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61 ἀθετέω
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62 ἀναδέχομαι
ἀνα-δέχομαι, aufnehmen, auffangen; oft in sich aufnehmen;– absol. das Wort nehmen; auf sich nehmen, (a) ertragen; (b) zu tun versprechen; dah. Bürge werden; übernehmen, ein Amt; (c) eine Schuld auf sich nehmen; absolut, sich wozu bekennen; (d) erwarten; abwarten -
63 ἀνθυπισχνέομαι
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64 διομολογέω
δι-ομο-λογέω, zugestehen, versprechen. Gew. sich untereinander verständigen, übereinkommen, sowohl in wissenschaftlichen als in rechtlichen Streitfragen; festsetzen, bestimmen -
65 ἐκπληρόω
ἐκ-πληρόω, ausfüllen, anfüllen; von Schiffen: bemannen; vollzählig machen; δέκατον ὄχον, die Zahl der zehn Wagen vollmachen; vollständig bezahlen; τὴν ὑπόσχεσιν, das Versprechen erfüllen. Aber λιμένα πλάτῃ, durchlaufen -
66 ἐμπίπλημι
ἐμ-πίπλημι, anfüllen, vollfüllen; ein Gefäß; τί τινος, etwas womit, ἐμπίπληϑι ῥέεϑρα ὕδατος, fülle die Strömungen mit Wasser an; τὰ ὦτα Λύσιδος ἐμπέπληκε, er hat uns die Ohren vom Lysis vollgeredet. Dah. sättigen; übertr., ἁπάντων τὴν γνώμην ἐμπιπλάς, die Erwartung erfüllend; τὴν ἑαυτοῠ μοῖραν, sein Geschick erfüllen. Oft im pass. u. med., angefüllt werden, sich anfüllen, sich sättigen; μένεος ἐμπλήσατο ϑυμόν, sich laben, erquicken; υἷος ἐνιπλησϑῆναι ὀφϑαλμοῖς, sich satt sehen am Sohne; ἐμπλήσαντες καὶ παχύναντες τὰ σώματα, mästen; ἔμπλησο λέγων, rede dich satt; οὐκ ἐνεπίμπλασο ὑπισχνούμενος, du konntest nicht genug versprechen; ἐμπλήμενος, angefüllt; für sich vollgießen, ψυκτῆρα -
67 ἐπάγγελμα
ἐπ-άγγελμα, τό, Ankündigung; das Versprechen; wie professio, das Fach, zu welchem sich einer bekennt -
68 ἐπανειπεῖν
ἐπ-αν-ειπεῖν, noch dazu verkünden, versprechen -
69 ἐπιτελέω
ἐπι-τελέω, vollenden, ausführen; μαϑὼν τὸ χρηστήριον ἐπιτελεύμενον, in Erfüllung gehen; ἐπιτελέσαι ἃ ὐπέσχετο, sein Versprechen erfüllen; ὅπως ἡ εἰρήνᾷ ἐπιτελεσϑῇ, zu Stande komme. Bes. von Opfern: verrichten, darbringen; ὁρτάς, Feste feiern; γάμον, Hochzeit ausrichten; ἀποφορήν, φόρον, Tribut abtragen; οἱ νομοφύλακες τὴν τῆς ἀσεβείας δίκην τούτοις ἐπιτελούντων, Strafe auferlegen u. vollziehen; τὰ τοῦ γήρως ἐπιτελεῖσϑαι, das Alter, die Lasten des Alters über sich nehmen -
70 ἐπίφημι
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71 ἔπος
ἔπος, τό, (1) das Gesagte, Gesprochene, das Wort, jede mündliche Äußerung, auch mehrere zu einem Ganzen verbundene Wörter, die Rede, Erzählung. Auch der Gesang od. gesangweise vorgetragene Erzählungen; λόγοι ἔπεσι κοσμ ηϑέντες, mit Schmuck der Worte. Auch im Ggstz von βίη u. χείρ, dah. auch mit dem Nebenbegriff des Eitlen, Nichtigen. Aber στεῠται γάρ τι ἔπος εἰπεῖν Ἅκτωρ, ein Wort, das der Rede wert ist, mit Nachdruck. (a) das gegebene Wort, Zusage, Versprechen; τελεῖν ἔπος, sein Wort erfüllen. (b) der Ausspruch eines