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101 ὁ
ὁ, ἡ, τό, der, die, das; (1) als reines Demonstrativum; (a) substantivisch gebraucht; ὁ γὰρ ἦλϑε, denn der war gekommen; unserem 'er, sie, es' entsprechend; τοῦ εἵνεκα, ἵνα , ὅτι , deswegen, damit , weil ; sogar τοῦ αἵματος ἐμπίνει, für τούτου, dessen Blut; τό μοι ἔννεπε, τί σοι χρεὼν ὑπουργεῖν, das sage mir; τῆς γὰρ πέφυκα μητρός, von der bin ich geboren, die ist meine Mutter; bes. ὁ μὲν ὁ δέ, οἱ μὲν οἱ δέ, einen Gegensatz und gewöhnlich eine Einteilung ausdrückend (der zwar der aber), der eine der andere, dieser jener; auch, bes. τὸ μὲν τὸ δέ, durch teils teils zu übersetzen; auch τὰ μὲν τὰ δέ, wie τὸ μὲν τὸ δέ, in Beziehung auf ein Adjectivum oder Verbum, teils teils. Aber auch ohne ein vorangegangenes ὁ μέν steht oft ὁ δέ allein, der aber, um das Subject des Folgenden im Gegensatz hervorzuheben. Auch = auf diese Weise; τῇπερ τελευτήσεσϑαι ἔμελλεν, so sollte es vollendet werden. Wiederholt τῇ μὲν τῇ δέ, bes. vom Orte: hier dort, bald hier bald dort; auch = teils teils. Τοῦ, deswegen. Mit Präpositionen von der Zeit, ἐκ τοῦ, seitdem, πρὸ τοῦ, vor dem, ἐν τῷ, unterdessen. Auch auf die erste Person bezieht sich, ὅ σφιν ἀμύνω ἦμαρ ἀναγκαῖον, der hier, der ich; (b) adjectivisch; παῖδα δ' ἐμοὶ λῦσαί τε φίλην τά τ' ἄποινα δέχεσϑαι, das, was er in den Händen hält, als Lösegeld anzunehmen; sich auf einen Relativsatz beziehend, ὁ ξεῖνος, τὸν πάντες ἀτίμων, der Fremdling, den alle beschimpften; oder wenn das subst. nur im Verlaufe des Satzes erklärend hinzugefügt ist: αἴ κεν πως ἐϑέλῃσιν ἐπὶ Τρώεσσιν ἀρῆξαι, τοὺς δὲ κατὰ πρύμνας τε καὶ ἀμφ' ἅλα ἔλσαι Ἀχαιούς, ob er nicht den Troern helfen wolle, die aber zu den Schiffen u. an das Meer in die Enge treiben wolle, nämlich die Achäer; eine hinzeigende, stark hervorhebende Kraft: ἂψ δ' ὁ πάϊς ἐκλίνϑη, der aber, nämlich der Knabe, bog sich zurüch; τὸν Χρύσην ἠτίμησε, den Chryses da, den ehrwürdigen, beschimpfte er; Νέστωρ ὁ γέρων, Nestor, der bekannte, ehrwürdige Greis, wie ὁ γέρων Πρίαμος, der alte, der Priamos; τὰ τεύχεα καλά, von den berühmten Waffen des Achilleus. (2) Das Pronomen ὁ, ἡ, τό steht auch für das Relativum ὅς, ἥ, ὅ (articulus postpositivus); Νέστωρ ἀνόρουσε λιγὺς Πυλίων ἀγορητής, τοῦ καὶ ἀπὸ γλώσσης μέλιτος γλυκίων ῥέεν αὐδή· τῷ δ' ἤδη δύο μὲν γενεαὶ ἐφϑίατο, Nestor erhob sich, der helltönende Redner. Von dessen Zunge floß auch die Rede süßer als Honig. Dem waren aber schon zwei Geschlechter hingeschwunden; einmal τά, ἀλλὰ τὰ μὲν πολίων ἐξ ἐπράϑομεν, τὰ δέδασται, in lebhaftem Ausdrucke, für unsere Auffassungsweise allerdings auffallend, 'das erbeuteten wir, das ist geteilt', in welcher Stelle allein der relative Gebrauch stattzufinden scheinen könnte. (3) ὁ, ἡ, τό, als bloßer Artikel; (a) ἐφόνευσας τὸν ἀδελφόν, du hast deinen Bruder getötet; ὁ ἀγαϑὸς ἀνήρ, ὁ τῶν Ἑλλήνων πρὸς τοὺς Πέρσας πόλεμος, ἡ ἄνω πόλις, der brave Mann, der Krieg der Griechen gegen die Perser (eigtl. der griechische Perserkrieg als ein Begriff zu fassen), die Oberstadt; οὗτος ὁ ἀνήρ, ὁ ἐμὸς παῖς, auch ὁ τοιοῠτος ἀνήρ, ein solcher Mann, wie er vorher beschrieben ist; οἱ Θρᾷκες δεῦρο, ihr Thracier da, hierher!; (b) auch Eigennamen, wenn sie entweder übh. als bekannte, berühmte bezeichnet werden sollen, od. wenn darauf hingewiesen wird, daß von ihnen schon die Rede gewesen ist, erhalten häufig den Artikel; (c) die näheren Bestimmungen mit dem Artikel werden dem Substantivum nachgesetzt; auch oft ohne Substantivum, wenn dies ein leicht zu ergänzendes ist, und bilden dann mit dem Artikel einen eigenen Begriff. Bes. geläufig ist ό Διός, der Sohn des Zeus, ἡ Λητοῦς, die Tochter der Leto; δεῖ φέρειν τὰ τῶν ϑεῶν, was die Götter schicken; τὰ μὲν ϑεῶν παρέβαν, die Befehle der Götter; τὰ τῆς τύχης κρατεῖ, die Bestimmungen des Geschicks; τὰ τῶν Ἀϑηναίων φρονεῖν, es mit den Athenern halten; τὸ τῶν παίδων, was die Kinder gewöhnlich tun; ἀνεμνήσϑην τὸ τῶν ἁλιέων, was die Schiffer zu tun pflegen. Eben so durch Auslassung eines subst. oder des partic. ὤν ist auch der Gebrauch des Artikels bei Adverbien zu erklären, ἡ αὔριον, sc. ἡμέρα, der morgende Tag, ἡ Λυδιστί, sc. ἁρμονία, die lydische Tonart, οἱ ἐνϑάδε, sc. ἄνϑρωποι, die Hiesigen; οἱ πάνυ τῶν στρατιωτῶν, die Besten der Soldaten. Ohne daß ein bestimmtes Nomen zu ergänzen ist, steht τό und τά vor Adverbien, bes. der Zeit, teils um sie wirklich zu Substantiven zu machen, τὸ νῦν, das Jetzt, τὸ πρίν, das Vormals, teils so, daß sie Adverbia bleiben, die nur bes. hervorgehoben werden, τὸ πάρος, eigtl. was das Frühere anbetrifft; (d) bei pronom. tritt der Artikel in der Frage auf; ποῖον τὸν μῦϑον ἔειπες, was hast du da für ein Wort gesagt?; τὸ ποῖον εὑρὼν φάρμακον νόσου, was ist das für ein Heilmittel, das er erfunden hat ?; τὰ ποῖα ταῦτα, was ist das, was du sagst?; (e) Adjectiva werden durch den Artikel zu Substantiven erhoben, οἱ ἀγαϑοί, die Guten, τὸ καλόν, das Schöne. So auch Participia ( οἱ ἔχοντες, die Reichen), welche jedesmal den Artikel bei sich haben, wenn sie für einen Erklärungssatz stehen: der, welcher, τίς οὖν ὁ λύσων σ' ἐστίν; wer ist der, welcher dich befreien wird, dein Retter?; τὰ δοκοῦντα, die Beschlüsse, ὁ βουλόμενος, jeder, der da will, wofür im Deutschen oft der unbestimmte Artikel ein gesetzt wird; οὐκ ἂν εὗρες ῥᾳδίως τὸν νύκτωρ πορευόμενον, man hätte nicht leicht Einen gefunden, der bei Nacht reifte; ὅτι μέλλοιεν Ἀϑηναῖοι αἱρεῖσϑαι τὸν ἐροῦντα, Einen, der da eine Rede halten sollte; μάλα γὰρ χαλεπὸν εὑρεῖν τοὺς ἐϑελήσοντας μένειν, ἐπειδάν τινας φεύγοντας τῶν ἑαυτοῦ ὁρῶσι, Leute zu finden, die da werden Stand halten wollen; auch εἰσὶν οἱ λέγοντες, es gibt Leute, die da sagen. So auch in der Anrede, ἄνδρες οἱ παρεόντες, ihr Anwesenden, und beim Prädicat; (f) beim Infinitiv; τοῦ ζῆν ἀπεστέρησεν, des Lebens; ἀλλ' ἴσως ἐγὼ αἴτιος τὸ σὲ ἀποκρί. νασϑαι, wahrscheinlich bin ich schuld, daß du antwortest; (g) Überhaupt kann jedes Wort und jeder Satz durch Vorsetzung von τό als ein für sich bestehender Gegenstand behandelt werden; ἐρωτώμενος τὸ Ποδαπὸς εἴη, als die bekannte Frage 'was für ein Landsmann er sei' an ihn gerichtet wurde; bei Philosophen u. bes. Gramm. τὸ ἄνϑρωπος, τὸ λέγω, der Begriff oder das Wort Mensch -
102 ἡ
ὁ, ἡ, τό, der, die, das; (1) als reines Demonstrativum; (a) substantivisch gebraucht; ὁ γὰρ ἦλϑε, denn der war gekommen; unserem 'er, sie, es' entsprechend; τοῦ εἵνεκα, ἵνα , ὅτι , deswegen, damit , weil ; sogar τοῦ αἵματος ἐμπίνει, für τούτου, dessen Blut; τό μοι ἔννεπε, τί σοι χρεὼν ὑπουργεῖν, das sage mir; τῆς γὰρ πέφυκα μητρός, von der bin ich geboren, die ist meine Mutter; bes. ὁ μὲν ὁ δέ, οἱ μὲν οἱ δέ, einen Gegensatz und gewöhnlich eine Einteilung ausdrückend (der zwar der aber), der eine der andere, dieser jener; auch, bes. τὸ μὲν τὸ δέ, durch teils teils zu übersetzen; auch τὰ μὲν τὰ δέ, wie τὸ μὲν τὸ δέ, in Beziehung auf ein Adjectivum oder Verbum, teils teils. Aber auch ohne ein vorangegangenes ὁ μέν steht oft ὁ δέ allein, der aber, um das Subject des Folgenden im Gegensatz hervorzuheben. Auch = auf diese Weise; τῇπερ τελευτήσεσϑαι ἔμελλεν, so sollte es vollendet werden. Wiederholt τῇ μὲν τῇ δέ, bes. vom Orte: hier dort, bald hier bald dort; auch = teils teils. Τοῦ, deswegen. Mit Präpositionen von der Zeit, ἐκ τοῦ, seitdem, πρὸ τοῦ, vor dem, ἐν τῷ, unterdessen. Auch auf die erste Person bezieht sich, ὅ σφιν ἀμύνω ἦμαρ ἀναγκαῖον, der hier, der ich; (b) adjectivisch; παῖδα δ' ἐμοὶ λῦσαί τε φίλην τά τ' ἄποινα δέχεσϑαι, das, was er in den Händen hält, als Lösegeld anzunehmen; sich auf einen Relativsatz beziehend, ὁ ξεῖνος, τὸν πάντες ἀτίμων, der Fremdling, den alle beschimpften; oder wenn das subst. nur im Verlaufe des Satzes erklärend hinzugefügt ist: αἴ κεν πως ἐϑέλῃσιν ἐπὶ Τρώεσσιν ἀρῆξαι, τοὺς δὲ κατὰ πρύμνας τε καὶ ἀμφ' ἅλα ἔλσαι Ἀχαιούς, ob er nicht den Troern helfen wolle, die aber zu den Schiffen u. an das Meer in die Enge treiben wolle, nämlich die Achäer; eine hinzeigende, stark hervorhebende Kraft: ἂψ δ' ὁ πάϊς ἐκλίνϑη, der aber, nämlich der Knabe, bog sich zurüch; τὸν Χρύσην ἠτίμησε, den Chryses da, den ehrwürdigen, beschimpfte er; Νέστωρ ὁ γέρων, Nestor, der bekannte, ehrwürdige Greis, wie ὁ γέρων Πρίαμος, der alte, der Priamos; τὰ τεύχεα καλά, von den berühmten Waffen des Achilleus. (2) Das Pronomen ὁ, ἡ, τό steht auch für das Relativum ὅς, ἥ, ὅ (articulus postpositivus); Νέστωρ ἀνόρουσε λιγὺς Πυλίων ἀγορητής, τοῦ καὶ ἀπὸ γλώσσης μέλιτος γλυκίων ῥέεν αὐδή· τῷ δ' ἤδη δύο μὲν γενεαὶ ἐφϑίατο, Nestor erhob sich, der helltönende Redner. Von dessen Zunge floß auch die Rede süßer als Honig. Dem waren aber schon zwei Geschlechter hingeschwunden; einmal τά, ἀλλὰ τὰ μὲν πολίων ἐξ ἐπράϑομεν, τὰ δέδασται, in lebhaftem Ausdrucke, für unsere Auffassungsweise allerdings auffallend, 'das erbeuteten wir, das ist geteilt', in welcher Stelle allein der relative Gebrauch stattzufinden scheinen könnte. (3) ὁ, ἡ, τό, als bloßer Artikel; (a) ἐφόνευσας τὸν ἀδελφόν, du hast deinen Bruder getötet; ὁ ἀγαϑὸς ἀνήρ, ὁ τῶν Ἑλλήνων πρὸς τοὺς Πέρσας πόλεμος, ἡ ἄνω πόλις, der brave Mann, der Krieg der Griechen gegen die Perser (eigtl. der griechische Perserkrieg