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61 Wort
1. Wort <-[e]s, Wörter> [vɔrt, pl ʼvœrtɐ] ntling word;im wahrsten Sinne des \Wortes in the true sense of the word;\Wort für \Wort word for word2. Wort <-[e]s, -e> ntetw mit knappen/umständlichen \Worten ausdrücken to express sth briefly/in a roundabout way;erzählen Sie mit möglichst knappen \Worten, was vorgefallen ist tell me as briefly as you can what happened;das letzte \Wort ist noch nicht gesprochen that's not the end of it, the final decision hasn't been made yet;immer das letzte \Wort haben wollen to always want to have the last word;das ist ein wahres \Wort ( geh) you can say that again;daran ist kein wahres \Wort, davon ist kein \Wort wahr not a word of it is true, don't believe a word of it;1.000 Euro, in \Worten: eintausend 1,000 euros in words: one thousand;du sprichst ein wahres \Wort gelassen aus how right you are;hat man denn da noch \Worte? what can you say?, words fail me;für so ein Verhalten finde ich keine \Worte mehr such behaviour leaves me speechless;ein \Wort gab das andere one thing led to another;ein \Wort Goethes a quotation from Goethe;denk an meine \Worte! remember what I said!;freundliche/harte \Worte friendly/harsh words;ich habe nie ein böses \Wort von ihr gehört I've never heard a bad word from her;in \Wort und Bild in words and pictures;in \Wort und Schrift ( geh) spoken and written;sie beherrscht Französisch in \Wort und Schrift she has command of both written and spoken French;auf ein \Wort! ( geh) a word!;in \Wort und Tat in word and deed;seinen \Worten Taten folgen lassen actions speak louder than words, to follow one's words with action;mit anderen \Worten in other words;mit einem \Wort in a word;man kann sein eigenes \Wort nicht [mehr] verstehen one can't hear oneself speak;jdn mit schönen \Worten abspeisen to fob sb off nicely;[bei jdm] ein gutes \Wort für jdn einlegen to put in a good word for sb [with sb];etw in \Worte fassen to put sth into words;jdm fehlen die \Worte sb is speechless;jd findet keine \Worte für etw sb can't find the right words to express sth;hättest du doch ein \Wort gesagt if only you had said something;davon hat man mir kein \Wort gesagt no one has said a word to me about it;jdm kein \Wort glauben to not believe a word sb says;kein \Wort herausbringen to not get a word out;nicht viele \Worte machen ( fig) to be a man of action [rather than words];ein ernstes \Wort mit jdm reden to have a serious talk with sb;kein \Wort miteinander reden to not say a word to each other;kein \Wort verstehen to not understand a word; ( hören) to be unable to hear a word [that's being said];meine Erleichterung lässt sich in \Worten kaum schildern I can't possibly describe in words how relieved I am;etw mit keinem \Wort erwähnen to not say a [single] word about sth;darüber brauchen wir kein \Wort zu verlieren we don't need to waste any words on it;kein \Wort über jdn/ etw verlieren to not say a word about sb/sth, to not mention sb/sth;aufs \Wort parieren to jump to it;\Worte des Dankes words of thanks;er bat uns ohne ein \Wort des Grußes herein he motioned us to enter without a word of greeting;genug der \Worte! ( geh) that's enough talk!;kein \Wort mehr! ( fam) not another word!;das sind nichts als \Worte they're only [or nothing but] words;nach dem \Wort des Evangeliums ( fig) according to the Gospeldas ist ein \Wort! [that's a] deal!, you've got it!;sein \Wort brechen/ halten to break/keep one's word;jdm [etw] aufs \Wort glauben to believe every word sb says [about sth];das glaube ich dir aufs \Wort I can well believe it;jdn beim \Wort nehmen to take sb at his word, to take sb's word for it;auf mein \Wort! I give you my word!;ich bin bei ihm im \Wort I gave him my wordgestatten Sie mir ein \Wort allow me to say a few words;jdm das \Wort abschneiden to cut sb short;ums \Wort bitten to ask to speak;jdm das \Wort entziehen to cut sb short;jdm das \Wort erteilen [o geben] to allow sb to speak; Diskussionsleiter etc. to allow sb to take the floor;jdm ins \Wort fallen to interrupt sb;das \Wort haben to have one's turn to speak;als Nächstes haben Sie das \Wort it's your turn to speak next;zu \Wort kommen to get a chance to speak;sich zu \Wort melden to ask to speak;das \Wort an jdn richten ( geh) to address sb;jdm das \Wort verbieten to forbid sb to speak4) (Befehl, Entschluss) word;das \Wort des Vaters ist ausschlaggebend the father's word is law;das \Wort des Königs the king's command;ein \Wort mitzureden haben to have sth to say about sth;jds \Wort ist Gesetz sb's word is law, what sb says goesWENDUNGEN:jdm das \Wort [o die \Worte] im Munde herumdrehen to twist sb's words;geflügeltes \Wort quotation;das \Wort zum Sonntag short religious broadcast on Saturday evening;aufs \Wort gehorchen to obey sb's every word -
62 Bruder
Bruder, frater (auch in der weitern Bed. des Wortes als zärtlicher Ausdruck des Schwagers gegen den Schwager, des Bundesgenossen gegen den Verbündeten etc.). – popularis (eig. von einem Volke; dah. von einer Sekte, wie bei uns »Freimaurerbrüder« u. dgl.). – sodalis (Genosse, Kamerad) – lieber B. (in der Anrede), bl. frater. – des Vaters B., patruus: des Großvaters B., patruus magnus: der Mutter B., avunculus; matris frater: der Großmutter B., avunculus magnus; aviae frater: B. u. Schwester, frater et soror; auch fratres; vgl. »Geschwister«. – jmd. wie seinen B. lieben, alqm sie amare ut alterum fratrem: jmd. als B. bitten, fraternis precibus agere cum alqo. – wir sind alle Brüder, natura nos cognatos edidit; humanum genus cognatum est naturā. – Brüderchen, fraterculus (auch als Liebkosung). – Bruderherz, animus fraternus. – Bruderkrieg, bellum fraternum. – Bruderkuß, osculum fraternum. – brüderlich, fraternus. – b. Liebe, s. Bruderliebe. – Adv.fraterne (z. B. facere u. amari). – jmd. b. lieben, jmdm. mit b. Liebe zugetan sein, alqm sie amare ut alterum fratrem: b. mit jmd. verbunden sein, fraterno amore alci coniunctum esse.
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63 δέπας
δέπας, αος, τό, der Becher. Oft bei Homer, in folgenden Formen: nominativ. δέπας, Iliad. 16, 225; accusativ. δέπας, Iliad. 16, 254; dativ. δέπαϊ, Odyss. 3, 41; dativ. δέπαι oder δέπα' oder δέπᾳ Odyss. 10, 316, vgl. Scholl.; dativ. plural. δεπάεσσιν, Iliad. 4, 3; dativ. plural. δέπασσιν Iliad. 15, 86; genitiv. plural. δεπάων Iliad. 7, 480; accusativ. plural. δέπι, kurzes α, der folgende Buchstabe ein Vocal, also zweifelhaft, ob an sich kurz: Odyss. 15, 466 ἠμὲν δέπα ἠδὲ τραπέζας; Odyss. 19, 62 ἠδὲ τραπέζας | καὶ δέπα, ἔνϑεν ἄρ' ἄνδρες ὑπερμενέοντες ἔπινον; Odyss. 20, 153 καϑήρατε δὲ κρητῆρας | καὶ δέπα ἀμφι | κύπελλα τετυγμένα. Das δέπας ist bei Homer wohl überall, wo der Stoff bezeichnet wird, golden, s. z. B. Odyss. 3, 41. 18, 121 Iliad. 6, 220. 23, 196; ein δέπας ἐκ κεράμοιο unter der Ausrüstung des »weisen Cynikers« Antiphil. Byz. 14 ( Plan. 333); Timoth. Cycl. bei Athen. 11, 13 ἓν δέπας κίσσινον μελαίνας σταγόνος ἀμβρότας, ἀφρῷ βρυάζον. Das δέπας, ein Becher zum Trinken, ist bei Homer verschieden vom κρατήρ, dem Mischbecher; ausnahmsweise mischt man in dem sehr großen δέπας des Nestor Iliad. 11, 632 für zwei Personen einen Trank ( κυκειῶ), welchen beide denn auch gleich aus eben diesem δέπας trinken. So erzählt Odysseus auch von der Kirke Odyss. 10, 316 τεῠξε δέ μοι κυκεῶ χρυσέῳ δέπαι, ὄφρα πίοιμι, ἐν δέ τε φάρ μακον ἧκε, also für eine Person. Vgl. über das δέπας des Nestor Lehrs Aristarch. p. 199. Von dem ἄλεισον ist das δέπας nicht verschieden, vgl. Odyss. 3, 41 δέπαϊ u. vs. 46. 51. 63 δέπας mit vs. 50. 53 ἄλεισον; eben so Odyss. 22, 17 δέπας mit vs. 9 ἄλεισον; Athen. 11, 24. Auch κύπελλον bedeutet dasselbe wie δέπας, vgl. Iliad. 24, 285 δέπαϊ mit vs. 305 κύπελλον. Ueber δέπας ἀμφικύπελλον f. s. v. ἀμφικύπελλον. Was die Etymologie von δέπας betrifft, so leitet Curtius Grundzüge der Griech. Etymol. 1, 199 δέπας von der Wurzel Δαπ- her, »theilen«, verwandt δάπτειν, δεῖπνον (entstanden aus δέπινον), so daß das Wort ursprünglich nicht das Gefäß, sondern den in ihm enthaltenen Wein bezeichnet hätte, »ein Maaß«, »eine Portion«; vom Inhalte wäre das Wort auf das Gefäß erst übertragen. Zu dieser Ansicht paßt sehr gut der Homerische Ausdruck δέπας οἴνου, Iliad. 18, 545 τοῖσι δ' ἔπειτ' ἐν χερσὶ δέπας μηλιηδέος οἴνου δόσκεν ἀνὴρ ἑπιών, Odyss. 3, 51 ἐν χερσὶ τίϑει δέπας ἡδέος οἴνου, Odyss. 8, 70 πὰρ δ' ἐτίϑει κάνεον καλήν τε τράπεζαν, πὰρ δὲ δέπας οἴνοιο; doch ist dieser Ausdruck auch wenn δέπας ursprünglich das Gefäß bezeichnet nicht ohne Homerische Analogieen, vgl. Odyss. 9, 196 αἴγεον ἀσκὸν μέλανος οἴνοιο, Odyss. 9, 346 κισσύβιον μετὰ χερσὶν ἔχων μέλανος οἴνοιο; und so könnte man auch an eine Ableitung von der Wurzel Δεκ- denken, δέχομαι, δέπας entstanden aus δέκας, der Becher, den man in die Hand nimmt, der Handbecher, zum Trinken, im Gegensatze zum κρατήρ, dem großen Becher, der stehn bleibt und nur zum Mischen dient. – Nach Griechischen Dichtungen fuhr Helios des Nachts in einem goldenen δέπας von Westen nach Osten durch den Okeanos, s. Pisander, Stesichorus, Antimachus, Aeschylus, Pherecydes bei Athen. 11, 38 u. 39. Theolytos nannte das Fahrzeug einen λέβης, eben so der Dichter der Titanomachie, Panyasis eine φιάλη, Mimnermus eine εὐνή, s. Athen. l. c.; wo es aber δέπας heißt, dachten die Griechen im strengsten Sinne des Wortes an einen freilich wohl ziemlich großen Trinkbecher an ein ποτήριον, s. Athen. l. c. und 11, 16, keineswegs etwa an einen »Nachen« oder »Kahn«, der aus irgend welchen Gründen δέπας nur benannt worden sei.