Gottes, Sehers, Orakelspruch. (c) Gerücht. (d) übh. ein inhaltreiches Wort, Spruch, Sentenz, Sprichwort; ὡς ἔπος εἰπεῖν, teils: wie man zu sagen pflegt, so zu sagen, ohne Genauigkeit od. Bestimmtheit, nur ungefähr es mit einem Worte auszudrücken, um mich so auszudrücken, wenn ich so sagen darf (bes. nach allgemeinen, umfassenden Ausdrücken, πᾶς, οὐδείς, ὅλος, um anzudeuten, das Wort sei nicht so streng zu nehmen), teils: um es gerad heraus zu sagen, um die Wahrheit, um es kurz zu sagen; παύρῳ ἔπει, mit wenig Worten. (2) der Inhalt der Rede, Sache, oft im Deutschen geradezu durch es zu übersetzen; πρὸς τί τοῦτο τοὔπος ἱστορεῖς, wozu erzählst du das?; τί πρὸς ἔπος αὖ ταῦτ' ἐστίν; Plat. Phil. 18 d, wie gehört das zur Sache? ἐὰν μηδὲν πρὸς ἔπος ἀποκρίνωμαι, falls ich nichts zur Sache Gehöriges antworten sollte; οὐδὲν πρὸς ἔπος ταῦτά φασιν, nicht zur Sache gehörig; οὐ γὰρ τὸν ἐμὸν ἱδρῶτα καὶ φειδωλίαν οὐδὲν πρὸς ἔπος οὕτως ἀνοήτως ἐκβαλῶ, um Nichts und wider Nichts, umsonst. (3) τὰ ἔπη, das in Hexametern abgefaßte Heldengedicht, episches Gedicht. Übh. Gedicht; außer dem Hexameter von elegischen Versen, Distichen, auch übh. Vers; allgemeiner: Zeile -
72 καθυπισχνέομαι
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73 καταίνεσις
κατ-αίνεσις, ἡ, das Versprechen, Zusage, sponsio -
74 καταινέω
κατ-αινέω, zustimmen, Beifall geben, billigen; bewilligen, versprechen, zusagen; ὅτῳ παῖδα κατῄνεσας, wem du die Tochter zugesagt; ταγόν τινι, einen zum Anführer erklären -
75 κατανεύω
κατα-νεύω, zuwinken, um etwas zu verheißen u. zuzusichern, bestätigen, wie bes. Zeus sein Versprechen durch Kopfnicken bestätigt; κατένευεν αὐτῷ προϊέναι, er gab ihm ein Zeichen, vorzugehen. Sp. auch = nach unten kehren, hängen lassen, κεφαλήν, von müden Pferden -
76 κατατίθημι
κατα-τίθημι, (1) niederlegen, -setzen, -stellen, hinsetzen, hinstellen; κάτϑεσαν εἰς Ἰϑάκην, ans Land setzen; Geld niederlegen; εἰς τὴν ἀγορὰν γράμματα καταϑέντες, zur öffentlichen Bekanntmachung; als Kampfpreis aussetzen; εἰς τὸ μέσον, einen Satz zum Disputieren aufstellen. Ins Gefängnis werfen, ὁπόσοι νῦν εἰσὶν ἐν τῷ δεσμωτηρίῳ ἢ τὸ λοιπὸν κατατεϑῶσιν, im Gesetz. (2) Geld erlegen, bar bezahlen, eine Schuld abtragen; τέλη, die Abgaben erlegen; τῇ δραχμῇ ἐπωβελίαν κατατιϑέτω, als Zins; μηδὲν αὐτῶν καταϑείς, ohne etwas für sie zu bezahlen. Sein Versprechen erfüllen. (3) hingeben; ἐς μέσον Πέρσῃσι καταϑεῖναι τὰ πρήγματα, so daß alle an der Verwaltung Teil nehmen; τὸ αὑτοῠ ἔργον ἅπασι κοινόν, zum Gemeingut aller machen; εὐεργεσίας εἴς τινα, Wohltaten erweisen; εὐϑύτομον κατέϑηκεν ὁδόν, machte ihn gerade; (a) von sich ablegen, niederlegen; καταϑέμενοι τὰ ὅπλα, ihre Waffen von sich ablegend; χλαίνας μὲν κατέϑεντο κατὰ κλισμούς, die Kleider ablegen; von Toten: sie beisetzen, bestatten; übertr., ϑυμὸν κατάϑου, lege den Zorn ab; πόλεμον, beilegen; in Gewahrsam bringen. Ein