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1 ΔΥΏ
ΔΥΏ, einhüllen, versenken, vgl. induere, Curtius Grundz. d. Griech. Etym. 2, 205, fut. δύσω, aor. ἔδῡσα, perf. δέδῡκα, perf. pass. δέδῠμαι, aor. pass. ἐδΰϑην; fast nur in composs.; häufig auch als simpl. das depon. δύομαι, sich einhüllen, sich eintauchen, versinken, hineingehen, fut. δύσομαι, aor. ἔδῡν, perf. δέδῡκα, adj. verb. δῠτέον. Von diesen Formen der Att. Prosa findet sich bei Homer in transitiver Bedeutung gar Nichts; intransitiv vom activ. das particip. δύων Iliad. 21, 232, δύοντα Odyss. 5, 272, das perf. δέδυκεν Iliad. 5, 811. 9, 239 Odyss. 12, 93 und häufig Formen des aor. ἔδυν: 3. sing. ἔδυ und δῠ, ἐδύτην Iliad. 6, 19. 10, 254. 272, ἔδυτε Odyss. 24, 106, 3. plur. ἔδυν Iliad. 11, 263, ἔδυσαν 18, 145, conjunct. δύω, Iliad. 22, 99, δύῃς Iliad. 9, 604, δύῃ, Iliad. 11, 194, optat δύη Odyss. 18, 348. 20, 286, imperat. δῠϑι Iliad. 16, 64, δῦτε Iliad. 18, 140, infin. δῠναι, δύμεναι, Iliad. 6, 185, particip. δύντα Iliad. 19, 308, δύντε Odyss. 22, 201; vom passiv. oder medium bei Homer, intransitiv, praes. δύεται Iliad. 5, 140, imperf. δυέσϑην Odyss. 22, 114, δύοντο, Iliad. 15, 345, fut. δύσομαι Odyss. 12, 383, δύσεαι Iliad. 9, 231, δύσονται Iliad. 7, 298, infin. δύσεσϑαι Odyss. 7, 18, particip. δυσομένου mit Präsensbedeutung Odyss. 1, 24. Diese letztere Form wird jedoch vielleicht besser als Aorist betrachtet; Homer hat nämlich auch sonst von δύω einen aorist. med. nach Analogie der Formen ( ἐ)βήσατο oder (ἐ)βήσετο, ἄξοντο, ὄρσεο, οἶσε, ἄξετε, ἷξον. So bei Homer öfters ἐδύσατο oder ἐδύσετο, δύσατο oder δύσετο, vgl. Scholl. Didym. Iliad. 2, 578 Odyss. 5, 337, δύσαντο Iliad. 23, 739, optat. δῡσαίατο Iliad. 18, 376 var. lect. δύσονται, s. Scholl., imperat. δύσεο Iliad. 16, 129. 19, 36 Odyss. 17, 276. Außerdem findet sich noch die intransitive Iterativform δύσκεν Iliad. 8, 271. – Homerische compp. ἀναδύω, ἐξαναδύω, ὑπεξαναδύω, ἀποδύω, ἐκδύω, ἐνδύω, ἐπιδύω, καταδύω, παραδύω, περιδύω, ὑποδύω. – Hesiod. O. 384 δυσομενάων; bei Hippocr. δυῆναι; Bion. 16, 6 δύεν intransitiv. Vgl. δύνω. – Das deponens δύομαι wird in folgenden Bed. gebraucht: – 1) von Orten, sich hineinbegeben, eindringen; – a) mit dem acc.; εἰ μέν κε πύλας καὶ τείχεα δύω ( aor. II. conj.), wenn ich in das Thor gekommen sein werde, Il. 22, 99; πόλιν Od. 7, 18; νέφεα σκιόεντα ἔδυ ἀστήρ Il. 11, 63; ϑαλάσσης εὐρέα κόλπον, unter, 18, 140; γαῖαν, unter die Erde, d. i. sterben, 6, 19; ἐρεμνὴν γαῖαν ἔδυτε Od. 24, 106; ἀνδρῶν δυσμενέων δῦναι στρατόν Il. 10, 221, eindringen in das Heer der Feinde; ὅμιλον ἀνδρόμεον 11, 537; μάχην 6, 185; πόλεμον 14, 63, wie πολέμου στόμα 19, 313, in den Kampf gehen; δύσεο δὲ μνηστῆρας, gehe unter die Freier, Od. 17, 276. Uebertr., κάματος γυῖα δέδυκεν, Ermattung ist in die Glieder gedrungen, Il. 5, 