als ein Begriff zu fassen), die Oberstadt; οὗτος ὁ ἀνήρ, ὁ ἐμὸς παῖς, auch ὁ τοιοῠτος ἀνήρ, ein solcher Mann, wie er vorher beschrieben ist; οἱ Θρᾷκες δεῦρο, ihr Thracier da, hierher!; (b) auch Eigennamen, wenn sie entweder übh. als bekannte, berühmte bezeichnet werden sollen, od. wenn darauf hingewiesen wird, daß von ihnen schon die Rede gewesen ist, erhalten häufig den Artikel; (c) die näheren Bestimmungen mit dem Artikel werden dem Substantivum nachgesetzt; auch oft ohne Substantivum, wenn dies ein leicht zu ergänzendes ist, und bilden dann mit dem Artikel einen eigenen Begriff. Bes. geläufig ist ό Διός, der Sohn des Zeus, ἡ Λητοῦς, die Tochter der Leto; δεῖ φέρειν τὰ τῶν ϑεῶν, was die Götter schicken; τὰ μὲν ϑεῶν παρέβαν, die Befehle der Götter; τὰ τῆς τύχης κρατεῖ, die Bestimmungen des Geschicks; τὰ τῶν Ἀϑηναίων φρονεῖν, es mit den Athenern halten; τὸ τῶν παίδων, was die Kinder gewöhnlich tun; ἀνεμνήσϑην τὸ τῶν ἁλιέων, was die Schiffer zu tun pflegen. Eben so durch Auslassung eines subst. oder des partic. ὤν ist auch der Gebrauch des Artikels bei Adverbien zu erklären, ἡ αὔριον, sc. ἡμέρα, der morgende Tag, ἡ Λυδιστί, sc. ἁρμονία, die lydische Tonart, οἱ ἐνϑάδε, sc. ἄνϑρωποι, die Hiesigen; οἱ πάνυ τῶν στρατιωτῶν, die Besten der Soldaten. Ohne daß ein bestimmtes Nomen zu ergänzen ist, steht τό und τά vor Adverbien, bes. der Zeit, teils um sie wirklich zu Substantiven zu machen, τὸ νῦν, das Jetzt, τὸ πρίν, das Vormals, teils so, daß sie Adverbia bleiben, die nur bes. hervorgehoben werden, τὸ πάρος, eigtl. was das Frühere anbetrifft; (d) bei pronom. tritt der Artikel in der Frage auf; ποῖον τὸν μῦϑον ἔειπες, was hast du da für ein Wort gesagt?; τὸ ποῖον εὑρὼν φάρμακον νόσου, was ist das für ein Heilmittel, das er erfunden hat ?; τὰ ποῖα ταῦτα, was ist das, was du sagst?; (e) Adjectiva werden durch den Artikel zu Substantiven erhoben, οἱ ἀγαϑοί, die Guten, τὸ καλόν, das Schöne. So auch Participia ( οἱ ἔχοντες, die Reichen), welche jedesmal den Artikel bei sich haben, wenn sie für einen Erklärungssatz stehen: der, welcher, τίς οὖν ὁ λύσων σ' ἐστίν; wer ist der, welcher dich befreien wird, dein Retter?; τὰ δοκοῦντα, die Beschlüsse, ὁ βουλόμενος, jeder, der da will, wofür im Deutschen oft der unbestimmte Artikel ein gesetzt wird; οὐκ ἂν εὗρες ῥᾳδίως τὸν νύκτωρ πορευόμενον, man hätte nicht leicht Einen gefunden, der bei Nacht reifte; ὅτι μέλλοιεν Ἀϑηναῖοι αἱρεῖσϑαι τὸν ἐροῦντα, Einen, der da eine Rede halten sollte; μάλα γὰρ χαλεπὸν εὑρεῖν τοὺς ἐϑελήσοντας μένειν, ἐπειδάν τινας φεύγοντας τῶν ἑαυτοῦ ὁρῶσι, Leute zu finden, die da werden Stand halten wollen; auch εἰσὶν οἱ λέγοντες, es gibt Leute, die da sagen. So auch in der Anrede, ἄνδρες οἱ παρεόντες, ihr Anwesenden, und beim Prädicat; (f) beim Infinitiv; τοῦ ζῆν ἀπεστέρησεν, des Lebens; ἀλλ' ἴσως ἐγὼ αἴτιος τὸ σὲ ἀποκρί. νασϑαι, wahrscheinlich bin ich schuld, daß du antwortest; (g) Überhaupt kann jedes Wort und jeder Satz durch Vorsetzung von τό als ein für sich bestehender Gegenstand behandelt werden; ἐρωτώμενος τὸ Ποδαπὸς εἴη, als die bekannte Frage 'was für ein Landsmann er sei' an ihn gerichtet wurde; bei Philosophen u. bes. Gramm. τὸ ἄνϑρωπος, τὸ λέγω, der Begriff oder das Wort Mensch -
103 τό
ὁ, ἡ, τό, der, die, das; (1) als reines Demonstrativum; (a) substantivisch gebraucht; ὁ γὰρ ἦλϑε, denn der war gekommen; unserem 'er, sie, es' entsprechend; τοῦ εἵνεκα, ἵνα , ὅτι , deswegen, damit , weil ; sogar τοῦ αἵματος ἐμπίνει, für τούτου, dessen Blut; τό μοι ἔννεπε, τί σοι χρεὼν ὑπουργεῖν, das sage mir; τῆς γὰρ πέφυκα μητρός, von der bin ich geboren, die ist meine Mutter; bes. ὁ μὲν ὁ δέ, οἱ μὲν οἱ δέ, einen Gegensatz und gewöhnlich eine Einteilung ausdrückend (der zwar der aber), der eine der andere, dieser jener; auch, bes. τὸ μὲν τὸ δέ, durch teils teils zu übersetzen; auch τὰ μὲν τὰ δέ, wie τὸ μὲν τὸ δέ, in Beziehung auf ein Adjectivum oder Verbum, teils teils. Aber auch ohne ein vorangegangenes ὁ μέν steht oft ὁ δέ allein, der aber, um das Subject des Folgenden im Gegensatz hervorzuheben. Auch = auf diese Weise; τῇπερ τελευτήσεσϑαι ἔμελλεν, so sollte es vollendet werden. Wiederholt τῇ μὲν τῇ δέ, bes. vom Orte: hier dort, bald hier bald dort; auch = teils teils. Τοῦ, deswegen. Mit Präpositionen von der Zeit, ἐκ τοῦ, seitdem, πρὸ τοῦ, vor dem, ἐν τῷ, unterdessen. Auch auf die erste Person bezieht sich, ὅ σφιν ἀμύνω ἦμαρ ἀναγκαῖον, der hier, der ich; (b) adjectivisch; παῖδα δ' ἐμοὶ λῦσαί τε φίλην τά τ' ἄποινα δέχεσϑαι, das, was er in den Händen hält, als Lösegeld anzunehmen; sich auf einen Relativsatz beziehend, ὁ ξεῖνος, τὸν πάντες ἀτίμων, der Fremdling, den alle beschimpften; oder wenn das subst. nur im Verlaufe des Satzes erklärend hinzugefügt ist: αἴ κεν πως ἐϑέλῃσιν ἐπὶ Τρώεσσιν ἀρῆξαι, τοὺς δὲ κατὰ πρύμνας τε καὶ ἀμφ' ἅλα ἔλσαι Ἀχαιούς, ob er nicht den Troern helfen wolle, die aber zu den Schiffen u. an das Meer in die Enge treiben wolle, nämlich die Achäer; eine hinzeigende, stark hervorhebende Kraft: ἂψ δ' ὁ πάϊς ἐκλίνϑη, der aber, nämlich der Knabe, bog sich zurüch; τὸν Χρύσην ἠτίμησε, den Chryses da, den ehrwürdigen, beschimpfte er; Νέστωρ ὁ γέρων, Nestor, der bekannte, ehrwürdige Greis, wie ὁ γέρων Πρίαμος, der alte, der Priamos; τὰ τεύχεα καλά, von den berühmten Waffen des Achilleus. (2) Das Pronomen ὁ, ἡ, τό steht auch für das Relativum ὅς, ἥ, ὅ (articulus postpositivus); Νέστωρ ἀνόρουσε λιγὺς Πυλίων ἀγορητής, τοῦ καὶ ἀπὸ γλώσσης μέλιτος γλυκίων ῥέεν αὐδή· τῷ δ' ἤδη δύο μὲν γενεαὶ ἐφϑίατο, Nestor erhob sich, der helltönende Redner. Von dessen Zunge floß auch die Rede süßer als Honig. Dem waren aber schon zwei Geschlechter hingeschwunden; einmal τά, ἀλλὰ τὰ μὲν πολίων ἐξ ἐπράϑομεν, τὰ δέδασται, in lebhaftem Ausdrucke, für unsere Auffassungsweise allerdings auffallend, 'das erbeuteten wir, das ist geteilt', in welcher Stelle allein der relative Gebrauch stattzufinden scheinen könnte. (3) ὁ, ἡ, τό, als bloßer Artikel; (a) ἐφόνευσας τὸν ἀδελφόν, du hast deinen Bruder getötet; ὁ ἀγαϑὸς ἀνήρ, ὁ τῶν Ἑλλήνων πρὸς τοὺς Πέρσας πόλεμος, ἡ ἄνω πόλις, der brave Mann, der Krieg der Griechen gegen die Perser (eigtl. der griechische Perserkrieg als ein Begriff zu fassen), die Oberstadt; οὗτος ὁ ἀνήρ, ὁ ἐμὸς παῖς, auch ὁ τοιοῠτος ἀνήρ, ein solcher Mann, wie er vorher beschrieben ist; οἱ Θρᾷκες δεῦρο, ihr Thracier da, hierher!; (b) auch Eigennamen, wenn sie entweder übh. als bekannte, berühmte bezeichnet werden sollen, od. wenn darauf hingewiesen wird, daß von ihnen schon die Rede gewesen ist, erhalten häufig den Artikel; (c) die näheren Bestimmungen mit dem Artikel werden dem Substantivum nachgesetzt; auch oft ohne Substantivum, wenn dies ein leicht zu ergänzendes ist, und bilden dann mit dem Artikel einen eigenen Begriff. Bes. geläufig ist ό Διός, der Sohn des Zeus, ἡ Λητοῦς, die Tochter der Leto; δεῖ φέρειν τὰ τῶν ϑεῶν, was die Götter schicken; τὰ μὲν ϑεῶν παρέβαν, die Befehle der Götter; τὰ τῆς τύχης κρατεῖ, die Bestimmungen des Geschicks; τὰ τῶν Ἀϑηναίων φρονεῖν, es mit den Athenern halten; τὸ τῶν παίδων, was die Kinder gewöhnlich tun; ἀνεμνήσϑην τὸ τῶν ἁλιέων, was die Schiffer zu tun pflegen. Eben so durch Auslassung eines subst. oder des partic. ὤν ist auch der Gebrauch des Artikels bei Adverbien zu erklären, ἡ αὔριον, sc. ἡμέρα, der morgende Tag, ἡ Λυδιστί, sc. ἁρμονία, die lydische Tonart, οἱ ἐνϑάδε, sc. ἄνϑρωποι, die Hiesigen; οἱ πάνυ τῶν στρατιωτῶν, die Besten der Soldaten. Ohne daß ein bestimmtes Nomen zu ergänzen ist, steht τό und τά vor Adverbien, bes. der Zeit, teils um sie wirklich zu Substantiven zu machen, τὸ νῦν, das Jetzt, τὸ πρίν, das Vormals, teils so, daß sie Adverbia bleiben, die nur bes. hervorgehoben werden, τὸ πάρος, eigtl. was das Frühere anbetrifft; (d) bei pronom. tritt der Artikel in der Frage auf; ποῖον τὸν μῦϑον ἔειπες, was hast du da für ein Wort gesagt?; τὸ ποῖον εὑρὼν φάρμακον νόσου, was ist das für ein Heilmittel, das er erfunden hat ?; τὰ ποῖα ταῦτα, was ist das, was du sagst?; (e) Adjectiva werden durch den Artikel zu Substantiven erhoben, οἱ ἀγαϑοί, die Guten, τὸ καλόν, das Schöne. So auch Participia ( οἱ ἔχοντες, die Reichen), welche jedesmal den Artikel bei sich haben, wenn sie für einen Erklärungssatz stehen: der, welcher, τίς οὖν ὁ λύσων σ' ἐστίν; wer ist der, welcher dich befreien wird, dein Retter?; τὰ δοκοῦντα, die Beschlüsse, ὁ βουλόμενος, jeder, der da will, wofür im Deutschen oft der unbestimmte Artikel ein gesetzt wird; οὐκ ἂν εὗρες ῥᾳδίως τὸν νύκτωρ πορευόμενον, man hätte nicht leicht Einen gefunden, der bei Nacht reifte; ὅτι μέλλοιεν Ἀϑηναῖοι αἱρεῖσϑαι τὸν ἐροῦντα, Einen, der da eine Rede halten sollte; μάλα γὰρ χαλεπὸν εὑρεῖν τοὺς ἐϑελήσοντας μένειν, ἐπειδάν τινας φεύγοντας τῶν ἑαυτοῦ ὁρῶσι, Leute zu finden, die da werden Stand halten wollen; auch εἰσὶν οἱ λέγοντες, es gibt Leute, die da sagen. So auch in der Anrede, ἄνδρες οἱ παρεόντες, ihr Anwesenden, und beim Prädicat; (f) beim Infinitiv; τοῦ ζῆν ἀπεστέρησεν, des Lebens; ἀλλ' ἴσως ἐγὼ αἴτιος τὸ σὲ ἀποκρί. νασϑαι, wahrscheinlich bin ich schuld, daß du antwortest; (g) Überhaupt kann jedes Wort und jeder Satz durch Vorsetzung von τό als ein für sich bestehender Gegenstand behandelt werden; ἐρωτώμενος τὸ Ποδαπὸς εἴη, als die bekannte Frage 'was für ein Landsmann er sei' an ihn gerichtet wurde; bei Philosophen u. bes. Gramm. τὸ ἄνϑρωπος, τὸ λέγω, der Begriff oder das Wort Mensch -
