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121 πέπνῡμαι
πέπνῡμαι, perf. pass. von πνέω (was zu vergleichen), angehaucht, beseelt sein, gew. übertr., klug, verständig sein; πέπνυσαι νόῳ, du bist verständig in deinem Sinne, Il. 24, 377; πεπνῦσϑαι, 23, 440 Od. 10, 495 (bei Wolf noch falsch πεπνύσϑαι accent.); πέπνῡσο, 23, 210; am häufigsten πεπνυμένος, verständig, Hom., bes. Od.; Hes. O. 733; gew. von Männern; aber auch μῦϑος, μήδεα, Od. 1, 361. 21, 355 Il. 7, 278; auch πεπνυμένα πάντ' ἀγορεύεις, verständig sprichst du, Od. 18, 352; πεπνυμένα βάζεις, Il. 8, 58; πεπνυμένα εἰδώς, Od. 4, 696 u. öfter; πεπνυμένα πάντα νοῆσαι, 18, 230. – Bei Pol. findet sich ζῶντες καὶ πεπνυμένοι ἄνδρες, 6, 47, 9, auch εἰκόνες οἱονεὶ ζῶσαι καὶ πεπνυμέναι, 6, 53, 10, gleichsam athmend, belebt; er hat auch πέπνυται so, 36, 6, 6.
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122 κότταβος
κότταβος, ὁ (κόπτω?), der Kottabus, ein Gesellschaftsspiel bei Trinkgelagen, welches aus Sicilien nach Griechenland gekommen war u. darin bestand, daß man die Neige Weines im Becher, aus dem man getrunken, tropfenweis od. mit einem Wurf in ein metallenes Gefäß schwenkte u. dabei an einen geliebten Gegenstand dachte, auch dessen Namen aussprach; aus dem Klange schloß der Liebende auf die Zuneigung des geliebten Gegenstandes; es kam dabei bes. darauf an, die Neige Weins so geschickt zu schleudern, daß kein Tropfen vorbeifiel, sondern das Ganze in das Becken fallend einen reinen, vollen Ton gab, vgl. Ath. XV, 666 c ff. u. XI, 479, wie Poll. 6, 110. Die Neige, welche geworfen wurde, hieß λάταξ u. λαταγή, zuweilen auch κότταβος selbst, das Becken κοτταβεῖον od. κοττάβιον u. λαταγεῖον. – Anders war der von Dicaearch. bei Ath. a. a. O. beschriebene κατακτὸς κότταβος, ein Spiel, für welches Preise ausgesetzt wurden. Ein Becken, mit Wasser gefüllt, hing in der Schwebe von der Decke herab; auf dem Wasser schwammen kleine Schalen, ὀξύβαφα, die man mit den geschwenkten Weintropfen zu treffen u. umzustürzen suchte; wer die meisten umstürzte, gewann den Preis, das κοττάβιον; so nach Poll. a. a. O. u. Schol. Ar. Ach. 524 Nubb. 1069. Nach Schol. Luc. Lex. 3 wurde auf der Spitze eines Pfahles ein Waagebalken angebracht, dessen Waagschalen, πλάστιγγας, man mit den Weintropfen treffen mußte, so daß sie gefüllt auf die unter ihnen stehende metallene Figur, ἀνδριαντάριον (vgl. auch μάνης), aufschlugen u. einen hellen Klang verursachten. Es kamen noch andere Abweichungen dabei vor; vgl. Jacobs über den Kottabos im Att. Mus. 3, 3 u, Vermischte Schriften VI p. 407 ff., wie Becker Charikles I p. 476 ff. – Es findet sich auch die Form κόσσαβος bemerkt.
