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41 ἦρα
ἦρα, einem etwas Angenehmes, Willkommnes, Erwünschtes darbringen, einem zu Gefallen handeln, ihm einen Dienst erzeigen, beistehen; τῖον δέ ἑ πάντες ὁδῖται ἦρα φιλοξενίης, zum Entgelt für, wegen seiner Gastfreundlichkeit -
42 καταχαρίζομαι
κατα-χαρίζομαι, etwas aus Gunst oder Gefälligkeit gegen einen tun, einen Gefallen erzeigen; καταχαρίζεσϑαι τὰ δίκαια, das Recht nach Gunst sprechen; τἀληϑὲς τοῖς πολίταις, die Wahrheit aus Gefälligkeit gegen die Bürger verhehlen; schenken; τινά τινι, condonare aliquem alicui -
43 κατευεργετέω
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44 ὅσιος
ὅσιος, durch göttliches Gesetz bestimmt, erlaubt, dem Naturgesetz entsprechend; bes. ὁσία, substantivisch, wobei man βουλή, δίκη zu ergänzen pflegt, das göttliche, natürliche Recht; οὐχ ὁσίη κακὰ ῥάπτειν ἀλλήλοισιν, es ist nicht nach göttlichem Recht erlaubt; ὁσία ἐστίν, es ist nach göttlichem oder natürlichem Rechte erlaubt; ἐκ πάσης ὁσίης, nach vollem Rechte; πολλὴν ὁσίαν τοῦ πράγματος νομίσαι, d. i. eine Sache für ganz recht halten. Bes. was sich auf die Götter bezieht, im Gegensatz des Menschlichen, von allem, was der Mensch den Göttern zu erzeigen schuldig ist, Gottesdienst; ὁσία κρεάων, der Brauch des Fleischkostens beim Opfern; ὁσίης ἐπιβῆναι, einen heiligen Dienst, Brauch begehen; ὁσίη γένετο, der heilige Brauch ging vor sich; κἀγὼ νομίσας πολλὴν ὁσίαν τοῦ πράγματος, ich glaubte, fromm und recht zu tun; von dem, was man den Toten schuldig ist, wie λουτρὰ ὅσια, die heiligen Waschungen; ὅσια πανουργήσασα. Antigone will den Toten ihr Recht widerfahren lassen und dadurch das Gesetz des Kreon übertreten; ἀπὸ τῶν ὁσίων τε καὶ νομίμων, auf die Gebräuche bei Bestattung der Toten gehend; heilig, ehrwürdig; ἱερῶν πατρῴων δ' ὅσιος ὤν, d. i. die heiligen Gebräuche der Väter in Ehren haltend; rein; δι' ὁσίων χειρῶν ϑιγών, mit reinen Händen, die man vor dem Opfer waschen mußte; οὐκ ὅσιον ποιεῦμαι, ich halte es für gottlos; selten von Menschen, welche die durch das göttliche Gesetz vorgeschriebenen Pflichten gegen andere erfüllen. Aber auch im Gegensatze von ἱερός bezeichnet es eigentlich das nicht von Menschen den Göttern Geweihte, sondern durch das göttliche Gesetz oder allgemeine Übereinkunft Geheiligte, erlaubte Dinge, sowohl von Staats-, als von Privatsachen; τὴν πόλιν κοσμεῖν καὶ τοῖς ἱεροῖς καὶ τοῖς ὁσίοις, wobei man an Tempel und an Staatsgebäude und andere Einrichtungen denken kann; daher χωρίον ὅσιον, ein Ort, der nicht den Göttern geweiht ist, von Menschen betreten werden darf. Der Ausdruck ὁσίας ἕνεκα ποιεῖσϑαί τι, bezieht sich auf die erste Bedeutung, etwas nur deshalb tun, weil es ein alter heiliger Brauch ist, nur so der Gewohnheit wegen, ohne sich weiter etwas dabei zu denken, also nur obenhin und des äußern Scheins wegen tun, um sich damit einer Pflicht entledigt zu haben, ohne daß es vom Herzen kommt -