104 τέλος
τέλος, εος, τό, (1) Ende, Ziel, Vollendung; γάμοιο, die Vollziehung der Heirat; τέλος ἐπιτιϑέναι τινί, z. B. μύϑῳ, das Wort in Erfüllung gehen lassen; τέλος ἐπιγίγνεταί τινι, einem kommt die Erfüllung seines Wunsches; τέλος ἔχειν, das Ziel oder die Vollendung erreicht haben, vollendet oder fertig sein; εἵως κε τέλος πολέμοιο κιχείω, bis ich das Ziel des Kriegs erreicht habe; ἐν γὰρ χερσὶ τέλος πολέμου, ἐπέων δ' ἐνὶ βουλῇ, die entscheidende Kraft des Kriegs, die den Kampf vollendet, beruht in den Fäusten; ἐν ϑεῷ τέλος, Gott hat die Entscheidung; ϑανάτου τέλος, eigtl. des Todes entscheidende Gewalt; πυγμᾶς τέλος, des Faustkampfs entscheidender Erfolg; die Grenze, das Äußerste; τέλος ἀγαϑῶν τε κακῶν τε, die Grenzscheide; auch festgesetzte Zeit, τέλος μισϑοῖο, die gesetzte Zeit, der Termin der Auszahlung des Lohnes. Hauptzweck, Hauptsache. Der Zustand der Vollendung oder Vollkommenheit, überh. das Ende; τέλος ἐπιϑεῖναι τῷ λόγῳ, vollenden. Οἱ τὸ τέλος ἔχοντες, die Vollendeten, Gestorbenen; ἐπὶ τέλος ἄγειν, zu Ende führen; μηδὲν ἔστω τέλος πλὴν ἐπὶ κήρυκι καὶ γραμματεῖ, nichts soll gültig sein; τὸ τέλος, endlich, am Ende, zuletzt; διὰ τέλους, bis ans Ende; immerfort; εἰς τέλος, = ganz und gar; (2) eine Schar Krieger, wahrscheinlich von bestimmter Anzahl; die Schar der Wächter: φυλάκων ἱερὸν τέλος; eine Reiterschar; κατὰ τέλεα, turmatim. Im römischen Heere die Legion. Auch übertr. auf andere Dinge; (3) der höchste Stand im bürgerlichen Leben, oder das höchste Ziel der bürgerlichen Ehre, dah. obrigkeitliches Amt u. Würde; οἱ ἐν τέλεϊ ἐόντες, die die Ausführung der Beschlüsse haben, die ein Staatsamt Verwaltenden, die in Amt und Würden. Auch der Befehl eines Beamten; τέλος ἐξέφερε, er sandte den Befehl; (4) der Zoll, Abgabe, Steuer, auch Tribut; überh. Ausgaben, Aufwand; ἰδίοις τέλεσιν, auf eigene Kosten. In Athen das Vermögen des Bürgers, nach welchem seine Abgaben bestimmt wurden, und weil er danach auch zu einer gewissen Klasse der Bürger gehörte, übh. Bürgerklasse, Stand, Rang, dem römischen Census entsprechend; (5) die heilige Weihe, bes. die Einweihung in die eleusinischen Mysterien, wahrscheinlich, weil sie als das höchste Ziel oder die Vollendung des Lebens betrachtet wurde; auch die Mysterien selbst hießen τέλη, οὗ πότνια σεμνὰ τιϑηνοῦνται τέλη ϑνατοῖσιν. Übh. religiöse Feierlichkeit oder Ceremonie. Τέλος γάμου, Einweidung u. Aufnahme in den Ehestand, der Ehestand selbst; ἔλιπον Ζηνὶ τροπαίῳ πάγχαλκα τέλη scheint die Waffenbeute zu bedeuten, welche als Weihgeschenk im Tempel aufgehängt wird -
105 etliche
pron indef f (n etliches, pl etliche) уст.1) некоторая, некоторое, некоторые; немногоnach etlicher Zeit — через некоторое время2) тк. n sg кое-чтоich weiß etliches darüber zu erzählen — я мог бы кое-что рассказать об этомetliche Male — несколько разvor etlichen Tagen — несколько дней тому назад -
106 fahren
1. * vt1) возить, везти2) управлять ( автомашиной), водить, вести ( автомашину) (ср. 2. 2))3)eine Aufnahme fahren — кино снимать, производить съёмкуwelche Marke fährst du? — на машине какой марки ты ездишь?welchen Treibstoff fährst du? — каким горючим ты пользуешься? ( для езды)ein Auto kaputt fahren — разбить машинуdie Pferde zuschanden fahren — загнать лошадейj-n über den Haufen fahren — разг. переехать, сбить с ног кого-л. (об автомобиле и т. п.)5) радио, тлв. передаватьoriginal fahren — передавать непосредственно (из театра и т. п.)2. * vi (s)1) ехать, ездить; уехать; идти, отправляться (напр., о поезде)der Zug ( das Schiff) fährt schnell — поезд ( пароход) идёт быстроdas Schiff fährt nach Hamburg — пароход идёт ( отправляется) в Гамбургder Wagen fährt auf der Straße — машина идёт по улицеdurch ein Tor fahren — проехать через воротаin den Hof fahren — въехать во дворüber den Fluß fahren — переправляться через рекуrechts fahren! — ехать направо!; ехать правой стороной!fahre wohl! — счастливого пути!, прощай!fahren lassen — отпустить (напр., задержанную автомашину; ср. fahrenlassen)2) ездить; кататьсяBoot ( Rad, Schlitten, Karussell) fahren — кататься на лодке ( на велосипеде, на санях, на карусели)mit der Bahn fahren — ехать по железной дороге, ехать на поездеmit dem Boot ( mit dem Auto, mit dem Rad, mit dem Schlitten, mit der Straßenbahn) fahren — ехать на лодке ( на автомобиле, на велосипеде, на санях, на трамвае)3) горн. опускаться ( в шахту); подниматься ( из шахты); передвигаться ( в шахте)j-m an die Kehle fahren — схватить кого-л. за горлоaus dem Bett fahren — вскочить с кроватиder Blitz ist aus den Wolken gefahren — молния прорезала тучиdie Taue fahren durch die Blöcke — мор. канаты скользят по блокамmit dem Kamm durch die Haare fahren — провести гребёнкой по волосамblitzschnell fuhr es ihm ( ein Gedanke fuhr ihm) durch den Kopf — у него промелькнула мысльsie fuhren sich in die Haare — они вцепились друг другу в волосыin die Kleider ( Stiefel) fahren — быстро одеться ( обуться)was ist in dich gefahren? — разг. что с тобой?, какая муха тебя укусила?mit der Hand über das Gesicht fahren — провести рукой по лицу••er ist gut ( schlecht) dabei ( mit j-m) gefahren — ему ( не) повезло в каком-л. деле ( с кем-л.); он удачно ( неудачно) закончил какое-л. делоwer gut schm(i)ert, der gut fährt — посл. не подмажешь, не поедешь -
107 kein
pron indef m (f keine, n kein, pl keine; без. сущ. m keiner, f keine, n keins и keines, pl keine)ich habe keine Zeit — у меня нет времениauf keinen Fall, in keinem Fall(e) — ни в коем случаеdas ist keine Gesellschaft für dich — это общество( эта компания) не для тебяnur keine Angst! — (только) смелее!, (только) не бойся ( не бойтесь)!, (только) без страха!keine großen Versprechungen machen — не обещать многогоer ist kein großer Geist — он не очень умёнdas ist keine kleine Summe Geld — разг. это немалая сумма( денег)wie weit ist es zur nächsten Haltestelle? - Keine fünf Minuten — далеко ли до ближайшей остановки? - Не будет ( нет) и пяти минутkeiner seiner Freunde ( von seinen Freunden) — ни один( никто) из его друзейkeines von diesen Bildern — ни одна из этих картинer ist keiner von denen, welche... — он не из тех, кто...Semmeln sind leider keine mehr — разг. булочек, к сожалению, больше нетkeiner ist dagewesen — (там) никого не былоhast du etwas Geld bei dir? - Ich habe keins — у тебя есть с собой немного денег? - Нет•• -
108 viel
1. pron indef, тж. num indefа) в изменяемой форме ( б. ч. pl viele, n sg vieles, m A sg vielen)viele Briefe — многие письма, много писем(nicht) viele Menschen — (не)многие люди, (не)много народуer hatte allzu viele Bedenken — у него было слишком много сомненийer ist im Besitz vieler Gemälde — он владелец многих картинwie viele Male? — сколько раз?wie viele ( welch viele, welche vielen) Menschen sind das! — как много ( сколько) здесь людей!die vielen Menschen! — сколько ( столько) людей!, сколько ( столько) народу!viele sagen, daß... — многие говорят, что...das ist einer, wie es viele gibt — это один из многих; таких, как он, многоeiner statt vieler — один вместо многихsein vieles Rauchen machte ihn krank — он заболел оттого, что много курилvieles Sitzen schadet — много сидеть вредноschade um das viele Geld — жаль столько денегum vieles größer — намного большеdurch vielen Fleiß — благодаря большому ( огромному) прилежаниюdu mußt viel Milch trinken — тебе нужно пить больше молокаviel Sitzen schadet — много сидеть вредноviel Vergnügen! — желаю хорошо повеселиться!viel Wesen(s) ( Aufheben(s)) machen — поднять много шуму ( шумиху)viel Briefe — многие письма, много писемdas ist recht viel — это довольно многоdavon ( darüber) ist noch viel zu sagen — об этом можно ещё много сказатьes ist schon viel, daß er das kann — и то уж хорошо, что он это умеетer weiß zu viel davon — он знает слишком много об этомzu viel ist zu viel — что слишком, то слишком; что чересчур, то чересчурdas ist ein bißchen zu viel (auf einmal)! — это многовато( для одного раза)!er ist nicht viel über dreißig Jahre alt — ему немногим более тридцати летsie bildet sich viel auf ihre Schönheit ein — она очень высокого мнения о своей красотеviel kosten — дорого стоить••wo viel Licht, da ist viel Schatten ≈ посл. где много света, там много тени; недостатки человека суть продолжение его достоинств2. adv ( comp mehr, superl meist)1) многоich kümmere mich nicht viel darum — я об этом не очень беспокоюсьer kam viel zu uns — он часто приходил к намer fragt viel danach! — ирон. очень ему (это) надо!, да разве ему это интересно!viel zuviel ( zuwenig) — слишком много ( мало)2) (на)много, гораздо, значительноviel besser — (на)много ( гораздо, значительно) лучшеer weiß viel mehr als du — он знает гораздо больше, чем ты -
109 atqui