Amt niederlegen; τοὺς ποιητάς, sie aufgeben, außer Acht lassen; ἐν ἀμελείᾳ κατατίϑενται, sich nicht um einen bekümmern; (b) für sich zurücklegen, aufbewahren, aufheben; ἐπὶ δόρπῳ, zur Abendmahlzeit; aufspeichern. Übertr., δοκέοντες χάριτα μεγάλην καταϑήσεσϑαι, sich Dank bei einem verdienen, sich Ansprüche auf Dank begründen. Ähnlich ἔχϑραν πρός τινα καταϑέσϑαι, sich j-s Feindschaft zuziehen; Κλέος εἰς τὸν ἀεὶ χρόνον ἀϑάνατον καταϑέσϑαι, sich erwerben. Schriftlich aufzeichnen; τὴν γνώμ ην εἰς μέσον, öffentlich hinstellen; (c) sich eine Stellung, ein Verhältnis zu einem geben; ἐς τὸ ἴδιον, dem δαπανάω entsprechend, für sich anwenden -
77 κατεπαγγελία
κατ-επ-αγγελία, ἡ, das Zusagen, Versprechen -
78 κατεπαγγέλλομαι
κατ-επ-αγγέλλομαι, zusagen, versprechen; κατεπήγγελται τουτῳΐ, er hat diesem seine Hilfe versprochen; τῇ φιλίᾳ τὴν πολιτείαν, d. i. seine Politik der Freundschaft, dem Nutzen der Freunde widmen -
79 κραίνω
κραίνω, vollenden, vollführen, erfüllen, bewirken; οἵ μευ φέρτεροί εἰσι νοῆσαί τε κρῆναί τε, besser, fähiger, etwas zu erdenken und es auch auszuführen; ἔτυμα κραίνειν, von Träumen, einen wahrhaften Ausgang bringen; ἐφετμάς, die Befehle ausführen; οὔ μοι δοκέει τῇδέ γ' ὁδῷ κρανέεσϑαι, in passiv. Bdtg, auf diesem Wege scheint es mir nicht ausgeführt werden zu können; von silbernen Gefäßen heißt es χρυσῷ δ' ἐπὶ χείλεα κεκράανται ( κεκράαντο), mit Gold sind (waren) die Ränder daran vollendet, gearbeitet, so daß damit bezeichnet wird, daß mit der Vergoldung der Ränder die ganze Arbeit fertig war; bes. von den Göttern und dem Schicksale, die etwas zu Ende führen, in Erfüllung gehen lassen; ὑπόσχεσιν, das Versprechen erfüllen. Daher = der Fürst sein, der alles vollzieht, vollstreckt, obwalten, gebieten. Intr., sich endigen, auslaufen in etwas -
80 μή
μή, Verneinungspartikel: damit nicht (vgl. ne), von οὐ: nicht ist, so unterschieden, daß es nicht objectiv eine Sache, welche selbst wieder ein Gedanke sein kann, verneint od. als nicht vorhanden bezeichnet (s. οὐ), sondern subjectiv die Vorstellung einer Sache negiert, also den Wunsch oder die Annahme, daß sie nicht stattfinden möchte oder nicht stattgefunden habe, die Ansicht, daß sie nicht vorhanden sei, ausdrückt: οὐ negiert die Aussage, μή die Forderung. Zunächst tritt dies subjective Verneinen (1) als Verbot auf, wofür nur μή, nie οὐ gebraucht wird. Während dieser imperat. praes. mit μή eigentl. das Unterlassen dessen gebietet, was einer schon tut, also ein Verbot einer fortdauernden Handlung enthält, geht der conj. aor. mehr auf ein Verbot dessen, was einer Tun will, oder drückt das Verbot einer momentanen Handlung aus, wie Athene zum Odysseus, der sich schon lange vor seinem Sohne verstellt hat, sagt ἤδη νῦν σῷ παιδὶ ἔπος φάο μηδ' ἐπίκευϑε, eigtl. höre jetzt auf, dich zu verbergen; aber Theoklymenus den Telemach beschwört, den er eben beim Opfer