45 ὀφέλλω
ὀφέλλω, (1) vermehren, vergrößern, erhöhen; ἲς ἀνέμου μάλιστά γε κύματ' ὀφέλλει, die Gewalt des Sturmes macht die Wellen zunehmen, treibt höhere Wellen; οἶκον ὀφέλλειν, den Wohlstand eines Hauses erhöhen; οὔτι χρὴ μῦϑον ὀφέλλειν, ἀλλὰ μάχεσϑαι, das Gerede vermehren, noch mehr Worte machen; δέμας δ' ὤφελλε καὶ ἥβην, machte ihn größer und jünger; ὀφέλλειν τινὰ τιμῇ, einen an Ehre erhöhen, ihm größere Ehre erzeigen; ὕβριν, den Frevel mehren, noch mehr Frevel üben; pass., ἀραγμὸς δ' ἐν πύλαις ὀφέλλεται, er wächst, nimmt zu; (2) zusammenfegen, -kehren; (3) wie ὀφείλω, schuldig sein; verpflichtet sein, müssen -
46 προκατατίθεμαι
προ-κατα-τίθεμαι, vor sich od. vorher niedersetzen; λόγον, die Rede vorausschicken; χάριν, vorher eine Wohltat erzeigen -
47 προςεργάζομαι
προς-εργάζομαι, noch dazu arbeiten, tun; dazu erwerben od. gewinnen; ἀγαϑά τινι, einem Gutes dazu erzeigen; noch dazu umbringen -
48 προςπτύσσομαι
προς-πτύσσομαι, sich anfalten, eigtl. von einem Gewande: sich fest anschmiegen, anlegen; πλευραῖς, an die Seiten. Gew. übertr. von Menschen: umschlingen, umarmen; überh. freundlich begrüßen, bewillkommnen; ὄφρα τί μιν προςπτύξομαι, daß ich etwas freundlich zu ihm sage; τινὰ ἔπεϊ, ἔργῳ, = einem in Worten und Werken Liebes erzeigen; προςπτύσσεσϑαι μύϑῳ, mit Worten, Reden anliegen, angelegentlich bitten, anflehen; ϑεῶν δαῖτας προςέπτυκτο πάσας, er ließ sich die Opferschmäuse der Götter angelegen sein, feierte sie; aber im schlimmen Sinne: λαγόνας ὁρμιῇ, die Weichen mit der Harpune begrüßen -
49 προϋπάρχω
προ-ϋπ-άρχω, etwas vorher, zuvor tun; den Anfang machen womit; εὐεργεσιῶν, ἔχϑρας, zuerst Wohltaten erzeigen, Feindschaft anfangen; τὰ προϋπηργμένα, früher erzeigte Wohltaten; intrans., vorher da-, vorhanden sein; οἱ προϋπάρχοντες ὕπατοι, der Zeit nach vorher gehen, vor etwas, τινός -
50 τίθημι
τίθημι, setzen, stellen, legen; zunächst (1) im örtlichen Sinne: an einen bestimmten Ort hinsetzen, hinlegen, hinbringen; οὐχ ἱκετηρίαν οὐδεὶς τριήραρχος ἔϑηκε, sc. ἐπὶ τῷ βωμῷ, eigtl. den Zweig, das Zeichen der Hilfeflehenden auf den Altar legen. Von den Präpositionen, die damit verbunden werden, ist zu merken, daß sehr gewöhnlich ἐν dabeisteht, so daß ähnlich, wie beim lat. ponere, collocare in aliquo loco, mit dem Stellen u. Legen zugleich das darauf folgende Sein od. sich Befinden am Orte ausgedrückt wird; ἐν χείρεσσ' Οδυσῆϊ τίϑει, was so geläufig war, daß es den allgemeinen Begriff des Einhändigens, Darreichens, Gebens