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123 βασιλεύς
βασιλεύς, ὁ, βασιλέως, ion. ῆος, acc. βασιλῆ Orak. bei Her. 7, 220 (von βαίνω-λαός, Herzog), 1) König, Fürst. Hom. behandelt das Wort öfters als adjectiv., indem er nicht nur βασιλεὺς ἀνήρ verbindet, Iliad. 3, 170, und βασιλεὺς ἄναξ, Odyss. 20, 194, sondern auch einen comparat. βασιλεύτερος bildet und einen superlat. βασιλεύτατος: Iliad. 9, 69 Ἀτρείδη, σὺ μὲνἄρχε· σὺ γὰρ βασιλεύτατός ἐσσι; vgl. Hesiod. bei Plutarch. Thes. 16; Iliad. 9, 160 καί μοι ὑποστήτω, ὅσσον βασιλεύτερός εἰμι; 9, 392 ὁ δ' Ἀχαιῶν ἄλλον ἑλέσϑω, ὅς τις οι τ' ἐπέοικε καὶ ὃς βασιλεύτερός ἐστιν; 10, 239 μηδὲ σύ γ' αἰδόμενος σῇσι φρεσὶ τὸν μὲν ἀρείω καλλείπειν, σὺ δὲ χείρον' ὀπάσσεαι αἰδοῖ εἴκων, ἐς γενεὴν ὁρόων, μηδ' εἰ βασιλεύτερός ἐστιν; Odyss. 15, 533 ὑμετέρου δ' οὐκ ἒστι γένος βασιλεύτερον ἄλλο ἐν δήμῳ Ἰϑάκης, ἀλλ' ὑμε'ς καρτεροὶ αἰεί Der positiv. βασιλεύς bezeichnet bei Hom. vorzugsweise den, welchen allein man auf Deutsch »den König« nennen würde, d. h. den ersten unter den Häuptlingen u. Großen eines Landes, den Oberkönig; Iliad. 2, 205 οὐ μέν πως πάντες βασιλεύσομεν ἐνϑάδ' Ἀχαιοί οὐκ ἀγαϑὸν πολυκοιρανίη· εἷς κοίρανος ἔστω, εἷς βασιλεύς, ᾡ ἔδωκε Κρόνου παῖς ἀγκυλομήτεω; 1, 277 sagt Nestor, vom Agamemnon redend, zum Achilleus μήτε σύ, Πηλείδη, ἔϑελ' ἐριζέμεναι βασιλῆι ἀντιβίην, ἐπεὶ οὔ ποϑ' ὁμοίης ἔμμορε τιμῆς σκηπτοῠχος βασιλεύς, ᾡ τε.Ζεὺς κῦδος ἔδωκεν. Aber das Wort bezeichnet auch die Söhne des wirklichen Königs, ferner die Vornehmen aus anderen Geschlechtern, welche Antheil an der Regierung haben, u. endlich die Söhne dieser Großen: Iliad. 4, 96 πᾶσι δέ κε Τρώεσσι χάριν καὶ κῠδος ἄροιο, ἐκ πάντων δὲ μάλιστα Ἀλεξάνδρῳ βασιλῆι; Odyss. 8. 390 sagt Alkinoos δώδεκα γὰρ κατὰ δῆμον ἀριπρεπέες βασιλῆες ἀρχοὶ κραίνουσι, τρισκαιδέκατος δ' ἐγὼ αὐτός; vgl. 6, 54 τῷ δὲ (dem Alkinoos) ϑύραζε ἐρχομένῳ ξύμβλητο μετὰ κλειτοὺς βασιλῆας ἐς βουλήν, ἵνα μιν κάλεον Φαίηκες ἀγαυοί; u. von denselben 7, 49 δήεις δὲ διοτρεφέας βασιλῆας δαίτην δαινυμένους; Odyss. 18, 64 sagt Telemachos ξεινοδόκος μὲν ἐγών, ἐπὶ δ' αἰνεῖτον βασιλῆες, Ἀντίνοός τε καὶ Εὐρύμαχος, vielleicht in dem Sinne gesagt wie Odyss. 4, 629. 21, 187 Antinoos u. Eurymachos ἀρχοὶ μνηστήρων heißen; Ἀντίνοον βασιλῆα Odyss. 24, 179; Odyss. 