trifft, εἰπέ μοι εἰρομένῳ νημερτέα μηδ' ἐπικεύσῃς, verhehle mir nicht; μὴ κατὰ τοὺς νόμους δικάσητε, μὴ βοηϑήσητε τῷ πεπονϑότι δεινά, μὴ εὐορκεῖτε, richtet nicht nach den Gesetzen in diesem Falle, seid eurem Eide nicht treu, denn das εὐορκεῖν ist die dauernde Eigenschaft des guten Richters, die in jedem einzelnen Falle zur Anwendung kommt. Abweichend steht auch (a) der conj. praes.; (b) der imperat. aor., um lebhafter das augenblickliche Befolgen des Verbotes von etwas, das der Andere tun will, einzuschärfen; auch (c) die elliptischen Konstruktionen; μὴ τριβὰς ἔτι, sc. ἐμβάλλετε, wie wir auch kurz sagen: keinen Verzug weiter; ἀλλὰ μή μοι πρόφασιν, keine Ausflüchte; ἄπελϑε νῦν μοι, worauf erwidert wird μή· ἀλλά μοι δός, nicht doch! mit nichten! (2) Aufforderung etwas nicht zu tun; (a) bei der ersten Person plur. conj., als hortativus; μὴ ἴομεν, ep. für ἴωμεν, laßt uns nicht gehen; μή οἱ χρήματ' ἔδωμεν, laßt uns ihm sein Vermögen nicht aufzehren; μὴ πρὸς ϑεῶν μαινώμεϑα, μηδὲ αἰσχρῶς ἀπολώμεϑα, laßt uns nicht rasend handeln; (b) auch die erste Person sing. u. plur. des conj. als dubitativus hat μή bei sich, πῶς λέγεις; μὴ ἀποκρίνωμαι ὧν προεῖπες μηδέν; soll ich etwa Nichts antworten? worin liegt 'du verbietest mir also zu antworten'; πότερον βίαν φῶμεν εἶναι ἢ μὴ φῶμεν; sollen wir sagen oder nicht?. So auch elliptisch, ἄρχοντές εἰσιν, ὥςτ' ὑπεικτέον· τί μή; warum nicht? sc. ὑπείκωμεν. (3) beim optat. zum Ausdruck des verneinenden Wunsches; μὴ τοῦτο φίλον Διῒ πατρὶ γένοιτο, das möge nicht dem Vater Zeus gefallen; μὴ τοῦτο ϑεὸς τελέσειεν, nicht möge dies ein Gott erfüllen; ὃ μὴ γένοιτο, was nicht geschehen möge; ὑμῖν δὲ τοιοῦτο μὲν οὐδὲν οὔτ' ἦν, μήτε γένοιτο τοῦ λοιποῦ, es war nicht und möge auch in Zukunft nicht sein; δὸς μὴ Ὀδυσσῆα οἴκαδ' ἱκέσϑαι, verleihe, daß er nicht zurückkommt. Soll die Unmöglichkeit der Erfüllung des Wunsches ausgedrückt werden, so steht der indic. des Nichtwirklichen; aber auch als Aussage betrachtet; μή ποτ' ὤφελον λιπεῖν τὴν Σκῦρον, hätte ich doch niemals Skyrus verlassen; εἴϑ' ἐξ ἀγῶνος τήνδε μὴ ' λαβές ποτε, hättest du sie doch nie gewonnen. (4) Auch bei der Versicherung durch einen Schwur, daß etwas nicht geschehen werde, liegt in der Seele des Schwörenden der Wunsch, daß es nicht eintrete, u. die Absicht es zu verhindern, daher μή, oft mit μήν oder μέν, mit dem int. aor., ἀλλ' ὄμοσον μὴ μητρὶ φίλῃ τάδε μυϑήσασϑαι, schwöre mir, daß du es nicht sagen willst, es nicht zu sagen; sogar der indic. steht zum Ausdruck der größern Zuversicht; ἴστω νῦν Ζεύς, μὴ μὲν τοῖς ἵπποισιν ἀνὴρ ἐποχήσεται, keiner soll und wird den Wagen besteigen; μὴ ' γὼ νόημα κομψότερον ἤκουσά πω, wo die Beteuerung nur die subjective Ansicht hervorheben u. bekräftigen soll. (5) Zum Ausdruck einer verneinten Absicht oder Verhütung steht immer μή, also (a) nach den Absichtspartikeln ἵνα, ὅπως, ὄφρα; (b) auch allein: damit nicht; auch in der Frage, ἦ μὴ μίασμα τῶν φυτευσάντων λάβῃς; etwa damit du nicht befleckt werdest? (6) Bei den Verbis des Fürchtens drückt der Grieche zugleich den Wunsch aus, daß das befürchtete Übel abgewendet werde, und läßt daher darauf gewöhnlich μή folgen; δείδοικα μή σε παρείπῃ, wo wir sagen 'ich fürchte, daß er dich überredet'; der Grieche denkt 'ich fürchte und wünsche zugleich, daß er dich nicht überrede'; dah. ich fürchte, daß dies nicht geschieht, heißt δέδοικα μὴ οὐ γένηται, eigtl.: ich fürchte und wünsche zugleich, daß das Nichtgeschehen nicht eintreten möge, d. i. ich wünsche, daß es geschieht, wie der Lateiner geradezu vereor ut fiat sagt für vereor, ne non fiat; τοῦτο αἰνῶς δείδοικα, μή οἱ ἀπειλὰς ἐκτελέσωσι ϑεοί, ich fürchte, daß die Götter ihm die Drohungen vollenden. Tragg. u. in Prosa überall, doch tritt auch in der den Griechen so geläufigen lebhaften Darstellungsweise nach einem Präteritum der conj. ein, anschaulicher in die auf die Gegenwart bezügliche Rede übergehend; φοβηϑείς, μὴ λοιδορία γένηται πάλιν, κατεπράϋνον αὐτόν, wo die Sache so dargestellt ist, als wenn der Streit wirklich schon eintrete: ich fürchtete, nun kommt es zu Schmähungen; μέγα δέ σφεας ἀποσφήλειε πόνοιο, wo der conj. die als bestimmt angesehene Folge ausdrückt, der optat. die, welche möglicher Weise noch eintreten kann. Eben so werden die Verba sich hüten, sich vorsehen konstruiert, wo auch wir daß nicht sagen. Es folgt aber auch der indic., (a) futuri, der die sichere Überzeugung ausdrückt, daß das gefürchtete Übel wirklich eintreten wird; δείδω μὴ δὴ πάντα νημερτέα εἶπεν, ich fürchte, daß sie alles wahrhaft gesprochen hat, d. i. ich weiß nicht, ob sie nicht wirklich wahr gesprochen hat. Übh. steht μή gew. beim inf. nach allen Verbis, welche ein Verhindern, Abhalten, Zweifeln, Leugnen ausdrücken, wo uns das μή gew, überflüssig erscheint u. nicht übersetzt wird, der Grieche aber die Absicht, daß etwas nicht geschehen solle, dadurch bestimmter ausdrückt, Ἀριστόδικος ἔσχε μὴ ποιῆσαι ταῦτα Κυμαίους, er hielt sie ab, dies zu Tun, daß sie dies nicht täten; ϑνητοὺς ἔπαυσα μὴ προδέρκεσϑαι μόρον, ich brachte es dahin, daß die Menschen aufhörten, ihr Geschick vorauszusehen; ἀπηγόρευε μὴ στρατεύεσϑαι, eigtl. er verbot ihnen, daß sie nicht zu Felde ziehen sollten, d. i. er verbot ihnen zu Felde zu ziehen; ἀπηγόρευες ὅπως μὴ τοῦτο ἀποκρινοίμην, du verbotest, dies zu antworten; τί μέλλομεν μὴ πράσσειν κακά, was zögern wir zu tun, daß wir nicht tun; ἔξαρνος ἦν μὴ ἀποκτεῖναι Σμέρδιν, er leugnete, den Smerdis getötet zu haben; ήρνοῦντο μὴ αὐτόχειρες γενέσϑαι, sie leugneten, Täter zu sein; ἠμφεσβήτησε μὴ ἔχειν, ἀπομόσας ἦ μὴν μὴ εἰδέναι, nachdem er abgeschworen, es zu wissen. Zu einem solchen inf. tritt auch der Artikel, welche Stellen man durch ein ausgelassenes ὥστε zu erklären pflegt, wo aber die verneinende Absicht