erhielt. Daran reihen sich ursprünglich auch örtlich zu nehmende, auf das Geistige gehende Vrbdgn: einem einen Gedanken, einen Rat, Mut in die Seele legen, eingeben; κότον ϑέσϑαι τινί, gegen einen Groll bei sich festsetzen, ihm fortwährend grollen; ϑέσϑαι ϑυμὸν ἄγριον ἐν στήϑεσσιν, Zorn in der Brust festsetzen; ohne acc., ἐν φρεσὶ ϑέσϑαι, bei sich festsetzen, im Herzen beschließen, worauf bedacht sein; übertr., ἐπὶ φρένα ϑῆχ' ἱεροῖσιν, er richtete seinen Geist, seine Aufmerksamkeit auf die Opfer; κρέα ϑέμενος ἐπὶ τὰ γόνατα, er legte sich das Fleisch auf die Kniee; μὴ χαμαὶ τιϑεὶς τὸν σὸν πόδα, den Fuß auf die Erde setzen; übh. τιϑέναι πόδα für gehen; (2) einsetzen, errichten, aufstellen, gründen; στήλην τίϑεσϑαι, für sich aufrichten; auch von Pflanzen: φυτά, einsetzen; ἀγάλματα, Weihgeschenke im Tempel aufstellen. Vom Künstler: arbeiten, darstellen; vom Hephästus, der den Schild arbeitet; παράδειγμα ϑέσϑαι αὐτό, als Beispiel aufstellen. Bes. (a) τέρματα, ein Ziel stecken, aufstellen, festsetzen; auch τιμήν τινι, einem eine Ehre bestimmen, zuerkennen; (b) ἀγῶνα, einen Wettkampf ansetzen, festsetzen; τὰ Πύϑια δι' ἑαυτοῦ ϑεῖναι, sie anstellen u. feiern, so daß er der Ordner ist. Häufiger noch von den Kampfpreisen: sie aussetzen; τιϑέναι εἰς τὸ κοινόν, zum Gemeingut machen, zum Genuß für alle preisgeben; (c) übh. anordnen, festsetzen, bestimmen; νόμον τιϑέναι, ein Gesetz geben, von dem, der nach eigenem Gutdünken Gesetze gibt, oder dem Gesetzgeber, der vom Volke dazu erwählt ist und für das Volk die Gesetze schreibt; so von Solon; sich ein Gesetz machen, geben, vom Volke bei demokratischer Verfassung, der gewöhnlichste Ausdruck, wo von griechischer Gesetzgebung die Rede ist. Auch absolut: verfügen, verordnen; οὕτω νῦν Ζεὺς ϑείη, so verfüge, gebe es jetzt Zeus; c. inf., befehlen. Auch als Strafe festsetzen. Τέλος ϑέμεν, ein Ende machen; κήρυγμα ϑεῖναι, eine Bekanntmachung durch den Herold erlassen; ἐν ἀπόρῳ εἴχοντο ϑέσϑαι τὸ παρόν, Anordnungen zu treffen; (d) ὄνομα ϑεῖναί τινι, einen Namen für einen festsetzen, ihm einen Namen beilegen, geben; (e) beisetzen, von Toten; (f) Geld niederlegen bei einem, bes. als Pfand; das med. wird vom Gläubiger gebraucht, als Pfand nehmen, also ὁ ϑείς, der ein Pfand niederlegt, ὁ ϑέμενος, der, bei dem er es niederlegt; χρήματα ϑέσϑαι παρά τινι, Geld bei einem niederlegen, es ihm anvertrauen. Auch Geld erlegen, bezahlen; τόκον τιϑέναι, Zinsen entrichten; (3) τὴν ψῆφον τιϑέναι ist eigentlich das Rechensteinchen aufs Brett setzen, damit rechnen, zählen. Dah. ψῆφον τίϑεσϑαι, sein Stimmtäfelchen abgeben, bes. bei Wahlen und gerichtlichen Abstimmungen; übh. seine Meinung, sein Urteil abgeben; eben so τίϑεσϑαι τὴν γνώμην