere dem voranstehenden μέν, zum Theil noch nachdrücklicher den Gegensatz hervorhebend; μὲν – ἀλλά, Il. 2, 703. 3, 214; Aesch. Pers. 172 Ch. 733; Soph. Phil. 969 Trach. 327; u. in Prosa, z. B. Xen. An. 1, 7, 17; auch ἀλλ' ὅμως, z. B. σμικρὰ μὲν τάδ' ἀλλ' ὅμως – δὸς αὐτῷ, Soph. El. 442, Phil. 1354, wie ὅμως δέ, 471. 1063; ἄ ρ α, Plat. Phaedr. 263 b; – ἀτάρ, Il. 6, 84. 124. 21, 40; Soph. O. R. 1051 Trach. 54; Her. 2, 175; Plat. Theaet. 172 c; Xen. Hell. 5, 4, 17; – αὐτάρ, u. αὐτὰρ ἔπειτα, Il. 1, 50. 9, 705. 15, 405; – αὖ, Il. 11, 108; – αὖτε, Il. 1, 234 Od. 22, 5; auch Attik., vgl. Herm. Vig. p. 782; αὖϑις, Soph. Ant. 167; – καί, Il. 1, 267; – auch μέντοι, ἔπειτα, εἶτα, Soph. Phil. 1329 El. 731 O. R. 647 u. A.; bes. noch πρῶτον μέν, wo eigentlich bei ἔπειτα ein δέ ausgelassen ist, φιλοσόφῳ μὲν ἔοικας, – ἴσϑι μέντοι, Xen. An. 2, 1, 13; – γε μέντοι, Soph. O. R. 777; τοίνυν, Xen. An. 5, 1, 6. – Auch τε, vgl. Spitzner exc. VIII. zur Il., der sowohl μέν τε – δέ τε Il. 23, 590 u. öfter in Vergleichungen nachweis't, als μέν τε – οὐδέ, αὐτάρ, ἀλλά, Il. 5, 131, u. sonst auch das einfache μέν τε – δέ. Im zweiten Satze entspricht τε nur durch eine Aenderung der Structur, ὡς ἐρξάτην πολλὰ μὲν πολίτας, ξένων τε πάντων στίχας, Aesch. Spt. 906, wo man erwarten sollte πολλὰ δέ –, die anreihende Verbindung der Satzglieder aber vorgezogen ist; vgl. Ch. 578; Soph. Phil. 1045; Eur. Tr. 48 Cycl. 42; Schäf. mel. p. 23. S. auch Thuc. 7, 2 u. Herm. zu Vig. p. 836. – Nicht selten steht aber μέν allein, ohne daß ein Satzglied mit δέ aus dem Zusammenhange zu ergänzen ist, und dient dann bes. die Pronomina nachdrücklich hervorzuheben, τὴν μὲν ἐγὼ σπουδῇ δάμνημ' ἐπέεσσι, Il. 5, 893, diese zwar bändige ich schwer mit Worten, worin liegt »aber andere leicht«; σοὶ μὲν ἡμεῖς πανταχῆ δρῶντες φίλοι, dir wenigstens, wenn auch nicht den Andern, sind wir doch, wie wir auch handeln mögen, theuer, Soph. Ant. 634; ὡς μὲν λέγουσιν, Eur. Or. 8, wie sie sagen, ob's wahr ist, weiß ich nicht; ἐγὼ μὲν τοῦτον εἶναι τὸν τῶν σοφῶν ἐπιστήμονα, Plat. Prot. 312 c, wie equidem, ich für meinen Theil, was Andere sagen, kümmert mich nicht; ὡς μὲν ἐγὼ οἶμαι, Phaedr. 228 b; ἐκεῖνος μὲν ξυγχωρεῖ, Theaet. 174 e; Xen. An. 3, 1, 19. 7, 5, 8 u. sonst oft; zuweilen ist der Grund der Auslassung des δέ eine Veränderung der Structur, die bes. durch längere Zwischensätze veranlaßt wird, wie bei πρῶτον μέν, vgl. Xen. An. 3, 2, 1. 5, 9, 5. – Ein nachdrückliches doch ist es alleinstehend in der Frage: Ἕλλην μέν ἐστι καὶ ἑλληνίζει, Plat. Men. 82 b, vgl. Charmid. 153 c u. das im Anfang Gesagte.
In Verbindungen mit andern Partikeln behalten diese ihre eigentliche Bedeutung, und μέν dient bes. zur nachdrücklicheren Hervorhebung des Wortes, bei dem es steht; μὲν ἄρα, demnach, also, Hom. auch μέν ῥα; – μὲν γάρ, oft bei Hom. u. Folgdn, das δέ fehlt danach, Il. 5, 901 Od. 1, 173; νῦν μὲν γάρ, Soph. O. R. 590 u. öfter; Plat. Gorg. 523 c; auch μὲν γὰρ δή, Il. 11, 825; Plat., wie μὲν γὰρ οὖν, μὲν γάρ που, u. μὲν γάρ τε, Il. 17, 727; – μέν γε, doch wenigstens, certe, Il. 1, 216; καὶ λέγεται μέν γέ τις λόγος, Plat. Conv. 205 d; Rep. III, 406 e; auch μέν γέ που, ib. VIII, 559 b; – μὲν δή, jedoch, doch nun, Il. 1, 514. 8, 238. 11, 138; also, demnach, recapitulirend u. die Hauptsache wiederholend, 3, 457. 11, 142 Od. 21, 207; auch den Uebergang zu etwas Neuem machend, vgl. Schäf. zu D. Hal. C. V. p. 101; μάλιστα μὲν δὴ τοῦ ϑανόντος ἱμείρω, Soph. Phil. 350; ἐκ μὲν δὴ πολέμων τῶν νῦν ϑέσϑε λησμοσύναν, Ant. 150; σχολὴ μὲν δή, Plat. Phaedr. 258 e; τοῦτο μὲν δὴ ὁμολογεῖται, Gorg. 470 b; ἀλλὰ μὲν δή – γε, Phaed. 75 a; καὶ μὲν δή, Polit. 287 d; μὲν δῆτα, Soph. Ant. 547; – μέν νυν, bes. ion. = μὲν οὖν, auch μενοῠν, in einem Wort, geschrieben, bei den Attikern sehr gewöhnlich, nun, also, oft mit großem Nachdruck, μάλιστα μὲν οὖν, πάνυ μὲν οὖν, in Antworten, allerdings, freilich, auch verbessernd das in der Frage Enthaltene, wie imo vero, nein vielmehr, vgl. Soph. O. R. 705 Phil. 1364; Plat. Gorg. 466 ae; σὺ μὲν οὖν ἀπόκριναι, du vielmehr, 470 b; ὡς ἄτοπον τὸ ἐνύπνιον – ἐναργὲς μὲν οὖν, Crit. 44 b; auch μὲν οὖν δή u. μὲν δὴ οὖν, ion. μὲν δὴ ὦν, Her. 4, 144; u. μενοῦνγε, im N. T., die Rede anfangend; vgl. Lob. zu Phryn. p. 342; – μέν που, doch wohl, Plat. u. A., εἰδέναι μέν που χρή, man muß freilich wissen, scilicet, nimirum; – μέντε, s. oben, auch allein, denn doch, στρεπταὶ μέν τε φρένες ἐσϑλῶν, die Herzen der Edlen sind denn doch zu wenden, Il. 15, 203, vgl. 2, 145. 13, 47; μέν τοι, att. als ein Wort geschrieben, μέντοι, freilich, allerdings, bes. nach Verneinungen, Il. 8, 294 Od. 7, 259. 24, 321; Hes. O. 285; u. bes. in Antworten nachdrücklich bejahend, noch durch νὴ Δία verstärkt, Plat. Phaed. 65 d 68 b u. Sp.; καὶ μέντοι, καὶ μέντοι καί; in der Frage, denn, doch, μνήμην οὐ λέγεις μέντοι τι; Plat. Theaet. 163 e, vgl. Phaedr. 263 d 261 c; auch eine Ausnahme, eine Einwendung wird dadurch gemacht, doch, bes. wenn ὅμως folgt, Plat. u. A.; auch μέντοι γε, Xen. An. 2, 4, 14; Plat.; u. ὅμως γε μέντοι, vgl. Lob. zu Phryn. 342; μέντοι που mildert den Begriff von μέντοι; – μὲν τοίνυν, = μὲν οὖν. – Oft entspricht es einem vorangehenden μέν, stärker als δέ, Thuc. 3, 62. 6, 9, Xen. Cyr. 2, 2, 2, Luc. Prom. 12.
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30 a [3]
3. ā, ab, abs, Praep. m. Abl. (ἀπό), sanskr. apa, – / a steht bloß vor Konsonanten (u. zwar gew. vor b, f, p, v) außer dem Spiranten h, ab vor Vokalen, h u. Konsonanten, bes. vor l, n, r, s, sc, sp, st u. vor j, abs nur vor c, q, t, und antik vor dem Namen des Zahlers, zB. bei Cic. ab te und in der ersten Periode abs te, abs Attico; vgl. Zumpt zu Cic. Verr. 3, 138. p. 560 u. im Index p. 1087. Osann zu Cic. de rep. 1, 35. Madvig zu Cic. de fin. 5, 75. Wölfflin im Philol. 34, 114. Helmuth in Acta phil. sem. Erlang. 1, 121. Langen, Beiträge usw. S. 311 ff. Edm. Hauler, Terentiana (Wien 1882) p. 39 sqq. Paul Meier, Untersuchungen über die Echtheit des Briefw. Cic. ad Brut. S. 139 Anm. Vor Vokalen steht abs erst bei Späteren, wie abs ovibus, Ps. Tert. carm. adv. Marc. 403: abs alio, ibid. 5, 121; aber Serv. Verg. Aen. 2, 33 liest Thilo ab alio), mit dem Grundbegriff des Ausgehens von irgend einem Punkte (im Ggstz. zu ad u. in) = von, von... her, von.... weg, von... aus, von... herab u. dgl., I) im Raume, A) zur Angabe der Bewegung: 1) von... weg, fuga ab urbe, Cic.: ab solo patrio in hostium urbem agere, Liv.: proficisci a domo, ab Athenis, Cic., ab Orico, Caes.: a Gergovia (aus der Umgegend von G.) discedere (vgl. Kraner zu Caes. b.G. 7, 43, 5). – So bei den Begriffen »des Entfernens, Trennens, Abhaltens (sich Enthaltens, Abstehens), Abschreckens, Entfremdens u. dgl.« (s. Zumpt § 468): dah. a se (von einander) discedentes, Macr.: u. elliptisch, paululum a sole (verst. recede), (geh) nur ein wenig aus der Sonne, Cic.: dictator ab aratro (verst. arcessitus), Flor. – 2) von... her od. aus, venio a matre, Plaut.: dona tibi adsunt a Phaedria, Ter.: ad carceres a calce revocari, Cic.: ab alta radice, aus der Tiefe der W., Verg.; aber ab radice, samt der W., Verg.: litterae a M. Favonio (vgl. Kraner zu Caes. b.c. 3, 33, 1): unda ab alto, vom hohen Meere her, Verg.: a pectore, tief aus der Br., Verg. – bei Städtenamen, zur Ang. woher? (s. Müller zu Liv. 1, 27, 4), ab Alba accitus, Liv. – Dah. ab alqo (bes. a me, a te, a se, a nobis, a vobis), von jmd. = von od. aus jmds. Hause, v. jmds. Landgute (s. Brix Plaut. mil. 154. Spengel Ter. Andr. 226 u. 461), foris concrepuit hinc a vicino sene, Plaut.: qui amant a lenone, Plaut.: venit (Pompeius) etiam ad me in Cumanum a se, Cic.: verb. domo abs te afferto, Plaut. – bei Städtenamen (s. Schmalz, Pollio p. 86), legati ab Ardea Romam venerunt, Liv. (vgl. unten no. II, B, 2). – Ebenso bei den Begriffen »des Nehmens, Empfangenes, Gebens«, u. des »Hörens, Erfahrens usw.«, s. accipio, emo, audio, cognosco, comperio u. dgl.: dah. ab alqo, von jmd. (gegeben, entlehnt, ausgegangen usw.), Cic. u.a. (s. Ellendt zu Cic. de or. 1, 55. Kühner zu Cic. Tusc. 1, 74): u. bes. a me, abs te, a se, aus meinem, deinem, seinem Beutel, dare, Plaut, u. Cic., solvere, Cic. – Endlich zur Bezeichnung der »Anhänger und Schüler« (s. Kühner zu Cic. Tusc. 2, 7. Ellendt zu Cic. de or. 1, 55 u. zu 2, 27. Sorof zu Cic. de or. 2, 58. Spalding zu Quint. 4, 2, 31). Zeno et qui ab eo sunt, seine Schüler, Cic.: qui sunt ab ea disciplina, Cic.: nostri illi a Platone, οἱ ἀπο Πλάτωνος, Jünger Plaros, Cic., vollst. profecti a Platone, Cic.: homo de schola et a magistro (= ὁ διδαχθείς), Cic. – b) von... herab, suspendere columbam a mālo, Verg.: mālo pendēre ab alto, Verg.: dependēre a cervicibus, Suet.: pugna ab alta puppe, Lucan.: ab orno pendulus, Hor. – c) usque ab = in einem fort-, stets-, durch und durch von... an oder aus usw., plausus usque a Capitolio excitatus, Cic.: enumerasti usque a Thale Milesio philosophorum sententias, von Th. an der Reihe nach, Cic.: u. mit Angabe des Endpunktes der Bewegung, usque ab... ad = von an... bis zu, usque ab unguiculo ad capillum, Plaut.. ab imis unguibus usque ad verticem summum, Cic.
B) zur Angabe der bloßen Richtung: 1) von... aus, von... her, a supero mari Flaminia (via), ab infero Aurelia, media Cassia, Cic. – und so in vielen Beziehungen, wo der Lateiner die Richtung woher?, der Deutsche den Punkt wo? berücksichtigt, deutsch an od. in, leviter a summo inflexum, Cic.: a contraria aure (instillavit), Plin.: so auch funiculus a puppi religatus, Cic.: ab labris argento circumcludunt (cornua), Caes. – b) von... herab, a summo iugo, Caes.: ab alto caelo, Verg.: securus ab alto spectator, Lucan.: residens flevit ab arce, Prop.
2) zur Angabe der Seite, von wo aus etwas räumlich betrachtet wird = von der Seite, auf der Seite, von... aus (her), an, auf, bei (s. Fabri zu Liv. 21, 21, 10), a Delta transire, auf der Seite, wo das Delta liegt, beim Delta, Auct. b. Al.: exercitus hostium duo, unus ab urbe, alter a Gallia obstant, Sall.: haud parvum munimentum a planioribus aditu locis, Liv.: ab utroque viae latere, Sen.: a theatro, Caes.: a septentrionibus, auf der Nordseite, Caes.: u. so die (bes. milit.) t.t. a fronte, a tergo, a latere, a dextro cornu, Cic., Caes. u.a.: ab novissimis, im Hintertreffen, Caes. – ebenso bei den geograph. Ausdrücken ab occasu et ortu solis, Liv.: Cappadocia, quae patet a Syria, Cic. – Dah. auch bei Tätigkeiten, die von einer Seite od. von einer Person auf derselben herkommen = von od. auf seiten (s. Fabri Liv. 21, 5, 9. Deder. Dict. 2, 38), tubae cornuaque ab Romanis cecinerant, Liv.: si quid ipsi a Caesare opus esset, Caes.: u. so timere ab alqo, Cic.: timor ab alqo, Liv.: periculum ab alqo, Cic. – übtr., ab alqo = auf jmds. Seite od. Partei, zu jmds. Vorteil od. Bestem (Gunsten), für jmd. (Ggstz. contra od. adversus alqm, s. Hofmann Ausgew. Br. Cic. 3, 18, 2. S. 203), zB. ut ea deditā operā a nobis contra vosmet ipsos facere videamini, Cic.: u. so ab innocentia clementissimus, Cic.: dah. bei esse, stare, facere (intr.), sentire, w.s.
C) zur Angabe des Entfernungspunktes in der Ruhe, des Abstandes, 1) von einem Punkte usw., bei den Verben abesse, distare u.a. (w.s.), u. bei procul, longe, prope u.a. (w.s.): u. so omnia auscultavi ab ostio, an der Tür, Plaut. – mit einem Zahlworte verbunden = in einer Entfernung von usw., ab milibus passuum minus duobus castra posuerunt, Caes. – übtr., nach den Begriffen »der Verschiedenheit, Änderung usw.«, wie differre, discrepare, diversum esse, alienum od. alieno animo esse ab alqo (w.s.): dah. quantum mutatus ab illo Hectore, gegen jenen H., Verg.: multo aliter a ceteris agunt, als die ü., Mela. – Hierher gehört auch ab re = der Sache fern, d.i. zum Nachteil, consulere (raten), Plaut. trin. 238: öfter non od. haud ab re = der Sache nicht fern, d.i. nicht unzweckmäßig, nicht unnütz, vorteilhaft, mit esse, ducere u. dgl., Plaut., Liv. u.a.
2) der Zahl, dem Range, der Macht nach = nach, hinter, quartus ab Arcesila, Cic.: alter ab illo, Verg.: a magnis hunc colit ille deis, Ov.: potentiā secundus a rege, Auct. b. Alex.
II) übtr.: A) in der Zeit, ganz entsprechend den räumlichen Beziehungen: 1) zur Angabe des Ausganges von einem Zeitpunkt, ohne Rücksicht auf die Dauer dessen, was unmittelbar auf ihn folgt = sogleich nach, unmittelbar nach (s. Fabri zu Liv. 22, 40, 9), ab re divina mulieres apparebunt, Plaut.: ab hac contione legati missi sunt, Liv.: pulli a matre, gleich von der M. weg, Col.: namentl. nach statim, confestim, protenus, nuper, recens etc., w.s.
2) zur Angabe des Ausganges von einem Zeitpunkte mit Rücksicht auf die Dauer der Handlung = von... an, seit, rem omnem a principio audies, Ter.: ab hora tertia bibebatur, Cic.: a condiscipulatu, Nep.: a parvulo, Ter., od. a pueris, Ter. u. Cic. (s. Ruhnk. zu Ter. Andr. 1, 1, 8. Wagner zu Ter. heaut. 214), u. so bes. mit initium, principium, pueritia, adulescentia, puer, parvus, primus u. ähnl. (w.s.). – u. mit usque ad, von... an bis zu, a mane ad noctem usque, Plaut.: a consulatu eius usque ad extremum tempus, Nep.: ab ovo usque ad mala, Hor. – ebenso bl. mit ad, z.B. regnatum est ab condita urbe ad liberatam annos CCXLIV, Liv.: u. mit in, zB. Romani ab sole orto in multum diei stetere in acie, Liv.
3) zur Bezeichnung des Abstandes von einem Zeitpunkte (wo meist der Ort od. die Person, wo eine Tätigkeit begann, für die Zeit steht) = von, nach, seit, cuius a morte hic tertius et tricesimus est annus, Cic.: ab incenso Capitolio illum esse vigesimum annum, Sall.: so ab urbe condita, seit Erbauung der Stadt, Cic. u.a.: in Italiam pervenit quinto mense a Carthagine nova, fünf Monate nach dem Abzuge von N., Liv.: u. so tuae litterae binae redditae sunt tertio abs te die, nachdem du sie abgeschickt hattest, Cic.
B) in andern mit Raum und Zeit verwandten Verhältnissen, in denen ein Ausgehen von einem Punkte denkbar ist: 1) zur Angabe des Urhebers od. der Ursache einer Wirkung, wenn die Wirkung von lebenden od. lebendig gedachten Wesen ausgeht = von, durch, nach, infolge, wegen (s. Fabri zu Liv. 21, 36, 7 u. 22, 34, 2. Weißenb. zu Liv. 37, 32, 12), α) (selten) nach verbis activis: a se instituere, selbst unterrichten, Col. 11, 1, 5: amittere alqm ab alqo, Dict. 6, 5. Heges 5, 2, 39. – β) (am gewöhnlichsten) nach verbis pass. (s. Benecke zu Iustin. 38, 1, 10) u. nach verbis intrans. (act. od. depon.) mit passiver Bedeutung: reprehendi ab alqo, Cic.: honor ei habitus est a Graecia, Cic.: credas non de puero scriptum, sed a puero, Plin. ep. – salvere ab alqo, Cic.: ab alqo interire, Cic., od. cadere, Tac., od. occidere, Ov.: nasci od. oriri ab alqo, Cic.: oriri a se (durch sich, durch eigene Kraft), Cic., u. verb. a se oriri et suā sponte nasci, Cic. (s. Kühner zu Cic. Tusc. 3, 27): natum od. ortum (oriundum) esse ab alqo, Cic.: calescit ab ipso spiritu, Cic.: traiectus ab ense, Ov.: res effectae ab efficientibus causis, Cic.: animus ab ignavia corruptus, durch, infolge, Sall. – zuw. bei Gerundiven statt des Dativs, bes. wenn schon ein Dativ vorhergeht (s. Hofmann Ausgew. Br. Cic. 2, 15, 11), fortis et a vobis conservandus vir, Cic.: quibus (viris) est a vobis consulendum, Cic. – γ) nach subst.: levior est plaga ab amico, quam a debitore, der Verlust, der herrührt von usw., Cic.: maius (praeceptum), quam ut ab homine videretur, Cic.: a bestiis ictus, Cic.: ab illo iniuria, die von ihm angetane, Ter.: fulgor ab auro, der vom Gold ausgehende Glanz (während fulgor auri = der am Gold haftende Glanz), Lucr. – δ) nach adjj.: ab simili clade profugus, Liv.: murus ab ingenio notior ille tuo, Prop. (vgl. Lachmann zu Prop. 4, 1, 9 über notus ab etc.): a radiis sideris esse niger, Ov.: tempus a nostris triste malis, die von unserm Unglück getrübte Zeit, Ov.: gemina et mammosa Ceres est ipsa ab Iaccho, vom Säugen des Bacchus, Lucr. – / Hierher gehört auch die poet. Verbindung ab arte = »durch die Kunst, mit Hilfe der Kunst, künstlich« (indem die Dichter die ars als selbsttätig darstellen), falcatus ab arte ensis, Sil.: turben, quem celer assueta versat ab arte puer, Tibull. (s. Dissen zu Tibull. 1, 5, 3).