ausgedrückt ist; zum Ausdruck eines bestimmten Verbotes; τέως μὲν οἷοί τε ἦσαν κατέχειν τὸ μὴ δακρύειν, sie konnten das Weinen zurückhalten, sie konnten an sich halten, daß sie nicht weinten; τὸ μὴ οὐχ ἡδέα εἶναι τὰ ἡδέα λόγος οὐδεὶς ἀμφισβητεῖ, keiner zweifelt, daß etwa das Angenehme etwas nicht Angenehmes sei, eigtl.: u. meinet, daß das Angenehme nicht etwas nicht Angenehmes sei. (7) In allen Konditionalsätzen steht μή, also (a) nach εἰ, ἐάν und den mit ἄν zusammengesetzten ἐπειδάν. Bezieht sich aber die Negation auf ein einzelnes Wort, das objectiv verneint wird, so tritt auch hier οὐ ein, wobei der Nachdruck auf nicht zu legen ist, εἰ δέ τοι οὐ δώσει ἑὸν ἄγγελον, wenn er ihn dir nicht geben wird, vorenthalten wird; γιγνώσκεις τόδε, ὡς πᾶς τις αὑτὸν τῶν πέλας μᾶλλον φιλεῖ, εἰ τούςδε γ' εὐνῆς οὕνεκ' οὐ στέργει, wenn er diese nicht liebt, d. h. wenn er lieblos gegen sie ist, wo μισεῖ zu stark erscheinen würde; εἰ μὲν οὖν οὐ πολλοὶ ἦσαν, d. i. wenn es wenige wären; so bes. bei φημί u. ἐάω, ἐάν τε οὐ φῆτε, ἐάν τε φῆτε, mögt ihr es leugnen oder gestehen; ἐὰν μὲν οὖν φάσκῃ Φρύνιχον ἀπ οκτεῖναι, καὶ τοῦτον τιμωρεῖσϑε· ἐὰν δ' οὐ φάσκῃ, ἔρεσϑε αὐτὸν, διότι φησὶν Ἀϑηναῖος ποιηϑῆναι· ἐὰν δὲ μὴ ἔχῃ ἀποδεῖξαι, wo ἐὰν μὴ φάσκῃ nicht gesagt werden könnte, denn verhört muß der Angeklagte antworten, entweder eingestehen oder leugnen; in letzterem Falle aber kann man annehmen, daß er es nicht beweisen kann; εἰ δ' οὐκ ἠϑελήσαμεν, wenn wir uns weigerten; οὐκ ἄρα ἔτι μαχεῖται, εἰ ἐκ ταύταις οὐ μαχεῖται ταῖς ἡμέραις, wenn er nicht kämpfen, d. i. den Kampf vermeiden wird; u. natürlich da, wo ein solcher Satz mit εἰ nur eine andere Form für einen Aussagesatz ist, so nach ϑαυμάζω, δεινὸν ἂν εἴη, εἰ οὐ, wo wir geradezu mit daß übersetzen können; οὐδὲν ἴσον ἐστίν, εἴ γε ἀφ' ἡμῶν τῶν ἐν μέσῳ οὐδεὶς οὐδέποτε ἄρξεται, denn das erscheint dem Sprechenden als etwas Faktisches, da immer von dem Ersten oder dem Letzten angefangen ist; (b) nach Relativis u. Zeitpartikeln, wenn sie eine Annahme oder einen allgemeinen Fall ausdrücken, also nach ὃς ἄν c. conj. u. ähnlichen; so oft λέγειν ἃ μὴ δεῖ, was man nicht sagen sollte; ἐπνίγετο, ὅςτις μὴ ἐτύγχανεν ἐπιστάμενος νεῖν, jeder welcher, oder wenn er nicht schwimmen konnte, ertrank; ὅσον μὴ ἀνάγκη μετέχειν αὐτῶν, sofern nicht, außer; (c) eben so bei Participien, wenn diese für einen Conditionalsatz oder einen allgemeinen Relativsatz stehen, wogegen οὐ steht, wenn sie für einen Zeit- oder Erklärungssatz stehen, eben so wie bei den die Stelle eines indirecten Satzes vertretenden nach den Verbis der Wahrnehmung und des Wissens; selten tritt hier ein anders begründetes μή ein. Dagegen tritt regelmäßig μή auch hier ein, wenn das regierende Verbum in einer μή verlangenden Construction steht; Πάρις δ' ἔγημε τὴν Διός· γήμας δὲ μή, σιγώμενον τὸ κῆδος εἶχεν ἐν δόμοις, wenn er nicht geheiratet hätte; (d) eben