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1 ἄρα
ἄρα, ep. ἄρ u. enklit. ῥα, von ἄρω, also Verknüpfung zweier Begriffe. Am häufigsten bei den Epikern, 1) die Aufeinanderfolge der Begebenheiten andeutend, nun, da, z. B. ἃς φάτο, βῆ δ' ἄρ' ὄνειρος Il. 2, 16; νὺξ δ' ἄρ' ἐπῆλϑε κακὴ –, ὗε δ' ἄρα Ζεύς Od. 14, 457. So die häufigen Vrbdgn: ἃς ἄρα φωνήσας, ἡ μὲν ἄρ' ἃς εἰποῠσα, u. καί ῥα, οὐδ' ἄρα, u. mit Zeitpartikeln, ἐπεί ῥα, ὅτε ῥα, ὅτε δή ῥα, wobei es oft den Begriff der schnellen Folge ausdrückt, sofort, sogleich, vgl. αὐτάρ, εἶϑαρ, ἄφαρ; ὁ δ' ἄρ' ὦκα παρέδραμεν Il. 10, 350. Auch beim Aufzählen einzelner Dinge, nun, ferner, Il. 2, 546. 615. – 2) Es verknüpft dah. bes. Correlativsätze, ἐκ δ' ἔϑορε κλῆρος κυνέης, ὃν ἄρ' ἤϑελον αὐτοί Il. 7, 182; ἦμος – τῆμος ἄρα 24, 789, u. so öfter εὖτ' ἄρα, ὅτ' ἄρα, ἃς ἄρα, gerade so, z. B. Od. 6, 235; Pind. Ol. 6, 52. Bes. bei Demonstrativen, wenn ein schon genannter Gegenstand wieder aufgenommen wird, ἀλλ' υἱὸν Πριάμοιο νόϑον βάλε – τόν ῥ' Ὀδυσεὺς βάλε δουρί Il. 4, 501, diesen also, diesen nun; so oft ταῠτ' ἄρα, τοῖος ἄρα. – Von diesen beiden Arten des Gebrauchs ist in Prosa die Anknüpfung des Nachsatzes durch ἄρα geblieben, ἀκούσας, ἔλεγε ἄρα Her. 9, 9; ἐρωτώσης τῆς μητρός, ἀπεκρίνατο ἄρα, Xen. Cyr. 1, 3, 2; An. 4, 6, 15 u. sonst, doch selten. – 3) Auch einen innern Zusammenhang bezeichnet es, nicht wie οὖν, folglich, streng folgernd u. schließend, sondern, was sich von selbst ergiebt, od. man vermuthen kann, nun, al so, anführend, τοὔνεκ' ἄρ' ἄλγε' ἔδωκεν Il. 1, 96, deswegen also; τὰ μὲν ἄρ που ἐπέκλωσαν ϑεοὶ αὐτοί Od. 11, 139; u. so oft bei Angabe eines Grundes, ἐπεί ῥα, ὅτι ῥα, weil ja, da ja, τὸ δὲ χρηστήριον τοῖσι ἐν Συρίῃ Ἀγβατάνοισι ἔλεγε ἄρα, wie nämlich aus dem Vorigen erhellt, Her. 3, 64. So auch bei Attikern sehr gew., μάτην ἄρ' ὡς ἔοικεν ἥκομεν Soph. El. 762; ὑφ' οὗ φονέως ἄρ' ἐξέπνευσας, durch den du also sterben mußtest, Ai. 1005; πολὺ γὰρ ἀμείνωνἄρα ὁ τοῠ ἀδίκου ἢ ὁ τοῦ δικαίου βίος Plat. Rep. II, 358 c; ἐγὼ δὲ οὐδὲν ἄρα τούτων ποιήσω Apol. 34 c. – 4) Dah. steht es oft in Fragesätzen, τίς τ' ἂρ τῶν ὄχ' ἄριστος ἔην; wer war denn nun von ihnen der beste? Il. 2, 761; τίς ἄρα ῥύσεται, wer wird uns nun retten? Aesch. Spt. 90; τίςἄρα, τίς με πότμος ἔτι περιμένει; Soph. Ant. 1282; τίς σε, τέκνον, τίς σ' ἔτικτε τῶν μακραιώνων ἄρα; O. C. 1444; und oft in Prosa τί ἄρα, τί ποτ' ἄρα, Plat. Phaedr. 