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1 γέρας
γέρας, αος, τό, verwandt γέρων, γεραιός, vgl. auch γῆρας; plur. γέρᾰ Hom., γέρεα Ion., γέρᾱ Att.; Ehrengabe; Hom. oft, aber nur in den Formen γέρας, oft, und γέρᾰ plur. Iliad. 2, 237. 9, 334 Odyss. 4, 66. Gewöhnlich ist γέρας bei Hom. die Ehrengabe, welche ein Fürst, ein Anführer, von der Kriegsbeute außer dem gewöhnlichen, gleichen Antheile, der μοῖρα empfing: Odyss. 11, 534 ἀλλ' ὅτε δὴ Πριάμοιο πόλιν διεπέρσαμεν αἰπήν, μοῖραν καὶ γέρας ἐσϑλὸν ἔχων ἐπὶ νηὸς ἔβαινεν ἀσκηϑής, vgl. Iliad. 9, 367. 1, 118 sqq. Odyss. 7, 10. Weil ein solches γέρας allein den Fürsten zukam, als Anführern, heißt die Königswürde selbst geradezu γέρας: Odyss. 15, 522 καὶ γὰρ πολλὸν ἄριστος ἀνήρ, μέμονέν τε μάλιστα μητέρ' ἐμὴν γαμέειν καὶ Ὀδυσσῆος γέρας ἕξειν, vgl. Iliad. 20, 182 Odyss. 11, 175. So nicht nur vom eigentlichen Könige, sondern auch von den zwölf vornehmen Phäaken Odyss. 7, 150 τούσδε τε δαιτυμόνας, τοῖσιν ϑεοὶ ὄλβια δοῖεν ζωέμεναι, καὶ παισὶν ἐπιτρέψειεν ἕκαστος κτήματ' ἐνὶ μεγάροισι, γέρας ϑ' ὅ τι δῆμος ἔδωκεν. Ferner sind die Opfer ein γέρας der Götter, Iliad. 4, 49; sich des Kämpfens zu enthalten und auf das Rathgeben zu beschränken ist ein γέρας der Alten, Iliad. 4, 323; ein feierliches Begräbniß und ein Grabdenkmal ist ein γέρας der Gestorbenen, Iliad. 16, 457; sich zum Zeichen der Trauer das Haar zu scheeren und Thränen zu vergießen ist das einzige γέρας der elenden Sterblichen, Odyss. 4, 197; dem verkleideten Odysseus schleudert Ktesippos, Einer der Freier, Odyss. 20, 297 einen Ochsenfuß zu, ἀλλ' ἄγε οἱ καὶ ἐγὼ δῶ ξείνιον, ὄφρα καὶ αὐτὸς ἠὲ λοετροχόῳ δώῃ γέρας ἠέ τῳ ἄλλῳ δμώων; die Rede wird vs. 293 mit der Bemerkung eingeleitet, daß der Bettler eine μοῖρα ἴση am Gastmahle schon längst habe; Gegensatz ist dann das ξείνιον. Das besondere gute Stück, was ein vorzüglich zu ehrender Tischgenosse vor dem gleichen Antheil an der Mahlzeit voraus empfängt, heißt ein γέρας des Empfängers Odyss. 4, 66, καί σφιν νῶτα βοὸς παρὰ πίονα ϑῆκεν ὄπτ' ἐν χερσὶν ἑλών, τά ῥά οἱ γέρα πάρϑεσαν αὐτῷ, plur. Homerisch statt des sing. γέρας, wie νῶτα statt νῶτον. – Eben so Folgende: Pind., Tragg.; Thuc. 1, 13 πρότερον δ' ἦσαν ἐπὶ ῥητοῖς γέρασι πατρικαὶ βασιλεῖαι; τὰ τῶν προγόνων, τῶν βασιλήων, Her. 4, 162. 6, 57 u. öfter; Ar. Ran. 1148; ἱερά, Priesterwürde, Dion. Hal. 1, 48. Auch Plat. öfter, καὶ τιμαί Rep. VII, 516 c; καὶ ἆϑλα V, 460 b; übh. Geschenk, παρὰ ϑεῶν, Μουσῶν, Phaedr. 259 b c.
