-
81 libertus
lībertus, a, um (st. liberatus, a, um), in Freiheit gesetzt, subst., a) lībertus, ī, m., der aus dem Sklavenstande in Freiheit gesetzt ist, der Freigelassene (in bezug auf die an ihm vollzogene Freilassung u. auf den Herrn, der sie vollzog; vgl. libertinus), Komik., Cic. u.a.: feci ex servo ut esses libertus mihi, Ter. – arch. leibertus, Corp. inscr. Lat. 1, 816. 1086 u. ö. – b) līberta, ae, f., die Freigelassene, Cic. u.a.: liberta Veneris, eine urspr. dem Stande der Venerii (Tempelsklaven der Venus) angehörige Freigelassene, Cic. div. in Caecil. 55. – / Dat. od. Abl. Plur. fem. (zur Unterscheidung des Geschlechts) libertis libertabusque, Modestin dig. 50, 16, 205. Corp. inscr. Lat. 1, 1253 u. ö.: dafür libertis utriusque sexus, Scaev. dig. 34, 1, 20. § 1. Corp. inscr. Lat. 6, 10245, 8: sonst libertis, wie Tac. ann. 12, 53. Plin. ep. 10, 5 (4), 2 u. 10, 6 (22), 1.
-
82 subdistinctio
subdīstīnctio, ōnis, f. (subdistinguo), I) = ὑποστιγμή, das Komma, Diom. 438, 5. Prisc. 18, 11. Donat. 372, 16 u. 17 K. Cassiod. de orthogr. 146, 1 K. – II) als rhet. Fig. = περιδιαστολή, die genaue Unterscheidung, Auct. carm. de fig. 115. p. 67 Halm.
-
83 victima
victima (victuma), ae, f. (vgl. gotisch weihan, ahd. wihan, weihen, heiligen u. gotisch weihs, ahd. wīh, heilig), das Opfertier, Opfer, sowohl Sühnopfer als Dankopfer, Plaut., Caes., Liv. u.a. (zur Unterscheidung von hostia s. Marquardt-Wissowa, Staatsverw.2 Bd. 3. S. 171. Anm. 1). – bildl., se victimam rei publicae praebuisset (Decius), Cic.: victima decipientis ero, Ov.
-
84 Arm [2]
Arm, der, I) eig.: brachium (von der Hand bis an den Ellbogen, Unterarm; auch oft vom ganzen Arm, wo es auf genaue Unterscheidung nicht ankommt). – lacertus (Oberarm; aber, ohne Rücksicht, ob Ober- od. Unterarm zu bezeichnen sei, überall auch da, wo der Arm hinsichtlich seiner Stärke und Muskulosität bezeichnet werden soll). – manus, bes. im Plur. (die Hand mit dem Arme, da, wo die Hand der besonders tätige Teil ist, wie beim Halten, Tragen etc.). – ein niedlicher A., brachiolum. – A. in A. (v. zweien), amplexi od. complexi inter se u. alter alterum; im Zshg. auch bl. amplexi od. complexi: etwas unter dem A. tragen, alqd portare sub ala: jmd. auf den Armen tragen, in manibus gestare (z. B. puerum); alqm manibus sublevare, sustinere (mit den Händen aufrecht halten, einen Verwundeten etc.: auf den Armen getragen, auch inter manussublevatus): jmd. auf den Armen herumtragen, alqm manibus suis circumferre (z. B. puerum): jmd. auf den Armen wegtragen, alqm inter manus auferre (z. B. e proelio): jmd. auf die Arme nehmen, in manus accipere (z. B. puerum). – jmd. am A. nehmen, alqm amplecti: jmd. in die Arme nehmen, schließen, alqm complecti, amplecti: jmd. fest in die Arme schließen, artius amplecti alqm: jmdm. in die Arme sinken, manibus alcis excipi: jmd. in den Armen halten, alqm complexum tenere: alqm manibus sustinere, sublevare (mit den Händen aufrecht halten, z. B. einen Verwundeten): jmdm. in den Armen hängen, e manibus alcis sustinentis pendēre: jmdm. in den Armen liegen, haerere in alcis complexu: jmd. aus den Armen lassen, alqm ab amplexu suo dimittere: jmd. in den Armen auffangen, manibus alqm excipere: ich nehme jmd. mit offenen Armen auf, meo sinu ac complexu alqm recipio; libens ac supinis manibus alqm excipio. – in jmds. Armen, in alcis manibus (dah. in jmds. Armen u. an jmds. Brust, in alcis manibus et gremio, z. B. maerore et lacrimis consenescere): inter alcis manus; in complexu alcis: in