1, 386 sagt Antinoos zum Telemachos μή σέ γ' ἐν Ἰϑάκῃ βασιλῆα Κρονίων ποιήσειεν, ὅ τοι γενεῇ πατρώιόν ἐστιν, worauf Telemachos unter Anderm vs. 392 ff erwidert οὐ μὲν γάρ τι κακον βασιλευέμεν· αἶψά τέ οἱ δῶ ἀφνειὸν πέλεται καὶ τιμηέστερος αὐτός. ἀλλ' ἤτοι βασιλῆες Ἀχαιῶν εἰσὶ καὶ ἄλλοι πολλοὶ ἐν Ἰϑάκῃ, νέοι ἠδὲ παλαιοί, τῶν κέν τις τόδ' ἔχῃσιν, ἐπεὶ ϑάνε δῖος Ὀδυσσεύς. Vgl. hiermit Iliad. 20, 84 Αἰνεία Τρώων βουληφόρε, ποῠ τοι ἀπειλαί, ἃς Τρώων βασι λεῦσιν ὑπίσχεο οἰνοποτάζων, Ἀχιλῆος ἐναντίβιον πολεμίζειν, Scholl. Aristonic. βασιλεῖς δὲ καὶ τοὺς κατὰ μέρος ἄρχοντας λέγει· »δώδεκα γὰρ βασιλῆες ἀριπρεπέες κατὰ δῆμον (Od. 8, 390)«. Iliad. 18, 556 scheint βασιλεύς = Hausherr, Gutsbesitzer zu sein, Scholl. βασιλεύς: νῠν ὁ τοῦ χωρίου δεσπότης. Iliad. 2, 188 ὅν τινα μὲν βασιλῆα καὶ ἔξοχον ἄνδρα κιχείη, Homerisch, βασιλῆα und ἔξοχον ἄνδρα stehn παραλλήλως, Beides bedeutet dasselbe; eben so Iliad. 9, 334 ἄλλα δ'ἀριστήεσσι δίδουγέρα καὶ βασιλεῦσιν. Der (wirkliche) König führt bei Hom. den Oberbefehl im Kriege, hat den Vorsitz in den Versammlungen, verrichtet die Opfer für das Volk u. ist oberster Richter, vgl. Hesiod. Op. 202. 248. 263; seine Würde ist in der Regel erblich, Odyss. 1, 386. Die Könige heißen διοτρεφέες, weil die königl. Würde von Zeus stammt, Iliad. 1, 279. 2, 205, und σκηπτοῠχοι, weil das σκῆπτρον Zeichen der königl. Würde ist, s. bes. Iliad. 2, 101; Odyss. 4, 63 ἀνδρῶν γένος ἐστὲ διοτρεφέων βασιλήων σκηπτούχων; Iliad. 1, 279 Odyss. 2, 231 σκηπτοῦχος βασιλεύς, Iliad. 2, 196 Odyss. 4. 44 διοτρεφέος βασιλῆος; Iliad. 1, 176 διοτρεφέων βασιλήων, 2, 86 σκηπτοῦχοι βασιλῆες; Odyss. 7, 49 διοτρεφέας βασιλῆας die dreizehn Fürsten der Phäaken; 8. 41 σκηπτοῦχοι βασιλῆες die zwölf Fürsten der Phäaken außer Alkinoos, von diesem selber so genannt. – Das Wort βασιλεύς findet sich bei den folgenden Autoren überall; Aeschyl. Pers. 5 ἄναξ Ξέρξης βασιλεύς, vgl. Hom. Odyss. 20, 194; auch die Tyrannen nannte man βασιλεῖς; Anruf an Götter, bes. Zeus; z. B. Aristoph. Nub. 2 ὦ Ζεῦ βασιλεῦ; vgl. Hesiod. Th. 886 Ζεὺς ϑεῶν βασιλεύς. Von den Perserkriegen an heißt, βασιλεύς schlechthin, meist ohne Artikel, auch ὁ μέγας β., ὁ ἄνω β. u. μέγας β., der Perserkönig, Thuc., Xen. u. Folgde; bei Sp. der römische Kaiser. – Bei den Athenern heißt der zweite Archon βασιλεύς, Antiph. 6, öfter, u. sonst bei Rednern, wie bei Plat. Theaet. 210 d, der die Aufsicht über den gesammten Gottesdienst u. die Leitung der Criminalprocesse hat. – 2) übertr., der Erste, Ausgezeichnetste seiner Art, οἰωνῶν Aesch. Ag. 113; bes. bei Sp., z. B. ἐν λόγοις Luc. rhet. praec. 11.