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2 τῑμή
τῑμή, ἡ, 1) die Schätzung, Werthschätzung, Achtung, Ehrenbezeigung, Ehre, die Einer bei Andern genießt; Hom. u. Folgde überall; ἐκ δὲ Διὸς τιμὴ καὶ κῦδος ὀπηδεῖ, Il. 17, 251; πᾶσι γὰρ ἀνϑρώποισιν ἐπιχϑονίοισιν ἀοιδοὶ τιμῆς ἔμμ οροί εἰσι καὶ αἰδοῠς, Od. 8, 480; ἐν δὲ ἰῇ τιμῇ ἠμὲν κακὸς ἠδὲ καὶ ἐσϑλός, sie stehen in gleicher Ehre, Il. 9, 319; τιμὴ ϑεῶν, die Würde der Götter, Od. 5, 335; αἱ τιμαὶ αὐτοῖς καὶ τὰ ἱερὰ τὰ παρὰ τῶν ἀνϑρώπων ἠφανίζετο, Plat. Conv. 190 c; τιμὴ βασιληΐς, Il. 6, 193, Königswürde; auch ohne Zusatz, die Herrschaft, Od. 1, 11711, 338. 503; vgl. Böckh v. l. Pind. P. 4, 106; σκῆπτρον τιμάς τ' ἀπ ο-συλᾶται, Aesch. Prom. 171; übh. Vorrang, Vorrecht, das Einer seines Standes wegen genießt, wie γέρας, das Ehrenamt das einer jeden Gottheit zugetheilt ist und das sie als eigenthümliches Vorrecht genießt, Hes. Th. 203; H. h. Cer. 328; εἴϑ' ὅςτις ϑεῶν ταύτην τὴν τιμὴν εἴληφε τῆς ξυγκράσεως, Plat. Phil. 61 c; vgl. Valck. Hipp. 107 u. Hemsth. Luc. D. D. 26, 1; ἔν τε ταῖς ἀρχαῖς καὶ ταῖς ἄλλαις τιμαῖς, Plat. Apol. 35 b; παῖδας καταλιπόντες ἐν ταῖς μεγίσταις τιμαῖς, Legg. X, 900 a, vgl. Rep. VIII, 549 c Tim. 20 a. – Uebh. Amt, Geschäft, Seidl. Eur. El. 988; ἐκβάλλειν τινὰ τῆς τιμῆς, Xen. Cyr. 1, 3, 9; τὰς ἐούσας τιμάς, die bestehenden Aemter, Beamten, Her. 1, 59. – Auch Ehrengeschenk, z. B. der Götter, Hes. O. 141; Ehrengabe, Belohnung, οὐχ ἥδε χρυσῆς ἀξία τιμῆς λαχεῖν, Soph. Ant. 695; Wolf Dem. Lpt. 233. – Uebh. Ehre, ἔχει τιμὰν σταδίου, Pind. νικον τιμὰν δέκευ, 8, 5, βροτοῖσι τιμὰς ὤπασας πέρα δίκης, Aesch. Prom. 30, u. öfter; κοὔ ποτ' ἐξ ἐμοῠ τιμὴν προέξουσ' οἱ κακοὶ τῶν ἐνδίκων, Soph. Ant. 708; Eur. u. Ar.; u. in Prosa: δώροις καὶ τιμαῖς ταῖς πρεπ ούσαις τιμηϑείς, Plat. Legg. XII, 953 d; τῶν εὐεργεσιῶν τιμὰς φέρονται κατὰ τὴν ἀξίαν ἕκαστος, Phaed. 113, d, τιμὴν νομίζειν τι, Etwas für eine Ehre halten, Xen. Cyr. 1, 6, 11. – 2) Schätzung einer Sache, Abschätzung, Bestimmung ihres Werthes oder Preises, auch der Preis selbst, bes. hoher Preis, Her. 7, 119; τῆς αὐτῆς τιμῆς πωλεῖν, für denselben Preis verkaufen, Lys. 22, 12; τῶν ἠγορασμένων, Is. 8, 23; τὰς τιμὰς τῶν ἀνδραπόδων ὠνουμένων εἶχε, Dem. 27, 13; δεκαπλάσιον τῆς τιμῆς