at-quī ( nicht adquī), Coni. ( aus at u. qui [entst. aus quoi = quo]), zur nachdrücklichen Anknüpfung einer adversativen Behauptung, auf welche Weise dagegen, dagegen eben, gleichwohl aber, aber doch, nun doch, vielmehr (also eine rein adversative Partikel, das nachdrücklichere at, während atque ursprünglich rein kopulativ ist), I) im allg.: TH. Quid ais venefica? PY. Atqui certo comperi, Ter.: CL. satis scite promittit tibi. SY. Atqui tu hanc iocari credis? glaubst du vielmehr, sie scherze? Ter.: atqui mihi quoque videor, inquam, venisse, ut dicis, opportune, vielmehr glaube ich eben auch usw., Cic.: u. so Hor. carm. 1, 23, 9 (gleichwohl, ἀλλά τοι); u. Cic. de sen. 81 (dagegen eben). – zuw. zur Anknüpfung eines das Vorhergehende bestätigenden Gedankens, ja freilich, allerdings, DO. Salvus sis adulescens. SO. Siquidem hanc vendidero pretio suo. DO. Atqui aut hoc emptore vendes pulcre aut alio non potes, Plaut.; u. so Cic. de rep. 3, 8 (ja freilich); de legg. 1, 4 (allerdings): zuw. verb. atqui pol, atqui sic, wie Plaut. asin. 670. Ter. eun. 953. – so auch atqui si, wenn nun eben; nun wohl, wenn; nun gut, wenn; od. adversativ, wenn nun aber, atqui si quaeres, ego quid exspectem, nun wohl, wenn, Cic.: atqui si ita placet, nun, wenn es so gefällig ist, Cic.: atqui si noles sanus, curres hydropicus, wohl denn, willst du gesund nicht laufen, Hor.: atqui si tempus est ullum, wenn es nun aber irgend eine Zeit gibt, Cic. – bei vorangehender Negation od. einer negativen Frage, deren Inhalt nicht geleugnet, aber durch einen andern Gedanken gemildert wird, gleichwohl eben, dagegen eben, dagegen vielmehr, o rem, inquis, difficilem et inexplicabilem. Atqui explicanda est, Cic.: modum statuarum haberi nullum placet? Atqui habeatur necesse est, Cic. – zuw. verb. atqui certe, zB. Cic. ad Att. 7, 7, 1; de nat. deor. 2, 18. – II) insbes. zur Anfügung eines Untersatzes (assumptio, propositio minor in der philos. Sprache) in einer logischen Schlußfolge, nun, nun aber, quodsi virtutes pares sunt inter se, paria esse vitia etiam necesse est. Atqui pares esse virtutes... facillime potest perspici, Cic. Vgl. Wesenberg Cic. Tusc. 3, 14. p. 208, 15 ed. Baiter. – zuw. verb. atqui certe, nun aber wenigstens, nun aber zuverlässig, Cic. – / Arch. atquei, Lucil. sat. 16, 4 u. 17, 6.
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110 cedo [1]
1. cēdo, cessī, cessum, ere (über die Etymol. s. Walde2 S. 147), gemessenen Schrittes gehen, treten, I) im allg., einhertreten, einhergehen, einhergegangen kommen, passieren, a) eig. (s. Ussing Plaut. asin. 402. p. 388. Brix Plaut. Men. 1020), cedunt, petunt trecenti, Plaut.: ibi cedit miles, Plaut.: ced. ex transverso, Plaut.: per ora, Hor.: de caelo, Lucr.: ab humana in astra via, Prop.: humano de corpore in amnem, Ov.: nec cedere quoquam, Lucr.: inanis cedis, Plaut.: transvorsus, non provorsus cedit, quasi cancer solet, Plaut. – b) übtr.: α) gehen, schreiten, quam citissume potest, tarn hoc cedere ad factum volo, Plaut. capt. 352 (doch s. Brix z. St.). – β) Fortgang haben, vonstatten gehen, Erfolg haben, ausgehen, si res od. fortuna cessisset, Flor. (s. Duker Flor. 2, 17, 13). – quā (inwieweit) Parcae sinebant res cedere Latio, Verg. – m. Advv., male, Vell. u.a.: alci male, Ov.: bene, Hor.: bene aut secus, Plin. pan.: optime, Quint.: prospere, Nep.: feliciter, Ov.: felicissime, Quint.: parum, Suet.: opinione tardius, Suet.: pro bono, Suet.: citra spem omnium, Flor.: supra vota, Aur. Vict.: utcumque cessura res est, Curt. – impers., si male cesserat (Ggstz. si bene cesserat), Hor.: u. utcumque cesserit, Curt. – γ) cedere pro alqa re, für etw. gelten, gerechnet werden, passieren (t. t. der Geschäftsspr.), oves, quae binae pro singulis in fructu cedent, Cato: epulae pro stipendio cedunt, Tac. – δ) cedere m. Dat. od. m. in u. Akk. = an jmd. od. etw. kommen, auf jmd. od. etw. übergehen, jmdm. od. einer Sache überlassen werden, anheimfallen, zuteil werden (s. Dräger Tac. ann. 13, 39. Heräus Tac. hist. 4, 64, 14), ut etiam is quaestus huic cederet, Cic.: reliqua praeda victoribus cessit, Tac.: cedit alqd praedae alcis od. in praedam alcis, fällt als B. anheim, Liv.: praemium (als B.) occisi regis Asiam et totum orientem interfectoribus esse cessura, Curt.: Ptolemaeus, cui Aegyptus cesserat, Curt. – u. cedet (ager) in usum mihi, Hor.: omne dehinc caelum et mare omne in austrum cessit, Tac.: res omnis Albana in Romanum cedit imperium, Liv.: Pompeii Crassique potentia cedit in Caesarem, Tac.: bona interfectorum in medium cessere, wurden Gemeingut, Tac. – omnes (nationes) in unum cedebant, Tac. – ε) cedere m. Dat., für jmd. od. etw. eintreten = jmd. od. etw. treffen, poena in vicem fidei cesserat, Strafe war statt dessen für ehrliche Bezahlung eingetreten, Liv. 6, 34, 2: nolle ominari quae captae urbi cessura forent, welche Nachteile für die eroberte Stadt eintreten würden, Liv. 23, 43, 14. – ζ) cedere m. Adv. od. in m. Akk. = wohin od. in etw. übergehen, zu etw. sich verwandeln, huc omnis aratri cessit honos, Verg.: temeritas in gloriam cesserat, Curt.: Cattis victoribus fortuna in sapientiam cessit, wurde der Erfolg als Weisheit angerechnet, Tac.
insbes., gehen = abtreten, fortgehen, sich wegbegeben, weichen, sich zurückziehen, ausscheiden, v. Leb. auch vergehen, verschwinden 1) eig.: absol., ego cedam atque abibo, Cic.: cedere paulatim, Caes.: sequi (verfolgen), dein cedere, Sall.: cedentes violari vetuit, Nep.: suos perculsos cedere animadvertit, Liv.: quia postremus cedis (dich davonmachst), hoc praemi feres, Plaut.: prägn., cesserit parum gratus, mag geschieden (gestorben) sein, Plin. pan. 43, 4: so auch Tac. hist. 2, 55. – v. Lebl., videtur (aër) quasi locum dare et cedere, Cic.: ut ripae fluminis cedunt, je nachdem Raum geben, zurücktreten, Tac.: rari ac cedentes capilli, zurücktretende, Plin. ep.: v. Zeit u. Zuständen, horae cedunt et dies, Cic.: cedit amor, Verg.: ut primum cessit furor, Verg. – m. Ang. von wo? semitā ausweichen, Sen.: cedere e patria u. bl. c. patriā, Cic.: ex civitate, Cic.: u. bl. civitate, Liv.: ex acie, Liv.: ab od. de oppido, Cic.: ab urbe sua, Ov.: de sede secunda aut quarta, Hor.: Italiā, Cic.: finibus alieni imperii, Curt.: e vita u. bl. vitā, aus dem L. scheiden, Cic.: u. so mundo, Vell.: e memoria u. bl. memoriā, aus dem G. schwinden, Liv.: loco u. ex loco, vom Platze, von seinem Posten weichen, seinen Posten verlassen (milit. t. t.), Caes. u. Liv.: c. foro, zahlungsunfähig werden, Sen. – m. Ang. wohin? retro, Liv.: introrsum, Lucr.: in tutum, Liv. – m. Ang.wem? vor wem? infenso hosti, Liv.: hosti numquam, Nep.: cedere instanti et paulo post instare, Sall.: aër disco cedens, Hor.: sabulum vestigio cedens, jedem Tritte nachgebend, Curt.: cessit (gab nach) aliquando ictibus ianua, Augustin.: quā (hoc dorsum) maxime introrsus mari cedit, wo er vom M. am meisten landeinwärts zurücktritt, Curt.: cutis prementi digito cedit, Cels. – 2) übtr.: a) sich unterordnend weichen, α) der Gewalt, Übermacht weichen, unterliegen, sich fügen, nachgeben, absol., ubi vinci necesse est, expedit cedere, Quint. – m. Ang. wem? alci, Cic.: minis alcis, Cic.: fato, freiwillig sterben, Liv.: tempori, Cic.: rei publicae temporibus, rei publicae, Cic.: tempestati publicae, Liv.: malis, erliegen, Curt. – β) dem Willen jmds. weichen, sich unterordnen, sich fügen, nachgeben, cedo equidem, nec tibi comes ire recuso, Verg.: cedentes per reverentiam, Tac. – gew. m. Ang. wem? multorum iustis et officio incensis voluntatibus, Cic.: auctoritati alcis, Cic.: precibus alcis, Cic.: adulationibus alcis, Cic.: nobis rem publicam gubernantibus, Cic.: praecipientibus facillime, Quint. – γ) dem Range, den Vorzügen nach weichen, nachstehen, m. Ang. wem? alci, Cic.: gloriae alterius, Vell.: naturae caelesti atque immortali, Quint. – alci virtute, Caes.: alci caritate in regem, Curt.: alci in nulla re, Nep. – ut aut non multum aut nihil omnino Graecis cederetur (unpersönl.), Cic.: salix quantum cedit olivae... tantum tibi cedit Amyntas, Verg.: Graeciae nihil in hoc genere, Cic. – b) aufgebend weichen, α) von einem Besitze, Rechte, m. Ang. wovon? durch Abl., cedere alqā re, von etw. zurücktreten = auf etw. verzichten, possessione agri publici, Liv.: possessionibus, Cic.: bonis, Quint.: od. durch de m. Abl., cedo oppressus de fortuna, de dignitate, Ps. Cic. prid. quam in ex. iret 3, 7. – mit Ang. zu wessen Gunsten? durch Dat., alci possessione hortorum, Cic.: Siciliā sibi omni cedi (unpersönl.), Liv.: alci honore collegae, Liv.: cessit illi (filio) uxore suā pater, Sen. rhet. – m. Ang. in betreff wessen? durch Acc., cedere alqd, etw. abtreten, überlassen, nachlassen, aegre victoriam, Vell.: in dando et cedendo loco, Cic. – gew. zugl. m. Ang. wem? durch Dat., alci hereditatem, Varr.: alci currum (den Triumphwagen), Liv.: multa multis de iure suo, Cic.; vgl. die Synon., permitto aliquid iracundiae tuae, do adulescentiae, cedo amicitiae, tribuo parenti, Cic. Sull. 46. – m. folg. ut u. Konj. = einräumen, zugestehen, Liv. 6, 42, 3. Tac. ann. 12, 41: u. so auch non cedere m. folg. quominus u. Konj., Quint. 5, 7, 2: cedamus m. folg. Acc. u. Infin., Tert. de idol. 17. – β) aus einer Körperschaft austreten, ausscheiden, Q. Vitellium movit senatu aut sponte cedere passus est, Tac. ann. 2, 48; vgl. ibid. 11, 25.