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64 ἀ-μύμων
ἀ-μύμων, ον, untadlig; wie χελύνη χελώνη Aeolisch = ἈΜΏΜΩΝ, welches Nebenform von ἄμωμος ist; Aristarchs Leris bei Didym. Scholl. Iliad. 1, 423 τὸ μὲν μετ' ἀμύμονας ἐπ' ἀμύμονας, ὅ ἐστι πρὸς ἀμώμους, ἀγαϑούς; vgl. Hesyeh. ἄμυγος ἀμώμητος ἀμύμων Etym. m. 87, 29 Scholl. Od. 19, 109 Eustath. Iliad. 2, 674 p. 317, 46; vgl. Iliad. 12, 88 ἀμύμονι Πουλυδάμαντι mit 109 Πουλοδάμαντος ἀμωμήτοιο; bei Hom. sehr häufig, meist in den Formen ἀμύμονος u. ἀμύμονα, weniger oft ἀμύμων, noch seltener ἀμύμονι, ἀμύμονες, ἀμύμονας; verbund. ἀμύμονά τε κρατερόν τε Iliad. 4, 89. 5, 169. 21, 546. 18, 55, ἅμα κρατερὸς καὶ ἀμύμων Od. 3, 111, ἀφνειὸς ἀμύμων Iliad. 5, 9, ἀφνειὸς καὶ ἀμύμων Od. 1, 232, μέγαν καὶ ἀμύμονα 24, 80; meist von Personen, μῆτις Iliad. 10, 19 Od. 9, 414, αἶνος Od. 14, 508, ϑυμός Od. 10, 50. 16, 237, ϑεῶν ὑπ' ἀαύμονι πομπῇ Iliad. 6, 171, ϑεοῠ ἐς ἀμύμονα νῆσον Od. 12, 261, ἀμύμονος όρχηϑμοῖο Iliad. 13, 637 Od. 23, 145, οἶκος Od. 1, 232, ἀμύμονος ἕρκεος αὐλῆς Od. 92, 442. 459, τύμβος Od. 24, 80, τόξῳ Iliad. 15, 465; ὃς δ' ἂν ἀμύμων αὐτὸς ἔῃ καὶ ἀμύμονα εἰδῇ Od. 19, 332; Iliad. 9, 1 28. 270. 19, 245 Od. 54, 578 γυναῖκας ἀμύμονα ἔργα ἰδυίας, v. l. ἀμύμονας, nach Didym. Scholl. Iliad. 9, 128. 270 Aristarch ἀμύμονας, nach Aristonic. 128 ἀμύμονα; vgl. Scholl. B. 19. 245 ἀμ ύ μ ο να: κρεῖσσον τῶν ἔργων ἐστὶ τὸ ἐπίϑετον; Iliad. 23, 263 γυναῖκα ἄγεσϑαι ἀμύμονα ἔργα ἰδυῖαν, Scholl. Aristonic. ἡ διπλῆ πρὸς τὴν ἀμφιβολίαν, πότερον ἀμύμονα γυναῖκαἢ ἀμύμονα ἔργα. Unsterblichen giebt Homer das Epitheton ἀμύμων nicht; Iliad. 4, 194. 11, 518 Ἀσκληπιοῦ υἱὸν (υἱὸς) ἀμύμονος ἰητῆρος ist ἀμύμονος zu ἰητῆρος zu ziehen, »des untadligen Arztes«, vgl. oben ϑεῶν ὑπ' ἀμύμονι πομπῇ, ϑεοῦ ἐς ἀμύμονα νῆσον; 14, 444 νύμφη τέκε νηὶς ἀμύμων gerechtfertigt durch Hesiod. u. Pindar. bei Plutarch. Def. oracc. 11 (Marcksch. fr. 229, Bergk fr. 142), nach denen diese Nymphen zwar lange lebten, aber nicht unsterblich waren; charakteristisch besonders Iliad. 16, 152, wo von Automedon zuerst die zwei unsterblichen Rosse Achills angespannt werden, an denen nur die Schnelligkeit gepriesen wird, dann ἐν δὲ παρηορίῃσιν ἀμύμονα Πήδασον ἵει, – ὃς καὶ ϑνητὸς ἐὼν ἕπεϑ' ἵπποις ἀϑανάτοισιν, vgl. über den Gegenstand Scholl. Iliad. 11, 518 Eustath. p. 860, 11. 996, 60. 1051, 32. 1857, 45. Homer gebraucht ἀμύμων nie als bloßes epithet. ornans, sondern legt überall den vollen Sinn hinein, welcher sich nicht nur auf Kraft, Schönheit, Adel bezieht, sondern namentlich grade auf Sittlichkeit, nach damal. Ansicht: man vgl. den moralischen Sinn von μῶμος Od. 2, 86, μωμεύῃ 6, 274, μωμήσονται Iliad. 3, 412; charakteristisch besonders Od. 19, 109 ὥς τέ τευ ἢ βασιλῆος ἀμύμονος, ὅς τε ϑεουδης ἀνδράσιν ἐν πολλοῖσι καὶ ἰφϑίμοισιν ἀνάσσων εὐδικίας ἀνέχῃσι κτἑ.; 332 ὃς μὲν ἀπηνὴς αὐτὸς ἔῃ καὶ ἀπηνέα εἰδῇ, τῷ δὲ καταρῶνται πάντες βροτοὶ ἄλγε' όπίσσω ζωῷ, ἀτὰρ τεϑνεῶτίγ' ἐφεψιόωνται ἅπαντες· ὃς δ' ἂν ἀμύμων αὐτὸς ἔῃ καὶ ἀμύμονα εἰδῇ, τοῠ μέν τε κλέος εὐρὺ διὰ ξεῖνοι φορέουσιν πάντας ἐπ' ἀνϑρώπους, πολλοί τέ μιν ἐσϑλὸν ἔειπον; 7, 303 μή μοι τοὔνεκ' ἀμύμονα νείκεε κούρην, wie ἀναίτιον αἰτιάασϑαι; 13, 42 ἀμύμονα δ' οἴκοι ἄκοιτιν νοστήσας εὕροιμι σὺν ἀρτεμέεσσι φίλοισιν; 1, 232, als Mentes das Treiben der Gesellschaft getadelt, antwortet Telemach μέλλεν μέν ποτε οἶκος ὅδ' ἀφνειὸς καὶ ἀμύμων ἔμμεναι, ὄφρ' ἔτι κεῖνος ἀνὴρ ἐπιδήμιος ἦεν, vgl. noch Od. 14, 508 Iliad. 1, 423. 2, 674. 6, 155. 10, 19. An einigen Stellen scheint ἀμύμων auf den ersten Blick ganz unpassend zu stehen, Iliad. 4, 89. 9, 181. 698. 20, 484. 23, 522 Od. 1, 29. 11, 286. 15, 15; aber Iliad. 9, 181. 698. 20, 484. 23, 522 Od. 15, 15 soll entschieden grade das Epitheton ἀμύμων andeuten, daß dasjenige, was dort sonst von den betreffenden Personen gesagt wird, diesen nicht zum Vorwurf gereiche; dasselbe gilt wohl von Iliad. 4, 89, wo Pandaros ἀμύμων heißt als Athene im Begriff ist ihn zu verleiten, vgl. Scholl. Bachm. οὐκ ἀσεβεῖ δέ, φησίν, ὁ Πάνδαρος, εἰ ἡ Ἀϑηνᾶ συνεβούλευσε καὶ ὁ Ζεὺς ἀπέσταλκεν; Zenodot scheint Anstoß genommen zu haben, wenigstens sagt Aristonic., daß er den Vers verwarf; Aristarch behielt ihn; Od. 11, 236 heißt Tyro Σαλμωνῆος ἀμύμονος ἔκγονος; Salmoneus ward von Anderen als gottlos verschrieen, u. so gab es nach den Scholl. eine Lesart ἀτασϑάλου für ἀμύμονος, welches jedoch geschützt wird durch das εὐπατέρειαν vs. 235; Aristarch las ἀμύμονος u. sagte nach Ariston. Scholl. ὅτι οὐχ ὑποτίϑεται ἀσεβῆ τὸν.Σαλμωνέα, ὡς οἱ νεώτεροι· οὐ γὰρ εὐπατέρειαν ἂν τὴν Τυρὼ εἶπεν οὐδὲ ἀμύμονος πατρός, vgl. Eustath. 235 p. 1681, 63; endlich Od. 1, 29 wird Zeus Rede über Aegisthos Frevel eingeleitet durch die Worte μνήσατο γὰρ κατὰ ϑυμὸν ἀμύμονος Αἰγίσϑοιο, τόν ῥ' Ἀγαμεμνονίδης τηλεκλυτὸς ἔκταν' Ὀρέστης; auch hier paßt ἀτασϑάλου in den Vers, aber der Dichter will sagen »Zeus erinnerte sich der einstigen Unbescholtenheit des Aeg.«, aus welcher Wendung auch im Deutschen das Wort »einstig« ohne Aenderung des Sinnes fortbleiben kann; so sagt man z. B. »er erinnerte sich des unbezwinglichen Helden, der so eben seinen Feinden erlegen war«; s. Apoll. lex. Hom. 25, 12 ἀμ ύμ ων ἀμώμητος. ὅταν δὲ εἴπῃ »μνήσατο γὰρ κατὰ ϑυμὸν ἀμύμονος Αἰγίσϑοιο«, οὐ τοῦ καϑόλου ἀμωμήτου, ἀλλὰ πρὸ τοῦ ἔργου τῆς μοιχείας, vgl. Scholl.; der Fall ist nicht zu verwechseln mit den ἀκαίρως gebrauchten Epithetis wie ἐσϑῆτα φαεινήν Od. 6, 74, φαεινὴν ἀμφὶ σελήνην Iliad. 8, 555. Wenn aber auch der Gebrauch des Wortes ἀμύμων in den betrachteten Stellen untadlig ist, so muß man doch glauben, daß die Dichter derselben das Wort nicht daselbst gebraucht haben würden, wenn ihnen nicht andere Stellen anderer homerischer Dichter im Sinne gelegen hätten, welche siebenutzten, u. in denen das Wort ἀμύμων unverfänglicher war: zu Od. 1, 29 ist 4, 187 Muster, zu Iliad. 4, 89 ist Muster 5, 169; im 5. Buch der Ilias thut Pandaros nichts moralisch Bedenkliches, u. es leidet auch aus anderen Gründen nicht den mindesten Zweifel, daß dies 5. Buch (Lachmanns sanftes Lied) von einem anderen Dichter sei als das vierte (Lachmanns viertes Lied) u. vor diesem gedichtet; ebenso verhalten sich Od. 1 u. 4 zu einander. Auch Iliad. 4, 194. 11, 518 Ἀσκληπιοῦ υἱὸν (υἱὸς) ἀμύμονος ἰητῆρος würde nicht gesagt worden sein ohne Muster, vgl. Iliad. 11, 835 χρηίζοντα καὶ αὐτὸν ἀμύμονος ἰητῆρος; nach Iliad. 14, 444 ὃν ἄρα νύμφη τέκε νηὶς ἀμύμων Ἔνοπι βουκολέοντι παρ' ὄχϑας Σατνιόεντος kam das ἀμύμων aus 6, 22 οὕς ποτε νύμφη νηὶςἈβαρβαρέη τέκ' ἀμύμονι Βουκολίωνι. – Hes. Th. 263 αὗται μὲν Νηρῆος ἀμύμονος ἐξεγένοντο κοῦραι πεντήκοντα, ἀμύμονα ἔργ' εἰδυῖαι; Pindar. Ol. 11, 27 Κτέατον ἀμύμονα; Sp. D.; Plutarch. Num. 20 ἀ. βίος.
