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das+ist+(nicht)+der+fall

  • 1 Fall

    Fall, I) das Niederfallen oder der Zustand, wenn eine Person oder Sache fällt: A) eig.: casus (im allg., auch vom Einsturz eines Turms oder sonst hohen Gebäudes: u. vom Herabfallen einer Sache, z.B. nivis, stillicidli). – lapsus (das Hingleiten, bes. das Fallen durch einen Fehltritt [z.B. der F. oder das Fallen von der Leiter, lapsus scalarum]: dann auch vom Erdfall, terrae lapsus). – ruina (Einsturz einer großen Masse, eines Zimmers, eines Turms etc.). – labes (der abmähliche Einsturz, bes. der Erde, terrae). – der F. (das Fallen) einer Sternschnuppe, traiectio stellae (Plur. traiectiones stellarum). – sich vom F. aufrecht erhalten, sich vor dem F. bewahren, a lapsu se sustinere: einen F. tun, cadere; labi (aus- oder herabg leiten): einen harten Fall tun, graviter cadere od. concĭdere: den F. drohen (einstürzen wollen), ruinam minari; in ruinam pronum esse. – B) uneig.: a) Eroberung einer Stadt etc.: expugnatio. – nach dem F. der Stadt, expugnatā urbe. – b) Untergang: ruina. – excidium (Untergang eines Staates, z.B. Karthagos). – casus (Untergang einer Person). – nach dem F. Karthagos, excisā Carthagine. – c) Sturz einer Person von der Höhe ihres Ansehens, s. Sturz. – II) Verminderung der Höhe des Standes eines flüssigen Körpers: decessus. recessus (bes. der Fall der Meeresflut, s. Ebbe). – III) als gramm. t. t. = Beugefall, s. Kasus. – IV) Neigung eines flüssigen od. schweren Körpers nach einem tiefer gelegenen Orte: decursus (von flüssigen Körpern). – declivitas. proclivitas (von schweren). – Übtr., v. Wort-, Tonfall; z.B. einen guten F. haben, bene, numerose cadere.[859] V) Begebenheit, Umstand: a) im allg.: casus (aber immer nur = Zufall, zufälliger Umstand). – res (Sache, Umstand, Ereignis). – causa (Umstand, besonderer Fall). – eventus (eintretendes Ereignis). – condicio (durch die Umstände gegebenes, eintretendes, mögliches Verhältnis, gegebene Lage u. dgl., z.B. aliacondicio oratorum, alia poëtarum). – locus (Punkt, Beziehung, Hinsicht). – tempus. occasio (Zeitumstand, Gelegenheit). – ein ähnlicher, verwandter Fall, similitudo; exemplum (als Beispiel). – Zuw. wird auch »Fall« mit einem Pronomen od. Adjektiv im Lateinischen bloß durch das Neutrum des Pronomens od. Adjektivs ausgedrückt, z.B. dieser F., id (s. N ep. Milt. 4, 5): diese beiden Fälle, haec duo: jene zahllosen Fälle, ista innumerabilia: diese u. dergleichen Fälle mehr, haec atque eiusdem generis complura: u. sehr viele andere Fälle, et plurima alia: ein dritter F. ist unmöglich, tertium nihil inveniripotest. – in diesem F., in hac re; in isto genere; quae si ita sunt (wenn sich dieses so verhält): in beiden Fällen, in utraque re;utroque modo (auf beiderlei Weise): in den meisten Fällen, plerumque (meistens): in allen Fällen, in omnibus rebus (z.B. jmdm. dienen, helfen, alci adesse); omnibus rebus (in jeder Hinsicht, z.B. in eo perseverare): in einzelnen Fällen, s. bisweilen: nur in einzelnen F., raro (selten). – im glücklichsten F., si felicissimecesserit: im schlimmsten F., si parum feliciter cesserit. – im andern, entgegengesetzten F. (andernfalls), si hoc non contigerit (im nicht glücklichen Fall); sin aliter (wenn anders); sin aliter accĭderit (im unglücklichen Fall): abgesehen von dem gegenwärtigen Fall, alioqui od. alioquin (außerdem, sonst). – im Fall der Not, nötigenfalls, s. Not no. II: in einem dringenden Falle, necessario tempore;temporis causā (im Drange des Augenblicks, der augenblicklichen Umstände, z.B. leges temporis causā iussae). – für alle Fälle, ad omnes res; ad omnes eventus casusve. – auf alle Fälle, auf jeden Fall, d. i. α) = auf jede Weise, quoquo modo (z.B. neque id quoquomodo cuiusq ue interest). – β) = wie sich auch die Sache verhalten mag, utcumque sehabet res; u. bl. utcumque (z.B. id tutiusest). – γ) = wie auch die Sache ablaufen mag, ad (in) omnem eventum. ad omnes casus.ad omnes eventus casusve (z.B. gefaßt sein, paratum esse); utcumque res ceciderit od. casura est (wie auch die Sache ausfallen mag oder wird). – δ) = ganz gewiß, certe (sicherlich); profecto (zuverlässig). – auf keinen F., nullam in partem; neutiquam. omnino non.nullo modo (keineswegs). – auf oder für den F. od. in dem F. einer Sache, ad alqd, si accĭdat (z.B. reliqua ad oppugnationem urbis,si accĭdat, reservare, d. i. auf od. für den F. der Belagerung auff paren): od. bl. in mit Abl. (z.B. in periculo). – auf od. für den vorkommenden F., si quid accĭderit: auf oder für den ungewissen F., ad incertum casumet eventum. – der F. kommt oft, tritt oft ein, daß etc., saepe accĭdit, ut etc.: wenn der F. einträte, si usu veniat od. venerit; si quando usus est; si casus incĭdit: es gibt Fälle wo, [860] est, ubi mit Konjunktiv: es treten oft wichtige Fälle ein, saepe incĭdunt res magnae: es kann der F. eintreten, fieri potest; usu venire potest: es kann nie der F. eintreten, non potest accĭdere tempus: das trat nur in seltenen Fallen ein, das war nur sel ten der F., hoc raro incĭdebat. – sich in alle Fälle zu finden wissen, omnia humana ferre. – sich in ebendem F. befinden, in eadem esse condicione: wenn ich mich in diesem F. befände, isto loco si essem: in einem andern F. befindet sich der, der etc., alia causa esteius. qui etc.: das ist gerade der F., haec eadem causa est: das ist nicht der F., alia res est; aliud est: das ist der F., derselbe F. bei jmd., bei etwas (od. der, derselbe F. tri tt ein bei etc), hoc contingit alci od. alci rei; idem (eademres) accĭdit in alqo od. in alqa re: ist dies nicht der F. bei jedem Volke? an hoc non itafit in omni populo: wie es der F. zu sein pflegt, quod evenire solet: es ist ein ganz gewöhnlicher F., daß etc., hoc fere sie fieri solet, ut etc. – in dem Falle, wenn od. daß etc., si; ita... si od. tum... si (dergestalt od. dann, wenn = unter der Bedingung, wenn etc.); cum (so oft als); si est, ut etc. (wenn es angeht, wenn es der Fall ist, daß etc.). – auch od. selbst in dem F., daß etc., bl. ut (= gesetzt den Fall, daß etc.): wie denn selbst in dem Fall, daß etc., ut etiam si – im F., daß etwa etc., si forte. – ja selbst in dem F., wenn etc., etiam si. – doch nur in dem F., wenn etc., ita tamen, si. – den Fall setzen od. annehmen, fingere; facere, z.B. wir wollen den F. setzen (nämlich daß sich die Sache so verhalte), fingamus (faciamus) rem ita esse: wir wollen den F. setzen, die Sache sei wahr, fingamus (faciamus) rem esse veram. – gesetzt den F. (auch bl »gesetzt«), daß od. daß nicht, fac mit Akk. u. Infin. (z.B. fac [eum id] audisse od. non audisse statim); od. bl. ut od. ne mit Konj (z.B. ut fueris dignior quam Plancius: u. nesit summum malum dolor) – b) insbes. der Rechtsfall: condicio (der Umstand, daß sich einer vergeht oder vergangen hat, z.B. insimili condicione inveniri [sich betreten lassen]). – causa (die vor Gericht anhängige Sache, auch als Gegenstand rhetor Behandlung, z.B. causam docere [vortragen] alqm: u. causam discere [sich vortragen lassen], v. Rechtsgelehrten). – species (ein einzelner bestimmter Fall, z.B. haec species incĭdit in cognitionem meam, ist mir zur Untersuchung vorgekommen).

    deutsch-lateinisches > Fall

  • 2 nicht

    nicht, non (im allg., als direkte Verneinung). – haud (nicht gar, nicht eben, mildernd oder verringernd, bes. vor Adjektiven u. Adverbien, z.B. nicht viel, haud mul tum: nicht weit, haud longe). – minus (unser »weniger« als bescheidenere Verneinung für non). – ne (Verneinung des Gedankens, dah. bei Verboten, bei Aufforderungen, Bitten, Wünschen, z.B. wage es nicht! ne audeto!: er komme nur nicht wieder, modo ne redeat: sträubt euch nicht, wenn etc.! ne repugnetis, si etc.!: ich will nicht leben, wenn etc., ne vivam, si etc.: du hättest es nicht verlangen sollen, ne poposcisses). – fac ne mit folg. Konj. (mache, daß nicht etc.) od. noli mit folg. Infin. (wolle nicht, bei be scheidenen Aufforderungen, Bitten etc) od. cave ne mit Konj., gew. cave mit bl. Konjunktiv (hüte dich, daß du etc., bei bescheidenen Warnungen; alle drei für das einfache ne mit Imperativ od. Konjunktiv, wo wir auch »ja nicht« od. »nur nicht« od. »beileibe nicht« sagen), z.B. kümmere dich um nichts anderes, als nur daß etc., fac ne quid aliud cures, nisi ut etc: glaube es (ja) nicht, cave credas: wollet das nicht, was nicht geschehen kann, nolite id velle, quod fieri non potest.

    In vielen Fällen wird unser »nicht« mit einem Verbum im Lateinischen bl. durch ein Verbum ausgedrückt, z.B. nicht begreifen können, [1789] was etc., mirari, quid etc.: nicht wissen, ob etc., dubitare, utrum etc. – so auch unser »nicht mehr, nicht weiter«, s. mehr, weiter. In Fragenwird »nicht« ausgedrückt: a) durch annon, »etwa nicht«, wenn der Fragende sich in bezug auf Vorhergegangenes erkundigt, ob etwas etwa nicht stattfinde od. stattgefunden habe, obgleich er überzeugt ist, daß es der Fall sei, z.B. habe ich etwa nicht gesagt, daß es so kommen werde? annon dixi hoc futurum? – b) durch nonne, »denn nicht«, wenn man überführend, mit Überzeugung von der Richtigkeit seiner Behauptung. fragt, z.B. wie? ist der Hund nicht dem Wolf ähnlich? quid? canis nonne lupo similis? – oder auch z.B. bei Verben der Wahrnehmung, wenn man dem Gefragte zu verstehen geben will, daß er etw. wahrnehme, aber nicht darauf achte, z.B. du, der du glaubst, daß die Götter sich nicht um Menschliches bekümmern, bemerkst du nicht etc., tu, qui deosputashumananeglegere, nonne animadvertis etc.? – c) durch das enklit. ne, z.B. bei Verben der Wahrnehmung, wenn man nicht gewiß ist, ob der andere die Sache wahrnehme, od. wenn man glaubt, daß er sie nicht genug wahrnehme, z.B. siehst du nicht, wie bei Homer Nestor oft mit seinen Tugenden prahlt? videsne, ut apud Homerum saepissime Nestor de virtutibus suis praedicet? – d) durch non, wenn man glaubt, daß der andere die Sache gar nicht wahrnehme, z.B. du siehst nicht, mit wie großer Gefahr du etc.? non vides, quanto periculo etc.? – Doch steht non auch häufig in lebhafter Rede für nonne, z.B. ist es nicht eine Unsinnigkeit? non est amentia? – Noch ist zu bemerken, daß man auf annon oder nonne stets eine bejahende, auf ne u. non eine verneinende Antwort erwartet. – In fortgesetzten Fragesätzen wird das gemeinschaftlich fragende Wort, wenn es den Akzent hat, wiederholt, z.B. wurdest du nicht gerührt, als dir die Mutter die Knie umfaßte? nicht? commotus non es, cum tibi pedes mater amplexaretur? non es commotus?

    gar nicht, ganz und gar nicht, durchaus nicht, neutiquam. haudquaquam. nequaquam. nullo modo. nullo pacto (auf keine Weise); nihil (in keiner Hinsicht); haud sane (wahrhaftig nicht od. kein); minime. minime vero minime gentium (keineswegs, beileibe nicht, bei Antworten: auch doppelt, minime! minime!); auch durch nullus (z.B. quia [Sextus] ab armis nullus discederet, die Waffen durchaus nicht niederlegte). – nicht so gar (vor einem Adjektiv od. Adverb), haud oder non ita (eben nicht sehr, nicht sonderlich, z.B. nicht so gar weit, haud od. non ita longe). nicht recht, non satis (nicht hinlänglich); parum (zu wenig, Ggstz. nimis). nicht einmal, ne... quidem (zwischen die das Wort, auf dem der Nachdruck liegt, gesetzt werden muß, z.B. ich halte dieses nicht einmal für nützlich, ne utile quidem hoc esse arbitror).

    nicht so, d. i. a) nicht auf diese Art: non ita; non sie. – b) weniger: minus, z.B. nicht so weit herumschweifen, minus late vagari. aber nicht od. nicht aber, non vero. neque vero non autem (das zweite bes. beim Über gange. Wird durch »nicht aber« ein bloßer [1790] Gegensatz gebildet, so steht non allein, z.B. ich meine den Vater, nicht aber den Sohn, dico patrem, non filium); oft, bes. am Ende der Sätze durch Wiederholung des Verbums mit der Negation (z.B. fremde Fehler sieht er, die seinigen aber nicht, aliena vitia videt, sua non videt).aber nicht = doch nicht, nec od. neque. auch nicht, nec od. neque (dieses bes. beim Übergange, soviel als »und auch nicht«, z.B. Epikur sagt, es bedarf des Verstandes nicht, auch nicht der Rede, Epicurus negat opus esse ratione neque disputatione: nur weniges und selbst auch dieses nicht deutlich, pauca, neque ea ipsa enucleata).auch, nicht, ne... quidem (um den dazwischenstehenden Gegenstand, bes. im Gegensatz zu einem andern, hervorzuheben, z.B. aber auch Jugurtha verhielt sich unterdessen nicht ruhig, sed ne Iugurtha quidem quietus interea). und auch nicht, et ne... quidem. nicht auch, non item (nicht auf gleiche Weise; vgl. »auch« zu item).aber auch nicht, doch auch nicht, auch gar nicht, auch niemals, nec od. neque vero.

    und nicht, et non. neque (das erste steht, wenn die Negation sich auf ein Wort bezieht oder wenn der Ton auf der Negation liegt; neque dient zur Verbindung zweier Sätze = und auch nicht, z.B. via certa et non longa = ein sicherer und nicht langer Weg, aber via certa neque longa = ein sicherer und auch nicht langer Weg). – und so nicht, und sonach nicht, ac non (zur Angabe einer Folge, z.B. es war niemand, der ihn für einen im Anklagestand Befindlichen und sonach nicht tausendmal Verdammten gehalten hätte, nemo erat, qui illum reum ac non milies condemnatum arbitraretur). und nicht vielmehr, ac non potius; auch bl. ac non. und nicht weniger, atque etiam. itemque (und so auch, ebenso auch).