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111 cumque [1]
1. cumque (cunque, quomque), Adv. (cum u. que), dient zur Verallgemeinerung irgend eines Falles, einer Zeit usw., wie-, wann auch, wie-, wann auch immer, a) gew. mit relat. Pronominen u. Pronominaladverbien verb. quicumque, qualiscumque etc., ubicumque, quotiescumque etc., w. s. – b) selten allein (vgl. Lübker Hor. carm. 1, 32, 15. Paldamus Zeitschr. für AW. 1840. S. 1141 ff.), quae demant quomque dolorem, was Schmerz überhaupt benehme, Lucr.: cum solis lumina cumque inserti fundunt radii, auf welche Weise immer, Lucr.: mihi cumque salve rite vocanti, ich mag rufen, wann ich will, Hor.
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112 daß
daß, Conj., dient I) um einen Begriff an den Hauptsatz zu knüpfen, und zwar ist dieser Begriff: A) bloßes Subjekt des im Hauptsatze mit der Kopula verbundenen Prädikats oder des stellvertretenden Verbums. Dann steht: 1) wenn der Begriff desselben allgemein u. unzusammengesetzt ist, der bloße Infinitiv oder ein anderes Nomen, z. B. das ist vorzüglich Pflicht, daß man dem, der der Hilfe am meisten bedarf, sie auch hauptsächlich angedeihen lasse, (hoc) maxime officii est, ut quisque maxime opis indigeat, ita ei potissimum opitulari: nichts ist angenehmer, als daß man von allen geliebt wird, nihil suavius est, quam ab omnibus diligi od. quam amor omnium.
2) wenn der Begriff auf eine bestimmte Person beschränkt wird, der Akk. und Infin. Hierher gehören besonders die unpersönlichen Redensarten: es ist angenehm, erfreulich, betrübend etc., ferner es ist wahrscheinlich, klar, deutlich, offenbar, ausgemacht, wahr, es erhellt, es ist nützlich, billig, notwendig, es ist erlaubt(licet, nach dem die Person beim Infinitiv im Akk. steht, wenn das Erlaubtsein allgemein genommen wird, im Dativ, wenn es sich bloß auf diese Person bezieht). – / Mehrere dieser Redensarten haben jedoch auch in gewissen Fällen quod und ut nach sich, s. unten no. D. u. E. – Beispiele: es ist erfreulich, daß du dich wohl befindest, gratum est te valere: es ist wahr (ausgemacht), daß Freundschaft nur unter Tugendhaften bestehen kann, verum est (constat) amicitiam nisi inter bonos esse non posse: es ist nicht gestattet, daß der Mensch oft so sei, wie er will, non licet hominem esse saepe ita, ut vult – Auch kann dieser Begriff durch ein anderes Nomen mit dem Pronomen possess. gegeben [565] werden, z. B. es ist angenehm (erfreulich), daß du wiederhergestellt bist, grata est confirmata tua valetudo.
3) endlich, wenn es ein zusammengesetzter, Begriff ist, entweder der Infinitiv mit einem Adv. oder ein anderes Nomen mit einem Adjektiv od. Partizip, z. B. nichts ist wünschenswerter, als daß man glücklich lebe, nihil magis est optandum, quam beate vivere oder quam vita beata: nichts war den Lacedämoniern so nachteilig, als daß man die Verfassung des Lykurg abschaffte, Lacedaemoniis nulla res tanto erat damno quam disciplina Lycurgi sublata.
B) bloßes Objekt des Verbums im Hauptsatze. Dann steht entweder das Nomen im Akk. mit od: ohne Pronomen possess. od. ein anderes Nomen im Genet. od. der Akk. u. Infin. Hierher gehören: 1) alle sogenannten verba sentiendi, d. i. die eine Wahrnehmung und Empfindung ausdrücken, die jedoch nicht bloß die Begriffe der fünf Sinne umfassen, sondern auch die des Wissens, Erkennens, Erinnerns (sich an etw.), Erwartens (Hoffens u. Fürchtens), Glaubens etc. – Daher auch nach fac, wenn es = finge, d. i. »denke dir, stelle dir vor, gesetzt«, z. B. stelle dir vor, daß du der nämliche wärest, der ich bin (oder daß du ich wärest), fac, qui ego sum, esse te; eum te esse finge, qui ego sum.
2) die sogenannten verba declarandi, d. i. die eine Darstellung bezeichnen, wohin die Verba des Sagens, Erzählens, Anzeigens, Erinnerns (daß sich etwas so verhält), Überzeugens, Lehrens, Beweisens (efficere) etc. gehören. – Für no. 1 u. 2 ist zu merken, daß im Deutschen oft bloße Substantiva mit »daß« stehen, die gar nicht den Begriff einer abstrakten geistigen Tätigkeit haben. Dieser Begriff muß im Lateinischen durch eine Umschreibung mit einem verbum sentiendi od. declarandi besonders bezeichnet werden, z. B. Spuren, daß etc., vestigia, quibus appareat: der Beweis, daß etc., argumentum, quo demonstratur: Stimmen, daß etc., voces, clamores querentium (derer, die klagen): Botschaft, daß etc., nuntii afferentium (derer, die die Nachricht bringen); alle mit folg. Akk. u. Infin. – Auch bei den eigentlichen Abstrakten tritt in der Regel ein Pronomen demonstr. hinzu, z. B. die Ansicht, daß etc. illa opinio m. folg. Akk. u. Infin. – Ausdrücke wie: »der Ausspruch (Satz, die Behauptung, Meinung, Wahrnehmung, Beobachtung u. dgl.), daß etc.«, werden im Latein. gew. bl. durch hoc, id, illud mit folg. Akk. u. Infin. übersetzt, z. B. tamen illud (den Satz, die Ansicht) tenebo mit folg. Akk. u. Infin., Cic. de or. 1, 65.
3) Nahe mit diesen verwandt sind die Begriffe bestimmen, festsetzen, wollen, verbieten, auferlegen, zugeben (daß sich etwas so verhält) etc., die daher auch, wenn bei ihnen bloß der Gegenstand des Verbums als solcher genannt, nicht aber als Wunsch oder Absicht ausgesprochen wird (denn in diesem Falle folgt ut, s. unten no. E), den Infinitiv nach sich haben. – / a) Da nach den Ausdrücken man sagt, es heißt(dicunt, tradunt, ferunt, produnt, perhibent) der Subjekts-Akkusativ als ein von diesen Verben abhängiger Objekts-Akkusativ [566] angesehen wird, so läßt er die Verwandlung in die passive Form, wobei der Akkusativ Nominativ wird, zu, z. B. man sagt, daß Romulus der erste römische König gewesen sei, dicunt Romulum primum regem Romanorum fuisse od. Romulus primus rex Romanorum fuisse dicitur. – b) nach non dubito, in der Bed. ich zweifle nicht, steht bei Cicero immer quin, nur in der Bed. ich trage kein Bedenken folgt der einfache Infinitiv.
C) ein lokaler oder sonst bestimmender Zusatz zum Hauptsatze, der sich in ein Nomen im Abl. mit einer Präposition auflösen läßt. Dann wird der Infinitiv in das Gerundium od. in das Partizip. Futuri Passivi aufgelöst, z. B. die Menschen lernen Böses tun dadurch, daß sie nichts tun, nihil agendo homines male agere discunt: die Gerechtigkeit besteht darin, daß man jedem das Seinige gibt, iustitia in suum cuique tribuendo cernitur.
D) Beschreibung oder Umschreibung 1) des Subjekts, wo man daß mit »welcher, welche, welches etc.« vertauschen kann. Ist durch quod zu geben. Hierher gehören besonders die Redensarten: es ist ein od. kein Grund vorhanden, est (habeo), non est, nihil est, nach denen jedoch auch im Lateinischen cur, wie im Deutschen warum, folgen kann. – Ferner die Redensarten: es ist angenehm, erfreulich für mich, es schmerzt mich etc.. – Beispiele: es ist kein Grund vorhanden, daß du fürchtest, jene beneidest, nihil est quod(i. e.illud, quod) timeas, quod invideas illis: es schmerzt mich, daß du zürnst, dolet mihi quod stomacharis: es ist angenehm, daß du dich mit Lektüre beschäftigst, gratum est quod lectitas. – Endlich gehört auch hierher die Redensart: hierzu kommt, eo od. huc accedit, nach der im Lateinischen quod steht, wenn ein hinzutretender Umstand schon als faktisch vorausgesetzt wird, ut dagegen, wenn ein Nebenumstand als sich erst entwickelnd aufgefaßt wird; dah. ut notwendig stehen muß, wenn der Umstand erst eintreten soll.
2) des Objekts, wo daß im Deutschen mit »weil« vertauscht werden kann. Ebenfalls durch quod. Dieser Fall kann nur nach Verben stattfinden, die ursprünglich transitiv, durch den Sprachgebrauch in Intransitiva übergegangen sind. – Hierher gehören bes. die Verba der Affekte und Affektsäußerungen, wie sich freuen(gaudere), sich betrüben(dolere), sich wundern (mirari) etc., nach denen quod steht, wenn ein bestimmtes Faktum angegeben wird, dagegen si, wenn die Sache als eine bloße Vermutung und Vorstellung erscheinen soll. – Ferner die Verba danken, glückwünschen, loben, anklagen, wo man überall worüber? od. weswegen? fragen kann.
3) eines bestimmten Zusatzes, wo man im Deutschen daß mit »soviel, soweit, insofern« vertauschen kann. Ebenfalls durch quod, z. B. ich habe dich niemals, daß ich wüß te, gesehen, non ego te, quod (quantum) sciam, umquam vidi.
E) In allen Fällen steht ut, wenn die Beschaffenheit, der Zweck, die Absicht, Wirkung [567] od. Folge, Voraussetzung, Erlaubnis, Ermunterung, der Wunsch od. Befehl als Subjekt, Objekt oder bestimmender Zusatz des Hauptsatzes bezeichnet werden soll. In allen diesen Fällen liegt der Begriff der Beschaffenheit zugrunde, mag nun das Wort, auf das er sich bezieht, im Hauptsatze ausgedrückt sein oder nicht. – / Nach. den Wörtern dignus, indignus, idoneus, aptus setzen die Lateiner statt ut mit dem erforderlichen Kasus etc. von is oder hic das Relativum qui (quae, quod etc.), z. B. er ist würdig, daß er gelobt werde, dignus est, qui laudetur. – Ebenso steht qui etc. (= ut is etc.) nach is sum, non is sum, ferner nach talis, qualis, is (ein solcher), eiusmodi etc.; endlich nach tam, tantus, gewöhnlich hinter Negationen, nach quis? und nach Komparativen mit quam, wenn diese Wörter den Grad einer Eigenschaft andeuten, den sie bei einem Subjekt haben kann oder soll. Doch steht auch ut is etc., wenn eine Wirkung angedeutet werden soll, oder auch wenn es die Deutlichkeit (bes. ein in der Nähe stehendes qui etc.) erfordert.
Schlußbemerkungen: a) Die Konstrukilon mit daß nicht ändert sich in den unter no. A, B, C, D u. E angeführten Fällen nicht. Nur nach den Verben befürchten, besorgen heißt daß nichtne non, seltener ut, und daßne – Ferner nach den Verben abhalten, verhindern, abschrecken heißt daß nichtne, quo minus u. quin. – b) Nach einer Negation steht quin für qui (quae, quod) non, wenn auf der Negation kein Akzent liegt; ebenso auch für qui non (warum nicht). – c) Für ut non wird ne gebraucht, wenn der ganze Satz verneint wird, dagegen jenes, wenn die Negation sich nur auf ein Wort bezieht. – d) Unser daß... ja nicht, daß... nur nicht, daß... durchaus nicht, drücken die Lateiner durch ut ne aus, wo dann ne meist von ut getrennt unmittelbar vor den Begriff zu setzen ist, den es verhütet; z. B. daß ich dieses durchaus nicht täte (suchte er zu bewirken, zu verhüten etc.), ut hoc ne facerem. – e) ich sage, behaupte, daß nicht (kein) etc., drücken die Lateiner gew. durch nego mit folg. Akk. u. Infin. aus, z. B. er behauptet, daß es keine Götter gebe, deos esse negat. – f) so daß etc., sodaß, s. so.