περί τινος, seine Meinung worüber sagen; daher τίϑεσϑαί τινι, sc. ψῆφον, einem sein Stimmtäfelchen, seine Stimme geben, beistimmen; κἀγὼ ταύτῃ τῇ γνώμῃ τίϑεμαι, auch ich stimme dieser Meinung bei. Dah. übertr., meinen, wofür ansehen, es setzen als; οὐ τίϑημ' ἐγὼ ζῆν τοῠτον, ich erachte das nicht, daß der lebt, das nenne ich nicht ein Leben. Auch annehmen, voraussetzen, für ausgemacht annehmen; ϑήσω τοίνυν ἐγὼ μὴ τοιοῦτον εἶναι τοῦτο, ich will nun annehmen, dies sei nicht so; καὶ ἐμὲ κοινωνὸν τῆς ψήφου ταύτης τίϑετε, betrachtet mich als beistimmend; (4) etwas an einen Platz stellen, oder in eine Klasse setzen, wozu rechnen; τίϑεσϑαί τινα ἐν τιμῇ, einen in Ehren halten; ἐν δόξᾳ ϑέμενος, es als Ruhm erachtend; τίϑεσϑαί τι ἐν αἰσχρῷ, etwas unter die schändlichen Dinge zählen, es für schändlich halten; τίϑεσϑαί τινα ἐν φιλοσόφοις, unter die Philosophen rechnen; bes. ἐν μέρει τινός, übh. wofür halten, ansehen; εἰς δύο αὐτὰ τίϑεμεν ἐναντία ἀλλήλοιν εἴδη, wir rechnen es zu zwei einander entgegengesetzten Arten; c. gen., καὶ ἐμὲ ϑὲς τῶν πεπεισμένων, rechne auch mich zu den Überzeugten; ἆρ' οὐ τοῦ σώματος ἕκαστα τίϑης, beziehst du es nicht auf den Körper?. Dah. übh. wofür halten, ansehen, gew. im med., zur Bezeichnung der bloßen Subjectivität des Urteils; τί δ' ἐλέγχεα ταῦτα τίϑεσϑε; warum haltet ihr das für Schimpf?; ἀσχολίας ὑπέρτερον ϑήσομαι, höher halten, vorziehen; μηδὲ τοῠτ' ὡς ἀδίκημα ἐμὸν ϑῇς, sieh es nicht als ein Unrecht an, das ich getan habe; περὶ ἐλάττονος ϑέσϑαι, geringer achten; τὴν Σκῦρον οὐδαμοῦ τίϑης, = du achtest Skyros gar nicht; ἡγεμόνα ϑετέον ἄριστον Ἀμίλκαν τῶν τότε γεγονέναι, man muß erachten, daß er der beste Feldherr gewesen ist; εἰς τὴν τύχην, dem Schicksal zuschreiben, auf Rechnung des Schicksals schreiben; τὰ ἀναλώματα πλείω τιϑείς, höher anschlagend; (5) einsetzen, machen, verursachen, stiften; σκέδασιν ϑεῖναι, Zerstreuung anrichten, = σκεδάσαι, zerstreuen; πόλεμον ϑέσϑαι ist = den Krieg ruhen lassen, beilegen; τίϑεσϑαι τὰ πρός τινα, den Streit mit einem beilegen; übh. etwas in eine Lage setzen, wozu machen, einrichten; (a) von Personen; in ein Amt einsetzen; ἀλλά μ' ἔφασκες Ἀχιλλῆος ϑείοιο κουριδίην ἄλοχον ϑήσειν, mich zur Frau des Achilles zu machen, die Heirat zu vermitteln, während ϑέσϑαι τινὰ ἄκοιτιν oder γυναῖκα ist: sich ein Mädchen zur Gemahlin, zur Frau machen, nehmen; παῖδα τὸν αὑτᾶς πόσιν αὑτᾷ ϑεμένα, zu ihrem Gemahl machend; σῦς ἔϑηκας ἑταίρους, du verwandeltest die Gefährten in Schweine; ναῦν λᾶαν ϑεῖναι, ein Schiff zu Stein machen, in Stein verwandeln; ϑεούς τε καὶ γῆν ϑεμένη μάρτυρας, zu Zeugen nehmend; auch ϑέσϑαι τινὰ γέλωτα, einen zum Gelächter, lächerlich machen; ἥτε με τοῖον ἔϑηκεν, ὅπως ἐϑέλει, die