jmds. Armen sterben, in complexu alcis emori od. extremum vitae spiritum edere; inter alcis manus exspirare; inter alcis sublevantis manus exstingui (eines, der den Sterbenden aufrichtet u. stützt): einen in jmds. Armen töten, alqm in complexu alcis trucidare. – die Kinder aus den Armen der Eltern reißen, liberos e parentum complexu abripere; liberos de [176] parentum complexu avellere atque abstrahere. – jmdm. unter die Arme greifen, alqm sustinere (stützen, beim Gehen, beim Aussteigen aus dem Wagen, aus der Sänfte etc.); alqm collapsum excipere (jmd. auffangen beim Fallen); alqm sublevare. alci su bvcuire. inopiam alcis levare (uneig., ihm beistehen, helfen); alci aliquid prae manu dare, unde utatur (jmd. beim Anfange einer eigenen Wirtschaft unterstützen): sich jmdm. in die Arme werfen, ad alqm confugere; alcis fidei se committere. – Sprichw., Könige haben lange Arme, longae regibus sunt manus (Ov. her. 16, 166). – II) übtr., bei lebl. Ggstndn.: a) eines Flusses: pars. – caput (Mündung). – der Fluß teilt sich in zwei, in mehrere Arme, fluvius in duas partes dividitur, in plures partes diffluit. – b) des Meeres, eines Berges, eines Hafens, eines Befestigungswerkes: brachium.
-
85 Kriterium
Kriterium, als Kennzeichen, certa iudicandi et assentiendi nota; cognitionis nota; auch [1511] bl. nota. – als Unterscheidung, distinctio in agnoscendo. – als Richtschnur und Urteil, regula et iudicium. – als Urteil, iudicium (z.B. iudicium tollere incogniti et cogniti). – gewisse Kriterien, signa quaedam et notae.
-
86 Streif, Streifen
Streif, Streifen, a) für sich bestehender; z.B. ein St. Zeug, Leinwand, pannulus oblongus: ein St. Papier, etwa scidnia chartae; chartae resegmen (ein Papierschnitzel): ein St. Landes, lacinia. – b) an einem andern Gegenstande: limes (etwas breiter St. am Himmel, auch farbiger St. zur Unterscheidung, auf einem Stoff). – linea (dünner St., Linie, auf dem Papier etc.). – virga (farbiger Streifen auf einem Stoff). – der purpurne St. an der röm. Toga, clavus (schmaler, angustus, breiter, latus).
-
87 Trennung
Trennung, diremptio. diremptus (die Auseinanderbringung Verbundener). – seiunctio, von etwas, ab alqa re (die Abscheidung). – disiunctio, einer Sache, alcis rei (die T. nach verschiedenen Seiten hin, z.B. animorum). – separatio (die Absonderung, z.B. animi ac corporis in morte; dann die Unterscheidung, z.B. nominum idem significantium). – discessus, von etc., ab etc. (der Weggang, das Sichentfernen von einer Sache oder Person, z.B. animi a corpore). – digressus, verb. digressus et discessus (das Scheiden voneinander, z.B. der Lebenden und Sterbenden). – distractio (eig. die Voneinanderzerrung, z.B. membrorum; dann bildl., die Uneinigkeit, z.B. civium). – discidium (der Zwiespalt, w. vgl.).
-
88 Unterscheiden [2]
Unterscheiden, das, Unterscheidung, die, distinctio. – das U. der Worte durch Punkte, interpunctio verborum.
-
89 πηδόν
πηδόν, τό, oder nach Andern πηδός, das untere, flach u. breit auslaufende Ende des Ruders, das Ruderblatt, sonst πλάτη, im Ggstz zum Rudergriffe, οἴαξ, übh. das Ruder, ἀναῤῥιπτεῖν ἅλα πηδῷ Od. 7, 328. 13, 78, u. sp. D., wie Arat. Phaen. 155, wo es deutlich neutr. ist; auch das Steuerruder. – Die Unterscheidung πηδόν = κώπη, πηδός = πλάτη ist unhaltbar; es hängt übrigens mit πέζα, πέδον, πούς, ποδός zusammen; einige alte Erkl. aber nahmen dazu eine eigene Holzart πῆδος an, weil die Gallier die Tanne pados oder pades genannt hätten, und lasen so auch Il. 5, 838 πήδινος für φήγινος. Vgl. πάδος.