II) zur Angabe der Zeit: cum; ex quo (seitdem). – bis daß, dum. donec. quoad (s. »bis no. II«). – es sind mehrere Jahre, daß ich ihn nicht gesehen habe, anni sunt plures, ex quo eum non vidi.
III) als Ausdruck der Gemütsbewegungen u. Leidenschaften, u. zwar: a) bei Wünschen, daß! o od. ach daß doch!ut! utinam! o si! (s. »ach« die Beispiele). – Gott gebe, daß etc.! faxit deus, ut etc.:daß doch nicht!utinam ne! – b) beim Ausruf und bei unwilligen Fragen. In diesem Falle setzen die Lateiner einen (scheinbar) unabhängigen Akk. m. Infin., z. B. ich Unglücklicher, daß du um meinetwillen in solchen Kummer hast kommen müssen! me miserum! te in tantas aerumnas propter me incīdisse.
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113 erste
erste, der, die, das, primus. princeps (wenn von mehreren die Rede ist, u. zwar primus der erste der Zeit u. Reihenfolge nach, princeps der erste der Reihenfolge, dem Range, der Würde, der Wichtigkeit nach; beide im Ggstz. zu ultimus u. postremus). – Zu bemerken ist, daß die Lateiner die nähere Bestimmung, die im Deutschen durch einen Relativsatz beigefügt wird, als Apposition betrachten, z.B. ich war der erste (von allen), der kam, primus veni: er war der erste, der in das Treffen ging, der letzte, der, wenn man handgemein geworden, das Treffen verließ, primus od. princeps in proel ium ibat, ultimus; od. postremus conserto proelio excedebat. – Ist nur von zweien die Rede, so heißt der »erste« prior (im Gegensatz zum zwei ten, dem posterior); od. wenn eine Zurückweisung auf zwei schon genannte Subjekte stattfindet, ille (wo dann der zweite durch hic bezeichnet wird). – Ist »der, die, das erste« = »früheste, äußerste«, so steht ultimus, z.B. von der ersten Kindheit, von dem ersten Anfang an, ab ultima pueritia; ab ultima origine – der erste nach jmd., von jmd. an gerechnet, proximus, secundus ab alqo (der zweite von jmd.). – Ist »das Erste« = »das Wichtigste«, so setzt man summum, caput, z.B. das Erste zu einem glücklichen Leben ist, caput est ad bene vivendum: er hielt es für das Erste. nihil prius faciendum putavit – der Erste in etwas sein, principem esse in alqa re (im allg.); initium alcis rei facere, capere, ducere (es zuerst tun, den Anfang machen'; optimum, praestantissimum esse in alqo genere. alcis rei principatum obtinere (der Vorzüglichste sein): wir wollen weder die Ersten noch die Letzten sein, nec duces »imu« nec agmen claudamus: da jeder wünschte, auf dem Wege der Erste zu sein, cum sibi quisque primum itineris locum peteret: der Erste in der Klasse sein, classem ducere: ich bin gern bei allen Gefahren der Erste, ad omnia pericula princeps esse non recuso: der Erste des Monats, Kalendae – fürs erste zum ersten, primum. primo (s. »erst«). – dor erste beste, primus quisque, proximus quisque; quicumque est (jeder, gleichviel welcher es ist); quivis. quilibet (jeder beliebige); quem, quam, quod alci fors offert (den, [die, das], welchen [welche, welches] der Zufall darbietet, z.B. nemo fuit, qui non... telum, quod cuique fors offerebat, arripuerit). – zum ersten –... zum zweitenmal, primum... deinde: am ersten primus, a, um (z.B. die Eltern sahen es am ersten, parentes primi viderunt.
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114 müssen
müssen, bezeichnen die Lateiner in verschiedenen Beziehungen verschieden, u. zwar: I) durch das Partizip des Fut. Pass., zur Angabe derjenigen Notwendigkeit, deren Wahrnehmung sich aus den jedesmaligen Umständen von selbst ergibt, z.B. man muß sterben, moriendum est. – Die Person, von der etw. geschehen muß, wird durch den Dativ ausgedrückt, höchst selten durch ab, u. zwar immer nur da, wo ein zweiter Dativ Undeutlichkeit verursachen könnte, z.B. jeder muß sein Urteil zu Rate ziehen, suo cuique iudicio utendum est: es gilt die Güter vieler Bürger, für die ihr es euch angelegen sein lassen müßt, aguntur bona multorum civium, quibus a vobis consulendum est. – Ist das Verbum ein Transitivum, so wird das Objekt in den Nominativ verwandelt und das Parti zip in gleichem Geschlecht hinzugefügt, [1723] z.B. der Redner muß drei Punkte berücksichtigen, tria videnda sunt oratori.
II) durch oportet (unpersönl., δεῖ), zur Angabe derjenigen Notwendigkeit, die aus Gründen der Vernunft oder aus den Gesetzen des Rechts, der Billigkeit od. Klugheit hervorgeht. In bezug auf die Konstruktion ist zu bemerken, daß bald der Akk. mit Infin., bald der bloße Konjunktiv (bes. wenn Zweideutigkeit vermieden werden soll) folgt, z.B. dieser Mensch muß schlecht sein, hunc hominem oportet esse improbum: man muß (darf) im Kriege nichts verachten, nihil in bello oportet contemni: der Besitzer muß sich wohl befinden, wenn er darauf bedacht ist, das wohl Erworbene gut anzuwenden, valeat possessor oportet, si comparatis rebus cogitat uti.
III) durch debere, zur Angabe derjenigen Notwendigkeit, die eine moralische Verpflichtung, ein Schuldigsein, ein Sollen nach subjektiver Ansicht bezeichnet, z.B. du mußt ihn wie deinen Vater ehren, eum patris loco colere debes. – Da nun das debere nicht weit über das officium hinausgeht, so sagen die Lateiner auch für »jmd. muß« officium est alcis u. bl. est alcis (doch mit dem Untersch., daß alcis officium est es gehört zu jmds. Obliegenheiten, hingegen est alcis es schickt sich für jmd., bedeutet), z.B. ein Fremder muß bloß seine Angelegenheiten betreiben, peregrini officium est nihil praeter suum negotium agere: ein guter Redner muß viel gehört und viel gesehen haben, est boni oratoris multa auribus accepisse, multa vidisse. – ich, du, ihr müßt, bl. meum, tuum, vestrum est.
IV) durch putare, existimare, censere, wenn der Redner mit einer Art von Höflichkeit dem Urteile seiner Zuhörer nicht vorgreifen, sie selbst die Schlußfolge ziehen lassen will, dah. bes. in der Frage. z.B. seht, wie weit es mit der Republik kommen muß. videte, quem in locum rem publicam perventuram putetis: wie viele Inseln mußten verlassen werden? quam multas existimatis insulas esse desertas?: welcher glühende Eifer muß nicht den Archimedes beseelt haben, der etc.? quem ardorem studii censetis fuisse in Archimede, qui etc.
V) durch opus est (unpersönlich), zur Angabe eines subjektiven Bedürfnisses, von dessen Erfüllung man Nutzen erwartet. – Es folgt entweder der Akk. mit Infin. oder, wenn man die Person, die etw. muß, im Dativ hinzusetzt, ut mit Konj. oder Ablat. des Partizips des Pers. Pass. oder der Nomin. oder Abl. eines Subst., z.B. wenn etwas vorfallen sollte, was du wissen mußt, so werde ich schreiben, si quid erit, quod te scire opus sit, scribam: ich muß mich waschen, mihi opus est, ut lavem: ich mußte den Hirtius aufsuchen, opus fuit Hirtio convento. – wir müssen einen Führer und Leiter haben, dux et auctor nobis opus est: wir müssen dein Ansehen gebrauchen, auctoritate tuā nobis opus est.
VI) durch necesse est (unpers., ἀνἀγκη ἐστί), zur Angabe der strengsten Notwendigkeit, derunter keinerlei Bedingung ausgewichen werden kann, »notwendig, unvermeidlich müssen«. Es folgt ebenfalls entweder der Akk. mit [1724] Infin. oder (gew. mit Dativ der Person) der bloße Infin. od. der bloße Konjunktiv, z.B. die sterbliche Hülle muß notwendig zu einer gewissen Zeit untergehen, corpus mortale aliquo tempore perire necesse est: der Mensch muß unvermeidlich sterben, homini necesse est mori: die Tugend muß (notwendig) das Laster verabscheuen und hassen, virtus necesse est vitium aspernetur et oderit.
VII) durch cogi m. ut u. Konj. od. m. Infin., zur Angabe der Nötigung durch beseelte Wesen od. durch deren Willensäußerung, z.B. er mußte sich selbst das Leben nehmen, coactus est, ut vitā ipse se privaret: die Kampaner mußten aus den Toren rücken, coacti sunt Campani portis egredi. – Auch durch das Aktivum cogere, z.B. nicht wie er wollte, sondern wie er nach dem Willen der Soldaten mußte, non ut voluit, sed ut militum cogebat voluntas.
VIII) durch facere non possum od. bl. non possum mit folg. quin u. Konj.; od. fieri non potest m. folg. ut non u. Konj.; od. non possum non m. folg. Infin., zur Angabe des nicht Umhinkönnens, der innern Nötigung, z.B. ich muß ausrufen, non possum, quin exclamem: du mußt ibn gekannt haben, fieri non potest, ut eum non cognoris: ich muß gestehen, daß meiner Freude die Krone aufgesetzt wird etc., non possum non confiteri, cumulari me maximo gaudio, quod etc. – so auch »ein jeder muß«, nemo potest non mit folg. Infin., z.B. ein jeder muß höchst glücklich sein, der etc., nemo potest non beatissimus esse, qui etc.
IX) durch das Verbum schlechthin, u. zwar: a) im Indikativ, indem die Lateiner im erzählenden Ton oft die Umstände, unter denen das im Verbum enthaltene Prädikat gedacht werden soll, dem Nachdenken des Lesers überlassen, z.B. er mußte die gesetzliche Strafe nicht ganz aushalten, hic legitimam poenam non pertulit. – ich muß gestehen, eingestehen, fateor, confiteor: ich muß bedauern, doleo: ich muß mich wundern, miror: ich muß mich höchlich verwundern, vehementer admiror: ich muß sehen, video: ich habe etw. durchmachen, über mich ergehen lassen müssen, perfunctus sum alqā re: ich muß befürchten, daß nicht etc., vereor, ut non: ich muß mein Vaterland mei den, careo patriā: nur das eine muß ich bemerken, unum illud dico. – b) im Konjunktiv, wenn die nur gedachte Notwendigkeit ausgedrückt werden soll, z.B. ein Umstand, bei dem nicht allein Gebildete, sondern auch rohe Menschen erröten müssen, o rem dignam, in qua non modo docti, verum etiam agrestes erubescant. – c) bald im Indikativ, bald im Konjunktiv in der Verbindung, welcher (welche, welches) muß... wenn oder widrigenfalls nicht etc., qui nisi od. qui... nisi, s. Vic. Verr. 4, 25; ad Att. 7, 17, 2.