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65 force
fɔʀsf1) Gewalt f2) ( puissance) Kraft f3) ( pouvoir) Macht f4) ( vigueur) Wucht f5)6)7)8)force centrifuge — PHYS Fliehkraft f
9)force antimissile — MIL Raketenabwehr f
10)forces armées — pl MIL Streitkräfte pl
11)forces aériennes — pl MIL Luftwaffe f
forceforce [fɔʀs]4 (pouvoir) Stärke féminin; Beispiel: force de dissuasion Abschreckungspotenzial neutre; Beispiel: force publique öffentliche Gewalt; Beispiel: employer la force Gewalt anwenden; Beispiel: l'union fait la force Einigkeit macht stark5 généralement pluriel (ensemble de personnes) Kräfte Pluriel; Beispiel: force électorale Wählerpotenzial neutre6 militaire Beispiel: force de frappe schlagwortartige Bezeichnung für die französische Atomstreitmacht; Beispiel: forces d'intervention Einsatztruppen Pluriel; Beispiel: forces d'occupation Besatzungsmacht féminin; Beispiel: forces de l'ordre Polizei féminin; Beispiel: force[s] armée[s]/militaire[s] Streitkräfte Pluriel7 de l'habitude, de la loi Macht féminin; d'un argument, préjugé Stärke féminin; Beispiel: avoir/faire/prendre force de loi Gesetzeskraft haben/bekommen; Beispiel: avoir force exécutoire rechtskräftig sein; Beispiel: par la force des choses zwangsläufig9 d'un choc, coup Wucht féminin; du vent, d'un tremblement de terre Stärke féminin; d'une carte Wert masculin; d'un désir, d'une passion Heftigkeit féminin; d'un sentiment Tiefe féminin; de l'égoïsme, de la haine Ausmaß neutre; Beispiel: force du son/bruit Lautstärke féminin; Beispiel: frapper avec force heftig schlagen; Beispiel: avec un vent de force 7 bei Windstärke 712 d'un style, terme Ausdruckskraft féminin; Beispiel: dans toute la force du terme im wahrsten Sinne des Wortes►Wendungen: être dans la force de l'âge in den besten Jahren sein; avoir une force de cheval familier Bärenkräfte haben; c'est une force de la nature er/sie steckt voller Vitalität; être de force à faire quelque chose in der Lage sein etwas zu tun; à force mit der Zeit; Beispiel: à force de pleurer durch das viele Weinen; faire quelque chose avec force etw mit Nachdruck tun; faire quelque chose de force etw unter Zwang tun; faire quelque chose par force etw gezwungenermaßen tun -
66 σοφιστής
σοφιστής, ὁ, ursprünglich wie σοφός, ein jeder, der im Besitz einer besondern Geschicklichkeit od. Kunst ist; bes. der Ton- oder Gesangkundige; der etwas geschickt erfindet. Überh. der in Angelegenheiten des öffentlichen und häuslichen Lebens gewandte und erfahrene Mann, von praktischer Lebensklugheit; so heißen die sogenannten sieben Weisen immer σοφισταί; daher es zuweilen auch den Weisen im höheren Sinne des Wortes bezeichnet, den Gelehrten, der sich durch Kenntnisse und Nachdenken vor der großen Menge auszeichnet. Bei den Athenern bes. der für Geld die Kunst zu denken und zu sprechen, Philosophie u. Beredtsamkeit lehrt, der Redekünstler; in diesem Sinne hießen Protagoras, Gorgias, Hippias, Prodikus und Thrasymachus Sophisten; und weil diese sich hauptsächlich mit der Beredtsamkeit beschäftigten, hießen auch Redner, bes. diejenigen, welche wie Isokrates Reden schrieben, σοφισταί, im Ggstz der Dichter. Die Erklärung, ἔστι γὰρ ὁ σοφιστὴς χρηματιστὴς ἀπὸ φαινομένης σοφίας, ἀλλ' οὐκ οὐσης, wird von Sokrates Zeit an geltend, der durch seine scharfsinnigen Unterhaltungen mit ihnen ihr lediglich auf den äußeren Schein gerichtetes Streben bloßstellte, wie sie durch Trugschlüsse und Redekunststücke die Zuhörer zu überreden suchten, ihnen aber keine wahre Weisheit mitteilten, nur auf eignen Ruhm u. Gewinn bedacht waren. Dah. von Aristophanes u. Platon an das Wort auch den Nebenbegriff des Großprahlers, Aufschneiders, ja des gauklerischen Betrügers erhält. Später, als die alte, echte Beredtsamkeit verschwunden war, kam der Sophist wieder zu Ehren und bezeichnete, ungefähr gleichbedeutend mit ῥήτωρ, den Lehrer u. Meister im prosaischen Ausdruck, der nicht sowohl des Inhalts, als der schönen Form wegen schreibt, gleichviel ob Reden, Briefe, Geschichtswerke oder anderes -
67 βάρβαρος
βάρβαρος, ον (onomatopoetisch, vgl. F. Roth über Sinn und Gebrauch des Wortes Barbar, Nürnberg 1814, u. Grotefend in Ersch u. Gruber Encykl. VII p. 346), bezeichnet zunächst eine harte, rauhtönende Sprache, vgl. βαρβαρό-φωνος bei Hom., der sonst βάρβαρος als Ggstz des Griechischen nicht kennt, weil er, wie Thuc. 1, 3 bemerkt, auch Hellenen nicht als Gesammtnamen hat. Vgl. Sengebusch Homer. diss. I p. 141. Erst später wird das Wort βάρβαρος geläufiger, bes. von den Perserkriegen an, wo sich der Ggstz zwischen Hellenen u. Ausländern oder Nichthellenen klar ausspricht; nach Plat. Polit. 262 d ist die ganze Erde in die zwei ungleichen Hälften, die größere der Barbaren, die kleinere der Griechen, getheilt; zuerst im Orak. des Battus, D. Sic. Vat. Exc. p. 15, 7; Her. 2, 158; Pind. I. 5, 23 πόλις; bald gehässiger u. verächtlicher Nebenbegriff, des Unfreien, Unedlen, Feigen u. Rohen. Welches Volk speciell durch βάρβαροι bezeichnet werde, ergiebt der Zusammenhang; bes. oft heißen so die Perser bei Thuc., Xen.; ebenso die Aegyptier, die nach Her. 2, 158 ebenfalls alle nicht ägyptisch Redenden βάρβαροι nannten; Thraker, Macedonier, die erst seit Alexander mit den Hellenen vereinigt den anderen Barbaren entgegengestellt werden. Die Römer hießen u. nannten sich selbst Barbaren, bis griech. Sprache u. Bildung in Rom einheimisch wurden u. nun von Augustus Römer u. Griechen vereinigt, od. übh. alle Völker mit griechisch-römischer Bildung den übrigen Barbaren wie den Germanen entgeggstzt wurden, welche bes. diesen Namen erhielten u. von den stolzen Italienern noch lange hören mußten. Als adj., 1) ausländisch, γλῶσσα Plat. Prot. 341 b; bes. Tragg., von dem, was den Persern gehört, so oft in Aesch. Pers.; πόλις Thuc. 7, 80; ἡ βάρβαρος, sc. γῆ, Ausland, nicht hellenisches Land, 2, 97; vgl. Xen. An. 5, 5, 16. – 2) Von der Sprache, unverständlich, βάγματα β., entggstzt σαφηνῆ, Aesch. Pers. 626; φωνή, von der Schwalbe, Ar. 1021, was wie Ar. Ran. 687 zugleich Anspielung auf den Mythus der Verwandlung der Procne ist; γλῶσσα Soph. Ai. 1242; vom undeutlichen Gezwitscher der Vögel Ar. Av. 199; Sp. bezeichnen damit auch das eigentliche Fehlerhafte im mündlichen u. schriftlichen Ausdruck. – 3) Im Ggstz gegen griech. Bildung, roh, ungebildet, ἄνϑρωπος ἀμαϑὴς καὶ βάρβαρος Ar. Nub. 490; σκαιὸς καὶ β. τὸν τρόπον Dem. 26, 17. – Superl. βαρβαρώτατος Thuc. 8, 98; Xen. An. 5, 4, 34.
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68 λόγος
λόγος, ὁ, das Sprechen u. der Inhalt des Sprechens; – A. das Sprechen; – 1) das Wort, u. plur. die Worte, Reden; Hom. τὸν ἔτερπε λόγοις, Il. 15, 393, er ergötzte ihn durch seine Reden, αἰεὶ δὲ μαλακοῖσι καὶ αἱμυλίοισι λόγοισιν ϑέλγει, durch schmeichelnde Worte od. Reden, Od. 1, 56; h. Merc. 317; Hes. Th. 890 O. 78. 791; ψευδεῖς λόγοι, lügenhafte Worte, Reden, Th. 229; aber O. 106, wo der sing. λόγος in der Bdtg »Erzählung«, »Fabel« steht, ist offenbar eine später eingeschobene Stelle; sonst herrschte bei den Epikern μῦϑος vor; häufig schon bei Pind. u. Tragg.; ὑπὲρ τὸν ἀλαϑῆ λόγον Pind. Gl. 1, 28; πάντα λόγον ϑέμενος σπουδαῖον P. 4, 132; ἀγανοῖσι λόγοις ὧδ' ἀμείφϑη 4, 101; μειλιχίοισι λόγοις δέγμενος 128; 240 u. öfter; λόγοισιν ἐξηγεῖσϑαι, mit Worten erzählen, Aesch. Prom. 214; εἰ δ' ὧδε τρηχεῖς καὶ τεϑηγμένους λόγους ῥίψεις 311; ἁπλοῦς λόγος, einfache Rede, im Ggstz von αἰνίγματα, 613; στυγεῖν ὑπέρφρονας λόγους, übermüthige Reden, Spt. 392; πείϑω νιν λόγῳ Ag. 1022, wie νικώμενος λόγοισιν οὐκ ἀναίνομαι 569; λέξω τὸν ἐκ φρενὸς λόγον Ch. 105; σμικρὸς ἐξαρκεῖ λόγος Soph. O. C. 1118; λόγος λέλεκται πᾶς Phil. 389; τίν' εἴρηκας λόγον, πάντ' ἀκήκοας λόγον, 1221. 1224; λόγοισι μαλϑακοῖς 625; ἀρχέτω τις λόγου Eur. Phoen. 450, u. sonst, wie auch Ar. u. in Prosa; ὡς εἰπεῖν λόγῳ, um es mit einem Worte zu sagen, Her. 2, 37; Plat. Phaedr. 241 e, öfter; auch τὰς πολλὰς ἐπιστήμας ἑνὶ λόγῳ προςειπεῖν, mit einem Namen benennen. Theaet. 148 d; οὐ πολλῷ λόγῳ εἰπεῖν, Her. 1, 61; auch wie ὡς ἔπος εἰπεῖν, z. B. πρώην καὶ χϑὲς ὡς λόγῳ εἰπεῖν, 2, 53; bes. bei den Attikern das Wort, mit steter Rücksicht auf seinen Inhalt, nie das bloße Wort im grammatischen Sinne, wie ῥῆμα, ὄνομα, ἔπος; Plat. erkl. es Soph. 208 c διανοίας ἐν φωνῇ ὥςπερ εἴδωλον; – λόγος ἐστί, mit folgdm acc. c. inf., Her. u. A.; περὶ οὗ ὁ λόγος, wovon die Rede ist, Plat. Phaedr. 