-
90 φῡλο-κρινητικός
φῡλο-κρινητικός, ή, όν, zur Unterscheidung der Geschlechter gehörig, geschickt, Clem. Al.
-
91 φῡλο-κρίνησις
φῡλο-κρίνησις, ἡ, Unterscheidung der Geschlechter, Gattungen, Clem. Al.
-
92 ΔΕ'Χομαι
ΔΕ'Χομαι, annehmen, aufnehmen, erwarten; Depon. Med., δέχομαι, δέξομαι, ἐδεξάμην, δέδεγμαι, aorist. passiv. ἐδέχϑην in passiver Bedeutung; das praes. heißt Ionisch, Aeolisch und Dorisch δέκομαι, Ahrens Dial. Dor. p. 82; dies δέκομαι ist für die ältere Form zu halten, Wurzel Δεκ –, obgleich es sich bei Homer nicht findet, welcher die jüngere Präsens-Form, das Attische δέχομαι, mehrmals gebraucht; außerdem finden sich bei Homer Formen vom futur. δέξομαι und vom aorist. ἐδεξάμην und einige Formen, welche verschieden beurtheilt werden können: δεδέξομαι, Iliad. 5, 238, der Form nach futur. exact., der Bdtg nach futur. exact. oder einfaches futur.; δέχαται, Iliad. 12, 147, der Form nach wohl sicher perfect., ohne Reduplication, der Bdtg nach perfect. oder praes.; ἐδέγμην, Odyss. 9, 513; δέκτο, Iliad. 15, 88; imperativ. δέξο, Iliad. 19, 10; imperativ. δέδεξο, Iliad. 20, 377; infinit. δέχϑαι, Iliad. 1, 23; particip. δέγμενος, Odyss. 20, 385; δέγμενοι Iliad. 18, 524; δεδεγμένος, Iliad. 4, 107; δεδεγμένα. Iliad. 23, 273. Wenn anders durch δέχαται feststeht, daß Homer ein nichtreduplicirtes perfect. von δέχομαι kennt, so können offenbar die Formen ἐδέγμην, δέκτο, δέξο, δέδεξο, δέχϑαι, δέγμενος, δέγμενοι, δεδεγμένος, δεδεγμένα eben so wohl perfect. und plusquamperfect. wie syncopirte Aoriste sein; in δέδεξο und δεδεγμένος, δεδεγμένα shucopirte Aoriste zu sehn verhindert die Reduplication so wenig wie der Accent, welchen letzteren in δεδέξο und δεδέγμενος, δεδέγμενα zu ändern beliebig scelsteht, wie man auch δεγμένος, δεγμένοι statt δέγμενος, δέγμενοι betonen darf, Von der syntactischen Tempusbdtg aus dem Zusammenhange der einzelnen Stellen Entscheidungsgründe in dieser Sache hernehmen zu wollen ist um so unthunlicher, als die Enallage der Temrora bei Homer ein so sehr weites Gebiet hat; man denke nur z. B. an βεβήκει und βεβλήκει. Deshalb ist auch Buttmanns Ansicht für verfehlt zu halten, welcher Ausf. Gr. Ausg. 2 Bd 2 § 114 S. 148 die fraglichen Formen in zwei Gruppen vertheilt, aorist. syncop. ἐδέγμην » ich nahm an« und perfect. mit Präsens-Bedtg δέδεγμαι oder δέγμαι » ich erwarte« nebst plusquamperf. ἐδέγμην mit Imperfect-Bdtg. Wie mißlich es um diese zu scharfe Unterscheidung steht, zeigt schon z. B. die Stelle Iliad. 