2) zur Bezeichnung des Ursprungs und der Herkunft = von, aus, a) übh.: α) nach verbis: ut sol a liquida saepe refulget aqua, Ov.: a docto fama refulget avo, Prop.: ab ipso Rheno iactabat genus, Prop.: bes. bei orior u. nascor, zB. id facinus natum a cupiditate, Cic.: u. bei esse (abstammen), zB. a Tullio, Cic. – β) bei subst.: amicitiae ortus a natura quam ab imbecillitate gravior (erit), Cic.: dulces a fontibus undae, aus den Quellen geschöpft (während fontium undae = das Wasser in den Quellen), Verg. (wie im Griech. οινος ἀπ' ἀμπέλου). – So bes. bei Städtenamen usw. zur Umschreibung der Adjj. (s. Müller zu Liv. 1, 50, 3), coloni a Velitris, Liv.: Turnus Herdonius ab Aricia, Liv.: pastor ab Amphryso, Verg.: legati ab Ardea, Liv. – a Pyrrho perfuga, Cic.: legati ab Alexandro, Cic.: ab Attalo Cretenses sagittarii, Liv. – b) zur Angabe dessen, nach dem etw. benannt od. von dem etw. etymologisch abgeleitet ist, nach, von (s. Benecke zu Iustin. 44, 1, 2), appellatum esse od. nomen invenisse ab etc., Cic.: puero ab inopia Egerio inditum nomen, Liv.: ab Hispano Hispaniam cognominaverunt, Iustin.: Chaoniamque omnem Troiano a Chaone dixit, Verg.: cucumeres dicuntur a curvore, Varr. LL.: caelum a cavatione, vallum a volatu, Varr. LL.: sirpiculae vocatae ab sirpando, Varr. LL.: acquirere est ab ad et quaerere, Varr. LL. – u. c) des Beweggrundes = wegen, aus, ab odio, ab ira, a spe, aus usw., Liv. (s. Drak. u. Fabri zu Liv. 24, 30, 1; 26, 1, 3): ab obsidione, wegen usw., Liv. (s. Drak. zu Liv. 2, 14, 3): ab singulari amore, Balb. bei Cic.: neglegentius a re gesta ire, Liv.
3) nach den Begriffen des Anfangens u. ähnl. = von... an, von, bei, mit, nach ordiri, incipere, auspicari, w.s. – da ab Delphio cantharum circum, Plaut.: u. so a summo = vom Ersten od. ab infimo = vom Letzten (auf dem Triklinium) an in der Runde (zB. da, puer, ab summo, Plaut.: age, tu interibi ab infimo da savium, Plaut.): cornicem a cauda de ovo exire, mit dem Schw. voran, Plin.: a capite repetis, quod quaerimus, Cic.
4) bei den Begriffen »des Frei- od. Losmachens von usw.«; dah. auch »des Verteidigens oder Schützens vor od. gegen etwas« u. »des Leer- u. Verlassenseins von etwas« (s. Zumpt § 468 f.).
5) bei Begriffen aller Art, die von einer Seite aus näher bestimmt od. beschränkt werden = von seiten, in bezug auf, in betreff, gemäß, wegen, an (s. Wagner zu Plaut. aul. 184. Brix zu Plaut. mil. 631. Ruhnk. zu Ter. heaut. prol. 13. Korte zu Sall. Jug. 48, 3), a me pudica est, Plaut.: a vi praestare nihil possum, Cic.: nihil adulescenti neque a natura neque a doctrina deesse sentio, Cic.: mediocriter a doctrina instructus, Cic.: imparati cum a militibus tum a pecunia, Cic.: firmus ab equitatu, stark an R., Planc. b. Cic. – Nicht anders ist ab zu nehmen in Verbindungen wie: dolere ab oculis, ab animo, Plaut.: a morbo valere, ab animo aegrum esse, Plaut.: laborare ab alqa re, Caes.
6) bei Angabe des Ganzen neben dem Teile = von, aus, unus u. nonnulli ab novissimis, Caes.: in id consilium deligerentur ab universo populo, Cic.
7) zur Bezeichnung der Seite, von der aus uns jmd. Dienste leistet, servus a pedibus, Lakai, Läufer, Cic.: a manu servus od. bloß a manu, Schreiber, Suet.; – od. der Gegenstände, die einer leistet, besorgt, treibt, ab epistulis, Sekretär, Suet. u. Lampr.: a rationibus, Rechnungsführer, Suet.: a libellis, Bittschriftenannehmer, Suet. u. Lampr.: a memoria, Lampr.
8) (spätlat.) beim Komparat. st. quam, als, und beim Positiv, mehr als, s. Rönsch Itala p. 452 sq. Rönsch im Rhein. Mus. 31, 477 sq. Ott in Fleckeisens Jahrbb. 1875. S. 794 f. u. S. 797.
/ a, ab steht (namentlich bei Spätern) auch vor (substantivisch gebrauchten) Adverbien, zB. a peregre (vgl. unser »von über Land«), Vitr.: ab invicem, Apul: a longe, von weitem, Spät. (s. Muncker zu Hyg. fab. 257. Rönsch Itala p. 231): ab intus, von innen, a foris, von außen, Spät.: a pridie, Pelag. vet. 28. – wird seinem regierten Worte nachgesetzt, quo ab, Plaut. asin. 119. – öfter (bes. bei Dichtern) von demselben getrennt, damnis dives ab ipsa suis, Ov. her. 9, 96: u. so Cic. Arch. 12. Ov. her. 12, 18. – In der Zusammensetzung bezeichnet ab unser ab od. weg, zB. abire, abgehen, weggehen, abdere, wegtun; und im Sinne des Abweichens, absonus, abtönend; u. selbst in abuti, abnutzen.
/ Arch. Nbf. af (s. Prisc. 1, 46) von alters her vor dem Namen des Zahlers in den Einnahme- u. Ausgabebüchern (zB. af Longo) nach Cic. orat. 158 u. Vel. Long. (VII) 60, 13; jetzt nur noch nachweisbar in Inschriften, zB. af vobis, Corp. inscr. Lat. 1, 201, 11: af Capua, Corp. inscr. Lat. 1, 551: af muro, Corp. inscr. Lat. 1, 1161: af speculu, Corp. inscr. Lat. 14, 2772. u. in der arch. Form afvolant statt avolant, Paul. ex Fest. 26, 2.
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31 aequus
aequus (aecus), a, um, Adj. m. Compar. u. Superl., gleich, I) in sich selbst gleich, 1) eig.: a) von der Oberfläche des Bodens, eben, gerade = wagerecht, horizontal (Ggstz. superior od. inferior, acclivis od. declivis, pronus), locus, qui est ad libellam aequus, Varr.: aequus et planus locus, Cic.: in aequum locum se demittere, in die Ebene, Caes.: paulo aequiore loco consistere, Caes.: ex aequo loco loqui, im Senate (Ggstz. ex inferiore loco, zu den Richtern, die höher saßen, u. ex superiore loco, von der Tribüne zum Volke), Cic.; vgl. ex superiore et ex aequo loco sermones habitos, in öffentl. u. Privat-Angelegenheiten, Cic. – neutr. subst., aequum, ī, n., das ebene Terrain, die ebene Fläche ( das Niveau), das flache, freie Feld, facile in aequo campi victoriam fore, Liv.: in aequum descendere, degredi, Liv. a.u.: u. in aequum descendere bildl. = sich zu jmd. ganz herablassen, Sen.: ut primum agmen aequo, ceteri per acclive iugum insurgerent, Tac. – auch vom Plateau einer Anhöhe, in aequum eniti, Tac. ann. 2, 80 extr. – b) von andern Gegenständen, gleich, gerade, wagerecht, aequa frons (milit. t.t.), eine gleiche, gerade Linie od. Front, Liv.: statera posita examine aequo (mit gerade stehendem Zünglein = im Gleichgewicht), Suet.
2) übtr.: a) wie unser nicht uneben = günstig, ge legen (Ggstz. iniquus), vom Orte, locum se aequum ad dimicandum dedisse, Caes.: etsi non aequum locum videbat suis, Nep.: ut locus procul muro satis aequus agendis vineis fuit, Liv.: ut quibus locus aequior esset, durch ihre Stellung mehr begünstigt, Liv. – von der Zeit = günstig gelegen, et tempore et loco aequo instructos, Liv.: neque tempore neque loco aequo, Suet.: iudicium aequiore tempore fieri oportere, Cic. fr. – b) vom Gemüt = sich gleichbleibend, gleichmütig, ruhig, gelassen, gleichgültig, zufrieden, geduldig, concedo, et quod animus aequus est et quia necesse est, Cic.: quidquid tribunus plebis loquitur, assuestis aequi (mit Gleichgültigkeit) audire, Liv.: u. so laudationem mortui aequis auribus audivit, Liv.: quod adest memento componere aequus, Hor.: aequam memento rebus in arduis servare mentem, Hor.: praesentibus aequus, zufrieden mit, Hor. – Bes. häufig im adverbial. Abl., aequo (aequiore, aequissimo) animo, mit Gleichmut, mit Gelassenheit, mit Befriedigung, mit Ruhe, getrosten Mutes, ruhig u. getrost, unbesorgt wegen des Ausgangs (Ggstz. animo iniquo), pati (absol.), Plaut.: pati od. ferre m. Akk. od. m. Akk. u. Infin., Cic.: aequiore quidam animo ferunt praecīdi spem suam quam trahi, Sen.: aequissimo animo ferre m. Akk. u. Infin., Suet.: aequo animo servitutem tolerare, Sall.: alqd accipere (aufnehmen), Sall.: animo aequo alqm spectare (zuse hen), Cic.: utrum aequo an iniquo animo mortem subieris, iam nihil refert, Lact. 3, 27, 8: animo aequissimo mori (Ggstz. animo iniquissimo), Cic. de sen. 83: im Plur., animis libentibus aut aequis alqd remittere, Cic.: eam sententiam haud aequioribus animis quam ipsorum quondam postulatum audire, Liv.
II) der Beschaffenheit, Eigenschaft nach einem andern gleich, 1) eig.: a) gleich = gleich breit, gleich lang, gleich hoch, gleich weit, gleich schwer, α) von Gleichartigem: aequā latitudine, atque ille congesticius agger fuerat, Caes.: aequo fere spatio abesse, Caes.: aequo discrimine, Verg.: sequitur patrem non passibus aequis, begleitet den Vater mit kürzeren Schritten, Verg.: aequis pedibus procedere (vom Distichon), wie aequis numeris (vom Hexameter), Ov.: aequā lance, Cod. Theod.: aequā utrimque librā (im Gleichgewicht) alqd deportare alio, Plin. – β) von Ungleichartigem: urbs erat in summo nubibus aequa iugo, Ov.: aequum arcibus aggerem attollunt, Ov. – b) gleich = gleich verteilt, gleich zugewogen, gleich groß ( wie ἴσος), non tertia portio, verum aequa, Plin.: u. so oft aequis portionibus od. pensionibus (dare, solvere u. dgl.), in gleichen Raten, Liv.: m. Ang. des Vergleichungspunktes durch atque (ac), quam, cum m. Abl., aequo mendicus atque ille opulentissimus censetur censu ad Acheruntem mortuus, Plaut.: cum aequam partem tibi sumpseris, atque populo Romano miseris, Cic.: postulante patre eius, ut aequum ei ius in omnibus provinciis exercitibusque esset, quam erat ipsi, Vell.: utinam esset mihi pars aequa amoris tecum, Ter.: aequo et pari cum civibus iure vivere, Cic.: ut ita sortem aequam sibi cum collega dent, Liv. (u. so m. folg. cum u. Abl. oft bei Liv., s. Fabri Liv. 21, 3, 6).
2) übtr.: a) der innern Beschaffenheit nach gleich, α) übh., gleich = gleichgestellt, leges, Lucr.: in aequa laude ponere, für gleich lobenswert halten, Cic.: aequa condicio, aequum certamen proponitur, Liv.: aequi istuc faciam, das wird mir gleich gelten od. sein (gleichgültig sein), Plaut. mil. 784. – u. so die milit. t.t.: aequa pugna, gleicher, unentschiedener, schwankender, Liv.: aequo proelio od. aequo Marte (εξ ἴσου) discedere, das Gleichgewicht behaupten (Ggstz. superiorem esse od. discedere), Caes. u. Iustin.: so auch aequā manu discedere (Ggstz. superiorem esse), Sall.: u. aequā manu abscessum est, Tac.: aequis manibus dirimere pugnam, Liv.: aequo Marte (mit gleicher Aussicht auf den Sieg) pugnare, Liv., contendere, Flor. u. Curt. – β) der Zahl, den Kräften, dem Range nach gleich, gleichstehend (Ggstz. s uperior od. inferior), numerone an viribus aequi non sumus? Verg. – in superiores contumax, in aequos (gegen seinesgleichen) et pares fastidiosus, in inferiores crudelis, Cornif. rhet.: quia regibus aequa, nedum infima insolita sunt, weil Königen schon Gleichsetzung, geschweige denn die tiefste Erniedrigung etwas Ungewohntes ist, Tac. – dah. γ) die adverb. Ausdrücke: ex aequo, von gleicher Stufe aus, gleichmäßig, in gleichem Maße, auf gleiche Weise, sol ex aequo metā distabat utrāque, Ov.: ex aequo convenit, Tibull.: mundum ex aequo temperantia, was die Welt im Gleichgewicht erhält, Sen. – u. = εξ ἴσου, unter gleichen (politischen) Verhältnissen od. Bedingungen, mit gleichen Rechten (s. Weißenb. Liv. 37, 36, 5), ex aequo venire in amicitiam, Liv.: quae disceptatio ex aequo relicta est? Liv.: pax ex aequo utilis, Tac. – in aequo, auf gleicher Stufe, in gleicher Geltung, -Lage, in gleichen Verhältnissen, -Rechten, gew. mit esse, stare, zB. ne in aequo hostes vestri nostrique apud vos sint (gleiche Rechte bei euch haben) ac nos socii; immo ne meliore iure sint, Liv.: quod in aequo est, gleichviel gilt, Sen.: infra deos sumus, non in aequo illis stetimus, stehen nicht mit ihnen auf gleicher Stufe, Sen.: so auch industriosque aut ignavos pax in aequo tenet, auf gleicher Stufe, in gleichen Verhältnissen, Tac.: u. in aequo eum duarum potentissimarum gentium summis imperatoribus posuerunt, sie stellten ihn auf gleiche Stufe mit usw., Liv. – in aequo positum est mit folg. Infin., Val. Max. 6, 9 ext. 9.
b) gleich gegen den einen wie gegen den andern verfahrend, bes. in Rechtssachen, billig (Ggstz. iniquus, iniustus), α) v. Pers., gerecht und billig, unparteiisch, arbiter, Plaut.: praetor, iudex, testis, Cic.: se alci aequum praebere, Cic.: ne plus iniquum possit quam aequum oratio, facite aequi sitis, Ter.: ab aequis atque etiam a propensis in hanc partem colamur, Cic. – β) v. Lebl., billig, recht und billig, iudicia, Cic.: condicio (Ggstz. iniqua versura), Nep.: aequa et honesta postulatio, Cic.: aequa lex et omnibus utilis, Cic.: quam orationem... aequam arbitror videri posse, Liv.: quod aequum sit in Quintium, id iniquum esse in Naevium, Cic. – bes. oft aequum est = es ist billig, recht und billig (s. Wagner Plaut. aul. 122 u. Ter. heaut. 949), ut est aequum, Plaut.: deinde postulo, sive aequum est, te oro, Ter.: ut aequum censeo, Plaut.: at quibus verbis? modo »aequum sibi videri«, modo »non iniquum«, Cic.: m. Dat., sicut aequum est homini, Cic.: m. Abl. pers. ( wie dignus), plus vidissem, quam me atque illo aequum foret, für mich u. ihn sich ziemen würde, Plaut.: oft m. Infin. Pass., nunc non aequum est abduci, Plaut.: auch m. Infin. Act., ut facere aequum, Plaut.: meist m. Acc. c. Infin., aequum est vos ignoscere, Ter.: tibi me est aequum parēre, Verg.: aequum esse eum et officio meo consulere et tempori, Cic.: aequius vos erat candidatas venire, es war besser, Plaut.: seltener m. ut u. Konj., aequum tibi videatur, ut ego, alienum quod est, meum esse dicam, Plaut. – neutr. subst., aequum, ī, n., das Billige, die Billigkeit, quid in iure aut in aequo verum aut esset aut non esset, Cic.: utilitas iusti mater et aequi, Hor.: aequa postulare, Liv.: per aequa per iniqua, durch jedes billige oder unbillige Mittel, auf geradem oder ungeradem Wege, um jeden Preis, es koste, was es wolle, Liv. 2, 32, 7. – Abl. aequo bei Komparativen (= quam aequum est), als recht od. billig ist, allzu, nur zu sehr, miser amplius aequo, Plaut.: gravius aequo, Sall.: largius aequo Hor.: flagrantior aequo, Iuven. – oft verb. aequum et bonum u. aequum bonumque od. bl. aequum bonum, was recht und gut, recht und billig ist, das Rechte und Billige, Recht und Billigkeit, aequum bonum colere, Plaut.: fit reus magis ex aequo bonoque, quam ex iure gentium Bomilcar, Sall.: contra scriptum de aequo et bono dixit, Cic.: neque quicquam queo aequi bonique ab eo impetrare, auf dem Wege der Billigkeit, -der Güte, Plaut.: si tu aliquam partem aequi bonique dixeris, wenn du nur ein halbwegs billiges Wort sprichst, Ter.: Superl., hoc optumum atque aequissumum est, Plaut. – dah. als t.t. die Rechtsformel: quod od. quantum aequius melius od. melius aequius, wie es billiger und besser ist, Cic.: u. so utrumque fieri sit melius atque aequius, Quint. – u. endlich die Redensart aequi bonique od. bl. aequi boni facere alqd, etw. nach Rücksichten der Billigkeit beurteilen = etw. gut aufnehmen, sich gern gefallen lassen, sich in etw. fügen, mit etw. fürlieb nehmen, an etw. nicht mäkeln (s. Wagner Ter. heaut. 787), Ter., Liv. u. Cic.
c) gegen andere gelassen, nachsichtig, ihnen gewogen, geneigt, wohlwollend, günstig (Ggstz. iniquus, inimicus), non aequa Pallas, ungünstige, grollende, Verg.: nobilitate inimicā, non aequo senatu, Cic.: aequo Iove, mit Jupiters Wohlwollen od. Beifall, Hor.: adeste aequo animo, schenkt ein geneigtes Gehör, Ter. (s. Spengel Ter. Andr. prol. 24): minus aequis animis auditus est Scipio, fand weniger geneigtes Gehör, Liv.: aequos adhiberent animos ad pacem accipiendam, möchten sich zur A. des Fr. geneigt zeigen, Liv.: meis aequissimis utuntur auribus, ich höre ihnen mit dem größten Vergnügen zu, Cic.: ne in senatu quidem satis aequis auribus audiebatur, fand er ein recht geneigtes Gehör, Liv.: oculis aequis aspicere, Verg., videre, Curt. – m. Dat., alumnis, Hor.: aequa Venus Teucris, Pallas iniqua fuit, Ov.: pater est aequus sorti utrique, meinem V. ist beides genehm, Verg.: ipsis est aër avibus non aequus, nicht heilsam, Verg. – m. in u. Abl. (der nähern Bestimmung), aequus in hoste fuit, Prop. 3, 19, 28. – Plur. subst., aequi, die Freunde (Ggstz. iniqui), gew. verb. aequi et iniqui, od. aequi iniquique, Freund und Feind, Ter., Cic. u. Liv. (s. Wagner Ter. heaut. prol. 27. Fabri Liv. 22, 26, 5): auch m. Genet., absentium aequi, Tac. ann. 6, 36. – / Arch. Nom. Sing. Mask. aequos, Plaut. aul. 187. Ter. adelph. 837. Verg. georg. 2, 225: Akk. Sing. Mask. aequom, Enn. tr. 138 (228). Plaut. capt. 995 u.ö. Ter. eun. 478 u. 870; heaut. 91 u.ö. Cato r.r. 146, 3. – arch. Form aiquos, Akk. aiquon, Corp. inscr. Latin. 1, 196, 27. – arch. Form aecus Enn. tr. 135 (226) u. 161 (147). Pacuv. tr. 32. Verg. Aen. 6, 129; 10, 450; 12, 20 R.; Liv. 42, 47, 3 W. Sen. contr. 9, 3 (26), 1. M. Caes. in Fronto ep. ad M. Caes. 4, 12. p. 61, 10 N. Gell. 4, 9, 12: aiquom = aequum, Corp. inscr. Lat. 1, 196, 11.
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32 denique
dēnique, Adv. I) und nun gar, nun gar, 1) in der Aufzählung od. Reihenfolge von Tatsachen od. Argumenten, so daß es den letzten oder vorletzten Fall (wo dann noch postremo folgt) an die vorhergehenden anreiht u. die Partikeln primum, deinde, tum u. ähnliche oft vorangehen, endlich, zuletzt, auch (ohne vorhergehende Partikeln) und außerdem auch, Cic. post red. ad Quir. 16; Cat. 2, 19. Ter. Hec. 123: ohne vorherg. Partikeln, Cic. Rosc. Am. 28; Mil. 100; de fin. 5, 7.
2) in der Aufzählung von dem, was nacheinander od. als Folge des Vorhergehenden geschieht, und sonach, und sodann, und dann, Sall. hist. fr. 1, 48 (51), 1. Ter. eun. 432 u. Hec. 806. – auch für deinceps, hintereinander, nach-, in der Reihe, Plaut. Pers. 452.