so ist das oft bei Substantivenn. Adjectiven alleinstehende μή zu fassen; οὐκ οἶδα· δεινὸν δ' ἐστὶν ἡ μὴ ἐμπειρία, wenn man unerfahren ist. (8) Bei dem Infinitiv steht μή, (a) zum Ausdruck einer Forderung nach κελεύω, δέομαι, βούλομαι, ἐϑέλω; ἔλεγε μὴ ϑύειν, er sagte, sie sollten nicht opfern; προλέγουσιν ἅπασι μηδ' ὁτιοῦν ἐκείνω διδόναι, sie sagen alle, man sollte jenem nichts geben; ein indirecter Aussagesatz aber wird immer mit οὐ konstruiert, welches natürlich auch immer bei ὅτι steht; λέγοντες, ὅτι οὔτε ὁσίως δράσειαν, τά τε ἔξω ἔλεγον αὐτοῖς μὴ ἀδικεῖν, sie hätten nicht gottesfürchtig gehandelt und sie sollten nicht unrecht tun; διενενόητο εἰς τὸ στρατόπεδον μηκέτι ἐλϑεῖν, er hatte vor, wollte nicht mehr kommen. Auch nach den Verbis, die ein Versprechen, Verabreden, Hoffen u. vgl. ausdrücken, steht μή beim inf., weil hier die Negation immer nur subjectiv aufzufassen ist; ἐκόμπασε, μηδ' ἂν τὸ πῦρ νιν εἰργάϑειν Διός, er prahlte, er verhieß drohend, auch Zeus' Blitzstrahl solle ihn nicht abhalten. So hat οἴομαι, νομίζω gew. den inf. mit οὐ bei sich, wenn sie aber die Nebenbedeutung von besorgen, argwöhnen haben, auch μή; (b) zum Ausdruck der Folge nach ὥς τε; (c) ein mit dem Artikel verbundener, dadurch substantivisch gewordener Infinitiv wird immer durch μή negiert; μὴ λυσιτελεῖν αὐτοῖς, damit es ihnen nichts nütze. (9) An die Konstruktion der Verba des Fürchtens schließt sich die mit ὅρα μή, siehe wohl zu, hüte dich, daß nicht, mit denselben Modis, wie jene verbunden, aber auch, da das μή hier eine Frage ausdrückt u. durch ob nicht übersetzt werden, die indirecte Frage aber im Griechischen den indicat. haben kann, mit dem indicat. aller Tempora verbunden, so daß man gew. unterscheidet ὅρα μὴ ᾖ, vide ne sit, ὅρα μὴ ἔστι, vide num sit; ὅρα καϑ' ὕπνον μὴ κατακλιϑεὶς παρῇ, sieh zu, daß er nicht etwa schläft, so viel wie 'er wird doch nicht schlafen?'; ἀλλὰ μὴ οὐχ οὕτως ἔχῃ, es dürfte sich wohl nicht so verhalten. Daran reiht sich (10) der Fall, daß μή geradezu dazu dient, den in Form einer negativen Frage ausgedrückten Zweifel, der gewöhnlich auch den Wunsch enthält, daß es nicht so sein möge, zu bezeichnen, u. als ein Fragewort behandelt wird, wobei zu beachten, daß es gewöhnlich die Erwartung einer verneinenden Antwort ausdrückt, während auf eine Frage mit οὐ eine bejahende Antwort erwartet wird. So steht es (a) in direkten Fragen; ἦ μή πού τινα δυςμενέων φάσϑ' ἔμμεναι ἀνδρῶν, ihr meint doch wohl nicht, das sei einer von den Feinden? (b) in indirekten Fragen; ὄφρ' ἴδωμεν μή τοι κοιμήσωνται, ob sie etwa schlafen; οὐδέ τι ἴδμεν, μή πως μενοινήσωσι, ob nicht etwa. Auch εἰπέτω, μή τι ἄλλο λέγει, er soll sagen, ob er etwa meint. Daher es auch außer der Frage auf ähnliche Weise gebraucht dem deutschen vielleicht entspricht, ἀλλὰ μὴ τοῦτο οὐ καλῶς ὡμολογήσαμεν, aber wir haben vielleicht nicht recht zugegeben.