ἀποτινέτω, Plat. Legg. XI, 914 b; ὁπόσης ἂν τιμῆς ἀξιώσῃ τὸ πωλούμενον 917 d; ἔχων τὴν τιμὴν τῆς λείας, Xen. An. 7, 5, 2, πρίασϑαι τῆς αὐτῆς τιμῆς, Dem. 21, 149 u. öfter, Preis. – Bes. auch der Werth von etwas Geraubtem oder Zerstörtem und der danach bestimmte Schadenersatz, Entschädigung, Buße, von Geldstrafen, ἄρνυσϑαί τινι τιμήν, Einem Genugthuung verschaffen, Il. 1, 159. 5, 552, τίνειν od. ἀποτίνειν τιμήν τινι, Einem Genugthuung leisten, ihm die Buße, den Schadenersatz entrichten, Il. 3, 286. 288. 459; eben so ἄγειν τιμήν, Od. 22, 57; vgl. noch Plat. Gorg. 497 b. Daher auch das Strafen, Rachenehmen, ἔβη Ἀγαμέμνονος εἵνεκα τιμῆς Ἴλιον εἰς εὔπωλον, Od. 14, 70. 117. – Die Schätzung, der Census, ἔστω πενίας μὲν ὅρος ἡ τοῠ κλήρου τιμή, Plat. Legg. V, 744 d.
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3 γῆρας
γῆρας, τό, das Greisenalter; aus γέρας gedehnt; γέρας »die Ehrengabe« und γῆρας sind ursprünglich ein und dasselbe Wort, vgl. γέρων, γέρας, γεραρός, γεραιός. Als das Wort γέρων neben der Bedeutung »der Vornehme« die Bedeutung »der Greis« angenommen hatte, setzte sich für den zugehörigen Begriff »Greisenalter« die gedehnte Form γῆρας fest, während die ältere Form γέρας für die ursprüngliche Bedeutung der »Ehre« blieb. Aehnlich verhält sich γηραιός zu γεραιός. Vgl. z. B. ξερός ξηρός, ἔϑος ἦϑος. Von γῆρας ist gen. γήραος, Att. γήρως, dat. γήραϊ, Att. γήρᾳ, vgl. γῆρος; Hom. γῆρας, γήραος, γήραϊ und γήραι oder γήρᾳ oder γήρα' Odyss. 11, 136. 23, 283, vgl. Scholl. Herodian. Iliad. 11, 385. Das Wort kommt von Hom. an überall vor; es wird von Dichtern auch auf leblose Dinge übertragen, so Aesch. Sept. 682 οὐκ ἔστι γῆρας τοῦδε τοῠ μιάσματος, solchen Frevel tilgt oder mindert die Zeit nicht, er bleibt frisch. In der Redensart γήραος οὐδός, »die Schwelle des Alters«, Odyss. 15, 246. 348. 23, 212 Iliad. 22, 60. 24, 487, ist γήραος genit. definitivus, das Alter ist eben der οὐδός, die Schwelle, nämlich des Lebens; vgl. Scholl. Odyss. 15, 348 ἐπὶ γήραος οὐδῷ: περιφραστικῶς τῷ γήρει. – Auch die alte Haut heißt γῆρας, welche die Schlangen abstreifen, Aristot. H. A. 5, 17. 8, 19; vgl. γῆρας ἀποξύ σας Hom. Iliad. 9, 446, τὸ γῆρας ἐκδύεσϑαι, ἀποδύεσϑαι, das Alter abstreifen, Ar. Pax 336 u. Sp.