811; κρατερὴ δέ ἑ λύσσα δέδυκεν 9, 239; Μελέαγρον ἔδυ χόλος 9, 553; vgl. 19, 16; ἄχος κραδίην Od. 18, 348; mit doppeltem accusat. Od. 20, 286 ἄχος κραδίην Ὀδυσῆα; δῠ δέ μιν Ἄρης Il. 17, 210, Ares, d. i. Muth fuhr in ihn. Einzeln so auch Tragg.; αἰϑέρα δῠναι Soph. Ai. 1171; χάσμα χϑονός Eur. El. 1271; κἀμέ τοι ἔδυ φόβος Rhes. 569. – b) mit praepos.; καϑ' ὅμιλον ἔδυ Il. 3, 36; βέλος εἰς ἐγκέφαλον 8, 85; εἰς Ἀίδαο Od. 12, 383; ἐς πόντον, ὑπὸ πόντον, 5, 352. 4, 425; ὑπὸ κῦμα Il. 18, 145; εἴσω ἔδυ ξίφος Il. 16, 340; ἔδυν δόμον Ἄιδος εἴσω 11, 263; δύσκεν εἰς Αἴαντα, duckte sich zum Ajas hinan, um unter dessen Schild Schutz zu suchen, 8, 271; κατὰ σπείους δέδυκεν Od. 12, 93. So auch Folgde; ἐς ἄντρον Aesch. frg. 240, wie Diosc. 11 (VI, 220); πρὸς στόμα Soph. Ant. 1202; ἐς δόμους Eur. Herc. Fur. 873; κατὰ βένϑος Ap. Rh. 4, 967; u. in Prosa; ἐς ϑάλατταν Her. 8, 8; κατὰ γῆς Plat. Tim. 25 d; Phaed. 113 c; εἴς τι εἴσω Phaedr. 247 e; vgl. Tim. 78 d; u. Sp., z. B. Plut. Artax. 8 ἐς μέσα τὰ δεινά, sich mitten in die Gefahr stürzen; ἀκίδες δεδυκυῖαι διὰ φλεβῶν Crass. 25. – 2) von Kleidern, Waffen u. dgl., sich hineinstecken, sie sich anlegen, anthun; χιτῶνα(ς) δῠναι u. δύσασϑαι, Il. 18, 416. 23, 739; τεύχεα δῠναι 6, 340, χροῒ δ' ἔντε' ἐδύσετο Il. 9, 596; δύσετο τεύχεα καλὰ περὶ χροΐ 13, 241; τεύχεα ὤμοιιν, sich die Rüstung um die Schultern legen, 16, 64. Auch ἐς τεύχεα, Od. 22, 201; ἐν τεύχεσσι δύοντο 24, 496; ὅπλοισιν ἔνι Il. 10, 254. 272; ἐν τεύχεσι Ap. Rh. 3, 638. – Uebertr., δύσεο ἀλκήν Il. 19, 36, lege an, d. i. waffne dich mit Kraft. Einzeln auch Folgde, ἀνάγκας λέπαδνον ἔδυ, d. i. er beugte sich unter das Joch, Aesch. Ag. 211; φάρεα Eur. El. 225. – 3) scheinbar absolut, von der Sonne, untergehen, eigtl. unter die Erde, den Okeanos, das Meer, den Horizont gehen, untertauchen; Hom. Odyss. 3, 329 ἠέλιος δ' ἄρ' ἔδυ, Iliad. 18, 241 ἠέλιος μὲν ἔδυ, Odyss. 2, 388 δύσετό τ' ἠέλιος; Odyss. 1, 24 δυσομένου Ὑπερίονος Bezeichnung des Westens; so das particip. praes. activ. vom Abende Iliad. 21, 232, δείελος ὀψὲ δύων, und von einem Sternbilde Odyss. 5, 272, ὀψὲ δύοντα Βοώτην; Hesiod. O. 384 δυσομενάων (Πλη-ιάδων); von Sternen auch Aristot.; vom Monde und den Pleiaden Sappho ap. Hephaest. 65 u. Apostol. V, 98 c (Bergk P. L. G. ed. 2 p. 679 kr. 52) δέδυκε μὲν ἁ σελάνα καὶ Πληίαδες; vom Monde das imperfect. act, Bion. 16, 6, τάχιον δύεν; Plutarch. Arat. 7 δυομένης (τῆς σελήνης); δύεται ἥλιος Her. 4, 181; πρὸ δύντος ἡλίου 7, 149; δυομένῳ ἡλίῳ Xen. An. 2, 2, 8 entspricht dem δύνοντι 2, 2, 6; Plat. u. Folgende. – Untergehen, zu Grunde gehen, vernichtet werden; eigtl., νῆσος ὑπὸ σεισμῶν δῠσα Plat. Criti. 108 e; übertr., δόμος πρόπας Aesch. Ag. 983; βίου δύντος αὐγαῖς 1094. – Das υ in δύομαι ist des Verses wegen bei sp. Ep. auch lang, z. B. Ap. Rh. 1, 925; Nonn. D. 7, 286.