    nicht..., sondern, non..., sed: nicht..., sondern vielmehr, non..., sed potius: nicht..., sondern in Wahrheit, non (nec)..., sed vero.nicht..., aber doch, non..., at; non... sed tamen: nicht..., aber doch wenigstens, non..., sed certe.nicht..., auch nicht, non..., ne... quidem (wo zwischen ne u. quidem das Wort stehen muß, auf dem der Nachdruck liegt). – nicht... aber auch nicht od. doch auch nicht, nequo... neque vero.nicht... auch nicht... aber auch nicht, non... nec... neque vero.gar nicht..., es wäre, es müßte denn etc., haud..., nisi.nicht als ob nicht..., sondern weil, non quin..., sed quia od. sed quod. nicht darum daß od. nicht weil..., sondern damit, non quo (od. non quod)..., sed ut (od. sondern damit nicht, sed ne).

    deutsch-lateinisches > nicht

  • 3 Zufall

    Zufall, I) das Ungefähr: casus (der Fall; prägn. = der ungünstige, unglückliche Fall). – fors (das Ungefähr). – der blinde Z., fors; fortunae temeritas: ein blinder Z., caecus casus; temeritas et casus: ein günstiger Z., forte oblata opportunitas: ein glücklicher Z., fors fortuna: durch Z., durch reinen Z., s. zufällig ( Adv.): durch einen glücklichen Z., forte fortunā: es ist kein bloßer (reiner) Z) id evenit non temere nec casu: es kommt auf den Z. an bei etwas, casus est in alqa re: die Sache dem Z. überlassen, rem in casum ancipitis eventus committere: die Sache mehr dem Z. überlassen, casum potius quam consilium sequi: der Z. wollte, es war Z., daß etc., forte ita evenit, ut etc.; casu accĭdit od. bl. accĭdit, ut etc.: der Z. wollte nicht, daß etc. forte ita incĭderat, ne etc.: ein unglücklicher Z. wollte, daß etc., forte tulit casus, ut etc.: es war reiner Z., ein reiner Z. wollte, daß etc., forte temere evenit, ut etc.; casu et fortuito accĭdit, ut etc.: es war ein ganz besonderer Z., ein ganz besonderer Z. wollte [2802] daß etc., magno accĭdit casu, ut etc.: es war ein besonders glücklicher Z., daß er etc., magnae fuit fortunae mit Akk. und Infin.: ein fataler Z. wollte, daß etc., incommode accĭdit, ut etc. – II) Begebenheit, deren Ursache man nicht kennt: casus fortuītus (zufälliges Begegnis). – casus (Fall, Vorfall übh.). – eventus (der Ausgang, insofern eine Begebenheit nach Wunsch oder zum Gegenteil ausschlägt, der Erfolg). – menschliche Zufälle, humana(n. pl.). – auf jeden Z. gefaßt sein, ad omnem eventum paratum esse. – III) ein Anfall von einer Krankheit: casus (z.B. gravissimus). – commotinucula (kleine Unpäßlichkeit). – epileptische Zufälle, s. Epilepsie: einen Z. bekommen, morbo tentari.

    deutsch-lateinisches > Zufall

  • 4 daß

    daß, Conj., dient I) um einen Begriff an den Hauptsatz zu knüpfen, und zwar ist dieser Begriff: A) bloßes Subjekt des im Hauptsatze mit der Kopula verbundenen Prädikats oder des stellvertretenden Verbums. Dann steht: 1) wenn der Begriff desselben allgemein u. unzusammengesetzt ist, der bloße Infinitiv oder ein anderes Nomen, z. B. das ist vorzüglich Pflicht, daß man dem, der der Hilfe am meisten bedarf, sie auch hauptsächlich angedeihen lasse, (hoc) maxime officii est, ut quisque maxime opis indigeat, ita ei potissimum opitulari: nichts ist angenehmer, als daß man von allen geliebt wird, nihil suavius est, quam ab omnibus diligi od. quam amor omnium.

    2) wenn der Begriff auf eine bestimmte Person beschränkt wird, der Akk. und Infin. Hierher gehören besonders die unpersönlichen Redensarten: es ist angenehm, erfreulich, betrübend etc., ferner es ist wahrscheinlich, klar, deutlich, offenbar, ausgemacht, wahr, es erhellt, es ist nützlich, billig, notwendig, es ist erlaubt(licet, nach dem die Person beim Infinitiv im Akk. steht, wenn das Erlaubtsein allgemein genommen wird, im Dativ, wenn es sich bloß auf diese Person bezieht). – / Mehrere dieser Redensarten haben jedoch auch in gewissen Fällen quod und ut nach sich, s. unten no. D. u. E. – Beispiele: es ist erfreulich, daß du dich wohl befindest, gratum est te valere: es ist wahr (ausgemacht), daß Freundschaft nur unter Tugendhaften bestehen kann, verum est (constat) amicitiam nisi inter bonos esse non posse: es ist nicht gestattet, daß der Mensch oft so sei, wie er will, non licet hominem esse saepe ita, ut vult – Auch kann dieser Begriff durch ein anderes Nomen mit dem Pronomen possess. gegeben [565] werden, z. B. es ist angenehm (erfreulich), daß du wiederhergestellt bist, grata est confirmata tua valetudo.

    3) endlich, wenn es ein zusammengesetzter, Begriff ist, entweder der Infinitiv mit einem Adv. oder ein anderes Nomen mit einem Adjektiv od. Partizip, z. B. nichts ist wünschenswerter, als daß man glücklich lebe, nihil magis est optandum, quam beate vivere oder quam vita beata: nichts war den Lacedämoniern so nachteilig, als daß man die Verfassung des Lykurg abschaffte, Lacedaemoniis nulla res tanto erat damno quam disciplina Lycurgi sublata.

    B) bloßes Objekt des Verbums im Hauptsatze. Dann steht entweder das Nomen im Akk. mit od: ohne Pronomen possess. od. ein anderes Nomen im Genet. od. der Akk. u. Infin. Hierher gehören: 1) alle sogenannten verba sentiendi, d. i. die eine Wahrnehmung und Empfindung ausdrücken, die jedoch nicht bloß die Begriffe der fünf Sinne umfassen, sondern auch die des Wissens, Erkennens, Erinnerns (sich an etw.), Erwartens (Hoffens u. Fürchtens), Glaubens etc. – Daher auch nach fac, wenn es = finge, d. i. »denke dir, stelle dir vor, gesetzt«, z. B. stelle dir vor, daß du der nämliche wärest, der ich bin (oder daß du ich wärest), fac, qui ego sum, esse te; eum te esse finge, qui ego sum.

    2) die sogenannten verba declarandi, d. i. die eine Darstellung bezeichnen, wohin die Verba des Sagens, Erzählens, Anzeigens, Erinnerns (daß sich etwas so verhält), Überzeugens, Lehrens, Beweisens (efficere) etc. gehören. – Für no. 1 u. 2 ist zu merken, daß im Deutschen oft bloße Substantiva mit »daß« stehen, die gar nicht den Begriff einer abstrakten geistigen Tätigkeit haben. Dieser Begriff muß im Lateinischen durch eine Umschreibung mit einem verbum sentiendi od. declarandi besonders bezeichnet werden, z. B. Spuren, daß etc., vestigia, quibus appareat: der Beweis, daß etc., argumentum, quo demonstratur: Stimmen, daß etc., voces, clamores querentium (derer, die klagen): Botschaft, daß etc., nuntii afferentium (derer, die die Nachricht bringen); alle mit folg. Akk. u. Infin. – Auch bei den eigentlichen Abstrakten tritt in der Regel ein Pronomen demonstr. hinzu, z. B. die Ansicht, daß etc. illa opinio m. folg. Akk. u. Infin. – Ausdrücke wie: »der Ausspruch (Satz, die Behauptung, Meinung, Wahrnehmung, Beobachtung u. dgl.), daß etc.«, werden im Latein. gew. bl. durch hoc, id, illud mit folg. Akk. u. Infin. übersetzt, z. B. tamen illud (den Satz, die Ansicht) tenebo mit folg. Akk. u. Infin., Cic. de or. 1, 65.

    3) Nahe mit diesen verwandt sind die Begriffe bestimmen, festsetzen, wollen, verbieten, auferlegen, zugeben (daß sich etwas so verhält) etc., die daher auch, wenn bei ihnen bloß der Gegenstand des Verbums als solcher genannt, nicht aber als Wunsch oder Absicht ausgesprochen wird (denn in diesem Falle folgt ut, s. unten no. E), den Infinitiv nach sich haben. – / a) Da nach den Ausdrücken man sagt, es heißt(dicunt, tradunt, ferunt, produnt, perhibent) der Subjekts-Akkusativ als ein von diesen Verben abhängiger Objekts-Akkusativ [566] angesehen wird, so läßt er die Verwandlung in die passive Form, wobei der Akkusativ Nominativ wird, zu, z. B. man sagt, daß Romulus der erste römische König gewesen sei, dicunt Romulum primum regem Romanorum fuisse od. Romulus primus rex Romanorum fuisse dicitur. – b) nach non dubito, in der Bed. ich zweifle nicht, steht bei Cicero immer quin, nur in der Bed. ich trage kein Bedenken folgt der einfache Infinitiv.

    C) ein lokaler oder sonst bestimmender Zusatz zum Hauptsatze, der sich in ein Nomen im Abl. mit einer Präposition auflösen läßt. Dann wird der Infinitiv in das Gerundium od. in das Partizip. Futuri Passivi aufgelöst, z. B. die Menschen lernen Böses tun dadurch, daß sie nichts tun, nihil agendo homines male agere discunt: die Gerechtigkeit besteht darin, daß man jedem das Seinige gibt, iustitia in suum cuique tribuendo cernitur.

    D) Beschreibung oder Umschreibung 1) des Subjekts, wo man daß mit »welcher, welche, welches etc.« vertauschen kann. Ist durch quod zu geben. Hierher gehören besonders die Redensarten: es ist ein od. kein Grund vorhanden, est (habeo), non est, nihil est, nach denen jedoch auch im Lateinischen cur, wie im Deutschen warum, folgen kann. – Ferner die Redensarten: es ist angenehm, erfreulich für mich, es schmerzt mich etc.. – Beispiele: es ist kein Grund vorhanden, daß du fürchtest, jene beneidest, nihil est quod(i. e.illud, quod) timeas, quod invideas illis: es schmerzt mich, daß du zürnst, dolet mihi quod stomacharis: es ist angenehm, daß du dich mit Lektüre beschäftigst, gratum est quod lectitas. – Endlich gehört auch hierher die Redensart: hierzu kommt, eo od. huc accedit, nach der im Lateinischen quod steht, wenn ein hinzutretender Umstand schon als faktisch vorausgesetzt wird, ut dagegen, wenn ein Nebenumstand als sich erst entwickelnd aufgefaßt wird; dah. ut notwendig stehen muß, wenn der Umstand erst eintreten soll.

    2) des Objekts, wo daß im Deutschen mit »weil« vertauscht werden kann. Ebenfalls durch quod. Dieser Fall kann nur nach Verben stattfinden, die ursprünglich transitiv, durch den Sprachgebrauch in Intransitiva übergegangen sind. – Hierher gehören bes. die Verba der Affekte und Affektsäußerungen, wie sich freuen(gaudere), sich betrüben(dolere), sich wundern (mirari) etc., nach denen quod steht, wenn ein bestimmtes Faktum angegeben wird, dagegen si, wenn die Sache als eine bloße Vermutung und Vorstellung erscheinen soll. – Ferner die Verba danken, glückwünschen, loben, anklagen, wo man überall worüber? od. weswegen? fragen kann.

    3) eines bestimmten Zusatzes, wo man im Deutschen daß mit »soviel, soweit, insofern« vertauschen kann. Ebenfalls durch quod, z. B. ich habe dich niemals, daß ich wüß te, gesehen, non ego te, quod (quantum) sciam, umquam vidi.

    E) In allen Fällen steht ut, wenn die Beschaffenheit, der Zweck, die Absicht, Wirkung [567] od. Folge, Voraussetzung, Erlaubnis, Ermunterung, der Wunsch od. Befehl als Subjekt, Objekt oder bestimmender Zusatz des Hauptsatzes bezeichnet werden soll. In allen diesen Fällen liegt der Begriff der Beschaffenheit zugrunde, mag nun das Wort, auf das er sich bezieht, im Hauptsatze ausgedrückt sein oder nicht. – / Nach. den Wörtern dignus, indignus, idoneus, aptus setzen die Lateiner statt ut mit dem erforderlichen Kasus etc. von is oder hic das Relativum qui (quae, quod etc.), z. B. er ist würdig, daß er gelobt werde, dignus est, qui laudetur. – Ebenso steht qui etc. (= ut is etc.) nach is sum, non is sum, ferner nach talis, qualis, is (ein solcher), eiusmodi etc.; endlich nach tam, tantus, gewöhnlich hinter Negationen, nach quis? und nach Komparativen mit quam, wenn diese Wörter den Grad einer Eigenschaft andeuten, den sie bei einem Subjekt haben kann oder soll. Doch steht auch ut is etc., wenn eine Wirkung angedeutet werden soll, oder auch wenn es die Deutlichkeit (bes. ein in der Nähe stehendes qui etc.) erfordert.

    Schlußbemerkungen: a) Die Konstrukilon mit daß nicht ändert sich in den unter no. A, B, C, D u. E angeführten Fällen nicht. Nur nach den Verben befürchten, besorgen heißt daß nichtne non, seltener ut, und daßne – Ferner nach den Verben abhalten, verhindern, abschrecken heißt daß nichtne, quo minus u. quin. – b) Nach einer Negation steht quin für qui (quae, quod) non, wenn auf der Negation kein Akzent liegt; ebenso auch für qui non (warum nicht). – c) Für ut non wird ne gebraucht, wenn der ganze Satz verneint wird, dagegen jenes, wenn die Negation sich nur auf ein Wort bezieht. – d) Unser daß... ja nicht, daß... nur nicht, daß... durchaus nicht, drücken die Lateiner durch ut ne aus, wo dann ne meist von ut getrennt unmittelbar vor den Begriff zu setzen ist, den es verhütet; z. B. daß ich dieses durchaus nicht täte (suchte er zu bewirken, zu verhüten etc.), ut hoc ne facerem. – e) ich sage, behaupte, daß nicht (kein) etc., drücken die Lateiner gew. durch nego mit folg. Akk. u. Infin. aus, z. B. er behauptet, daß es keine Götter gebe, deos esse negat. – f) so daß etc., sodaß, s. so.

    II) zur Angabe der Zeit: cum; ex quo (seitdem). – bis daß, dum. donec. quoad (s. »bis no. II«). – es sind mehrere Jahre, daß ich ihn nicht gesehen habe, anni sunt plures, ex quo eum non vidi.