235 e u. öfter; τῷ λόγῳ διελϑεῖν, διιέναι τι, Prot. 329 c Gorg. 505 e u. öfter, besprechen, durchgehen; λόγον ἐμβάλλειν περί τινος, die Rede auf Etwas bringen, Xen. Cyr. 2, 2, 1; ἀφίκετο εἰς τόνδε τὸν λόγον, ibd.; εἰς τοιούτους λόγους ἐμπίπτειν ἀναγκάζομαι, ich werde gezwungen, so zu sprechen, Dem. 18, 256; – ἤρξατο λόγου, Xen. Hell. 4, 1, 13; ἐκβολὴν τοῦ λόγου ποιεῖσϑαι, Thuc. 1, 97; ἦσαν ἐν τοιούτοις τοῖς λόγοις, Xen. Cyr. 4, 4, 1; u. so oft: Gespräch, Unterredung, Unterhaltung, εἰς λόγους ἐλϑεῖν, συνελϑεῖν, ἀφικέσϑαι τινί, Her. 1, 82. 86. 2, 32. 5, 49. 94. 9, 41; Xen. Hell. 2, 4, 30 An. 2, 5, 4 u. sonst; εἰς λόγου στάσιν τοιάνδε ἐπελϑών Soph. Trach. 1169; ξυνάπτετον λόγοισι El. 21; πεύϑομαι γὰρ ἐν λόγῳ Aesch. Ch. 668; so auch λόγον ποιεῖσϑαι περί τινος, über Etwas sprechen, sich unterhalten, bes. philosophisch, Plat. oft; πρὸς ἀλλήλους, Prot. 348 a u. öfter; διὰ λόγων γίγνεσϑαί τινι, Pol. 22, 21, 12; dah. auch = unterhandeln, λόγους ποιεῖσϑαι περί τινος, Unterhandlungen über Einen anknüpfen, Dem. 2, 11. 27, 15; von Konon heißt es 20, 68 πρῶτος πάλιν περὶ τῆς ἡγεμονίας ἐποίησε τῇ πόλει τὸν λόγον πρὸς Λακεδαιμονίους εἶναι, daß wieder davon die Rede war, daß es sich wieder um die Hegemonie handelte. – Die Rede, kunstvolle Rede, u. philosophische Erörterung, λόγῳ παιδεύειν τοὺς ἄνδρας, Plat. Rep. II, 376 d, περιειληφέναι τῷ λόγῳ τὸ ὄν, Soph. 249 d; Isocr. sagt 3, 6 ἐγγενομένου ἡμῖν τοῦ πείϑειν ἀλλήλους καὶ δηλοῦν πρὸς ἡμᾶς αὐτοὺς περὶ ὧν ἂν βουληϑῶμεν – πόλεις ᾠκίσαμεν καὶ νόμους ἐϑέμεϑα – καὶ σχεδὸν ἅπαντα τὰ δι' ἡμῶν μεμηχανημένα λόγος ἡμῖν ἐστὶν ὁ συγκατασκευάσας κ. τ. λ., wo er §. 7 schließt λόγος ἀληϑὴς καὶ νόμιμος καὶ δίκαιος ψυχῆς ἀγαϑῆς καὶ πιστῆς εἴδωλόν ἐστι, vgl. oben den Anfang des Artikels u. unter 3. – In besonderen Beziehungen – a) Befehl; ἀνηκουστεῖν δὲ τῶν πατρὸς λόγων οἷόν τε πῶς; Aesch. Prom. 40, vgl. 17 u. Pers. 355; vgl. φέρων τοὺς αὐτοὺς λόγους, Her. 9, 4. – b) ein Spruch, bes. Götter-, Orakel-, Kernspruch, Kraftwort; λόγος μέν ἐστ' ἀρχαῖος Soph. Tr. 1; Pind. N. 1, 34 u. sonst; Sprichwort, ὁ παλαιὸς λόγος ετ ἔχει Plat. Conv. 195 b, vgl. Phaedr. 240 c; – δρυὸς λόγοι μαντικοί 275 b. – c) λόγου ἄξιος, der Rede werth, bedeutend, Her. 4, 28; ἔργα λόγου μέζω, 2, 35. 7, 147, womit man vergleichen kann κρεῖσσον λόγου γενόμενον τὸ εἶδος τῆς νόσου, Thuc. 2, 50, wie wir sagen »über alle Beschreibung«; κρείσσον' ἢ λέξαι λόγῳ τολμήματα, Eur. Suppl. 8, u. A. – 2) Gerede, Gerücht, Sage, jede unbeglaubigte Nachricht u. Ueberlieferung, deren Wahrheit weder bestritten, noch behauptet wird, auf der einen Seite Ggstz von μῠϑος, dem anerkannt Ungeschichtlichen, der Erdichtung, wie bes. bei Sp., Ael. H. A. 4, 34, Long., s. auch unter 3; u. andrerseits auch wohl von ἱστορία, der beglaubigten Geschichte, Her. 2, 99; λόγῳ μὲν ἐξήκουσα Soph. Phil. 672; εἰδέναι λόγῳ, Aesch. Ag. 1170, ὡς λόγος, Suppl. 227, öfter; auch ἔσται δὲ ϑνητοῖς εἰςαεὶ λόγος μέγας τῆς σῆς πορείας, Prom. 734; παλαίφατος δ' ἐν βροτοῖς γέρων λόγος τέτυκται Ag. 730; oft bei Her. λόγος ἐστί, λόγος ἔχει, κατέχει, φέρεται, worauf acc. c. inf. folgt, es geht die Sage, das Gerücht, es heißt, vgl. 2, 75. 3, 5. 115. 7, 129. 198; ἀμφὶ τούτου διξὸς λόγος λέγεται 3, 32 u. ä. oft; auch Κλεισϑένης λόγον ἔχει τὴν Πυϑίην ἀναπεῖσαι, Kleisthenes hat den Ruf, die Pythia überredet zu haben, 5, 66, häufiger λόγος ἔχει τινά. Vgl. noch τὸ μὲν αὐτοὶ ὁρέομεν, τὰ δὲ λόγοισι ἐπυνϑανόμεϑα Her. 2, 148; ᾔδεα λόγῳ, 2, 150; ὡς ὁ πολλὸς λόγος Ἑλλήνων, 1, 75; auch bei den Attikern, διῆλϑεν ὁ λόγος, das Gerücht verbreitete sich, Thuc. 6, 46, Xen. Cyr. 4, 2, 10 An. 1, 4, 7, wo Krüger zu vgl.; auch Sp., τινός, von Einem, Xen. Cyr. 6, 3, 10. – Und. im guten Sinne, Lob, Ehre, Ruhm, λόγον Αἰακοῦ παίδων ἅπαντα διελϑεῖν, Pind. N. 4, 71 u. öfter, vgl. λόγων φερτάτων μναμήϊα, P. 5, 48; ἔχεις λόγον, du hast Ruhm u. Ehre, Her. 9, 78, auch λόγος ἀγαϑὸς ἔχει σε, 7, 5. Vgl. C 3. – Dah. – a) das leere Gerede, welches keinen Grund hat, u. bes. das leere Wort, das Nichts weiter ist, als ein Wort, oft im Ggstz von ἔργον, Theogn. 254; ὅταν λόγῳ ϑανὼν ἔργοισι σωϑῶ Soph. El. 59; ἔργῳ κοὐ λόγῳ τεκμαίρομαι, Aesch. Prom. 336, durch die That, nicht durch Worte nur bezeuge ich es; ἦλϑε δ' αἰακτὰ πήματ' οὐ λόγῳ Spt. 829; λόγῳ ἦσαν, οὐκ ἔργῳ φίλοι Eur. Alc. 340; Thuc. 1, 128; καὶ ἐν λόγοις καὶ ἐν ἔργοις Plat. Rep. VIII, 563 a, öfter; so vrbdt Dem. λόγοι ταῠτα καὶ παραγωγὴ τοῦ πράγματος, 30, 26, u. λόγοι εἰσίν – ἀλήϑειαν πιστὴν οὐκ ἔχει, ibd. 34, auch εἰ δὲ ταῦτα λόγους καὶ φλυαρίας εἶναι φήσει, 20, 101; ὅπως μὴ λόγους ἐροῦσι μόνον, ἀλλὰ καὶ ἔργον δεικνύειν ἕξουσι 2, 12; vgl. Pol. 17. 8, 4; μὴ λόγους λέγε Eur. Med. 322; dah. bloßer Vorwand, Ausrede, λόγου ἕνεκα, nur zum Schein, so zu sagen, ohne daß es rechter Ernst ist, Plat. Crit. 46 d Theaet. 191 c, wo Heindorf zu vgl. 8aber λόγου χάριν, zum Beispiel, S. Emp. ostl; Soph. ξένος λόγῳ μέτοικος, O. R. 452, λόγοις δ' ἐγὼ φιλοῦσαν οὐ στέργω, Ant. 539, der auch einander gegenübersetzt οὐ γὰρ λόγοισι τὸν βίον σπ ουδάζομεν λαμπρὸν ποιεῖσϑαι μᾶλλον ἢ τοῖς δρωμένοις, O. C. 1145; ξένος τοῦ λόγου, ξένος τοῠ πραχϑέντος, O. R. 219; u. in anderer Bdtg, ὡς ἐκ βίας μ' ἄξοντες ἢ λόγοις πάλιν, Phil. 559, vgl. 590 Ai. 1139. – b) geradezu erdichtete Erzählung, F ab el, Her. 1, 141; ἐντείνας τοὺς τοῦ Αἰσώπου λόγους Plat. Phaed. 60 d, vgl. Conv. 194 b. Aber auch – c) die beglaubigte, wahrhafte Geschichtserzählung, Geschichtschreibung, wie Her. sein cigenes Geschichtswerk nennt, ἐπὰν κατὰ τοῠτο γένωμαι τοῠ λόγου, wenn ich darauf in meiner Geschichtserzählung. gekommen sein werde, 6, 19, öfter. Auch die cinzelnen Bücher des Geschichtswerkes heißen so, πρῶτος λόγος, ἐν ἄλλῳ λόγῳ, Her. 2, 38. 5, 36. 7, 93 u. öfter, u. so im Anfang der einzelnen Bücher von Xen. An., ἐν τῷ πρόσϑεν λόγῳ δεδήλωται. – 3) weil die griechische Prosa von der Geschichtschreibung ausging, bildet λόγος zunächst den Gegensatz von ἔπος, das epische Gedicht, u. bedeutet übh., der poetischen Darstellung entgcggstzt, das Prosaische, P ro sa, ἐν λόγῳ ἢ ἐν ποιήσει, Plat. Rep. III, 390 a; λόγῳ διεξελϑεῖν, im Ggstz von μῠϑον λέγειν, Prot. 320 c; κατὰ λόγον καὶ κατ' ᾠδάς, Legg. VIII, 835 a, öfter; ποιεῖν μύϑους ἀλλ' οὐ λόγους, Phaed. 61 b; Gorg. 523 a; ἐν μὲν γὰρ ποιήσει πρέπει λέγειν – ἐν δὲ λόγῳ Arist. rhet. 3, 3, oft bei den Rhett., οὔτε ποίημα, οὔτε λόγος, D. Hal. C. V. p. 212. – Bes. aber die Rede, öffentliche, Staats-, Gerichts- od. Prunkrede, u. dah. Redekraft, Redekunst, Beredtsamkeit (vgl. 1 gegen Ende), λόγους λέγειν, γράφειν u. ä., Plat. u. Oratt. oft. Man merke dabei bes. – a) λόγον διδόναι od. παρέχειν τινί, Einem das Wort, die Befugniß, Erlaubniß zu reden geben, Xen. Hell. 1, 1, 19. 5, 2, 13 u. A.; auch λόγον προτιϑέναι, Xen. Hell. 1, 7, 5, λόγον αἰτεῖσϑαι, das Wort fordern, die Erlaubniß zu reden sich erbitten, Thuc. 3, 53; οὐδὲ λόγου τυχὼν ἀπα χϑεὶς εὐϑὺς ἐζημιώϑη Dem. 24, 208, ohne tu Worte zu kommen, ohne daß ihm zu sprechen erlaubt wurde; ἐξέκλειον τοῦ λόγου τυγχάνειν τοὺς ἄλλους, sie ließen sie nicht zu Worte kommen, 19, 26. – b) ἱκανὸς γὰρ αὐτῷ ὁ λόγος, er hat hinreichenden Stoff zum Reden, Plat. Gorg. 512 e, u. öfter bei den Rednern. – 4) übh. von jedem Schriftwerke, B uch, τὴν πρώτην ὑπόϑεσιν τοῦ πρώτου λόγου ἀναγνῶναι, Plat. Parm. 127 d; u. bes. bei Sp. geradezu wie literae, die Wissenschaften, οἱ ἐπὶ λόγοις εὐδόκιμοι, οἱ ἐκτὸς λόγων ὄντες; vgl. noch Pallad. 43 (IX, 171); bes. bei Sp.; κατήκοος λόγων, Plat. Ax. 365 b.
B. Auch der Gegenstand der Rede, der Inhalt, die Sache, wie man schon Soph. Ant. 1033 erklären kann, ὅταν λόγους αἰσχροὺς καλῶς λέγωσι, τοῦ κέρδους χάριν, u. τοῖς κυρίοις γὰρ πάντα χρὴ δηλοῦν λόγον, Ai. 721; ἄλλου λόγου μέμνησϑε Aesch. Prom. 520; τὸν ἐόντα λόγον λέγειν, die Sache so darstellen, wie sie ist, Her. 1, 95; vgl. 1, 21. 111. 116 u. sonst; vgl. Wolf zu Dem. Lept. p. 277; περί τινος λόγου διαλέγεσϑαι, Plat. Apol. 34 e. – Aehnl. ἀμύνεις τῷ τῆς ἡδονῆς λόγῳ, der Sache der Luft, Plat. Phil. 38 c, u. so die bei Plat. u. Ar. sich findende Vrbdg τὸν ἥττω λόγον κρείττω ποιεῖν, die schlechtere Sache zur siegenden machen; – ἐὰν πρὸς λόγον ᾖ, falls es zur Sache gehört, Plat. Phil. 33 c, öfter, vgl. Heindorf zu prot. 344 a; λόγος ἕτερος οὗτος οὐ πρὸς ἐμέ, das ist eine andere Sache, ein anderer Punkt, Dem. 18, 44; vgl. noch ἐμοὶ πρὸς τούτους λόγος ἐστί, ich habe mit ihnen zu thun, 35, 55. Auch Sp., wie οὐκ ἔστεξε τὸν λόγον Pol. 8, 14, 5. – Dah. auch allgemein = Satz, Annahme, Behauptung, ὁ λόγος οὗτος, τὸ ἁρμ ονίαν τινὰ ἡμῶν εἶναι τὴν ψυχήν, Plat. Phaed. 88 d, τὸν Πρωταγόρου λόγον, Theaet. 172 b, τὰ 'Αναξαγόρου βιβλία γέμει τούτων τῶν λόγων, Apol. 26 d, vgl. Gorg. 508 b 527 c.