См. также в других словарях:
Versprechen — Versprêchen, verb. irregul. act. S. Sprechen, welches nach Maßgebung der verschiedenen Bedeutungen beyder Theile der Zusammensetzung, besonders aber der Partikel, in verschiedenem Verstande vorkommt. 1. So daß ver eigentlich eine Entfernung… … Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart
versprechen — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Versprechen • Versprechung Bsp.: • Wird er sein Versprechen halten oder es brechen? • Ich verspreche dir, es nie wieder zu tun. • Nun, versprechen Sie, es niemandem zu erzählen? … Deutsch Wörterbuch
Versprechen — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Versprechung • versprechen Bsp.: • Wird er sein Versprechen halten oder es brechen? • Ich verspreche dir, es nie wieder zu tun … Deutsch Wörterbuch
versprechen — V. (Grundstufe) jmdm. sein Wort geben Synonyme: zusagen, zusichern Beispiele: Er hat mir Hilfe versprochen. Das kann ich dir leider nicht versprechen. Er versprach mir, Einkäufe zu machen. versprechen V. (Aufbaustufe) etw. hoffen lassen Synonyme … Extremes Deutsch
Versprechen [1] — Versprechen (Promissio, Promissum), 1) die Erklärung einem Anderen Etwas leisten, ihm Etwas geben, für ihn Etwas thun, ihm Etwas erlassen od. sonst zu seinen Gunsten eine Handlung nicht vornehmen zu wollen. Insofern der Inhalt des V s einen… … Pierer's Universal-Lexikon
versprechen — versprechen, Versprechen, Versprechung ↑ sprechen … Das Herkunftswörterbuch
Versprechen — versprechen, Versprechen, Versprechung ↑ sprechen … Das Herkunftswörterbuch
Versprechen [2] — Versprechen (Besprechen), das unter gewissen Zeichen u. Ceremonien erfolgende Hersagen gewisser Formeln, entweder um eine Gefahr abzuwenden (schützend), od. u. bes. ein, meist physisches Übel zu entfernen (heilend); so gegen den Ausbruch einer… … Pierer's Universal-Lexikon
Versprechen [1] — Versprechen, die Zusage einer künftigen Leistung. Wird es angenommen von demjenigen, dem es gegeben wird, so liegt ein verpflichtender Vertrag vor. Aber auch das einseitige, d. h. das nicht akzeptierte V. erzeugt in manchen Fällen eine… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Versprechen [2] — Versprechen (Besprechen), das Hersagen von Segen s oder Bannformeln unter Beobachtung gewisser Zeremonien, auch das Aufschreiben der Formeln auf einen Zettel, z. B. Fieberverschreiben, um Krankheiten oder Wunden zu heilen, Blutungen zu stillen… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Versprechen — Versprechen, Besprechen, abergläubische Handlungen (Hersagen von Verwünschungs oder Segensformeln etc.), um die Fortdauer von Krankheiten, Wunden, Feuer etc. aufzuhalten … Kleines Konversations-Lexikon