    III) als Ausdruck der Gemütsbewegungen u. Leidenschaften, u. zwar: a) bei Wünschen, daß! o od. ach daß doch!ut! utinam! o si! (s. »ach« die Beispiele). – Gott gebe, daß etc.! faxit deus, ut etc.:daß doch nicht!utinam ne! – b) beim Ausruf und bei unwilligen Fragen. In diesem Falle setzen die Lateiner einen (scheinbar) unabhängigen Akk. m. Infin., z. B. ich Unglücklicher, daß du um meinetwillen in solchen Kummer hast kommen müssen! me miserum! te in tantas aerumnas propter me incīdisse.

    deutsch-lateinisches > daß

  • 5 in

    in, I) zur Bezeichnung eines ruhigen Zustandes oder auch einer Tätigkeit in einem Orte, auf die Fragen wo? worin?: in mit Ablat. – Da aber in nur immer einen Teil des Raums bezeichnet, so bleibt es im Lateinischen weg u. es steht der bloße Ablat., wenn man den Raum oder Ort nicht an einem Teile, sondern, was meistens der Fall ist, als allgemeine Angabe zu denken hat. Daher fällt auch in vor totus mit Orts- od. Ländernamen verbunden im klassischen Stil gewöhnlich weg, z.B. in einem Briefe beschuldigt er den Alexander, epistulā quādam Alexandrum accusat (d.i. die Beschuldigung machte den ganzen Inhalt des Briefes aus): er schreibt in dem Briefe etc., perscribit in litteris (er schaltet in dem Briefe [1376] die Notiz ein): ich habe in dem Buche, das Hortensius betitelt ist, das Studium der Philosophie nach meinem besten Vermögen empfohlen, cohortati sumus, ut maxime potuimus, ad philosophiae studium eo libro, qui est inscriptus Hortensius (die ganze Schrift handelte von der Philosophie): welches diese (Pflichten der Gerechtigkeit) sind, ist im vorigen Buche angegeben worden, ea quae essent, dictum est in libro superiore (in einem einzelnen Kapitel desselben): in Griechenland, in Graecia (d.i. hier und da in Gr.); totāGraeciā (d.i. überall in ganz Gr.). – Führt man einen Schriftsteller an, ohne sein Werk zu nennen, so ist das deutsche »in« durch apud, nicht durch in zu geben, z.B. im Xenophon steht geschrieben, apud Xenophontem scriptum est. – Gleichfalls wegfallen muß die Präposition im Latein. bei den Namen der Städte, wobei die, die nach der ersten u. zweiten Deklination gehen u. nur im Singular vorkommen, im Genetiv, die aber, die nach der dritten gehen oder die nur im Plur. vorkommen, im Ablativ stehen. Ebenso wird, wenn kein Adjektiv hinzutritt, domus behandelt. – Soll Ausdehnung u. Verbreitung angedeutet werden, so gebrauchen wir zwar unser »in« mit Dativ, aber die Lateiner bezeichnen diese Richtung nach allen Punkten bin richtiger durch per, z.B. Schulden waren in allen Landen, aes alienum per omnes terras erat. – Nach den Verben des Ankommens (advenire, adventare) muß im Latein. in mit Akk. stehen, z.B. in der Provinz ankommen, advenire in provinciam. – Die übrigen Fälle, wo »in« auf die Frage worin? im Lateinischen nach Verben u. Adjektiven durch einen bloßen Kasus ausgedrückt wird, findet man unter den einzelnen Artikeln angegeben. – Noch merke man, daß die Präposit. mit einem Substantiv häufig umschrieben wird: durch das Partizipium Präsent., z.B. in einer Sänfte (liegend), lecticā cubans: mit dem Stocke in der Hand, baculum manu tenens: Jupiter mit dem Blitze in der Hand, Juppiter fulmen manu tenens od. bl. tenens: du. tadelst mich in der gelindesten, liebevollsten Form nachdrücklich, lenissimis et amantissimis verbis utens me graviter accusas; – bes. durch das Partizip. Präsent. eines der Bedeutung des Subst. entsprechenden Verbums, z.B. im Laufen, currens: in der Hoffnung, sperans: im Sterben, moriens: im Angesicht des Heeres, inspectante exercitu; – oder durch das Partizip. Pers., z.B. in einem Nachen, exceptus od. acceptus scaphā: Stäbe in der Hand, virgae dextris aptatae: Tiere in menschlicher Gestalt, beluae formā hominum indutae; – oder durch Adjektive, z.B. Davus in der Komödie, Davus comicus: Unglück im Hause, malum domesticum; – od. durch Adverbia, z.B. im Ernst, serio: in Wahrheit, vere: im Überflusse, abundanter; – oder die Lateiner wählen eine andere Präposition, z.B. im Scherz, per iocum: in meiner Gegenwart, coram me; – oder den Genetiv, z.B. der Eingang im Pontus, introitus Ponti. – / Bei Angabe des Stoffes in den Verbdgg.: »in barem Geld, in Gold« sagte man (wenigstens [1377] in nachaug. Zeit) wörtlich in pecunia, in auro, s. Suet. Tib. 49; Galb. 8.

    II) zur Angabe der Richtung nach einem Orte hin: in mit Akk. – Bei den Verben des Stellens, Setzens, Legens (ponere, locare, collocare, statuere, constituere) steht gew. in mit Abl. – Nur imponere (wenn es nicht den Dativ des Orts, wohin man etwas stellt etc., nach sich hat) u. reponere haben gew. in mit folg. Akk. nach sich. – Wie die Verba des Stellens etc. werden auch defigere (hineinstoßen), describere u. inscribere (einschreiben), insculpere (eingraben) mit in u. folg. Abl. konstruiert, wenn sie nicht den bloßen Dativ nach sich haben.

    III) bei Zeitbestimmungen, a) auf die Frage wann?: in mit Abl. – Doch ist hier ebenfalls, wie oben unter no. I, zu bemerken, daß in nur den Teil einer Zeit bezeichnet u. daß da, wo im allg., wie es gew. der Fall ist, die ganze Zeit gemeint ist, der bloße Abl. ohne in stehen muß, z.B. in diesem Jahre, hoc anno: in unserem Zeitalter, nostrā aetate. – Ebendeshalb steht auch bei tempus, wenn es = Zeitumstände, Bedrängnis, Not, gew. die Präposition in, sowie übh. bei genauern Zeitbestimmungen. – Bei Altersangaben wird »in« mit einer Ordinalzahl im Latein. entwederdurch den bloßen Ablat. oder durch agens mit Akk. der Jahreszahl ausgedrückt, s. Liv, 39, 40, 12: qui sextum et octogesimum annum agens (in seinem 86. Jahre) causam dixerit...: nonagesimo anno (in seinem 90. Jahre) Ser. Galbam ad populi adduxerit iudicium. – b) auf die Frage während oder binnen welcher Zeit?: in mit Abl. – intra mit Akk. – inter m. Akk. – oft durch bl. Abl. (s. »innerhalb« die genauere Erörterung). – Soll die Dauer durch eine Zeit hindurch bis ans Ende bezeichnet werden, so steht im Latein. per, z.B. in diesen Tagen kam kein Brief von dir an, nulla abs te per hos dies epistula venerat: in der Nacht sieht man die Sterne, per noctem cernuntur sidera.

    deutsch-lateinisches > in

  • 6 bei

    bei, I) im allg.: ad (zur Angabe der örtlichen Nähe als Richtung u. Tätigkeit gedacht; auch zur Bezeichnung der Gleichzeitigkeit). – apud. iuxta (zur Angabe der örtlichen Nähe im ruhigen Zustande, jenes = »in meiner Umgebung, Behausung« etc., dieses = »dicht neben-, an meiner Seite«). – circa (ringsum, in der weitern Umgebung; auch = bei... umher od. herum). – prope. propter (jenes = »nahe bei, nicht fern«, dieses »ganz nahe bei, hart an«, Ggstz. procul). – praeter (bei... hin, daneben vorbei). – penes (in jmds. Macht, Gewalt, Besitz). – cum (mit etwas, mit jmd. zusammen, in Begleitung). – inter (zur Angabe eines dauernden Zeitverhältnisses).

    II) Begriffsbestimmung der Präposition bei. Sie dient: A) zur Bestimmung des Verhältnisses im Raume, u. zwar: 1) in bezug auf die örtliche und wirkliche Nähe einer Sache od. Person: ad. apud. iuxta. prope. propter (mit dem unter no. I angegebenen Untersch.), [380] z. B. bei der Stadt, apud urbem (vor, an der St.); ad urbem (an der St. bin); iuxta urbem (dicht neben der St.); circa urbem (in der Umgebung der St.); prope urbem (nahe bei der St., in keiner weiten Entfernung von derselben). – Bei Gegenständen, die eine größere Ausdehnung gestatten, z. B. bei Flüssen, Wäldern, Bergen etc., und übh. wenn man ausdrücken will, daß etwas in der Richtung von einem Orte, nicht in dessen unmittelbarer Nähe stattfindet oder stattgefunden hat, steht ad. – Der Begriff des Sich-Ereignens etc. bei einem Orte wird im Lateinischen selten ausgelassen; gew. wird ein passendes Partizip hinzugefügt, z. B. die Schlacht bei Kannä, am See Regillus, pugna ad Cannas commissa; pugna ad lacum Regillum facta; oder die Lateiner geben es durch den Genet. od. das Adjektiv des Ortes, z. B. die Schlacht bei Kannä, pugna Cannarum od. Cannensis: die Schlacht bei Leuktra, pugna Leuctrica; od. sie wählen eine Umschreibung, z. B. die Seeschlacht bei Salamis, navale proelium, quod apud Salamina factum est. – Wenn prope als Adverb. für »nahe« steht, so wird »bei« durch ab übersetzt, z. B. nahe bei Rom, prope a Roma: nahe beim Hause, prope a domo. – Bei den Verben des »Anfangens« nehmen die Lateiner Rücksicht auf den Anfangspunkt und setzen darum ab, z. B. bei etwas anfangen, ordiri,initium ducere ab alqa re. – Dagegen steht bei den Verben des »Aufhörens, Endigens«, um den Ruhepunkt zu bezeichnen, in m. Abl.

    2) in bezug auf ein Abhängigkeitsverhältnis der Sache, in Beziehung auf Eigenschaften, Zustände, Beschäftigungen: bei Gelegenheit, bei Strafe u. dgl., s. Gelegenheit etc. – bei weitem, s. weit.

    3) in bezug auf persönliche Annäherung und übh. auf einpersönliches Verhältnis: apud (wofür jedoch auch häufig, namentlich bei Cäsar ad steht). – Häufig auch durch den bloßen Genet od. Dat. – immer bei jmd. sein, ab alqo od. ab alcis latere non discedere: er war heute bei mir, hodie ad me erat: bei unsern Vorfahren, apud maiores nostros: bei Xenophon (in dessen Werken), apud Xenophontem: Segesta, das bei den Griechen Egesta ist, Segesta,quae Graecis Egesta est: die erste Stelle bei der Gesandtschaft, legationis princeps locus.

    Daher 4) bei Folgerungen aus Vergleichungen oder Verhältnissen, u. zwar: a) wenn sie gleichartig oder das eine als Folge des andern zu betrachten ist: secundum (zufolge, gemäß, zur Angabe der Übereinstimmung mit etwas). – ex (zugleich zur Bezeichnung einer Ursächlichkeit). – pro (zur Angabe des Verhältnisses u. Maßstabes, nach dem zu messen ist, entweder = »wie man erwarten, urteilen muß«, oder = »wenn man berücksichtigt, im Verhältnis zu«). – in mit Abl. (das Vorhandensein einer Eigenschaft einräumend, infolge deren etwas geschehen müsse). – bei deinem Ansehen kannst du nicht anders handeln, pro dignitate tua nonaliter agere poteris: bei deiner so großen Gelehrsamkeit wirst du dieses nicht übersehen, intanta tua doctrina hoc non praetermittes. – Doch setzen die Lateiner pro etc. nur dann, wenn von einem bestimmten Maße, Grade einer [381] Eigenschaft die Rede ist; bei unbestimmten Angaben gebrauchen sie die Wendung mit dem Pronom. relat. od. mit ut est, z. B. ich hoffe, daß du bei deiner Mäßigkeit und Vorsicht wieder wohl bist, spero, quae tua prudentia et temperantia est, te iam valere: bei deiner Einsicht wird dir nichts entgehen, quā es prudentiā te nihil effugiet: bei seinem Charakter weiß ich wahrlich nicht, ob er seinen Sinn ändern wird, haud scio hercle, ut homo est,an mutet animum. – b) wenn sie ungleichartig und einander entgegengesetzt sind, wo man »bei« mit »trotz, ungeachtet« vertauschen kann und im Deutschen gew. noch »aller, alle« dabeisteht: in mit Abl., z. B. bei großen Schulden haben sie noch größere Besitzungen, magnoin aere alieno maiores etiam possessioneshabent. – od. man tauscht den Begriff in einen Verbalsatz mit licet od. quamquam um, z. B. bei seinen großen Verdiensten um den Staat konnte er doch das Konsulatnicht erlangen. licet optime meritus esset de republica, consulatum tamen consequi nonpoterat: bei aller Lasterhaftigkeit wird er doch heute nicht machen, daß er zum zweiten Male abgestraft wird, quamquam est scelestus, non committet hodie umquam ut vapu let. – oder man verwandelt den Begriff in ein Partizip, z. B. andere starben auch bei der sorgsamsten Wartung, alii mortui sunt vel diligentissime curati. bei alledem, s. alledem.

    5) in Rückbeziehung auf sich selbst: bei sich (selbst) sein, mentis suae compotem esse: nicht bei sich sein, suae mentis non esse: auch minus compotem esse sui; alienatā essemente.

    6) zur Angabe des Teils, worauf sich eine Handlung, die auf das Ganze gerichtet ist, zunächst u. hauptsächlich bezieht, durch den bl. Abl., z. B. bei den Füßen ziehen, pedibus trahere: bei den Ohren nehmen, prehendereauriculis.

    7) zur Angabe dessen, was neben od. nach etwas anderem geschieht: ad, z. B. beim ersten Anblick des zurückkehrenden Sohnes starb sie vor allzu großer Freude, ad primum conspectumredeuntis filii gaudio nimio exanimata est.

    8) bei Schwüren etc., wo der Gegenstand, bei dem man schwört oder beteuert, als anwesend od. wirklich vorhanden gedacht wird, per, z. B. bei den unsterblichen Göttern, per deos immortales: bei meiner Treue, per meam fidem.

    B) bei Zeitbestimmungen: sub mit Akk. (annähernd, um die ungefähre Bestimmung der Zeit auszudrücken = »gegen«; denn mit Ablat. bezeichnet sub die Zeit, den Moment, in dem etwas geschieht). – ad (unmittelbar vor, beinahe). – in m. Abl. per. inter (um das Dauern, Währen zu bezeichnen, letztere beide hauptsächlich um anzugeben, daß etwas geschehe während eines andern Ereignisses). – Auch steht auf die Frage wann? und zu welcher Zeit? der bloße Abl. Dies ist bes. auch bei Substantiven der Fall, die, ungeachtet sie an sich keine Zeit bezeichnen, doch zu einer Zeitangabe dienen sollen, aber gew. so, daß sie dasjenige bezeichnen, nach dem etwas geschehen ist, seltener das, mit dem gleichzeitig etwas anderes eintritt. Am häufigsten findet man so adventu [382]( bei der Ankunft jmds.), discessu (beim Weggange, Abmarsche) alcis. – beim Essen, bei Tische, inter cenam; super mensam: bei Nacht etc., s. Nacht etc.: beizeiten, s. Zeit. – Auch kann hier »bei« mit dem Subst. zuweilen durch ein Partizipium gegeben werben, u. zwar durch das Partiz. Präs., wenn etwas gleichzeitig mit etwas anderem geschieht, durch das Partiz. Präter., wenn etwas nach etwas anderem sich ereignet, durch das Partiz. Fut. Akt., wenn etwas im Augenblicke sich ereignet, z. B. bei meiner Rückkehr begegnete mir der Vater, mihi redeunti obviam factus est pater: bei meiner Rückkehr hörte ich, reversus audivi: bei seinem Weggange sagte er, abiturus dixit: bei jmds. Lebzeiten, alqo vivo od. vivente.