22, 340 ἀλλὰ σὺ μὲν χαλκόν τε ἅλις χρυσόν τε δέδεξο, wo Buttmann die einfache und natürliche Erklärung »nimm an« vetwerfen muß, um einen seiner Theorie entsprechenden Sinn »erwarte«, »sei gewärtig«, »sei bereit anzunehmen«, in die Worte des Dichters hineinzukünsteln. Auch Iliad. 11, 124 ist χρυσὸν Ἀλεξάνδροιο δεδεγμένος sicherlich nicht = »erwartend«, sondern = »empfangen habend«. Seiner Bedeutung wegen hat man auch das vereinzelte δεδοκημένος Iliad. 15, 730 hierhergezogen, welches der Form nach zu δοκέω gehört. ἔνϑ' ἄρ' ὅ γ' ἑστήκει δεδοκημένος, ἔγχεϊ δ' αίεὶ Τρῶας ἄμυνε νεῶν, den Angriff erwartend stand er da; Apoll. Lex. Homer. p. 57, 17 δεδοκημένος· ἐκδεχόμενος, ἐπιτηρῶν; vgl. δοκεύω. Die Formen δειδέχαται. δειδέχατο, δείδεκτο s. s. v. δείκνυμι. Vgl. noch die Homerischen composita ἀναδέχομαι, ἀποδέχομαι, ἐκδέχομαι, παραδὲχομαι, προσδέχομαι, ὑποδέχομαι. Die Dichter nach Homer gebrauchen zum Theil die mehrdeutigen Homerischen Formen von δέχομαι und außerdem noch einige ähnliche; z. B. Hom. hymn. Apoll. 538 δέδεχϑε, Hesiod. Scut. 214 δεδοκημένος, Pind. Pyth. 8, 19 ἔδεκτο, Erinna Anth. P. 6, 352 (Bergh. P. L. G. ed. 2 frgm. 4 p. 703) δέξο; Eurip. Rhes. 525 δέχϑαι; Theocrit. 7, 78 ἔδεκτο. Bei Aeschyl. und Sophocl. nur Formen vom regelmäß. Attischen a verbo δέχομαι, δέξομαι, ἐδεξάμην, δέδεγμαι. Die Bedeutung von δέχομαι ist ursprünglich rein sinnlich; so z. B. Ham. Iliad. 1, 596 παιδὸς ἐδέξατο χειρὶ κύπελλον, Odyss. 5, 462 Ἰνὼ δέξατο χερσὶ φίλῃσιν. Von λαμβάνειν unterscheidet Ammon. Voc. diff.. δέχεσϑαι so : Λᾳβεῖν καὶ δέξασϑαι διαφέρει· λαβεῖν μὲν γάρ ἐστι τὸ κείμενόν τι ἀνελέσϑαι, δέξασϑαι δὲ τὸ διδόμενον ἐκ χειρός. Daß die Hand allerdings ursprünglich bei δέχεσϑαι eine Haupteolle spielte, δέχεσϑαι = mit der Hand annehmen, fassen, zeigt schon die Verwandtschaft mit δεξιός und δέκα, welche man vgl. Δέχεσϑαι und λαμβάνειν verbunden Demosth. 19, 139 οὐκ ἐδέξαντο οὐδ' ἔλαβον ταῦτα οἱ τῶν Θεβαίων πρέσβεις, nämlich χρήματα ἃ ἐκεῖνος ἐβούλετο δοῠναι; Xenoph. Cyr. 1, 4, 26 τοὺς λαβόντας καὶ δεξαμένους τὰ δῶρα. Im Einzelnen heißt δέχομαι; – 1) das Gegebene annehmen, δεκόμεϑα τὰ διδοῖς Her. 8, 137; ἀρχὴν διδομένην Thuc. 1, 76; τοῦτο δέχεσϑαι τὸ διδόμενον παρὰ σοῠ Plat. Gorg. 499 c. So schon Hom. Iliad. 5, 227 μάστιγα καὶ ἡνία δέξαι, 6, 46 δέξαι ἄποινα; παρακαταϑήκην Plat. Rep. IV, 442 e; τὶ ἐν παρακαταϑήκῃ Pol. 33, 12; μισϑὸν τῆς φυλακῆς Plat. Rep. III, 416 e; φόρον Thuc. 1, 96; χάριν, ὅρκον u. ä. Oft verbunden διδόναι καὶ δέχεσϑαι, z. B. δίκην H. h. Merc. 312; δίκαια Thuc. 1, 37; vgl. 5, 59; πίστεις Plat. Phaedr. 