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124 ἀθροίζω
ἀθροίζω ( ἀϑρόος), versammeln: bes. vom Kriegsheer u. Volksversammlungen, λαόν Soph. O. R. 144; ἤϑροιστο Aesch. Pers. 406; Eur. oft, z. B. στράτευμα Hel. 50; λαόν Or. 871; Ἑλλάδα 647; πολλὴν ἀσπίδα Phoen. 78; übertr. λόγων περιπλοκάς, künstlich Wortgeflecht hausen, u. πνεῦμ' ἄϑροισον, schöpfe Athem, 498. 858; ἠϑροίκει Xen. Hell. 1, 1, 32. In Prosa, bes. im pass., versammelt werden und sich versammeln, στρατιὰ ἀϑροίζεται Isocr. 4, 185; Thuc.; Xen. ἠϑροίσϑησαν καὶ ἀντεπετάξαντο Hell. 3, 4, 22; ἠϑροισμένοι 6, 5, 8; med. ἀϑροίσασϑαι τὴν δὐναμιν Cyr. 3, 1, 19; übertr. φόβος ἤϑροισται 5, 2, 34; auch vom Geiste: sich sammeln, sich zusammennehmen, Plat. Phaed. 67 c 83 a, durch die hinzugefügten verba συναγείρεσϑαι u. συλλέγεσϑαι als ungewöhnliche Wendung bezeichnet. [Die Form ἁϑροίζω, von den Alten als att. etwähnt, ist nur in einzelnen Stellen von einigen Herausgebern aufgenommen, ἀϑροΐζω findet sich einzeln bei Sp. D., z. B. Eugen. (Plan. 308)].
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125 ἼΚω
ἼΚω, die Stammform von ἱκνέομαι, bei welchem die Medialformen ἵξομαι, ἱκόμην, ἱγμαι aufgeführt sind, s. auch ἱκάνω u. ἥκω, – kommen, an ein Ziel gelangen, – a) zunächst von Menschen; der Ort od. die Person, zu der man kommt, steht im acc. dabei, εἰ δὲ Θεμίστιον ἵκεις Pind. N. 5, 50; selten mit praepos., Πέλοπος παρὰ σταϑμῶν Cl. 5, 10, ποτὶ κοῖτον P. 2, 36; bes. als Schutzsuchender, Hülfeflehender, ἱκέτης, zu Einem kommen, vgl. ἱκνέομαι u. ἱκάνω. – b) von leblosen Dingen, häufig, wie von dem aufsteigenden Rauche, Fettdampfe, κνίσση δ' οὐρανὸν ἷκεν Il. 1, 317, vom Schall, ἀϋτὴ δ' οὐρανὸν ἵκει 14, 60. 17, 425, ähnlich ὕβρις τε βίη τε σιδήρεον οὐρανὸν ἵκει Od. 15, 329, Frevel u. Gewaltthat steigen bis an den Himmel; vom Lichte, αἴγλη δι' αἰϑέρος οὐρανὸν ἷκε Il. 2, 458, σέλας 8, 509; – von Schiffen, Od. 9, 128. 12, 60; von Gütern u. Schätzen, die wohin gebracht werden, πολλὰ δὲ δὴ Φρυγίην κτήματα ἵκει Il. 18, 292, wie auch wir sagen: sie kommen od. gehen nach Phyrygien. - Von Gemüthsbewegun gen, ὅτε κέν τιν' ἐπιζάφελος χόλος ἵκοι Il. 9, 525, vgl. 17, 399; τίνα χρειὼ τόσον ἵκει, wen trifft eine solche Noth, Od. 2, 28; auch τοὶ πινυτὴ φρένας ἵκει, 20, 228, du bist verständig. – Hom. hat einen eigenthümlichen aor. ἷξον, Il. 5, 773. 10, 470 u. öfter, in denselben Vrbdgn, ἐς Ῥόδον ὶξεν 2, 667; ἱξες H. h. 1, 223; Sp. Ep. auch ὶξα, Qu. Sm. 12, 461; dor. fut. ἱξῶ, Ar. Ach. 742. [Ι findet sich nur Il. 9, 414 in οἴκαδ' ἵκωμι kurz u. Pind. P. 2, 36, wo man ἱκόντα für den aor. II. erkl., wenn nicht mit Böckh ἑκόντα zu lesen.]