3) bei Andeutung der Dinge, die man als Ergebnisse der vorangegangenen ansieht, am Ende, nisi quia lubet experiri, quo evasurust d., Plaut. trin. 938; u. so Ter. Andr. 567; eun. 158; heaut. 569. Verg. Aen. 2, 70. – ebenso bei Dingen, die anfangs ein anderes Resultat zu geben schienen, am Ende, am Ende doch, Hor. de art. poët. 267. Cael. in Cic. ep. 8, 6, 2. – dah. auch, wie am Ende, in der Ironie und in Äußerungen des Unwillens, Cic. Phil. 13, 35; Rosc. Am. 81. Liv. 4, 40, 8 sq. – auch bei Andeutung von etwas längst Erwartetem, was nun endlich eintritt, nun endlich einmal, endlich doch, Plaut. mil. 1030. Cic. ad Att. 5, 20, 8.
4) beim Übergange zu einem allgemeinen Begriffe, überhaupt od. ja, qui non civium, non d. hominum numero essent, Liv. 4, 56, 11; u. so Cic. Pis. 45. – ebenso vel denique, oder überhaupt, Hor. ep. 2, 2, 127. – dah. in der Steigerung, ja, ja sogar, und sogar, pernegabo atque obdurabo, periurabo d., Plaut. asin. 322: u. so Cic. Quinct. 51; Verr. 5, 69: d. hercle aufugerim potius, quam redeam, ja wahrhaftig, Ter. Hec. 424. – in Fragen Cic. Quinct. 74; Rosc. Am. 108. – ebenso aut denique, oder sogar, Caes. b. G. 2, 33, 2. – Im Gegensatz das, worauf es ankommt, anfügend, aber was die Hauptsache ist, Cic. Acad. 2, 87.
5) um die Rede nach Erwägung mehrerer einzelner Dinge in einem umfassenden Urteile abzuschließen, wo entweder das hinzugefügt wird, was die ganze Gattung umfaßt, ( und) überhaupt, überhaupt aber, Ter. eun. 444. Cic. de or. 2, 317; II. Verr. 1, 70. Nep. Pel. 4, 3. Tac. ann. 1, 61. – od. man angibt, daß eins für alle stehe und mit wenigen Worten zu umfassen sei, kurz, mit einem Worte, griech. ὡς επος εἰπειν, ιλως, Nep. regg. 2, 2. Vell. 2, 113. Plin. ep. 2, 9, 3. – dah. zur Schließung einer Auseinandersetzung, die Folge von allem dem, mit einem Worte, kurzum, Hor. de art. poët. 23. Hor. sat. 1, 1, 92 u. 1, 1, 106. – auch d. omnia u. omnia d., überhaupt alles, Cic. Phil. 13, 49. Plin. ep. 7, 9, 13: so auch quidquid d., Cels. 2, 28, 1.
6) nach einem gesetzten Fall die Darlegung durch dargebrachte Beweise u. Beispiele mit einer gewissen Schlußfolge durchzuführen, infolgedessen, Flor. 1, 16, 3. Iustin. 9, 4, 1. – dah. durch Anführung ähnlicher Fälle od. Beispiele od. neuer Beweise od. durch den Ausspruch eines Schriftstellers bestätigend od erläuternd, auf diese Weise, auf die Art, so auch, od. mit einer Schlußfolge: infolgedessen, oft bei ICt.: viell. auch Iustin. 11, 11, 4.
II) (der Bedeutung von demum nahekommend, vgl. d. W. no. I) nun eben, dann eben, erst, 1) zur nachdrücklichen Hervorhebung eines Zeitpunkts, mortuo d., erst nach dessen Tode, Cic. Mil. 34: octavo d. mense, erst, Caes. b. c. 1, 5, 2; so nunc denique, jetzt erst, Cic. ep. 9, 14, 5; jetzt eben, Ov. art. am. 3, 121. – tum d., dann erst, Cic. de legg. 2, 10; Tusc. 3, 75; dann eben, Cic. Tusc. 1, 39; de fin. 3, 76.
2) zur nachdrücklichen Hervorhebung eines Pronomens, eben, gerade, Ov. am. 3, 4, 3. Cic. ep. 10, 10, 4. Quinct. 11, 38.
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33 que
que (altind. ca, griech. τέ), dem folgenden Worte angehängt, dient zur Anreihung an das Vorhergehende und daher häufig zur Erweiterung u. Vermehrung des vorausgehenden Begriffes, und, teque hortor, Cic.: ex quibusque rebus, Cic.: deque his rebus, Cic.: adque regem, Nep.: in foroque, Nep.: in reque, Cic.: nach mehreren Wörtern, Tibull. u. Verg.: bei Dichtern zuw. dem Worte vorstehend, dem es sonst angehängt wird, od. doch nicht in der gewöhnlichen Ordnung, pacis mediusque belli = pacis bellique, Hor.: ut cantus referatque ludos, Hor.: terrā dum sequiturque mari = = terra marique sequitur, Tibull. – bes. beachte man que... que, sowohl... als auch, teils... teils (in Prosa nur in einem doppelten Relativsatze u. außerdem in der Verbindung zweier Wörter, von denen das eine ein Pronomen ist, s. Kritz Sall. Iug. 10, 2. Dietsch Sall. Iug. 49, 2. M. Müller u. Weißenb. Liv. 1, 55, 6. Fabri Liv. 22, 26, 5), quique Romae quique in exercitu erar Liv.: seque remque publicam, Sall.: liminaque laurusque, Verg.: statt des zweiten que ein ac od. atque, zB. posuitque domos ac horrea fecit, Verg. georg. 1, 182 (vgl. 3, 434; Aen. 8, 486): satisque ac super, Ov. met. 4, 429: seque ac liberos suos, Tac. hist. 3, 63 (vgl. ann. 4, 34): so auch que... et od. et... que, sowohl... als auch, accipioque et volo, Ter.: hastaque et gladius, Liv.: seque et oppidum, Sall.: et singulis universisque, Liv.: auch que... que... que, Ter.: sogar viermal, Verg. – Da nun das, was angereiht wird, in bezug auf das Vorausgehende verschiedener Art sein kann, so wird auch que im Deutschen verschieden ausgedrückt. Es bezeichnet daher namentlich a) etwas Allgemeines, beim Übergang vom Besonderen zum Allgemeinen, und überhaupt, largitiones temeritatisque invitamenta, Liv.: eloquentiam studiaque liberalia exercuit, Suet. – b) etwas Erklärendes, und zwar, Caes., Sall. u.a.; vgl. Fabri Liv. 21, 48, 4. – c) etw. aus dem Vorheigehenden zu Schließendes, und demnach, und somit, Cic. u.a. – d) etw. Entgegengesetztes, ein betontes und = und vielmehr, und dagegen, non nobis solum nati sumus, ortusque nostri partem patria vindicat, Cic.; vgl. Seyffert Cic. Lael. 26. Fabri Liv. 21, 6, 7. p. 24. – e) etw. Ähnliches, auch, ingleichen, inprimisque magna etc., Cic.: Trebatioque mandavi, Cic.: u. so, bes. bei Liv., oft zur Verbindung ganzer Sätze, s. Madvig Cic. de fin. 3, 73. Weißenb. Liv. 1, 20, 3. – f) etw. Verschiedenartiges, oder, uxores habent deni duodenique inter se communes, Caes. b. G. 5, 14, 4: aut praecipitare... subiectisque urere flammis, Verg. Aen. 2, 36 sq.: bes. hebt que das Wort, dem es angehängt wird, hervor, oder vielmehr, Iovi disque ago gratias, dem Jupiter od. vielmehr allen Göttern usw., Plaut. capt. 922. Vgl. die Auslgg. zu Liv. 3, 25, 4. – / que durch Akzent od. ictus lang, zB. Faunique Satyrique, Ov. met. 1, 193; ebenso Ov. met. 4, 10; 5, 484. Verg. Aen. 3, 91.
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34 γυνή
γυνή, ἡ, das Weib, genit. γυναικός; γυναικί, γυναῖκα, ὦ γύναι, γυναῖκε, γυναικοῖν, γυναῖκες, γυναικῶν, γυναιξί (ν), γυναῖκας; diese Att. Formen sind zugleich die Homerischen, nur daß sich der dual. bei Homer nicht findet. Accus. τὴν γυνήν Pherecr. bei Bekk. A. 1 p. 86, 13 Etymol. m. 243, 24 Epimer. Hom. Cram. An. Ox. 1 p. 102, 11 (Mein. C. G. 2, 1 p. 295), vgl. Eustath. Iliad. 1, 340 p. 113, 30; vocat. ὦ γυνή Alcaeus comic. in Epimer. Hom. Cramer. An. Ox. 1 p. 102, 13 (Mein. C. G. 2, 2 p. 834); nomin. plur. αἱ γυναί Philippid. ap. Bekk. An. 1 p. 86, 12 (Mein. C. G. 4 p. 467) und Menand. ap. Cram. Epimer. Hom. An. Ox. 1 p. 102, 8 (Mein. C. G. 4 p. 327); accus. τὰς γυνάς poet. in Etymol. m. p. 243, 27. Nomin. γυναίξ oder γύναιξ bei Gramm. Von diesem nomin. ist auch der vocat. γύναι abzuleiten. Entstanden ist γυναίξ aus ΓΥΝΑ-FΙΞ, »Weibsbild«, εἰκών, ἔοικα, εἴκελος, ἴκελος; nach Buttmanns richtiger Bemerkung, Gramm. §. 58. Die einfache Form γυνή bedeutet die »Hervorbringende«, die »Gebärende«, verwandt γόνος, γονή, Plat. Cratyl. p. 414 a, Wurzel ΓΕΝ. Die Sicilischen Dorier sagten γάνα statt γυνή, Gregor. Corinth. Dial. Dor. p. 345. Unzweifelhaft war ΓΑΝ eine ältere Form der Wurzel ΓΕΝ, worauf z. B. auch das perf. γέγαα führt, und das verwandte γαῖα, s. d. W. Die Böoter sagten βάνα oder βανά statt γυνή, Corinna bei Herodian. Π. Μ. Λ. p. 18, 25 Apollon. Pronom. p. 65 a Bekk. (Bergk L. G. ed. 2 p. 948 no 21), Hesych. βάννα; βανῆκας Böotisch = γυναῖκας, Hesych. Unter Vergleichung des Gothischen quinô nimmt Ahrens Dial. Aeol. p. 172 ΓFΑΝΑ als gemeinsame Grundform von γυνή und βανά an. Danach wäre also wohl ΓFΑΝ die älteste nachweisbare Form der Wurzel; oder vielmehr ΙFΑ; denn daß das Ν secundär sei, beweis't schon γέγαα und γαῖα; vgl. κτείνω ΚΤΕΝΊ'Ω ΚΤΑ'Ω, τείνω ΤΕΝΊ'Ω ΤΑ'Ω u. s. w. Das Abfallen des Γ in βανά könnte so wenig befremden wie die Verwandelung des F in Β und das Verschwinden des F in γυνή. Das υ in γυνή ist nicht Umlaut des in γόνος, γονή zum Vorschein kommenden ο, sondern, wie eben auch dies ο, Umlaut des ursprünglichen Vocals der Wurzel, des in βανά, γάνα, γέγαα, γαῖα erhaltenen α. – Was die Bedeutung von γυνή anlangt, so bezeichnet dies Wort: – a) das Weib im Gegensatze zum Manne, ohne Rücksicht auf das Alter und gleichviel ob sie verheirathet ist oder nicht; z. B. Hom. Iliad. 15, 683 πολέες τέ ἑ ϑηήσαντο ἀνέρες ἠδὲ γυναῖκες; 17, 435 στήλη, ἥ τ' ἐπὶ τύμβῳ ἀνέρος ἑστήκῃ τεϑνηότος ἠὲ γυναικός; Odyss. 15, 168 οἱ δ' ἰύζοντες ἕποντο ἀνέρες ἠδὲ γυναῖκες; 6, 161 οὐ γάρ πω τοῐον εἶδον βροτὸν ὀφϑαλμοῖσιν, οὔτ' ἄνδρ' οὔτε γυναῖκα; 13, 308 μηδέ τῳ ἐκφάσϑαι μήτ' ἀνδρῶν μήτε γυναικῶν; Iliad. 24, 698. 708 Odyss. 19, 468. 21, 323; Herodot. 8, 88 οἱ μὲν ἄνδρες γεγόνασί μοι γυναῖκες, αἱδὲ γυναῖκες ἄνδρες. Pleonastisch Hom. ϑηλύτεραι γυναῖκες, Iliad. 8, 520 Od. 11, 386. 434. 15, 422. 23, 166. 24, 202. Mit Substantiven adjectivisch verbunden: γυνὴ ταμίη Odyss. 2, 345 Iliad. 6, 390, γυνὴ ἀλετρίς Odyss. 20, 105, γυνὴ Σικελὴ γρηΰς Odyss. 24, 211, δμωαὶ γυναῖκες Odyss. 7, 103 Iliad. 9, 477. Ohne δμωαί allein γυναῖκες die Mägde Odyss. 19, 497. 2, 108. 17, 319. Ohne Zusatz bezeichnet Odyss. 16, 334 γυναικί die Penelope, welche vs. 332 und 337 mit Nachdruck βασίλεια genannt wird, wie vs. 335 ihr Haus δόμος ϑείου βασιλῆος heißt. – b) das sterbliche Weib im Gegensatze zur Göttinn; z. B. Hom. Iliad. 11, 688 γυνὴ ἐικυῖα ϑεῇσιν, Iliad. 14, 315 οὐ γάρ πώ ποτέ μ' ὧδε ϑεᾶς ἔρος οὐδὲ γυναικὸς ϑυμὸν ἐνὶ στήϑεσσι περιπροχυϑεὶς ἐδάμασσεν; 16, 176 γυνὴ ϑεῷ εὐνηϑεῖσα; Odyss. 10, 228 ἔνδον γάρ τις ἐποιχομένη ἱστὸν καλὸν ἀοιδιάει ἢ ϑεὸς ἠὲ γυνή. Ausdrücklich ϑνητός hinzugefügt Odyss. 11, 244 ϑεὸν ϑνητήν τε γυναῖκα; Iliad. 20, 305 ὃν Κρονίδης περὶ πάντων φίλατο παίδων, οἳ ἕϑεν ἐξεγένοντο γυναικῶν τε ϑνητάων. – c) die verheirathete Frar die Ehefrau; Odyss. 6, 184 οὐ μὲν γὰρ τοῦ γε κρεῖσσον καὶ ἄρειον, ἢ ὅϑ' ὁμοφρονέοντε νοήμασιν οἶκον ἔχητον ἀνὴρ ἠδὲ γυνή; 11, 444 ἀλλ' οὐ σοί γ', Ὀδυσεῠ, φόνος ἔσσεται ἔκ γε γυναικός· λίην γὰρ πινυτή τε, καὶ εὖ φρεσὶ μήδεα οἶδεν, κούρη 'Ικαρίοιο περίφρων Πηνελόπεια; 1, 433; 19, 165 ὦ γύναι αἰδοίη Λαερτιάδεω Ὀδυσῆος ; Iliad. 6, 160 γυνὴ Προίτου; vs. 460 Ἕκτορος ἥδε γυνή; Odyss. 8, 523 ὡς δὲ γυνὴ κλαίῃσι φίλον πόσιν ἀμφιπεσοῦσα; γυνὴ δέσποινα Odyss. 7, 347; γυνὴ μήτηρ Theocrit. 27, 64; Odyss. 21, 72 ἀλλ' ἐμὲ ἱέμενοι γῆμαι ϑέσϑαι τε γυναῖκα, Homerische Figur, γῆμαι und ϑέσϑαι γυναῖκα stehn παραλλήλως; 15, 241 ἔνϑα δ' ἔγημε γυναῖκα καὶ ὑψερεφὲς ϑέτο δῶμα; 14, 211 ἠγαγόμην δὲ γυναῖκα πολυκλήρων ἀνϑρώπων, ich heirathete eine Frau aus einer reichen Familie; 15, 237 κασιγνήτῳ δὲ γυναῖκα ἠγάγετο πρὸς δώματα; Iliad. 9, 394 Πηλεύς ϑήν μοι ἔπειτα γυναῖκά γε μάσσεται αὐτός, var. lect. γαμέσσεται; Odyss. 9, 199 οὕνεκά μιν σὺν παιδὶ περισχόμεϑ' ἠδὲ γυναικὶ ἁζόμενοι; iliad. 8, 57 μέμασαν δὲ καὶ ὧς ὑσμῖνι μάχεσϑαι, χρειοῖ ἀναγκαίῃ, πρό τε παίδων καὶ πρὸ γυναικῶν; 4, 162 σύν τε μεγάλῳ ἀπέτισαν, σὺν σφῇσιν κεφαλῇσι γυναιξί τε καὶ τεκέεσσιν; Odyss. 13, 44 ὑμεῖς δ' αὖϑι μένοντες ἐυφραίνοιτε γυναῖκας κουριδίας καὶ τέκνα; Iliad. 10, 422 Odyss. 12, 42; γύναι Anrede des Ehemannes an seine Frau Odyss. 4, 148. 266. 8, 424, feierlicher ὦ γύναι 18, 259. Gegensatz ἑταίρα Isae. 3, 13; daselbst 14 γαμετὰς γυναῖκας und αἱ γαμεταὶ γυναῖκες; – γυναῖκες Kebsweiber, Beischläferinnen, im Gegensatz zur Ehefrau, Iliad. 24, 497; – Gegensatz παρϑέ νος Xen. An. 3, 2, 25 Theocr. 27, 63; γυναῖκας καὶ κόρας Xen. An. 4, 5, 9, vgl. Theocrit. 27, 64. – Auch von Thieren, Weibchen, Arist. Pol. 2, 3; Ath. XIII, 559 a. – Eigenthümlich γυναῖκά τε ϑήσατο μαζόν Il. 24, 58, wo μαζόν als nähere Bestimmung zu γυναῖκα gesetzt ist; Scholl. Aristonic. ἡ διπλῆ, ὅτι ἀντὶ τοῦ γυναικὸς μαζόν. Ὁμηρικὸν δὲ τὸ ἔϑος· »ἃς τὴν μὲν πρύμνην ἄμφεπε ( Iliad. 16, 124)«; vgl. Friedlaend. Aristonic. (Schematol.) p. 20.