256 d. – Gew. παρά τινός τι, Il. 19, 10; Soph. Ai. 646; Her. 3, 39; μνήμῃ παρὰ τῶν πρότερον δεδεγμένος Thuc. 1, 9 u. Folgde; auch ἔκ τινος, z. B. τὸ διδόμενον ἐξ ἐκείνου Her. 8, 114; Soph. O. R. 1107; λόγον ἔκ τινος Eur. Mad. 924; mit dem bloßen gen., κύπελλον ἐδέξατο ἧς ἀλόχοιο Il. 24, 305; vgl. 14, 203 δεξάμενοι Ῥείας; zweideutig Iliad. 11, 124 χρυσὸν Ἀλεξάνδροιο δεδεγμένος, »Gold des A. empfangen habend« oder »vom A. Gold empfangen habend«; δέχου δὲ χειρὸς τῆς ἐμῆς βέλη τάδε Soph. Phil. 1271; vgl. Eur. Hipp. 89; aber χρυσὸν ἀνδρὸς ἐδέξατο τιμήεντα, Od. 11, 327, heißt: sie nahm Gold für ihren Mann. Auch c. dat., Einem etwas abnehmen, Θέμιστι δέκτο δέπας Il. 15, 88, vgl. Scholl. Aristonic.; Iliad. 2, 186 δέξατό οἱ σκῆπτρον, Scholl. Aristonic. ἡ διπλῆ, ὅτι ἀρχαϊκώτερον δέξατο αὐτῷ τὸ σκῆπτρον ἀντὶ τοῠ παρ' αὐτοῦ; vgl. Porson zu Eur. Hec. 533. – 2) gastlich aufnehmen, bewirthen; oft absol.; Iliad. 18, 331 οὐδ' ἐμὲ νοστήσαντα δέξεται ἐν μεγάροισι γέρων Πηλεὺς οὐδὲ Θέτις μήτηρ, also den heimkehrenden Sohn vom Hause; Odyss. 19, 316 ξείνους αἰδοίους ἀποπεμπέμεν ἠδὲ δέχεσϑαι; Iliad. 6, 483 ἡ δ' ἄρα μιν κηώδεϊ δέξατο κόλπῳ, Andromache den Astyanar; χώρᾳ Eur. Med. 713; δόμοις Soph. O. R. 818 u. öfter; auch von der Erde, dem Hades, der die Todten aufnimmt, Tr. 1075; πόλει Thuc. 4, 103; – εἰς στέγος Soph. El. 1156; εἰς τὴν πόλιν Thuc. 3, 28; εἴσω 6, 44; dah. übertr., εἰς τὸ σῶμα πιόντα καὶ φαγόντα Plat. Prot. 314 a. – Auch mit folgenden Bestimmungen: ἀγαϑῷ νόῳ, Her. 1, 60; δωρήμασιν, Soph. O. C. 4; φίλως τινά, Tr. 625; λαμπροῖς δείπνοις δεξόμεϑ' ὑμᾶς, Anaxand. Ath. IV, 131 (v. 2); φιλοφρόνως, ἵλεῳ, Plat. Legg. V, 747 e VI, 771 a. Aehnl. ἱκέτην, Soph. O. C. 44; Xen. Cyr. 4, 6, 2. – Bei Men. fr. inc. 230 auch von der Frau, empfangen, ἐδεξάμην, ἔτικτον. – 3) gnädig aufnehmen, annehmen; von Menschen, Iliad. 23, 647 τοῦτο ἐγὼ πρόφρων δέχομαι; von den Göttern, ἱρά, Il. 2, 420; σφάγια – εὐμενής Ar. Lys. 204; dgb. λιτὰς οὐ δέχεσϑαι, nicht annehmen, verwerfen, Soph. Ant. 1007. So auch, wie δέχει δὲ τοῠτον τὸν νῦν διδόμενον λόγον Plat. Phil. 11 c gesagt wird, eine Rede gut aufnehmen, annehmen; Od. 20, 271 καὶ χαλεπόν περ ἐόντα δεχώμεϑα μῦϑον, laßt uns die Rede hinnehmen, obgleich sie hart ist; oft τοὺς λόγους, Aesch. Ag. 1090; Her. 9, 5; Thuc. 1, 95 u. öfter, die Rede billigen, wie Pol. 1, 45 ἐπαινέσαι καὶ δέξασϑαι τὴν προϑυμίαν vrbdt; auch allgem., vernehmen, ὠσὶν ἠχήν, Eur. Bacch. 1086; φήμην, μύϑων ὀμφάν, I. T. 1 496 Med. 175; annehmen, τὰ συμφέροντα τῶν λόγων, σύμβουλον, Soph. Phil. 131. 1305; νόμον, Plat. oft; τεκμήρια, Menex. 