C. Die Vernunft, die sich in der Sprache od. Rede kund giebt; und zwar – 1) die vernünftige Ueberlegung, das Nachdenken, ὀρϑὸς λόγος, Plat. Phaed. 73 a; Arist. oft; μετὰ λόγου κολάζειν, vernünftig, Plat. Prot. 324 b; τὸ νοήσει μετὰ λόγου περιληπτόν Tim. 28 a; oft κατὰ λόγον, vernunftgemäß, vernünftig, Prot. 344 a; κόσμῳ πάντα καὶ κατὰ λόγον ἔχοντα Rep. VI, 500 c; τὸ κατὰ λόγον ζῆν, Arist. eth. 9, 8; auch = der Erwartung gemäß, wahrscheinlich, κατὰ λόγον προχωροῠντα σφίσι, Pol. 1, 20, 3 u. öfter; vgl. συλλογίζεσϑαι ἐκ τῶν κατὰ λόγον 3, 93, 3, wie παρὰ λόγον, wider Erwarten; so auch ἔχειν λόγον, einen Grund haben, vernünftig, recht sein, Phaed. 62 d u. öfter; auch τάχ' ἂν λόγον ἔχοιεν βοηϑοῦντες, Apol. 34 b, u. mit dem Zusatz τόν γ' ἐοικότα λόγον, ὀρϑὸν λόγον ἔχειν, Legg. I, 647 d Critia. 109 b; – μηδέποτε ἐκ λόγου σκοπεῖσϑε Dem. 25, 42; ὡς ἔχει λόγον entspricht dem folgenden εἰ. κός 44, 32. – Die vernünftige, richtige Einsicht wovon, λόγον ἔχειν τινός, Etwas verstehen, wissen, οὐκ ἔχει λόγον οὐδένα ὧν προςφέρει, ὁποῖ' ἄττα τὴν φύσιν ἐστί Plat. Gorg. 461 a, μήπω λόγον ἔχοντα τί τε χρηστὸν καὶ μή, noch nicht einsehend, was gut ist, Rep. V, 475 c; so auch λόγον λαβεῖν, auffassen, verstehen, III, 402 a, τὸν λόγον ἀληϑῆ λαβόντα ἐν ἑαυτῷπερὶ τῶν ἕλξεων Legg. I, 645 b. – Der vernünftige Grund, Urfa che, κατὰ τίνα οὖν λόγον δικαιοσύνην ἂν πρὸ μεγίστης ἀδικίας αἱροίμεϑα ἄν; aus welchem Grunde, Plat. Rep. II, 366 b, τοῦτο οὐδὲ πρὸς ἕνα λόγον φαίνεται ἐμβεβλῆσϑαι, auch nicht aus einem vernünftigen Grunde, Prot. 343 d; so oft ὁ λόγος αἱρεῖ με der Grund überzeugt, bestimmt mich, Her. 1, 132. 4, 127. 7, 41, u. absol. ὁ λόγος αἱρεῖ, mit folgdm acc. c. inf., ratio evincit, 2, 33. 3, 45. 6, 124; Plat. u. Sp., wie Pol. 6, 5, 5; vgl. noch ἄνευ λόγου καὶ δικαίας αἰτίας Dem. 9, 36. – Dah. Ueberlegung, wenn man sich die Gründe für u. wider eine Sache klar macht, λόγον ἑαυτῷ διδόναι, bei sich ruhig, vernünftig überlegen, Her. 2, 162 u. öfter; ἐμαυτῷ λόγους δούς, 8, 86, 1; mit folgendem ὅτι u. ὡς, 5, 75. 1, 97; auch bei den Attikern, Plat. Soph. 230 a, u. bei Sp., wie Plut.; auch = sich Rechenschaft über Etwas geben, welche Vrbdg mit der Bdtg – 2) Rechenschaft zusammenhängt; λόγον αἰτεῖν παρά τινος, λόγον ἀπαιτεῖν τινὰ περί τινος, von Einem Rechenschaft über Etwas fordern, λόγον διδόναι od. ἀποδιδόναι περί τινος, Rechenschaft geben, sich verantworten, Her. u. Folgde; λόγον τε δοῠναι καὶ δέξασϑαι, Plat. Prot. 336 c; παρασχεῖν τῶν εἰρημένων λόγον, Rep. I, 344 d; ἐν ταῖς εὐϑύναις τοῦ τοιούτου λόγον ὑπεχέτω πᾶς Legg. VI, 714 b; τὸν τῶν χρημάτων λόγον παρὰ τούτων λαμβάνειν Dem. 8, 47; τοῦ ἰδίου βίου λόγον διδόναι καὶ τῶν κοινῇ πεπολιτευμένων 18, 8; auch ὑπέχειν λόγον καὶ δίκην τῶν πεπραγμένων, 19, 95, u. περὶ πάντων ἠναγκάζοντο εἰς λόγον καϑίστασϑαι, steh zur Rechenschaft stellen, 41, 4; ἀπενήνοχεν λόγον ἀναλωμάτων 27, 20. – Uebh. Zählung, Berechnung, ὑπὸ τὸν λόγον ἄγειν τι, zusammenrechnen, Pol. 15, 34, 2; οὔτ' ἐν λόγῳ οὔι' ἐν ἀριϑμῷ, Orac. Schol. Theocr. 17, 48, oder von dem man nicht spricht, u. den man nicht mitzählt. Dah. – 3) Berücksichtigung, Aufmerk samkeit, Achtung; λόγου οὐδενὸς γενέσϑαι πρός τινος, bei Einem nicht in Achtung, Ansehn stehen, Her. 1, 120; ἐν οὐδενὶ λόγῳ ποιεῖσϑαί τινα, Einen ganz u. gar nicht achten, 3, 50. 7, 14. 57, wie Xen. Hell. 7, 1, 26; ὁ δέ μευ λόγον οὐδένα ποιεῖ Theocr. 2, 61; λόγου ποιεῖσϑαί τινα, Her. 1, 33; περὶ ἐμοῠ οὐδεὶς λόγος, an mich denkt Keiner, Ar. Ran. 87; λόγος μοι μείων τῶν ἄλλων, um das Andere kümmere ich mich weniger, Xen. Cyr. 5, 3, 26; οὐδεὶς ἦν αὐτοῦ λόγος, Pol. 27, 13, 7; λόγον ἔχειν τινός, Her. 1, 62 u. öfter; δικαιότερον γὰρ τῶν ἀγαϑῶν πέρι μᾶλλον ἢ τῶν κακῶν ἴσχειν λόγον, Rücksicht nehmen auf die Guten, Plat. Tim. 87 c u. A.; ἰδιώτεω λόγῳ καὶ ἀτίμου, für einen Privatmann ohne öffentliche Ehre geachtet; u. ἐν ἀνδρὸς λόγῳ, für einen Mann geachtet, als ein Mann geltend, ἐν ἀνδραπόδων λόγῳ ποιεύμενος, als Sklave geachtet, Her. 3, 120. 125. 7, 222; ἐν συμμάχων λόγῳ, für Verbündete geltend, ohne es der Gesinnung nach zu sein, 8, 68, 3; – τοῦτο καλὸν καὶ σεμνὸν εἰς ἀρετῆς λόγον καὶ δόξης, in Rücksicht auf, Dem. 19, 142. – 4) an die Bdtg »vernünstiger Grund« schließt sich die der Veranlassung, auch Bedingung, bes. ἐπὶ τῷ λόγῳ, ἐπὶ τοῖς λόγοις, Her. 7, 158. 9, 26. 33; ἐπὶ τίνι λόγῳ ἥκοιεν οἱ πρέσβεις Xen. Hell. 2, 2, 12; δέχεσϑαι τὸν λόγον, die Bedingung annehmen, Thuc. 4, 16. – 5) Verhältniß, Analogie, Proportion, οὐκοῠν καὶ περὶ νόσων ὁ αὐτὸς λόγος, Plat. Theaet. 158 d u. öfter; ἀνὰ λόγον, ἀνὰ τὸν αὐτὸν λόγον, nach Verhältniß, Phaed. 110 d Tim. 29 c; τίϑεμεν καὶ τἄλλα πάντα εἰς τὸν αὐτὸν λόγον Rep. I, 353 d; κατὰ λόγον τῆς δυνάμεως, im Verhältniß zu ihrer Macht, Xen. Cyr. 8, 6, 11, wie κατὰ τὸν αὐτὸν λόγον, Her. 1, 186. 2, 109; übh. Art u. Weise, κατὰ τοῠτον τὸν λόγον, Plat. Prot. 324 c u. öfter; κατὰ λόγον τὸν εἰκότα, Tim. 30 b. – 6) aus 1 ergeben sich in besonderen Vrbdgn noch besondere Uebersetzungen des Wortes; philosophische Bestimmung, Erklärung, ἡ οὐσία ἧς λόγον δίδομεν τοῦ εἶναι Plat. Phaed. 78 d; das Wesen, der Begriff einer Sache, ψυχῆς οὐσίαν τε καὶ λόγον τοῦτο αὐτό τις λέγων οὐκ αἰσχυνεῖται Phaedr. 245 e, vgl. Legg. X, 895 e; u. so stellt Arist. categ. 5 den Begriff λόγος dem ὄνομα gegenüber. – Bei Sp. auch = philosophischer Lehrsatz, philosophisches Lehrgebäude.