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  • 7 möglich

    möglich, qui, quae, quod fieri od. effici potest (was geschehen od. bewirkt werden kann). – qui, quae, quod per rerum naturam admitti potest (was der Natur der Dinge nach zulässig, also möglich ist, z.B. Fall, condicio). – Überall bleibt gew. »möglich« unübersetzt, wo die Verbindung und der Zusammenhang das Objekt als etwas in der Vorstellung Bestehendes, also erst zu Erwartendes und Zukünftiges bezeichnen, z.B. Cic. Rab. Perd. 16 (wo condicio = möglicher Fall). Cic. de or 1, 3 (wo communis pestis = mögliche Vernichtung des Staates). – es ist möglich, d.i. a) es kann sein: esse potest (z.B. wie ist ein Friede möglich mit einem Manne, der etc., pacis quae esse potest cum eo ratio, qui etc). – od. bl. potest (z.B. es ist m., daß andere so glauben, potest, ut alii ita arbitrentur). – b) es kann geschehen, bewirkt werden: fieri od. agi od. effici potest. – Auch hier oft bl. potest (z.B. wie ist es m.? qui potest?: wenn es m. ist od. wäre (womöglich), si potest; si posset: soviel als m., quantum potest od. poterit. – es ist m., daß etc., fieri potest od. potest fieri, ut etc., u. bl. potest, ut etc. (z.B. ut fallar): dies sei leicht m., id facile effici posse: beides zug leich ist nicht wohl m., utrumque simul agi non potest: es ist alles m., [1703] nihil est quod fieri non possit. – c) es kann sich zugetragen haben: factum esse potest; accĭdisse potest. – d) es ist vergönnt, fas est, bes. mit der Negation, non fas est (es ist nicht m.) m. folg. Infin., s. Caes. b. G. 1, 50, 5. – wenn es möglich ist, womöglich, möglichenfalls, si fas est. – ist es möglich? d.i. α) was sagst du? quid als? – β) was meinst du? ain? ain tu? – es ist nicht anders m., als daß ich etc., fieri non potest, ut non od. quin etc.; facere non possum, ut non (ut nihil etc.). – es ist mir etw. möglich, alcis rei faciendae copiam od. facultatem habeo; possum alqd facere: dem guten Willen ist alles m., nihil est, quod benevolentia efficere non possit. – m. machen, efficere (bewirken, zuwege bringen); vgl. »ermöglichen«: alles m. machen können, nihil non efficere posse: mit Geld ist alles m. zu machen, pecuniā omnia effici possunt. – sich etwas nicht m. denken können, sibi de alqa re persuadere non posse. – wenn es irgend m. ist, womöglich, si ullā ratione efficere possum (potes etc.); si ullo modo fieri poterit. – soviel immer m. ist, quoad fieri potest od. poterit. – so... als möglich, möglichst, quam mit dem Superlativ, z.B. so früh als m. (sobald als m., möglichst früh, in möglichster Kürze), quam maturrime: so kurz als m., möglichst kurz (in möglichster Kürze), quam brevissime; od. durch quam... potero, quam od. ut... potui, z.B. ich will es so kurz als m. (möglichst kurz) machen, agam quam brevissime potero: soviel über die Grammatik, so kurz als m., haec de grammatice, quam brevissime potui. – so schnell als m., möglichst schnell, quam celerrime; quantā maximā possum celeritate: er marschierte so schnell als m. (in möglichst schnellen Märschen) zu seinem Kollegen, quantis maximis poterat itineribus exercitum ducebat ad collegam. – sogut als m., s. so gut. – so viele als möglich, möglichst viele, quos possum (z.B. conquisivit quos potuit). – möglicherweise, fieri potest od. potest fieri u. bl. potest, ut etc. (es kann geschehen, ist möglich, daß etc., z.B. potest fieri, ut fallar): od. durch fore (bes. bei putare, exspectare, polliceri u. ähnlichen), z.B. welch ein Schauspiel nun stellen wir uns möglicherweise vor, wenn etc., quod tandem spectaculum fore putamus, cum etc. – aller od. jeder m., alle od. jede m., alles od. jedes m., quicumque (jeder mögliche, nur erdenkliche, z.B. quaecumque ornamenta in te proficiscentur); omnes quotquotsuntod. erunt. omnes quicumque (alle, so viele oder die nur immer, jeder mögliche); omnis, quem (quam) possum, omne quod possum, gew. bl. omnis, e (aller, alle, alles, den, die, das ich kann, z.B. ich tue jmdm. alle m. Ehren an, alci omnes, quos possim, honores habeo: alle m. Sorgfalt anwenden, daß etc., omnem curam adhibere, ut etc.: auf alle m. Fälle, ad omnes casus). – alles mögliche, omnia, z.B. alles mögliche (sein möglichstes) tun, versuchen, omnia facere od. omnia experiri; nihil inexpertum omittere: bei etwas, nihil sibi celi qui facere in alqa re: auf alle m. Art, quācumque ratione; auch omnibus rebus.

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  • 8 Glück

    Glück, fortuna (das Glück, der Glücksfall. den das Ungefähr, die fors, ohne Zutun des Menschen herbeiführt; auch das Glück als personifiziertes Wesen, als Gottheit; u. der Plur. fortunae = Glücksgüter). – felicitas (das Glück, der glückliche Zustand, sofern er durch Einsicht, Klugheit u. Geschicklichkeit, also durch Mitwirken des Menschen, herbeigeführt wird). – prosperitas (der erwünschte glückliche Zustand, das glückliche Gedeihen). – salus (Heil, Wohl u. Wehe, Wohlfahrt jmds.). – fors. sors. casus (das Ungefähr, der Zufall, mit dem Untersch., daß fors das Ungefähr, das unbekannte Zufällige, durch das eine Begebenheit etc. herbeigeführt wird, bezeichnet, sors das Los oder Geschick eines Menschen, sofern es entweder von der fors herbeigeführt oder von dem Menschen sich selbst bereitet wird, casus einen einzelnen Fall oder Zufall, der dem einzelnen begegnet u. zu seinem Glück oder Unglück sich wenden kann; auch ihn führt die fors herbei). – bonum (Glücksgut). – fortuna secunda od. [1145] prospera. casus secundus (glücklicher Zufall, -Umstand, Ggstz. fortuna adversa, casus adversus). – fortuna florens. res secundae od. prosperae od. florentes (glückliche Umstände, -Lage, bes. in Rücksicht des Vermögens, der bürgerlichen Verhältnisse). – successus (glücklicher Fortgang, von Unternehmungen). – eventus prosper (glücklicher Erfolg). – exitus prosper, felix, fortunatus (glücklicher Ausgang). – utilitas (Vorteil, der aus etw. hervorgeht etc., z.B. etiamsi nulla est [erwächst] utilitas ex amicitia, tamen etc.). – alea (das Ungewisse, Gewagte, das Risiko bei einer Unternehmung, das blinde G., auf das man es bei etwas ankommen läßt). – G. im Kriege, s. Kriegsglück. – blindes G., fortuna caeca; casus caecus (ein blinder Zufall); temeritas fortunae (z.B. temeritate fortunae tantas opes adeptus est): sein ganzes G. in sich selbst finden, omnia sua in se posita ducere. – zum guten G., zu meinem G., forte fortunā (durch ein glückliches Ungefähr, z.B. adfuit meus amicus); opportune (zu gelegener, eben rechter Zeit, z.B. venit). – mit seinem gewohnten G., usus fortunā suā. – auf gut G., d.i. α) aufs Geratewohl, s. Geratewohl. – β) als Wunsch = Glück auf (glückauf)! bene eveniat od. vertat! quod approbet deus od. approbent di! hanc rem tibi volo bene et feliciter evenire; feliciter quod agis! u. bl. feliciter! – wenn das G. gut ist, si dis placet. – viel G. auf den Weg, auf die Reise! vade feliciter! oder bene ambula! – G. wünschen, gratulationem facere, absol. od. alci gratulationem habere. gratulatione fungi (den Glückwunsch abstatten; so auch mutuā gratu latione fungi, d.i. sich gegenseitig Glück wünschen); gratulari, zu etwas, alci rei od. alqd od. de alqa re, jmdm., alci, jmdm. zu etw., alci alqd od. de alqa re, od. daß etc., mit Akk. u. Infin. od. (= weil) m. folg. quod m. Indik. od. Konj. (daß etwas glücklich ausgefallen sei, z.B. virtuti, felicitati alcis: u. alcis adventum od. alci de adventu: u. gratulantes salvos victoresque redisse equites: u. tamen, quod abes, gratulor); optimis ominibus alqm prosequi (jmd. mit guten Wünschen begleiten); cupere, ut res bene eveniat (wünschen, daß etwas gut ausfalle, ablaufe): jmdm. zum neuen Jahre G. wünschen, *optare alci et ominari in proximum annum laeta; sich gegenseitig, primum incipientis anni diem laetis precationibus invicem faustum ominari. – er hat G., fortuna ei favet. fortuna blanditur coeptis eius (das Glück lächelt ihm oder seinen Unternehmungen); fortunā prosperā (secundā) od. prospero flatu fortunae utitur (in einem einzelnen Falle, bei einer Unternehmung); in omnibus rebus utitur felicitate. res ei semper succedunt od. semper prospere eveniunt (in allen Fällen): G. haben in od. bei etwas, fortunā uti in alqa re; G. im Spiele haben, prosperā aleā uti: G. in einem Kriege, Kampfe haben, mit G. kämpfen, rem bene gerere; prospere pugnare; secundo proelio uti (nicht secundo Marte): mit abwechselndem G. kämpfen, variā fortunā od. vario Marte pugnare: mit dem gewohnten [1146] G. kämpfen, suā fortunā od. suo Marte pugnare: mit gleichem G. kämpfen (von zwei sich gegenüberstehenden Heeren), aequo Marte contendere: er hatte anfangs G., prima prospere evenerunt (im Kriege u. sonst). – kein G. haben, a fortuna desertum od. derelictum esse; rem male gerere (schlechte Geschäfte machen, auch im Kampfe); nihil prospere agere (nichts mit Glück vollführen, auch im Kriege): kein G. in einem Kriege, Kampfe haben, nicht mit G. kämpfen, rem male gerere; adverso Marte pugnare: kein G. im Spiel haben, nihil lucrari: ein beständiges G. genießen, perpetuā felicitate uti: ich habe das G., zu etc., contingit mihi, ut etc. (z.B. non contigit mihi, ut eum cognoscerem [seine Bekanntschaft zu machen]): du kannst von G. sagen (d.i. die Sache ging gut), peropportune tibi accĭdit; pulchre processisti: es war ein oder sein G., daß etc., saluti fuit, quod m. folg. Indik.: es ist dein G., du hast von G. zu sagen; daß etc., bene tecum agitur, quod etc.: du hast von G. zu sagen, daß du noch lebst, de lucro est, quod vivis; de lucro vivis: er hatte es großenteils dem G. zu verdanken, daß etc., multum fortuna valuit ad etc.: das ist ein G.! bene est! bonum factum!: es für ein G. halten, daß etc., felicem se dicere hoc, quod etc.: etw. für das höchste G. halten, sein höchstes G. in etw. finden od. suchen, summam fortunam in alqa re esse reri (z.B. in luxu): ich finde darin mein höchstes G., wenn etc., s. »ich bin ganz glücklich, wenn etc.« unter »glücklich«: sein G. machen, rebus suis consulere: sein G. durch sich selbst machen, fortunam sibi ipsum facere: jmdm. G. bringen, felicitatem alci afferre (von einer Sache); alqm felicem od. beatum reddere. alqm fortunatum facere (jmd. glücklich machen, von einer Pers.): sein G. versuchen, fortunam tentare od. periclitari; fortunam sibi quaerere (eine gute Laufbahn zu machen suchen): das ungewisse G. versuchen, incertam fortunam experiri: sein G. anderswo versuchen, novam fortunam tentare: es auf das G. ankommen lassen, fortunae se committere; experiri, quidquid deinde fors tulerit: das G. ändert sich, fortuna mutatur (z.B. subito); fortuna od. rota Fortunae vertitur; fortuna se inclinat. – es tritt zum G. für mich etw. ein, nanciscor alqd (z.B. noctem subnubilam): das G. führt mir jmd. zu, nanciscor alqm. – Sprichw., wer das G. hat, führt die Braut heim, cui fortuna favet, Phyllida solus habebit (nach Verg. ecl. 3, 107); Fors domina campi (Cic. in Pis. 3): Glück u. Glas, wie bald bricht das, fortuna vitrea est: tum cum splendet frangitur (P. Syri sent. 189 ed. Ribb. 2); fragilis et caduca felicitas est et omnis blandientis fortunae speciosus cum periculo nitor (Sen. contr. 2, 9, 1).

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  • 9 zweifelhaft

    zweifelhaft, I) subjektiv, von Personen: dubius. incertus (ungewiß). – zw. sein, s. zweifeln: ich bin zw., was ich tun soll, dubius od. incertus sum, quid faciam; incertum mihi est od. in incerto habeo, quid faciam: ich bin zw., ob ich... oder etc., dubius od. incertus sum, utrum... an etc.; non satis mihi constat, ne (angehängt)... an etc. (es steht nicht recht fest beimir). – Adv. dubitanter (d.i. mit Bedenken, unschlüssig). – II) objektiv: dubius (z.B. victoria). – incertus (ungewiß, z.B. spes; dah. = unsicher, unzuverlässig, z.B. responsum). – anceps (zweifelhaft dem Erfolg nach, z.B. be lli fortuna). – ambiguus (schwankend, unsicher, z.B. haud ambiguus rex, d.i. der ohne Zweifel König werden wird; dah. = unzuverlässig, z.B. homo ambiguae fidei: u. homo ambigui ingenii). – das Zweifelhafte, ein zw. Fall, id quod dubium est: das gar nicht Zweifelhafte, ein gar nicht zw. Fall, id quod nemini dubium potest esse: zw. Fälle, ea quae dubitationem afferunt: ein Kind von zw. Geschlecht. s. Zwitter: zw. sein, dubium od. incertum esse; dubitationem habere (Zweifel zulassen); dubitari posse (bezweifelt werden können); non constare (nicht ausgemacht sein): etwas zw. sein, aliquam dubitationem habere: nicht zw. sein, dubitationem non habere (keinen Zweifel zulassen); nemini dubium esse posse (niemand zweifelhaft sein können); constare (ausgemacht richtig sein): das ist niemals zw. gewesen, hoc nulla est umquam in dubitatione versatum: es ist nicht zw, daß etc., non est dubium, quin etc.; satis constat m. folg. Akk. u. Infin.: es ist mir gar nicht zw., daß etc., hoc sine ulla dubitatione confirmaverim m. folg. Akk. u. Infin.: es ist mir zw., ob... oder etc., non satis mihi constat, -ne (enklit.)... an: etwas z. lassen, dubium od. incertum relinquere; in medio od. in dubio od. in incerto relinquere; in dubio ponere: gar nicht zw. lassen, haud dubium od. incertum relinquere alqd od. m. folg. Akk. u. Infin.: z. werden, in dubium venire (auch v. Pers., z.B. de voluntate).

    deutsch-lateinisches > zweifelhaft

  • 10 kommen

    kommen, I) von lebenden Geschöpfen: 1) eig.: venire (Ggstz. abire, manere). – pervenire (mit dem Nbbgr. des ganz Hingelangens an den Ort seiner Bestimmung, zur Stelle kommen). – advenire (herbeikommen). – accedere (herzugehen, z.B. Romam). appropinquare (herannahen). – redire (zurückkehren). – adesse (dasein – erscheinen, sich einstellen, z.B. mane ad portam). – incidĕre in alqm od. in alqd (zufällig auf jmd., auf etwas stoßen). [1464]devenire, deferri alqo (unvermerkt u. gegen seinen Willen wohin kommen, def. mit dem Nbbgr. des raschen Wohingeführtwerdens). – ingredi alqd (eig., auf etw. treten, etw. betreten, z.B. auf die Brücke, pontem). – evadere ex mit Abl., extra mit Akk. od. wohin?in od. ad m. Akk. od. m. bl. Akk. der Städte namen (entrinnen, glücklich entkommen aus, in etc.). – nicht k., auch abesse (wegbleiben, z.B. solusne aberam?). – ich komme gegangen, pedes venio od. advenio: ich komme geritten, equo vehor od. advehor: ich komme gefahren (zu Wagen, zu Schiffe), curru od. navi vehor od. advehor: die Schiffe, auf denen die Gesandten gekommen waren, naves, quae advexorant legatos. – jmd. kommen lassen, s. herbeirufen, berufen: jmd. zu sich k. lassen, alqm ad se arcessere; alqm ad se vocare. alqm ad se venire iubere (zu sich rufen, fordern). – einen Weg k., alqā viā proficisci: oft, fleißig an einen Ort k., ad od. in alqm locum ventitare (zu kommen pflegen); frequens venio in m. Akk. (z.B. in senatum); alqm locum frequentare od. celebrare (auch – oft u. in zahlreicher Menge): mit jmd. k., venire cum alqo; alqm comitari (jmd. begleiten); von jmd. k., ab alqo venire: zu jmd. k., ad alqm venire (z.B. domum ad illum: dah. ad se venire in Sabinos, zu sich = auf sein sabinisches Landgut k.); alqm convenire (jmd. aufsuchen übh.); adire alqm (zu jmd. gehen, um ein Gesuch etc. anzubringen): unvermutet zu jmd. k., supervenire od. intervenire alci; opprimere alqm (überraschen): unerwartet zu etw. k., intervenire alci rei (z.B. huic orationi): fleißig, oft zu jmd. k., crebro ad alqm venire; ad alqm ventitare (zu kommen pflegen); alqm frequentare; frequens sum cum alqo: von dort hierher k., inde huc venire: jmdm. aus dem Gesichte, aus den Augen k., ex oculis od. e conspectu abire od. auferri: komm mir nicht wieder vor die Augen! age illuc abscede procul e conspectu meo! (Komik.).