Außerdem bemerke man noch folgende Wendungen, bei deren Übersetzung der lateinische Sprachgebrauch vom Deutschen abweicht, und zwar: a) er, sie, es mußte, wenn es = »hätte müssen«, d. i. wenn ausgedrückt werden soll, daß etwas in der Vergangenheit hätte geschehen sollen, was nicht geschehen ist, bezeichnen die Lateiner durch den Indikativ der oben angegebenen Wendungen, z.B. entweder mußte [1725] man den Krieg nicht anfangen (hätte man den Krieg nicht anfangen müssen) od. man mußte (hätte müssen) ihn nach der Würde des röm. Volks führen, aut non suscipi bellum oportuit aut geri pro dignitate populi Romani: du hättest diesen Weg einschlagen müssen, haec via tibi erat ingredienda: du hast den mit Schmähungen aller Art überhäuft, den du als Vater hättest ehren müssen, omnibus eum contumeliis onerasti, quem patris loco colere debebas. – In dieser Beziehung folgt nach oportet häufig das Partizip des Pers. Pass., um auszudrücken, daß etwas in seinen Folgen noch fortdauert, z.B. man hätte dem Jüngling willfahren müssen, adulescenti morem gestum oportuit. – b) es mußte sich treffen od. zutragen, daß etc., od. es mußte gerade, casu accĭdit oder forte evenit, ut etc. – c) du mußt (als ausdrückliche Aufforderung), durch den Imperativ od. durch fac mit folg. Konjunktiv, z.B. wenn ihr hiermit nicht zufrieden seid, so müßt ihr eure Ungerechtigkeit anklagen, haec si vobis non probabuntur, vestram iniquitatem accusatote: du mußt guten Mut und gute Hoffnung hegen, magnum fac animum habeas et bonam spem. – du mußt nicht (als nachdrückliche Abmahnung), fac, ne etc. (mache, daß nicht etc.); cave, ne mit folg. Konj. (hüte dich, daß od. zu etc.); noli mit folg. Infin. (wolle nicht), z.B. du mußt nicht wünschen, cave ne cupias: du mußt nicht vergessen, daß du Cicero bist, noli te oblivisci Ciceronem esse. – d) es müsse (zur Angabe eines dringenden Wunsches), durch den Konjunktiv, z.B. es müsse dir zu deinem Wohl gereichen, sit tibi hoc saluti. – e) es müßte dennsein, daß etc., od. ich (du, er, es) müßte denn etc. (zur Angabe einer Voraussetzung), nisi (wenn nicht); nisi forte (wenn nicht etwa), z.B. du müßtest denn etwas dagegen haben, nisi quid habes ad haec: ihr müßtet denn glauben etc., nisi vero existimetis etc.: es müßten mich denn etwa die Winde aufhalten, nisi forte venti me morabuntur. – f) daß doch... mußte (beim Unwillen), durch den bloßen Akk. u. Infin., z.B. daß sich das gerade jetzt ereignen mußte! hoc nunc maxime accĭdere!: daß der Mann doch jetzt gerade kommen mußte! istumvirum nunc quidem venire! – g) wenn es sein muß (in der Zukunft), si res ita feret.
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115 πρωΐ
πρωΐ, att. πρῴ, adv., früh, früh am Tage, früh Morgens; πρωῒ ὑπηοῖοι, Il. 8, 530. 18, 277. 303, Ggstz ὀψέ; auch c. gen., πρωῒ ἔτι τῆς ἡμέρης, noch früh am Tage, Her. 9, 101; vgl. Xen. Hell. 1, 1, 30, ἑκάστης ἡμέρας τὸ πρωῒ καὶ πρὸς ἑσπέραν, Morgens und Abends; Cyr. 1, 4, 17 u. sonst (vgl. die unter πρώ angeführten Beispiele aus der attischen Prosa); Tim. lex. Plat. erkl. πρῴ, ὄρϑρου βαϑέος, wie Phot. – Uebh. frühzeitig, Hes. O. 463, frg. 45; auch zu früh, vor der Zeit, πρῲ πρὶν γυμνασϑῆναι, Plat. Parmenid. 135 c. – Compar. πρωϊαίτερον; Plat. Phaed. 59 d; ἀπῆλϑον πρωϊαίτερον τοῦ δέοντος, Theaet. 150 e; u. superl. πρωϊαίτατα, sehr früh am Morgen, Xen. Cyr. 8, 8, 9; πρωϊαίτατα τῆς ἡλικίας, Plat. Prot. 326 c, u. A. – Nach Thom. Mag. besser πρωΐτε-ρον, πρωΐτατον, welche Form aber nicht in guten Attikern vorzukommen scheint; bei Thuc. 7, 19, τοῠ ἐπιγιγνομένου ἦρος εὐϑὺς ἀρχομένου πρωΐτατα οἱ Λακεδαιμόνιοι καὶ οἱ ξύμμαχοι ἐς τὴν Ἀττικὴν ἐςέβαλον, finden sich die v. l. πρωαίτατα u. πρωϊαίτατα, u. eben so 8, 101 πρωΐτερον μέσων νυκτῶν, wo Bekker πρωαίτερον, Andere πρωϊαίτερον haben.
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116 παρα-μετρέω
παρα-μετρέω, nach einer andern Sache abmessen, Sp.; οὕτω γὰρ ἂν καὶ τὸ μέγα δειχϑείη, εἰ τῷ μικρῷ παραμετροῖτο, Luc. Prom. 15; ὡς παραμετρῇς τῷ οἰκείῳ μέτρῳ ἑκάτερον, pro imag. 21; daher gleiche Ausdehnung geben, gleich groß machen, ὁ τὴν τοῦ κύκλου κίνησιν παραμετρῶν χρόνος, die Zeit, welche die Bewegung eines Kreises nachmißt, die einen Kreislauf beschreibt, Plut. de fat. 3; – Plat. Theaet. 154 a braucht das med. in der Bdtg des simpl., zumessen; Luc. navig. 25. – Auch falsch messen, durch falsches Maaß betrügen. – Nebenbei, vorüber fahren, gehen, wobei man ὁδόν ergänzt, den Weg vorbei durchmessen, Ap. Rh. 1, 595. 1166 u. a. sp. D.
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117 περί-οδος [2]
περί-οδος, ἡ, der Umgang, Umlauf, Kreislauf, z. B. der Zeit; πάσαις ἐτέων περόδοις, Pind. N. 11, 40, wie Böckh für die vulg. περιόδοις geschrieben hat; u. so oft Plat., ἄστρων, χρόνου u. dgl., Phaed. 107 e Tim. 47 a Legg. VII, 817 e u. sonst; auch πυρετοῠ, Dem. 9, 29; οἱ ἐκ π. πυρετοί, Wechselfieber, Luc. Philops. 9; auch ἐκ περιόδου γραμματέα κοινὸν προεχειρίζοντο αἱ πόλεις, abwechselnd, Pol. 2, 43, 1, vgl. 6, 20, 7; περίοδος λόγων, ein reihumgehendes Gespräch, wenn in der Gesellschaft Einer nach dem Andern spricht, so wie ihn die Reihe trifft, Xen. Conv. 4, 64. – Besonders hießen περίοδος die vier großen öffentlichen Kampfspiele, die Olympischen, Pythischen, Nemeischen u. Isthmischen; daher heißt ὁ τὴν περίοδον νενικηκώς oder ὁ περιοδονίκης der in allen vier Kampfspielen, den ganzen Kreis herum gesiegt hat. – Γῆς, Ar. Nubb. 207, eine Tafel, die den Umfang der Erde, ein Bild der Erde in Umrissen enthält, eine Art Landcharte; vgl. Her. 5, 49; aber 4, 36, ὁρέων γῆς πε-ριόδους γράψαντας πολλούς, eine Beschreibung der Länder, welche Einer umreis't hat; vgl. Arist. pol. 2, 3. – Umkreis, Umfang, τείχεος, λίμνης, Her. 1, 163. 185; Xen. An. 3, 4, 7. – Der Weg, Gang um Etwas herum, Her. 7, 219. 223. 229; auch von Speisen, wie wir »Gang« sagen, περίοδον πρώτην περιφέρειν, Xen. Cyr. 2, 2, 2, den ersten Gang auftragen u. herumgeben. – Das Herumgehen, ἰατρικαί, Luc. Gall. 23; Ael. H. A. 16, 15. – Bei den Aerzten = die regelmäßige Wiederkehr der Lebensweise, regelmäßige Lebensordnung od. Diät, vgl. Luc. Nigr. 23, Medic. oft. – In der Rhetorik die Periode, der abgerundete Redesatz, Arist. rhet. 3, 9 u. Folgde.
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118 παντό-μῑμος
παντό-μῑμος, Alles nachahmend, Sp.; bes. der durch Tanz, künstliche Bewegung des Leibes u. Gebehrdenspiel, ohne Worte eine Charakterrolle, oder ein ganzes Stück darstellt, auch die Rede, welche ein Anderer spricht, durch Gebehrden versinnlicht, ein Pantomime; das Wort kam in Italien für das griech. ὀρχηστής zu Augustus' Zeit auf, vgl. Luc. de salt. 66.
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119 πᾶν [2]
πᾶν, gen. παντός, πάσης, παντός, gen. pl. masc. u. neutr. πάντων, dat. pl. masc. u. neutr. πᾶσι, homerisch u. hesiodisch πάντεσσι, gen. pl. fem. πᾱσῶν, ep. πασέων, zweisylbig zu sprechen, u. einmal auch πασάων, Od. 6, 107, wie Ap. Rh. 1, 113. 1122; – all, mit dem Begriffe der Einheit, ganz, wie ὅλος, der Mehrheit, jeder, wie ἕκαστος, u. im plur. alle. Schon bei Hom. herrscht der Begriff ganz u. der plur. vor; κέκλυτέ μευ πάντες τε ϑεοὶ πᾶσαί τε ϑέαιναι Il. 8, 5, u. sonst; πᾶσα ἀληϑείη, ganze, volle, lautere Wahrheit, Il. 24, 407 Od. 11, 507; πᾶσα ὕλη, Hes. O. 510, vgl. Th. 695. 847. 973; πᾶν δεῖμα, ganz Schreckniß, ἡ πᾶσα βλάβη, ganz Unheil, Soph. Phil. 623. 927 El. 301; auch im plur., πᾶσαι πύλαι, das ganze Thor, Il. 2, 809; πάντες ὅσοι, alle welche, Hom. u. Folgde überall; auch sing., πᾶν ὅσον νοεῖς, Soph. Trach. 348; seltener ἀσπάζεται πάντας, ᾧ ἂν περιτυγχάνῃ, Jeden, dem er begegnet, Plat. Rep. VIII, 566 d; ἅμα πάντες, allesammt, Il. 24, 253 Od. 21, 230, in Prosa üblicher ἅπαντες, vgl. aber Schaef. zu D. Hal. de C. V. p. 124; πάντες ὁμῶς, Il. 15, 98; μάλα πάντες, 22, 115 Od. 5, 216. 22, 283; πάντες ἄριστοι, alle besten, lauter solche, die zu den besten gehören, Il. 9, 3 Od. 4, 272 u. sonst; mit Zahlwörtern, ἐννέα πάντες, alle neun, ohne daß einer daran fehlt, wie wir sagen »ganzer neun«, Od. 8, 258. 24, 60; ἐννέα πάντ' ἔτεα, Hes. Th. 803; δέκα π., Il. 19, 247. 24, 232; δυώδεκα π., Od. 9, 204. 12, 89; δυοκαίδεκα πάντες ἄριστοι, 16, 251; εἴκοσι πάντες, Il. 18, 373. 470 Od. 5, 244; Her. 1, 50. 163. 214. 9, 81, der πᾶς immer vor das Zahlwort setzt, während dies bei Hom. voransteht; auch mit dem Artikel, τὰ πάντα δέκα, in Allem zehn, alle zusammengerechnet zehn; τὰ πάντα μ ύρια, in Allem zehntausend, Her. 3, 74; Thuc. 3, 85; τρεῖς οἱ πάντες, Ath. VI, 273 b. – Im sing. jeder, οἱ δ' ἄλκιμον ἦτορ ἔχοντες πρόσσω πᾶς πέτεται, Il. 16, 264; Od. 13, 313; πᾶς ἀνήρ, Theogn. 