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126 ὠκύς
ὠκύς, εῖα, ύ, ep. u. ion. im tem. auch ὠκέα, z. B. in der Il. immer ὠκέα Ἶρις, wie Hes. Th. 780, u. von der Lampetia, Od. 12, 374, – schnell, geschwind; Hom. von Göttern, Menschen, Thieren, bes. von Rossen, u. von leblosen Dingen, wie den Pfeilen und den Schiffen; Ggstz βραδύς Od. 8, 330; bei Pind. αἰετός N. 3, 77, πρᾶξις P. 9, 69, πτέρυξ 1, 6, auch φρένες, 4, 139; ὤκιστος καιρός Aesch. Spt. 65; ἴτ' ἆσσον ὠκεῖς Soph. Ant. 1200; oft bei Eur. u. bei sp. D., seltener in Prosa. Auch wie ὀξύς, schnell, scharf auf die Sinne wirkend, ἀκοῇ Ael. H. A. 6, 63. – Adv. ὠκέως, zuerst Pind. P. 3, 58. 10, 64; gew. ὦκα, s. oben. – Neben der regelmäßigen Comparation, ὠκύτερος, ὠκύτατος, Od. 8, 331 Pind. P. 4, 139 Luc. Hermot. 77 u. sonst, findet sich auch ὠκίων, ὤκιστος, a. a. O. – Verwandt ist ὀξύς.
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127 aio
āio, Verb. defect. (vgl. griech. ἦ, er sprach, ημί, ich spreche, altind. āha, er sprach), I) ja sagen, bejahen, behaupten (Ggstz. negare), vel ai vel nega, Naev. com. fr.: vel tu mihi aias vel neges, Plaut.: negat quis, nego: ait, aio, Ter. – II) ja sagend, behauptend sprechen, sagen, versichern, behaupten, bes. als Anführungsformel der Behauptung eines andern in indirekter (wie inquit in direkter) Rede, doch auch in direkter Rede (namentl. in der Formel ut [wie] ait od. aiunt), gew. der Rede eingeflochten, doch auch (bes. mit einer Partikel wie sic) vorangestellt, Komik., Cic. u.a.: sunt, qui aiant mit folg. Acc. u. Infin., Apul. flor. 15. p. 18, 6 Kr.: m. Dat. pers. (zu), hic erit locus, Magoni fratri ait, quem teneas, Liv. 21, 54, 2: bei Anführung einer sprichw. Redensart (ut aiunt, wie das Sprichwort sagt; aiunt, sagt das Sprichwort, s. Spengel Ter. Andr. 805), docebo sus, ut aiunt, oratorem, Cic.: iste claudus, aiunt, pilam, Cic.: einer Stelle aus einem Schriftsteller, ut ait poëta, Col.: ut ait orator, Lact. (s. Bünem. Lact. 1, 9, 3): eines Gesetzes, (ut) ait lex, (wie) das Gesetz sagt, will, Ulp. dig. – u. in den Redensarten der Umgangsspr.: a) quid ais? α) verwundert, was sagst du? ist's möglich? so? das wäre! Komik. – β) um einen zum Reden zu bringen, was sagst du? od. was meinst du? od. hör einmal! Komik. Vgl. Brix Plaut. trin. 193. Ussing Plaut. Amph. 414. – b) ain st. aisne, meinst du? ist's dein Ernst? behauptest du das wirklich? ist's möglich? Plaut.: dafür auch ain tu? Komik. u. Cic. (s. Sorof Cic. de or. 1, 165); u. bei einer stärkern Verwunderung, ain vero? Komik., od. ain tandem? Komik., Cic. u.a. (s. Spengel Ter. Andr. 875). – / In formeller