    2) uneig. (u. zwar nach alphabetischer Ordnung der mit »kommen« verbundenen Präpositionen): a) mit auf: auf etw. kommen, α) in der Rede: venire ad alqd od. ad alcis mentionem (im Laufe der Rede dahin gelangen); proficisci ad alqd (zu etwas über- od. fortgehen); incĭdere in mentionem alcis rei (zufällig im Gespräch auf etw. kommen); delabi, prolabi ad alqd (unvermerkt geraten zu etwas; del. auch ab alqa re ad alqd). – immer wieder auf etw. k., ad alqd revolvi identidem: immer wieder auf dasselbe Thema k., eodem revolvi. höre, worauf (wohin) ich am Ende kommen will, audi, quo rem deducam: da wir einmal auf diesen Punkt gekommen sind, so schein t es nicht unpassend, kurz auseinanderzu setzen etc., quoniam in eum locum perventum est, non alienum esse videtur breviter explicare etc.; quoniam ad haec ventum est, non ab re fuerit breviterexplicare etc. – β) mit den Gedanken: in memoriam alcis rei incĭdere od. incurrere. – wieder auf jmd. od. etw. kommen, revolviad memoriam alcis od. alcis rei. – γ) mit dem Geiste: alqd cognoscere (etw. erkennen); [1465] alqd deprehendere (etw. auffinden, z.B. non deprehendetur manifesto, quid a nobis deindustria fiat). – b) mit hinter: hinter etw. kommen, ad alqd pervenire (z.B. hinter alle Pläne jmds., ad omnia alcis consilia); alqd intellegere (etw. einsehen); alqd deprehendere (etwas ausfindig machen). – hinter die ganze Sache kommen, totum videre cuiusmodi sit: hinter die Wahrheit k., veritatis gnarum fieri. – c) mit mit: z.B. da kommen sie mit ihren Mittelmäßigkeiten, hic mihi afferunt mediocritates. – d) mit um: um etw. k., alqd amittere, perdere (etw. verlieren, s. das. den Untersch.); alqā re privari od. spoliari (einer Sache beraubt werden, s. »berauben« den Untersch.); alqā re fraudari (um etw. betrogen werden); excĭdere alqā re (etwas einbüßen, z.B. regno, uxore); deici alqā re (von od. um etw. gebracht werden, z.B. spe, opinione); detrimentum facere alcis rei (Abbruch leiden an etwas, z.B. um seine Ehre k., existimationis detr. f., stärker auch existimationem perdere, d.i. sie ganz verlieren). – e) mit zu: zu etw. kommen, venire ad etc. (im allg., auch in der Rede, z.B. venio nunc ad litteras tuas); ad alqd pervenire (zu etwas gelangen, z.B. zu dem Seinigen, zu seinem Gelde, zu Ehren, ad suum, ad nummos, ad honores [vgl. »erlangen«]; auch in der Rede, z.B. sine me pervenire, quo volo). – jmd. nicht zu etwas k. lassen, adimere usum alcis rei (z.B. nicht zum Schuß, usum sagittarum). – zu sich (selbst) k., ad se od. in suam potestatem od. in sensum sui redire; se colligere; animum recipere; resipiscere: er kommt zu sich, animus redit.

    II) von Dingen, eig. u. uneig.: venire (von Briefen etc., auch von der Zeit etc.). – ferri. afferri. perferri (gebracht werden, von Waren, Briefen, Nachrichten etc.). – advehi (herbeigefahren werden, zu Wagen od. zu Schiffe kommen, v. Waren etc.). – appetere (herannahen, v. der Zeit, Nacht etc.). – provenire (hervorkommen, wachsen, z.B. spärlich, angustius [v. Getreide]). – profluere (hervorfließen, z.B. profluit sanguis). – cadere. accĭdere. evenire (eintreten, der Fall sein, v. Ereignissen). – consequi (der Zeit nach folgen, z.B. omnes consequentes anni). – von selbst k., sponte suā provenire (von selbst wachsen, v. Bäumen etc.); sequi (von selbst erfolgen, Ggstz. quaeri, arcessiri, appeti). – plötzlich k., ingruere (von Krankheiten u. andern Übeln): unvermerkt k., obrepere (v. der Zeit, v. Alter): unvermerkt in od. auf einen Ort kommen, defluere in alqm locum (z.B. in forum, von Gesprächen etc.). – etwas kommen lassen, alqd arcessere, zur Fuhre, vecturā; alqd afferendum (zur Fuhre, advehendum) curare; alqd afferri od. (zur Fuhre) advehi iubere. – etw. kommen sehen, alqd praesagire (z.B. den Ausgang von etw., alcis rei eventum). – an jmd. k., venire, pervenire ad alqm (im allg., perv. auch durch Kauf, Erbschaft etc.); perferri ad alqm (bei jmd. anlangen); obvenireod. obtingere alci (zufallen durch Zufall); redire ad alqm (wieder zu jmd. kommen); transire ad alqm (auf jmd. übergehen, durch Erbschaft, Nachfolge, v. Gütern, einem Reiche etc.); deferri ad alqm [1466]( jmdm. übertragen werden, z.B. v. der Regierung, d.i. der summa rerum); defluere ad alqm (unvermerkt jmdm. zuteil werden); incĭdere in alqm (zufällig in jmds. Hände geraten, z.B. res publica in homines rerum evertendarum cupidos incĭdit): nicht anjmd. k., abire ab alqo (z.B. in der Auktion): an den unrechten, nicht an den rechten Mann k., in alienum incĭdere (z.B. von Briefen): er läßt es an sich kommen mit der Arbeit, parum industrius est; mit dem Geben, parum liberalis est. – jmdm. aus den Augen, aus dem Gesichte k., ex oculis od. e conspectu alcis auferri. – bis auf uns, bis auf unsere Zeiten kommen, usque ad nostra tempora od. ad nostram memoriam manere (v. schriftlichen und andern Denkmälern); tradi ab antiquis usque ad nostram aetatem (von einer Sitte etc.). – in Bewegung k., moveri; agitari. – die Rede kommt auf etw., oratio incĭdit in alqd; mentio alcis rei fit od. inicitur; sermo inicitur de alqa re; oratio delabitur ad alqd (unvermerkt). – es kommt etw. (ein Übel etc.) über mich, alqd in me irruit: der Geist jmds. kommt über einen, alqs suam alci mentem animumque inspirat (nach Verg. Aen. 6, 11). – von etwas k., d.i. daraus entstehen, davon herrühren, provenire ab alqa re (eig., z.B. die eßbaren Eicheln kommen von einer kleinen Eichelart); proficisci ab alqa re (von etwas ausgehen); manare ex alqa re (davon herrühren). – von jmd. kommen, afferri ab alqo missum (von jmd. geschickt werden); proficisci ab alqo (von jmd. ausgehen). – dazu kommt noch, daß etc., huc od. eo accedit, quod etc.

    es kommt zu etwas drücken die Lateiner gew. aus: a) durch res venit ad alqd (z.B. ad arma atque pugnam: u. ad inimicitias) od. in alqd (z.B. zum Prozeß, in contentionem). – b) durch venitur ad alqd (z.B. zum Prozeß, ad causam dicendam) od. in alqd (z.B. zur Klage, in ius). – c) durch fit (z.B. levia proelia fiebant). – es kam nicht zur offnen Schlacht, non acie certatum est: es kam zu einem Aufstande, seditio orta est. – wie kommt es, daß etc., quomodo factum est, ut etc.: daher kommt es, daß etc., ita fit, ut etc.; inde od. ex quo evenit, ut etc.; haeccausa est, cur od. quod etc.; hinc est, quod etc.; hinc fit, ut etc.; hoc est, quare etc.; hac (qua) ex re fit, ut etc.; ex quo fit, ut etc.: dah. kam es, daß etc., und so kam es, daß etc., quo factum est, ut etc.; auch (am Anfang des Satzes) durch itaque (s. Nep. Arist. 1, 1): ich weiß nicht, wie es kommt, fit nescio quomodo: es kann kommen, daß etc., fieri potest, ut etc.: anders k., secus cadere: es konnte nicht anders k., es mußte so k., fieri aliter non potuit; fieri non potuit aliter: es konnte nicht anders kommen, als daß etc., fieri non potuit, quin etc.: aber es kam ganz anders, als er geglaubt hatte, sed ea res longe aliter, ac ratus erat, evenit: wie es auch kommen mag, utcumque res accĭdit od. cessit: es ist alles so gekommen (eingetroffen), facta sunt omnia. – es ist dahin (soweit) gekommen, daß etc., res eo od. in eum locumeducta est od. rem eo od. in eum locum adduximus, ut etc.; res eo venit od. [1467] pervenit, ut etc.: es ist mit seiner Kühnheit dahin (soweit) gekommen, daß etc., eo usque audaciae progressus est, ut etc.: es kam oft dahin od. soweit (bis auf den Punkt), daß etc., saepe in eum locum ventum est, ut etc.: es nicht dahin od. soweit kommen lassen, daß (man sage etc.), non committere, ut etc.: laß es nicht dahin od. soweit kommen, daß etc., noli committere, ut etc. – ich dachte nicht, daß es so k. würde, haec fore non putaram: wenn es hoch kommt, s. höchstens.

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  • 11 gerade

    gerade, I) eig.: 1) nicht krumm, nicht schief: rectus (nicht krumm, nicht verkehrt, Ggstz. curvus, pravus). – directus (in gerader Richtung fortlaufend, geradeaus gehend, z.B. linea). – libratus (wagerecht, horizontal). – erectus (aufrecht, z.B. Gang, incessus). – aequus, planus (eben, s. das. den Untersch.). – ein g. Winkel, angulus rectus: ein g. Weg, via recta od. directa: ein g. Wuchs (eines Baumes, eines Menschen), proceritas: von geradem Wuchs (gerade in die Höhe gewachsen), procerus. – in g. Linie, directo; in directo (Ggstz. in anfractu). – »geradeswegs« od. bl. »gerade«, rectā viā od. bl. rectā; recto itinere od. bl. recto. – etwas g. machen, bringen (was vorher krumm war), corrigere (z.B. pampinos teneros: u. pedem); in rectum revocare (z.B. arborem quamvis flexam). – gerade ansehen, rectis oculis intueri: g. in die Sonne sehen, in solem adversum intueri. – g. werden, se corrigere (von einer Krümmung etc.). – 2) gleich, von Zahlengrößen: par. – II) uneig.: 1) im engern Sinne = ohne Betrug, Umschweife: directus (der geradezu geht, keine Umschweife macht). – sincerus. verus (aufrichtig, w. s.). – ingenuus (naiv, natürlich, einfach, z.B. Sinn, animus). – simplex. simplicis ingenii. minime fallax (ohne Falsch, ohne Lug u. Trug). – apertus (offen, z.B. Sinn, animus).Adv.sincere; sine fraude; aperte. – 2) im weitern Sinne (nur als Adv.): a) zur Bezeichnung eines bestimmten Zeitpunktes: commodum (s. 2. eben no. II, a). – forte (zufällig, z.B. damals g., tum forte). – b) zur Bezeichnung einer Gleichheit, α) übh., s. 2. eben no. III. – β) bei Zahlen = nicht mehr noch minder: ipse, z.B. es sind g. 30 Tage, triginta dies sunt ipsi. – c) zur Hervorhebung oder Beschränkung eines Begriffs (vgl. »2. eben no. IV«): quidem (schränkt den Gegenstand, auf den es sich bezieht, auf den gegenwärtigen Fall ein und hebt ihn bekräftigend hervor, steht aber demselben immer nach, z.B. aber gerade dies wird für gottlos gehalten, at id quidem nefas habetur). – maxime. cum maxime (am meisten, z.B. was er g. sagen wollte, quod maxime dicere voluit: bes. zur Hervorhebung eines Zeitpunktes, z.B. jetzt g., nunc maxime od. nunc cum maxime: damals g., eo maxime tempore; tum cum maxime). – potissimum (hauptsächlich). – praecipue (vorzüglich, am meisten u. ersten, z.B. dasg. Notwendige, praec. necessarium). [1070] – praesertim (zumal, z.B. wer kommt zu mir? und gerade in dieser Stunde? qui convenit? id praesertim temporis?). – sane (allerdings, z.B. das wäre g., was ich wünschte, sane ita cadebat ut vellem). – Ost muß »gerade« im Latein. durch ipse gegeben werden, z.B. das ist es ganz, was ich g. wünsche, plane istud ipsum desidero: g. am letzten Tage des zehnten Monats, ipso complente mensem decimum die: er g., io ipse. – Beim Superlativ durch quisque, z.B. g. der beste, optimus quisque. – nicht g., g. nicht, non ita od. haud ita (z.B. non ita antiquus: u. haud ita magnus); parum od. non nimis (z.B. honeste); minus (z.B. causa peccandi in praesens minus suppetit, bietet sich g. nicht dar). – das will ich g. nicht, aber etc., hoc quidem nolo, sed etc.: ich weigere mich g. nicht, aber etc., non equidem recuso, sed etc. – d) zur Bezeichnung der Unmittelbarkeit: ipse, z.B. der Regen schlug ihnen g. ins Gesicht, imber ferebatur in ipsa ora.