177; Aesch. Pers. 378; Soph. Ai. 1366; νῦν με πᾶς ἀσπάζεται, O. R. 596; σιώπα πᾶς ἀνήρ, Ar. Ran. 1125, wie Ach. 237; u. in Prosa, ἔνϑα πᾶς παντὶ ϑυμοῦται, Plat. Prot. 327 a; ψυχὴ πᾶσα ἀϑάνατος, Phaedr. 245 c; πᾶσα ὁδός, jeder Weg, Xen. An. 2, 5, 9,; auch mit dem Artikel, πᾶσα ἡ ὁδός, ibid., auf jedem der Wege, die ins Vaterland führen; u. so in dieser Stellung πᾶς ὁ κλύων, jeder, der hört, Soph. Ai. 151; πᾶν τὸ καλῶς ἔχον, Plat. Rep. II, 381 a; u. so auch im plur., πάντα προὐξεπίσταμαι σκεϑρῶς τὰ μέλλοντα, Aesch. Prom. 101; od. πάντες steht nach, οἱ ἄλλοι πάντες ᾄδοντες ἐπορεύοντο ἐν ῥ υϑμῷ, Xen. An. 5, 4, 14, die übrigen alle; οἱ πάντες, die sämmtlichen, ὑμεῖς οἱ πάντες οὐκ ἔσεσϑε κύριοι, 5, 7, 27; οὐδ' ἂν οἱ πάντες ἄνϑρωποι δύναιντο διελϑεῖν, 5, 6, 7; vgl. Soph. τοὺς πάντας Ἀργείους, Phil. 47; und mit Wiederholung des Artikels, τὰς νέας τὰς πάσας ἐκόμισαν εἰς Ἄβδηρα, Her. 6, 47. – In einigen Vrbdgn steht das adj. πᾶς für das adv. πάντως, wie man erklären kann πόλις γάρ ἐστι πᾶσα τῶν ἡγουμένων, Soph. Phil. 386; πᾶσα ἀνάγκη, es ist durchaus nothwendig, Plat. Phaedr. 240 a u. öfter; πᾶν τοὐναντίον, ganz das Gegentheil, Prot. 332 a u. öfter; – τὸ πᾶν, das Ganze, Aesch. Prom. 456 u. A.; ἡ τοῦ παντὸς ἀρχή, Xen. An. 5, 10, 12; τοῦ παντὸς ἁμαρτάνειν, Plat. Phaedr. 235 e u. sonst; bes. das Weltall, Universum, τὴν τοῠ παντὸς φοράν, Plat. Polit. 270 b; Crat. 436 e u. öfter; Luc. Nigr. 2 u. öfter; übh. die Hauptsache, worauf Alles ankommt, τὸ πᾶν φράσω, Soph. El. 670; Trach. 368; ὁ Λυσίας τοῦ παντὸς ἡμάρτηκε, Plat. Phaedr. 235 e; τὸ ὅλον von τὸ πᾶν unterschieden Theaet. 204 b; ἐς πᾶν κακοῦ, in das ganze, größte Unglück, Her. 7, 118. 9, 118; vgl. ἔτι ἂν μᾶλλον ἐν παντὶ κακοῦ εἴης, Plat. Rep. IX, 579 b; u. so auch ohne κακόν, κἀγὼ ἐν παντὶ ἐγενόμην ὑπ' ἀπ ορίας, Euthyd. 301 a; ἐν παντὶ εἴης ἄν, Conv. 194 a, in der größten Gefahr sein; auch εἰς πᾶν ἀφικνεῖ-σϑαι, sich in die größte Gefahr begeben, Alles wagen, Xen. Hell. 6, 1, 12; vgl. ἐν παντὶ ἀϑυμίας ἦσαν, Thuc. 7, 55; oft bei Flgdn.; Xen. vrbdt diese Wendung sogar mit μή, ἐν παντὶ ἦσαν, μὴ λελοιδορημένος εἴη ὑπ' Ἀγησιλάου, Hell. 5, 4, 29, sie waren in Besorgniß. – Andere ähnl. Vrbdgn sind: ἐπὶ πᾶν τὸ τῆς ἐλευϑερίας ἰέναι, Plat. Rep. VIII, 562 e; πράττειν τὸ πᾶν εἰς δύναμιν, Phaedr. 273 e, Alles nach Kräften thun; εἰς πᾶν ϑυμοῦ προαχϑῆναι, in den äußersten Zorn gerathen; παντὸς μᾶλλον, mehr als Alles, durchaus, gewiß, Prot. 344 b Phaed. 67 b u. öfter, u. Sp., wie Luc. Halc. 2; πρὸ πάντων, Aesch. Spt. 996; u. beim superl. zur Verstärkung, πάντων δὲ ῥᾷστα μαϑήσει, Plat. Rep. I, 344 a; πάντων μάλιστα, Prot. 330 a; Tragg. u. A. – Διὰ παντός, durchgängig, durchaus, von der Zeit immer: Soph. Ai. 705; Plat. Phaedr. 240 e; τὸ διὰ παντὸς γιγνόμενον ἁπλοῦν, Polit. 294 c; τὰ εἴσω διὰ παντὸς νενοσηκότα σώματα, Rep. III, 407 d; τὸ λοιπὸν διὰ παντὸς πολέμου ἰέναι αὐτοῖς, Xen. An. 3, 2, 8, wo wahrscheinlich mit Krüger διὰ πολ. zu lesen ist; vgl. 7, 8, 11 u. A.; es findet sich auch als ein Wort geschrieben, διαπαντός, Schaef. Schol. Par. Ap. Rh. 4, 57; selten im plur., διὰ πάντων, Plat. Soph. 254 b; auch κατὰ πάντων, Tim. 60 b; vgl. B. A. 91, διὰ πάντων ἀγὼν ὁ ἔσχατος. – Ueber ἡ διὰ πασῶν s. διαπασῶν. – Ἐπὶ πᾶν, im Allgemeinen, Plat. Euthyd. 279 e; κατὰ πάντα, in Allem, durchaus, Tim. 30 d, wie Thuc. 4, 81. – Das neutr. πάντα, alles Mögliche, allerlei, Hom. oft, bes. in der Vrbdg δαίδαλα πάντα, auch πάντα γίγνεσϑαι, Alles werden, jede Gestalt annehmen, sich in jede Gestalt verwandeln, Od. 4, 417; auch sich zu Allem entschließen, alle Mittel versuchen, vgl. παντοῖος u. Schaef. mel. p. 98; sehr gewöhnl. πάντα ποιεῖν, Xen. Hell. 5, 4, 58 Dem. u. A.; auch im sing., Plat. Apol. 39 a. – Πάντα εἶναί τινι, Einem Alles sein, Her. 1, 122, wie Thuc. 8, 95 u. Dem. 18, 43; vgl. ἐβοηϑεῖτε δ' αὐτῷ καὶ πάντ' ἦν 'Αλέξανδρος, 23, 120, Sp., wie Luc. Tyrannic. 4; Pol. τὸ δὲ ὅλον αὐτοῖς ἦν καὶ τὸ πᾶν Ἀπελλῆς, 5, 26, 5; auch πάντα εἶναι ἔν τινι, Alles in Allem sein, Alles gelten bei Einem, Her. 3, 157. 7, 156; als adv. πάντα, ganz und gar, gänzlich, in jeder Hinsicht, auch τὰ πάντα, 1, 122. 4, 97, τὰ πολλὰ πάντα, meistens, meistentheils, 1, 203. 2, 35. 5, 67, τὰ πάντα νικᾶν, Xen. An. 2, 1, 1, vgl. 1, 9, 2. 3, 10; auch εἰς πάντα, in Allem, gänzlich, s. Valck. Phoen. 622 u. Jac. Ach. Tat. p. 648; ὁ πάντ' ἄριστος, Ath. VIII, 361 f; u. im posit., οὐκ ἄρα πάντα νοήμονες οὐδὲ δίκαιοι ἦσαν, Od. 13, 209 u. öfter; ἀνδρὶ τῷ πάντ' ἀγαϑῷ, Soph. Ai. 1415, vgl. El. 301, öfter; πάντα σοφός, Plat. Theaet. 194 e; u. mit dem Artikel, τὰ πάντα ἀγαϑός, Her. 5, 97; u. eben so τὸ πᾶν, Aesch. Prom. 215 Suppl. 781; Soph. El. 1009; Xen. Cyr. 1, 6, 13 u. sonst. – Πᾶσιν, bei, vor Allen, nach dem Urtheil Aller, Il. 2, 285; vgl. Soph. O. C. 1448 Trach. 338; u. vom neutr. in Allem, in allen Dingen, Her. 1, 61, wie auch ἐπὶ πᾶσιν, Hes. O. 696. – Oft tritt auch τίς hinzu, πᾶς τις, ein jeder, Aesch. Ag. 1205 Soph. O. C. 25 Ai. 28 Thuc. 7, 84; πάντα τινὰ τῶν μάγων, Her. 3, 79. – [Α ist in der Stammsylbe in allen drei Geschlechtern lang; in den Zusammensetzungen wird es im neutr. kurz, ἅπᾰν, σύμπᾰν, doch bleibt bei den Attikern auch diese Sylbe zuweilen lang, B. A. 416; vgl. Mein. Men. 51; erst späte schlechte Dichter haben auch in πάσης u. πᾶσιν das α verkürzt; s. Jac. A. P. p. 429. 431.]
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120 σοφιστής
σοφιστής, ὁ, ursprünglich wie σοφός, ein Jeder, der im Besitz einer besondern Geschicklichkeit od. Kunst ist; bes. der Ton- oder Gesangkundige, Hesych. σοφιστὰς ἔλεγον τοὺς περὶ μουσικὴν διατρίβοντας καὶ τοὺς μετὰ κιϑάρας ᾄδοντας, Ath. XIV, 632 c πάντας τοὺς χρωμένους τῇ τέχνῃ ταύτῃ (μουσικῇ) σοφιστὰς ἀπεκάλουν, aus Aesch. anführend εἴτ' οὖν σοφιστὴς καλὰ παραπαίων χέλυν; auch Eur. nennt den Orpheus σοφιστὴς Θρ ῄξ, Rhes. 924, wie es auch Pind. I. 4, 28 zu nehmen ist; der Etwas geschickt erfindet (vgl. σόφισμα), ἵνα μάϑῃ σοφιστὴς ὢν Διὸς νωϑέστερος, Aesch. Prom. 62, vgl. 946; πολλῶν σοφιστὴς πημάτων ἐγιγνόμην, Eur. Heracl. 993; τῶν ἱερῶν μελῶν σοφισταί, Ael. H. A. 11, 1; οἱ τὴν ἱππείαν σοφισταί, 13, 9; ὀψοποιητικῆς πραγματείας σοφισταί, Poll. 6, 71; vgl. Ath. IX, 377 f. – Ueb. der in Angelegenheiten des öffentlichen und häuslichen Lebens gewandte und erfahrene Mann, von praktischer Lebensklugheit; so heißen bei Her. die sogenannten sieben Weisen immer σοφισταί, z. B. 1, 29 (vgl. Euphro bei Ath. IX, 379 v. 10); eben so Pythagoras, 4, 95; daher es zuweilen auch den Weisen im höheren Sinne des Wortes bezeichnet, den Gelehrten, der sich durch Kenntnisse und Nachdenken vor der großen Menge auszeichnet, vgl. D. L. prooem. 12. – Bei den Athenern bes. der für Geld die Kunst zu denken und zu sprechen, Philosophie u. Beredrsamkeit lehrt, der Redekünstler, σοφιστῶν ἀκροαταί, Thuc. 3, 38; in diesem Sinne hießen Protagoras, Gorgias, Hippias, Prodikus und Thrasvmachus Sophisten; und weil diese sich hauptsächlich mit der Beredtsamkeit beschäftigten, hießen auch Redner, bes. diejenigen, welche wie Isokrates Reden schrieben, σοφισταί, Isocr. 4, 3, im Ggstz der Dichter, 4, 82. – Die Erklärung des Arist. elench. Soph. 1, 2, ἔστι γὰρ ὁ σοφιστὴς χρηματιστὴς ἀπὸ φαινομένης σοφίας, ἀλλ' οὐκ οὐσης, wird von Sokrates Zeit an geltend, der durch seine scharfsinnigen Unterhaltungen mit ihnen ihr lediglich auf den äußern Schein gerichtetes Streben bloßstellte, wie sie durch Trugschlüsse und Redekunststücke die Zuhörer zu überreden suchten, ihnen aber keine wahre Weisheit mittheilten, nur auf eignen Ruhm u. Gewinn bedacht waren. Dah. von Aristophanes u. Platon an das Wort auch den Nebenbegriff des Großprahlers, Aufschneiders, ja des gauklerischen Betrügers erhält, Dem. 18, 276 δεινὸν καὶ γόητα καὶ σοφιστὴν καὶ τὰ. τοιαῠτ' ὀνομάζων. – Später, als die alte, ächte Beredtsamkeit verschwunden war, kam der Sophist wieder zu Ehren und bezeichnete, ungefähr gleichbedeutend mit ῥήτωρ, den Lehrer u. Meister im prosaischen Ausdruck, der nicht sowohl des Inhalts, als der schönen Form wegen schreibt, gleichviel ob Reden, Briefe, Geschichtswerke oder Anderes, vgl. Villois. praef. ad Long.
См. также в других словарях:
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Zeit-Management — Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung. Zeitmanagement [ ˈmænɪdʒmənt] beschäftigt sich mit den Problemen,… … Deutsch Wikipedia