228 d Phil. 52 d. Ebenso in Ausrufungen, ὦ δαῖμον, ὡς ἄρ' ἔψευσας φρενῶν Πέρσας Aesch. Pers. 719; ὅρα, τίς ἄρ' ἦν, wer war's nur! Soph. O. C. 118; ὧ Ζεῦ – οἵους ἄρα ἔχω ἑταίρους Xen. Cyr. 2, 2, 10. – 5) Oft liegt darin, daß etwas überraschend, wider Erwarten sich an etwas Früheres anreiht; diesen Ausdruck der Befremdung, des Verblüfftseins, macht Hartung in seiner Lehre von den Partikeln I, p. 422 zum Hauptbegriff; er paßt aber nur in der kleinern Zahl der Stellen; οὐδ' οἵ γ' ὡρμήϑησαν ἐπ' ἀνδράσιν, ἀλλ' ἄρα τοί γε – περισσαίνοντες ἀνέσταν Od. 10, 214; κἀξ ἀγεννήτων ἄρα – μῦϑοι καλῶς πίπτουσι, wie unser also auch, Soph. Tr. 61. Dah. drückt es oft die Enttäuschung von einer falsch gefaßten Meinung aus, bes. in der Formel ἦν ἄρα, z. B. σὺ δ' οὐκ ἄρα τοῖος ἔησϑα Od. 16, 420, du warst also nicht so, d. i. du bist nicht ein solcher, wie ich meinte; οὐκ ἄρα σοίγε πατὴρ ἦν Πηλεύς Il. 16, 33; οὔτ' ἄρ' ὅ γ' εὐχωλῆς ἐπιμέμφεται – ἀλλά 1, 93; ὅδ' ἦν ἄρ' ὁ ξυλλαβὼν ἐμέ Soph. Phil. 966, der also ist! πόϑος καὶ κακῶν ἄρ' ἦν τις O. C. 118; Κύπρις οὐκ ἄρ' ἦν ϑεός Eur. Hipp. 360; σὺ δ' ἀχάριστος ἦσϑ' ἄρα Ar. Vesp. 451; οὐ σὺ μόνος ἄρ' ἦσϑ' ἔποψ Av. 280; ὅτι οὐκ ἄρ' ἦν φιλόσοφος, ἀλλά τις φιλοσώματος, daß er eben kein Philosoph ist (wie wir meinten), Plat. Phaed. 68 b; οὐκ ἄρ' ἀγαϑὸς τὰ πολιτικὰ Περικλῆς ἦν ἐκ τούτου τοῦ λόγου Gorg. 516 d; ταῦτα ἀκούσας ὁ Κῦρος ἐπαίσατο ἄρα τὸν μηρόν Xen. Cyr. 7, 3, 6; vgl. 8, 2, 2; – πρὶν μὲν – νῦν δὲ ἄρα Plat. Crit. 46 d Phaed. 68 a; vgl. Rep. X, 600 c. – 6) wie nämlich, eine Erläuterung anknüpfend, κρατερῶς ἐμάχοντο, λαοῖσιν καϑύπερϑε πεποιϑότες ἠδὲ βίηφιν. οἱ δ' ἄρα χερμαδίοισιν ἀπὸ πύργων βάλλον Iliad. 12, 154; so häufig in Prosa, bes. nach ὅτι u. ὡς, wo dadurch ausgedrückt wird, daß das Angeführte nicht des Redenden Meinung sei (vgl. 5): ὡς ἄρα καὶ οἱ ϑεοὶ πολλοῖς βίον κακὸν ἔνειμαν Plat. Rep. II, 364 b; neben γάρ Prot. 315 c Gorg. 469 d; ὡς ἄρα γιγνώσκων Xen. An. 5, 6, 29; ἀκούω τινὰ διαβάλλειν ἐμὲ ὡς ἐγὼ ἄρα ἐξαπατήσας 5, 7, 5; vgl. Dem. 21, 183. – 7) εἰ ἄρα, ἐὰν ἄρα, wenn etwa, ob vielleicht, oft bei Plat., Theaet. 151 c; ἄκουε, εἴ τι ἄρα λέγω Rep. IV, 433 a; ἢν ἄρα, wenn allenfalls, Thuc. 1, 93; εἰ μέν τις καὶ ἄλλος ἄρα ἡμῖν ἐστι διαβατέος, οὐκ οἶδα Xen. An. 2, 4, 6; vgl. 5, 1, 13; εἰ μὴ ἄρα, wie nisi forte, oft ironisch; σκοπῶμεν, μή πη ἄρ' ἐξαπατώμεϑα Plat. Hipp. mai. 293 e.