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  • 12 man

    man, homo (ein Mensch, z.B. wenn man das Podagra bekommt, cum homini pedes dolere coepissent). – quis. aliquis. quispiam (jemand, irgend jemand, irgendeiner, s. »irgend« den eig. Untersch., z.B. sie verteidigten ihre Stadt standhafter als man hätte glauben sollen, constantius, quam quis facturos crederet, urbem defenderunt: man könnte vielleicht sagen, forsitan quispiam dixerit: man könnte [es könnte hier jemand] sagen, dixerit hic aliquis; dicat aliquis: man wird vielleicht sagen, dicet aliquis forte). – quisque (jeder, z.B. sit omne iudicium, non quam locuples, sed qualis quisque sit, nicht wie reich man, sondern was man sei). – Außerdem wird »man« durch folgende Wendungen ausgedrückt:

    A) durch das Passivum, nämlich: 1) persönlich, a) durch das bestimmte Tempus, wo dann der beim Aktiv im Deutschen stehende Objektsakkusativ im Lateinischen Nominativ werden muß, z.B. man lobt mich, dich, ihn etc., laudor, laudaris, laudatur etc.: man nennt dich einen Ankläger, accusator nominaris: man geht damit um (man will), id agitur, ut etc.: (er sagte etc.) man gehe damit um (od. man wolle), id agi, ut etc. – Hierher gehören auch die Redensarten: man sagt, daß ich, du, er etc., man glaubt, daß ich, du, er etc., man hält mich, dich, ihn (es) für etc., man befiehlt, daß ich, du etc., die im Latein. ebenso persönlichgebraucht werden müssen, z.B. man sagt, daß er in Rom gewesen sei, ille dicitur Romae fuisse: man sagt, du habest dieses getan, diceris hoc fecisse: man glaubt, ich sei ein Sklave, man hält mich für einen Sklaven, servus existimor: man befahl, daß du zum Konsul erklärt würdest, iussus es renuntiari consul. – Solche Verba u. unpersönliche Redensarten. die selbst keine passive Form zulassen, nehmen einen Infinitiv des Passivs zu sich, z.B. man kann nicht angenehm leben, wenn man nicht tugendhaft lebt, non potest iucunde vivi, nisi cum virtute vivatur; es ist ein wahres Wort, das man zu sagen pflegt etc., verum est illud verbum, quod vulgo dici solet. – Doch steht bei den unpersönlichen Redensarten zuw. auch der Infin. des Aktivs, wobei man sich aliquem denken muß, z.B. es ist töricht, daß man das fürchtet, was nicht vermieden werden kann, stultum est timere id, quod vitari non potest. – b) durch das Partizipium Perfetti, z.B. deine Brüder, von denen man einst eine glänzende politische Stellung erwartet, exspectati ad amplissimam dignitatem fratres.

    2) unpersönlich durch die dritte Person Singularis. Hierher gehören alle Verba intransitiva, die in der dritten Person Singularis im Passiv einen Zustand als bestehend angeben, z.B. man lebt, vivitur: man kam nach Rom, Romam ventum est: es wird Abend, man muß nach Hause zurückkehren, iam advesperascit, domum revertendum est: man beneidet [1638] mich, invidetur mihi. – Seltener stehen einige dieser Verba persönlich, z.B. man klatscht mir. Beifall, plaudor.

    3) durch Ablativi absoluti, z.B. wenn man das als feststehend annimmt und einräumt. daß es eine göttliche Kraft gebe, die das Leben der Menschen umfaßt, so ist es nicht schwer etc., hoc autem posito atque concesso, esse quandam vim divinam vitam hominum continentem, non difficile est etc.

    B) durch das Aktiv und zwar: 1) durch die erste Person Singul., wenn. sie sich selbst nicht auszunehmen hat, z.B. da sieht man, daß du hoch hinaus willst, video te alte spectare.

    2) durch die dritte Person im Singular und zwar: a) durch unpersönliche Verba aktiva, als da sind: man muß, oportet: man darf, licet: man beliebt, hat beliebt, placet, placuit usw. – b) in der Redensart »sagt man«, durch inquit (als Parenthese), wo man ein aliquis, adversarius etc. hinzudenken muß.

    3) durch die dritte Person im Plural, wenn man irgend ein Subjekt, gew. das allg. homines, hinzudenken kann, z.B. man lobt den König, laudant (sc. homines od. auctores etc.) regem: man sagt, s. sagen.

    4) durch die dritte Person Singularis od. Pluralis, indem man den Satz umkehrt, so daß das deutsche »man«, das immer Subjekt ist, in das Verhältnis des Objekts kommt, worauf es deutsch und lateinisch wegfällt, z.B. durch Sparsamkeitwird man reich, d. h. Sparsamkeit macht reich, *parsimonia divites facit: durch Reichtum wird man geizig, d.i. der Reichtum macht geizig, *divitiae efficiunt avaros.

    5) durch die erste Person Pluralis des Indikativs oder Konjunktivs, wenn der Redende sich selbst mit unter den unbekannten Subjekten nennen kann, z.B. was man wünscht, glaubt man gern, quae volumus, credimus libenter: man denke sich (setze den Fall), die Sache sei wahr, fingamus od. faciamus rem veram esse.

    6) durch die zweite Person Singularis des Indikativs, Konjunktivs oder Imperativs, bei lebhaften Ermahnungen, Aufforderungen und Darstellungen, wo dann auch in den folgenden Sätzen, die dazu gehören, diese Person beibehalten werden muß. z.B. man sieht Gott nicht, doch ist er als Gott aus seinen Werken zu erkennen, deum non vides, tamen ut deum agnoscis ex operibus eius: was man tut, muß man mit Bedacht tun, agere decet, quod agas, considerate: man denke sich (man setze den Fall), es werde jetzt einer ein Weiser, finge aliquem nunc fieri sapientem. – Hauptsächlich steht die zweite Person Singularis des Konjunktivs da, wo wir sagen: man konnte, sollte, man hätte können, sollen, z.B. man konnte sehen, hätte sehen können, videres: man hätte wissen sollen, können, scires: man sollte glauben, putares.

    7) durch das Partizipium Präsentis im Maskulinum, in allgemeinen Sätzen wie: wenn man das erste verfolgt, so ist es löblich, beim zweiten und dritten stehen zu bleiben, prima sequentem honestum est in secundis et tertiis consistere.

    C) Ist das deutsche »man« im Lateinischen [1639] Subjekt des Infinitivs, so wird es nicht besonders ausgedrückt, z.B. es ist menschlich, daß man dem Freunde verzeiht, ignoscere amico humanum est. – Doch beim Infinitiv esse u. bei denjenigen Verbis, die im Passiv zwei Nominative, des Subjekts und Prädikats, bei sich haben, als: videri, existimari, iudicari etc., steht wenigstens der Akkusativ des Prädikats, z.B. der größte Reichtum ist, daß man mit seiner Lage zufrieden ist, maximae sunt divitiae contentum suis rebus esse: man hielt es vorderhand für passend, daß man Konsuln wählte, in praesentia placuit consules fieri: es sei zugegeben, daß man unglücklich sei, liceat miseros esse.

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  • 13 lassen

    lassen, I) v. tr.: A) veranlassen, machen od. bewirken, daß etwas geschieht, a) im allg.: facere mit folg. Konjunktiv mit u. ohne ut (z.B. mel ter infervescat facito). – velle m. folg. Akk. u. Infin. (wollen, daß etc., z.B. fortuna nasci eum in urbe terrarum principe voluit). – dare alci mit folg. Akk. u. Infin. od. (nach Art der Griechen) mit folg. Dativ und Infin. (jmdm. verleihen, bes. von den Göttern, z.B. da mihi iustum sanctumque oder iusto sanctoque videri). – b) durch die Darstellung, sowohl der Kunst als der Rede: facere (im allg.). – fingere (durch die Kunst, von Bildern etc.). – Beide haben das dabeistehende Verbum, wenn es ein Aktiv, im Partizip. Präf. Aktivi, wenn es ein Passiv ist, im Infin. Präf. Passivi nach sich, z.B. Xenophon läßt den Sokrates sagen, Xenophon facit Socratem disputantem: er läßt den Herkules eine Keule führen, *Herculem clavam tenentem fingit (finxit): er läßt die Welt von der Gottheit erbaut werden, a deo construi atque aedificari mundum facit. – c) in Gedanken = den Fall annehmen, setzen: facere, fingere, beide m. folg. Akk. u. Infin., z.B. laß einmal die Seele nicht fortdauern, fac animos non remanere post mortem: laß einmal einen letzt erst Philosoph werden, noch nicht fein, finge aliquem nunc fieri sapientem, nondum esse. – d) durch Auftrag, Befehl etc.: iubere mit folg. Akk. und Infin. (übh. Auftrag erteilen). – curare mit folg. Partizip. Futur. Passivi (Sorge tragen, daß etwas geschieht). – alci negotium dare, ut etc. (jmdm. den bestimmten Auftrag geben, etwas auszuführen); z.B. alle sich entfernen lassen, procul omnes abire iubere: jmd. vor feinen Augen töten lassen, alqm coram interfici iubere: einen Brief an jmd. besorgen l., litteras ad alqm perferendas curare: jmd. [1545] durch einen töten l., alci negotium dare, ut alqm interficiat. – Wo aber der Zusammenhang von selbst gibt, daß jmd. etwas bloß veranstaltet, auf seinen Befehl, durch Auftrag, auf seine Kosten habe ausführen lassen, setzen die Lateiner gew. geradezu die nötige Form des bei dem Hilfsverbum »lassen« stehenden Hauptverbums, z.B. jmd. mit dem Beil hinrichten l., securi alqm percutere: jmd. auf seine Kosten begraben l., alqm suo sumptu efferre: keinen Verzug eintreten lassen, nullam moram inferre. – Oder die Lateiner setzen das Antezedens oder das Konsequens des im Deutschen bei »lassen« im Infin. stehenden Verbums, z.B. sich das Buch geben l., librum poscere (fordern): etwas (vorher Verborgenes) sehen lassen, aperire alqd: laßt euch das Schreiben vorlesen, audite (hört mit an) litteras. laßt uns, als Aufforderung, durch die erste Person Pluralis des Konjunktivs, z.B. laßt uns gehen, eamus.

    Hierher gehört auch »lassen«, wenn es elliptisch steht und soviel ist als a) machen, daß etwas fortgeht, z.B. Blut l., sanguinem mittere. – b) sein-, fahren lassen, aufgeben: missum facere; mittere; omittere. – laß dein Trauern! desine lugere! omitte tristitiam tuam!: laß deinen Zorn (fahren), iram fac missam! noli irae indulgere!: lassenwirdas! relinquamus (doch reden wir nicht mehr davon)! – c) machen, bewirken, daß jmd. oder etwas wo zurückbleibt: relinquere alqm, alqd (zurücklassen, z.B. zu Hause, domi). continere (innehalten, z.B. copias in castris: und pecus in stabulis). – d) zukommen lassen (v. Verpachter, Verkäufer, Versteigerer): addicere alci alqd (auch mit Ablat. des bestimmten Preises, z.B. alqd LX denariis).

    B) nicht hindern, zulassen, erlauben: sinere, in der Regel mit folg. Konjunktiv mit u. ohne ut (nicht hindern). – pati mit folg. Akk. und Infin. (dulden, keinen Einspruch in etw. tun). – concedere mit folg. Akk. u. Infin. (zugestehen, erlauben; dann auch = einräumen). – permittere alci mit folg. ut oder mit folg. Infin. (zulassen, jmdm. gestatten). – sich fragen lassen, pati se interrogari: jmd. gehen l., sinere abeat (seinen Weggang nicht hindern, versch. von alqm dimittere, d.i. machen, daß jmd. weggeht, jmd. entlassen). – Die deutsche Wendung »sich lassen« ist im Lateinischen zu übersetzen: a) durch das Passivum des dabeistehenden Verbums, wenn es das Subjekt als leidend, sofern dieses von seinem Willen abhängt, darsteht, z.B. sich erbitten l., exorari: sich rühren l., commoveri (durch etw., alqā re): sich hinreißen l., rapi: sich ruhig tadeln l., patientius reprehendi. – b) ebenfalls durch das Passivum des dabeistehenden Verbums oder durch posse m. folg. Infin. Präs. Passivi des dabeistehenden Verbums, wenn es eine Möglichkeit, Tunlichkeit bezeichnet, z.B. sich bewegen l., moveri posse: sich ohne Kosten abändern l., sine sumptu corrigi posse. – c) durch habere m. Akk. eines Subst. (die Möglichkeit von etwas an sich haben, z.B. quae corporis sunt, ea cognitionem habent faciliorem, läßt sich leichter erkennen). – laß dich nicht gelüsten, zu etc., od. bl. laß nicht, cave mit folg. Konj. [1546] mit u. ohne ne, z.B. laß dich nicht gelüsten zu wünschen, cave ne cupias: laß dir nicht von ihm einreden, cave ne tibi ille persuadeat.

    Hierhergehört auch »lassen«, wo es elliptisch steht, in verschiedenen Beziehungen, als: a) = gehen (laufen, dringen etc.) lassen, und zwar: α) lassen auf etc., z.B. die Reiterei auf den Feind l., equitem in hostem immittere. – β) lassen aus etc., d.i. herauslassen aus etc.: alqm exire pati ex alqo loco; alqm emittere ex alqo loco: nicht l. aus etc., alqm ex alqo loco exire, egredi prohibere. – aus den Augen lassen (setzen), s. Auge. – γ) sind. durch etwas (herein) lassen: alqm admittere per etc. (z.B. durch das Fenster, per fenestram). – δ) lassen in etc., d.i. hineinlassen in etc., admittere in etc., alqm inire locum pati. – nicht l., z.B. in die Stadt, alqm introitu prohibere: nicht in das Haus l., alqm ianuā prohibere; alqm excludere (s. einlassen): die Feinde heimlich in die Stadt lassen, clam hostes in urbem accipere: das Schiff in See lassen, navem deducere. – ε) über etwas (gehen) lassen: admittere alqm ad alqd (z.B. alqm ad capsas suas). – ζ) unter etw. (gehen) laufen lassen; z.B. wilde Tiere unter das Volk lassen, feras in populum immittere. – η) von sich (gehen) lassen, dimittere (z.B. neminem sine spe). – ϑ) vor sich (kommen) lassen: alqm admittere. – ι) zu etwas (gehen, dringen etc.) lassen: alqm od. alqd admittere ad alqd (auch = als Teilnehmer zulassen). – jmd. nicht zu sich (ins Haus) l., alqm domum ad se non admittere. – b) bleiben lassen: manere pati in mit Abl. (z.B. deos hos in sedibus suis). – einen bei jmd. lassen, alqm sinere esse cum alqo. – er (der Redner) weiß seine Hände nicht zu l., indoctae et rusticae suntmanus. – c) es bei etw. (bewenden) lassen, s. bewenden (lassen). – d) zufrieden-, gewähren lassen: sinere alqm, z.B. laß mich doch! sine me od. bl. sine! (Komik; omitte me! (laß mich gehen).

    II) v. intr. von etw. lassen, s. ablassen no. II.

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  • 14 wenn

    wenn, I) als Zeitpartikel: cum (wann, wenn der Zeitpunkt eines Verhältnisses od. Ereignisses durch Angabe eines vorhergehenden od. gleichzeitigen Faktums bestimmt werden soll, z.B. quid egeris, tunc apparebit, cum animam ages). – ubi (da wo, bezeichnet einen Zeitpunkt, von dem etwas anderes seinen Anfang nimmt, z.B. Memnonis saxea effigies, ubisolis radiis icta est, sonum reddit). – quando (wenn einmal, wenn eher, bezeichnet einen in der Vergangenheit od. Zukunft vorkommenden unbestimmten Zeitpunkt, z.B. ubi satursum, nu llacrepitantintestina, quando esurio tum crepant: u. quando hoc bellum aut senatus aut populus susceperat: u. quando te visuri essemus, nihil sane ex illis litteris potui suspicari). – ut (sowie, sobald als, steht von einem Erfolg, nach dem sogleich ein anderer eingetreten ist, z.B. Messanam ut quisque nostrûm venerat, haec [2678] visere solebat). – Nicht selten wird eine solche Zeitangabe im Lateinischen durch eine Partizipialkonstruktion ausgedrückt, z.B. das Lesen nährt den Geist und gibt ihm Erholung, wenn er von der Anstrengung ermüdet ist, alit lectio in genium et studio fatigatum reficit: wenn Jupiter donnert, darf keine Unterhandlung mit dem Volke gepflogen werden, Iove tonante cum populo agi non est fas: Antonius hatte einen unglaublichen Einfluß, wenn eine Vermutung in Anregung gebracht, ein Verdacht niedergeschlagen oder erregt werden sollte, Antonius coniecturā movendā et sedandā suspicione aut excitandā incredibilem vim habebat.