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35 οὐ-δέ
οὐ-δέ, eigtl. nicht aber, aber nicht, in welcher Bdtg man aber lieber οὐ δέ getrennt schrieb, wenigstens bei den Attikern; bei Hom. kann es einzeln noch so übersetzt werden, χραύσῃ μέν τ' αὐλῆς ὑπεράλμενον, οὐδὲ δαμάσσῃ, Il. 5, 138, vgl. 24, 418; ἔνϑ' ἤτοι Μενέλαος ἀνώγει πάντας Ἀχαιοὺς – οὐδ' Ἀγαμέμνονι πάμπαν ἑήνδανε, Od. 3, 141; u. beim Entgegensetzen einzelner Wörter, Οὖτίς με κτείνει δόλῳ οὐδὲ βίηφιν, nicht aber mit Gewalt, 9, 408; γυνὴ μὲν οὐδ' ἀνὴρ ἔφυς, Soph. El. 997; vgl. noch Aesch. καὶ ζῶν με δαίσεις οὐδὲ πρὸς βωμῷ σφαγείς, Eum. 295; ὡς δούλους σαφῶς πατὴρ ἄρ' ἐξέφυσεν, οὐδ' ἐλευϑέρους, Soph. Phil. 984, öfter. – Gew. 1) und nicht, auch nicht, ganze Sätze so verbindend, daß sie nicht gleichgestellt werden, sondern daß der zweite, als ein neu hinzukommender, vom vorigen unterschieden hervorgehoben wird, Hom. u. Folgde; ὃν ἠτίμησ' Ἀγαμέμνων, οὐδ' ἀπέλυσε ϑύγατρα, Il. 1, 95; Hom. verbindet oft οὐδὲ μὲν οὐδέ, aber doch nun nicht, auch ganz und gar nicht, 2, 703. 5, 22. 6, 130. 10, 299; οὐδὲ μὲν οὐδὲ ἔοικεν, Il. 12, 212; οὐδὲ γὰρ οὐδέ τις ἄλλος, Od. 8, 32 (vgl. 3); δάμναται οὐρανίαν γένναν οὐδὲ λήξει, Aesch. Prom. 165; ἐγώ σφε ϑάψω, οὐδ' αἰσχύνομαι, Spt. 1020; auch mit vorausgehendem negativem Satze, σὺ δ' οὐκ ἄπειρος οὐδ' ἐμοῦ διδασκάλου χρῄζεις, und bedarfst auch nicht, Prom. 373; λεληϑέναι σε φημὶ σὺν τοῖς φιλτάτοις αἴσχισϑ' ὁμιλοῦντ' οὐδ' ὁρᾶν, ἵν' εἶ κακοῦ, Soph. O. R. 367, öfter; u. in Prosa überall, οὐκ ἔγωγε αὐτοὺς διώξω· οὐδὲ ἐρεῖ οὐδείς, Xen. An. 1, 4, 8, Folgde. Bisweilen ist aus οὐδέ eine Negation zum vorangehenden Satzgliede zu ergänzen: ἐκ δέ οἱ ταύτης τῆς γυναικὸς οὐδ' ἐξ ἄλλης παῖδες ἐγένοντο, von dieser und auch von keiner andern Frau, d. i. er hatte von dieser Frau keine Kinder und auch von keiner andern Frau, Her. 5, 92, 2. – Hom. hat auch οὐδέ τε, und auch nicht, Il. 1, 406. 11, 437. – 2) so auch in der Frage, wie das einfache οὐ, nicht auch? οὐδὲ γὰρ οὗτος δολίαν ἄτην οἴκοισιν ἔϑηκε; Aesch. Ag. 1504; οὐδ' ὄνομα πρὸς τούτων ξυνεμπόρων ἔχεις, Soph. Tr. 317. 1012. – 3) mitten im Satze, wenn es sich nur auf ein einzelnes Wort bezieht, ist es auch nicht, nicht einmal, ἀλλ' οὐδ' ὥς, auch so, auch unter diesen Umständen nicht, oft bei Hom., und so οὐδ' ἠβαιόν, οὐδὲ τυτϑόν, οὐδὲ μικρόν, auch nicht ein wenig, gar nicht, οὐκ ήξίωσαν οὐδὲ προςβλέψαι τὸ πᾶν, Aesch. Prom 215, öfter; auch noch mit hinzutretendem πέρ, οὐδέ περ ϑανών, ούδέ περ κρατῶν, Aesch. Ch. 497 Suppl. 394; ἀρχὴν κλύειν άν οὐδ' ἅπαξ ἐβουλόμην, Soph. Phil. 1223; ἀλλ' οὐδ' ἐςιδεῖν δύναμαί σε, O. R. 1303; so οὐδὲ ἕν, Ar. Plut. 138; οὐδ' ἑνί, auch nicht Einem, nachdrücklicher als οὐδενί, Xen. An. 3, 2, 31 (vgl. οὐδείς, ούδέτερος); u. so ist auch eigtl. die homerische Vrbdg οὐδὲ μὲν οὐδέ zu erkl., wo sich das zweite οὐδέ auf ein einzelnes Wort bezieht, vgl. noch Xen. οὐδὲ γὰρ οὐδὲ τοῦτο ἐψεύσατο, Cyr. 7, 2, 20; oft ergiebt der Zusammenhang den Gegensatz, ἴστε ὅτι οὐδ' ἂν ἔγωγε ἐστασίαζον, auch ich würde nicht mich auflehnen, nämlich wie Xenophon gesagt hat, daß er sich nicht auflehnen werde, An. 5, 9, 32. Noch mehr hervorgehoben durch ἀλλά, οὐκ εἰς τὸ ἴδιον κατεϑέμην ἐμοί, ἀλλ' οὐδὲ καϑηδυπάϑησα, Xen. An. 1, 3, 3 (vgl. Diphil. bei Ath. VI, 236 c, τοῠτό μοι τὸ δεῖπνον ἀλλ' οὐδ' αἷμ' ἔχει); ἐλπίζω μέντοι, οὐδὲ τοὺς πολεμίους μενεῖν ἔτι (auch nicht), οὐδὲ γὰρ νῠν ἐϑέλουσι καταβαίνειν, denn auch jetzt nicht einmal, 4, 6, 18; ὥςπερ οὐδὲ γεωργοῦ ἀργοῦ οὐδὲν ὄφελος οὕτως οὐδὲ στρατηγοῦ ἀργοῦ οὐδὲν ὄφελος εἶναι, Cyr. 1, 6, 18; τότε μὲν εὖ ζῶντες, νῦν δὲ οὐδὲ ζῶντες, Plat. Rep. I, 329 b. – 4) fangen zwei auf einander folgende Satzglieder mit οὐδέ an, so werden sie nicht in wechselseitiger Beziehung zu einander gleichgestellt, wie bei οὔτε – οὔτε, sondern nur einfach an einander gereiht, nicht. – und nicht, auch nicht, οὐκ ἔχων βάσιν, οὐδέ τιν' ἐγχώρων – οὐδ' ὃς ϑερμοτά-ταν αἱμάδα κατευνάσειεν, Soph. Phil. 687 ff.; κοὐ βλέπεις, ἵν' εἶ κακοῠ, οὐδ' ἔνϑα ναίεις, οὐδ' ὅτων οἰκεῖς μέτα, wo durch dieses wiederholte auch nicht ein größerer Nachdruck bezweckt wird, als durch das gleichstellende οὔτε, vgl. O. R. 1378; οὐδ' ηὔχετο οὐδ' ᾤετο, Plat. Alc. II, 141 a; bei Thuc. 1, 142, καὶ μὴν οὐδ' ἡ ἐπιτείχισις οὐδὲ τὸ ναυτικόν, ist das erste οὐδέ auf den ganzen Satz, das zweite auf das einzelne Wort zu beziehen, nicht einmal ihre Verschanzung ist zu fürchten, noch auch die Flotte; vgl. Xen. An. 3, 1, 27; zuweilen folgt es auf οὔτε, wo es auch wieder eine neue Negation fast unvermuthet hinzufügt und diese dadurch nachdrücklicher hervorhebt, οὔτε νικήσας λόγῳ, οὔτ' εἰς ἔλεγχον χειρὸς οὐδ' ἔργου μολών, Soph. O. C. 1299, was wir übersetzen können »geschweige denn der That«; ὅτι οὔτε πολιτεία, οὔτε πόλις, οὐδέ γε ἀνὴρ ὁμοίως μήποτε γένηται τέλεος, Plat. Rep. VI, 499 b; vgl. Il. 1, 114, ἐπεὶ οὔ ἑϑέν ἐστι χερείων οὐ δέμας, οὐδὲ φυήν, οὔτ' ἂρ φρένας οὔτε τι ἔργα, wo die letzten beiden Bestimmungen gleichgestellt sind; auch andere Abwechselungen finden sich, wie Eur. Hipp. 1336, ὃς οὔτε πίστιν, οὔτε μάντεων ὄπα ἔμεινας οὐδ' ἤλεγξας, οὐ χρόνῳ μακρῷ σκέψιν γ' ἔνειμας; Her. 1, 138, ἐς ποταμὸν δὲ οὔτε ἐνουρέουσι, οὔτε ἐμπτύουσι, οὐ χεῖρας ἐναπονίζονται, οὐδ' ἄλλον οὐδένα περιορέωσι, wo sich das letzte Glied von dem vorigen merklich unterscheidend ihm gegenübertritt. – Auffallender ist dies Eiutreten von οὐδὲ nach einem einfachen οὔτε, was der Construction immer eine merkliche Anakoluthie giebt, οὔτ' εἴ τι μῆκος τῶν λόγων ἔϑου πλέον ϑαυμάσας ἔχω, οὐδ' εἰ πρὸ τοὐ μοῦ προὔλαβες τὰ τῶνδ' ἔπη, Soph. O. C. 1143; vgl. Plat. καὶ οὔϑ' ὅ, τι πέπονϑεν οἶδεν οὐδ' ἔχει φ ράσαι, er weiß weder, was ihm widerfahren, noch kann er es auch sagen, Phaedr. 255 d; auch nach einem vorangehenden τέ (vgl. οὔτε), πόλεμός τε οὐκ ἐνῆν οὐδὲ στάσις, Polit. 271 c. – Es folgen auf οὐδέ dieselben Partikeln wie bei οὐ, οὐδὲ γάρ, οὐδέ γε, οὐδὲ μέν, wo überall diese ihre eigenthümliche Bedeutung beibehalten.
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36 ἌΓω
ἌΓω, fut. ἄξω, Dor. ἀξῶ, Theocr. 15, 40; – aor. II ἤγαγον, ἀγαγεῖν; aor. I ἦξα Batrach. 115. 168; med. ἠξάμην; Her. u. einzeln bei den Attikern, bes. in den compos., wie ἀπῆξαν. Ar. Ran. 469, προςῆξαν Thuc. 2, 97, προεξάξαντες 8, 25; die Formen ἄξετε Iliad. 3, 105. 24, 778 Odyss. 14, 414 u. ἄξεσϑε Iliad. 8, 505 als imperat. aor., ἀξέμεναι Iliad. 23, 50, ἀξέμεν Iliad. 23, 111. 24, 663 als infin. aor. erklärt, wie βήσετο, δύσετο u. dgl., können auch als Futurformen gelten, für welche in Prosa praes. oder aor. stehn würde, vgl. die Aristarchischen Notizen bei Friedlaender Aristonic. p. 6; Iliad. 8, 545 ἐκ πόλιος δ' ἄξοντο βόας; ἄξαι Antinho 5, 46; vgl. Lob. zu Phryn. p. 287. 735; – perf. ἦχα unatt. nach den Atticisten, ἀγήοχα, wassich uaib Phrynich. bei Lysias fand, Arist. Oec. 1, 7 u. Sp. wie Plut. Phoc. 17; εἰςαγηοχότες steht im Brief des Philipp Dem. 18, 39 u. καταγήοχεν im Dekret ib. 73; – pass. ἦγμαι, – fut. ἀχϑήσομαι Plat. Hipp. mai. 292 a; vgl. προάγω. – Führen, leiten, zunächst 1) belebte Wesen, βεβλημένον, einen Verwundeten führen, Iliad. 11, 650, ἵππον 23, 596, ἀλόχους τε φίλας καὶ νήπια τέκνα ἐν νήεσσιν 4, 239; ὑπὸ ζυγὸν ἤγαγεν ἵππους, führte sie unters Joch, schirrte sie an, 5, 731, βοῠν Od. 3, 383, auch ἵππους ζεύξαϑ' ὑφ' ἅρματ' ἄγοντες 478, wie Aesch. Prom. 463; ϑηρίον ἐπὶ τὸ πιεῖν Plat. Rep. IV, 439 b, ἡκέτην ἄγοντε τὸν Πρόδικον Prot. 317 e, ποῖ καὶ παρὰ τίνας ἄγομεν τοὺς κάμνοντας Gorg. 478 b; so bei Xen. ὑποζύγια, ἵππους, An. 4, 5, 24 Equ. 6, 4; auch τῆς ἡνίας τὸν ἵππον, das Pferd am Zügel führen, 6, 9; mit doppeltem acc. τὰς κύνας τὰ ὄρη, in das Gebirge, Cyneg. 4, 9, wo jetzt εἰς hinzugesetzt ist, vgl. Soph. Ant. 805; anders τὸ στράτευμα ἦγε τὴν ἐπὶ Μέγαρα Hell. 4, 4, 13, vgl. ἐπὶ τὴν ῥᾴστην ὁδὸν ἄξω σε Mem. 2, 1, 23; ἄγομαι τάνδ' ὁδόν Soph. Ant. 869; vom Wegweiser Xen. An. 1, 3, 17 u. sonst. Auch wie im Deutschen vom Wege, ὁδὸς ἡ ἐπὶ τοῠτο ἄγουσα, dahin führend, Plat. Rep. IV, 435 d; ἡ σχιστὴ ὁδὸς εἰς ταὐτὰ ἄγει, der Weg trifft zusammen, Soph. O. R. 734; τὰ ἵχνη ἄξει, die Spuren werden führen, Xen. Cyn. 8, 4. – Bes. 2) anführen, vom Feldherrn, λαόν Il. 10, 79, Λυκίων μέγα ἔϑνος 12, 330; λόχον Aesch. Spt. 56, στρατόν Soph. O. C. 1327; häufig in Prosa, Xen. Cyr. 1, 4, 17, λόχους ὀρϑίους An. 4, 3, 13, u. mit Weglassung von στρατόν absolut ᾑγε ταχέως, crmarschierte schnell, 4, 1, 17 u. öfter; ἄγειν ἐπί τινα, πρὸς τοὺς πολεμίους, auch ἐγγὺς ἄγειν, sich nähern. – Von den Göttern u. dem Schicksal, τὸν δ'ἄγε Μοῖρα κακή, ihn führte, trieb die böse Möre, Il. 13, 602, vgl. 2, 834; ϑεῶν ἀγόντων, unter Leitung der Götter, Soph. O. C. 994, wie εἰ ϑεὸς ἄγει 254; vgl. Her. 7, 8, 1; ἡ πεπρωμένη ἄγει ϑανεῖν ἀδελφὴν ἐμήν, das Geschick hat beschlossen, daß meine Schwester sterben soll. Eur. Hec. 43; ἄγει ὁ ϑεὸς οὕτως, Gott will es so, Xen. An. 6, 1, 18. Ferner, den Staat lenken, regieren, wie Plat. ἄρχειν καὶ ἄγειν Phaedr. 237 d, ἄγειν καὶ δεσπόζειν Phaed. 94 e verbindet; πολιτείαν, den Staat verwalten, Thuc. 1, 127, wie Plut. Cat. min. 1; πόλιν Plat. Legg. VI, 771 b, δήμους III, 681 c; so auch ψυχὴ ἄγει πάντα Legg. X, 896 e. Von Leidenschaften, Furcht u. Hoffnung geleitet werden, ἀγόμενος ὑπὸ τῶν ἡδονῶν Plat. Prot. 355 a, ὑπ. ἐλπίδος Phaed. 68 a; wohin auch gerechnet werden kann Il. 10, 391 πολλῇσίν μ' ἄτῃσι παρὲκ νόον ἤγαγεν Ἕκτωρ, bethörte mich; ποῖ ἡ ἐπιϑυμία αὐτὸν ἄξει Plat. Rep. II, 359 c; τοῖς ἔξωϑεν λόγοις ἠγμένος, durch äußere Gründe veranlaßt, Dem. 18. 9. Und so allgemeiner aufs Geistige übertragen, ἐπὶ τὸ βέλτιστον ἄγειν, zum Besten führen, anleiten, Plat. Tim. 48 a; εἰς πίστιν, zur Ueberzeugung, Legg. XII, 966 d, εἰς κακὰς δόξας Rep. VI, 363 d, τὰ πρὸς τὴν νόησιν ἄγοντα μαϑήματα VII, 522 e, τὰς ψυχὰς εἰς τὴν ἀρετήν VIII, 547 b. Man vgl. hiermit εἰς οἶκτον ἄγειν, zum Mitleid bewegen, Eur. Iph. A. 653, wie εἰς ἔλεον Dem. 25, 76; τὴν πόλιν εἰς ὁμόνοιαν 22, 74; Sp. noch häufiger; εἰς φόβον Pol. 3, 2, 2, εἰς ἐπίστασιν 2, 56, 6, εἰς μνήμην 2, 35, 5. – Geistig anleiten ist erziehen; dah. καλῶς ἀχϑεῖσαι den ἀνάγωγοι, ungebildeten, entgegenstehen, Xen. Mem. 4, 1, 3; κακῶς, φαύλως ἠγμένοι, schlecht Erzogene, Plat. Alc. I, 124 a; Dem. 13, 15; ἄγειν καὶ τρέφειν Luc. Anach. 20, Plut. ed. lib. 4 g. E. ἤγαγεν σκύλακας. – 3) Selten von leblosen Dingen; ὕδωρ, Wasser leiten, Plat. Legg. VIII, 844 b; – τεῖχος, eine Mauer ziehen, Thuc. 6, 99; ὄγμον, eine Furche ziehen, Fhcoer. 10, 2; τάφρον Plut. Ages. 39; – νεφέλας ἐπὶ ναυσίν, Wolken herausführen, Eur. Hel. 1149; – Iliad. 23, 50 ὕλην ἀξέμεναι, 111 οὐρῆάς τ- ὤτρυνε καὶ ἀνέρας ἀξέμεν ὕλην; so bes. von Waaren, ἄγω δ' αἴϑωνα σίδηρον Od. 1, 184. Damit vgl. man einerseits, wo es mehr nach 4) übergeht, ἄποινα, ὀνείατα ἄγειν II. 22, 350. 24, 367; κειμήλια Od. 15, 159; δῶρα, Geschenke bringen, Soph. Trach. 495; Xen. Cyr. 5, 5, 12 u. öfter; ἀπαρχάς, die Erstlinge darbringen, Soph. Trach. 182; ἐσϑῆτας βασιλεῖἄγειν; – andrerseits die Stellen, wo es von Schiffen und Wagen gesagt ist, führen, tragen, Iliad. 5, 839 δεινὴν γὰρ ἄγεν ϑεὸν ἄνδρα τ' ἄριστον ( scil. ὁ ἄξων); ἀπήνη ἄγει Λάϊον Soph. O. R. 753; νῆες πεζοὺς ἤγαγον Aesch. Pers. 553; vgl. Soph. Phil. 523; Xen. An. 5, 1, 4, vom Pferde 1, 9, 27. Dah. pass. ὅπλα ἤγετο ἐπὶ ἁμαξῶν Xen. An. 1, 7, 15, vgl. Hom. ϑῆκ' ἐπὶ νηὸς ἄγεσϑαι Il. 16, 223; vgl. Od. 13, 216; Eur. ἐπὶ νεὼς ἄξεις I. T. 1001. Die oft wiederholte Regel ἄγεται τὰ ἔμψυχα, φέρεται τὰ ἄψυχα ist unrichtig; die Attiker wie Homer unterscheiden beide Berba ebenso, wie man im Deutschen »tragen« und »führen« unterscheidet; dabei giebt es natürlich Fälle, wo man, von verschiedener Vorstellung ausgehend, beide Verba gebrauchen kann. Vgl. Odyss. 21, 196 die Frage ποῖοί κ' εἶτ' Ὀδυσῆι ἀμυνέμεν, εἴ ποϑεν ἔλϑοι ὧδε μάλ' ἐξαπίνης καί τις ϑεὸς αὐτὸν ἐνείκοι; mit der Antwort vs. 201 Ζεῠ πάτερ, αἲ γὰρ τοῠτο τελευτήσειας ἐέλδωρ, ὡς ὲλϑοι μὲν κεῖνος ἀνήρ, ἀγάγοι δέ ἑ δαίμων. Ebenso verhält sich Iliad. 24, 367 τῶν εἴ τίς σε ἴδοιτο ϑοὴν διὰ νύκτα μέλαιναν τοσσάδ' ὀνείατ' ἄγοντα zu 24, 502 τοῠ νῠν εἵνεχ' ἱκάνω νῆας' Αχαιῶν, λυσόμενος παρὰ σεῖο, φέρω δ' ἀπερείσἰἄποινα; u. ineinern. ders. Stelle 24, 139 τῇδ' εἴη· ὃς ἄποινα φέροι, καὶ νεκρὸν ἄγοιτο. Dagegen unmöglich wäre ἄγειν Iliad. 24, 275 ἐκ ϑαλάμου δὲ φέροντες ἐυξέστης ἐπ' ἀπήνης νήεον Ἑκτορέης κεφαλῆς ἀπερείσἰ ἄποινα, und es ist vollkommen richtig, was Aristonic. Schell. Iliad. 23, 263 sagt ἀκριβὴς γὰρ ὁ ποιητὴς περὶ τὰ ἀκτὰ καὶ φορητά. Lehrreich ist z. B. Iliad. 23, 512 δῶκε δ' ἄγειν έτάροισιν ὑπερϑύμοισι γυναῖκα καὶ τρίποδ' ὠτώεντα φέρειν u. Odyss. 4, 622 οἱ δ' ᾑγον μὲν μῆλα, φέρον δ' εὐήνορα οἶνον. Wie Aristarch die Regel ausdrückte, ist nicht mehr deutlich; man sehe die schwachen Spuren der Ueberlieferung bei Lehrs Aristarch. p. 142. – 4) mitbringen, mitnehmen, mit sich führen, mit sich bringen: έταίρους τρεῖς ἄγον, ich nahm drei Gefährten mit, Od. 4, 434, κῆρυξ ἦλϑεν ἄγων ἀοιδόν 8, 62; καὶ αὐτὸς παρέσει καὶ ἄλλους ἄξεις Plat. Hipp. mai. 286 c, ἐξ έκάστων τῶν πόλεων Prot. 315 a; Xen. τὴν μητέρα μεϑ' έαυτοῦ Cyr. 5, 4, 38. Dah. ist τοὺς ϑεράποντας ἄγων geradezu: mit den Dienern, Mem. 3, 3, 2, vgl. Hell. 3, 4, 10; περσικὸν στόλον ἄγων, mit einer persischen Flotte, Plat. Legg. III, 698. S. med. Auch von leblosen Dingen: νέφος λαίλαπα ἄγει, bringt den Sturm mit, Il. 4, 278, πέπλους Σιδονίηϑεν 6, 291; κειμήλια, χρήματα, Od. 14, 385 Il. 11, 632. Hieran schließt sich ἄγειν ἀγώγιμα, Waaren führen, ungefähr wie bei uns die Kaufleute sagen, Plat. Prot. 313 d; ἀγοράν Xen. An. 5, 7, 18; mit πωλεῖν verbdn Plat. Soph. 224 a. wie Xen. An. 1, 5, 5, im Ggstz von ἄγεσϑαι u. πιπράσκεσϑαι. – 5) Gewaltsam mit sich nehmen u. forttreiben, bes. ἄγειν καὶ φέρειν, Menschen u. Vieh wegtreiben und alles bewegliche Eigenthum fortschleppen, rauben und plündern, von Her. an bes. bei Geschichtschreibern häufig, sowohl mit dem acc. der Sache, τὰ σά Her. 1, 88, τὰ τῶν Ἀρμενίων Xen. Cvr. 3, 2, 12, und pass. ἡ χώρα ἐφέρετο καὶ ἤγετο, als mit dem acc. der Person, τοὺς περιοίκους Her. 1, 166, ἀλλήλους 6, 42, τοὺς πολεμίους Isocr. 6, 74, τοὺς Θρᾷκας Xen. An. 2, 6, 5, in der Umstellung ἔφερε καὶ ἦγε, welche in dieser Vrbdg selten, auch Hell. 5, 4, 42; pass. ἀγόμεϑα καὶ φερόμεϑα Eur. Tread. 1310, ἄγομαι, φέρομαι ὑπὸ χρήστων Ar. Nub. 241. Dagegen in der Bdtg: herbeiführen und tragen, ohne feindliche Beziehung, steht φέρειν καὶ ἄγειν, z. B. χρυσοῦ πλῆϑος Plat. Phaedr. 279 c, u. übertr. ποίησιν Legg. VII, 817 a; vgl. Xen. Cvr. 3, 3, 2. 5, 4, 29; ἄγειν καὶ καίειν τὴν Βιϑυνίδα Hell. 3, 2, 4; – Eur. verstärkt ἄγετε, φέρετε, ῥίπτετέ νιν Trcad. 769. Auch allein: mit Gewalt fortschleppen, ἀπὸ βρετέων Aesch. Suppl. 425, ἁρπάσας ἄξει Eur. I. A. 1365, δήσας ἄξει Heraclid. 861, wie Mel. 57 (VII, 119) u. Mesch. 1, 24; ἵππους αἰχμαλώτους καὶ ἄνδρας Xen. Cyr. 4, 3, 1, λείαν 5, 3, 1, χρήματα 1, 4, 19, u. pass. τῶν ἡμετέρων ἀγομένων 6, 1, 7; ἐξανδ' ραποδισάμενος ἦγε Plat. Legg. III, 698 c, δοῠλον XI, 914 e; δούλα ἄγομαι, als Sclavin werde ich fortgeschleppt, Eur. Troad. 140, vgl. 610; ebenso εἰς δουλείαν Aesch. 1, 62. 3, 157 (Ggstz: εἰς ἐλευϑερίαν ἐξαιρεῖσϑαι, Meier und Schöm. Att. Proc. p. 395); ἐξόρους ἄγειν, verbannen, Eur. Bacch. 