238 a; τὰ παραγγελλόμενα, Thuc. 2, 11, vgl. 4, 122; u. τὰς ἀκοὰς ἀβασανίστως δ. 1, 20. Dah. οἰωνόν, eine Vorbedeutung annehmen, Her. 9, 91; ebenso τὸ ῥηϑέν, Soph. El. 658; Her. 1, 63; u. ohne Zusatz, Xen. An. 1, 8, 17; vgl. χαίρετον ἄμφω – δεχόμεϑα Ar. Av. 645, u. Eupol. Dem. fr. 19; – auch = verstehen, deuten, bes. Schol. Uebertr., μηδὲ συμφορὰν δέχου τὸν ἄνδρα Soph. Ai. 68, glaube nicht, daß dir dieser Mann zum Unglück sein wird. – Aehnl. κῆρα Il. 18, 115, erdulden, sich gefallen lassen; δαπάνην, über sich nehmen, Pol. 32, 14; vgl. Paus. 3, 17, 9. – 4) im feindlichen Sinne, Jemandem Stand halten, den Kampf mit ihm aufnehmen, τόνδε ἐπιόντα δ δέξομαι δουρί Il. 5, 238; so πολε μίους, oft Histor., von Her. 3, 54 an; τὴν ἔφοδον Thuc. 4, 126; übertr., τὴν πρώτην ἔφοδον τοῦ λόγου Plat. Phaed. 95 b; auch δέχεσϑαι εἰς χεῖρας, Xen. An. 4, 3, 31. – 5) mit 4) hängt eng zusammen die Bdtg erwarten, welche besonders den oben aufgeführten mehrdeutigen Homerischen Formen angehört; wenn von einem feindlichen Erwarten die Rede ist, lassen sich 4) und 5) meist gar nicht unterscheiden; interessantist z. B. Theocrit. 25, 228 αὐτὰρ ἐγὼ ϑάμνοισιν ἄφαρ σκιεροῖσιν ἐκρύφϑην ἐν ῥίῳ ὑλήεντι δεδεγμένος ὁππόϑ' ἵκοιτο, καὶ βάλον ἆσσον ἰόντος ἀριστερὸν εἰς κενεῶνα τηϋσίως: hier ist von feindlichem Erwarten die Rede, aber durch das ὁππόϑ' ἵκοιτο ist doch deutlich, daß δεδεγμένος nicht das Aufnehmen des Kampfes bezeichnet, sondern nur das Warten vorher; Iliad. 4, 107 αἰγὸς ἀγρίου, ὅν ῥά ποτ' αὐτὸς ὑπὸ στέρνοιο τυχήσας πέτρης ἐκβαίνοντα, δεδεγμένος ἐν προδοκῇσιν, βεβλήκει πρὸς στῆϑος; Iliad. 15, 745. 12, 147; – Odyss. 9, 513 αἰεί τινα φῶτα μέγαν καὶ καλὸν ἐδέγμην ἐνϑάδ' ἐλεύσεσϑαι; Odyss. 12, 230; Iliad. 2, 794 δέγμενος ὁππότε ναῦφιν ἀφορμηϑεῖεν Ἀχαιοί; 18, 524 δέγμενοι ὁππότε μῆλα ἰδοίατο καὶ βοῠς; 9, 191 δέγμενος Αἰακίδην, ὁπότε λήξειεν ἀείδων; 10, 62 δεδεγμένος εἰς ὅ κεν ἔλϑῃς; von Sachen, Iliad. 23, 273 ἱππῆαςτάδ'ἄεϑλα δεδεγμένα κεῖτ' ἐν ἀγῶνι, Apollon. Lex. Homer. p. 57, 12 δεδεγμένα· προσδεχόμενα. Das praes. hat diese Bdtg Eurip. Orest. 1217 παρϑένου δέχου πόδα, erwarte die Ankunft der Jungfrau. – 6) Ausder Bdtg 3) folgt, gew. mit dem Zusatz μᾶλλον, die Bdtg lieberwollen; δέχεσϑαί τι ἀντί τινος, eins dem andern vorziehen, z. B. μᾶλλον ἢ τὸ Δαρείου χρυσίον κτήσασϑαι δεξαίμην πολὺ πρότερον ἑταῖρον Plat. Lys. 211 e; vgl. Gorg. 475 d: Xen. Hell. 5, 1, 14. Auch μῶν οὐκ ἂν δέξαισϑε οἰκεῖν μετὰ φρονήσεως ἁπάσης ἢ χωρὶς τοῠ φρονεῖν Plat. Phil. 63 b. – 7) intrans., ὥς μοι δέχεται κακὸν ἐκ κακοῦ αἰεί, es folgt ein Uebel auf das andere, Il. 19, 290; ἄλλος δ' ἐξ ἄλλου δέχεται χαλεπώτερος ἆϑλος Hes. Th. 800; ἐκ δὲ τοῠ στεινοῠ τὸ Ἀρτεμίσιον δέκεται αἰγιαλός Her. 7, 176.