    II) als Bedingungspartikel: si (das den Indikativ zu sich nimmt, wenn die Wirklichkeit der als Bedingung gesetzten Sache dahingestellt bleibt; der Konjunktiv folgt, wenn eine subjektive Ansicht mit beigemischt wird, indem man die Sache für möglich, wahrscheinlich od. zweifelhaft hält, oder indem man die Bedin. gung negiert, z.B. si fato omnia fiunt, nihil nos admonere potest, ut cautiores simus: und dies me deficiat, si velim enumerare etc.). – quod (was das betrifft, daß etc., um die Veranlassung zu dem im Hauptsatze ausgesprochenen Urteile anzugeben, z.B. quod autem me Agamemnonem aemulari putas, falleris). – Übrigens wird si geradeso wie »wenn« gebraucht: a) bei Vergleichungen, z.B. wenn etwas von der Art mich ergötzt, so ist es die Malerei, si quid generis istiusmodi me delectat, pictura delectat. – b) bei Beteuerungen und Bitten, z.B. ich will des Todes sein, wenn etwas Schöneres gemacht werden kann, moriar, si quidquam fieri potest elegantius. – Statt si wird quod si gesetzt, wenn der folgende Satz mit dem vorhergehenden so genau zusammenhängt, daß eine Beziehung mit dem Relativum stattfindet. – Häufig wird im Lateinischen auch das Konditionalverhältnis durch eine Partizipialkonstruktion ausgedrückt, z.B. es wäre mir nicht in den Sinn gekommen, wenn ich nicht daran erinnert worden wäre, non mihi nisi admonito in mentem venisset: die wichtigsten Tugenden müssen daniederliegen, wenn Wollust die Oberhand hat, maximas virtutes iacēre necesse est voluptate dominante. wenn aber, sin; sin autem; si vero. wenn aber nicht, si non; si minus; si aliter. wenn nicht, nisi. ni (setzt ganze Sätze miteinander in Wechselwirkung); si non (führt bloß einen negativen Fall an, indem non zum Verbum gehört); auch durch eine Wendung mit aut... aut (entweder... oder), z.B. wenn mich nicht alles täuscht, so wird er ihn im Stiche lassen, nisi me omnia fallunt, eum deseret; oder aut me omnia fallunt aut eum deseret. – ich (es) müßte nicht... wenn nicht, non (nec)... nisi (s. Liv. 23, 42, 12). – wenn nicht etwa, nisi fortewenn anders, wenn nämlich, si quidem.wenn ja, wenn anders (um einen vorhergehenden Ausdruck zu berichtigen oder zu mildern), si modo (z.B. a deo tantum rationem habemus, si modo habemus). wenn nur, dum. modo. dummodo (mit Konjunktiv, z.B. Caligula tragicum illud subinde [2679] iactabat »oderint dum metuant« u. dummodo consequantur). wenn jemand, si quis; si aliquis. wenn etwas, si quid; si aliquid. wenn einmal, si quando; si aliquando (wobei zu bemerken, daß si aliquis, aliquid, aliquando nur dann stehen, wenn in einem Gegensatz das »jemand«, »etwas«, »einmal« hervorgehoben wird). – wenn auch, si (im Falle auch, z.B. eius oblivisci non possum, si cupiam). – Steht aber »wenn auch« alskonzessive Partikel, wofür auch »wenn gleich, wenn schon« gesetzt wird, so steht quamquam. quamvis. licet. etsi. etiamsi (deren Unterschied etc. s. »obgleich«). – Ist es = sei es auch, nihil moror (ich habe nichts dagegen); nihil refert (es macht nichts aus); utique (jedenfalls, sei es wie es wolle). – auch wenn = gesetzt daß etc., ut mit Konj. (s. Liv. 38, 17, 7: ut ferrum non admoveas). wenn auch noch so, si mit Superl. (z.B. wenn es auch noch so wahr wäre, si maxime verum est): wenn auch noch so oft, cum saepissime: wenn auch noch so langsam (so spät), cum tardissime.wenn doch! wenn nur!o si! utinam! (stets mit folg. Konjunktiv, s. »ach« das Nähere). – doch wenn, sed si. als wenn, quasi. tamquam. ac si. velut si (mit folg. Konjunktiv.) – Aber nach vielen Verben, insbes. nach den Wörtern »scheinen, sich verstellen, vorgeben, vermuten, Verdacht, Vermutung« u. ähnlichen steht bloß der Akkusativ mit dem Infin., z.B. ich errege bei einigen den Verdacht, als wenn ich wegschiffen wollte, moveo nonnullis suspicionem velle me navigare: er stellt sich, als wenn er krank wäre, simulat se aegrotare: es scheint, als wenn er es wisse, videtur scire.

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  • 15 nur

    nur, I) zur Angabe der Beschränkung: modo (subjektiv = »um nicht mehr zu sagen, zu verlangen etc.«, z.B. quamquam quis ignorat, qui modo umquam mediocriter res istas scire curaverit?). – tantum (objektiv = »nur so viel u. nicht mehr«, besonders bei Zahlen, z.B. unum tantum solacium miseris fuit). solum (»allein, bloß, in dem einzelnen Falle«, z.B. quae hominum solum auribus iudicantur). – tantummodo (»allein nur, nur insofern als«, beschränkt stärker als modo u. tantum u. nähert sich bald dem Begriffe dieses, bald dem jenes, z.B. unum hoc tantummodo nec praeterea quidquam). – non... nisi, od. [1811] wenn nicht... nicht. »nicht [keiner etc] anders als«, beschränkt nur auf den einen gedachten möglichen Fall, z.B. er schwur, nur als Sieger in das Lager zurückkehren zu wollen, iuravit se nisi victorem in castra non reversurum: sie behaupten, nur der Weise sei tugendhaft, negant quemquam virum bonum esse nisi sapientem: er dachte nur auf das Verderben des Staates, nil nisi de rei publicae pernicie cogitabat: so auch nisi... nolle = nur... wollen, z.B. eo deliciarum venimus, ut nisi gemmas calcare nolimus, wir nur auf Edelsteinen gehen wollen). – dumtaxat (»genau genommen auch nur, freilich nur«, oft mit vorhergeh. sed in sed dumtaxat).nihil aliud quam. quid aliud quam. nihil aliud praeterquam (= »er od. man tut, sie tun nichts anderes, als daß«, wobei ein Tempus von facere ausgelassen ist, z.B. er schläft nur, nihil aliud quam dormitat). – Beschränkt aber »nur« ein Subjekt od. Objekt mit Ausschließung aller übrigen, so tritt das Adjekt. solus od. unus ein, z.B. nur der Mensch hat Vernunft, solus homo ratione praeditus est: nur dich habe ich geseh en, te unum vidi: nur die Weisheit ist es, die etc., sapientia est una, quae etc. – In Verbindung mit relativen Pronominen und Adverbien wird »nur« durch ein angehängtes cumque ausgedrückt, z.B. wer nur, wer da nur, quicum que: sooft nur, quotiescumque: wo nur, ubicumque: wo er nur ging, quaqua iret. – In vielen Fällen wird jedoch unser »nur« im Lateinischen gar nicht ausgedrückt, sondern erhellt im Zusammenhang durch den beschränkenden Begriff des dabeistehenden Wortes, namentl. bei semel (nur einmal), bei tam diu (nur solange), bei donec (nur so lange bis), bei dum (wenn nur, um nur), bei unus (nur einer: doch auch una tantum porta, nur ein Tor, Liv. 34, 9, 5: u. unus modo, nur einer, Ggstz. plures, Cic. or 180), bei pauci (nur wenige, z.B. paucis ante diebus), bei tantum (nur so viel), bei tantum quod (nur so viel als etc.), bei aliquis (nur eini ger), bei mediocriter (nur einigermaßen, z.B. quivis med. litteratus), oder durch den Gegensatz (z.B. Cic. de or. 1, 84 adversari = nur widersprechen; Liv. 7, 29, 5: magis nomen [nur der N.] quam vires). wohl od. zwar... nur nicht, quidem... sed (z.B. ich habe es wohl gehört, nur nicht verstanden, audivi quidem, sed non intellexi). nicht nur (od. allein od. bloß... sondern auch, non modo... sed etiam od. verum etiam (geht gew. vom kleinern zum größern oder vom schwächern zum stärkern über); non tantum oder non tantum modo... sed etiam (vom größern zum kleinern, wie unser »nicht allein... sondern auch«); nonsolum... sed etiam (läßt unbestimmt, welches das größere sei, wie unser »nicht bloß... sondern auch«); et... et (stellt völlig gleich, »sowohl... als auch«, »teils... teils«). – nicht nur... sondern sogar, non modo... sed oder verum; non tantum (od. tantummodo)... sed oder verum; non solum... sed. ich will nicht sagen... sondern nur, non dicam... sed. nicht nur nicht... sondern auch nicht (einmal), non modo [1812] non... sed ne... qu idem (wobei, wenn beide Sätze ein gemeinschaftliches, in beiden Sätzen befindliches Verbum haben, das nach modo stehende non ausgelassen und durch die folgende Negation übertragen wird, z.B. ein solcher Mann wird etwas Unrechtes nicht nur nicht zu tun, sondern auch nicht zu denken wagen, talis vir non modo facere, sed ne cogitare quidem quidquam audebit, quod non honestum sit). nur daß, tantum quod (z.B. tantum quod non nominat [d. i. nur daß er ihn nicht nennt], causam totam perscribit). auch nur, etiam (s. Cic. Verr. 5, 74); ne... quidem (auch nicht einmal, s. Cic de amic. 10) – kaum nur, tantum quod (z.B. tantum quod ex Arpinate veneram, cum etc.).nur insoweit, daß etc., dumtaxat hactenus, ut etc.; ita, ut etc.nur mit der Einschränkung, daß etc., ita quidem, ut etc. nur soviel oder nur sofern... als, tantum... quantum. – II) bedingend: modo, z.B. ich will reden, nur höre, loquar, modo audi.nur daß etc., modo ut etc.; od. modo mit folg. Konjkiv. – wenn nur, dummodo; dum mit folg. Konjkiv. – wenn nur nicht, dumne; dummodo ne mit folg. Konjkiv. – III) bei Wünschen, Bewilli. gung, Zulassung: modo. – quaeso (als Parenthese, ich bitte etc.). – laß nur, sine modo: warte nur, mane modo: geh nur, abi modo. nur nicht, s. nicht. – nur zu oft, saepius iusto; nimium saepe.

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  • 16 einmal

    einmal, I) Zahladverbium: semel (z.B. semel aut bis: u. non semel, sed bis: u. semel iam: u. semel in mense: u. semel die od. in die, semel anno od. in anno: u. semel in vita risit). – einmal eins ist eins, unitas semel posita unitatem facit: ein für allemal, semel (z.B. ut semel dicam); semel in perpetuum u. bl. in perpetuum (einmal für immer): noch einmal, iterum (zum andernmal, wiederholt); denuo (von neuem); ut ad propositum revertar (um noch einmal auf das Besprochene zu kommen): mehr als einmal, ein u. das andere Mal, semel atque iterum; semel iterumque; semel et saepius; non semel, sed saepe, u. bl. non semel (nicht einmal, sondern oft, z.B. pati alqd); non numquam (hin u. wieder): einmal oder wenigstens nicht oft, semel aut non saepe certe: nur einmal, semel tantum (z.B. si semel tantum febris accessit, deinde desiit); gew. bl. semel (z.B. nec semel audisse sit satis); non plus od. non amplius quam semel (nicht mehr als einmal, z.B. non pl. [692] qu. s. eloqui alqd: u. non a. qu. s. servire): den Tod nur einmal erleiden, simplici mortedefungi: ein über das andere Mal, subinde (oft hintereinander, z.B. iactare alqd); identidem (zu wiederholten Malen, z.B. interrogare): nicht einmal, non semel;non semel quidem: auf (mit) einmal, repente (plötzlich, mit einem Schlage, z.B. warum ist dies auf ei. geschehen? quid repente factum?); simul (zugleich, z.B. multi simul: u. trium simulbellorum victor); uno tempore zu einer Zeit, z.B. multas epistulas accepi); eodem tempore (zu derselben Zeit, z.B. tradi et percipi); uno potu (mit einem Zuge, beim Trinken, z.B. plurimum haurire); wobei noch zu bemerken, daß der Lateiner oft den speziellen Akt nennt, z.B. auf einmal sechs Junge werfen, sex haedos uno fetu edere: die Sache auf einmal durchsetzen, rem uno impetu perfringere: es seien auf einmal 250000 Sesterzien gegeben worden, uno nomine HS CCL milia data esse. – alle auf einmal, omnes simul (alle zugleich); omnes universi (alle zusammen): einer auf einmal, singuli (immer je einer): noch einmal so groß (so lang etc.), altero tanto maior (longior etc.): duplo maior: noch einmal soviel, alterum tantum; dup lum: eine noch einmal so starke Flotte haben, duplici numero classem habere: sie sind noch einmal so gute Freunde als vorher, bis tanto sunt amici inter se quam prius. – einmal... dann, primum... iterum; primum... tum od. deinde (erstens... dann, bes. auch bei Aufzählung von Gründen etc.). – einmal (das eine Mal)... ein andermal (das andere Mal), alias... alias (in dem einen... in dem andern Falle, z.B. nonpotest quisquam alias beatus esse, aliasmiser). – einmal so, ein andermal anders, alias aliter. – wenn einmal, si semel u. – semel si (versch. von unten no. II).

    II) als Zeitadverbium: aliquando u. (nach den Wörtchen ne u. si) bloß quando (irgendwann, irgend einmal, in einer vergangenen od. zukünftigen Zeit, z.B. num ex eo audivisti aliquando?). – quandoque (je einmal, einmal. es sei, wann es wolle; u. auch = wann je einmal, z.B. quandoque beneficii memor futurus est: u. quandoque hostis terraeItaliae bellum intulisset). – umquam (jemals, zu einem gewissen Zeitpunkt, ohne Angabe der Stelle, die er in einer der drei Hauptzeiten einnimmt, z.B. wird es denn ei. dazu kommen, daß etc.? en umquam futurum est,ut etc.?). – quondam (einmal, einst, zu einer vergangenen Zeit, auf deren genaue Bestimmung nichts ankommt, z.B. fuit, fuit istaquondam in hac re publica virtus: u. stomachus, cuius tu similem quondamhabebas [ein Ärger, wie du ihn schon einmal hattest]). – olim (einst, einmal in der Vorzeit od. in der Zukunft, also auf die Ferne hinweisend, dah. das eig. Wort in Fabeln und Erzählungen). – semel (zur Bezeichnung der bloßen Antezedenz einer Handlung, z.B. quod semel dixi haud mutabo). – quaeso. obsecro (zwischen die Rede eingeschoben, bei Bitten etc., wie unser »ich bitte, ich beschwöre dich«). – endlich ei., tandem aliquando: wenn ei., si quando [693] u. bl. quando. quandoque (auf den Fall, daß ei.); cum (dann, wann. s. Cic. de seu. 34): weil od. da nun ei., quando od. quandoquidem od. quoniam semel; öfter bl. quando oder quandoquidem od. quoniam (s. »weil« über den Untersch.): wenn ei., cum od. si semel (s. »wenn« über cum u. si): wie od. sobald ei., ut semel (z.B. gloriam consecutus sum). – nicht ei., ne... quidem (zwischen die das Wort, auf dem der Nachdruck liegt, eingeschoben wird); minus quam od. bl. minus mit Nominat. od. Akk. (weniger als etc., z.B. minus duo milia hominum effugerunt): auch nicht ei., nec... quidem. – sage einmal, dic agedum: höre ei., was machst du? heus tu! quid agis?: setze dich ei. an meine Stelle, fac, quaeso, qui ego sum, esse te: aber höre ei,! sed obsecro te!: seht ei.! videte vobis!