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69 μῦθος
μῦθος, ὁ, Wort, Rede; sehr häufig bei Hom.; ποῖον τὸν μῦϑον ἔειπες, was sprachst du da für ein Wort, Il. 4, 25, öfter; πρὸς μῦϑον ἔειπε, c. acc., zu Einem ein Wort sagen, zu ihm sprechen, sehr geläufige Verbindung, wie μύϑων ἦρχε, er fing an zu sprechen, sowohl von einer öffentlichen Rede in der Volksversammlung, Od. 1, 358, Hes. O. 196, als von einem Gespräche, einer Unterhaltung zwischen Mehreren, Od. 4, 214. 239. 11, 379 u. sonst; μῦϑον ἀκούειν, ein Wort, eine Rede, das Gesagte hören; ἔπος καὶ μῦϑος verbunden, Od. 11, 561; ἑκάστου μῦϑον ἄκουεν, hörte eines Jeden Rede, 20, 389; μῦϑος παιδός, die Erzählung vom Sohne, die von ihm handelt, ihn betrifft, 11, 492. Oft bestimmter, Auftrag, Geheiß, besonders ἐπὶ μῦϑον ἔτελλεν; Versprechen, ἅλιον τὸν μὖϑον ὑπέστημεν Μενελάῳ, Il. 5, 715; Rath, wie ἅδε δ' Ἕκτορι μῦϑος ἀπήμων 12, 80, u. sonst; auch Beschluß, Anschlag, οὐδ' ἄρα Πηνελόπεια – ἦεν ἄπυστος μύϑων, οὓς μνηστῆρες ἐνὶ φρεσὶ βυσσοδόμευον, Od. 4, 675; μὴ δὴ πάντας ἐμοὺς ἐπιέλπεο μύϑους εἰδήσειν, Il. 1, 545; u. so ist es auch Od. 21, 70, οὐδέ τιν' ἄλλην μύϑου ποιήσασϑαι ἐπισχεσίην ἐδύνασϑε, der Anschlag, wo schon Schol. erkl. τῆς στάσεως (vgl. μυϑιήτης). – Aus Stellen, wie ὁ μὲν ἂρ μύϑοισιν, ὁ δ' ἔγχεϊ πολλὸν ἐνίκα, Il. 18, 252, bildet sich der Begriff des Wortes im Ggstz zur That, μύϑων τε ῥητῆρ' ἔμεναι, πρηκτῆρά τε ἔργων, 9, 443; μῦϑον τελεῖν, ein Wort erfüllen, zur That werden lassen, Od. 4, 777; vgl. ἔργῳ κοὐκέτι μύϑῳ χϑὼν σεσάλευται, Aesch. Prom. 1082. – Erzählung, μῦϑον δ' ὡς ὅτ' ἀοιδὸς ἐπισταμένως κατέλεξας, 11, 368, wo noch nicht an Erdichtung zu denken ist, welchen Nebenbegriff das Wort nirgends bei Hom. hat, den es aber schon bei Pind. annimmt, wenn er sagt δεδαιδαλμένοι ψεύδεσι ποικίλοις ἐξαπατῶντι μῦϑοι, Ol. 1, 29; vgl. αἱμύλων μύϑων ὁμόφοιτος, N. 8, 33, σοφία κλέπτει μύϑοις παράγοισα, 7, 23. – Wort, Rede ist es noch oft bei den Tragg.; βραχεῖ δὲ μύϑῳ πάντα συλλήβδην μάϑε, Aesch. Prom. 503; σαφεῖ δὲ μύϑῳ πᾶν – πεύσεσϑε, 644; μήτι μακεστῆρα μῦϑον, ἀλλὰ σύντομον λέγων, Ch. 444; σὺ δ' ἐμῶν μύϑων ἐπάκουσον, Soph. Phil. 1463; Gespräch, σοῦ γὰρ βραχύν τιν' αἰτεῖ μῦϑον, O. C. 1164; das Gerücht, Ai. 188. 224; Meldung, Botschaft, ἐμοὶ μὲν οὐδεὶς μῦϑος ἵκετο, Ant. 11, vgl. O. C. 358; ὁ μῦϑος εἰςενήνεκται νέος, Eur. Ion 1340; ἁπλοῦς ὁ μῦϑος τῆς ἀληϑείας ἔφυ, Phoen. 472, öfter; der Inhalt der Rede, Geschichte, πάντα γὰρ ἀκούσῃ μῦϑον ἐν βραχεῖ λόγῳ, Aesch. Pers. 699; Ch. 732; τὸν ὄντα εἴσῃ μῦϑον, Eur. El. 346. – In Prosa hat es gew. den Nebenbegriff des Fabelhaften, Erdichteten, bes. im Ggstz von λόγος; πότερον ὑμῖν μῦϑον λέγων ἐπιδείξω ἢ λόγῳ διεξελϑών; Plat. Prot. 320 c; μὴ πλασϑέντα μῦϑον, ἀλλ' ἀληϑινὸν λόγον, Tim. 26 e; ὅτι τοὺς ποιητὰς δέοι ποιεῖν μύϑους, ἀλλ' οὐ λόγους, Phaed. 61 b; ὥςπερ ταῖς γραυσὶ ταῖς τοὺς μύϑους λεγούσαις, Rep. I, 350 e, wie man sie Kindern erzählt, Polit. 268 e; vgl. Legg. X, 887 d Rep. II, 377 a; bes. auch Göttergeschichten, τὸν περὶ τὸν Γανυμήδη μῦϑον, Legg. I, 636 c; οἱ λεγόμενοι μῠϑοι περὶ τῶν ἐν Ἅιδου, Rep. I, 330 d; so bes. bei Sp., wie Plut. u. Luc.; die Thierfabel des Aesop, Plat. Phaed. 60 c, vgl. διελέγοντο πρὸς ἀλλήλους καὶ τὰ ϑηρία μύϑους Polit. 272 d; zuweilen auch ausführliche Untersuchungen, Epinom. 980 a, vgl. Legg. VII, 790 c; – μύϑους λέγειν, so viel wie fabeln, die Unwahrheit sagen, Dem. 50, 40 u. Sp. – Auch die Fabel, die einer Tragödie zum Grunde liegt, Arist. – Die Rhett., bei denen das Verfertigen eines μὖϑος eine gewöhnliche Uebung war, erklären oft λόγος ψευδης εἰκονίζων ἀλήϑειαν. – Ein Garten des Hiero bei Syrakus hieß μῦϑος, vielleicht wegen seiner fabelhaften Schönheit, Ath. XII, 542 a. – [Erst bei sehr späten Dichtern findet sich υ kurz gebraucht, Jac. A. P. p. LXIV, 416.].
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70 ἀν-
ἀν-, Praefixum, latein. in-, deutsch un-, vgl. ἀνά u. ἄνευ, hebt den Begriff des Wortes, vor welches es gesetzt wird, auf, od. schwächt ihn so, daß ein Tadel darin liegt, wie ἀπρόσωπος, mit häßlichem Gesicht. Vollständig vor Wörtern, die mit einem Vokal anfangen, wie ἀν-αίτιος, αν-εύϑυνος, ἀν-ήνιος, ἀν-ίερος, ἀν-όμοιος, ἄν-υλος, ἀν-ώδυνος, un schuldig, un verantwortlich, zügel los, un heilig, un ähnlich, wald los, schmerzlos. Vor Consonanten fällt ν fort, z. B. ἀ-ϑάνατος. unsterblich; dahin gehören auch die Wörter, welche das Digamma oder irgend einen anderen später abgefallenen consonantischen Anlaut hatten; vgl. z. B. ἄιστος, ἄοινος; weil aber mehrere consonantische Anlaute, zu denen auch das Digamma gehört, nach Belieben bald gesprochen wurden, bald nicht, so findet sich z. B. neben ἄοπλος auch ἄνοπλος, neben ἄουτος ἀνούτατος, u. mehrere Wörter wurden sogar contrahirt, ἀέκων ἄκων, ἀεργός ἀργός, ἀεικία αἰκία, Ἀίδης Αιδης. In ἀμφασίη erscheint ἀν- vor einem Consonanten, des Wohllauts u. des Metrums halber; in ἀννέφελος ist das ν von νεφ- des Metrums halber verdoppelt. In einigen Formen lautet das Präfixum ἀνα, Iliad. 9, 146. 288. 13, 366 ἀνάεδνον, Hesiod. Th. 660 ἀνάελπτα; man will ἀνέεδνον u. ἀνέελπτα ändern, allein nach Scholl. Aristonic. Iliad. 13, 366 las Aristarch ἀνάεδνον, woraus wenigstens folgt, daß dies die am besten verbürgte, wenn nicht die einzige in Frage kommende Lesart war; ἀνάπνευστος = ἄπνευστος Hesiod. Th. 797 ist zweifelhaft, u. bei ἀνάγνωστος = ἄγνωστος kann ein Mißverständniß obwalten. – Vgl. Buttmann Lexil. 1, 274 Lobeck Phryn. 728.
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71 Λ
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72 λ
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73 λάμβδα
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74 μῦθος
μῦθος, ὁ, Wort, Rede; ποῖον τὸν μῦϑον ἔειπες, was sprachst du da für ein Wort; πρὸς μῦϑον ἔειπε, c. acc., zu einem ein Wort sagen, zu ihm sprechen, sehr geläufige Verbindung, wie μύϑων ἦρχε, er fing an zu sprechen, sowohl von einer öffentlichen Rede in der Volksversammlung, als von einem Gespräche, einer Unterhaltung zwischen mehreren; μῦϑον ἀκούειν, ein Wort, eine Rede, das Gesagte hören; ἑκάστου μῦϑον ἄκουεν, hörte eines jeden Rede; μῦϑος παιδός, die Erzählung vom Sohne, die von ihm handelt, ihn betrifft. Oft bestimmter: Auftrag, Geheiß; Versprechen; Beschluß, Anschlag; οὐδέ τιν' ἄλλην μύϑου ποιήσασϑαι ἐπισχεσίην ἐδύνασϑε, der Anschlag. Begriff des Wortes im Ggstz zur Tat; μῦϑον τελεῖν, ein Wort erfüllen, zur Tat werden lassen. Erzählung, μῦϑον δ' ὡς ὅτ' ἀοιδὸς ἐπισταμένως κατέλεξας, wo noch nicht an Erdichtung zu denken ist; Gespräch; Gerücht; Meldung, Botschaft; der Inhalt der Rede, Geschichte; Nebenbegriff des Fabelhaften, Erdichteten, bes. im Ggstz von λόγος; ὥςπερ ταῖς γραυσὶ ταῖς τοὺς μύϑους λεγούσαις, wie man sie Kindern erzählt; bes. auch Göttergeschichten; die Tierfabel des Aesop; zuweilen auch ausführliche Untersuchungen; μύϑους λέγειν, so viel wie fabeln, die Unwahrheit sagen. Auch die Fabel, die einer Tragödie zum Grunde liegt. Die Rhett., bei denen das Verfertigen eines μὖϑος eine gewöhnliche Übung war, erklären oft λόγος ψευδης εἰκονίζων ἀλήϑειαν. Ein Garten des Hiero bei Syrakus hieß μῦϑος, vielleicht wegen seiner fabelhaften Schönheit -
75 ambitiosus
ambitiōsus, a, um, Adi. m. Compar. (ambitio), wörtl. voll Hang herumzugehen; dah. I) im allg., immer u. immer herumgehend, -umgebend, -umschlingend, Iordanes, amnis amb., im Zickzack fließend, Plin.: lascivis hederis ambitiosior, ihren Liebhaber fester umschlingend als usw., Hor.: amb. ornamenta, die üppig rankenden, Hor.: amb. oppida, umfangreiche, Solin. – II) prägn., gern sich um Ehrenstellen bewerbend; dah. übtr.: a) voll Streben nach Ehre, u. zwar: α) voll Streben nach Ämtern u. Ehrenstellen, -nach Ehre u. Rang im Staate, ehrgeizig, ehrsüchtig, imperator, Cic.: patres mollem consulem et ambitiosum rati, Liv.: u. Plur. subst., omitto, quae perferant quaeque patiantur ambitiosi honoris causā, laudis studiosi gloriae causā, Cic. – β) voll Streben nach Auszeichnung usw. übh., ehrgeizig, ehrsüchtig, anspruchsvoll, eitel, homo minime ambitiosus, Cic.: nota quidem, sed non ambitiosa domus, Ov.: sexus (muliebris) saevus, ambitiosus, potestatis avidus, Tac.: in eo ambitiosum esse, darin seinen Ehrgeiz suchen, Cic. – v. Redner, eitel, geziert, geschraubt, antegerio nemo nisi ambitiosus utetur, Quint.: tumidus ac sui iactans et ambitiosus institor eloquentiae, Quint. – u. übtr., v. Lebl., auf Befriedigung des Ehrgeizes berechnet, ehrgeizig, anspruchsvoll, eitel, prunkend (s. Korte Lucan. 4, 376), amicitiae, aus Ehrgeiz geschlossene, Cic.: mors, auf Effekt berechneter, Tac.: pulchritudo, Iustin.: exsequiae, Sen.: ambitiosa non est fames, anspruchsvoll, Sen.: u. so ambitiosa mensa (Ggstz. parca), Amm.: u. ianuae, Acro Hor. carm. 3, 1, 45. – v. der Rede, affectatio et ambitiosa in loquendo iactantia, Quint.: u. neutr. plur. subst., ambitiosis utilia praeferre, Quint. – b) voll Streben nach Gunst: α) im öffentl. Leben, nach Gunst strebend, um Gunst buhlend, dah. auch parteiisch, bestechlich, dux indulgens ambitiosusque, Liv.: qui ita sit ambitiosus, ut omnes vos nosque cotidie persalutet, Cic. – u. übtr. v. Lebl., auf Gunst und Beifall berechnet, rogationes, Gesuche aus selbstsüchtigen Absichten, Cic.: sententiae, aus Gunst u. Parteilichkeit gefällte, Suet.: ambitiosius id existimans, quam etc., Suet. – β) im Privatleben, nach Gunst (bei der Menge od. bei einzelnen) haschend, ars (v. der Medizin), Plin. 29, 20. – c) übh. eifrig nach etw. strebend, nach etw. haschend, um etw. od. für etw. werbend od. buhlend, m. in u. Akk., Musa nec in plausus ambitiosa mea est, Ov.: m. pro u. Abl., pro gnato mater ambitiosa suo fuit, bewarb sich, legte Fürsprache ein, Ov. – übtr., v. Lebl., m. in u. Akk., noster in has omnes (puellas) ambitiosus amor, für sie alle loderte liebend mein Herz, Ov.: absol., preces, angelegentliche, Tac. – / Für die von Gell. 9, 12, 1 (ambitiosus est et qui ambit et qui ambitur) angegebene passive Bedeutung des Wortes (= in Gunst stehend, beliebt) führt man an Iustin. 17, 2, 6: Ptolemaeus cum et in gratiam memoriae magni Ptolemaei patris et in favorem ultionis Lysimachi ambitiosus ad populares esset; die Stelle gehört aber wohl zu oben no. II, c (= da Pt. eifrig nach der Gunst seiner Landsleute wegen des Andenkens usw. strebte).
