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1 Gotik
etwa 1150-1520. "Spitzbogenstil": Nicht länger trägt die Masse der Wand Dach und Gewölbe; an ihre Stelle tritt das Skelett aus Gewölberippen, Strebebogen und Strebepfeiler und eine schlanke Säulen- bzw. Pfeilerarchitektur. Der Spitzbogen in unterschiedlichen Proportionen von Höhe und Spannweite bringt die Unabhängigkeit vom quadratischen Gewölbegrundriss. Reicher Figurenschmuck kennzeichnet die französische Gotik, die deutsche baut hohe Türme mit durchbrochenem Maßwerk. Die Basilika wird von der Hallenkirche mit gleich hohen Schiffen abgelöst. Während in England und in den Backsteinkirchen im Nordosten Europas die Gotik zur Vollendung strebt (Canterbury, Lincoln, Wells, Marburg, Köln, Prag, Ulm, Lübeck, Danzig), beginnt in Italien bereits das Denken der Renaissance. Gotik war ursprünglich ein Schimpfwort. Giorgio Vasari meinte mit "stile gotico" barbarischen Ausdruck (die Goten haben schließlich mehrmals die heilige Stadt Rom geplündert). Goethe revidierte als Student in Straßburg angesichts des Münsters das gleiche Vorurteil, als er für sich den mystischen Gehalt dieser Architektur entdeckte. Konstituierende Elemente sind Licht, Proportion und Klarheit der Konstruktion. In England geht die originale Gotik fast ohne Bruch in die "Neugotik" (Historismus) über. Im 19. Jh. galt in Deutschland die Gotik als urdeutsch und als Stil der Stile, in Frankreich aufgrund der Forschungen von Viollet le Duc wahrheitsgemäßer als urfranzösisch. Aus der Gotik kommen die ältesten steilgiebligen Bürgerhäuser auf unsere Zeit, Rat- und Zunfthäuser kombinieren oft Fachwerk mit massivem Unterbau.Erläuterung wichtiger Begriffe des Bauwesens mit Abbildungen > Gotik
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2 Renaissance
etwa 1400-1650. Begriffsprägung "Wiedergeburt" durch Vasari. Italien entwickelt das vornehme Wohnhaus, den Palazzo mit Innenhof, der ideale Kirchenbau wird der Zentralbau mit Kuppel( Rom: St. Peter 1546-1564, Michelangelo). Die Westerkerk (Amsterdam 1620) zeigt einen besonders strengen und klaren Grundriss und Helligkeit im Raum. Betonte die Gotik die Vertikale, so bevorzugt die Renaissance Horizontalen, Gesimse, antikisierende Formen wie Säulen, Pilaster, Voluten und ornamentales Relief. Die Bauaufgaben der Zeit sind Adelsschlösser, bürgerliches Rathaus, Zunftbauten und städtische Wohnhäuser, Bauten des bürgerlichen Selbstbewusstseins. Architekturtheorie gewinnt an Einfluss, die Themen Proportion und Symmetrie erscheinen auf den Fassaden. Bauten: Dresdner Schloss, Leipziger Rathaus, Bürgerhäuser in Rothenburg ob der Tauber und Hameln ( Weserrenaissance). Vom Palladianismus als strenger Proportionsarchitektur reden wir ab 1550, vom besonders erfindungsreichen Manierismus seit 1570.Erläuterung wichtiger Begriffe des Bauwesens mit Abbildungen > Renaissance
См. также в других словарях:
VASARI (G.) — Vasari donne, comme certaines figures fortes de la Renaissance, l’impression d’avoir vécu plusieurs existences à la fois. Il est le fondateur de l’histoire de l’art; son ouvrage extraordinaire et novateur de 1550, les Vite , a connu un succès… … Encyclopédie Universelle
văsări — VĂSĂRÍ, văsăresc, vb. IV. tranz. (reg.) A face vase, recipiente de lemn. – Din văsar. Trimis de bogdanrsb, 13.09.2007. Sursa: DEX 98 văsărí vb., ind. prez. 1 sg. şi 3 pl. văsărésc … Dicționar Român
Vasāri — Vasāri, Giorgio, geb. 1512 in Arezzo; Historienmaler u. Baumeister, lernte zuerst bei Wilhelm von Marseille. A. del Sarto u. Rosso, bildete sich aber erst nach Rafael u. Michel Angelo in Rom seinen Styl, sowie zum Architekten u. Decorateur. Er… … Pierer's Universal-Lexikon
Vasāri — Vasāri, Giorgio, ital. Maler, Architekt und Kunstschriftsteller, geb. 30. Juli 1511 in Arezzo, gest. 27. Juni 1574 in Florenz, bildete sich als Maler in Florenz bei Michelangelo und Andrea del Sarto, zumeist aber durch Kopieren nach Michelangelo… … Meyers Großes Konversations-Lexikon
Vasari — Vasāri, Giorgio, Baumeister, Maler und Kunstschriftsteller, geb. 30. Juli 1511 zu Arezzo (daher Aretino), gest. 27. Juni 1574 zu Florenz; religiöse Bilder, Bau der Vigna di Papa Giulio bei Rom, der Uffizien in Florenz, Sakristei von San Lorenzo… … Kleines Konversations-Lexikon
Vasari — Vasari, Giorgio, Maler, verdienter Baumeister u. trefflicher Kunsthistoriker, geb. 1512 zu Arezzo, ein Schüler Michel Angelos, Günstling der Mediceer, veranlaßte 1561 die Gründung der Malerakademie zu Florenz, st. 1574. Seine berühmteste Schrift … Herders Conversations-Lexikon
Vasari — (Giorgio) (1511 1574) peintre maniériste, architecte et écrivain italien. Vies des plus excellents peintres, sculpteurs et architectes (1550, complétées en 1568) traite la Renaissance italienne. Il traça les plans du palais des Offices (Florence) … Encyclopédie Universelle
Vasari — [v ], Giorgio, italienischer Maler, Baumeister und Kunstschriftsteller, * Arezzo 30. 7. 1511, ✝ Florenz 27. 6. 1574; lernte u. a. bei B. Bandinelli in Florenz, bildete sich als Architekt in Rom unter dem Eindruck der Werke Michelangelos fort… … Universal-Lexikon
Vasari — (izg. vazȃri), Giorgio (1511 1574) DEFINICIJA talijanski slikar i graditelj (palača Uffizi u Firenci), poznatiji kao povjesničar talijanske likovne umjetnosti i biograf značajnih umjetnika od Giotta do Michelangela (Život najslavnijih arhitekata … Hrvatski jezični portal
Vasari — [vä zä′rē] Giorgio [jō̂r′jō̂] 1511 74; It. architect, painter, & biographer of artists … English World dictionary
Vasari — Selbstporträt Giorgio Vasari (* 30. Juli 1511 in Arezzo; † 27. Juni 1574 in Florenz) war ein italienischer Architekt, Hofmaler der Medici und Biograf florentinischer Künstler, darunte … Deutsch Wikipedia