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  • 17 gewiß

    gewiß, I) Adj.: 1) fest, sicher, zuverlässig: certus (bestimmt, zuverlässig). – firmus (fest, zuverlässig). – stabilis (wer od. was nicht wankt [1118] od. weicht; dann – unwandelbar, standhaft; alle v. Dingen u. Pers.). – fidus (worauf man sich verlassen kann, zuverlässig, sicher, v. Pers. u. Dingen, z.B. Romanis pax fida cum Porsenna fuit). – praesens (schnell wirkend, schnell erfolgend, z.B. Arzneimittel, Tod etc.). – exploratus (ausgemacht, keinem Zweifel mehr unterworfen, z.B. Sieg). – status (festgesetzt, keiner Veränderung unterworfen, z.B. Einkommen, reditus). – ein g. Freund, amicus certus, fidus, firmus et stabilis: uns allen ist der Tod g., mors nos omnes manet: es ist bei mir g. (d. i. fest beschlossen), certum est mihi; certum est deliberatumque; stat od. est sententia: stat mihi; auch bl. stat: statutum habeo; alle mit folg. Infin.: seiner Sache g. sein, rem exploratam habere (etw. g. wissen): um seiner Sache gewiß zu sein (schickte er einen Kundschafter ab etc.), ut hac de re certior fieret etc.: ohne seiner Sache g. zu sein, sine certa re.

    2) irgend einer, wenn man im allgemeinen eine Bestimmung angeben will, die nicht näher bezeichnet wird: quidam (τίς steht überall da, wo man einen bestimmten Gegenstand im allgemeinen andeuten will, dessen Namen etc. man nicht angeben kann od. will). – certus (unser »namhaft«, steht da, wo der Redende oder Schreibende den bestimmten Gegenstand aus erheblichen Gründen nicht näher bezeichnen will). – nescio qui od. nescio quis (ein gewisser, ich weiß selbst nicht welcher, deutet an, daß der Redende den damit bezeichneten Gegenstand selbst nicht genau bestimmen kann, oft auch mit verächtlichem Nebenbegr.).

    II) Adv.: 1) bestimmt, ohne Zweifel: certo (mit Entschiedenheit, mit Bestimmtheit, gibt an, daß der Redende mit seinem Urteil völlig im reinen ist). – liquido (klar, bezeichnet, daß das, was man behauptet etc., als völlig ausgemacht gilt, vor Augen liegt, z.B. dicere [sagen, behaupten]: u. discere [erfahren] ab alqo).haud dubie. sine ulla dubitatione (ohne Zweifel, ganz gewiß, um die Behauptung, das Urteil des Redenden als keinem Zweifel unterworfen zu bezeichnen). – profecto (fürwahr, in der Tat, dient zur Beteuerung einer Tatsache). – vero (in Wahrheit, bekräftigt den ausgesprochenen Gedanken). – sane (gewiß, weil es bei gesundem Verstande nicht anders gedacht werden kann; dah. sane non – gewiß keineswegs, z.B. res sane non recondita, gewiß sehr klare). – utique (schlechterdings, gewiß, um jede beliebige Aussage mit Zuversicht zu bekräftigen, z.B. res utique inexpertis horrenda). – nimirum (laß dich nicht wundern, natürlich, gewiß, um eine Aussage als offenbar keines Beweises bedürftig darzustellen, z.B. nimirum recte, d. i. gewiß richtig, nämlich: ist diese Behauptung). – saltem (wenigstens, wenn man von dem Höhern zu dem Geringern herabsteigt, zur Beschränkung eines einzelnen Begriffs). – ferme (gewiß, ich wollte wetten etc., bei Zahlen, wie wenn wir sagen: es waren gewiß dreißig). – credo (ich glaube) mit Akk. u. Infin. – wenn nicht... doch gewiß, si non... at saltem; si non... at certe. – etwas g. wissen, certo (pro certo) scire; pro explorato habere alqd; exploratum habeo [1119] alqd od. mihi est alqd: ganz g. wissen, satis pro certo scire: man weiß g., inter omnes constat od. bl. constat (es steht als ausgemachte Sache fest): das Gerücht meldete, daß etc.... niemand wußte es g., fama nuntiabat... auctor erat nemo. – man glaubt gewiß, pro certo creditur: ich glaube g., daß etc., persuasum est mihi od. persuasi mihi. 2) restringierend bekräftigend (= sicher, auf jeden Fall): a) übh. (auch als Antwort): certe. – ganz g., certe quidem od. quidem certe. – b) ironisch, um anzuzeigen, daß man an etw. zweifelt: certe; quidem certe, z.B. diesem gewiß vertraust du dein Leben an? huic quidem certe vitam tuam committis?

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  • 18 kein (keiner), keine, kein

    kein (keiner), keine, kein, nullus. nemo (beide adj. u. subst., aber mit dem Untersch., daß nullus auf Personen u. lebl. Subjekte, nemo nur auf Personen bezogen werden kann, z.B. nemo homo. In der klass. Prosa ist der Genet. u. Ablat. von nemo ungebräuchlich und es treten dafür dieselben Kasus von nullus ein). – non ullus, non quisquam (nicht irgend einer, wenn die Verneinung) mehr hervorgehoben werden soll, ersteres adj., letzteres subst., s. irgend). – neuter (keiner von beiden, muß in jedem Fall gesetzt werden, wo von zwei Einzelwesen oder zwei Parteien die Rede ist, auch wenn im Deutschen bloß das einfache »keiner« steht). – Wenn [1429] nullus u. nemo als Partitiva gebraucht werden, d. h. wenn »kein« den übrigen Teilen od. dem Ganzen entgegengesetzt wird, so haben sie, wie auch oft das deutsche »kein«, den Genetiv bei sich, z.B. kein Sterblicher oder keiner der Sterblichen, nemo mortalium: kein Tier (keins der Tiere) ist klüger, nulla beluarum prudentior est. Doch kann der Genetiv zuw. auch durch de, ex umschrieben werden, z.B. keiner der Unserigen oder von den Unserigen fiel, nemo de nostris cecĭdit. – Aber »keins meiner Worte«, nullum meum dictum: keins meiner Worte (kein Wort von mir), auch nicht das kleinste, nullum meum minimum dictum – Scheinbar geradezu für nullus u. nemo wird im Lateinischen oft nihil [mit Genet., wenn es für nullus steht] gebraucht; aber es findet der wesentliche Untersch. statt, daß durch nihil der negative Sinn mehr hervorgehoben wird, indem es unserm »gar durchaus kein« entspricht, z.B. (gar) keine Belohnung fordern, nihil praemii expetere: (gar) keine Bedenklichkeit haben, nihil dubitationis habere. Häufig gebrauchen die Deutschen ihr »kein«, wo nicht allgemein, sondern etwas Einzelnes verneint wird. In diesem Falle, der bes. dann eintreten wird, wenn das »kein« zu einem Eigenschaftswort oderzueiner Prädikatsbestimmung eines genannten Substantivs gehört, muß im Latein. statt nullus die bloße Negation non stehen, z.B. ich weiß, daß ich euch keine eben sehr erfreuliche Nachricht bringe, scio non iucundissimum nuntium me vobis allaturum: auf dem hohen Meere fällt kein Schnee, nives in alto non cadunt.

    Ebenso tritt für »kein« im Latein. non ein, wenn das deutsche Objekt mit seinem Verbum im Latein. durch einen Verbalausdruck bezeichnet wird, z.B. keine Furcht haben, non timere: kein Bedenken tragen, non dubitare: keinen Haß (keine Abneigung etc.) hegen gegen jmd., non odisse alqm u. dgl.

    und keiner, auch keiner, et nullus. nec ullus (adj.); nec quisquam (subst.): kein einzelner, nemo quisquam; nemo unus. – kein einziger, non od. haud quisquam (nicht irgend einer); nemo omnium (niemand von allen): kein einziger Mensch, nemo omnium hominum: es war kein einziger (Mensch), der nicht etc., nemo non (z.B. nemo non me virum fortem dixit). – an keinem Orte, nullo loco; nusquam (nirgends): zu keiner Zeit, nullo tempore; numquam (niemals): und zu keiner Zeit, nec umquam: in keiner Hinsicht, nihil: auf keine Weise, nullo modo; minime: auf keiner von beiden Seiten, neutro.

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  • 19 irgend

    irgend, alicubi. uspiam. usquam (»irgendwo, irgend an einem Orte«, mit demselben Untersch. wie unten aliquis, quispiam u. ullus).aliquando. quando (»irgend einmal« in der Zeit, letzteres dann, wenn der Begr. aliquando so modifiziert wird, daß er im Gegensatz zur faktischer Aussage etwas bloß Vorgestelltes [1389] ausdrückt = »etwa irgend einmal«. Daher findet sich quando häufig, jedoch nach Beschaffenheit des Ausdrucks auch aliquando, neben den Konjunktionen si, ne, quo, num u. a.). – interdum (»dann u. wann, zuweilen« in der Zeit). – umquam (»je, [emals«, hat, wie die deutschen Ausdrr., einen negativen Sinn u. steht nicht bloß in negativen Sätzen, sondern auch in Fragesätzen u. solchen Sätzen, denen ein Zweifel oder sonst eine negative Bedeutung zugrunde liegt). – fortasse. forsitan (»vielleicht«, dienen dazu, ein Urteil problematisch darzustellen, letzteres mit noch zweifelhafterem Sinne u. daher mit folg. Konjunktiv. Geht ein si, nisi, ne, num vorher, so tritt forte statt fortasse ein, s. »etwa« das Nähere). – irgendeiner, irgend jemand, irgend etwas, aliquis. quis. aliquispiam. quispiam. quisquam. ullus. (Hier merke man: aliquis, aliqua, aliquid [subst.] u. aliquis od. aliqui, aliqua, aliquod [adjekt.] bezeichnen das unbestimmte »irgendein« im bejahenden Sinne und stehen da, wo das Vorhandensein einer Person od. Sache angedeutet werden soll, auf deren nähere Bestimmung man sich jedoch nicht einläßt. Soll aber dasjenige »irgendein« angedeutet werden, das ohne allen Nebenbegr. der bloßen Vorstellung, nicht aber einer auf einen wirklichen Fall bezogenen Aussage angehört, so steht quis, u. zwar nicht bloß nach den Konjunktionen si, nisi, num, ne, quo, sondern nach allen direkten u. indirekten Fragen, in den abhängigen Nebensätzen, in denen mit dem »irgendein« etwas bloß Mögliches, Gedachtes, nicht aber Faktisches bezeichnet wird. Aliquispiam u. quispiam [subst. u. adjekt.] kommen dem aliquis am nächsten, beziehen sich aber auf eine gewisse Mehrheit in der Art, daß es völlig gleichgültig ist, wen von dieser Mehrheit man sich unter diesem einen denken will. Quisquam u. ullus, von denen jenesnur im Singular und subst., dieses adjekt. steht, verbinden mit dem Begriff der Unbestimmtheit den der Negation. Daher müssen dieselben nicht bloß in eigentlich negativen Sätzen, sondern auch in solchen, in denen ein negativer Sinn versteckt ist, wie in Fragen etc., gebraucht werden). – irgends, s. irgendwo. – irgendwie, aliquā (auf irgend einem Wege = auf irgend eine Art u. Weise); utcumque (auf irgend eine Art, wie es auch sei). – irgendwo, alicubi (an irgend einem Orte od. in irgend einer Sache); aliquo loco. aliquā. uspiam. usquam (irgend an einem Orte, mit. dems. Untersch. wie oben aliquis, quispiam u. ullus); ubivis (an jedem andern Orte): hier irgendwo (in der Nähe), hic alicubi: Solon sagt irgendwo in einem Verse, Solo ait versiculo quodam. wenn irgendwo, sicubi. damit od. daß nicht irgendwo, necubi. irgendwohin, aliquo. quopiam. quoquam (mit demselben Untersch. wie vorher aliquis, quispiam u. quisquam); aliquo terrarum (irgend wohin in der Welt). – wenn irgendwohin, si quo. irgendwoher, alicunde. wenn irgendwoher, sicunde. damit od. daß nicht irgendwoher, necunde.

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  • 20 andere

    andere, der, die, das, alter (der andere = einer von zweien, Ggstz. ambo, uterque, z. B. qui nihil alterius causā facit: u. Hamilcar, Mars alter: u. altera Carthago Capua: u. tua altera patria). – alius (ein anderer od. der andere, aber ein von den genannten verschiedener, dah. auch besserer oder schlechterer, Ggstz. idem, z. B. alia mihi mens [Meinung] est: u. alius erat vir: u. plane alius factus est). – ceterus. reliquus (derübrige, s. übrig). – secundus (der zweite in der Reihe). – posterus. sequens. proximus (der nächstfolgende, zur Angabe der Folge in einem bestimmten Falle, s. »folgend« das Nähere). – diversus (ganz abweichend). – alienus (einem andern gehörig, an einem andern, anderer, fremd, z. B. alienas virtutes amare). andere, alii (ἂλλοι) ua. mehr, aliique plures. – die anderen, alii. ceteri. reliqui (οἱ ἂλλοι; vgl. »übrig«. – einer... andere, der eine... der andere, s. ein no. II. – irgend ein anderer, alius quis; alius aliquis.jeder (jede, jedes) andere, s. jeder. – alles andere, alia omnia; aliae res omnes; auch quidvis (jedes, was du willst, z. B. alles andere eher ertragen wollen, als etc., quidvis potius perpessurum esse, quam etc.). und andere (anderes) dergleichen, s. dergleichen. – ein od. etwas anderes ist es... ain od. etwas anderes, aliud est... aliud (z. B. aliud est male dicere, aliud accusare). – eins ins andere (d. i. ohne Ordnung), confuse; perturbate: eins ins andere rechnen, peraeque ducere (dah. eins ins andere gerechnet, ut peraeque ducamus, ducant). – zum andern (Mal), iterum: zum andern und dritten (Mal), iterum atque tertium: ein andermal = zu einer andern Zeit, alias. alio tempore; od. = an einer andern Stelle, alio loco (übrig. s. »andermal«): [97] zu keiner a. Zeit, non alias; an einem a. Orte, alibi: nach einem a. Orte hin, alio: in einem a. Falle, bei a. Veranlassung, alias: auf a. Weise, in a. Beziehung, unter a. Umständen, Verhältnissen, aliter (auch in Konditionalsätzen = im andern, d. i. entgegengesetzten Fall); quod nisi ita est od. fit. quod nisi ita esset (wenn dies nicht so ist od. geschieht, wenn dies nicht so wäre = im andern, d. i. entgegengesetzten Fall, in Konditionalsätzen): auf der a. Seite (= dagegen), rursus (hinwiederum); e contrario (im Gegenteil). – anderer Art, alīus generis (Ggstz. generis eiusdem, z. B. bestiae). – mit a. Worten, commutatis verbis (z. B. sprechen, dicere). – das andere (d. i. weibliche) Geschlecht, mulieres: einen a. Plan fassen, consilium mutare: a. Schuhe u. Kleider anziehen, calceos et vestimenta mutare: ein a. Pferd besteigen, equum mutare.

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