mich dazu macht, wozu sie will; ϑεῖναί τινα ἀϑάνατον καὶ ἀγήραον, einen unsterblich und nicht alternd machen; ἀτιμότερον, einen minder geachtet machen; Ἄρης ἀρὰν πατρὸς τιϑεὶς ἀληϑῆ, macht die Verwünschung wahr, läßt den Fluch in Erfüllung gehen; ϑῆκε νικῆσαι, er machte, daß er siegte, ließ ihn siegen; (b) παῖδά τινα τίϑεσϑαι oder υἱόν, einen zu seinem Kinde machen, = ihn an Kindes Statt annehmen, adoptieren; ϑέσϑαι παῖδα ὑπὸ ζώνῃ, sich einen Knaben unter den Gürtel legen, = schwanger werden; (c) eben so auch von Sachen u. Zuständen: machen, bereiten, bewirken, veranlassen; δόρπον, ein Mahl bereiten; γυῖα ἐλαφρά, einem die Glieder leicht machen; φόως ἑτάροισιν, den Gefährten Licht od. Rettung schaffen; ἔργα ϑεῖναι, Handlungen zu Stande bringen, verrichten; ϑεῖναί τινι ἄλγεα, γόον, πένϑος, κήδεα, einem Schmerzen, Trauer, Kummer bereiten; für sich bereiten; δαῖτα, δόρπον, sich ein Mahl bereiten; κέλευϑον, sich den Weg bereiten, sich Bahn machen; μάχην, sich Kampf bereiten, = den Kampf anfangen; μεγάλην ἐπιγουνίδα ϑέσϑαι, sich einen feisten Schenkel machen, fleischige Lenden ansetzen; ϑήκασϑαι ἀνδρὸς αἰδοίου πρόςοψιν, sich eines ehrwürdigen Mannes Ansehen geben; μαρτύρια ϑέσϑαι, sich Zeugnisse verschaffen; χάριν τίϑεσϑαί τινι, sich bei einem Dank oder Gunst erwerben, ihm einen Gefallen erzeigen; εὖ, καλῶς ϑέσϑαι τι, etwas für sich gut einrichten, anwenden, in Bereitschaft halten; (d) εὖ ϑέσϑαι τὰ ὅπλα, die Waffen wohlgerüstet, in Bereitschaft halten; ϑέσϑαι τὰ ὅπλα, sowohl die Waffen anlegen, sich kampffertig machen, u. daher auch kämpfen, als auch die Waffen, bes. die großen Schilde u. Spieße der Schwerbewaffneten zusammenstellen, was die Soldaten immer tun, wenn sie dem Feinde gegenüber, oder die Waffenübungen nur auf kurze Zeit unterbrechend, sich ausruhen, also bewaffnet Halt machen; auch τίϑεσϑαι τὰ ὅπλα εἰς τάξιν od. τάξει; u. so περὶ τεῖχος od. πρὸς πόλιν, bewaffnet die Mauern umgeben, die Stadt belagern; τίϑεσϑαι τὰ ὅπλα ἀντία, die Waffen gegen den Feind kehren, sich mit den Waffen entgegenstellen; auch = ein Lager aufschlagen, sich mit den Waffen lagern -
51 φίλος
φίλος, geliebt, lieb, befreundet, von Personen u. Sachen. Bes. häufig φίλος, φίλε, φίλοι mit u. ohne Substantiv in Anreden. Φίλον ἐστί μοι, es ist mir lieb, gefällt mir, ist nach meinem Sinne; ἔνϑα φίλ' ὀπταλέα κρέα ἔδμεναι, dann behagt es euch, Braten zu essen; die Umschreibung des Possessivpronomens durch φίλος, von den Gliedern des menschlichen Leibes, wie von den nächsten Angehörigen und Verwandten, der liebe Vater, die liebe Mutter, für mein, dein, sein Vater; τίη μοι ταῦτα φίλος διελέξατο ϑυμός, das liebe Herz, dein, mein Herz; φἰλον δ' ἐξαίνυτο ϑυμὸν ἀμφοτέρω, er