51; ἄχϑη ἀγόμενος Her. 6, 30, er wurde gefangen fortgeführt. Hieran reiht sich – 6) ἄγειν εἰς δικαστήριον, vor Gericht führen, schleppen, anklagen, Plat. Legg. XI, 928 b; εἰς την δίκην, sehr oft, εἰς δίκας Xen. Mem. 2, 9, 1, εἰς κρίσιν Plat. Legg. IX, 856 c, εἰς ἀγῶνα Eur. Bacch. 972, ἐπὶ τοὺς δικαστάς Plat. Legg. XII, 856 c, ἐπὶ τοὺς ἐφόρους Xen. Lac. 4, 6, παρὰ πολέμαρχον Hell. 5, 4, 8; ὑπὸ τὴν ψῆφον, dem Urtheil unterwerfen, Dem. 59, 126; Aesch. 3, 20; ähnlich ἐπὶ τὸ βῆμα ἄξειν καὶ ἀναγκάσ ειν ἀποκρίνασϑαι 3, 55; ὑπὸ τοὺς νόμους Dem. 24, 131. Allgemeiner ἀμφισβήτημα ἄγειν πρὸς δικαστάς Plut. Sol. 18; pass. οὐκ ἀχϑήσεται καὶ δίκας ὀφλήσει; Plat. Hipp. mai. 292 a, wird er nicht vor Gericht geführt werden? εἰς δεσμοὺς ἄγειν, ins Gefängniß, Eur. Bacch. 518; ἐπὶ ϑανάτῳ, zum Tode abführen, Xen. An. 1, 6, 10 Mem. 4, 4, 3. – 7) herbeiholen, ἄξει ἀμύντορας Od. 2, 326, ἄξεϑ' ὑῶν τὸν ἄριστον 14, 414, πάντας ἰὼν έτάρους ἀγέτω 3, 424; ἐκ Σαλαμῖνος Λέοντα Plat. Apol-32 d; πλοῖα Xen. An. 5, 1, 6, συμμάχους Cyr. 4, 5, 12. Aehnlich τὸ ἀνακρυπτόμενον εἰς φῶς ἄγειν Plat. Phaedr. 261 e u. öfter, ans Licht bringen, vgl. Pind. Ol. 5, 14 δᾶμον εἰς φάος; – λίϑος δακτυλίους σιδ ηροῦς ἄγει, zieht das Eisen an, Plat. Ion. 533 d. – 8) ach ten, schätzen, wie ducere, anknüpfend an καίμευ κλέος ἦγον Ἀχαιοί, meinen Ruhm hätten (mit sich geführt u.) verbreitet, Od. 5, 311; περὶ πλείστου ἦγον τὰ τοῠ ϑεοῠ πορσύνειν Her. 9, 7, ἐν οὐδεμιῇ μοίρῃ μεγάλῃ αὐτὸν ἦγον 2, 172, οὐδαμοὺς μέζονας ὑμέων ἄγω 7, 150, 3, u. med. ἐν τιμῇ ἄγεσϑαι 1, 134. 2, 83; ἐν τιμῇ ἄγειν u. ἐντίμως ἄγειν τι, Plat. Rep. VII, 538 e 528 c; Plut. Mar. 40; Luc. Necyom. 13; ἐν ἴσῃ τιμῇ ἄγω Gall. 5; τίμιον ἄγειν. 8, 81, διὰτιμῆς ἄγειν. Prom. 4 App. B. C. II, 20, alles: Jemanden ehren, in Ehren halten; ὧδέ πως τὴν σοφίαν ἄγουσι, sie urtheilen so von der Weisheit, Plat. Theaet. 172 b; ὧδ' ἀνάνδρους ἄγεις Θήβας Eur. Bacch. 1035; ἄγοιμι ἂν ϑεούς Aesch. Suppl. 902; wie sonst νομίζω; ϑεὸν ἄγειν τινά Luc. Gall. 18; ὡς παρ' οὐδὲν ἄγ., für nichts achten, Soph. Ant. 34; ähnlich δυςφόρως τοὔνειδος ἦγον, wie mo-leste ferre, O. R. 784; pass. ἠγόμην μέγιστος, ich wurde geachtet, 774; πρόσϑεν ἄγειν τί τινος Eur. Bacch. 225; vorziehen, Antiph. bei Harpocr. τοὺς νόμους μεγάλους ἄγοι, durch ἡγοῖτο erkl. Hierher gehört auch εἰς ἐϑελοκάκησιν ἄγειν τι, es für absichtliche Beleidigung halten, Pol. 27, 13, 13; ταπεινῶς ἄγειν Athen. X, 393 f. vgl. IV, 153 a; ϑαυμαστὸν ἄγειν Ael. H. A. 10, 21. – 9) Dem Sinne nach schließt sich hieran, doch eigtl. von der Wagschaale entlehnt, die Schaale ziehen, d. i. wiegen, schwer sein (VLL. ἐπὶ τοῠ σταϑμοῠ), τἀκπώματα ἦγε δύο δραχμάς Alexis Ath. XI, 503 a u. öfter; χρυσὶς ἑκάστη ἄγουσα μνᾶν, jede eine Mine schwer, Dem. 22, 26, ὅσον ἦγον αἱ φιάλαι 49, 32; auch werth sein: ὁ ἀκινάκης ἦγε τριακοσίους δαρεικούς 24, 129. Man vgl. Soph. El. 118 μούνη γὰρ ἄγειν οὐκέτι σωκῶ λύπης ἀντίῤῥοπον ἄχϑος, ich kann nicht mehr dem Schmerz das Gleichgewicht halten (eigentl. die gleichwiegende Last ziehen). – 10) Von den vielfachen übrigen Verbindungen, in denen es meist einen dauernden Zustand (woran man irgend wie thätigen Antheil nimmt) hinbringen, durchführen, bedeutet, merke man noch: ἑορτὴν ἄγει ν, ein Fest feiern, Her. 1, 138 u. oft, Plat. Rep. I, 327 a, Xen. Cyr. 6, 2, 3; μυστήρια Hell. 1, 4, 8, Ἑρμαῖα Plat. Lys. 206 d, ϑιάσους Eur. Bacch. 115, ἀχϑῆναι Διονὐσια Luc. Tim. 51, ϑυσίας Plat. Alc. II, 148 e, βουϑυσίαν Ep. ad. 513 (VII, 119); wohin auch Hes. O. 768 zu ziehen, εὖτ' ἂν ἀληϑείην λαοὶ κρίνοντες ἄγωσι, wo die Völker in Rechtsentscheidungen feiern; εἴσεται κατὰ σελήνην ὡς ἄγειν χρὴ τοῦ βίου τὰς ἡμέρας Ar. Nub. 616, wie man die Tage hinbringen, auf die Geschäfte vertheilen muß; οἵαν ἡμέραν ἄγουσι Xen. Cyr. 7, 1, 7; den Tag zubringen, wie ποίας ἡμέρας με δοκεῖς ἄγειν Soph. El. 258; vgl. λυπηρὰν ἡμέραν ἄγ. Eur. Hec. 364 mit βίοτον ἡδέως ἄγ, Cycl. 452, αἰῶνα Ion. 638, μακάρεσσιν ἴσαν ἄγω ἁμέραν Theocr. 29, 7; ἄγει ἡ σελήνη νουμηνίαν Plut. Dio. 23; τὰς ϑέας ἄγειν, von Spielen, Brut. 21; οὕτω γὰρ ᾑγε τοὺς χρόνους τὸ Ἀχαιῶν ἔϑνος, so rechnete die Zeit, Pol. 5, 1. Dah. zur Bestimmung des Lebensalters, τὸ δέκατον ἔτος ἄγειν, im zehnten Jahre stehen. Bestimmter σχολὴν ἄγειν, Ruhe halten, sich ruhig verhalten, Plat. Theaet. 172 b, Eur. Med. 1238 u. sonst; ebenso oft ἡσυχίαν, εἰρήνην, Friede halten, z. B. Xen. Cyr. 1, 4, 18 An. 2, 6, 4; πόλεμον, Krieg führen, Dem. 5, 19; νεῖκος ἄγει Pind. P. 9, 31, σπονδάς Thuc. 6, 7, ἐκεχειρίαν πρός τινα Luc. Tim. 3, εὐδαιμονίαν Eur. Hipp. 750, ἀσχολίαν Plat. Apol. 39 e, γέλων ἄγειν, Gespött treiben, Soph. Ai. 375; ὕπνον ἄγ., Schlaf bewirken, Phil. 634; ἄδειαν Dem. 19, 149, sorglos sein; πένϑος Luc. Tim. 22; κτύπον, Geräusch machen, Eur. Or. 180. Bei Plat. Crit. 113 a ist εἰς τὴν ἡμετέραν φωνὴν ἄγειν = übersetzen. – Das partic. ἄγων steht in lebhafter Darstellung, schon bei Hom., oft scheinbar pleonastisch bei Zeitwörtern der Bewegung. – Med. für sich führen, mit bringen, χρυσόν τε καὶ ἄργυρον οἴκαδ' ἄγεσϑαι Od. 10, 35; φορτία Xen. Oec. 8. 12; – γυναῖκα ἄγεσϑαι, sich eine Frau heimführen, Her. 1, 34. 2, 47; auch vom Vater, der dem Sohne eine Frau zuführt, Od. 4, 10; Plut. Cat. mai. 34; auch ohne γυναῖκα, Her. 5. 92; Thuc. 8, 21. Das act. in derselben Bdtg hat Aesch. Prom. 558; etwas anders ἐπὶ γάμῳ τὴν βασιλέως ϑυγατέρα ἦγεν, er führte sie zur Hochzeit ab, Xen. An. 2, 4, 4; Ἑλένην εἰς ϑαλάμους Eur. Androm. 104, vgl. Herc. Fur. 12; Hes. Th-410; Plat. Legg. VI, 771 e; Plut. Sol. 20; Arr. 7, 4, 12; – δῶρον ἄγεσϑαι, sich ein Geschenk zueignen, Theocr. 1, 11; – διὰ στόμα ἄγεσϑαι μῠϑον, eine Rede im Munde führen, Il. 14, 91; – ἄγεσϑαί τι ἐς χεῖρας, etwas in die Hände nehmen, übernehmen, Her. 1, 126; στράτευμα, den Oberbefehl über das Heer, 7, 8; τὴν τελετήν, sich einweihen lassen, 4, 79; – κόλπος γῆς ἄγεται ist pass., es bildet sich ein Landzipfel, 4, 99. – Der imperat. ἄγε u. plur. ἄγετε wird adverb. bei Aufforderungen gebraucht, auf! wohlan! age! agite! der sing. steht auch in der Anrede an Mehrere, Odyss. 3, 475 παῖδες ἐμοί, ἄγε Τηλεμάχῳ καλλίτριχας ἵππους ζεύξαϑ' ὑφ' ἅρματ' ἄγοντες; oft mit ἀλλά, Odyss. 8, 250 ἀλλ ἄγε, Φαιήκων βητάρμονες ὅσσοι ἄριστοι, παίσατε, Iliad. 1, 62 ἀλλ' ἄγε δή τινα μάντιν ἐρείομεν, 2, 331 ἀλλ' ἄγε μίμνετε πάντες, ἐυκνήμιδες Ἀχαιοί; Odyss. 1, 76 ἀλλ' ἄγεϑ' ἡμεῖς οἵδε περιφραζώμεϑα πάντες νόστον; – ἄγε δὴ ἀκούσατε ἄλλα Aesch. Pers. 136; Soph. Trach. 1245; Eur. Cycl. 623; Xen. Apol. 14; ἄγε παῖδες Plut. de san. tu. p. 404; ἄγετε τοίνυν καταλείπωμεν Xen. Cyr. 5, 3, 16.
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37 ὑπό
ὑπό, p. u. bes. ep. ὑπαί, wenn die letzte Sylbe lang sein soll (s. oben besonders), sub.
I. Adv., – a) unten, unterhalb; ἐπεὶ μάλα πῖαρ ὑπ' οὖδας Od. 9, 135, wo man es = ὕπεστι erklären kann; τρομέει δ' ὑπὸ φαίδιμα γυῖα Il. 10, 95; ἵπποι ϑήλειαι, ὑπὸ δ' ἡμίονοι, unter ihnen, am Euter, Od. 4, 636. 21, 23. – b) hinter, dahinter, Her. 7, 61. – In vielen Stellen bei Hom. u. den Tragg. kann eine Tmesis angenommen werden, wie man auch Od. 9, 17 φυγὼν ὕπο νηλεὲς ἦμαρ erklärt, indem man deshalb ὕπο anastrophirt.
II. Praeposit. A. mit dem genit., unter; – 1) örtlich, u. zwar zunächst – a) eine Bewegung unten aus der Tiefe hervor, darunterweg, darunter her bedeutend; ῥέει κρήνη ὑπὸ σπείους Od. 9, 140; αὖτις ἀναστήσονται ὑπὸ ζόφου, sie werden wieder unter dem Dunkel hervorkommen, Il. 21, 56; so auch ὄσσε δεινὸν ὑπὸ βλεφάρων ἐξεφάανϑεν, die Augen leuchteten furchtbar unter den Augenlidern hervor, Il. 19, 17; ὑπὸ χϑονὸς ἧκε φόωςδε, er kam unter der Erde hervor an das Licht, Hes. Th. 669; ähnlich σπλάγχνων ὕπο ματέρος ἐς αἴγλαν μόλεν Pind. N. 1, 35; ἐς φάος O. 6, 43. – Dah. νεκρὸν ὑπ' Αἴαντος ἐρύειν Il. 17, 235, unter den Händen des Aias fortziehen; und übh. ἁρπάζειν, ῥύεσϑαι u. ähnl. ὑπό τινος, aus Jemandes Gewalt reißen; ἵν' αὐτοὺς ῥύοισϑε ὑπ' Ἀχαιῶν Il. 17, 224; ῥῦσαι ὑπ' ἠέρος υἷας Ἀχαιῶν ib. 645; vgl. 13, 198. 19, 73. 21, 553; aus einer Gefahr, 23, 86; woran sich leicht reiht ὑφ' Ἕκτορος φεύγοντες, Il. 19, 149, wie 21, 22, was eigtl. ist = unter Hektors Händen wegfliehen, wir aber übersetzen »vor Hektor fliehen«; so φοβεῖσϑαι ὑπό τινος, 16, 303. – Auch ἵππους μὲν λῠσαν ὑπὸ ζυγοῦ, Il. 8, 543. 24, 576 u. öfter, unter dem Joche losspannen, so daß sie darunter fortgehen; ὑπ' ἀρνειοῦ λυόμην, ich machte mich unter dem Bocke los, Od. 9, 463. Aehnlich ist βοῦς ὑφ' ἁμάξης πριάμενοι Xen. An. 7, 2, 25, wo wir nach unserer Auffassungsweise »vor dem Wagen weg« sagen. – b) Bewegung nach unten hin, die darauffolgende Ruhe, darunter, unter einem Gegenstande, mit einbegreifend; ὑπὸ χϑονὸς ἐτέϑαπτο Od. 11, 52; τόδε κρήδεμνον ὑπὸ στέρνοιο τανύσσαι, unter die Brust breite dir den Schleier, 5, 346; τὸν δ' ὑπ' οὔατος ἔγχεϊ νύξε Il. 13, 177. 671. 17, 617; δεξιτερῇ δ' ἄρ' ὑπ' ἀνϑερεῶνος ἑλοῠσα 1, 501; παῖσον ἐμᾶς ὑπὸ κλῇδος Soph. Tr. 1027; ὑφ' εἵματος κρυφείς Ai. 1024; λαβὼν ὑπὸ μάλης ἐγχειρίδιον Plat. Gorg. 469 d (vgl. μάλη); κεκευϑὼς πολεμίας ὑπὸ χϑονός Aesch. Spt. 570. Auch ἡ πηγὴ ὑπὸ τῆς πλατάνου ῥεῖ, fließt unter der Platane, Plat. Phaedr. 230 b; u. dah. – c) unter, ohne daß weiter an die Bewegung gedacht wird; ὑπὸ χϑὼν σμερδαλέον κονάβιζε ποδοῖν Il. 2, 465; οἱ ὑπὸ χϑονὸς φίλοι, die unter der Erde, die Todten, Aesch. Ch. 820; αἰτοῦσα τοὺς ὑπὸ χϑονός Soph. Ant. 65; nach Thom. Mag. 868 ist der gen. bei ὑπό attischer als der dat. – Uebertr. d) unterworfen, ἀρετῶσι δὲ λαοὶ ὑπ' αὐτοῦ, Od. 19, 114, unter ihm, unter seiner Regierung; σοῦ διοίσεται μόνος ὑπ' ὀρφανιστῶν μὴ φίλων Soph. Ai. 507. – Daran reiht sich 2) die causale Bedeutung, durch Etwas veranlaßt; zunächst noch örtlich zu fassen, wie bei Hom. in vielen Fällen einleuchtet, z. B. κείσεϑ' ὑπ' ἰλύος κεκαλυμμένα Il. 21, 318, unter dem Schlamme bedeckt; u. so ist δαμεὶς ὑπ' Αἴαντος, 4, 479, unter dem Aias, unter seinen Händen überwältigt, getödtet; πεσὼν ὑφ' Ἕκτορος 17, 428; ὤλεσε ϑυμὸν ὑφ' Ἕκτορος 6, 6, vgl. 1, 242; μήπως τάχ' ὑπ' αὐ-τοῦ δουρὶ δαμείης 3, 436, wie 4, 479; und da bei jedem Passivum das Subject als ein dem einwirkenden Subjecte untergeordnetes erscheint, sehr gewöhnlich – a) bei pass. von, durch, Hom. u. Folgde überall, die gewöhnlichste Ausdrucksweise, von der keine besondern Beispiele angeführt zu werden brauchen. – Eben so b) bei verbis intr., oder solchen, die bei aktiver Form passive Bedeutung haben, ἁλοὺς ὑπ' ἄλλων, Aesch. Ag. 460; ὑφ' ἧς ϑανών, von der getödtet, Soph. El. 436; δίκην διδόναι ὑπὸ ϑεῶν, bestraft werden durch die Götter, Plat. Gorg. 525 b; Xen. An. 4, 4, 14; ἀπολέσϑαι Cyr. 7, 1, 41; ὑπὸ λιμοῦ An. 1, 5, 5; – πέλεκυς, ὅςτ' εἶσιν διὰ δου ρὸς ὑπ' ἀνέρος, ὀφέλλει δ' ἀνδρὸς ἐρωήν Il. 3, 61, durch den Mann geschwungen; πολλὰ δ' ὑπ' αὐτοῦ ἔργα κατήριπε κάλ' αἰζηῶν (sc. χειμάῤῥου), von seiner Gewalt, 5, 92; ἔνϑα κεν αὖτε Τρῶες Ἀρηϊφίλων ὑπ' Ἀχαιῶν Ἴλιον εἰςανέβησαν, von den Achäern gedrängt, 6, 73; πάσχειν κακῶς ἐχϑρὸν ὑπ' ἐχϑρῶν Aesch. Prom. 1044; Plat. Conv. 222 e; χαλεπῶς ἔχει ὑπὸ τραυμάτων τινῶν Theaet. 142 b; εὖ ἀκούειν ὑπό τινος Xen. An. 7, 7, 23; αἰτίαν ἔχειν ὑπό τινος 7, 6, 11. – Auch c) bei nominibus, ἄτιμον εἶναι δ' ἐκφορᾶς φίλων ὕπο, Aesch. Spt. 1015, Bestattung von den Freunden, wie ἐκφέρεσϑαι ὑπὸ φίλων; so ἡ ὑπὸ πάντων τιμή, die von Allen erzeigte Ehre, Xen. Cyr. 3, 3, 2; Ἥρας δεσμοὺς ὑπὸ υἱέος καὶ Ἡφαίστου ῥίψεις ὑπὸ πατρός Plat. Rep. II, 378 d; ὅ τι φυλάξομεν οὐ-δέν ἐστιν ὑπὸ τοῦ πολέμου λοιπόν Dem. 2, 26, es ist Nichts vom Kriege übrig gelassen. – Uebh. d) Ursache u. Veranlassung, sowohl äußere als innere u. geistige, wo wir durch, aus, vor, wegen gebrauchen, οὔ τοι δικάζει ταῦτα μαρτύρων ὕποἌρης Aesch. Suppl. 912; δόμοις δὲ τοῖςδε παγκάκως ἔχει φήμης ὑφ' ᾑς ἤγγειλαν οἱ ξένοι Ch. 741; wie man auch Hom. ὑπὸ λιγέων ἀνέμων σπέρχωσιν ἄελλαι Il. 13, 334 auffassen kann, von den Stürmen getrieben; γέλασσε χϑὼν χαλκοῦ ὑπὸ στεροπῆς 19, 363, mehr örtlich, unter dem Glanze, wie μελάνει δέ τε πόντος ὑπ' αὐτῆς (Ζεφύροιο φρικός) 7, 64, u. öfter; ὑπὸ τῆς παρεούσης συμφορῆς Her. 1, 85; ὑπ' ἀνέμων καὶ ἀπλοίας ένδιέτριψεν, wegen der Winde, Thuc. 2, 55; ὑπὸ δέους, aus Furcht, Her. 1, 85; ὑπ' ἀνάγκης, aus Zwang, Od. 2, 110; Aesch. Suppl. 1013; Soph. Phil. 215 u. sonst; μεγάλου ὑπὸ κύματος ὁρμῆς Od. 5, 320; Ζηνὸς ὑπ' ἀγγελίης 7, 263; εἰπεῖν μνήμης ὕπο Soph. O. R. 1131; ὑπ' ἐλπίδων ἄνδρας τὸ κέρδος πολλάκις διώλεσεν, wegen der Hoffnungen, Ant. 221; ὑπό τινος ἄλλου ἐπελαϑόμην, wegen eines Andern, oder über etwas Anderm vergaß ich es, Plat. Prot. 310 c; ὑπὸ ταύτης τῆς αἰτίας Conv. 184 a; ὑπὸ πενίας, vor, aus Armuth, Soph. 251 c; ὑπὸ κάλλους Xen. Cyr. 8, 7, 22; – ὥςτ' ἐνδακρύω γ' ὄμμασιν χαρᾶς ὕπο, aus Freude, Aesch. Ag. 527, vgl. 573; τοσαῦτ' ἔλεξε κάρτ' ὑπ' εὐϑύμου φρενός Pers. 364, vgl. 476; καὶ δὴ φίλον τις ἔκταν' ἀγνοίας ὕπο Suppl. 494, wie Soph. Tr. 418; ὑπ' ἀγρίας ᾄξασα λύπης O. R. 1073; ἀπορίας ὕπο Eur. Or. 232; ὀργῆς ὕπο I. A. 335; μή νυν τὰς φρένας ὑφ' ἡδονῆς γυναικὸς οὕνεκ' έκβάλῃς Soph. Ant. 644, aus Lust, der Lust wegen, vgl. Ai. 375 El. 1142; Eur. Med. 1142; Xen. Cyr. 8, 3, 42; ὑπὸ λύπης 6, 1, 351 ὑπ' αἰσχύνης Plat. Phaedr. 237 a; ὑπ' εὐηϑείας 275 b; ὑπὸ τῆς ὀδύνης Conv. 218 b; ὑπὸ τοῦ ἐκπεπλῆχϑαι, vor Schreck, Xen. Cyr. 7, 5, 21; πράττειν τι ὑπ' ἀρετῆς, aus Tapferkeit, von Tapferkeit getrieben, Her. 8, 1; ὑπ' ἀπιστίης 1, 24; ὑπὸ τῆς ἐμῆς δυνάμεως οὐδεὶς ἐϑέλει σοι μαρτυρεῖν Lys. 7, 21; ὑπὸ τοῦ ϑυμοῦ καὶ τῆς ἀλογιστίας εἰκῆ προςπίπτοντες Pol. 2, 30, 4, u. sonst; – Her. sagt auch ὑπὸ κήρυκος προηγόρευε, durch einen Herold, 9, 98; – ὑφ' ἑαυτοῦ, von sich selbst, auf eigenen Antrieb, eben so ὑφ' ὑμῶν, Thuc. 4, 64. – 3) wie unser unter eine Begleitung ausdrückend, miteinwirkende, gleichzeitige Nebenumstände, ἀϋσάντων ὑπ' Ἀχαιῶν, ll. 2, 334. 16, 277, unter dem Geschrei der Achäer, während die Achäer schrieen; ὑπὸ Ζεφύροιο ἰωῆς, unter dem Wehen des Zephyrs, 4, 276; δαΐδων ὑπὸ λαμπομενάων 18, 492 Od. 19, 48. 23, 290; bes. von jeder musikalischen od. übh. taktmäßigen Begleitung einer Handlung, κωμάζειν ὑπ' αὐλοῦ, nach einer Flöte, unter Flötenbegleitung einen Komos aufführen, Hes. Sc. 281, wie ὑπαὶ λιγυρῶν συρίγγων ἵεσαν αὐδήν 279, sie sfangen nach Syringenbegleitung; ὑπὸ φορμίγγων ἄναγον χορόν 280; ὑπ' αὐλητῆρος ἀείδειν, unter der Begleitung eines Flötenspielers singen, Theogn. 545. 803; Archil. frg. 106; χωρεῖν ὑπ' αὐλητῶν Thuc. 5, 70; ὑπ' αὐλητρίδων Xen. Hell. 2, 2, 23; βαρυβρόμων ὑπὸ τυμπάνων Eur. Bacch. 156; πίνειν ὑπὸ σάλπιγγος Ar. Ach. 987; ὑπὸ συρίγγων στρατεύεσϑαι Her. 1, 17. So auch καταϑάψομεν οὐχ ὑπὸ κλαυϑμῶν τῶν ἐξ οἴκων Aesch. Ag. 1533; οὔκουν ἐάσεις οὐδ' ὑπ' εὐφήμου βοῆς ϑῦσαί με Soph. El. 620; οὐχ ὑπὸ ϑυσιῶν οὐδ' ὑπὸ εὐχῶν φύς Plat. Rep. V, 461 a; dah. ὑπὸ μαστίγ ων ὀρύσσειν, unter Peitschenhieben graben, d. i. von Peitschenhieben angetrieben, Her. 7, 22, wie διαβαίνειν ὑπὸ μαστίγων 7, 56; vgl. Xen. An. 2, 4, 25; ὑπὸ φανοῦ πορεύεσϑαι, unter dem Geleite einer Leuchte gehen, Lac. 5, 7; ὑπὸ πομπῆς ἐξάγειν τινά, unter, mit feierlichem Geleite, Her. 2, 45. Aehnlich οὐδὲ κηρύκων ὕπο ἀπρόξενοί τε μολεῖν Aesch. Suppl. 235, unter dem Geleite von Herolden; vgl. Eur. Alc. 743; τυπτέσϑω πληγὰς ὑπὸ κήρυκος ἐν ἀγορᾷ κηρύξαντος Plat. Legg. XI, 917 c, während ein Herold ausruft; so sind auch συνϑῆκαι ὑφ' ὁρκίων mit Schwüren verbundene Verträge, D. Hal. 1, 59; auch ὑπ' εὐκλείας ϑανεῖν Eur. Hipp. 1313 hat eine ähnliche Bedeutung.