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76 πάλιν
πάλιν, 1) zurück, rückwärts, εἰς τοὐπίσω, Scholl. u. VLL., wie Aristarch. schon bemerkt, die einzige Bdtg des Wortes bei Hom. (vgl. Schol. II. 9, 56 u. sonst, τὸ πάλιν οὐκ ἔστιν ἐκ δευτέρου ὡς ἡμεῖς, ἀλλ' ἀντὶ τοῦ ἔμπαλιν ἐρεῖ, ἐναντίως). also vom Orte; πάλιν ᾤχετο Il. 1, 380, u. oft bei Verbis der Bewegung; πάλιν ἄγεν ὀξέες ὄγκοι, Il. 4, 214; auch πάλιν δ' ὅγε λάζετο μῦϑον, er nahm das Wort zurück, 4, 357, vgl. Od. 13, 254, wo es im Ggstz von ἀληϑέα εἰπεῖν gesagt ist, das Gegentheil von dem, was man meint, sagen; πάλιν ἐρεῖν, widersprechen, Il. 9, 56. – Hom. vrbdt auch ἐχώρησαν πάλιν αὖτις, Il. 17, 533 u. öfter, ἂψ πάλιν εἶσι, 18, 280, αὐτοὶ δ' αὖτ' οἶκόνδε πάλιν κίον, Od. 13, 125, πάλιν ὀπίσσω, 11, 149; πάλιν ἐξοπίσω Hes. Th. 181; – πάλιν ποίησε γέροντα, sie machte ihn zurück zum Greise, Od. 16, 456, d. i. sie bildete ihn wieder zum Greise um; – πάλιν δοῦναι, zurückgeben, z. B. den Leichnam eines Gefallenen, Il. 22, 259, wie Soph. sagt αὖϑις πάλιν δοῦναι, Phil. 1216; πάλιν ἀπέδωκε, Xen. An. 6, 4, 37; selten c. gen., πάλιν τράπεϑ' υἷος ἑοῖο, sie wandte sich zurück von ihrem Sohne, Il. 18, 138; δόρυ πάλιν ἔτραπεν Ἀχιλλῆος, sie wandte den Speer zurück von Achilleus, 20, 439; πάλιν κίε ϑυγατέρος ἧς, 21, 504, vgl. Od. 7, 143; Pind. verbindet πάλιν αὖτις, Ol. 1, 65, ὀπίσω πάλιν οἴκαδε, N. 3, 60; auch νεότατος τὸ πάλιν, das der Jugend entgegengesetzte Alter, Ol. 11, 87; κέλευϑον ἥνπερ ἦλϑες ἐγκόνει πάλιν, Aesch. Prom. 964; εἰ νόστιμός γε καὶ σεσωσμένος πάλιν ἥξει, Ag. 604, öfter; δεῦρ' αὖϑις (wiederum) ἐκπέμψω πάλιν (zurück) τὸν αὐτὸν ἄνδρα, Soph. Phil. 127, vgl. 559; πάλιν κατελϑεῖν, aus der Verbannung zurückkehren, O. C. 607; ὡς τάχιστα τῆς πάλιν μέμνησ' ὁδοῦ, Eur. Or. 125; Ar. Av. 2. 648; πάλιν χώρει, μήτ' εἴςιϑι, Her. 5, 72; ἄκοντας πάλιν αὖ ἄγοντες, Plat. Prot. 318 e; πάλιν ἐκεῖνον ἥκειν αὖ νῦν, Soph. 225 e; ἄγειν, ἥκειν, Xen. An. 4, 7, 28. 6, 2, 8 u. öfter; Folgde. – 2) in dieser schon aus Hom. erwähnten Bdtg entgegengesetzt einzeln auch bei sp. D., μηδέ τῳ δόξῃ πάλιν, Aesch. Spt. 1031; daher ἐκβαλεῖν πάλιν, Soph. O. R. 849, aufheben; vgl. noch Eur. Herc. F. 777, χρόνου γὰρ οὐδεὶς ἔτλα τὸ πάλιν εἰςορᾶν, den Wechsel der Zeit; auch in Prosa, dagegen, wechselweise, auch seinerseits, νῦν δὲ πάλιν αὐτὸς ταὐτὸν τοῦτο ἔπαϑε, Plat. Gorg. 482 d; νῦν δ' αὖ πάλιν φαμὲν ἐκεῖνο τὸ αἰσχρόν, Lach. 193 d, vgl. Rep. VI, 507 b X, 612 d; u. so auch Folgde. Wie aber im Deutschen wiedern. wider eigentlich derselbe Begriff ist, bedeutet auch πάλιν – 3) wieder, wiederum, noch einmal, denn den Weg, den man zurückmacht, legt man zum zweitenmal zurück; so gew. bei den Attikern; ὡς λέγοις πάλιν, Aesch. Ag. 310, öfter; τὸ σὸν φράσον αὖϑις πάλιν μοι πρᾶγμα, Soph. Phil. 342; ὄλωλας, εἴ σε ταῦτ' ἐρήσομαι πάλιν, O. R. 1166; δαίνυται γὰρ αὖ πάλιν, Tr. 1078; πάλιν ἐξ ἀρχῆς, Ar. Pax 1292; u. gehäuft πάλιν αὖ, wie αὖ πάλιν, Plut. 622 Av. 434; πάλιν αὖϑις Ran. 1482; αὖ πάλιν αὖϑις Nubb. 962; τοῦτ' αὐτὸ πάλιν αὖ διαιρεῖν ἀναγκαῖον, Plat. Polit. 261 a, öfter (vgl. auch αὖϑις); u. so auch Folgde; πάλιν ὁ Κῦρος ἠρώτα, er fragte wiederum, Xen. An. 1, 6, 7; auch wiederholt, ἔγχει καὶ πάλιν εἰπέ, πάλιν, πάλιν Mel. 98 (V, 136). – In πάλιν δοῦναι, λαβεῖν u. ä. Vrbdgn, die häufig vorkommen, fällt der Be griff des Zurück gebens mit dem Nochmaligen, Wiederholten zusammen. – Sp. D. haben auch die Form πάλι, s. oben. – [Diophant. ep. (App. 19) hat neben πάλι auch πάλιν mit langer Endsylbe gebraucht in der Arsis des Verses.]
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77 σάκχαρ
σάκχαρ (Fremdwort), τό, auch σάκχαρι und σάκχαρον, τό, Zucker, lat. saccharum; bei Diosc. als Medicament; nicht der unsrige, sondern der aus den Gelenken des Bambusrohres, bambuca arundinacea ausschwitzende Saft, bei den Arabern Tabaschir. Andere finden den Ursprung des Wortes in Iagara, dem malayischen Namen des Lontarzuckers, der aus dem Palmwein von borassus flabellifer gekocht wird.
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78 τηλύ-γετος
τηλύ-γετος, bei Sp. auch 2 Endgn, vorzüglich geliebt, vielgeliebt; gew. von Söhnen; Il. von Orest, ὅς μοι τηλύγετος τρέφεται, 9, 143. 285; Φαίνοπος υἷε, ἄμφω τηλυγέτω· ὁ δὲ τείρετο γήραϊ λυγρῷ, υἱὸν δ' οὐ τέκετ' ἄλλον ἐπὶ κτεάτεσσι λιπέσϑαι, 5, 153; allgemeiner, ὡςεί τε πατὴρ ὃν παῖδα φιλήσῃ μοῦνον, τηλύγετον, πολλοῖσιν ἐπὶ κτεάτεσσιν, 9, 482; von der Hermione, παῖδά τε τηλυγέτ ην, 3, 175; in der Od. υἱέϊ, ὅς οἱ τηλύγετος γένετο, ἐκ δούλης, 4, 11; ὡς δὲ πατὴρ ὃν παῖδα ἀγαπάζει ἐλϑόντ' ἐξ ἀπίης γαίης, μοῦνον, τηλύγετον, 16, 19; H. h. Cer. 164, wo ὀψίγονος dabei steht, 284, u. sp. D., wie Mosch. 4, 79; nur einmal im tadelnden Sinne, ἀλλ' οὐκ Ἰδομενῆα φόβος λάβε, τηλύγετον ὥς, Il. 13, 470. – Die alten Gramm. erklären es vorherrschend = den Eltern im späten Alter geboren, und deshalb besonders geliebt, wie Apoll. L. H. ὁ τηλοῦ τῆς ἡλικίας γεγονὼς τοῖς γονεῠσι, μεϑ' ὃν οὐκ ἄν τις γένοιτο· ἐπεὶ οἱ τοιοῠτοι ἀγαπητοὶ γίγνονται; er setzt hinzu ὁ ἐν νεότητι γενόμενος μονογενής, in Beziehung auf die Stelle, wo es tadelnd gemeint ist, οἱ γὰρ τοιοῠτοι ἀσϑενεῖς γίγνονται ὡς ἐπὶ τὸ πλεῖστον, wobei er noch anführt, daß Einige es in dieser Vrbdg erklärten καίπερ τηλύγετον αὐτὸν ὄντα, τουτέστιν ἤδη τηλοῦ τῆς ἡλικίας γεγονότα (s. auch Schol. zur Stelle), offenbar falsch. Schol. Il. 3, 175 κυρίως τηλύγετοι καλοῠνται οἱ τηλοῦ τῆς γονῆς ὄντες παῖδες, ὅ ἐστιν οἱ ἐκ γεροντικῆς ἡλικίας σπαρέντες· δοκεῖ γὰρ τὰ μετὰ ἀπόγνωσιν τῆς παιδοποιΐας γεννώμενα μᾶλλον ἀγαπᾶσϑαι. Auch wird es auf τέλος zurückgeführt, Schol. Il. 9, 482, ὁ τῆς γονῆς τέλος ἔχων, μεϑ' ὃν ἕτερος οὐ γίνεται; vgl. Schol. Il. 16, 470, wo hinzugesetzt ist οἱ τοιοῦτοι γὰρ ὡς ἐπίπαν δειλοί, ὑγρᾷ ἀνατρεφόμενοι διαίτῃ; Schol. Ap. Rh. 1, 99 γηράσαντι αὐτῷ γενόμενος καὶ ταύτῃ προςφιλής. Auch das von Apoll. Dysc. angeführte τῆλυ scheint dafür zu sprechen, wenn es nicht vielleicht gerade dieser Ableitung wegen angenommen ist. – Andere erklären »fern vom Vater od. Vaterlande oder in Abwesenheit des Vaters geboren«, wie τηλέγονος, welche Erklärung auf keine der homerischen Stellen paßt. – Buttm. Lexil. II p. 198 ff., davon ausgehend, daß τῆλε bei Hom. nur von der Entfernung des Ortes gebraucht wird, führt τῆλυ auf τέλος, τελευτή zurück u. erkl. »der am Ende, zuletzt geborene«, wie Orion in E. G. p. 616, 37 schon sagt: ὁ τελευταῖος τῷ πατρὶ γενόμενος; vgl. auch den schon oben angeführten Schol. Il. 9, 482; also etwa für τελεύγετος; ein solcher letztgeborener Sohn pflegt der Gegenstand vorzüglicher Zärtlichkeit der Eltern zu sein und auch wohl verzärtelt zu werden. Auch der alleinstehende Sohn, wie Orest, der nur drei Schwestern hat, und Demophoon H. h. Cer. 164, der nur vier Schwestern und keinen Bruder hat, heißt deshalb τηλύγετος, und eben so die Hermione, die keine Schwester weiter hat. – Döderlein aber, Commentat. de voc. τηλύγετος Erlangen 1825, geht auf ϑάλλω, τέϑηλα zurück u. erkl. ϑαλερὸς γεγώς od. ϑαλερὸς κατὰ φύσιν, jugendlichblühend, was auf die übrigen Stellen sehr gut paßt, und auch da, wo die Feigheit eines Solchen getadelt wird, erklärlich ist, der in jugendlicher Blüthe Stehende, aber Verweichlichte, der noch keine Kraft u. deshalb keinen Muth hat. – Aus der bei den Alten geläufigen Erkl. des Wortes entsprang bei sp. D. die rein örtliche, in der Ferne geboren, in der Ferne lebend, übh. entlegen, entfernt; Eur. I. T. 838; Simmias bei Tzetz. Chil. 8, 144; Probl. arithm. 19 (XIV, 126).