raubte beiden das liebe Leben; κατεπλήγη φίλον ἦτορ, er erschrak im lieben Herzen; εἰςόκε μοι φίλα γούνατ' ὀρώρῃ, = meine Kniee; ᾤμωξεν δ' ἐλεεινὰ πατὴρ φίλος, der liebe Vater, = sein Vater. Es wird dadurch nur die Liebe bezeichnet, die für solche Verhältnisse natürlich ist, ohne daß man ihr wirkliches Vorhandensein im einzelnen Falle ausspricht, wie es von Meleager heißt: μητρὶ φίλῃ Ἀλϑαίῃ χωόμενος κῆρ, erzürnt gegen die liebe Mutter, obwohl sie in diesem Falle nicht von ihm geliebt wurde; dah. bezeichnet es übh. den Besitz. Als subst., der Freund, der Geliebte; im plur. die durch Freundschaft od. Verwandtschaft Verbundenen, die Befreundeten, Verwandten, die Gattin; liebevoll, freundlich, freundschaftlich; φίλα ποιεῖσϑαί τινα, einem Gutes oder Angenehmes erzeigen, ihm etwas zu Gefallen tun. Adv. φίλως χ' όρόῳτε, ihr würdet es gern sehen; τὰ φίλτατα, das Liebste, wie Eltern, Kinder -
52 χαρίζομαι
χαρίζομαι, (1) einem etwas Angenehmes, Erfreuliches erweisen, einem Gunst u. Wohlwollen beweisen, sich ihm gefällig beweisen, einem zu Willen sein, ihm willfahren; μή τέ τί μοι ψεύδεσσι χαρίζεο, erweise dich mir nicht durch Lügen willfährig, mache dich mir nicht durch Lügen angenehm, rede mir nicht zu Gefallen die Unwahrheit; οὔ νύ τ' Ὀδυσσεὺς χαρίζετο ἱερὰ ῥέζων, = opferte er nicht reichliche Opfer nach deinem Wunsche, so daß du eine Freude daran hattest?; Καλλίᾳ χαριζόμενος παρέμεινα, dem Kallias zu Gefallen; sich einer Neigung, Leidenschaft hingeben; ϑυμῷ, ὀργῇ, sich dem Zorn hingeben, überlassen; γαστρί, σώματος ἡδονῇ, sich dem Bauche, der Völlerei, der Sinnenlust hingeben; χαρίζεσϑαι ἀνδρί, vom Weibe gesagt, einem Manne zu Willen sein, sich seiner Liebe hingeben; (2) c. acc. der Sache, willig darbringen, gern und freudig geben, schenken; mit dem gen., willig, gern von einer Sache geben, mitteilen; ἀλλοτρίων, von fremdem Gute verschenken, von anderer Vermögen freigebig sein; ταμίη χαριζομένη παρεόντων, die gern von den vorhandenen Vorräten mitteilt, hergibt; τινί, freigebig gegen einen sein; (3) pass., angenehm, wohlgefällig sein, lieb und wert, erwünscht sein; οὐ γάρ πω πάντεσσι χαριζόμενος τάδ' ἀείδει, = es ist nicht allen angenehm, daß er dies singt; δῶρα ϑεοῖς κεχαρισμένα, den Göttern angenehme, willkommene Gaben; κεχαρισμένα ϑεῖναί τινι, einem Angenehmes erzeigen; κεχαρισμένος ἔλϑοι, erwünscht, willkommen; κεχάριστο ϑυμῷ, sie war ihrem Herzen lieb; τοῖσι Εὐβοέεσσι ἐκεχάριστο, es war den Euböern zu Gefallen geschehen -
53 χάρις