Hinsicht ist zu bemerken, daß das Wort aio in der ältern Latinität nur im Präsens, u. zwar nur in den Indikativformen aio, ais, mit ne in ain verkürzt, ait, aiunt, in den Konjunktivformen aias, aiat, aiant, selten im Imperat. ai, wie Naev. com. 125 (nicht mehr Plaut. truc. 941), und Partiz. aiens, wie Apul. met. 6, 13 extr. (u. als Adj., s. oben aiens bes.), vorkommt, dagegen das Imperf. aiebam etc. vollständig hat. Die ursprüngliche Länge der ersten Silbe beweist Ciceros alte Schreibweise aiio, s. Quint. 1, 4, 11, u. die Doppelkraft des i übh., wie in aio u. in aiunt etc., zB. bei Enn. ann. 186, jedoch trat in ais, ait die Kürzung der ersten Silbe ein. Das Imperf. aiebam etc. wird bei den ältern Dichtern oft in aībam etc. zusammengez., wie bei Acc. tr. 389. Plaut. trin. 428. Ter. Andr. 534 u. Phorm. 480 (vgl. Brix Krit. Anh. zu Plaut. trin. 944. Schmilinsky de propr. serm. Plaut. p. 25. Spengel Plaut. Kritik S. 205. A.*). Den Infin. aiere hat Augustin. trinit. 9, 10. Die Form aitis führt Alcuin. 2118 P., die Perfektform ai, aisti, ait führt Prob. cath. 35, 31 ohne Belege an, jedoch findet sich aisti b. Augustin, ep. 73, 9; 153, 22 u. 238, 6: aierunt bei Tert. de fuga in persecut. 6. Der Konj. Imperf. aieret steht Greg. Tur. de mirac. S. Martini 3, 32. Vgl. Neue-Wagener Formenl.3 Bd. 3. S. 633 u. 634.
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128 R
R, r, der siebzehnte Buchstabe des latein. Alphabets (littera R, Donat. Ter. Andr. 3, 4, 18, R littera, Pompon. de orig. iur. § 36 Osann), entsprechend dem griech. Ρ (ῥῶ), jedoch mit Wegfall der Aspiration, daher man in frühester Zeit aus Πύῤῥος Burrus (vgl. Cic. or. 160), aus ἀῤῥαβών arrabo u.a. bildete und erst später mit Einschiebung eines h Pyrrhus, arrhabo usw. schrieb. Vgl. Quint. 1, 5, 19. Im weitesten Umfang ist r mit s verwandt, u. namentlich war in den ältesten Zeiten bei vielen Wörtern s st. r gebräuchlich, zB. Fusius, später Furius; so auch lases st. lares; später noch honor u. honos in gleicher Geltung, lepos gebräuchlicher als lepor, bei Dichtern auch arbos (= arbor), labos (= labor). Eine gleiche Verwandtschaft findet sich mit d, zB. ar alt st. ad (so auch arfuisse = adfuisse), meridies entstanden aus medius dies. Ferner erfährt r sehr häufig eine Assimilation vor l, wie auschließlich in pellicio ( aus per u. lacio) und ist in peiero ganz ausgefallen. – Als Abkürzung ist ist R = Romanus (in S.P.Q.R. = senatus populusque Romanus) u. = Rufus, recte, regnum, reficiendum u.a. – R.R. = rationes relatae (vgl. Fest. 274 [b], 5). – R.P. = res publica.
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