B. Mit dem dativ., den Gegenstand bezeichnend, unter dem sich Etwas befindet; zunächst – 1) örtlich, u. zwar – a) ein Verweilen unter Etwas ausdrückend; αἳ γὰρ ὑπ' ἠελίῳ ναιετάουσι πόληες Il. 4, 44; ὑπὸ Τμώλῳ, unten am Fuße des Tmolos, Il. 2, 866. 20, 385, vgl. Od. 1, 186; vgl. κατοικημένους γὰρ τοὺς Πελασγοὺς ὑπὸ τῷ Ὑμησσῷ Her. 6, 137; ὑπὸ τῇ ἀκροπόλει, 6, 105; u. so ist auch εἰ γὰρ ὑπ' Ἰλίῳ κατηναρίσϑης = unter den Mauern von Ilios, Aesch. Ch. 341, wie ὑπὸ Τροίας τείχεσσι φϑίμενος Ch. 358; τόν ϑ' ὑπ' Ἰλίῳ σέϑεν κίνδυνον Ag. 856, vgl. 1414; Soph. ἐῤῥέτω Ἴλιον οἵ ϑ' ὑπ' ἐκείνῳ πάντες Phil. 1185; ὑπὸ τείχεσιν Eur. Suppl. 274; ὑπὸ τῇ ἀκροπόλει Her. 6, 105; – ἔρδομεν ἑκατόμβας καλῇ ὑπὸ πλατανίστῳ Il. 2, 307; ὑπὸ φηγῷ, δρυΐ; 5, 693. 18, 558; ἰπούμενος ῥίζῃσιν Αἰτναίαις ὕπο Aesch. Prom. 365; ὑπὸ στέγῃ Soph. Phil. 286; auch εἷρξαι Αἴανϑ' ὑπὸ σκηναῖσιν Ai. 741; τί ἔχεις ὑπὸ τῷ ἱματίῳ; was hast du unter dem Mantel? Plat. Phaedr. 228 d; εἶχε μάχαιραν ὑφ' αὑτῷ παρεσκευασμένος, Pol. 8, 22, 6. So ist auch aufzufassen ὑπ' ὀφρύσι δάκρυα λεῖβον Il. 13, 88, κοίμησόν μοι Ζηνὸς ὑπ' ὀφρύσιν ὄσσε 14, 236. – b) bei Verbis der Bewegung ist dah. die vorangehende oder folgende Ruhe unter Etwas dadurch besonders hervorgehoben, wie γυιώσω μὲν σφῶϊν ὑφ' ἅρμασιν ὠκέας ἱππους Il. 8, 402, die unter dem Joch des Wagens sich befinden, nach unserer Auffassung vor den Wagen gespannt sind; vgl. ὑπὸ τοῖς ἅρμασιν εἶναι, angespannt sein, Xen. Cyr. 6, 4, 1; u. ὑπὸ ζυγῷ λόφον ἔχειν Soph. Ant. 291. – So wird auch bei An- und Abspannen der Rosse dieselbe Construction beibehalten, ἔζευξαν ὑφ' ἅρμασιν ὠκέας ἵππους Od. 3, 478, ἔλυσαν ὑφ' ἅρμασιν ὠκέας ἵππους Il. 18, 214, ὑπ' ἀμάξῃσιν βόας ἡμιόνους τε ζεύγνυσαν 24, 782; ἅρμασιν δ' ὕπο ζεύγνυσιν αὐτώ Aesch. Pers. 186; Xen. vrbdt auch ὑπὸ τῷ ἵππῳ πίπτειν, Cyr. 7, 1, 37. – 2) causal die Einwirkung durch einen Andern bezeichnend, nur poet. u. bei Hom. meist noch wirklich örtlich zu fassen, τῶν ὑπὸ ποσσὶ μέγα στεναχίζετο γαῖα Il. 2, 784, unter ihren Füßen (und durch sie gestampft); τῶν ὑπὸ ποσσὶ κονίσσαλος ὤρνυτ' ἀελλής 3, 13, vgl. 8, 443; τρέμε δ' οὔρεα ποσσὶν ὑπ' ἀϑανά-τοισι 13, 19, u. sonst; πόλις χερσὶν ὑφ' ἡμετέρῃσιν ἁλοῦσα, unter unsern Händen, durch diese eingenommen, Il. 2, 374. 4, 291, was noch anschaulicher ist in der geläufigen Vrbdg ἐδάμη ὑπὸ χερσὶν ποδώκεος Αἰακίδαο, 2, 860. 5, 559 u. sonst; u. so ὤλετο ὑπὸ γαμφηλῇσι λέοντος 16, 419; u. danach ὑπὸ δουρὶ δαμῆναι, τυπῆναι, πέρϑαι, 5, 653. 11, 433. 444. 16, 708; νούσῳ ὑπ' ἀργαλέῃ φϑί. σϑαι 13, 667; auch beim act., ἐμῇς ὑπὸ χερσὶ δάμασσον, bändige ihn, laß ihn erliegen unter meinen Händen, 3, 352. 6, 159; vgl. Soph. τόν, ὦ Ζεῦ, ὑπὸ σῷ φϑίσον κεραυνῷ O. R. 202; – αὐτοὶ ὑπ' Ἀργείοισι φέβοντο Il. 11, 121, vgl. 15, 637, u. sonst; ἐτελεύτασαν ὑπ' ἀλλαλοφόνοις χερσίν Aesch. Spt. 914; φλέγονϑ' ὑπ' ἄστροις οὐρανόν 370; πέπωκεν αἷμα γαῖ' ὑπ' ἀλλήλων φόνῳ, unter dem Morde, durch den Mord, 803. Einzelne Fälle bieten sich dar, wo das pass. mit ὑπό τινι verbunden ganz gleich dem ὑπό τινος zu sein scheint, wie ὁρμηϑέντες ὑπὸ πληγῇσιν ἱμάσϑλης Od. 13, 82, wo man doch aber die Peitsche immer über dem Pferde schwebend denken soll; Luc. vrbdt ὑπὸ ϑριξὶν ἱππείαις ἀνοίγουσα τὸ στόμα, Alex. 12, vermittelst. – Auch von einer sinnlichen Auffassung geht aus τόν ῥ' ὑπ' Ἀδμήτῳ τέκε δῖα γυναικῶν, Il. 2, 714. 728. 820 u. öfter, wo wir sagen »von dem Admet«; τίκτεσϑαι ὑπό τινι 2, 742; vgl. Pind. Ἀπόλλωνι γλυκείας πρῶτον ἔψαυσ' Ἀφροδίτας, Ol. 6, 35; aber ὅσσαι νῦν γε γυναῖκες ὑπ' ἀνδράσιν οἶκον ἔχουσιν Od. 7, 68 geht in die Bdtg – 3) der Unterwürfigkeit über, unter Jemandem, unter Jemandes Botmäßigkeit oder Gewalt, vgl. δέδμητο δὲ λαὸς ὑπ' αὐτῷ Od. 3, 304; mehr örtlich ist noch λέοντε τραφέτην ὑπὸ μητρί Il. 5, 555; woran sich reihen: ὑπὸ τῷ πατρὶ τεϑραμμένος ἐν τοῖς ἐκεί. νου ἤϑεσιν Plat. Rep. VIII, 558 d; ὑπὸ παιδοτρίβῃ ἀγαϑῷ πεπαιδευμένος Lach. 184 e, d. i. unter dessen Anleitung, ihm untergeordnet; τραφέντες ὑπὸ τούτοις Pol. 6, 7, 2; dah. γίγνεσϑαι ὑπό τινι, unter Jemandes Gewalt kommen, Xen. An. 7, 2, 2; οἱ ὑπό τινι, die Einem Untergebenen, die Unterthanen; ὑφ' ἑαυτῷ, Her. 7, 11, sein eigener Herr, nach eigener Willkühr; βουλόμενος ὑπὸ βαρβάροισιν εἶναι Ἀϑηναίους 6, 127; ὑφ' ἑαυτοῖς ἔχειν, in Unterwürfigkeit halten, Xen. Cyr. 2, 1, 26, wie πολλὰς πόλεις ὑφ' ἑαυτῇ ἔχειν δουλωσαμένην Plat. Rep. I, 351 b; ἁπάσας τὰς δυνάμεις συλλαβοῦσα ὑφ' ἑαυτῇ ἔχει Gorg. 456 a. Auch ὑφ' ἑαυτῷ ἔχειν, unter sich haben, zu befehligen haben, übh. in seiner Gewalt haben, Her. 7, 157; ὑπὸ πόλεσι καὶ νόμοις οἰκεῖν Isocr. 5, 14; τοὺς ἐχϑροὺς οὓς οὐκ ἔστιν ὑπὸ τοῖς νόμοις λαβεῖν Dem. 8, 29. – Dah. τὰ ὑπὸ τῇ μουσικῇ Plat. Phaed. 110 b, Alles was unter die Musik fällt od. gehört, wie αἱ ὑπὸ πάσαις ταῖς τέχναις ἐργασίαι Conv. 205 b, vgl. Rep. VI, 511 a. – 4) auch, wie ὑπὸ c. gen., eine Begleitung, ὑπ' αὐλητῆρι πρόσϑ' ἔκιον, unter dem Spiele des Flötenspielers gingen sie vorwärts, Hes. Sc. 283, vgl. 299; βῆ ϑεῶν ὑπ' ἀμύμονι πομπῇ, unter dem Geleite, Il. 6, 171; Od. 7, 193; ὑπὸ εὐχαῖς, unter Gebeten, Pind. I. 5, 44; u. so bes. bei Sp. ὑπ' αὐλῷ, unter Flötenspiel, ὑπὸ κήρυκι, unter Heroldsruf, Luc. Alex. 19, ὑπὸ δᾳδί, λαμπάδι u. dgl., Hemsterh. Luc. D. Mort. 6, 5.
C. Mit dem accus., den Gegenstand bezeichnend, unter welchen od. unter welchem hin Etwas sich bewegt; also – 1) örtlich; – a) von der Bewegung nach einem Orte hin, unt er; ὑπό τε σπέος ἤλασε μῆλα Il. 4, 279, er trieb sie unter die Höhle; ἀντικρὺ ὑπ' ὀστέον ἤλυϑ' ἀκωκή 5, 67; εἶμι ὑπὸ γαῖαν 18, 333, unter die Erde gehen, d. i. sterben; vgl. Od. 20, 81; ὑπὸ ζυγὸν ἤγαγεν ἵππους Il. 5, 731, u. öfter; u. ähnlich ὑφ' ἅρματ' ἤγαγον ἵππους Aesch. Prom. 463; αἱ δ' ὑπὸ κῦμα ϑαλάσσης αὐτίκ' ἔδυσαν Il. 18, 145; ὑπὸ ζόφον ἐλϑεῖν Od. 11, 57 ll. 23, 51; ὑπὸ πόντον ἐδύσατο Od. 11, 253; κρύψαν ὑπὸ γᾶν Pind. P. 9, 81; παίσασ' ὑφ' ἧπαρ Soph. Ant. 1299; Tr. 927; φοιτᾷ γὰρ ὑπ' ἀγρίαν ὕλαν O. R. 477; εἰ γάρ μ' ὑπὸ γῆν ἧκεν Aesch. Prom. 152; ἄπειμι γῆς ὑπὸ ζόφον κάτω Pers. 825; u. Eur. oft; ἀλλ' ὅτε δὴ τάχ' ἔμελλεν ὑπὸ πτόλιν αἰπύ τε τεῖχος ἵξεσϑαι Il. 11, 181, vgl. 18, 281, unter die Stadt und die Mauern, die Annäherung ausdrückend; ἕπεσϑαι ὑπὸ Ἴλιον Il. 23, 297; λαὸν ἀγαγόνϑ' ὑπὸ τεῖχος 4, 407; 12, 264; ὑπὸ Τροίην Od. 4, 146. 14, 469, wo überall aber an hochliegende Städte und hohe Mauern zu denken ist, unter welche sich der begiebt, der sich ihnen nähert; so ὑπὸ τὰ τείχη ἄγειν Xen. Cyr. 5, 4, 43, u. ähnlich, auch die Annäherung bezeichnend, Soph. κεῖνος δ' ὑπ' αὐτὴν ἐσχάτην στήλην ἔχων ἔχριμπτ' ἀεὶ σύριγγας, El. 710; ὑπὸ τειχίον ἀποστάς Plat. Rep. VI, 496 d; ὑπὸ τὸ τεῖχος IV, 439 e; ὑπὸ τὴν σκοπἡν ἐλαύνειν Xen. Cyr. 6, 3, 13. So ist auch ὑπὸ τὸ δικαστήριον ἄγειν, ἀπάγειν, Her. 6, 72. 104. 9, 93, eigtl. vor den höher sitzenden Richter, unter das Tribunal des Richters führen; wonach dann aber auch gesagt wurde ὑπάγειν ὑπὸ τὸν δῆμον, ὑπὸ τοὺς ἐφόρους, Her. 6, 136. 82; ὑπὸ τὴν ψῆφον ἔρχεσϑαι Aesch. 3, 19; vgl. Dem. 59, 126; auch ἄγετε αὐτοὺς ὑπὸ τοὺς νόμους, 24, 131. – b) bei Verbis der Ruhe u. übh. die Verbreitung unter Etwas hin ausdrückend, was am anschaulichsten ist in ὄρνιϑες δέ τε πολλοὶ ὑπ' αὐγὰς ἠελίοιο φοιτῶσι, Od. 2, 181, vgl. 11, 498. 619; εἴ που ζώουσιν ὑπ' αὐγὰς ἠελίοιο 15, 349; ὅσσοι ἔασιν ὑπ' ἠῶ τ' ἠέλιόν τε Il. 5, 267, so viele unter der Sonne hin verbreitet, d. i. überall leben; vgl. Jac. A. P. p. 24. 271, Eur. Hec. 1144 u. Tim. lex.; wie noch Plat. sagt ὁπόσων ὑπὸ οὐρανὸν ἡμεῖς ἀκοὴν παρεδεξάμεϑα, Tim. 23 d, u. Aesch. 2, 41 Φίλιππον τῶν ὑπὸ τὸν ἥλιον ἀνϑρώπων πάντων εἶναι δεινότατον. Aehnlich sind zu fassen: οἳ δ' ἔχον Ἀρκαδίην, ὑπὸ Κυλλήνης ὄρος αἰπύ, II. 2, 603, vgl. 824, u. αἱ ὑπὸ τὸ ὄρος κῶμαι Xen. An. 7, 4, 5; Ἐρινύες, αἵϑ' ὑπὸ γαῖαν ἀνϑρώπους τίνυνται Il. 19, 259; πεπτηὼς γὰρ ἔκειτο ὑπὸ ϑρόνον Od. 22, 362; στὰς ὑπὸ ὄγχνην 24, 234, wo man überdies an die vorhergegangene Bewegung denken muß; ὑπὸ τὴν ἄρκτον Her. 5, 10; sogar ὕπεστι ὑπὸ γῆν, 2, 127. – Damit verbindet sich c) oft der Begriff des Schutzes, wo wir unter oder hinter sagen, ὑπὸ τἡν ϑύρην Her. 1, 12; ὑπὸ τὸν στρατὸν καταφυγεῖν, hinter das Heer oder unter seinen Schutz flüchten, 9, 96; vgl. ὑπὸ τὰ ϑηρία τεταγμένοι Pol. 5, 85, 3, wie ὑποστείλας αὐτὸν ὑπὸ τὸ τῆς φάλαγγος κέρας (s. ὑποστέλλειν), u. öfter bei Pol. – 2) von der Zeit, sowohl während, also eine Verbreitung über eine Zeit hin, πάνϑ' ὑπὸ μηνιϑμόν Il. 16, 202, ὑπὸ τὸν ϑυμόν Pol. 2, 19, 10, – als gewöhnlicher eine Annäherung an einen bestimmten Zeitpunkt bezeichnend, gegen, um, wie das lateinische sub, ὑπὸ νύκτα, gegen die Nacht, mit Einbruch der Nacht, Il. 22, 102; ὑπὸ τὴν νύκτα Her. 6, 2. 9, 51. 60; ὑπὸ τὴν ἕω, gegen Morgen, ὑπὸ ταῦτα, um diese Zeit, 2, 142; ὑπὸ τοὺς αὐτοὺς χρόνους, um dieselbe Zeit, Thuc. 2, 27. 4, 56; ὑπὸ τὴν εἰρήνην Isocr. Paneg. 4, 47. 177; Sp., ὑπ' αὐτοὺς τούς και ροὺς Pol. 16, 15, 8; auch mit hinzugefügtem partic., ὑπὸ τὸν νηὸν κατακαέντα, um die Zeit, als der Tempel verbrannt wurde, Her. 1, 51. – 3) die Unterwürfigkeit ausdrückend, an 1a sich annähernd; ὅσον νῦν ὑπὸ χέρα ναίεις Soph. El. 1081; Αἴγυπτος ἐγένετο πάλιν ὑπὸ βασιλέα Thuc. 1, 110; ὑφ' ἑαυτὸν ποιεῖσϑαι 4, 60; οἱ ὑπ' αὐτούς, die Unterthanen, Xen. Cyr. 8, 8, 5, τοὺς ὑφ' ἑαυτόν 1, 5, 3; τραφεὶς καὶ παιδευϑεὶς ὑπὸ Κλέανδρον Pol. 10, 25, 1; ὑπ' ἐμαυτὸν ἔχω Matth. 8, 9; ὑπ' ἐξουσίαν τεταγμένος u. ä.; mehr noch ein Zusammenfassen unter einen allgemeinen Begriff in eine Klasse auszudrücken, ὅσα ὑπὸ ταὐτὸ εἶδος Arist. topic. 1, 7, u. oft; τὸ ὑπὸ τὸν ὁρισμόν ib. 1, 6; – ὑπό τι, in gewisser Beziehung, einigermaßen, beinahe, Plat. Phaedr. 242 d; εὐήϑη καὶ ὑπό τι ἀσεβῆ Gorg. 493 c, eine Annäherung andeutend.