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4 γέρας
γέρας, Ehrengabe, welche ein Fürst, ein Anführer, von der Kriegsbeute außer dem gewöhnlichen, gleichen Anteile, der μοῖρα empfing. Weil ein solches γέρας allein den Fürsten zukam, als Anführern, heißt die Königswürde selbst geradezu γέρας. So nicht nur vom eigentlichen Könige, sondern auch von den zwölf vornehmen Phäaken. Ferner sind die Opfer ein γέρας der Götter; sich des Kämpfens zu enthalten und auf das Ratgeben zu beschränken ist ein γέρας der Alten; ein feierliches Begräbnis und ein Grabdenkmal ist ein γέρας der Gestorbenen; sich zum Zeichen der Trauer das Haar zu scheren und Tränen zu vergießen ist das einzige γέρας der elenden Sterblichen; dem verkleideten Odysseus schleudert Ktesippos, einer der Freier einen Ochsenfuß zu; die Rede wird mit der Bemerkung eingeleitet, daß der Bettler eine μοῖρα ἴση am Gastmahle schon längst habe; Gegensatz ist dann das ξείνιον. Das besondere gute Stück, was ein vorzüglich zu ehrender Tischgenosse vor dem gleichen Anteil an der Mahlzeit voraus empfängt, heißt ein γέρας des Empfängers; übh. Geschenk -
5 γῆρας
γῆρας, das Greisenalter; γέρας »die Ehrengabe« und γῆρας sind ursprünglich ein und dasselbe Wort. Als das Wort γέρων neben der Bedeutung »der Vornehme« die Bedeutung »der Greis« angenommen hatte, setzte sich für den zugehörigen Begriff »Greisenalter« die gedehnte Form γῆρας fest, während die ältere Form γέρας für die ursprüngliche Bedeutung der »Ehre« blieb. Das Wort wird auch auf leblose Dinge übertragen; οὐκ ἔστι γῆρας τοῦδε τοῠ μιάσματος, solchen Frevel tilgt oder mindert die Zeit nicht, er bleibt frisch. Redensart γήραος οὐδός, »die Schwelle des Alters«. Auch die alte Haut heißt γῆρας, welche die Schlangen abstreifen; τὸ γῆρας ἐκδύεσϑαι, ἀποδύεσϑαι, das Alter abstreifen -
6 τῑμή
τῑμή, ἡ, (1) die Schätzung, Wertschätzung, Achtung, Ehrenbezeigung, Ehre, die einer bei anderen genießt; ἐν δὲ ἰῇ τιμῇ ἠμὲν κακὸς ἠδὲ καὶ ἐσϑλός, sie stehen in gleicher Ehre; τιμὴ ϑεῶν, die Würde der Götter; τιμὴ βασιληΐς, Königswürde; die Herrschaft; übh. Vorrang, Vorrecht, das einer seines Standes wegen genießt, wie γέρας, das Ehrenamt das einer jeden Gottheit zugeteilt ist und das sie als eigentümliches Vorrecht genießt. Übh. Amt, Geschäft; τὰς ἐούσας τιμάς, die bestehenden Ämter, Beamten. Auch Ehrengeschenk, z. B. der Götter; Ehrengabe, Belohnung. Übh. Ehre; τιμὴν νομίζειν τι, etwas für eine Ehre halten; (2) Schätzung einer Sache, Abschätzung, Bestimmung ihres Wertes oder Preises, auch der Preis selbst, bes. hoher Preis; τῆς αὐτῆς τιμῆς πωλεῖν, für denselben Preis verkaufen. Bes. auch der Wert von etwas Geraubtem oder Zerstörtem und der danach bestimmte Schadenersatz, Entschädigung, Buße, von Geldstrafen; ἄρνυσϑαί τινι τιμήν, einem Genugtuung verschaffen; τίνειν od. ἀποτίνειν τιμήν τινι, einem Genugtuung leisten, ihm die Buße, den Schadenersatz entrichten. Daher auch das Strafen, Rachenehmen. Die Schätzung, der Census
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