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2 ἕδνον
ἕδνον und ἔεδνον, τό, die Brautgabe; Ableitung ungewiß; entstanden zunächst aus · ἔFεδνον Fέδνον oder ἔσεδνον σέδνον; vgl. Curtius Grundz. d. Griech. Etymol. 2 S. 154. Über den Spiritus vgl. Herodian. Scholl. Iliad. 13, 543. 5, 158. 13, 382. Bei Homer erscheint das Wort vierzehnmal, stets im plural., in folgenden Formen: ἔεδνα Odyss. 1, 277. 2, 196. 8, 318. 15, 18; ἐέδνοισι(ν) Odyss. 6, 159. 16, 391. 21, 161; ἕδνα Odyss. 11, 117. 282. 13, 378. 19, 529 Iliad. 16, 178. 190. 22, 472. An den meisten Stellen bezeichnet das Wort unzweifelhaft Geschenke, welche der Freier dem Weibe oder ihren Ältern giebt (Beides läßt sich nicht scharf unterscheiden) und für welche er eben die Braut von ihrer Familie erkauft; an zwei Stellen aber, Odyss. 1, 277. 2, 196 scheint das Wort Geschenke zu bezeichnen, welche die Familie oder der Vater der Braut dieser giebt, also eine Mitgift, eine Ausstattung, wie sie Iliad. 9, 147. 289 durch ἐπιμείλια oder μείλια bezeichnet wird. Doch kann man allenfalls auch die beiden Stellen Odyss. 1, 277. 2, 196 so verstehen, daß ἔεδνα vom Freier oder von den Freiern gegebene Geschenke sind. Vgl. die Homerischen Wörter ἀνάεδνος, ἐεδνόω (s. v. ἑδνόω), ἐεδνωτής (s. v. ἑδνωτής) und Scholl. Aristonic. Iliad. 16, 178. 9, 146. 147. 13, 366. 382. 22, 51. 11, 244. 18, 593. 22, 88. 6, 394, aus welchen Scholl. jedoch Aristarchs Ansicht nicht vollständig erhellt. Sie würde vollständig erkannt werden, wenn es unzweifelhaft wäre, daß dem Aristonicus folgendes Schol. zu Odyss. 2, 53 angehöre: ἑεδνώσαιτο: ἕδνα ἐπιδώσει, ἀποπροικίσει, χρήματα δώσει. καὶ κυρίως μὲν ἕδνα ἐστὶ τὰ διδόμενα ὑπὸ τοῦ γαμοῠντος τῇ γαμουμένῃ· νῦν δὲ καταχρηστικῶς κεῖται ἡ λάξις ἀντὶ τοῦ χρήματα ἐπιδοίη. – Die Folgenden bezeichnen durch das Wort theils Geschenke, welche der Freier dem Weibe oder ihrer Familie giebt, theils eine Mitgift, Aussteuer, Ausstattung, theils Geschenke, welche die Hochzeitgäste darbringen. Singular. ἕδνον Pind. Ol. 9, 10 Theocrit. 27, 31 Callimach. frgm. 193 Anthol. App. 298 Orph. Arg. 875; plural. ἕδνοις Aesch. Prom. 560 Euripid. Andromach. 153, ἕδνοισι Eurip. Andromach. 873, ἕδνων Paus. 3, 12 Eurip. Andromach. 2, ἕδνα Pind. P. 3, 94 Dio Cass. 79, 12.