Seinem Casus kann ὑπό in allen Verbindungen nachgesetzt werden und zieht dann den Ton zurück, ὕπο. – Auch wird die Präposition durch mehrere Wörter von ihrem Casus getrennt, vgl. Il. 2, 465. 18, 390. 19, 363 Od. 1, 131. 5, 320, u. sonst.
In der Zusammensetzung bedeutet ὑπό – 1) darunter, sowohl von der Ruhe, als von der Bewegung, unterhalb, von unten auf, darunter hin, darunter hervor. – 2) eine Mischung, einer Masse unter eine andere. – 3) Unterordnung und Abhängigkeit, unter. – 4) die Annäherung an den Begriff des Simplex, etwas, ziemlich, allmälig, unvermerkt, nach und nach, wie das lat. sub.
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38 ille
ille, illa, illud, Genet. illīus, Dat. illī, Pronom. demonstr. (viell. aus *is-le), jener, jene, jenes (bezeichnet in bezug auf den Sprechenden zunächst einen Gegenstand als in der Nähe des Besprochenen, dann übh. das sowohl im Raume als in der Zeit oder in der Vorstellung dem Redenden entfernter Liegende u. weniger Interessante, dah. auch das einer dritten Person Angehörige, an einem dritten Orte Befindliche, Ggstz. hic [dieser], der in der unmittelbaren Nähe [in Raum, Zeit od. Vorstellung] Befindliche), a) im allg.: ista beatitas... cur aut in solem illum aut in hunc mundum... cadere non potest? Cic.: loco ille (Catilina) motus est, cum est ex urbe depulsus, Cic. – in der Zeit, qui illorum temporum historiam reliquerunt, Cic.: Q. Catulus non antiquo illo more, sed hoc nostro fuit eruditus, Cic.: ex illo, seit jener Zeit, seitdem, Verg. u. Ov. – in der Vorstellung, quod προσκυνειν illi (die der Vorstellung entfernter liegenden Griechen) vocant, Nep.: si fiat melior Ennii, quam Solonis oratio. Hic enim noster: Nemo me lacrumis decoret, inquit. At vero sapiens ille: Mors mea ne careat lacrumis, Cic.: aber melior et tutior est certa pax, quam sperata victoria; haec (pax) in tua, illa in deorum manu est, jener (der Friede) liegt in deiner, dieser (der Sieg) in Gottes Hand, Liv.: sapientius nostri, quam Graeci: illi (die Griechen)... nos etc., Cic.
b) zuw. wird durch ille auf das Subjekt od. Objekt eines Satzes zurückgewiesen, wo nach deutschem Sprachgebrauch diese Zurückweisung ganz überflüssig erscheint, sic oculos, sic ille manus, sic ora ferebat, Verg.; u. so Cic. de or. 1, 91. Hor. carm. 4, 9, 51; sat. 2, 3, 204. – Parmenides, Xenophanes minus bonis quamquam versibus, sed tamen illis versibus (aber doch in Versen) increpant eorum arrogantiam, Cic.
c) in attributiver Beziehung zu einem Subst. = jener (im guten und üblen Sinne) wohlbekannte, jener berühmte (herrliche usw.) oder jener berüchtigte, unser ein, vafer ille Sisyphus, Hor.: ille Epaminondas, Cic.: illa Medea, Cic.: mit einem Anstrich von Ironie, ipsi illi philosophi etiam illis libellis, quos de contemnenda gloria scribunt, nomen suum inscribunt, Cic. – dah. auch verb. hic ille = dieser so herrliche u. dgl., instat hic nunc ille annus egregius, Cic.; u. so Tibull. 1, 3, 93 (wo ille auf die Herrlichkeit des Tages geht) u. s. – u. ohne Subst., hunc illum poscere fata reor, Verg.
d) zur Hervorhebung eines Prädikats od. Attributs: α) verb. ille quidem = er allerdings, er zwar, er freilich, ludo et ioco uti illo quidem licet, sed etc., Spiel und Scherz, sie sind uns zwar gestattet, aber usw., Cic.: o hominem semper illum quidem aptum, nunc vero etiam suavem, Cic. – β) ille, zur Hervorhebung eines einen Begriff beschränkenden od. näher bestimmenden Attributs, accepimus patres vestros, asperrimos illos ad condicionem pacis, legatos tamen... misisse, eure Väter, sie, die so schwer an Friedensvorschläge gingen usw., Liv. – bei Entgegensetzung vom Attribut, non ille... sed hic, s. Cic. or. 45: orator, non ille vulgaris, sed hic excellens.
e) bei Ankündigung von etwas Folgendem, wie unser dieser, der, namentl. im Neutrum = dieses, das, illud animarum corporumque dissimile, quod animi valentes morbo tentari non possunt, corpora possunt, Cic.: illud perlibenter audivi, te esse etc., Cic.: u. im Ggstz. haec dicta sunt: illa (das Folgende), Colum. – dah. ille (wie hic) mit einem Zeitbegriff (wie annus, dies, mensis), von dem laufenden, jetzt eingetretenen und dauernden Zeitabschnitt, illum esse vigesimum annum, das sei das zwanzigste Jahr, Sall.
f) verb. hic et (atque) ille = der und jener, der und der, der eine und der andere, flagret amore malo cum hic atque ille, Hor. – u. ille aut (vel) ille, ille et ille, der oder der, der und der, dieser und jener, quaesivit, num ille aut ille defensurus esset, Cic.: commendo vobis illam et illum, Suet.: in illo vel in illo templo, Augustin. de civ. dei 1, 2. – / Verstärkt illece, illace etc., jener (dieser) da, Plaut., Cato u. Varro. – illemet, illemet ipse, Diom. 332, 11. – Genet. illi, Cato oratt. fr. 40, 5. – Genet. bei Dicht. oft illĭus gemessen, s. Spengel T. Maccius Plautus p. 64 sqq. – Archaist. ollus u. olle, s. ollus. Vgl. übh. Georges Lerik. d. lat. Wortf. S. 334 u. 335.
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39 περί
περί, um, herum, A. Adverbium; περί τ' ἀμφί τε, rings umher, H. h. Cer. 277; oft in tmesi, wie man Stellen erklärt wie περὶ δ' αὐλὴ ὑψηλὴ δέδμητο, ringsum, Od. 9, 184, περὶ χεῖρε βαλοῦσα Aesch. Ag. 1540, wo aber die Präposition genauer als für sich stehendes Adverb betrachtet wird. – Bes. hat περὶ oft die Bdtg des Darüberhinausgehens (ὑπὲρ τὸ τῆς φύσεως μέτρον, περισσῶς erklären die Scholl. gewöhnlich), des Vorzüglichen, und bezeichnet einen hohen Grad, ist also durch sehr, gar sehr zu übersetzen, in welchem Falle mit zurückgezogenem Tone πέρι geschrieben wird, πέρι μέν σε τίον Δαναοί, sie ebrten dich ausgezeichnet, Il. 8, 161 (an welcher Stelle Spitzner u. Bekker περί schreiben, wie Il. 11, 557 auch Wolf περὶ γὰρ δίε νηυσὶν Ἀχαιῶν hat; Od. 14, 433 περὶ γὰρ φρεσὶν αἴσιμα ᾔδη; in welchen Stellen aber auch die Erkl. des περί als adv. vorzuziehen ist, wie auch 2, 88, ἥ τοι πέρι κέρδεα οἶδεν); τῷ σε χρὴ πέρι μὲν φάσϑαι ἔπος ἠδ' ἐπακοῠσαι, Il. 9, 100, dir ziemt es vor Allen; πέρι μὲν πολέμῳ ἔνι καρτερός ἐσσι, ib. 53; τὸ δὴ πέρι ϑαῠμα τέτυκτο, 18, 549; περι δ' ἱρὰ ϑεοῖσιν ἀϑανάτοισιν ἔδωκε, Od. 1, 66, vgl. 4, 722; τὸν πέρι Μοῠσ' ἐφίλησε, 8, 63, u. oft; – πέρι κῆρι, gar sehr von Herzen, recht herzlich, z. B. τάων μοι πέρι κῆρι τιέσκετο Ἴλιος ἱρή, Il. 4, 46, wo Spitzner u. Bekker wieder nach der Tradition der Alten περί schreiben; vgl. 4, 53. 13, 119. 206. 430. 24, 61. 423. 435 Od. 5, 36 (zu welcher Stelle Nitzsch zu vgl.). 6, 158. 7, 69. 15, 245. 19, 280. 23, 339; eben so πέρι ϑυμῷ, Il. 22, 70 (Spitzner u. Bekker περί) Od. 14, 146; u. so faßte Wolf auch Il. 17, 22, ϑυμὸς ἐνὶ στήϑεσσι πέρι σϑένεϊ βλεμεαίνει, weil sonst σϑένεϊ βλεμεαίνει eine geläufige Vrbdg ist, Spitzner aber u. Bekker haben wieder περί als Präposition (s. B. 2); – περὶ πρό wird richtiger als ein Wort geschrieben (s. unten), od. müßte wenigstens πέρι πρό geschrieben werden. – Steht in dem Satze εἶναι, so zieht man περί dazu und nimmt eine tmesis an (vgl. περιεῖναι); folgt ein gen., so wird es ebenfalls richtiger als Präposition betrachtet (s. B. 1).
B. Als Präposition mit dem gen., dat. u. accus., um.
1) c. genitivo; – a) örtlich; αὐτοῦ τετάνυστο περὶ σπείους γλαφυροῖο ἡμερίς, Od. 5, 68; περὶ τρόπιος βεβαῶτα, ib. 130; τείχη περὶ Δαρδανίας, Eur. Troad. 824; Sapph. 1, 10; einzeln bei sp. D., καὶ περὶ σοῦ πάντα γένοιτο ῥόδα, Ep. ad. 705 ( App. 120); δοῠναι ὅσον ϑ' εἵλυμα περὶ χροός, Ap. Rh. 2, 1129; Mosch. 3, 60 vrbdt sogar ἑσδομέναν περὶ σεῖο, än deiner Nähe, bei dir sitzend; vgl. Schäfer zu D. Hal. de C. V. p. 351. – So ist auch b) περί zu fassen, wenn es den Gegenstand bezeichnet, um den eine Handlung stattfindet; so bes. kämpfen, ἀμύνεσϑαι περὶ νηῶν, eigentlich um die Schiffe herum sich wehren, den Feind abwehren, Il. 12, 142; μάχεσϑαι περὶ νηός, um das Schiff, das in der Mitte liegend gedacht wird, kämpfen, so daß sich die beiden Parteien dasselbe streitig machen, die Einen es erobern, die Andern es vertheidigen wollen, Il. 15, 416. 707. 16, 1; περὶ ϑανόντος, um den Getödteten kämpfen, den die Feinde in ihre Gewalt zu bringen, die Freunde ihnen zu entreißen suchen, 8, 476; δῆριν ἔχον περὶ πιπτόντων, Hes. Sc. 251; περὶ πτόλιος μαχησόμενος, Il. 17, 147; περὶ ψυχῆς ϑέον, 22, 161, sie liefen um das Leben, der Eine will es durch die Flucht retten, der Andere es ihm durch die Verfolgung entreißen; vgl. Her. 9, 37, τρέχειν περὶ τῆς ψυχῆς, u. ä. ρέχειν περὶ ἑωυτοῦ, zur Rettung des eigenen Lebens laufen, 7, 57; auch δρόμον ϑέειν περὶ παντός, ἀγῶνας δραμέονται περὶ σφέων αὐτέων, 8, 74. 102. Aehnlich περὶ νίκης ἐπείγεσϑαι, ἀγάσσασϑαι, um den noch unentschiedenen Sieg wetteifern, Iliad. 23, 437. 639; περὶ ἴσης ἐρίζειν, 12, 423, um gleiches Recht hadern, d. i. um gleiches Recht zu erlangen; noch mehr an die ersten Beispiele erinnernd περὶ τρίποδος ϑεῖν, 11, 700, vgl. 23, 718, um den als Kampfpreis in der Mitte liegenden Dreifuß wettrennen; auch ἐρίζειν περὶ μύϑων, um die Worte wettstreiten, d. i. wetteifern, wer am besten sprechen könne, Il. 15, 284; ἐρί-ζειν περὶ τόξων, um die größere Geschicklichkeit im Bogenschießen wetteifern, Od. 8, 225, vgl. 24, 515. – Daraus entwickelt sich der Gebrauch, den Gegenstand, um dessen Gewinnung, wenn er in den Händen des Feindes ist, oder zu dessen Schutz, wenn er ange. griffen wird, man kämpft, durch περί τινος zu bezeichnen, ἀμύνεσϑαι περὶ πάτρης, Il. 12, 243 u. oft; περὶ πτόλιος, τείχεος, 18, 265. 279 Od. 11, 403. 24, 113; μαχοῦνται περὶ σέϑεν, Aesch. Suppl. 721; Her. 1, 169 u. öfter; Thuc. 6, 69; Xen. An. 2, 1, 12 u. sonst; περὶ τῶν ἐσχάτων κινδυνεύειν, Dem. 8, 34. So auch περὶ παίδων ϑνήσκειν, Eur. Alc. 176, τυραννίδος πέρι ἀδικεῖν, Phoen. 527. – Daher c) περί τινος den Gegenstand bezeichnet, auf den sich eine Thätigkeit bezieht, sehr gewöhnlich bei wissen, hören, sagen u. a. ä., im Deutschen durch um, gew. durch von, überzu übersetzen, περὶ νόστου ἄκουσα, ich habe von seiner Heimkehr gehört, Od. 19, 270; κέκλυτέ μευ τοῠδε περὶ ξείνου, höret mich über diesen Fremden, 17, 371; οἶδα περὶ κείνου, ib. 563; οὐδὲν σύ που κάτοισϑα τῶν σαυτοῠ πέρι, Soph. Phil. 549; εἰδέναι περί τινος, Plat. Tim. 27 a; Lys. 14, 23 u. sonst in Prosa; γιγνώσκειν, Xen. An. 2, 5, 8; γνώμην ἔχειν, 2, 2, 10; ἔλεξα τῆς ἐμῆς περὶ ψυχῆς, Aesch. Eum. 114; Soph. O. R. 707; u. in Prosa sehr geläufig, Her. u. Folgde, wie Plat. Phaedr. 347 c; περὶ ἀληϑείας λέγειν, Xen. u. A.; λῆρον τοῦ γνῶναι πέρι, Ar. Ran. 822; διαλέγεσϑαι περί τινος, sich über eine Sache oder wegen einer Sache besprechen, Xen. An. 5, 5, 25; βουλεύειν περὶ φόνου, über den Mord rathschlagen, Od. 16, 234; τῶνδε πέρι, Aesch. Spt. 230 u. öfter; Soph. O. R. 738, βουλεύεσϑαι, Xen. An. 2, 3, 20; γένεσϑε τῶνδε σύμβουλοι πέρι, Aesch. Ch. 84; σιγὴν τῶνδε ϑήσομαι πέρι, Eur. Med. 66. – Auch ψήφῳ διαιρεῖν τοῦδε πράγματος πέρι, darüber entscheiden durch Abstimmung, Aesch. Eum. 600; ψῆφος ἐπῆκτο περὶ φυγῆς, Xen. An. 7, 7, 57. – Eben so bei den Zeitwörtern, in welchen ein Fürchten, Sorgen liegt, μερμηρίζειν περί τινος, Sorge um oder für Einen tragen, Il. 20, 17; περὶ πομπῆς μνησόμεϑα, wegen der Sendung wollen wir bedacht sein, Cd. 7, 191 (ähnl. Dem. ὀνομαστὶ περί τινος μνησϑῆναι, 24, 132); auch ἄχος περί τινος, Leid um Einen, Od. 21, 249; φροντίζειν περί τινος, Her. 8, 36; περὶ ποτοῦ γοῠν ἐστί σοι; also um den Trunk ist es dir zu thun? um den Trunk also drehen sich alle deine Gedanken? Ar. Equ. 87; δεδιὼς περὶ αὐτοῦ, μή –, Plat. Prot. 320 a, wie φοβεῖσϑαι, Xen. An. 5, 5, 7. – d) auch die bewegende Ursache u. die Absicht bei einer Thätigkeit wird dadurch ausgedrückt, περὶ ἔριδος μάχεσϑαι, aus Streitsucht kämpfen, Il. 6, 301; τὼ δ' αὖτις συνίτην ἔριδος πέρι, 16, 476, was auch »um zu kämpfen« erklärt werden kann; vgl. aber αἵτε χολωσάμεναι ἔριδος πέρι ϑυμοβόροιο νεικεῦσι, 20, 253; in περὶ πτωχῶν ἐριδαίνομεν, Od. 18, 403, liegt die Veranlassung, um die Bettler; περὶ ὀργῆς, aus, vor Zorn, Thuc. 4, 130; ἄνδρε δύω περὶ τῶνδε κελεύομεν, darum, hierüber, deswegen, Il. 23, 659. 802; vgl. πέμπειν περὶ Ποτιδαίας, Thuc. 1, 85; περὶ ὧν ἀφικόμην, Plat. Prot. 318 a; φεύγουσι περὶ τῆς νομοϑεσίας, Legg. X, 886 e; τοῦ πέρι; Prot. 312 b; τὴν ἀρχὴν τοῦ πολέμου γεγενημένην περὶ τοῠ τιμωρήσασϑαι Φίλιππον, Dem. 4, 43. – e) wie Her. 7, 102, ἀριϑμοῦ δὲ πέρι μὴ πύϑῃ, ὅσοι τινὲς ἐόντες ταῠτα ποιέειν οἷοί τέ εἰσι, περί vorausstellte: was die Zahl betrifft, so frage nicht, wie viel –, so steht zuweilen ohne einen Zusatz περί τινος im Anfange eines Satzes, was das betrifft, wie Plat. Phaedr. 250 c, περὶ κάλλους, ὥςπερ εἴπομεν, μετ' ἐκείνων τε ἔλαμπεν ἰόν, vgl. Gorg. 467 d Men. 72 c; περὶ μὲν δὴ βρώσεως καὶ πόσεως οὕτω παρε-σκευασμένος ἦν, Xen. Mem. 1, 3, 15; περὶ δὲ τῶν φιάλων –. τέως μὲν ᾤετο αὐτὸν ἀποίσειν τὰς φιάλας, Dem. 49, 62; περὶ μὲν γὰρ μαρτυρίας, ὅτι ψευδῆ μεμαρτυρήκασιν, αὐτοί μοι δοκοῦσιν ἐξελέγχειν –, 47, 4, vgl. 1, 11. – Daher wird es auch ohne Verbum zu Substantiven gesetzt, αἰτία περί τινος, Plat. Phaed. 95 e 97 d; vgl. Schäfer zu Schol. Ap. Rh. 4, 269; ὀλιγωρία περὶ τῶν ὅπλων, Pol. 11, 9, 2; ἐν ταῖς περὶ Ἡρακλέους πράξεσιν, D. Sic. 5, 35, wo es für den einfachen gen. gesetzt scheint; u. dient zur Umschreibung einer Sache mit allen ihren Nebenumständen, πῶς ποτ' ἔχει τὰ περὶ τῆς ἀρετῆς, Plat. Prot. 360 e, Alles, was sich auf die Tugend bezieht, die Tugend in allen ihren Beziehungen; τὰ περὶ τῆς δίκης, Phaed. 67 b; Thuc. sagt μηδὲν νεώτερον ποιεῖν περὶ τῶν ἀνδρῶν,· in Ansehung der Männer, 2, 6, u. ähnl. τὰ περὶ τῶν Πλαταιέων γεγενημένα, ibid., u. kürzer πιστευόντων τὰ περὶ τῆς στρατείας, 6, 32; τὰ περί τινος, was Einen angeht, was er thut, seine Schicksale, od. seine Handlungen, Xen. Hell. 1, 6, 28. 7, 4, 1, vgl. 6, 1, 7; τὸ περὶ τούτου γεγονός, Pol. 1, 54, 5; τὰ περὶ Σινώπης ἐν τούτοις ἦν, 4, 56, 9. – ti bei Hom. bedeutet περὶ πάντων, περὶ ἄλλων, vor allen, über alle, mehr als alle andern, also einen Vorzug vor diesen, ein Darüberhinausgehen, περὶ πάντων ἔμμεναι ἄλλων, alle übertreffen, Il. 1, 187 (vgl. περίειμι); u. so ist περὶ φρένας ἔμμεναι ἄλλων an Verstand vor den Andern sein, sie an Verstand übertreffen, 17, 171, vgl. 1, 258. 13, 374. 631. 21, 214 Od. 1, 66. 24, 24; auch mit dem superl., περὶ δ' ἔγχει Ἀχαιῶν φέρτατός ἐσσι, mit dem Speere bist du der Trefflichste unter den Achäern, Il. 7, 289; ὃς περὶ μὲν εἶδος, περὶ δ' ἔργα τέτυκτο τῶν ἄλλων Δαναῶν, 17, 279 Od. 11, 550, wo Wolf u. Bekker es als adv. fassend πέρι schreiben (s. oben A.). – Daran reiht sich die von Her. an, bes. bei den Attikern sehr geläufige Vrbdg περὶ πολλοῠ, πλείονος, πλείστου ποιεῖσϑαι, ἡγεῖσϑαι, hoch, höher, am höchsten halten, περὶ ὀλίγου, ἐλάττονος ποιεῖσϑαι, gering, geringer achten, περὶ οὐδενὸς ηγεῖσϑαι, Lys. 12, 7 u. sonst, für Nichts achten, περὶ παντὸς ποιεῖσϑαι u. ä., die unter den bezüglichen adj. u. verb. nachzusehen sind.