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2 πάσχω
πάσχω, nur praes. u. impf., die übrigen tempp. werden von ΠΑΘ, aor. ἔπαϑον, u. von ΠΕΝΘ, fut. πείσομαι, perf. πέπονϑα, gebildet; ep. πέποσϑε für πεπόνϑατε, Hom. Il. 3, 99, πεπαϑυῖα für πεπονϑυῖα, Od. 17, 555; dor. πέποσχα, Stesichor. bei Phot. lex.; bei Her. 9, 37 das fut. πήσομαι, f. v. l.; πήσας bei Aesch. Ag. 1607 ist in παίσας od. πταίσας geändert; – leiden; eine Einwirkung von außen erfahren, wobei man sich leidend verhält, also übh. irgend einen Eindruck, sei es ein guter oder ein schlechter, empfangen, im Ggstz der eigenen freien Thätigkeit; wie παϑεῖν u. ἔρξαι einander entgegstzt sind, Od. 8, 490; vgl. Aesch Ag. 1545. 1643; Soph. O. C. 268 u. sonst, wie in Prosa, Thuc. 7, 71; Xen. Cyr. 7, 1, 40. – Gew. etwas Schlimmes, Unangenehmes erfahren, erleiden, erdulden, sowohl mit dem Zusatz κακά u. ä., als auch ohne diesen, Hom. u. Folgde überall; ἄλγεα, Il. 20, 297; οὐλὴν ὅττι πάϑοι, Od. 19, 464; μάλα πόλλ' ἔπαϑον καὶ πόλλ' ἐμόγησα κύμασι καὶ πολέμῳ, 5, 223; oft μή τι πάϑῃς, daß dir nichts Uebeles begegne, kein Unglück widerfahre; ἔγνω παϑών, er hat durch schlimme Erfahrungen gelernt, Hes. O. 220; ἴδεσϑέ μ' οἷα πρὸς ϑεῶν πάσχω ϑεός, Aesch. Prom. 92; πτωμάτων γὰρ ἄξια πάσχω τε καὶ πέπονϑα καὶ πείσομαι, Eur. Troad. 468; Soph., Ar. u. in Prosa; πεισόμενος πολλά τε καὶ λυγρά, Her. 9, 37; daher παϑόντες ταῠτα πρὸς Αἰγινητέων, von Seiten der Aegineten eine Niederlage erlitten haben, 5, 89. 6, 88; in ἐάν τι πάϑω, εἴ τι πάϑοιμι, liegt gew. ein Euphemismus, wenn mir Etwas zustoßen, etwas Menschliches begegnen sollte, d. i. wenn ich sterben sollte, vgl. Callin. el. 17; Her. 8, 102 u. oft bei den Att., wie Is. 1, 4 Plat. Menex. 246 c; sogar ἄν τι ἡ δέλτος πάϑ ῃ, wenn sie verloren gehen sollte, Ep. II, 312 d, vgl. ἤν τι ναῠς πάϑῃ, Eur. I. T. 755. – In der Frage τί πάϑω; τί πείσομαι; ist immer der höchste Grad der Noth und Verlegenheit ausgedrückt, in welche Jemand durch gewaltsam auf ihn eindringende Unstände gerathen ist, was wird mir begegnen? was wird aus mir werden? wodurch der Fragende bezeichnet, daß er das Schlimmste erwartet; Il. 11, 404 Od. 5, 465; Her. 4, 118; Aesch. Spt. 1049; Soph. O. C. 216 Tr. 969; vgl. Valck. Eur. Phoen. 