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3 ἄρα
ἄρα, (1) die Aufeinanderfolge der Begebenheiten andeutend: sofort, sogleich. Auch beim Aufzählen einzelner Dinge: nun, ferner. (2) Es verknüpft dah. bes. Korrelativsätze: gerade so. Bes. bei Demonstrativen, wenn ein schon genannter Gegenstand wieder aufgenommen wird: diesen also, diesen nun. Von diesen beiden Arten des Gebrauchs ist in Prosa die Anknüpfung des Nachsatzes durch ἄρα geblieben. (3) Auch einen inneren Zusammenhang bezeichnet es, was sich von selbst ergibt, od. man vermuten kann: nun, also, anführend: deswegen also; u. so oft bei Angabe eines Grundes: weil ja, da ja. (4) Dah. steht es oft in Fragesätzen: nun? Ebenso in Ausrufungen: ὅρα, τίς ἄρ' ἦν, wer war's nur!. (5) Oft liegt darin, daß etwas überraschend, wider Erwarten sich an etwas Früheres anreiht; Ausdruck der Befremdung, des Verblüfftseins. Dah. drückt es oft die Enttäuschung von einer falsch gefaßten Meinung aus, bes. in der Formel ἦν ἄρα, also nicht, der also ist! (6) wie nämlich (eine Erläuterung anknüpfend), bes. nach ὅτι u. ὡς, wo dadurch ausgedrückt wird, daß das Angeführte nicht des Redenden Meinung sei. (7) εἰ ἄρα, ἐὰν ἄρα, wenn etwa, ob vielleicht; ἢν ἄρα, wenn allenfalls -
4 ἀκτή 1
ἀκτή 1.Grammatical information: f.Meaning: `promontory, rocky coast, rough shore, edge' (Il.).Derivatives: ἀκταία name of a plant (Plin.); Strömberg Pflanzennamen 115 (also on ἄκτιον and ἀκτίνη). - ἄκτιος surname of Pan (Theoc.) and Apollo (A. R.), ἄκτιον = ἀκτή (Ael.). - ἀκτίτης m. `who lives on the coast' (A. P.), ἀκτ. ( λίθος) `stone from Piraeus or Argolis'; πέτρος ἀκτῖτις (Ath. Mitt. 31, 143). ἀκτάζω `banquet' (from *`banquet on the shore'?), Plu. 2, 668 b; or from 2. ἁκτή?Origin: PG [a word of Pre-Greek origin]X [probably]Etymology: Derivation from ἀκ- `sharp' is "allenfalls möglich" (Frisk), but Fur. 127 compares ὄχθη, - ος which is quite convincing; so it is a substr. word. Cf. on ἀκτή 2.!Page in Frisk: 1,61Greek-English etymological dictionary (Ελληνικά-Αγγλικά ετυμολογική λεξικό) > ἀκτή 1
См. также в других словарях:
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allenfalls — Adv. (Mittelstufe) nicht mehr als, höchstens Beispiel: Du musst allenfalls noch zwei Wochen warten. allenfalls Adv. (Aufbaustufe) unter Umständen, eventuell Synonyme: möglicherweise, gegebenenfalls, vielleicht, womöglich Beispiel: Man könnte… … Extremes Deutsch
allenfalls — allenfalls, allerdings ↑ all … Das Herkunftswörterbuch
allenfalls — bestenfalls; im besten Fall; höchstens; wenn überhaupt * * * al|len|falls [ alən fals] <Adverb>: a) im besten Fall; höchstens: das reicht allenfalls für zwei Personen; es dauert allenfalls noch zwei Stunden. Syn.: wenn es hoch kommt. b) … Universal-Lexikon
allenfalls — a) bestenfalls, günstigenfalls, günstigstenfalls, höchstenfalls, höchstens, im günstigsten Fall, im Höchstfall; (bildungsspr.): im Maximum, maximal; (ugs.): längstens. b) etwa, etwaig, eventuell, gegebenenfalls, im gegebenen Fall, möglicherweise … Das Wörterbuch der Synonyme
allenfalls — ạl·len·falls Adv; 1 im äußersten Fall ≈ höchstens: Es kann allenfalls noch zehn Minuten dauern 2 gespr, oft iron; im günstigsten Fall ≈ bestenfalls: In diesem Anzug kannst du allenfalls auf einen Kostümball gehen, aber nicht zu einem Empfang! … Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache
Allenfalls bei Herrn N. R. — Allenfalls bei Herrn N. R., ist bei der Nothadresse des Wechsels soviel als: wenn ja der Bezogene nicht zahlen oder acceptiren sollte, so wende man sich an Herrn N. N … Pierer's Universal-Lexikon
allenfalls — ạl|len|fạlls … Die deutsche Rechtschreibung
wenn überhaupt — allenfalls … Universal-Lexikon
bestenfalls — allenfalls, äußerstenfalls, gerade noch, höchstens, im günstigsten Fall; (ugs.): wenns hoch kommt. * * * bestenfalls:⇨allenfalls(1) bestenfallsimbesten/günstigstenFalle,äußerstenfalls,höchstens,allenfalls,geradenoch;ugs.:wenn shochkommt … Das Wörterbuch der Synonyme
möglicherweise — allenfalls, eventual, eventuell, gegebenenfalls, im gegebenen Fall, unter Umständen, vielleicht, womöglich; (bes. österr., schweiz.): allfällig; (nordd.): am Ende; (bayr., österr. mundartl.): leicht; (bildungsspr. veraltet): eventualiter. * * *… … Das Wörterbuch der Synonyme