-
93 κύω
κύω, eigtl. in sich aufnehmen, in sich enthalten, bes. von schwangeren Frauen u. trächtigen Thieren, die Leibesfrucht tragen, auch empfangen, schwanger gehen; Λάβδα κύει, τέξει δὲ ὀλοοίτροχον, Orak. bei Her. 5, 92, 2, wie Theogn. 39. 1081; Bion. 6, 17; Plat. κύουσα, Legg. VII, 789 e u. 792 e (sonst immer κυέω); Callias bei Ath. X, 454 a; κύειν, Andoc. 1, 125; ἔκ τινος, Lys. 13, 42; Arist. u. Sp.; häufig mit der v. l. κυέω, vgl. Lob. zu Soph. Ai. p. 182 ff, u. App. ad Paralip. p. 556; auch übertr., ἡ ψυχή μου διῆγε τοῠτο κύουσα, ἆρά ποτε ἔσται ἀποτίσασϑαι, ging schwanger mit dem Gedanken, Xen. Cyr. 5, 4, 35; fut. u. die anderen tempp. von κυέω, nur aor. med. κυσσαμένη, in der Bdtg des act., nachdem sie empfangen hatte, schwanger geworden, Hes. Th. 125. 405; richtiger würde κῡσαμένη geschrieben, vgl. Buttmanns Gr. Gr.; – ἔκυσε, befruchtete, Aesch. tr. Ath. XIII, 600 a. – Die Unterscheidung zwischen κύω, befruchten, schwängern, u. κυέω, gebären, findet sich nicht bestätigt. – Vgl. auch κυνέω.
-
94 κεκριμένως
κεκριμένως, gesondert, mit Unterscheidung; mit Urtheil, mit Ueberlegung, Pol. 6, 150; Plut.
-
95 γλοιός
γλοιός, ὁ (Accent nach Arcad. p. 37, γλοῖος ist falsche Unterscheidung von 2), 1) das dicke, schmutzige Oel, welches auf dem Ringplatz vom Körper herunterträufelt od. im Bade abgestrichen wird, dgl. Schol. Ar. Nubb. 449; übh. schmutzige, klebrige Feuchtigkeit, Her. 3, 112; Sim. Ath. VII, 299 c. – 2) bei Ar. l. l. als Schimpfwort, schlüpfrig od. tückisch, halsstarrig.
-
96 δι-όρισις
δι-όρισις, ἡ, Abgränzung, Unterscheidung, Plat. Legg. VI, 777 b.
-
97 δι-αίρεσις
δι-αίρεσις, ἡ, Trennung der Stimmen, d. i. Entscheidung, Aesch. Eum. 749; Theilung, der Beute, Xen. Cyr. 4, 5, 55; τῆς χώρας Pol. 3, 40, 9, u. sonst; Vertheilung von Geld, Her. 7, 144; Eintheilung, τῶν γενῶν κατ' εἴδη Plat. Soph. 267 d; Ggstz συναγωγαί Phaedr. 266 b. – Unterscheidung, τῶν ὀνομάτων Prot. 358 a. – Unterschied, Soph. 267 b; Arist. u. Folgde. – κατὰ διαίρεσιν, getrennt, Ggstz κατὰ συνϑετόν, Ath. XI, 492 a; bes. das getrennte Aussprechen zweier Vokale, Gramm.
-
98 δι-ορισμός
δι-ορισμός, ὁ, das Abgränzen, die Bestimmung. Unterscheidung; Plat. Polit. 282 e; Arist. pol. 3, 5, u. Sp., bes. = Erklärung, s. D. L. 5, 43.