902. Wenn auch zuw, ilen unser »was soll ich thun?« (vgl. noch Plat. Euthyd. 302 d, ὡμολόγηκα, ἔφην· τί γὰρ πάϑω; konnte ich denn anders?) dieser Frage entspricht, so liegt doch in dem griechischen Ausdrucke nie der Nebenbegriff der Thätigkeit, sondern immer die leidende Unterwerfung unter ein Schicksal od. unter eine andere Uebernacht. Eben so liegt in τί παϑών; auch ohne weiteren Zusatz der Begriff des Schlimmen, Nachtheiligen, τί παϑόντε λελάσμεϑα ϑούριδος ἀλκῆς; II. 11, 313, was ist uns so Schlimmes begegnet, daß wir unserer Kraft und der muthigen Gegenwehr vergessen? τί παϑόντες γαῖαν ἔδυτε, Od. 24, 106, welch' Unglück ist euch begegnet, daß ihr in die Unterwelt kamet? Häufig wird es, wie das verwandte τί μαϑών (s. μανϑάνω), kurz übersetzt: warum? es ist aber immer der Grund eines schlimmen Begebnisses in einent äußeren Zwange oder in einer leidenschaftlichen Stimmung, die den Handelnden seiner Freiheit beraubt hat, dadurch bezeichnet, also was ist dir begegnet oder widerfahren? was plagte dich, focht dich an? vgl. Ar. Nubb. 340 Pax 701; Sp., wie Luc. Pisc. 29. – Die Bdtg des Unglücks liegt auch in der in der att. Gerichtssprache häufigen Vrbdg παϑεῖν ἢ ἀποτῖσαι, wo ersteres auf Leibes- u. Todesstrafe, letzteres auf Geldbuße geht, Dem. 24, 105, wo er 119. 146 erkl. ἐν γὰρ τῷ παϑεῖν καὶ ὁ δεσμὸς ἔνι; vgl. Lpt. 155 u. sonst, Plat. Polit. 299 a, Xen. Mem. 2, 9, 5 u. bes. Oratt. – Im Ggstz von ποιέω obscön, Aesch. 3, 162, vgl. Dem. 18, 130. – Durch Adverbien bestimmt ist a) κακῶς πάσχειν übel daran sein, sich übel befinden, unglücklich sein; Od. 16, 275; Ar. Plut. 900; Her. 3, 146 u. in att. Prosa; κακῶς πάσχειν ὑπό τινος, Aesch. Prom. 1043, Uebles, Unglück, Schmach von Einem erleiden; Thuc. 8, 48. – Eben so b) εὖ πάσχειν, wohl daran sein, sich wohl befinden, glücklich sein; Pind. P. 3, 104. 1, 99; ἐσλόν τι, 9, 92, öfter, κραδίῃ εὖ πείσομαι, ich werde mich in meinem Herzen wohl befinden, Theogn. 