2) cum dativo, um; gew. – a) in rein örtlicher Bdtg, um Etwas herum, ringsum, ἀσπαίρειν περὶ δουρί, Il. 13, 570; ἐρεικόμενος περὶ δουρί, 13, 441, u. περὶ δουρὶ πεπαρμένη, um den Spieß gesteckt, eigtl. an den Spieß gesteckt, so daß dieser rings umgeben ist, 21, 577; vgl. κυλίνδεσϑαι περὶ χαλκῷ, sich um das Erz wälzen, d. i. am Erze steckend sich wälzen, 8, 86. 183; u. ähnl. πεπτῶτα τῷδε περὶ νεοῤῥάντῳ ξίφει, Soph. Ai. 815; μάρνατο περὶ Σκαιῇσι πύλῃσι, Il. 18, 453; so περὶ στήϑεσσιν, 2, 416. 10, 21 u. oft; περὶ χροΐ, um den Leib, um die Haut, 8, 43. 13, 25 u. sonst; περὶ κροτάφοισι, 15, 648; περὶ δ' ἔγχεϊ χεῖρα καμεῖται, 2, 389; Od. 11, 424; auch bei Verbis der Bewegung, κνημῖδας μὲν πρῶτα περὶ κνήμῃσιν ἔϑηκεν, Il. 11, 17, wie ϑώρακα περὶ στήϑεσσιν ἔδυνεν, eigtl. er zog einen Panzer an, so daß er um die Brust saß, wie περὶ χροῒ ἕσσατο τεύχεα, er legte die Rüstung an, so daß sie um den Leib saß; περὶ βρέτει πλεχϑείς, Aesch. Eum. 248; μαντεῖα περὶ δέρῃ στέφη, Ag. 1238, Kränze um den Hals, wie περὶ τῇ χειρὶ χρυσοῠν δακτύλιον, Plat. Rep. II, 359 d, einen goldenen Ring um den Finger haben; χιτῶνες περὶ τοῖς στέρνοις καὶ μηροῖς, Xen. An. 7, 4, 4; περὶ μὲν τῇσι κεφάλῃσι εἶχον τιάρας, Her. 7, 61, wo er hinzusetzt περὶ δὲ τὸ σῶμα κιϑῶνας; – κεῖται νεκρὸς περὶ νεκρῷ, bei od. auf dem Todten, eigtl. den Todten umgebend, umschließend, Soph. Ant. 1225; u. so eine unbestimmte Nähe andeutend, neben, bei, περὶ δαιτί, Od. 2, 245, περὶ χειῇ, Il. 22, 95; περὶ φρεσὶν ἀλκή, Kraft um das Herz, 16, 157, wobei das Herz gleichsam als mit Kraft umpanzert dargestellt wird. Ueber περὶ κῆρι s. A. – Hierher kann man noch ziehen τί νέον περὶ σοί; Eur. I. A. 43, was Neues ist um dich, umgiebt dich, stößt dir zu? – b) aus dem noch örtlich zu nehmenden ἑσταότες περὶ Πατρόκλῳ, Il. 17, 355, wie ἑστήκει ὥς τίς τε λέων περὶ οἷσι τέκεσσιν, ib. 133, um Einen zur Vertheidigung sich stellen, wird es ähnlich wie mit dem gen. bei den Zeitwörtern des Kämpfens gebraucht, πόνος μάχης περὶ παιδί, Kampf um den Sohn, zu seiner Vertheidigung, 16, 568; μάχεσϑαι περὶ οἷσι κτεάτεσσι, um Hab und Gut, zur Vertheidigung seines Eigenthums kämpfen, Od. 17, 471; vgl. Ar. Equ. 1034, μαχεῖται ὥςπερ περὶ σκύμνοισι βεβηκώς; selten auch in Prosa, wie μὴ περὶ τοῖς φιλτάτοις κυβεύῃς, Plat. Prot. 313 e; häufiger bei Fürchten, Sorgen, wie man das homerische περὶ γὰρ δίε ποιμένι λαῶν, Il. 5, 566, ohne Tmesis erklären kann, περὶ γὰρ δίε νηυσίν 9, 433, wenn man 10, 240 ἔδδεισεν δὲ περὶ ξανϑῷ Μενελάῳ vergleicht; περὶ ἑωυτῷ δειμαίνοντα, Her. 3, 35; so φοβεῖσϑαι περί τινι, Thuc. 4, 123; Plat. Euthyd. 273 b; δείσας περὶ τῷ γένει ἡμῶν, Prot. 322 c; auch ϑαῤῥεῖν περί τινι, gutes Muthes sein wegen Etwas, Phaed. 114 d u. öfter. – c) ἀτύζεσϑαι περὶ καπνῷ, Il. 8, 183, heißt seit Wolf ὑπὸ καπνοῠ; doch drückt es sonst auch, wie das lat. prae, die Veranlassung, Ursache aus, vor, aus, σέβομαι δ' ἀντία λέξαι σέϑεν ἀρχαίῳ περὶ τάρβει, aus Furcht, Aesch. Pers. 682; vgl. Ilgen H. h. Cer. 429; so περὶ πλέγματι γαϑεῖ, er freut sich über, Theocr. 1, 54; λύπα περὶ παρϑένῳ, Eur. Hel. 1358.
3) cumaccusati vo, um; zunächst – a) bei Verbis der Bewegung, den Gegenstand bezeichnend, um den sich Etwas herum bewegt, περὶ βόϑρον ἐφοίτων, Od. 11, 42; περὶ κεῖνον ὁμίλεον, 24, 19; περὶ φρένας ἤλυϑ' ἰωή, Il. 10, 139, vgl. 11, 89, wie περὶ φρένας ἤλυϑεν οἶνος, Od. 9, 362, der Wein περὶ λίϑον πεσών, Ar. Ach. 1195; λεύσσων περὶ πᾶν, Soph. O. C. 134; περὶ τὰ μνήματα κυλινδομένη, Plat. Phaed. 81 c. – Häufiger b) bei Verbis, die eine Ruhe, ein Verweilen bezeichnen, wenn ein größerer Umkreis bezeichnet werden soll, περὶ ἄστυ μάρνασϑαι, Il. 6, 256 u. oft; περὶ σῆμα, τέρματα, 24, 16. 22, 162 u. oft; ἑστάμεναι περὶ τοῖχον, an der Wand rings herum stehen, 18, 374; περὶ Πηνειὸν ναίεσκον, 2, 757, wie περὶ Δωδώνην οἰκί' ἔϑεντο, 2, 750; νῦν ὀΐω περὶ γούνατ' ἐμὰ στήσεσϑαι Ἀχαιούς, 11, 609; φυλάσσον τες περὶ μῆλα, um die Heerden, 12, 303; ἑλισσόμενοι περὶ δίνας, um die Strudel oder in den Strudeln sich herumdrehend, 21, 11, u. in ähnlichen Beziehungen oft; auch περί τ' ἀμφί τε τάφρον, verstärkt, 17, 760; περί τ' ἀμφί τε κύματα, Hes. Th. 848; u. περὶ πίδακας ἀμφί, Theocr. 7, 142, rings herum; ὃ καὶ περὶ πρύμναν πόλεως καχλάζει, Aesch. Spt. 742, von den Wellen, wie 108; περὶ τεῖχος ϑήκας Ἰλιάδος γῆς εὔμορφοι κατέχουσιν, Ag. 440; οὓς πέρι πᾶσα χϑὼν στένεται, Pers. 61; περὶ τὴν ϑάλασσαν οἰκοῠντες, Plat. Phaed. 109 b, vgl. Tim. 40 a Theaet. 208 d; περὶ τὸ βασίλειον, Xen. Cyr. 2, 4, 4; περὶ τοὺς πόδας περιειλεῖν, um die Füße umwickeln, An. 4, 5, 36; – Plat. sagt auch περὶ τὴν κρήνην εὕδειν, an der Quelle schlafen, Phaedr. 259 a. – Oft wird nur im Allgemeinen ein Umkreis damit bezeichnet, χρονίζειν περὶ Αἴγυπτον, Her. 3, 61, wie διατρίβειν περὶ Πιερίην, 7, 131, u. öfter, wo wir es durch in dem Lande übersetzen müssen; vgl. ᾤκουν περὶ πᾶσαν τὴν Σικελίαν, sie wohnten in ganz Sicilien umher, Thuc. 6, 2; εὕροι δ' ἄν τις οὐκ ἐλάττους περὶ τοὺς βαρβάρους ἢ τοὺς Ἕλληνας, bei den Barbaren, Plat. Rep. VIII, 547 b; Φίλιππος περὶ Ἑλλήςποντον ὤν, Dem. 8, 3; οἱ περὶ Φωκίδα τόποι, Pol. 5, 24, 12; vgl. Schäfer zu Schol. Par. Ap. Rh. 4, 132. – c) oft von Personen, die zu Jemandes Umgebung oder Gefolge gehören, οἱ περί τινα, τῶν περὶ ἑαυτὸν δορυφόρων, die Trabanten seines Gefolges, Plat. Rep. VIII, 567 e, wobei aber gew. die Person selbst mitgerechnet wird, so daß οἱ περὶ Ἡράκλειτον, Crat. 440 c, den Heraklit und seine Anhänger, die man als ein Ganzes zu betrachten gewohnt ist, bedeutet; vgl. Phil. 44 c; Xen. An. 1, 5, 7. 2, 4, 2; Sp., wie Pol. u. Folgde bezeichnen damit auch wohl die Person allein, ohne weitere Beziehung auf die Umgebung, doch so, daß man dabei weniger an die wirkliche Persönlichkeit der Einzelnen, als an ihre Eigenschaften, den Umfang aller Eigenthümlichkeiten dachte (vgl. e). – d) wie schon Hom. vrbdt περὶ δόρπα πονεῖσϑαι, περὶ δεῖπνον πένεσϑαι, sich um die Mahlzeit beschäftigen, Il. 24, 244 Od. 4, 624, vgl. περὶ τεύχεα ἕπο υσι, sie sind geschäftig um die Waffen her, Il. 15, 555, wo noch an ein eigentliches Umherlaufen zu denken ist, u. αἰεὶ περὶ κεῖνον ὀΐζυε, 3, 408, bei ihm sitzend, trauernd um ihn, – so ist περί τι εἶναι, γίγνεσϑαι = um Etwas sein, sich damit beschäftigen, drückt also das Beziehen der Thätigkeit auf einen Gegenstand aus, der als der Mittelpunkt derselben betrachtet wird, ἣ ἂν ᾖ περὶ λόγους, Plat. Gorg. 450 b, οἱ περὶ ταῠτα ὄντες, Phaedr. 273 a; und so sind οἱ περὶ τὴν ϑήραν die sich mit der Jagd beschäftigen, die Jäger, Soph. 220 d; οἱ περὶ τὰς τελετάς, Phaed. 69 c; vgl. Xen. οἱ μὲν περὶ τὰ ἐπιτήδεια ἦσαν, An. 3, 5, 7; περὶ τὸ βοηϑεῖν ἐγίγνοντο, Pol. 1, 41, 6; ὁ περὶ τὰς πράξεις, 9, 1, 4. – e) daher überhaupt sich auf Etwas beziehen, αἱ νομοϑεσίαι καὶ τὸ ὠφέλιμον περὶ τὸ μέλλον ἐστίν, Plat. Theaet. 179 a; περὶ λόγου δύναμίν ἐστι πᾶσα αὕτη ἡ πραγματεία, Crat. 408 a; auch λέγειν περὶ τὰ σιτία, Gorg. 490 c, vgl. Soph. 232 b. So bei vielen andern Verbis; εὐσέβει περὶ ξένους, Eur. Alc. 1151, wie εὐσεβεῖν περὶ ϑεούς, Plat. Conv. 193 b, fromm sein in Beziehung auf die Götter, gegen die Götter; κακουργεῖν περί τινα, Ar. Nub. 994; ὅσια περὶ ϑεούς, Eur. Suppl. 367; τὰ προςήκοντα πράττοι ἄν τις περὶ ϑεοὺς καὶ περὶ ἀνϑρώπους, Plat. Gorg. 507 a; τὸ περὶ σὲ ἄριστον, das Beste in Beziehung auf dich, für dich, Legg. X, 903 d; ὅ, τι χρηστὸν ἢ πονηρὸν περὶ τὸ σῶμα, Prot. 313 d; τοιοῦτος περὶ ἐμέ, so gegen mich, Xen. Cyr. 5, 4, 12; ἄδικος, κακὸς περί τινα, An. 1, 6, 8. 4, 8; προϑυμία περί τι, 7, 6, 11; ἁμαρτάνειν περί τινα, 3, 2, 20; vgl. Her. περὶ τούτους οὕτως εἶχε, 8, 85. – Auch ἐγκωμιαζόντων αὐτὸν περὶ τὴν μάχην, Plat. Theaet. 142 b, loben in Beziehung auf den Kampf, um oder über den Kampf, wie ἄγασϑαί τινα περί τι, Legg. XII, 948 b; οὐ γὰρ σμικροὶ περὶ αὐτὰ φϑόνοι τε γίγνονται καὶ ἄλλαι δυςμένειαι, Prot. 316 d. – Daher dient es zu Umschreibungen, wo der Genitiv oder ein Adjectivum in der Uebersetzung bequemer ist, ἡ περὶ ἡμᾶς ἡνιόχησις, Plat. Phaedr. 246 b, = ἡμῶν; τὰ περὶ τὸ σῶμα, was sich auf den Körper bezieht, das Körperliche, 246 d; τὸ περὶ ἀνδρείαν γένος, Polit. 310 d; τοῦ περὶ Φωκέας ὀλέϑρου, welches die Phoceer betroffen, Dem. 19, 76; τὰ περὶ τὸν Ἄππιον προτερήματα, Pol. 1, 16, 1; τὸ γεγονὸς σύμπτωμα περὶ τὸν Γναῖον, 1, 22, 1; δειλία περὶ τὸν ἡγεμόνα γενομένη, 3, 81, 7, ist die Feigheit des Feldherrn selbst; vgl. Antiph. 4 δ 2, δοκεῖ μοι περὶ τὸν ἄρξαντα τῆς πληγῆς τὸ ἀδίκημα εἶναι, d. i. der angefangen hat zu schlagen, hat Unrecht gethan; – τὰ περὶ τὸν Κῦρον u. ä. oft bei Her., Alles, was den Kyrus betrifft; τὰ περὶ τὴν ἀρετήν, was zur Tugend gehört, daher die Tugend selbst. – f) bei Zeitbestimmungen wird ein nur ungefähr bestimmter Abschnitt angegeben, περὶ τὰ Μηδικά, um die Zeit der Perserkriege, περὶ τούτους τοὺς χρόνους, um diese Zeit, Thuc. 3, 89; περὶ μέσας νύκτας, Xen. An. 1, 7, 1 Cyr. 4, 5, 13 u. öfter; περὶ ἀρίστου ὥραν, Hell. 1, 1, 12; περὶ τοὺς καιροὺς τούτους, Isocr. 4, 73; Sp. – g) auch bei unbestimmten, ungefähren Zahlenangaben wird περί gebraucht, περὶ ἔτη μάλιστα πέντε καὶ ἑξήκοντα, Plat. Parmen. 127 b; Xen. u. Folgde; zuweilen ist es dann ohne Einfluß auf den Casus, vgl. Lob. zu Phryn. 410.
Seinem Casus wird περί in allen Verbindungen nachgestellt und erleidet dann die Anastrophe, πέρι; Beispiele aus Dichtern und aus der Prosa sind schon oben mit angeführt; auffallend ist Plat. Legg. VII, 809 e, γραμμάτων εἴπομεν ὡς οὐχ ἱκανῶς ἔχεις πέρι. S. auch Arist. poet. 22.
In der Zusammensetzung bedeutet περί bes. – a) um, rings um, περιβάλλω, περιβλέπω u. ä., – herum, Vollendung eines Kreislaufes und Rückkehr zu demselben Punkte, von dem die Bewegung ausgegangen war, περιβαίνω, περιέρχομαι. – b) ein Darüberhinausgehen, Ueberschreiten, Uebertreffen, ü ber, περιγίγνομαι, περίειμι, περιτοξεύω. – c) bes. bei adj. eine Verstärkung des einfachen Begriffs, περικαλλής. – d) in περιδέξιος drückt es wie ἀμφί den Begriff der Zweiheit aus.
Das ι wird bei περί in der Regel vor einem Vocal nicht elidirt; nur im Aeolischen kam diese Elision vor, u. so sagt Pind. Ol. 6, 38 ταύτας περ' ἀτλάτου πάϑας, nach Böckh; περίαχε für περιίαχε Hes. Th. 678, nachgeahmt von Qu. Sm. 3, 601. 11, 382. – In der attischen Comödie folgt auf περί ein mit einem Vocal anfangendes Wort, ohne daß dies als Hiatus gilt, Ar. Equ. 1011 st, u. sonst oft.
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40 σοφιστής
σοφιστής, ὁ, ursprünglich wie σοφός, ein Jeder, der im Besitz einer besondern Geschicklichkeit od. Kunst ist; bes. der Ton- oder Gesangkundige, Hesych. σοφιστὰς ἔλεγον τοὺς περὶ μουσικὴν διατρίβοντας καὶ τοὺς μετὰ κιϑάρας ᾄδοντας, Ath. XIV, 632 c πάντας τοὺς χρωμένους τῇ τέχνῃ ταύτῃ (μουσικῇ) σοφιστὰς ἀπεκάλουν, aus Aesch. anführend εἴτ' οὖν σοφιστὴς καλὰ παραπαίων χέλυν; auch Eur. nennt den Orpheus σοφιστὴς Θρ ῄξ, Rhes. 924, wie es auch Pind. I. 4, 28 zu nehmen ist; der Etwas geschickt erfindet (vgl. σόφισμα), ἵνα μάϑῃ σοφιστὴς ὢν Διὸς νωϑέστερος, Aesch. Prom. 62, vgl. 946; πολλῶν σοφιστὴς πημάτων ἐγιγνόμην, Eur. Heracl. 993; τῶν ἱερῶν μελῶν σοφισταί, Ael. H. A. 11, 1; οἱ τὴν ἱππείαν σοφισταί, 13, 9; ὀψοποιητικῆς πραγματείας σοφισταί, Poll. 6, 71; vgl. Ath. IX, 377 f. – Ueb. der in Angelegenheiten des öffentlichen und häuslichen Lebens gewandte und erfahrene Mann, von praktischer Lebensklugheit; so heißen bei Her. die sogenannten sieben Weisen immer σοφισταί, z. B. 1, 29 (vgl. Euphro bei Ath. IX, 379 v. 10); eben so Pythagoras, 4, 95; daher es zuweilen auch den Weisen im höheren Sinne des Wortes bezeichnet, den Gelehrten, der sich durch Kenntnisse und Nachdenken vor der großen Menge auszeichnet, vgl. D. L. prooem. 12. – Bei den Athenern bes. der für Geld die Kunst zu denken und zu sprechen, Philosophie u. Beredrsamkeit lehrt, der Redekünstler, σοφιστῶν ἀκροαταί, Thuc. 3, 38; in diesem Sinne hießen Protagoras, Gorgias, Hippias, Prodikus und Thrasvmachus Sophisten; und weil diese sich hauptsächlich mit der Beredtsamkeit beschäftigten, hießen auch Redner, bes. diejenigen, welche wie Isokrates Reden schrieben, σοφισταί, Isocr. 4, 3, im Ggstz der Dichter, 4, 82. – Die Erklärung des Arist. elench. Soph. 1, 2, ἔστι γὰρ ὁ σοφιστὴς χρηματιστὴς ἀπὸ φαινομένης σοφίας, ἀλλ' οὐκ οὐσης, wird von Sokrates Zeit an geltend, der durch seine scharfsinnigen Unterhaltungen mit ihnen ihr lediglich auf den äußern Schein gerichtetes Streben bloßstellte, wie sie durch Trugschlüsse und Redekunststücke die Zuhörer zu überreden suchten, ihnen aber keine wahre Weisheit mittheilten, nur auf eignen Ruhm u. Gewinn bedacht waren. Dah. von Aristophanes u. Platon an das Wort auch den Nebenbegriff des Großprahlers, Aufschneiders, ja des gauklerischen Betrügers erhält, Dem. 18, 276 δεινὸν καὶ γόητα καὶ σοφιστὴν καὶ τὰ. τοιαῠτ' ὀνομάζων. – Später, als die alte, ächte Beredtsamkeit verschwunden war, kam der Sophist wieder zu Ehren und bezeichnete, ungefähr gleichbedeutend mit ῥήτωρ, den Lehrer u. Meister im prosaischen Ausdruck, der nicht sowohl des Inhalts, als der schönen Form wegen schreibt, gleichviel ob Reden, Briefe, Geschichtswerke oder Anderes, vgl. Villois. praef. ad Long.
См. также в других словарях:
Und'e — Un d[ e], a. [F. ond[ e].] (Her.) Waving or wavy; applied to ordinaries, or division lines. [1913 Webster] … The Collaborative International Dictionary of English
UND — may refer to: *The University of North Dakota, a public university in Grand Forks, North Dakota *The University of Notre Dame, a Catholic university in South Bend, Indiana … Wikipedia
Und — Infobox Settlement subdivision type = Country subdivision name = HUN timezone=CET utc offset=+1 timezone DST=CEST utc offset DST=+2|official name=Und subdivision type1=County subdivision name1=Győr Moson Sopron area total km2=6.79 population… … Wikipedia
Und Die Scheiße Ändert Sich Immer — is the third album by Big Sir, which includes The Mars Volta bassist, Juan Alderete, and Lisa Papineau of Air and M83.Track listing# Blutrausch (Smooth Interlude) – 3:15 # Rejoice The Rig – 5:11 # The Freeways Of My Mind – 5:17 # Song Bong Blue – … Wikipedia
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