-
99 διά-κρισις
διά-κρισις, ἡ, 1) Absonderung, Trennung; καὶ διάλυσις Plat. Phil. 32 a; Ggstz σύγκρισις, Tim. 64 e; der Zwischenraum, Xen. Cyn. 4, 1; Kampf, πρὸς ἀλλήλους, Pol. 18, 11, 3; Unterscheidung, Plat. Legg. X, 908 b. – 2) Entscheidung, Beurtheilung; ψευδομαρτυριῶν Plat. Legg. XI, 937 b; τοῖς άμιλλωμένοις τὴν δ. ἀποδοῠναι, VI, 765 a; Xen. Cyr. 8, 2. 21 u. sonst; ὀνειράτων, Auslegung, Paus. 1, 34. 5; σημείων, D. Sic. 17, 11.
-
100 διά-γνωσις
διά-γνωσις, ἡ, Unterscheidung, Plat. Soph. 267 d; bes. bei Medic.; Beurtheilung, Entscheidung, Plat. Legg. XI, 936 a; περί τινος ῥᾳδίαν ποιεῖν Is. 1, 21; διάγνωσιν ποιεῖσϑαι, = διαγιγνώσκειν, Thuc. 1, 50; ταχίστην ἔχει διάγνωσιν, ist leicht zu entscheiden, Isocr. 1, 34, u. öfter; – Bestimmung, τῆς ἀξίας Plat. Legg. IX, 865 b.
См. также в других словарях:
Unterscheidung — Unterscheidung … Deutsch Wörterbuch
Unterscheidung — Unterscheidung, die seelische Tätigkeit, durch die Verschiedenes als solches erkannt wird, und die in Verbindung mit der Erkenntnis der Einerleiheit die Grundlage alles Denkens bildet. Da die bestimmte Auffassung eines Eindrucks immer seine U.… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Unterscheidung — ↑Differenzierung, ↑Distinktion … Das große Fremdwörterbuch
Unterscheidung — Dieser Artikel wurde in der Qualitätssicherung Philosophie eingetragen. Artikel, die sich als nicht relevant genug herausstellen oder mittelfristig kein hinreichend akzeptables Niveau erreichen, können schließlich auch zur Löschung vorgeschlagen… … Deutsch Wikipedia
Unterscheidung — (lat. ”distinctio“) beruht auf Grunddaten der menschlichen Erfahrung (wie Subjektivität, Freiheit, Verantwortung), die zeigen, daß das Viele in der Welt nicht nur der vielfältige Schein eines ”an sich einen u. selbigen“ ist. Sind zwei… … Neues Theologisches Wörterbuch
Unterscheidung der Geister — ist ein Ausdruck aus der paulinischen Theologie und bezeichnet die kritische Differenzierung von Gedanken, Gefühlsregungen und Prophetien im Hinblick auf die Frage, inwieweit sie von Gott stammen oder nicht. In den „Exerzitien“ („Geistlichen… … Deutsch Wikipedia
Unterscheidung der Geister — Unterscheidung der Geister, in der christlichen Tradition die Fähigkeit, zwischen den Eingebungen Gottes, den Einflüsterungen von Dämonen und genuin menschliche Gedanken zu unterscheiden; im Neuen Testament als Charisma erwähnt (1.… … Universal-Lexikon
Unterscheidung, die — Die Unterscheidung, plur. die en, das Verbale des vorigen Wortes, welches die Handlung des Unterscheidens bedeutet, aber wenig gebraucht wird. Man hat es noch in einigen Zusammensetzungen; die Unterscheidungskraft, die Kraft der Seele, sowohl den … Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart
Unterscheidung — Auszeichnung; Distinktion; Trennung; Differenzierung; Abgrenzung * * * Un|ter|schei|dung 〈f. 20〉 das Unterscheiden * * * Un|ter|schei|dung, die; , en: das Unterscheiden; das Unterschiedenwerden. * * * Un|ter|schei|dung … Universal-Lexikon
Unterscheidung — Un|ter|schei|dung … Die deutsche Rechtschreibung
Die Unterscheidung von Staat und Gesellschaft — wurde in der deutschen Staatsrechtslehre zeitweise sehr kontrovers diskutiert. Sie geht auf Lorenz von Stein zurück und prägte zunächst die Periode der deutschen konstitutionellen Monarchie. Unter dem Grundgesetz konnte diese Ordnungsidee nicht… … Deutsch Wikipedia