977; ὅσοι πάϑόντες. εὖ κακοῠσί μ' ἐκδίκως, Aesch. Prom. 978; εὖ δρῶσαν εὖ πάσχουσαν, Eum. 830; übh. Gutes erfahren, von Einem Wohlthaten erhalten, Gutes erleiden, ἀνϑ' ὡν ἔπασχον εὖ χάριν δοῠναι, Soph. O. C. 1486; vgl. παϑεῖν μὲν εὖ, παϑεῖν δὲ ϑἄτερα, Phil. 501; αὐτοὶ ἐκ τοῦ εὖ εἰπεῖν τὸ παϑεῖν εὖ ἀντιλήψονται, Thuc. 3, 40; auch ἀγαϑὰ πάσχειν, Her. 2, 37; ὅσον πέπονϑας ἀγαϑόν, Ar. Equ. 187; Dem. u. Folgde; καὶ ταῠτα εὖ πεπονϑὼς ὑπ' αὐτοῠ, Luc. de calumn. 3; so daß also, wo πάσχω in gutem Sinne gebraucht ist, es diesen immer erst durch einen näher bestimmenden Zusatz erhält, das absolut stehende Verbum nur in schlimmem Sinne steht. – Allgemeiner, sich in irgend einer Stimmung befinden, die man sich aber nicht selbst giebt, sondern die durch Eindrücke oder Einwirkungen von außen her entstanden ist; πάσχειν τι πρός τινα, in eine Leidenschaft, Stimmung gegen Jemand gerathen und davon abhängig werden, ἔγωγε ὁμοιότατον πάσχω πρὸς τοὺς φιλοσοφοῠντας ὥςπερ πρὸς τοὺς παίζοντας, Plat. Gorg. 485 a; πάσχομέν τι τοιοῠτον περὶ τὰ ἐν τοῖς ξύλοις, Phaed. 74 d; τοιοῠτον οὐδὲν ἔπασχον, so ging es ihnen nicht, Conv. 215 e; πέπ ονϑα τὸ τῶν πολλῶν πάϑος, es ging mir so, wie dem großen Haufen, ich erfuhr an mir dasselbe, Gorg. 513 b; Alc. I, 118 b; οἷον καὶ ἡ τριὰς πέπ ονϑε, Phaed. 104 a, wie es ging; auch ϑεῖον πεπ όνϑατε, Rep. II, 368 a; ϑεῖον πάϑος πεπονϑέναι, Phaedr. 238 c; πάσχομεν τὰ τοῠ Τηλεμάχου, es widerfährt uns dasselbe wie dem Telemach, es geht uns wie dem Telemach; τὸ τοῠ Ὁμήρου παϑεῖν, wie Homer sagt, Rep. VII, 516 d; Conv. 198 c ἵνα μὴ ταὐτὸ πάϑ ητε τῷ ἵππῳ, daß euch nicht dasselbe, wie dem Pferde (in der Fabel) begegne; auch ὑϊκὸν πάσχει, es begegnet ihm etwas Schweinisches, d. i. es ergeht ihm wie den Schweinen, Xen. Hem. 1, 2, 30; ὥςτε μήτε ἀπειρίᾳ ἐπιϑυμῆσαί τινα τοῠ ἔργου, ὅπερ ἂν οἱ πολλοὶ πάϑοιεν, Thuc. 1, 80, wie es den Meisten gehen möchte; ὅπερ γὰρ οἱ τὰς ἐγχέλεις ϑηρώμενοι πέπονϑας, Ar. Equ. 864. – In der philosophischen Sprache der Stoiker bezeichnet πάσχειν übh. die Abhängigkeit von den äußeren Gegenständen, die Eindrücke, welche man durch sie erhält, und die Vorstellung, welche man dadurch von ihnen erhält; dah. mit folgdm ὅτι = sich vorstellen, meinen, daß Etwas sei, Arr. Epict. 1, 28, 3. 13. – Bei den Gramm. von den Affectionen und Veränderungen eines Wortes.