χάρις, ἡ, eigtl. alles, worüber man sich freut, bes. Anmut, Liebreiz, Liebenswürdigkeit, liebliches, einnehmendes Wesen; zunächst (1) von körperlicher Schönheit; auch von anmutiger Redegabe und von schöner, kunstvoller Arbeit; μετὰ χαρίτων, mit Anmut; (2) von der Gesinnung: Wohlwollen, Geneigtheit, Gunst, Huld; τινός, gegen einen; χάριν ἔχειν, in Gunst stehen, beliebt, angenehm sein; bes. Erkenntlichkeit und Verpflichtung für genossenes Gutes, Dank; πᾶσι δέ κε Τρώεσσι χάριν καὶ κῦδος ἄροιο, Dank u. Ruhm von den Troern ernten; οὐδέ τίς ἐστι χάρις μετόπισϑ' εὐεργέων, Dank für Wohltaten; οὐκ ἄρα τις χάρις ἦεν μάρνασϑαι δηΐοισιν ἐπ' ἀνδράσι, Dank dafür, daß einer kämpft; δοῦναι χάριν ἀντί τινος, seinen Dank wofür durch die Tat bezeigen, sich dankbar bezeigen; χάριν ἀμεί. βειν τινός, Dank wofür abstatten. Dagegen ἐγὼ δέ κέ τοι ἰδέω χάριν ἤματα πάντα, ich würde es dir Dank wissen immerdar; χάριν εἰδέναι, γιγνώσκειν, ἐπίστασϑαί τινι, einem Dank wissen; χάριν φέρειν τινί, Dank gegen einen im Herzen tragen; χάριν ὁμολογεῖν, seinen Dank bekennen, Dank sagen; χάριν ὀφεῖλαι, Dank schuldig sein; χάριν καταϑέσϑαι τινί, sich bei einem Dank verdienen; χάριν λαμβάνειν, Dank empfangen, ernten; κομίσασϑαι, seinen Dank weg haben, Dank geerntet haben; (3) die Handlung der Gunst oder des Wohlwollens, Gunstbezeugung, Gefälligkeit, Wohltat, übh. was einem angenehm, erwünscht ist; χάριν φέρειν τινί, wie ἦρα u. ἐπίηρα φέρειν τινί, einem etwas Angenehmes erzeigen; χάριν Διός, durch Zeus' Gnade und Gunst; χάριν δοῦναι, νέμειν, δρᾶσαι, eine Gnade, Gunst, Wohltat erweisen; τῶν Μεσσηνίων χάριτι πεισϑείς, aus Gefälligkeit gegen die Messenier. Bes. auch der Liebesgenuß; χάριν μνηστῆς ἰδεῖν, die Liebesgunst der Vermählten erfahren, kennen lernen; χάριτας πράττειν, des Liebesgenusses pflegen; διὰ χαρίτων τῇ ὥρᾳ χρῆσϑαι, durch Liebesfreuden der Jugend genießen; χάριν ἔχειν τινί, sich einem zum Liebesgenuß hingeben. Übh. (4) Genuß, Freude, Vergnügen, Wonne; oft von der Siegesfreude; οὐδεμίαν τῷ βίῳ χάριν ἔχω, ich habe keine Freude am Leben. Verehrung, Huldigung; (5) Absolut wird der acc. χάριν gebraucht, τινός, zu jemandes Gunsten oder Vorteil, einem zu Gefallen; χάριν Ἕκτορος, zu Hektors Gunsten; ψεύδεσϑαι γλώσσης χάριν, lügen zu Gunsten der Zunge, ihr freien Spielraum gebend; auch mit dem Artikel, τὴν Ἀϑηναίων χάριν, zu Gunsten der Athener. Charakter einer Präposition mit dem gen.: um willen, wegen; τοῦ χάριν, weswegen?; ἐμὴν χάριν, σὴν χάριν, wie mea, tua gratia, mir, dir zu Gefallen, meinetwegen, deinetwegen. Ἐν χάριτι, τινός u. τινί, zu Gunsten jemandes; ἐν χάριτι κρίνειν τινά, aus Gunst, Vorliebe für einen entscheiden, aus Parteilichkeit ihm den Sieg zuerkennen; ποιῆσαί τινί τι ἐν χάριτι, einem etwas zu Gefallen od. zu Dank tun; πρὸς χάριν, τινός, jem. zu Gunst, zu Liebe; πρὸς χάριν διαλέγεσϑαι, oder ὁμιλεῖν τινι, einem zu Gefallen, nach dem Munde reden, ihm Schmeicheleien sagen; πρὸς χάριν ἀκούειν, Schmeicheleien hören; πρὸς χάριν τινός = um Genuß od. Vergnügen wovon zu haben; χάριν, um einer Sache willen; διὰ χαρίτων εἶναι, γίγνεσϑαί τινι, mit einem in wechselseitigem freundschaftlichem Verhältnisse stehen, wohlwollend od. liebreich gegen einander gesinnt sein; μετὰ χάριτος, mit Gunst -