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79 γέ
γέ, dor. γά (verwandt mit ἄγαν, ἀγα – ?), enklitische Partikel, welche das Wort, dem sie angehängt ist, durch den Ggstz zu andern hervorhebt, im Deutschen oft durch wenigstens, ja, eben wiederzugeben, oft gar nicht zu übersetzen, sondern durch stärker betonte Aussprache des Wortes zu ersetzen. Bei Hom. hebt es bes. pronomina durch den Ggstz hervor; indem ihnen etwas anderes ausdrücklich entgeggstzt wird; εἰ σύ γε σῷ ϑυμῷ ἐϑέλοις· κέλομαι γὰρ ἔγωγε Il. 23, 894; ἄλλη – ἥδε γε 9, 425, u. sonst öfter; bes. ὅ γε; auch bei subst., ἔσϑιε χοίρε'· ἀτὰρ σιάλους γε σύας μνηστῆρες ἔδουσιν Od. 14, 81; Partikeln, πρίν γε Il. 6, 465; ὀπίσσω – νῦν γε Od. 18, 123; im Ggstz gegen etwas Folgendes, ἔνϑ' οἵ γε – ἔχον νέας 10, 91, wo 95 αὐτὰρ ἐγών folgt; oder der Ggstz in Gedanken zu ergänzen, οὐδ' ἂν ἔμοιγε τετλαίη κύνεός περ ἐὼν εἰς ὦπα ἰδέσϑαι Il. 9, 372, mir wenigstens nicht, wenn auch Anderen; οὐκ ἄν τις τούτων γε ἐύϑρονον ἠῶ ἵκοιτο, die Anderen wohl, aber diese wenigstens nicht, Od. 17, 497. Oft dient es nur zur Wiederaufnahme des schon genannten Subjects, dieses gleichsam sich selbst, in anderer Beziehung od. Thätigkeit, entgegensetzend, bes. in disjunctiven Sätzen, ἤ οἱ ϑάνατον φύγοι υἱὸς ἀμύμων, ἦ ὅ γ' ὑπὸ μνηστῆρσιν δαμείη Od. 4, 790; ζώει ὅ γ' ἦ τέϑνηκε Od. 2 132, wo es nur durch er zu übersetzen; auch in beiden Gliedern, ἢ σέ γε μοῦσ' ἐδίδαξε, ἢ σέ γ' Ἀπόλλων 8, 488; ἀλλὰ σύ γε, Aufforderung, etwas anderes zu thun, Il. 19, 34. Auch ohne solchen Ggstz zur bloßen nachdrücklichen Wiederaufnahme des Subjects sehr häufig, πάντες ἄρ' οἵ γ' ἔϑελον πολεμίζειν, Iliad. 7, 169, alle die Genannten; so ἃς οἵγε, ἦ σύ γε u. ähnliche: eben der. Bes. steht ὅ γε häufig so, daß der Name folgt, ἕως ὅ γε Φαιήκεσσι μιγείη διογενὴς Ὀδυσεύς Od. 5, 386; seltener ein Appellativum, εἰ δὴ τοῠτόν γε τρομέεις –, ἄνδρα γέροντα 18, 80. – Aehnliches Hervorheben durchden Ggstz findet auch bei den Attikern statt, οὐ γὰρ δὴ σύγ' ἦσϑα ναυβάτης; Soph. Phil. 246; χωροῖς ἂν εἴσω – καὶ σέγ' εἰςάξω 670; ὀλεῖς με – οὔκουν ἔγωγε 1375; τί δῆτ' ἂν ἡμεῖς δρῷμεν εἰ σέγε πείσειν δυνησόμεϑα 1319; u. sonst; πλεῖστοι – ἑνίγε προέσϑαι ἐπεϑύμησαν χρήματα Xen. An. 1, 9, 12; Cyr. 8, 2, 15; Thuc. 1, 80; stärker ist der Ggstz οὐ λέγεις γε, δρᾷς δέ, sagst zwar nicht, Eur. Andr. 239. Doch herrscht bei den Att., bes. in Prosa, die aus dem Ggstz folgende Beschränkung vor; φόβον γε, wenigstens, εἰ μηδὲν μεῖζον παρασχεῖν Plat. Legg. VII, 806 b. So oft bei Plut. ὥς γ' ἐμοὶ ἔδοξε; – Σωκράτει γε οὐδὲν χαλεπόν Conv. 201 c; ταύτης γε μετέχειν τῆς ἀρετῆς Prot. 313 a; κολαστέον ἄρ' ἂν εἴη κατά γε τὸν σὸν λόγον τὸν πατέρα, wenigstens nach deiner Rede, Xen. Cyr. 3, 1, 18; bes. im Nachsatz eines hypothetischen Satzes, εἰ πρὸς τοῦτο σιωπᾶν ἥδιόν σοι ἢ ἀποκρίνασϑαι τόδε γε εἰπέ, so erkläre dich wenigstens darüber, Cyr. 5, 5, 20; – mit καί – und zwar, das Vorhergehende näher bestimmend, παρῆσάν τινες καὶ πολλοίγε, und zwar Viele, Plat. Phaed. 58 d; ähnl. in Antworten, καὶ ἀληϑῆ γε ἐρῶ Gorg. 470 e; πολλοῦ γε δεῖ οὕτως ἔχειν Prot. 341 d; αὗται γὰρ ἀπόγονοι τεαί; – κοιναίγε πατρὸς ἀδελφεαί Soph. O. C. 540; μάλιστά γε O. R. 994. Dahin gehört die bes. bei Plat. häufige Zustimmungsformel καλῶς γε ποιῶν, wozu das Hauptverbum aus dem vorhergehenden Satze zu ergänzen; Charm. 156 a; Ar. Ach. 1050; εὖ γε σὺ ποιῶν Plat. Rep. I, 351 c. Auch allein, πάνυ γε, καλῶς γε, ὀρϑῶς γε, σφόδρα γε u. ä., ja wohl, ganz recht, nachdrücklich bejahend; ούδέν γε, gar nichts. – Die nähere Bestimmung, oft durch nämlich, ja zu geben, zeigt sich bes. in Verbindungen wie εἴγε σὺ ἀληϑῆ λέγεις, wenn du anders wahr svrichst, Phaedr. 242 d; ἂν δέ γε βούλῃ Gorg. 448 a; so auch bei relat. u. partic., ὅς γε αὐτῇ οὐδὲ πρόβατα γιγνώσκεις, da du ja, quippe qui, Rep. I, 343 a; οὐκ ἰατρός γε ὤν, obgleich ich kein Arzt bin, Gorg. 459 a; ἀγνοῶν γε, da er ja nicht weiß, 479 b. – In Anführungen mehrerer Dinge wird eines bes. hervorgehoben, ὥστε καὶ οἰκεῖοίμοί εἰσι καὶ υἱεῖς γε Plat. Apol. 34 d; vgl. Gorg. 450 d u. Heindorf zu Hipp. mai. 301 a. Die Partikel γέ steht immer hinter dem hervorzuhebenden Worte; nur der Artikel u. die Präposition ziehen es an, so daß es vor dem substant. steht. – Es versteht sich von selbst, daß γέ mehrmals in einem Satze vorkommen kann, wenn man nämlich in einem Satze mehrere Begriffe hervorheben will; z. B. Iliad. 5, 287 ἤμβροτες, οὐδ' ἔτυχες· ἀτὰρ οὐ μὲν σφῶί γ' ὀίω πρίν γ'ἀποπαύσεσϑαι, πρίν γ' ἢ ἕτερόν γε πεσόντα αἵματος ἆσαι Ἄρηα; Iliad. 5. 258 εἴ γ' οὖν ἕτερός γε φύγῃσιν; 16, 30 μὴ ἔμεγ' οὖν οὗτός γε λάβοι χόλος; Aristoph. Vesp. 1507 μὰ τὸν Δί' οὐδέν γ' ἄλλο πλήν γε καρκίνους; Eur. Med. 867 οὐκ ἄν γ' ἁμάρτοις τοῦδέ γε; Lys. Philon. 29 τίς δ' οὐκ ἂν εἰκότως ἐπιτιμήσειεν ὑμῖν, εἰ τοὺς μετοίκους μὲν ἐτιμήσατε, τοῦτον δὲ μὴ κολάσετε, εἰ μή γε ἄλλῳ τινὶ μείζονι, τῇ γε παρούσῃ ἀτιμίᾳ; – Von Vrbdgn mit anderen Partikeln merke man ἆρά γε, s. ἆρα; ἄταρ – γε, aber wenigstens, Ar. Ach. 448; γὲ μήν, wenigstens doch, doch wirklich, wie bei Hom. γὲ μέν, Iliad. 2, 703. 5, 516; – γέ τοι, ja doch, doch wenigstens, u. andere, in denen sich γε immer auf ein besonderes Wort bezieht u. seine eigenthümliche Bedeutung beibehält.
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80 κήρῡξ
κήρῡξ, ῡκος, ὁ ( fem. ἡ κήρ υξ Nonn. 4, 11), oder nach einigen Alten κῆρυξ, wofür Ellendt u. a. Neuere sich entscheiden; der Ausrufer, der Herold, ein ehrenvolles Amt, das bei Hom. nur Freie haben; sie rufen das Volk zu den Volksversammlungen zusammen, Il. 2, 50. 96. 437. 442 u. sonst oft, u. haben Ruhe zu gebieten u. die Ordnung in diesen Versammlungen aufrecht zu erhalten, Il. 2, 280. 18, 503, haben als Zeichen ihres Amtes σκῆπτρα, 18, 505. 23, 567, und händigen dem Könige, wenn er sein Amt versehen und sprechen will, das Scepter ein. Sie müssen eine starke Stimme haben, dah. λιγύφϑογγοι, ἠερόφωνοι u. ä.; sie werden zu den δημιουργοί gerechnet, Od. 19, 135; sie stehen unter dem unmittelbaren Schutze des Zeus u. gelten deshalb als heilig u. unverletzlich, ϑεῖοι, Διῒ φίλοι, Il. 4, 192. 8, 517, Διὸς ἄγγελοι ἠδὲ καὶ ἀνδρῶν, 1, 334. 7, 174; sie begleiten daher auch bei Unterhandlungen, die mit dem Feinde od. mit Fremden angeknüpft werden sollen, die Abgeordneten, denn ihr Geleit gewährt persönliche Sicherheit, 9, 170. 24, 149 u. sonst oft. Bes. haben sie auch als Opferdiener alles zum öffentlichen Opfer Gehörige zu besorgen, Il. 3, 245. 248. 274 Od. 20, 276, warten auch beim Opferschmause und größeren Festen auf, welche die Fürsten geben, mischen den Wein und vertheilen ihn, Il. 7, 183. 18, 558 u. oft in der Od.; vgl. Ath. X, 425 e u. XIV, 660 d; Hermes als Herold des Zeus und der Götter, Pind. u. A., ist ihr besonderer Schutzgott, Ἑρμῆν, φίλον κήρυκα, κηρύκων σέβας Aesch. Ag. 501, κήρυξ μέγιστε τῶν ἄνω τε καὶ κάτω Ch. 163. – Uebh. heißt κήρυξ derjenige, welcher Etwas meldet, anzeigt; αὐτοὶ ϑεοὶ κήρυκες ἀγγέλλουσί μοι Soph. O. C. 1507; vgl. Eur. El. 347; Ar. Thesm. 780; auch der Hahn heißt so, Eccl. 30. – Auch in der geschichtlichen Zeit finden sie sich zum Ausrichten von Staatsbotschaften u. sonst in Staatsdiensten gebraucht, vgl. Dem. ἣν γὰρ ὁ κήρυξ κατὰ τοὺς νόμους φωνὴν ἀφίησι, ταύτην κοινὴν τῆς πατρίδος δίκαιόν ἐστιν ἡγεῖσϑαι, 18, 170; ὁ τῶν μυστῶν κήρυξ Xen. Hell. 2, 4, 20, der bei den Mysterien gebraucht wurde. Oft neben πρέσβεις, Plat. Legg. XII, 941 a Dem. u. A., von denen Schol. Thuc. 1, 29 u. Suid. sie unterscheiden, als nur im Kriege, πρέσβεις auch im Frieden gebraucht. – Bei Arist. H. A. 4, 4. 5, 13 ein Fisch od. eine Meerschneckenart, weil die gewundene Schaale derselben von den Herolden als ein Horn zum Blasen gebraucht wurde; vgl. Ath. I, 4, 6. – Bei K. S. der Prediger, Verkündiger des Wortes. – [Il. 17, 324, wo bei Wolf κήρυκι Ἠπυτίδῃ mit kurzem υ stand, schreibt Bekker richtig κήρυκ'. S. aber κηρύκιον u. Antimach. bei Ath. XI, 475 c.]
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