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3 πάσχω
πάσχω, leiden; eine Einwirkung von außen erfahren, wobei man sich leidend verhält, also übh. irgend einen Eindruck, sei es ein guter oder ein schlechter, empfangen, im Ggstz der eigenen freien Tätigkeit; wie παϑεῖν u. ἔρξαι einander entgegstzt sind. Gew. etwas Schlimmes, Unangenehmes erfahren, erleiden, erdulden; oft μή τι πάϑῃς, daß dir nichts Übles begegne, kein Unglück widerfahre; ἔγνω παϑών, er hat durch schlimme Erfahrungen gelernt; daher παϑόντες ταῠτα πρὸς Αἰγινητέων, von Seiten der Aegineten eine Niederlage erlitten haben; in ἐάν τι πάϑω, εἴ τι πάϑοιμι, liegt gew. ein Euphemismus, wenn mir etwas zustoßen, etwas Menschliches begegnen sollte, d. i. wenn ich sterben sollte; sogar ἄν τι ἡ δέλτος πάϑ ῃ, wenn sie verloren gehen sollte. In der Frage τί πάϑω; τί πείσομαι; ist immer der höchste Grad der Not und Verlegenheit ausgedrückt, in welche jemand durch gewaltsam auf ihn eindringende Umstände geraten ist, was wird mir begegnen? was wird aus mir werden? wodurch der Fragende bezeichnet, daß er das Schlimmste erwartet. Wenn auch zuweilen unser 'was soll ich tun?' (ὡμολόγηκα, ἔφην· τί γὰρ πάϑω; konnte ich denn anders?) dieser Frage entspricht, so liegt doch in dem griechischen Ausdrucke nie der Nebenbegriff der Tätigkeit, sondern immer die leidende Unterwerfung unter ein Schicksal od. unter eine andere Übermacht. Eben so liegt in τί παϑών; auch ohne weiteren Zusatz der Begriff des Schlimmen, Nachteiligen; τί παϑόντε λελάσμεϑα ϑούριδος ἀλκῆς; was ist uns so Schlimmes begegnet, daß wir unserer Kraft und der mutigen Gegenwehr vergessen?; τί παϑόντες γαῖαν ἔδυτε, welch' Unglück ist euch begegnet, daß ihr in die Unterwelt kamet? Häufig wird es, wie das verwandte τί μαϑών kurz übersetzt: warum? es ist aber immer der Grund eines schlimmen Begebnisses in einem äußeren Zwange oder in einer leidenschaftlichen Stimmung, die den Handelnden seiner Freiheit beraubt hat, dadurch bezeichnet, also was ist dir begegnet oder widerfahren? was plagte dich, focht dich an? Die Bdtg des Unglücks liegt auch in der in der att. Gerichtssprache häufigen Vrbdg παϑεῖν ἢ ἀποτῖσαι, wo ersteres auf Leibes- u. Todesstrafe, letzteres auf Geldbuße geht. Durch Adverbien bestimmt ist (a) κακῶς πάσχειν übel daran sein, sich übel befinden, unglücklich sein; κακῶς πάσχειν ὑπό τινος, Übles, Unglück, Schmach von einem erleiden; (b) εὖ πάσχειν, wohl daran sein, sich wohl befinden, glücklich sein; ἐσλόν τι, κραδίῃ εὖ πείσομαι, ich werde mich in meinem Herzen wohl befinden; übh. Gutes erfahren, von einem Wohltaten erhalten, Gutes erleiden; so daß also, wo πάσχω in gutem Sinne gebraucht ist, es diesen immer erst durch einen näher bestimmenden Zusatz erhält, das absolut stehende Verbum nur in schlimmem Sinne steht. Allgemeiner: sich in irgend einer Stimmung befinden, die man sich aber nicht selbst gibt, sondern die durch Eindrücke oder Einwirkungen von außen her entstanden ist; πάσχειν τι πρός τινα, in eine Leidenschaft, Stimmung gegen jemanden geraten und davon abhängig werden; τοιοῠτον οὐδὲν ἔπασχον, so ging es ihnen nicht; πέπ ονϑα τὸ τῶν πολλῶν πάϑος, es ging mir so, wie dem großen Haufen, ich erfuhr an mir dasselbe; οἷον καὶ ἡ τριὰς πέπ ονϑε, wie es ging; πάσχομεν τὰ τοῠ Τηλεμάχου, es widerfährt uns dasselbe wie dem Telemach, es geht uns wie dem Telemach; τὸ τοῠ Ὁμήρου παϑεῖν, wie Homer sagt; ἵνα μὴ ταὐτὸ πάϑ ητε τῷ ἵππῳ, daß euch nicht dasselbe, wie dem Pferde (in der Fabel) begegne; auch ὑϊκὸν πάσχει, es begegnet ihm etwas Schweinisches, d. i. es ergeht ihm wie den Schweinen. In der philosophischen Sprache der Stoiker bezeichnet πάσχειν übh. die Abhängigkeit von den äußeren Gegenständen, die Eindrücke, welche man durch sie erhält, und die Vorstellung, welche man dadurch von ihnen erhält; dah. mit folgdm ὅτι = sich vorstellen, meinen, daß etwas sei. Bei den Gramm. von den Affektionen und Veränderungen eines Wortes
См. также в других словарях:
ἔδυτε — ἔδῡτε , δύω 2 cause to sink aor ind act 2nd pl … Greek morphological index (Ελληνική μορφολογικούς δείκτες)