54 χρηστεύομαι
χρηστεύομαι, sich wie ein χρηστός betragen, sich gut, gütig, milde erzeigen, liebreich sein
См. также в других словарях:
Erzeigen — Erzeigen, verb. reg. act. 1) * Eigentlich, wie zeigen. Als erzeige ich ir min wundes herze, Heinr. v. Morunge. Es erzeiget sich zuweilen ein Gespenst, im Oberdeutschen. Sich für der Urtheilbank des Richters zu erzeigen, Opitz. Die große Hand, die … Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart
erzeigen — erzeigen:⇨erweisen(I,1) erzeigen→erweisen … Das Wörterbuch der Synonyme
erzeigen — ↑ zeigen … Das Herkunftswörterbuch
erzeigen — er|zei|gen 〈V. refl.; hat〉 sich zeigen, sich erweisen ● sich dankbar erzeigen * * * er|zei|gen <sw. V.; hat [mhd. erzeigen = dartun, erweisen] (geh.): 1. a) als Ausdruck seiner Gesinnung, seines Empfindens zuteilwerden lassen, bezeugen: jmdm.… … Universal-Lexikon
erzeigen — er|zei|gen; sich dankbar erzeigen … Die deutsche Rechtschreibung
erweisen — 1. bestätigen, sich bewahrheiten, beweisen, nachweisen, rechtfertigen, verraten, zeigen; (schweiz.): weisen; (geh.): erzeigen; (ugs.): sich anlassen. 2. antun, entgegenbringen, gewähren, leisten, zukommen lassen; (geh.): bekunden, bezeigen,… … Das Wörterbuch der Synonyme
dienstbar — dienst|bar 〈Adj.〉 willig zum Dienst, Dienen, ergeben, gefügig ● ein dienstbarer Geist 〈fig.〉 ein Diener; jmdn. od. etwas sich od. einer Sache dienstbar machen; jmdm. dienstbar sein * * * dienst|bar <Adj.> [mhd. dienestbære]: zum Dienst… … Universal-Lexikon
entgegenbringen — begegnen mit, erweisen; (geh.): bekunden, bezeigen, darbringen, erzeigen, zollen, zuteilwerden lassen; (geh. od. iron.): angedeihen lassen. * * * entgegenbringen:⇨erweisen(I,1) entgegenbringenerweisen,zeigen,erzeigen,bezeigen,bekunden,leisten,zute… … Das Wörterbuch der Synonyme
zeigen — zeigen: Das Verb mhd. zeigen, ahd. zeigōn ist eine nur dt. Bildung zu dem unter ↑ zeihen behandelten Verb. – Abl.: Zeiger (mhd. zeiger »Zeigefinger; An , Vorzeiger«, seit dem 14. Jh. auch »Uhrzeiger«, ahd. zeigari »Zeigefinger«).… … Das Herkunftswörterbuch
Zeiger — zeigen: Das Verb mhd. zeigen, ahd. zeigōn ist eine nur dt. Bildung zu dem unter ↑ zeihen behandelten Verb. – Abl.: Zeiger (mhd. zeiger »Zeigefinger; An , Vorzeiger«, seit dem 14. Jh. auch »Uhrzeiger«, ahd. zeigari »Zeigefinger«).… … Das Herkunftswörterbuch
Die Meistersinger von Nürnberg — Richard Wagner … Wikipedia